So einleuchtend: Entscheidend ist die Art der Zuwanderung für den Integrationserfolg

Wenn man die Plakate zum Wahlkampf liest (dazu bei Gelegenheit mehr) und die Reden der Politiker, so lernt man, dass Integration vor allem eine Aufgabe für diejenigen ist, die schon „länger hier wohnen“, um Frau Merkel zu zitieren. Dass auch die neu Hinzukommenden einen gewissen Beitrag zu leisten haben, wird dann schon nicht mehr so ernsthaft betont.

Was wir aber immer noch nicht wahrhaben wollen, ist, dass es auf die Art der Zuwanderung ankommt, wie auf  bto deutlich dargelegt.

→ So banal wie einleuchtend: Es kommt auf die Art der Zuwanderung an

Wer eine Auswahl der Zuwanderer vornimmt, hat per Definition mehr Integrationserfolge. Es hängt alles an Bildung und Bildungsbereitschaft. Wie sehr, kann man am Integrationserfolg der Vietnamesen in der westlichen Welt ablesen, wie es die NZZ berichtet. Bei uns wäre es politisch unkorrekt und rassistisch. Hier die Highlights:

  • “(…) viele der rund vier Millionen Vietnamesen, die seit Mitte der siebziger Jahre mehrheitlich in der westlichen Welt leben, [sind] verblüffend erfolgreich. Ob in den USA oder in Kanada, ob in Australien, Frankreich, Deutschland oder in der Schweiz: Überall haben sie sich innerhalb von zwei Generationen besser in ihre Aufnahmeländer zu integrieren vermocht als die meisten anderen Migranten.” – bto: Das ist kein Zufall, wie wir gleich sehen werden.
  • In den Vereinigten Staaten zum Beispiel glaubt gemäss einer Untersuchung des Pew Research Center keine andere Einwanderergruppe stärker an den American Dream als die Vietnamesen. 83 Prozent sind der Meinung, mit harter Arbeit könne hier jeder den Aufstieg schaffen. Ein vietnamesischer Haushalt verdient im Durchschnitt bereits mehr als ein amerikanischer (53 000 gegenüber 49 000 Dollar), und die Hälfte der vietnamesischen Eltern ist überzeugt, dass es ihren Kindern künftig noch wesentlich besser ergehen wird als ihnen.“ bto: weil sie noch besser ausgebildet werden!
  • Die erste Generation der Flüchtlinge waren die Boat-People, die seit den späten siebziger Jahren zu Hunderttausenden in klapprigen Schiffen aus dem kriegsversehrten Land flüchteten. (…) Mit viel staatlicher Unterstützung konnten die Flüchtlinge nicht rechnen (…).” bto: Man beachte, es wurde weniger in die Integration investiert, als heute!
  • Das Migration Policy Institute hat 2015 die beiden grössten Flüchtlingsgruppen im Land miteinander verglichen, Kubaner und Vietnamesen. Beide Gruppen sprachen zum Zeitpunkt ihrer Einwanderung ungefähr gleich schlecht Englisch, beide hatten eine ähnlich tiefe Schulbildung. Und doch leben fast doppelt so viele Kubaner (65 Prozent) unter der Armutsgrenze wie Vietnamesen (35 Prozent); (…).”
  • Noch grösser werden die Unterschiede in der zweiten Generation: Waren ihre Eltern oftmals Analphabeten, sind es die im Westen geborenen jungen Vietnamesen definitiv nicht mehr. (…) Gleich mehrere Studien belegen die Bildungserfolge der 150 000 Vietnamesen in Deutschland. So schafften dort im Jahr 2014 nicht weniger als 64 Prozent der vietnamesischen Jugendlichen den Sprung ans Gymnasium. Dieser Anteil ist fünfmal so hoch wie bei den türkischen Schülern und selbst 20 Prozentpunkte höher als bei den deutschen. In den ostdeutschen Bundesländern besuchen sogar 75 Prozent der Vietnamesen das Gymnasium, und das sind gewiss nicht Kinder von Studienrätinnen oder Physikern, sondern von Vertragsarbeitern, die aus dem kommunistischen Nordvietnam als sozialistische Bruderhilfe in die DDR geholt worden waren und nach der Wiedervereinigung Asylgesuche stellen mussten, um bleiben zu dürfen.” – bto: Die Zahlen sind der Hammer. Fünfmal so hoch wie bei den Türken! Das ist signifikant und stimmt leider mit anderen Studien überein – selbst vom DIW –, die für Menschen aus muslimischen Ländern die geringste Erwerbsbeteiligung und die tiefsten Löhne ausweisen.
  • Die mehr oder weniger einzige muslimische Community, die schulisch ebenso reüssiert, sind die iranischen Migranten, die jedoch meistens aus höheren sozialen Schichten stammen als die Vietnamesen.” – bto: und damit den Punkt von Gunnar Heinsohn stützen.
  • Wohin es sie auch immer verschlägt, die Vietnamesen schaffen den Ein- und Aufstieg in westlichen Ländern deutlich besser als andere ethnische Gruppen. Ebenso klar ist, dass es an staatlichen Förderprogrammen und an der Integrationspolitik nicht liegen kann. Die Zeit schrieb bereits 2009: Der Schulerfolg der Vietnamesen stellt eine ganze Reihe vermeintlicher Wahrheiten der Integrationsdebatte infrage. Wer etwa meint, dass Bildungsarmut stets soziale Ursachen hätte, sieht sich durch das vietnamesische Beispiel widerlegt. bto: Weshalb erzählen uns dann Politik und Medien weiterhin die Integrationsgeschichte?
  • “(…) legt vielmehr den Schluss nahe, dass der Erfolg mehr mit den Vietnamesen selber zu tun hat (…) Im Kern geht es jedoch um den Einfluss der Kultur, um die unterschiedlichen Wertsysteme in den Herkunftsgesellschaften.” – bto: Und genau deshalb muss man die Zuwanderer aussuchen!
  • Vietnam macht erst seit 2012 bei den Pisa-Studien mit, reihte sich aber bereits nach der zweiten Testrunde von 2015 unter den ersten zehn Ländern ein – zum Teil weit vor den reichen OECD-Staaten, die ein Vielfaches in ihre Bildungssysteme investieren.” – bto: … und das Geld dafür ausgeben, um  Integrationsunwillige und -unfähige zu hätscheln.
  • Woran liegt es? (…): Ordnung, diszipliniertes Lernen, intensive Betreuung durch Eltern wie Lehrer – und die konfuzianisch-buddhistisch geprägte Kultur, die der Bildung höchste Priorität einräumt. Von den zehn bestklassierten Ländern im Pisa-Ranking stammen nicht weniger als sieben aus diesem südostasiatischen Kulturkreis. Das kann kein Zufall sein.” – bto: Wer wird wohl die Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts dominieren?
  • Wie China, Japan oder Korea zählt auch Vietnam, das tausend Jahre.” – bto: Das ist einleuchtend und ein eklatanter Unterschied zu anderen Regionen.
  • Wer gute Noten hat, ehrt damit seine Familie, und diese wiederum tut alles, um ihre Kinder zu unterstützen. Oft finanzieren auch ärmere Eltern teure Nachhilfe – und dies nicht einmal deshalb, weil ihre Kinder ungenügend wären, sondern weil sie nur gut sind und nicht die Besten.” – bto: Das ist doch mal ein Ehrbegriff, der etwas nutzt!
  • Vietnamesische Schüler findet man in der Nachhilfe, aber – im Unterschied zu vielen jungen Türken – nicht in Kickboxhallen.” – bto: Das wäre auch ein guter Titel gewesen.
  • Kulturen können besser oder schlechter zusammenpassen, und es ist ziemlich offensichtlich, dass die konfuzianisch-buddhistische Kultur der Vietnamesen gut zu den christlich-säkularen Leistungsgesellschaften im Westen passt. Besser als etwa die muslimische.” – bto: Das ist die NZZ, nicht das Kampfblatt einer rechten Gruppierung! Es ist an der Zeit, dass wir uns dieser Realität stellen, wenn wir unseren Wohlstand noch retten wollen.
  • Was die Integration erschweren könne, sei Webers Beobachtung, dass im islamischen Glauben das jenseitige Schicksal schon durch den Glauben an Allah und den Propheten hinlänglich gesichert sei. Es bedürfe somit keiner weiteren Bewährung oder Anstrengung in der diesseitigen Lebensführung. Oder direkter formuliert: Warum sollte ich mich diesseitig anstrengen oder integrieren, wenn mein jenseitiges Ziel viel wichtiger und bereits durch den Glauben an ein höheres Wesen abgesichert ist?” – bto: In anderen Kulturen gehört auch die Fähigkeit zum Lesen zu den Voraussetzungen für den Seelenfrieden. Das fördert natürlich Bildung.
  • Auch sonst glaubt der Erziehungswissenschaftler nur bedingt, dass sich für die Integrationsdebatte viel aus seinen Erkenntnissen ableiten lässt. Sicher, die aufstiegsorientierte Kultur der Vietnamesen passt, und das erleichtert ihre Integration. Doch die weniger kompatiblen Kulturen von Migranten lassen sich deshalb nicht kurzerhand konfuzianisch umpolen. Das vietnamesische Integrationswunder ist erklärbar, aber nicht einfach kopierbar.” – bto: weshalb man die Zuwanderung von kompatiblen Gruppen fördern und von nichtkompatiblen Gruppen beschränken muss. So einfach ist es.

→ NZZ: “Warum sich Vietnamesen im Westen so gut zurechtfinden und als Integrationswunder gelten”, 18. August 2017