Szenarien für einen Zinsanstieg

Immer wieder das Mysterium der Zinsen:

→ Säkulare Stagnation als Grund für tiefe Zinsen?

→ Zinsen hoch oder runter – was kommt?

→ Doch Freispruch für die Notenbanken?

→ Niedrigzinsen aus Mangel an sicheren Anlagen in überschuldeter Welt

→ „Tiefe Zinsen bis der Ketchup spritzt“

→ Niedrigzinsen: Die Badewannen-Theorie springt zu kurz

→ Warum sind die Zinsen so tief?

→ Die Gründe für sinkende Realzinsen

→ „Why so low for so long? A long-term view of real interest rates“

Vor allem sei daran erinnert, dass es auch früher Phasen tiefer Zinsen gegeben hat, die noch länger gedauert haben:

→ Studie: Kommt die Zinswende, dann kommt sie schnell

Und wenn sie kommt, hat sie verheerende Folgen:

→ Das Blutbad steigender Zinsen

Die Frage ist natürlich, was könnte eine Trendwende bei den Zinsen auslösen? John Authers fasst sie zusammen:

  • “There are a few obvious answers, but they are deeply implausible. A clear-cut agreement that brought a definitive end to the trade conflict (…) Alternatively, a resurgence of inflation in the U.S., or particularly the euro zone – making it clear that central banks couldn’t possibly cut rates as currently expected (…) That also seems unlikely.” – bto: Ja, das ist beides sehr unwahrscheinlich, andererseits könnte es genügen, wenn das Gerücht aufkäme und deshalb die Märkte voreilig reagierten.
  • “Markets can generate their own catalysts, or moments when the absurdity of valuations becomes evident. (…) German bunds had a potential ‘moment of truth’ (…) when 30-year bunds were auctioned at a negative yield, and less than half of them were bought by investors. (…)  Except, the market’s reaction to news of the auction was muted, and yields have since fallen again.” – bto: Warum sollten sie auch? Sie sehen die Eiszeit und daran ändert auch eine verunglückte Auktion nichts.
  • “Then there is the possibility of  a central bank surprise. If the Fed, or any of its counterparts, disappointed investors by drawing a line in the sand and refusing to cut further, it could cause an ungodly mess.” – bto: Und deshalb ist es schwer vorstellbar. Im Gegenteil, wir müssen doch mit dem Markt davon ausgehen, dass die Notenbanken “all-in” gehen. Denn wir verkraften einfach in unserer immer höher verschuldeten Welt keinen Zinsanstieg, denn sonst hätten wir – um mit Authers zu sprechen, “an ungodly mess”.
  • “A murkier catalyst, (…) might come from an end to the technical factors that have driven this latest leg down in yields. Bonds have seen big flows from insurers and pension funds seeking to match their liabilities. Weaker inflows of money could lead to the bubble slowly losing air.” – bto: Wieso sollte der Zufluss stoppen? Die Menschen sparen weiter – wenn nicht sogar mehr – und die Pensionskassen müssen weiter anlegen. Leuchtet mir also nicht ein.

Bleibt eigentlich nur ein breiter Vertrauensverlust in das Geld. Nicht mal eine Krise im Markt für Unternehmensanleihen würde den Staatsanleihenmarkt treffen. Im Gegenteil, die Flucht würde die Renditen noch tiefer unter null treiben.