Staatsschulden: So ein­fach ist es nicht trotz Tiefst­zinsen

Mitte Februar habe ich mit Professor Jens Südekum in meinem Podcast u. a. über das Thema der Staatsschulden und die nicht gegebene Notwendigkeit einer Rückkehr zur schwarzen Null gesprochen.

Ein Sparhaus­halt ist Unsinn

Der Podcast hat eine breite Resonanz ausgelöst. Über 100 Kommentare auf diesen Seiten und viele E-Mails. Einige haben mir auch vorgeworfen, meine freiheitlichen Ideale über Bord geworfen zu haben.

Schon bevor der Podcast mit Professor Südekum ausgestrahlt wurde, habe ich mit einem Vertreter einer anderen Sichtweise gesprochen. Christian Bayer ist Professor für Volkswirtschaftslehre und Direktor des Instituts für Makroökonomik und Ökonometrie an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seine Ansichten werden in der morgigen Folge zu hören sein.

Auf Professor Bayer kam ich neben seinen Aktivitäten bei Twitter vor allem über einen Beitrag, den er gemeinsam mit Professor Philip Jung von der Technischen Universität Dortmund in der F.A.Z. Ende letzten Jahres veröffentlicht hat. Die Highlights zur Einstimmung auf morgen:

  • “Das Haushaltsdefizit für dieses Jahr dürfte für den Bund bei fast 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen. (…)  Bei solchen Summen kann einem schnell mulmig werden, und mancher fragt sich, ob wir zukünftigen Generationen dadurch nicht eine hohe Bürde auferlegen (…) Tatsächlich war das Argument der Belastung zukünftiger Generationen politisch vor einer Dekade so konsensfähig, dass der Bundestag mit Zweidrittelmehrheit das Grundgesetz um eine ‘Schuldenbremse’ erweitert hat.” – bto: Es ging darum, den kommenden Generationen keine Lasten zu hinterlassen. Da das Geld aber nur noch in den Konsum geflossen ist und nicht ausreichend in Investitionen, wie oft gezeigt, wurde die kommende Generation jedoch auch so belastet – höher, würde ich sagen.
  • “Doch in den vergangenen Jahren mehren sich nicht nur politisch, sondern auch wissenschaftlich die Stimmen, die sagen, dass dieser Fokus auf Generationengerechtigkeit unbegründet und nur ein Scheinargument sei, mit dem notwendige Investitionen behindert würden. Vor allem zwei Argumente werden vorgebracht: Erstens ein theoretisches, das die intergenerationale Umverteilungswirkung von Schulden grundsätzlich verneint. Zweitens ein praktisches, das auf die derzeit extrem günstigen Finanzierungskonditionen des Staates zurückgreift.” – bto: Das Erste habe ich auch schon verwendet. Beim Zweiten bin ich angesichts der Unsicherheit über die Zinsentwicklung skeptisch. Ich würde ein drittes ergänzen: Im Euro macht es wenig Sinn, weil die anderen Schulden machen und wir letztlich die Kosten daraus mittragen müssen.
  • “So schrieben exemplarisch für die erste Sichtweise kürzlich die Ökonomen Holger Sandte und Adalbert Winkler in ihrem Artikel ‘Die Mär von der Belastung der jungen Generation’ in der ‘Zeit’, dass Staatsschulden überhaupt nicht zwischen Generationen, sondern nur innerhalb ein und derselben Generation umverteilten, denn ‘die Schulden des Staates sind die Vermögen der Haushalte und Unternehmen. Beides wird vererbt, nicht nur die Schulden.’” – bto: zwar an andere Personen, aber richtig, so kann man das sagen. Dachte ich immer.
  • “Dabei macht diese Art der Argumentation zwei kritische Vereinfachungen. Erstens verwendet sie einen groben Generationenbegriff, der Hundertjährige und Neugeborene in einen Generationentopf wirft, und zweitens vergisst sie, dass der Erwerb von Staatsschulden im Gegensatz zum Zahlen von Steuern freiwillig erfolgt. Das heißt, dass Haushalte sich durch den Kauf von Staatsschulden besserstellen müssen, als wenn sie sich nicht an der Finanzierung der Staatsausgaben beteiligt hätten.” – bto: Das stimmt, wobei man hier auch sagen kann, dass die Erwartung der Besserstellung nicht unbedingt immer erfüllt wird, zehrt doch die Inflation am Ertrag.
  • “Werden Staatsausgaben durch Steuern finanziert, so beteiligen sich heute Junge und Alte entsprechend ihrem Anteil am Steueraufkommen. Werden Staatsausgaben durch neue langfristige Schulden finanziert, so haben die Alten, jedenfalls aus egoistischem Motiv, keine Veranlassung, sich an der Finanzierung zu beteiligen, da sie mit großer Wahrscheinlichkeit die Rückzahlung nicht erleben und die meisten Menschen ohnehin im Alter kein weiteres Vermögen aufbauen. (…) Die Jungen sind es also, die heute mit Konsum- und Investitionsverzicht die Staatsausgaben in der Erwartung finanzieren, dafür in der Zukunft kompensiert zu werden, wenn sie selbst alt sind. Werden in der Zukunft Staatsschulden oder Zinszahlungen fällig und müssen durch Steuern finanziert werden, erleben dies die heute Alten nicht mehr. Die heute Jungen sind alt, und es gibt eine neue Generation von Jungen, welche die fälligen Steuern zusammen mit den dann alten heutigen Jungen tragen müssen. Relativ zur Steuerfinanzierung stellen sich die heute Alten besser und die zukünftige Generation schlechter. So führt Schuldenfinanzierung zu einer Umverteilung zwischen den Generationen.” – bto: Das erklärt, warum in der älter werdenden Gesellschaft bei uns Staatsschulden wieder populärer werden.
  • “Vereinfacht gesagt, kommt es bei Staatsschuldenfinanzierung nur dann nicht zu einer intergenerationalen Umverteilung, wenn auch die heutigen Alten Staatsschulden aufkaufen, in der Absicht, sie an die morgen lebende Generation zu vererben, und zwar exakt in der Höhe, in der diese dann zusätzliche Steuern zahlen müssen. In diesem Spezialfall, den Ökonomen nach seinem Entdecker David Ricardo (1820) ‘Ricardianische Äquivalenz’ nennen, gibt es zwischen Schulden- und Steuerfinanzierung tatsächlich keinen Unterschied und auch keine intergenerationale Umverteilung. An dieser Stelle sei die Nebenbemerkung erlaubt, dass es im historischen Kontext nicht ohne Ironie ist, wenn heute manche Vertreter einer sonst eher keynesianisch geprägten Wirtschaftspolitik implizit auf das ricardianische Argument zurückgreifen. Denn Ricardianische Äquivalenz gilt seit den Arbeiten des Ökonomen Robert Barro in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts als wichtigstes Argument gegen die Wirksamkeit schuldenfinanzierter keynesianischer Konjunkturpolitik. Wenn nämlich Steuer- und Schuldenfinanzierung äquivalent sind, dann kann es keinen Vorteil darin geben, in Rezessionen ‘deficit spending’ zu betreiben.” – bto: Auch das ein interessantes Argument, wobei man festhalten muss, dass es auch darauf ankommt, in welcher Währung sich ein Staat verschuldet und ob er sie mit der “Inflationssteuer” abträgt.
  • “Anhänger der These, dass Schulden keine intergenerationale Wirkung hätten, ignorieren aber nicht nur die beschriebene Umverteilung durch das Verschieben von Steuerlasten zwischen Generationen, sondern auch die sogenannte Zusatzlast der Besteuerung. Steigt zum Beispiel die Steuer auf Arbeit, wird sich mancher entscheiden, weniger zu arbeiten. Dadurch geht das Einkommen um mehr zurück als den Betrag der fälligen Steuern. (…) Typischerweise steigt die Zusatzlast überproportional mit der Höhe der Steuer, weshalb es ratsam ist, überraschende Mehrausgaben wie für eine Pandemie möglichst gleichmäßig über die Zeit zu strecken, also tatsächlich über Schulden zu finanzieren. Dies heißt aber im Umkehrschluss, dass dadurch eben auch zukünftige Generationen an den Kosten der heutigen Krise beteiligt werden. Mit anderen Worten: Wir vererben nicht nur Schulden und Vermögen, sondern auch möglicherweise kostspielige Verteilungskonflikte.” – bto: Und das wirklich in einer massiven Art und Weise, da bei uns auch immer über Steuern zu Finanzierung nachgedacht wird – siehe das Programm der Grünen – und weniger über die Geldpolitik.
  • “Wie sehr die Zusatzlast der Besteuerung tatsächlich auf zukünftige Generationen verschoben wird, hängt zentral am Zins und an der Wachstumsrate der Volkswirtschaft, so dass das gegenwärtig niedrige Zinsniveau, wie erwähnt, ein zweites Argument für Schuldenfinanzierung liefern kann. Typischerweise tilgen Staaten nämlich ihre Schulden nie, sondern lösen stets alte durch neue Schulden ab. Ist der Zins größer als die Wachstumsrate, würde die Staatsschuld relativ zum Bruttoinlandsprodukt explodieren, wenn auch die jährlich anfallenden Zinsen mit neuen Schulden beglichen würden. Um es in der Terminologie unserer ‘neuen Normalität’ auszudrücken: das Verhältnis von Zins zur Wachstumsrate legt quasi den ‘R-Wert’ der Staatsschulden fest. Liegt R über eins, wachsen die Schulden exponentiell an. Irgendwann muss man dann ‘einen Lockdown machen’, also Steuern erheben, um zumindest die Zinsen auf die Schulden zu bedienen – zu dann deutlich höheren steuerlichen Zusatzlasten. In dieser Konstellation erscheint es also ratsam, den Schuldendienst nicht auf ultimo zu verschieben.” – bto: genau das, was wir in Italien in den letzten 20 Jahren beobachten mussten.
  • “Auch wenn Deutschland in den vergangenen zwei Dekaden eine relativ günstige wirtschaftliche Entwicklung genommen hat, darf man diese nicht zwingend extrapolieren. (…) Wie kann man aus ökonomischer Sicht Risiko sinnvoll einpreisen? Eine Möglichkeit, die Risikoprämie angemessen abzuschätzen, kann darin bestehen, nicht auf den Zins von sicheren Staatsanleihen, sondern auf die Rendite von Aktienmärkten zu schauen. Die Erträge dort sind schließlich mit der gleichen Art von Unsicherheit verbunden wie Aussagen über die zukünftige Zusatzlast der Besteuerung. Anders als Zinsen auf Staatsanleihen sind die Aktienrenditen über die vergangenen Dekaden kaum gefallen und liegen noch immer über der Wachstumsrate der Volkswirtschaft. Dieses aus fiskalischer Sicht ungünstigere Verhältnis von risikoangepasstem Zins zur Wachstumsrate würde nahelegen, dass der Staat aus Vorsichtsgründen die in der Pandemie aufgelaufenen Schulden zügig abbaut, weil unter marktgerechter Bewertung der Risiken die Zusatzlasten der Besteuerung doch nicht verschwinden, wenn man sie in die Zukunft schiebt.” – bto. Ich ergänze zwei Punkte. a) Die wahren Schulden sind ja deutlich höher als die ausgewiesenen. b) Wir können wegen der Demografie davon ausgehen, dass es einen Anstieg der Zinsen geben wird.
  • “Daher sind Anleger bereit, Staatsanleihen trotz niedrigerer Rendite in ihre Portfolios aufzunehmen. Dies führt dazu, dass der Staat, nicht nur weil er Risiken trägt, mit niedrigeren Zinsen kompensiert wird, sondern auch dafür, dass er dem Markt Liquidität bereitstellt. Die so vom Staat erzielte Liquiditätsprämie vergütet einen echten Mehrwert, das vom Staat produziert Gut ‘Liquidität’.” – bto: Das fand ich einen sehr wichtigen Gedanken, weil es bedeutet, dass es auch ein Mindestniveau an Schulden gibt, das sich positiv auswirkt.
  • “Je mehr Liquidität durch die Ausweitung des Angebotes an Staatsanleihen zur Verfügung gestellt wird, desto höher wären zunächst die Einnahmen, fiele nicht gleichzeitig die Liquiditätsprämie. Dementsprechend gibt es ein Volumen an Staatsschulden, das die Einnahmen aus der Bereitstellung von Liquidität maximiert. Es gibt also im Vergleich zu dieser Menge ein Zuviel und ein Zuwenig an Staatsschulden. Werden zu wenige Staatsschulden angeboten, fehlen dem privaten Sektor Liquidität und dem Staat Einnahmen. Als Dauerzustand belastet so eine starke Verknappung von Staatsanleihen alle Generationen. Bis zu dem die Einnahmen maximierenden Punkt gibt es keinen intergenerationalen Konflikt.” – bto: Vieles spricht dafür, dass die Staatsschulden in Deutschland – die offiziellen – vor Corona zu tief waren.
  • “Gerade weil die Zinsen auf Staatsschulden heute so niedrig sind, erscheinen dann viele mögliche Investitionsprojekte des Staates als lohnend und gegebenenfalls sogar trotz Schuldenfinanzierung als eine Entlastung zukünftiger Generationen. Aber auch hier gelten die zuvor gemachten Punkte: Der risikolose Zinssatz auf Staatsschulden ist nicht der richtige Zinssatz, um Investitionen des Staates zu bewerten, die auch mit Risiken verbunden sind und meist noch viel illiquider sind als private Investitionen.” – bto: Auch Unternehmen sollten nicht nur deshalb investieren, weil das Geld billig ist!
  • “(…) wenn wir heute notwendige Investitionen durchführen müssen, um den Klimawandel zu verlangsamen, kann es gut sein, dass die nachfolgenden Generationen noch höhere Investitionssummen stemmen müssen, weil sie gleichzeitig den CO2-Ausstoß weiter senken und die Folgen der Erderwärmung abfedern müssen. Dann will man ihnen vielleicht nicht noch die Zusatzlast der Besteuerung aufbürden und eben deshalb die heutigen Investitionen nicht mit Schulden finanzieren.” – bto: Die Besteuerung erfolgt dann in Form von Inflation.
  • Fazit: “Es macht in der Gesamtschau weder Sinn, Staatsschulden zu verteufeln und sie aus dem Spektrum sinnvoller Politikoptionen zu nehmen, noch ist es hilfreich, diese Verteilungswirkungen zu verneinen oder als vernachlässigbar darzustellen.”

faz.net: “Wer kommt für die Rekordschulden auf?”, 27. Dezember 2020

Kommentare (28) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. troodon
    troodon sagte:

    “Fazit: „Es macht in der Gesamtschau weder Sinn, Staatsschulden zu verteufeln und sie aus dem Spektrum sinnvoller Politikoptionen zu nehmen, noch ist es hilfreich, diese Verteilungswirkungen zu verneinen oder als vernachlässigbar darzustellen.“
    Ja und nun?
    Wer soll denn Schulden machen? Will man die Unternehmen zwingen dies zu tun oder soll man den privaten Haushalten verbieten eine positive Sparquote zu haben ? Oder dann doch lieber ein einfaches weiter wie bisher und dass sich das Ausland bei uns noch mehr verschuldet? Dann sich aber bitte nicht mehr über Target2 Salden aufregen…
    Hoffentlich kommt dann morgen im Interview etwas mehr als solche Allgemeinplätze…

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    • Renée Menéndez
      Renée Menéndez sagte:

      Irgendwie ist Ihnen da etwas durcheinandergeraten, denn wenn sich das Ausland (gegenüber einem Inland) VERSCHULDET ist das gerade NICHT mit einem Zahlungsprozeß verbunden, denn statt einer Zahlung erfolgt ja das Versprechen einer (zukünftigen) Zahlung. Im TARGET 2 System werden aber nur Zahlungsvorgänge registriert, so daß ein Kauf mit Zahlungsziel dort keinen Niederschlag findet.

      Es ist schon kurios: wenn ein italienischer Käufer einen Zahlungsaufschub aushandelt, wird der TARGET 2 Saldo nicht berührt. Bezahlt der italienische Käufer, indem er seine Bank anweist diese Zahlung auf den Weg zu bringen, steigt die TARGET 2 Forderung der Bundesbank und die Verbindlichkeit der Banca Italia. D.h. der italienische Käufer hat seine Verbindlichkeit durch seine Bank (gegen die Verringerung seiner Weisungsrechte gegenüber seiner Bank) begleichen lassen, die wiederum einen Rückgang ihrer Forderungen gegen die Banca Italia verzeichnet. Bei der Banca Italia geht der Rückgang ihrer Verbindlichkeiten gegenüber der Bank mit einer Erhöhung ihrer Verbindlichkeiten gegenüber der Bundesbank einher, die wiederum das “Gutschriftbegehren” an die zuständige Bank in Deutschland weiterleitet und sich selbst dafür verpflichtet. In Italien sind keine Verbindlichkeiten mehr offen, in Deutschland hat der Exporteur sein Geld gutgeschrieben bekommen.

      Der nicht ausgeglichene TARGET 2 Saldo befindet sich innerhalb des supranationalen ESZB-Konglomerats und läßt sich darauf zurückführen, daß ESZB-Zentralbanken untereinander nur mit Bargeld tatsächlich ZAHLEN können – eine Prozedur, die man sich aufgrund der Tatsache, daß JEDE ESZB-Zentralbank über eine unbeschränkte Geldschöpfungsmöglichkeit hinsichtlich der Schöpfung von Bargeld verfügt auch schlichtweg sparen kann. Wieso sollte man bei zwei unerschöpflichen sprudelnden Quellen Wasser von der einen zur anderen bringen?

      Vielleicht sollte man davon abgehen, Zentralbanken einem bestimmten Land zuzuordnen, denn die Banca Italia “gehört” mittlerweile genausowenig zu Italien wie die Bundesbank zu Deutschland. Das hat sich vermutlich noch nicht überall rumgesprochen…

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      • ruby
        ruby sagte:

        Ohja, das wäre lustig, wenn die Geldnote am Fahnenmast nur noch exterritorial flattern bräuchte.
        Fehlt nur ein Versuch die Flagge des Geldstaats offiziell eintragen zu lassen, wohl an…aber dann können wir auch die gesamte Politfolklore verschenken.
        PS schon eine Hymne samt Text in der Schublade ansonsten – bleibe ich bei Zakk Wylde
        https://youtu.be/TH7ZFc0cW7Y

      • troodon
        troodon sagte:

        @Menendez
        Ich bin bei der Darstellung des Target2 Themas vollkommen bei Ihnen. Somit bleibt nur, dass ich mich falsch oder mindestens missverständlich ausgedrückt habe. Dies ist offensichtlich mit dem Wort “Dann” geschehen.

        Ausgangspunkt war und ist folgender: Wenn sich weder der Staat, noch die Unternehmen in D verschulden wollen oder nicht dürfen, die privaten Haushalte in der Gesamtheit aber sparen wollen, bleiben nur zwei Möglichkeiten.
        Entweder es kommt zu einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale oder aber das Ausland verschuldet sich bei uns und/oder die Target2 Salden steigen. Außerhalb der € Zone sollte es sich in steigender Verschuldung des Auslands ggü. D zeigen, innerhalb der €-Zone über steigende Target2 Salden, wenn die D-Banken oder die Exporteure nicht gewillt sind in ausreichendem Maße anderen €-Zonen Banken bzw. den ausländischen Importeuren Kredite zu geben.

        Dass die Target2 Salden wiederum zu einem großen Teil nicht durch die Realwirtschaft entstehen, sondern durch Finanztransaktionen ist dabei ein anderes Thema.

      • Renée Menéndez
        Renée Menéndez sagte:

        “…wenn die D-Banken oder die Exporteure nicht gewillt sind in ausreichendem Maße anderen €-Zonen Banken bzw. den ausländischen Importeuren Kredite zu geben.”

        So ist es. Das Witzige dabei ist, daß in der Zeit, als diese Bereitschaft noch vorhanden war, die Finanzwelt und die Ökonomen noch von einer “Gleichgewichtssituation” gefaselt haben und allenthalben von einer “EURO-Dividende” o.s.ä. geschwärmt haben, ohne dabei zu merken, daß in dieser Phase sich genau die Ungleichgewichte herausgebildet haben, die bei sinkender Bonität zu einer Krise führen, weil niemand weiß, wie man aus dem Engagement wieder hinauskommt.

        Der eigentliche Fehler war, daß vorausgesetzt wurde, daß durch das Überstülpen einer supranationalen Institution sich automatisch diejenigen Solvenz- und Bonitätsvorstellungen in ausgerechnet denjenigen Ländern einstellen würden, die jahrzehntelang gut damit gelebt haben, daß ihre Währung von Zeit zu Zeit abgewertet werden mußte. Die deutschen und französischen Banken haben auch nicht damit gerechnet, daß ihre Landsleute nicht blöd genug sind, die zu Zigtausenden hochgezogenen Hütten zu einem überteuerten Preis tatsächlich zu kaufen.

        So ist das halt mit “Gleichgewichten” – darunter können sich die häßlichsten Krisen herausbilden, war ja bei “subprime” nicht anders…

      • troodon
        troodon sagte:

        @Markus
        “Die Alternative zu „Schulden machen“ ist „Steuern einnehmen“
        Klar, Steuern erhöhen bis die privaten Haushalten nicht mehr sparen können oder die Unternehmen sich verschulden müssen.
        Oder das Ausland springt weiterhin ein…

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @markus

        “Die Alternative zu ‘Schulden machen’ ist ‘Steuern einnehmen’.”

        Na, haben Sie da nicht etwas vergessen?

        Die andere, von Linken deutlich weniger geliebte, Alternative zu “Schulden machen” ist “Staatsausgaben kürzen”.

  2. Thomas
    Thomas sagte:

    Gruezi,

    bitte nicht vergessen, dass das Aufkaufen der Staatsanleihen (mündelsichere Anlagen) durchaus nicht immer freiwillig geschieht. Versicherungen müssen per Gesetz 30% ihrer Geldzuflüsse in mündelsicheren Anlagen leiten. Auch so kann der Staat die Nachfrage nach seinen “Wertpapieren” steuern.

    Antworten
  3. Johann Schwarting
    Johann Schwarting sagte:

    @Dr. Stelter

    Das bisherige vorherrschende Schweigen im Kommentariat bestätigt sowohl Paul C. Martins Feststellung vom 10. März 2004:

    “Interessanterweise existiert keine durchgeschriebene Steuergeschichte – weder eines Landes noch gar weltweit. Letztlich existieren nur Sammlungen von Kuriosa. … Von [Walther] Lotz, [Nationalökonom (1865-1941)] haben wir zwar ein dreibändiges Handbuch der Finanzgeschichte und auch das “Mit dem Zehnten fing es an …” (Beckh-Verlag), aber auch darin finden wir keine grundlegende Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Zwangsabgaben und ergo mit den Staatsgrundlagen selbst.”

    als auch seinen Satz vom 3. September 2006:

    “Die sog. ‘Wissenschaften’ sind untereinander heute ferner denn je.”

    Ich erlaube mir für interessierte Leser, den [neoklassischen?] Ausführungen der Professoren Bayer & Jung Paul C. Martins debitistische Sicht über “Staatsschulden und die ‘nächste Generation'” gegenüberzustellen.

    “So führen Staatsschulden, die nicht laufend durch zusätzliche Steuern bedient werden, zur gänzlichen Verelendung zunächst des Staates und dann der gesamten Bevölkerung. Die säkulare Krise ist da.”

    https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=172697

    Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        “Wann ist die Verelendung da? Seit 70 Jahren ist D nicht so schlecht mit steigenden Staatsschulden gefahren.”

        Deutlich weniger beeindruckend wirkt das, wenn Sie sich daran erinnern, wie die letzte gesamtdeutsche Staatspleite vor gut 75 Jahren ablief…

      • Johann Schwarting
        Johann Schwarting sagte:

        @troodon

        @Alexanders vorgestriger Satz: “Die Realwirtschaft trägt das Finanzsystem, nicht umgekehrt.” ist der Kern des Verstehens.

        Ich hatte vor fünf Tagen, an @Gnomae gerichtet, ausgeführt, dass die Kreditforderung, die an der Basis der Ökonomie gegen Pfänder entsteht, gleichzeitig die Basis der notenbankfähigen Sicherheiten zwecks Emission des Geldes durch die ZB darstellt. Es gilt jetzt, glasklar zu begreifen, dass diese notenbankfähigen Sicherheiten “zugleich die systematische Basis aller zeitlich nachfolgenden notenbankfähigen Sicherheiten” sind. Im Rahmen des Zentralbankmechanismus schafft der Kredittitel mit vereinbartem Rückkauftermin eine entsprechende Geldsumme, die erneut für den Kauf einer Staatsanleihe eingesetzt werden kann – er finanziert mit dem Geld den Staat, die dieser mit einer kürzeren Laufzeit zurückzahlt.

        Neben dem Kredittitel ist ein weiterer Schuldtitel (Staatstitel) entstanden. Geldsummen entstehen nicht nur aus Kredittiteln, “sondern sie entstehen – nachdem es Kredittitel an der Basis des Schuldgeldsystems gibt – auch aus allen darauf begründeten Schuldtiteln (z.B. Staatsanleihen, aber auch weitere Schuldtitel lt. ZB-Katalog). Deshalb können Geldsummen inflationieren, ohne dass die Kreditbasis durchgehend ausgeweitet wird (neue Kreditverträge zwischen Nichtbanken und Kreditinstituten geschlossen werden).”

        Es gibt jetzt eine zerstörerische Besonderheit, auf die Paul C. Martin immer wieder hingewiesen hat.

        “Die Laufzeit des ersten geldpolitischen Refinanzierungsgeschäftes bestimmen systematisch die Laufzeiten aller später darauf basierenden Schuldtitel. Wenn beim ersten Schuldtitel 365 Tage bis zur Rückzahlung vereinbart sind, dann kann die ZB diesen Schuldtitel nur 364 Tage refinanzieren. Würde der Kredittitel erst nach 182 Tagen bei der ZB refinanziert werden, so könnte die ZB den Titel nur noch 181 Tage refinanzieren. Denn einen Tag vor Ablauf des Grundgeschäfts (Kreditkontrakt) muss die ZB den Kredittitel schließlich wieder ausspucken (Rückkaufvereinbarung).

        Und weil dies für jedes zeitlich dem ersten Refinanzierungsgeschäft einer Kreditforderung nachfolgende Refinanzierungsgeschäft gilt (egal was für ein Schuldtitel), zieht sich die Schlinge trotz zeitweiliger Geldinflationen eben immer enger. Kommen keine frischen Nachschuldner ins Spiel (‘fresh credits’) und rücken die Tilgungstermine immer schneller näher, ohne dass die hoch liquiden Märkte eine Möglichkeit besitzen, den Tilgungspflichtigen auch nur ansatzweise zu helfen.”

        https://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=359181

        Das System dreht sich immer schneller um seine eigene Achse. In Jean Baudrillards Worten erleben wir die ‘Orgien der Kommunikation’ bei gleichzeitiger ‘Agonie des Realen’.

        “Wann ist die Verelendung da?”

        Zu @Alexanders Feststellung: “JEDER Zinsanstieg zieht dem System den Stecker.” gelten die mehr als sieben Jahre alten Darlegungen aus ‘Onkel Toms Hütte’:

        “Die einzige Übergangslösung war bisher die Staatsverschuldung und ständige Refinanzierung mittels Staatspapiere. Bricht die Basis weg (steigende private/öffentliche Verschuldung), dann trocknet die Realwirtschaft aus und die fehlenden Renditen an den Aktienmärkten stoßen das Finanzsystem in den Abgrund.”

        https://www.malik-management.com/de/was-alle-sagen-ist-meistens-falsch-contrarian-thinking/#comment-4528

      • troodon
        troodon sagte:

        @Richard Ott
        “Deutlich weniger beeindruckend wirkt das, wenn Sie sich daran erinnern, wie die letzte gesamtdeutsche Staatspleite vor gut 75 Jahren ablief…”
        Finden Sie, dass es passend ist, die heutige Situation mit damals zu vergleichen?

      • weico
        weico sagte:

        @troodon

        “Finden Sie, dass es passend ist, die heutige Situation mit damals zu vergleichen?”

        Ja!
        Sogar mehr als passend. Fast schon erschreckende Ähnlichkeiten !

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Johann Schwarting
        „Die Realwirtschaft trägt das Finanzsystem, nicht umgekehrt.“ Dem stimme ich zu.
        Auch den Post an @Gnomae hatte ich gelesen.
        Ist aber leider keine Antwort auf meine Frage: „Wann ist die Verelendung da?“
        Denn aus Ihren Ausführungen ist
        “Bricht die Basis weg (steigende private/öffentliche Verschuldung), dann trocknet die Realwirtschaft aus und die fehlenden Renditen an den Aktienmärkten stoßen das Finanzsystem in den Abgrund.“
        nur ein “irgendwann” herauszulesen.

        Wie an anderer Stelle bereits geschrieben, eine Einschränkung der BANKkredite für Finanztransaktionen könnte, wenn dies langsam angegangen und nicht von heute auf morgen verboten wird, dem System viele weitere Jahre bringen.

      • Johann Schwarting
        Johann Schwarting sagte:

        @troodon

        “Denn aus Ihren Ausführungen ist … nur ein “irgendwann” herauszulesen.”

        Vor einer Woche hatte ich, an @foxxly gerichtet, über den Goldenen Schnitt und das Chaos im Zusammenhang mit den ‚Exponential Moving Averages‘ (EMAs) auf der Grundlage der Fibonacci Zahlen geschrieben. Der Zeitpunkt, an dem jeder Umschlag der EMAs kleinerer Zahlen entsprechend über die Zeit auf die irrational weiter anwachsende Potenziale der EMAs höherer Zahlen und umgekehrt reagieren, lässt sich rational nicht berechnen.

        Dazu @Ashitaka Antwort:

        “Aufwärtspotentiale entfalten sich gegen jede Erwartung in Abwärtspotentialen die – warum hat sich der Blick nur verschlossen – durch den Entsprechungszwang aus den längsten Aufwärtspotentialen gefesselt werden. Und umgekehrt genauso. Das fraktale Entsprechungswesen allen Geschehens, der Grund, weshalb das, was morgen passiert, scheinbar ungewiss ist.”

        auf meinen vorangehenden Beitrag https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=512227 , in dem es im Hintergrund um Larry Williams Börsenregel “Trends are a function of time” und seine Erkenntnis geht, dass “es bei der Vielzahl der Indikatoren nur um ein und dasselbe, nämlich um die Verhinderung einer Bewusstwerdung, dass man nicht nur hinsehen muss, sondern lernen muss, sich die exponentiellen Beziehungen vorzustellen.”

      • ruby
        ruby sagte:

        @ J. Schwarting & troodon
        Das funktioniert ebenfalls mit Tribonacci-, Tetrabonacci-, Pentabonacci-,…n-Bonaccizahlengliedern
        https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fibonacci-Folge
        Die Umkehr sollte dann entsprechend reziprok möglich werden. Glücklicherweise fehlt mir das mehrdimensionale Abstraktionssehen, dafür gibt die Natur wunderschöne ewige Entwicklungen und Vorbilder, die aber auch der real begrenzende Produktionsunmöglichkeiten darstellen.
        Geist ist Nichts.

        PS Danke für die Reise in eine gedankliche mathematische Vergangenheit

      • weico
        weico sagte:

        @troodon

        ..aus ihren Link:

        “Trotz all der Einschränkungen und beklagenswerten Mängel hebt der Generalinspekteur Zorn hervor, dass die Bundeswehr als Ganzes einsatzbereit sei und „ein verlässlicher Partner in der Krise.”

        Motto der Bundeswehr ….Stärke durch Kooperation.!
        https://de.wikipedia.org/wiki/EU_Battlegroup

        Heil !!

      • troodon
        troodon sagte:

        @Johann Schwarting
        “lässt sich rational nicht berechnen.” Fein. Also bleibt es bei “irgendwann”.

        Ein Börsencrash führt nicht zwangsläufig zu einem Systemcrash. Besonders dann nicht, wenn man die BANKkreditvergabe für bestehende Assets vorher einschränkt hat. Eventuell haben wir aber auch eine unterschiedliche Definition von “Börsencrash”.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        “Finden Sie, dass es passend ist, die heutige Situation mit damals zu vergleichen?”

        Klar, die Parallelen sind doch offensichtlich: Wir haben mal wieder eine fanatische deutsche Regierung, die das Land mit – nennen wir es mal – schwachsinnigen und größenwahnsinnigen “Projekten” in die Pleite treibt. 1945 hieß das Projekt “Endsieg”, heute sind es gleich mehrere: “Kampf gegen das Coronavirus”, “Kampf gegen den Klimawandel”, “Schuldenvergemeinschaftung in der EU” und “Willkommenspolitik”.

        Das Ende wird aber eher ablaufen wie bei der Staatspleite mit Zusammenbruch Jugoslawiens 1991 als wie bei der Staatspleite mit Zusammenbruch des NS-Staates 1945, inklusive dessen totaler militärischer Niederlage.

        Der wesentliche Unterschied ist: Dieses Mal kommt der Krieg erst nach der Pleite und verursacht sie nicht.

  4. Johann Schwarting
    Johann Schwarting sagte:

    @Dr. Stelter

    Das

    “Im Euro macht es wenig Sinn, weil die anderen Schulden machen und wir letztlich die Kosten daraus mittragen müssen.”

    ist so wohl nicht richtig.

    Warum überall diese Aufregung und das negative Denken – alles verläuft richtig gemäß der seit Anbeginn der Zivilisationen bestehender, historisch gültigen und belegbaren debitistischen Logik.

    Im Altertum waren Alexander der Große und die römischen Imperatoren wegen der Vorfinanzierungsproblematik ihrer Reiche und des ‘Vorher-Nachher-Problems’ mittels Kriege zur räumlichen Expansion gezwungen, um die Haftungsräume für ihre Verschuldung zu erweitern.

    In den 60. bis 80. Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die Schulden der Stadt Göttingen unter Beachtung künftiger gewisser finanzieller Verhaltensweisen teilweise vom Land Niedersachsen als höherer staatlicher Einheit übernommen. Wegen der finanziellen Belastung durch die Häfen bzw. durch die Steinkohle geschah ähnliches mit den Schulden des Stadtstaates Bremen und des Landes Saarland. Der Bund übernahm teilweise ihre Schulden. Die Schulden wurden umgebucht auf schon existierende höhere staatliche Entitäten. Die immer noch erfolgreichen Bayern und Baden-Württemberger ‘hafteten’ für den Schlendrian in Bremen und im Saarland. Gemäß den debitistischen (hermeneutischen) Prinzipien der Polarität und der Entsprechung: Die unteren staatlichen Entitäten konnten wieder kurzfristige Potenziale aus der oberen längerfristigen Potenzialen gewinnen.

    Es geht immer darum, durch den Gewinn von Zeit das auf Implosion ausgerichtete Schuldgeldsystem hinauszuschieben. Eine räumliche Expansion ist in West-Europa nicht mehr möglich – also muss eine Expansion nach innen gesucht werden. Die zunehmende Schuldenkrise der EU-Staaten wegen der ‘Corona-Krise’ erzeugt den Zwang zur Entstehung einer europäischen Union als höhere staatliche Entität mit allem, was heute schon dazu gehört PESCO (‘Permanent Structured Cooperation’), EDF (‘European Defense Force’), EUGS (‘European Union Global Strategy’) und in Zukunft dazu gehören wird: eine Verwaltung aller jetzt durch die ‘Krise’ entstehenden Schulden unter tatkräftiger Mithilfe der Beraternetzwerke – eines europäischen Haftungsraumes für die gemeinsame Verschuldung. Im 19. Jhd. scheiterten die politischen Unionen, weil ihnen Währungsunionen (‘Die Lateinische Münzunion’, ‘Die Skandinavische Münz-/Währungsunion’, ‘Die Kronenzone’) vorgeschaltet wurden. Heute ist es umgekehrt: Aus der europäischen Währungsunion entsteht die übergreifende staatliche Entität der VSE mit einer umfassenden Finanz- und Steuerhoheit. Die anstehenden wachsenden Verschuldungssummen der Staatssektoren der einzelnen europäischen Länder sind so groß, dass die EU mittels ihres gesamten Potenzials endgültig eigendynamisch aus sich selbst heraus als zentrale übergreifende Entität entsteht – gleichsam passiv. Es werden Eurobonds auf der Grundlage eines Gesamthaftungsraumes der EU kommen und der EU die direkte Steuererhebung, die ja dann der Besicherung der EU-Verschuldung dient, übertragen. Es wird keine unabhängige Insel der Seligen mehr geben. Es ist die Verwirklichung von PCMs “Alle haften für alle” – andernfalls wird Europa von den drei bestehenden Weltmächten endgültig aufgesogen.

    Paul C. Martin 02.12.2003 in

    https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=238655

    “Die Schulden sind demnach der Herrscher jeglicher Herrschaft, in welcher Form auch immer sie ausgeübt wird. … Nein, die Staatsschuld ist der Präsident aller Präsidenten, die Staatsschuld der Gesandte aller Gesandten, sie ist der absolute Monarch, der ganz Europa in Furcht und Zaum hält.”

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ j schwartin 14:09
      >>Es geht immer darum, durch den Gewinn von Zeit das auf Implosion ausgerichtete Schuldgeldsystem hinauszuschieben<<

      ja, das ist leider der weg der gegangen wird.
      was ist das für ein denken und handeln, wo doch jeder weiß, dass ein schaden möglichst klein zu halten ist, wenn etwas nicht funktioniert und man im nächsten jahr noch mehr schaden haben werden.
      das ist ein völlig irrationales handeln.
      gerade diese intelektuelle eliten sollten diese zusammenhänge besser kennen und umsetzten.

      aber, solange diese leute, den staat als beute betrachten, wird das nichts!

      Antworten
  5. foxxly
    foxxly sagte:

    …… der patient ist krank. und er wird zunehmend immer kränker. alle bisherigen maßnahmen haben keine heilung gebracht.
    warum nicht? weil der patient krebs hat! infiziert durch das kreditgeldsystem mit seinen systemischen, exponentiellen wachstumszwang.
    da gibt es niemals eine heilung!

    das einleitungsthema läuft entsprechend (ungewollt) einem “WEITER SO”, weil es keinen ausweg gibt.

    neben der systemisch, steigenden zinslast in den produkten, ist die verteilung von guthaben und lasten in der gesamten gesellschaft, das größe problem, innerhalb dem “WEITER SO” !

    gewinne werden privatisiert in immer wenigeren händen und verluste werden sozialisiert, in immer größeren umfange und mehr betroffene.
    dies ist klar die folge des kreditgeldsystems.
    die zusätzliche geschwindigkeit der verwerfungen durch umverteilung, ist durchaus den rahmenbedingen unsere gesetzgebung anzulasten.
    welches durch hoher einflußnahme der begünstigten so läuft.

    ein reset mit anschließend dem gleichen system, ist keine heilung!

    eine heilung kann nur mit einer geldsystem-änderung erfolgen!

    das dragische ist, dass es keine regierung der welt gibt, hier gegen das kreditgeldsystem, eine heilung oder lösung hin zu bekommen.
    also muss klarer weise dieses kreditgeldsystem in dieser form angeschafft werden, um nicht stets neu immer wieder dem krebsleiden zu erliegen.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @foxxly

      “das einleitungsthema läuft entsprechend (ungewollt) einem „WEITER SO“, weil es keinen ausweg gibt.”

      FALSCH.

      Das politische (Wahl)Thema lautet praktisch UNISONO…ALLES BESSER und zwar ANDERS.

      Wer sich die “gewollte Zukunft” bzw. deren Änderungswünsche anschaut, muss nur die Wahlprogramme der Parteien “studieren”.

      Die Parteiprogramme sind vor den Wahlen bekannt und die Leute wählen daher gezielt aus , wass sie wollen.

      Cicero hat einen kleinen Zusammenschnitt ,über das Wahlprogramm der “Grünen”, gemacht.
      Der Sinnige Namen dieses sozial-ökologische Transformation-Programmes:
      „Deutschland. Alles ist drin.“

      https://www.cicero.de/innenpolitik/wahlprogramm-gruene-baerbock-habeck-bundestagswahl

      “Aber weil mit Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass die Grünen an der nächsten Bundesregierung beteiligt sind, lohnt es sich doch, genauer hinzuschauen – insbesondere für die wahrscheinlichen Koalitionspartner von CDU und CSU. Die haben zwar selbst noch kein Wahlprogramm, wissen aber jetzt immerhin, was da auf sie zukommt.”

      Im Wahlprogramm der “Grünen” ,um beim blog-Thema zu bleiben, wird auch aufgezeigt wie man solches gestalten will und wie man mit den Finanzmärkten und Währungsordnung umgehen will.

      https://cms.gruene.de/uploads/documents/20200125_Grundsatzprogramm.pdf

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