The Stimulus Monkeys Are Screeching And The Central Banks Are Pushing On A String

Die Fed hat gedruckt und wird dafür gefeiert. Ob zu Recht, darf bezweifelt werden. Japan druckt und will so die die Pleite noch abwenden. Die EZB wird bald drucken, obwohl es mehr schaden wird als nutzen. Die Notenbanken machen immer verzweifelter weiter und versuchen, das sprichwörtliche Seil zu drücken. David Stockman fasst zusammen (mit einigen guten Charts!):

  • Kaum wurde eine leichte Deflation von minus 0,2 Prozent in Europa gemessen, wurden die Forderungen nach einem Aufkaufprogramm für eine Billion Euro durch die EZB wieder laut. Wohl damit die Spekulanten, die italienische Anleihen gekauft haben, als der Zins bei 7,5 Prozent lag (heute 1,72) noch mehr Gewinne machen.
  • Die Fed hat dem gleich beigepflichtet, indem sie durchblicken ließ, dass sie endlich mehr von den Europäern erwartet.
  • Kaum fielen die Aktien etwas, hat ein Vertreter der Fed (Charles Evans, der immerhin seit 24 Jahren bei der Fed ist) betont, dass die Notenbank sich mit Zinserhöhungen noch viel Zeit lassen wird – prompt stiegen die Aktien wieder.
  • Dabei ist es mehr als offensichtlich, dass das massive Gelddrucken der letzten Jahrzehnte keinen Effekt für die Realwirtschaft hatte: Die Industrieproduktion in der Eurozone liegt auf dem Niveau des Jahres 2001. Während die Produktion also stagnierte, wuchs die Bilanz der EZB mit einer Jahresrate von 10,5 Prozent.
  • Die EZB hat nach Auffassung von Stockman (die er leider nicht näher erläutert) nicht um eine Billion geschrumpft. Dieses Geld sei lediglich ausserhalb der Bilanz bei Hedge Funds und Banken geparkt. Für diese war es ein lohnendes Geschäft. Die Anleihen eigentlich bankrotter Staaten kaufen, mit der Abnahmegarantie (inklusive massivem Gewinn) durch die EZB
  • Seit dem Jahr 2000 sind die Preise in der Eurozone jährlich um 1,9 Prozent gestiegen, also ziemlich nahe am EZB-Ziel von 2 Prozent. Wo ist also das Problem der Deflation, könnte man da sagen.
  • Dabei hält nur Deutschland die Industrieproduktion aufrecht (dank der Exporte nach China und den Schwellenländern, was übrigens unseren Industriemix mehr widerspiegelt als überlegene Wirtschaftspolitik). Italien (minus 24 Prozent) und Frankreich (minus 12 Prozent) zeigen einen deutlichen Rückgang der Produktion.
  • Die Ursache liegt also nicht in der Geldpolitik sondern in der Überschuldung (bto: Bingo!). Zwischen 1992 und 2012 wuchsen die Bankausleihungen um 7 Prozent pro Jahr, was eine Verdreieinhalbfachung bedeutet! Geld der EZB dient dann nur Spekulanten, Staaten und Banken (bto: mein Beispiel vom Freibier, welches nur an der Theke ankommt)
  • Zugleich steigt die steuerliche Belastung weiter an und wird angesichts der hohen Staatsschulden weiter wachsen (bto: daher auch die Popularität Pikettys)
  • Auch in den USA ist die Geldpolitik wirkungslos. Haushalte haben angefangen, die Schulden zu senken aber der Weg ist noch lang. Billiges Geld führt nicht zu mehr Verschuldungsbereitschaft (bto: genau meine Argumentation mit Blick auf die Geldpolitik. Nur Zusatznachfrage dank Zusatzschulden kann etwas bewirken). Dasselbe gilt für Unternehmen, die lieber eigene Aktien zurück kaufen, statt zu investieren.
  • Die Geldpolitik ist damit das berühmte Drücken am Seil. Es wirkt nicht. Nur neue Spekulationsblasen werden aufgepumpt und der zwangsläufige Knall wird den Schaden für die Realwirtschaft nur weiter erhöhen.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Contra the Corner: The Stimulus Monkeys Are Screeching And The Central Banks Are Pushing On A String, 9. Januar 2015