Über die Ge­fahren der lockeren Geld­politik

Morgen (4. Dezember 2022) geht es in meinem Podcast um die Lehren, die wir aus der japanischen Entwicklung der letzten 30 Jahre ziehen können. Mit dabei ist Richard Koo, der den Begriff der Bilanzrezession geprägt hat. Dass die Risiken der Geldpolitik in diesem Umfeld schon vor zehn Jahren bekannt waren, beweist eine Rede von Jaime Caruana, General Manager der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS), bei einer FED-Konferenz über „Central banking: before, during and after the crisis“ im Jahr 2012. Auszüge:

  • „Zweifellos hat das entschlossene Handeln der Zentralbanken während der Krise eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung einer Finanzkrise und einer möglichen Deflationsspirale gespielt. Aber die Strategien, die für das Krisenmanagement am besten geeignet sind, sind nicht unbedingt die besten für die Krisenbewältigung. Mit Krisenbewältigung meine ich die Phase nach der akutesten Krisenphase, in der die Bilanzsanierung direkt angegangen werden muss, um eine selbsttragende Erholung sicherzustellen. Dann besteht, sofern keine anderen grundlegenden Maßnahmen ergriffen werden, die ernsthafte Gefahr einer Überlastung der Geldpolitik. Aus dieser Bilanzperspektive kann eine außerordentlich lockere Geldpolitik – sowohl durch Zinssätze als auch durch den konsequenten Einsatz von Zentralbankbilanzen – sicherlich Zeit gewinnen, aber sie kann es auch leichter machen, diese Zeit zu verschwenden.“ – bto: Das kann man wohl rückblickend nur bestätigen!

Der Chef der BIS hat damals – wie gesagt 2012 (!) – vor folgenden Risiken gewarnt:

„Es gibt Mechanismen, durch die eine aggressive und anhaltende geldpolitische Lockerung die Bilanzsanierung tatsächlich behindern könnte. Sie kann dies tun, indem sie die Anreize von Marktteilnehmern und politischen Entscheidungsträgern pervers beeinflusst.“ – bto: Konkret nannte er damals vier Punkte, die ihm Sorgen machen:

  • „Erstens kann eine aggressive und anhaltende Lockerung die Anerkennung von Verlusten verzögern. Großangelegte Käufe von Vermögenswerten und die Kreditvergabe an Banken können die wahrgenommene Notwendigkeit unterminieren, mit wertgeminderten Vermögenswerten umzugehen. Niedrige Zinsen wiederum können die Opportunitätskosten für die Erfassung notleidender Kredite in der Bilanz senken und (…) dazu führen, dass Banken (…) nicht rentable und unproduktive Unternehmen am Leben erhalten. Dies kann die Kreditkosten für produktivere Investitionen erhöhen.“ – bto: Dass das keine Theorie ist, zeigte eine Studie zum Kreditvergabeverhalten der portugiesischen Banken in der Krise, die 2018 erschien. Da haben die Banken genauso gehandelt.
  • Die junge deutsche Ökonomin Laura Blattner stellte damals fest: „Die Institute wollten gegenüber der Aufsicht vertuschen, dass die Unternehmen vor der Insolvenz standen. So kamen die unproduktiven Unternehmen weiterhin an Kredite, die mehrversprechenden Investitionen dagegen konnten nicht getätigt werden. (…) Statt aber einen Kredit komplett abzuschreiben, vertuschten die Institute lieber ihre Falschmeldung und gaben den Unternehmen weiterhin Geld. (…) Wir zeigen, dass dies mehr als 50 Prozent des Produktivitäts-Rückgangs der portugiesischen Wirtschaft 2012 bewirkt hat. 40 Prozent dieses Effekts wurden durch die Reallokation von Krediten an geplagte, gegen Berichtspflichten verstoßende Unternehmen begründet.“  – bto: Jaime Caruana hat genau das 2012 vorhergesagt.
  • Sein zweiter Punkt war ebenfalls zutreffend: „Niedrige kurzfristige Zinsen und abgeflachte Zinsstrukturkurven können die Erträge der Banken schmälern, indem sie die Einlagenmargen und die Renditen aus der Fristentransformation schmälern. Darüber hinaus können niedrige Renditen festverzinslicher Anlagen Pensionskassen und Lebensversicherungsunternehmen erschweren, ihren langfristigen Verpflichtungen nachzukommen, und sogar ihre Zahlungsfähigkeit beeinträchtigen.“ – bto: Ein Blick auf die Performance von europäischen Banken relativ zu den US-Amerikanischen Pendants seit der Finanzkrise genügt. Ebenso das Drama um die britischen Pensionsfonds. Ich denke, es geht viel mehr unter der Oberfläche vor, als wir denken.
  • Was überleitet zum dritten Punkt: „Drittens kann es Anreize für eine erneute Runde der Risikoübernahme und Hebelwirkung schaffen. Pensionskassen und Versicherer können beispielsweise auf den Druck auf ihre Bilanzen reagieren, indem sie nach Rendite streben. Auch Anlageklassen mit niedrigen Renditen wie Gold und Rohstoffe können von gehebelten Anlegern problemlos finanziert werden. Und Banken, die kürzlich von Illiquidität geplagt wurden, könnten riskante Handelsaktivitäten gegenüber längerfristigen Krediten bevorzugen.“ – bto: Unstrittig haben wir genau das in den letzten zehn Jahren erlebt. Aber ich will mich nicht wiederholen.
  • Seine letzte Warnung traf ebenso ins Schwarze: „Viertens kann es Märkte verzerren und verkümmern lassen. (…) Umfangreiche Bestände des öffentlichen Sektors an finanziellen Vermögenswerten wie Staatsanleihen können die Märkte daran hindern, Signale an Investoren und politische Entscheidungsträger zu senden – und diese Signale letztendlich zu bloßen Widerspiegelungen der erwarteten Politik degradieren. Und eine außergewöhnlich lockere Politik kann die Anpassung der schwächeren Arten von Vermögenspreisen, wie denen von überbewerteten Immobilien, behindern, das Überangebot aufrechterhalten und die Erholung des Marktes verzögern.“ – bto: Auch das hat sich bewahrheitet.

Und jetzt, wo wir es „überraschend“ mit Inflation zu tun haben, haben wir das Problem, dass die hier beschriebenen Risiken offen zu Tage treten. Und er hat 2012 auch schon vorgesehen, auf welchen Konflikt die Notenbanken zulaufen:

  • „Anhaltend lockere monetäre Bedingungen können langfristig auch volkswirtschaftliche Risiken für die Zentralbanken darstellen. Diese könnten letztendlich ihre operative Autonomie und hart erarbeitete Glaubwürdigkeit gefährden. (…) und zu Spannungen mit der operativen Autonomie der Zentralbanken führen, zumal sich die Staatsverschuldung in vielen Ländern auf einem nicht tragfähigen Weg befindet. Das Gespenst der ‚fiskalischen Dominanz‘ könnte wieder auftauchen.“

Dieses Gespenst ist offensichtlich wieder aufgetaucht und verfolgt die Notenbanker, vor allem in der Eurozone.

bis.org: „Central banking in a balance sheet recession“, 23. März 2012

Kommentare (23) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ jobi

    „Als Antwort an @M.Stöcker und meine Fragen an @alle:

    Warum bekommt Olaf immer noch keine Zinsen auf’s Sparbuch ?“

    Vermutlich kümmert sich Olaf nicht um seine Finanzen. Bei Consors & Co. gibt es sogar fürs Tagesgeld aktuell bis 1,5 %. Meine österreichischen und französischen Langläufer (2120 sowie 2072) haben allein in der letzten Woche über 6 % Wertzuwachs erzielt.

    „Warum müssen Häuslebauer und Selbständige darum bangen, wie bzw. ob sie ihre Kredite refinanzieren können,“

    Trifft wohl nur auf die Häuslebauer zu, die das Zinsänderungsrisiko nicht einkalkuliert haben und/oder eine zu kurze Zinsbindungsfrist gewählt haben (nach 15 oder 20 Jahren kann einen auch ein aktueller Zinssatz von 4 Prozent nicht aus den Angeln heben).

    Was die Selbständigen anbelangt: In der Vergangenheit vermutlich zu wenig Rücklagen gebildet oder aber ein Geschäftsmodell, das nicht trägt. Andere hier am Blog argumentieren übrigens genau anders herum: Die Banken refinanzieren angeblich alles, damit es nicht zu Kreditausfällen und somit Abschreibungen kommt (Stichwort Zombifizierung).

    „während der Finanz”investor” lediglich grobe Fehler vermeiden muss und ansonsten in Ruhe abwarten kann, bis ihm das nächste Rettungspaket – in z.Zt noch unvorstellbarer Höhe – serviert wird ?“

    Sie meinen so wie bei der IKB, West LB, Sachsen LB oder Lehman?

    „Die Zinsschrauben werden angezogen, bis der Realwirtschaft die Luft ausgeht.“

    In diesem Punkt teile ich Ihre Ansicht und argumentiere ja schon seit Monaten, dass diese schnelle und aggressive Erhöhung ein Fehler ist.

    „Ihre Bilanzsummen hingegen reduzieren die Notenbanken – wenn überhaupt – nur in homöopathischen Dosen.“

    Ja, in der Tat. Die ZBen wollen uns immer noch das Ammenmärchen verkaufen, dass sie es sind, die das Zinsniveau steuern und dass sie über die „Druckerpresse“ verfügen. Dabei ist das ganze lediglich ein Asset-Swap: Statt verzinslicher Staatsanleihen halten die Geschäftsbanken verzinsliche Überschussreserven.

    „Wir befinden uns in der Verlängerung des geldpolitischen Endspiels.“

    Nix Endspiel: Debitismus ad infinitum: https://think-beyondtheobvious.com/debitismus-von-der-zwangslaeufigen-krise-iii/

    „Zu versuchen, die Kontrollillusion aufrecht zu erhalten und das Erfinden weiterer perverser Mechanismen sind das einzige, was die Notenbanken noch tun können.“

    Ja, es geht um Kontrollillusion. Warum man aber untaugliche Instrumente als „perverse Mechanismen“ benamsen muss, erschließt sich mir nicht.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
  2. Gerald Baumann
    Gerald Baumann sagte:

    @ Dr. Stelter:
    Das Thema der Bilanzen der Versicherungen und Pensionskassen in Deutschland wäre sicher einmal ein eigner Podcast wert. In den letzten Jahren sind große Teile in Schieflage geraten, weil die Mindestverzinsung nicht erwirtschafet werden konnte. Jetzt brechen die Werte für die Anleihen, die in den letzten 10 Jahren gekauft wurden weg. Überleben die das?

    Antworten
  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >„Zweifellos hat das entschlossene Handeln der Zentralbanken während der Krise eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung einer Finanzkrise und einer möglichen Deflationsspirale gespielt.>

    DIESER Satz gehört an den ANFANG einer Diskussion über die Geldpolitik der Notenbanken.

    Denn diese war ENTSCHEIDEND für letztlich die VERHINDERUNG vermutlich eines nicht einmal gedanklich voll erfassbaren REALWIRTSCHEN Desasters.

    Die Geldpolitik hat natürlich FOLGEN.

    Sie werden im Artikel richtig beschrieben.

    @ jobi

    >Das trifft den Nagel auf den Kopf. Und die Geldalchemisten entwickeln weiterhin ungeahnte Kreativität darin, immer raffiniertere “Mechanismen” zu erfinden.>

    WELCHE Mechanismen schlagen Sie den NOTENBANKEN und/oder anderen Akteuren vor, damit die aufgeführten Folgen NICHT eintreten – und auch KEINE anderen gleichermaßen verheerenden?

    WAS ist der Fall, wenn die Notenbanken ihre Bilanzsummen MASSIV reduzieren?

    WAS ist der Fall, wenn die Zinsschrauben NICHT angezogen werden?

    Keine perversen Anreize von Marktteilnehmern und politischen Entscheidungsträgern und NUR mit Folgen, die für die Realwirtschaft verkraftbar und KEIN Desaster für sie sind?

    Ihre Meinung dazu interessiert mich.

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @tischer
      wenn die realwirtschaft der lastenräger schlechthin ist für dieses system, – warum gibt die notenbanken das geld nicht direkt der realwirtschaft und immer dem finanzsektor(banken) ?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        Abgesehen davon, dass die Notenbanken nicht DAS Geld GEBEN:

        Die Notenbanken könnten – THEORETISCH – die Privatbanken ersetzen, soweit es die DIREKTE Geschäftstätigkeit mit der Realwirtschaft betrifft.

        Sie MÜSSTEN aber mehr oder weniger GENAUSO agieren wie diese.

        Warum?

        Weil die Privatbanken nicht nur der Privatwirtschaft Geld „geben“, sondern mit ihren KREDITEN auch BEWERTUNGEN verbinden müssen, die von der realwirtschaftlichen Situation der Unternehmen abhängt.

        Man muss die GRUNDSÄTZLICHEN Funktionsunterschiede von Notenbanken und Privatbanken im System verstehen und beachten.

        Versteht man sie, sind EINFACHE Lösungen und vielleicht – für mich eher VERMUTLICH – keine Lösungen möglich, sondern:

        Im NACHHINEIN betrachtet nur solche, die weniger risikoreich oder schädlich gewesen wären.

    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Fragen an die Opposition

      “WELCHE Mechanismen schlagen Sie den NOTENBANKEN… vor,
      damit die aufgeführten Folgen NICHT eintreten”

      Mit der subprime Krise war das Kind im Brunnen, der Fehler begann mit Greenspans Zinssenkungen bis unter Null mit Bernanke ff… 18%Zins ist zuviel, 0% sicher zu wenig.

      Stockende Nachfrage ist Kennzeichen struktureller Probleme,
      die man durch Reformen ändern kann:
      -Reformen der Sozialversicherungsssteme (Lohnnebenkosten, Kaufkraft netto)
      -Reformen der Gesetzgebung = Freiraum für Innovationen f. Produktivität
      -Reformen des Wirtschaftsraumes, Freihandel, Abbau von Zöllen etc…
      -Reformen der Bildungssysteme, dem Gegenteil von Bologna durch Förderungen echter Eliten.

      Parallel Vermarktung unrentabler Pfänder von economic Zombies, deren Preisdeflation bei Käufern frisches Verschuldungspotential schöpfen und Ressourcen in bessere Hände lenken.

      Insgesamt Stärkung internationaler Wettbewerbsfähigkeit, damit der Phase von Deflation/Preissenkung eine Phase von Prosperität folgt …

      Fallende Preise sind kein Problem für gesunde Marktteilnehmer, aber eines für gefühlten Wohlstand marktferner Rentiers, vgl. franz Revolution.

      Warum wagt niemand die Bereinigung?

      Weil auf faulen Schulden soviel Marktmacht und politisches Gewicht ruhen, dass man lieber das ganze Schiff absaufen lässt – als Banken/Firmen/Staatenzombies einen Neustart zu injizieren.

      Heute ist alles zu spät, die ganzheitliche Zombifizierung nach zwei Jahren Pandemietheater vollzogen, geringste externe Schocks bewirken unter Einhaltung marktwirtschaftlich rechtsstaatlicher Gesetze solche Massenpleiten, dass alle lieber VollSozialismus wagen.

      #foelligunuetzeswissen nach Dr. Mailab
      https://www.zdf.de/show/mai-think-x-die-show/maithink-x-folge-16-100.html

      Sarahs Nachhilfe for dummies
      youtube.com/shorts/9LCq1XNboIk

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        >Mit der subprime Krise war das Kind im Brunnen, der Fehler begann mit Greenspans Zinssenkungen bis unter Null mit Bernanke ff… 18%Zins ist zuviel, 0% sicher zu wenig.>

        Dass der FEHLER mit Greenspans Zinssenkungen BEGANN, ist zu KURZ gegriffen.

        Man kann zwar die Auffassungen vertreten – der ich zustimme −, dass es BESSER gewesen wäre, Greenspan hätte die Zinsen nicht so sehr gesenkt.

        Man kann zudem die Auffassung vertreten – auch der stimme ich zu −, dass es VIEL besser gewesen wäre, den Bankensektor NICHT so sehr zu DEREGULIEREN (liberalisieren).

        Wäre beides nicht erfolgt, dann hätte sehr wahrscheinlich nicht das AUSMASS von Exzessen in der Kreditvergabe gegeben, das es gab.

        VIEL tiefergehend in der Bestimmung der URSACHEN für die Malaise, ist es, sie so zu sehen:

        Die mit dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Aufstieg Chinas sich vehement BESCHLEUNIGENDE Globalisierung hat die westlichen Wohlstandsgesellschaften in Schwierigkeiten gebracht.

        Und zwar UNABWENDBAR:

        Der Renditewettbewerb ZWANG a) deren Unternehmen die Produktion in die Billiglohnländer zu verlegen, d. h. die Investitionen migrierten weg und b) BILLIGPRODUKTE schwemmten die westlichen Märkte.

        Die Regierungen mit der Deregulierung des Finanzsektors und die Notenbanken mit der – was die Inflation anlangte – gefahrlosen Zinssenkung agierten darauf SCHLÜSSIG:

        Sie setzten ANREIZE für mehr Investition, um die Gesellschaften nicht zu DESTABILISIEREN durch potentiell hohe Arbeitslosigkeit.

        Schlüssig, aber unter den Bedingungen der Globalisierung NICHT erfolgreich:

        Subprimekrise und Große Finanzkrise.

        Kurzum:

        Das systemische GLEICHGEWICHT der Blöcke und der unterstützte Aufstieg Chinas sind letztlich die URSACHEN für die Malaise.

        Noch tiefer geblickt:

        Es ist letztlich die ÜBERLEGENHEIT des Kapitalismus in der WERTSCHÖPFUNG, die entwickelte kapitalistische Länder in die Schwierigkeiten gebracht, vor denen sie heute stehen:

        Eine STÄRKER als ihre Wertschöpfung WACHSENDE Verschuldung.

        Im Unternehmenssektor wäre dies unter normalen Bedingungen – keine Zombifizierung, keine Arbeitsplätze sichernde Kredite des Staats − eine Entwicklung hin zu ÜBERSCHULDUNG und letztlich zu einer INSOLVENZE mit EINSTELLUNG der AKTIVITÄTEN, mit der Werte geschaffen werden.

        Wer mit dem Finger NUR auf die Notenbanken zeigt, liegt FALSCH.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        Die ungehemmte (verdeckt gestaltete) Kannibalisierung de Divisio,der sich selbst zersägt, für die das allegorische Bild der “schlechten Regierung steht, gilt an vorderster Front für die Notenbanken von staatlichen Gnaden.
        So wie Karl-Otto Pöhl am Bundeskanzler scheiterte.
        Aber der noch tiefere Grund ist die Vernetzung von Zentralbanken, wie heute der Referent aus der Überkonstruktion BIS/BIZ aufzeigen wird.
        Abgrenzung und Ausbeutung sind die zwei Seiten der Geldmünzen bzw. von Verbindlichkeiten und Forderungen im System der doppelten Buchhaltung, einem Theoriekonstrukt, das von einer Menschenwirtschaft garnicht notwendiger und hinreichender Bedingungungen gebraucht wird.
        Das schliesst ein Scheitern und Verschwinden ein, und ist nicht mit kapitalistischer Wirtschaft synonym.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Der eiserne Vorhang fiel aus Schwäche des Ostblocks, d.h. der Westen siegte.
        Sieger bezahlen keine Schulden sondern der Besiegte, vgl. I + II Wk,
        Art und Weise bestimmt wer Macht ausübt.

        Die Schuldenlast des kalten Krieges belastete den Westen und sinkende Refinanzierungskosten von Staatsschulden schuf Haushaltsspielräume,
        wie auf bto oftmals beziffert.

        Parallel eröffnete sich im Osten ein Markt hungriger Nachfrager, deren Verschuldungskapazität nach Währungsreset quasi 100% war.
        Deshalb auch die EU Ostererweiterung zur rechtssicheren Finanzierung gemäß westlicher Grundsätze, wenn auch Kapazitätsverlagerungen am neuen Standort finanziert werden wollten.

        Das Wachstum der EU als ziviliem Counterpart der NATO stieß erst in Ukie an ihre politische Grenze, nachdem Russland verstand dass es niemals Mitglied der EU oder NATO werden dürfe…..das Angebot von Putin im dt. Bundestag wurde großzügig ausgeschlagen, dazu
        Gabrielle Krone Schmalz: https://www.youtube.com/shorts/UC_uwWjzUn8

        Seit 30 Jahren KEINE inländischen Reformen im Westen oder BRD. Die Hartzreformen so bescheiden wie die Ausbeutung Russlanddeutscher nach Migration hässlich. Dem Aderlaß inländischer Hochlohnarbeitsplätze sahen die Gewerkschaften eiskalt zu, solange ihre Konzernschweine geschont wurden.

        Wettbewerbsfähigkeit nur als Abwärtsmobilität für industrielle Arbeitsplätze, die man wegen Globalisierung für entbehrlich hielt. Auch inländische Sieger kauften vergnügt russische Energie, chinesische Lieferteile oder ukrainische Leihmütter ein.

        Genau die Deflation, die Polen / Ungarn / Tschechien / Slowakei / Balkan und RUSSLAND wettbewerbsfähig werden ließ – ersparte sich der Sieger des kalten Krieges um HEUTE ohne Kriegsfähigkeit den entfachten Krieg in Ukie zu verlieren – messbar in Währungsverlust.

        Die Hybris der Schwätzer verstieg sich in Spekulationen über einen Sieg, der niemals erreichbar war. Inländischer Warnungen wurden durch Inkompetente für inkompetent erklärt.

        Der Kernschmelze der Verlierer dieses Krieges steht NICHTS mehr im Weg, niemand streckt mehr die Hand aus….und das ist gut so.

        the winner takes it all

        Lösungen gibt es, nur nicht mit diesem Personal.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Denn diese war ENTSCHEIDEND für letztlich die VERHINDERUNG vermutlich eines nicht einmal gedanklich voll erfassbaren REALWIRTSCHEN Desasters.”

      Ja, wie schrecklich wäre es gewesen, wenn zum Beispiel Goldman Sachs damals pleite gegangen wäre! Da hätten die Bänker vielleicht sogar eines ihrer bescheidenen kleinen Häuschen oder einen ihrer Sportwagen verkaufen müssen, um über die Runden zu kommen, bis sie irgendwo bei der Regierung oder als Lobbyist eine neue Anstellung finden…

      Antworten
  4. Alexander
    Alexander sagte:

    “Umfangreiche Bestände [von Staatsanleihen] des öffentlichen Sektors… [ver]hindern.. Signale an Investoren und politische Entscheidungsträger”

    Der Traum jede Verrücktheit finanzieren zu können ging in Erfüllung, für eine Weile.
    Die Transformation Europas in eine offene grüne Gesellschaft von Co² Neutralität keinen Marktgesetzen unterworfen.

    Anstelle von Sanierung ein reboot nach dem reset im Zuge einer Pandemie ohne Übersterblichkeit.
    Wie schlau war das denn?

    Ungeachtet politischer Komptenenz verbleiben alle Märkte im Naturzustand,
    was heißt dass alle Dummheit mit Zeitverlauf abgestraft wird; wie es aussieht mit Höchststrafen….

    – durch Versterben falscher Unternehmungen (EEG+ Emobilität)
    – plötzliche Himmelfahrt von Versuchskanninchen (vgl. Kanzler Scholz) unter freiwillig Genötigten.
    – die totale Vernichtung eines europäischen Nationalstaates wegen schreiender Inkompetenz aller Entscheider.

    In Erinnerung an friedliche Weihnachten vor einem Jahr zum II Advent 2022:
    Jahn Böhmermann https://youtu.be/6MQilDqX52M

    Antworten
      • Tom96
        Tom96 sagte:

        Hat der seine Chargennummer der Giftspritzen schön veröffentlicht oder muß da das Wahrheitskommitee nachhelfen aus RSA?

        Halt gab ja Amnesie und Amnestie, kommen besser andere Instrumente zum tragen – Genscreening?
        https://www.bitchute.com/video/hzHrgSGmPa94/
        “Signatur eines Künstlers mit der Magic Potion”
        Auf jeden Fall Blackscreen 2023ff
        und null Gebühren-Beiträge, Steuern oder sonstige Zuweisungen.
        Und keine Angst mehr vor den nächsten 45.800 Jahre alten Amöbenvirus aus dem Biowaffenlabor.

  5. jobi
    jobi sagte:

    „Es gibt Mechanismen, durch die eine aggressive und anhaltende geldpolitische Lockerung die Bilanzsanierung tatsächlich behindern könnte. Sie kann dies tun, indem sie die Anreize von Marktteilnehmern und politischen Entscheidungsträgern pervers beeinflusst.“ 

    Das trifft den Nagel auf den Kopf. Und die Geldalchemisten entwickeln weiterhin ungeahnte Kreativität darin, immer raffiniertere “Mechanismen” zu erfinden.

    Als Antwort an @M.Stöcker und meine Fragen an @alle:

    Warum bekommt Olaf immer noch keine Zinsen auf’s Sparbuch ?

    Warum müssen Häuslebauer und Selbständige darum bangen, wie bzw. ob sie ihre Kredite refinanzieren können, während der Finanz”investor” lediglich grobe Fehler vermeiden muss und ansonsten in Ruhe abwarten kann, bis ihm das nächste Rettungspaket – in z.Zt noch unvorstellbarer Höhe – serviert wird ?

    Die Zinsschrauben werden angezogen, bis der Realwirtschaft die Luft ausgeht.
    Ihre Bilanzsummen hingegen reduzieren die Notenbanken – wenn überhaupt – nur in homöopathischen Dosen.

    Wir befinden uns in der Verlängerung des geldpolitischen Endspiels.

    Zu versuchen, die Kontrollillusion aufrecht zu erhalten und das Erfinden weiterer perverser Mechanismen sind das einzige, was die Notenbanken noch tun können.

    Antworten
  6. foxxly
    foxxly sagte:

    ob lockere geldpolitik, oder eine strenge, – wir sitzen in der falle, aus der es kein entrinnen gibt.

    das problem dabei ist, dass wir jetzt in eine (selbstgemachte) rezession hinein rennen und dies mit bereits einer super hohen verschulung.

    die niedrigen jahrelangen zinsen wurden nicht zum schuldenabbau genutzt.
    das gegenteil ist der fall, da weit, weit mehr geld gedruckt wurde, als dies dem volumen der wirtschaftsleistung entspricht.

    wir haben die dramatische finanz-schieflage ständig weiter verschärft. (ursache kennen sie schon!)

    die lage war schon lange prekär: hätte man die verschuldung und die geldmenge nicht derart ausgeweitet, wären wir längst in der rezession und vielleicht schon in der unvermeidlichen währungsreform.

    ja, schön, dass wir noch wachstum hatten, oder?
    jeder tag der verzögerung einer “großen bereinigung”, verschlimmert das ausmaß.

    was tun?
    man kann jetzt noch das rad weiterspinnen, die verschuldung noch höher drehen und damit zeit gewinnen bis zum exetus.
    soweit weitermachen, bis der besitz und eigentum für mind. 95% der menschen weg sind?
    ist das die alternative zum weiter so?

    “wir werden nichts mehr besitzen und darüber noch glücklich sein” (klaus schwab WEF)

    ob wir darüber glücklich sind, denke ich eher nicht!

    jedenfalls ist dies die undvermeidliche entwicklung des schuldgeldsystems und hat primär nichts mit dem WEF klaus schwab zu tun.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “ob wir darüber glücklich sind, denke ich eher nicht!”

      Das ist egal, wenn Sie Ihre Unzufriedenheit darüber zu frech ausdrücken, kommen Sie auf die Flugverbotsliste und Ihnen wird das Bankkonto gesperrt. Sie werden dann lernen, den Großen Bruder zu lieben. ;)

      “jedenfalls ist dies die undvermeidliche entwicklung des schuldgeldsystems und hat primär nichts mit dem WEF klaus schwab zu tun.”

      Der Davos-Klaus und seine Drohnen in vielen nationalen Regierungen und internationalen Organisationen möchten allerdings jede Krise dazu nutzen, ihren Traum von der globalen Überwachungsdiktatur zur perfekten Kontrolle der verarmten Konsumsklaven ein Stück weiter umzusetzen.

      Möglicherweise erzeugen oder verschärfen sie die dafür nötigen Krisen sogar selbst, ich rolle mal wieder mein liebstes Schäuble-Interview zur Illustration herein:

      “Die Corona-Krise ist eine große Chance. Der Widerstand gegen Veränderung wird in der Krise geringer. Wir können die Wirtschafts- und Finanzunion, die wir politisch bisher nicht zustande gebracht haben, jetzt hinbekommen – auf der Grundlage der Überzeugung, dass derjenige, der entscheidet, auch die Verantwortung dafür übernimmt. In diese Richtung haben wir uns mit dem Hilfspaket bewegt.”
      https://www.wolfgang-schaeuble.de/die-pandemie-ist-eine-grosse-chance/

      Antworten
      • Dr.Lucie Fischer
        Dr.Lucie Fischer sagte:

        @Richard Ott
        Genau deshalb kann ich den beliebten ( angeblich “China-Weisheit ” )
        Spruch von ” Krise als Chance” nicht mehr hören.
        z.B. ” Bürgergeld” ohne aufwendig-demütigende Bürokratie-Prüfung :
        Die Empfänger ahnen nicht, wie vollkommen abhängig sie werden, für jede staatlich angeordnete ( Zwangs) -Massnahme. Z.B.:
        monatliche Bürgergeld-Stütze-Überweisung nur gegen Nachweis von Injektionen , es wird nicht bei mRNA-Corona -Stichen bleiben.
        Längst ist” mehr” geplant, mir wurde schlecht beim Lesen der 3 Artikel :
        https://www.achgut.com/artikel/wissenschaft_im_freien_fall_3
        Das WEF ist geistiger Nachfolger des ” Club-of-Rome”, die drückten in allen Schriften Ziele noch direkt aus. ( Paul Ehrlich , population bomb )
        Und Klima-Kids sind Nachfolger der Bewegung
        Voluntary Human Extinction Movement, ( VHEM) vielleicht wissen sie nicht, dass Ihnen das schmierige Kleben nicht helfen kann, zu überleben.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        Der Name von dem neuen Bomber gefällt mir schon mal!

        B-21 “Raider” – das nächste absurd überteuerte Flugzeug, um das US-Verteidigungsbudget auszuplündern. Mit 700 Millionen Dollar pro Stück werden die niemals auskommen. Das Vorgängermodell, also der B2-Bomber, kam inklusive Kosten für Entwicklung und Ersatzteile (Tarnkappentechnologie ist sehr wartungsintensiv…) letztendlich auf ungefähr 2 Milliarden US-Dollar pro Flugzeug, ursprünglich budgetiert war nur ein Bruchteil davon.

  7. Tom96
    Tom96 sagte:

    “Statt aber einen Kredit komplett abzuschreiben, vertuschten die Institute lieber ihre Falschmeldung und gaben den Unternehmen weiterhin Geld”

    Dieser Satz reicht, alle Zusammenhänge und Ursachen wie in einem Kaleidoskop analysieren zu können.
    Beginn sind die realwirtschaftlichen Verluste aus Unternehmen, that”s where it all starts.
    https://youtu.be/7jMlFXouPk8
    “High Hopes”

    Antworten

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