The German Question
Vor einigen Jahren bin ich über eine Studie von JP Morgan gestolpert. Michael Cembralest ist einer der bedeutendsten Vermögensverwalter der Welt ‒ immerhin für mehr als eine Billion US-Dollar zuständig ‒ und glänzt mit außergewöhnlichen Analysen. Diese hier gibt sehr zu denken und wurde, so zumindest meine Wahrnehmung, im Jahre 2012 nicht breit diskutiert. Cembralest und sein Team haben in die Wirtschaftsgeschichte geschaut und analysiert, wie sich Deutschland in verschiedenen Zeiträumen relativ zu Frankreich und England entwickelt hat:
Ergebnis: Sowohl vor dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 wie auch vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg hat sich die deutsche Wirtschaft signifikant besser entwickelt als die der anderen beiden Länder. JP Morgan: Das gleiche war in den drei Jahren bis 2012 auch der Fall und führt zu der Frage: Wird Deutschland den erarbeiteten Wohlstand dazu nutzen, die Eurozone zu retten?
Dann sagt JPM auch, was es Deutschland kosten würde: rund eine Billion Euro. Verglichen mit den Kosten der deutschen Einheit wäre das gar nicht so viel:
Mittlerweile dürften die Kosten deutlich über dieser einen Billion liegen. Dank des Spiels auf Zeit und der verfehlten Rettungspolitik.
Deutschland muss den Euro nicht retten! So ein Blödsinn!
Deutschland sollte die EU und die NATO verlassen und neutral werden. Und die anderen sollten Deutschland endlich in Ruhe lassen!
“Dann sagt JPM auch, was es Deutschland kosten würde: rund eine Billion Euro.”
Mich würde interessieren über welchen Zeitraum?
Einmalig? Das kann ja nicht sein, die auszugleichenden Defizite fallen laufend an und werden tendenziell größer, da sich die Empfängerländer daran gewöhnen.
Präzisierung: Im verlinkten Text wird von einer Billion Euro in 5 Jahren gesprochen. Aber danach ist nichts wirklich besser, wo soll denn die fehlende Wettbewerbsfähigkeit herkommen? Also jedes Jahr 200 Milliarden Transferzahlungen, ad infinitum?