Rezessionsangst unbe­ gründet? – Zumindest für die USA

Nicht wenige Kommentatoren meinten mit Blick auf den aktuellen Podcast, dass mein Gesprächspartner das Risiko einer (durch die Notenbanken ausgelösten) Rezession unterschätzen würde.

Für die USA gibt kein Geringeren als Jim O’Neill, früherer Goldman Sachs-Ökonom und Erfinder des Wortes BRIC Entwarnung. Die Finanz und Wirtschaft (FuW) druckt aus Project Syndicate nach. Die Highlights:

  • “Fast jeder scheint zu glauben, dass die Industrieländer auf eine Rezession zusteuern oder sich bereits in einer solchen befinden. Ich habe mehrere Gespräche mit Unternehmensberatern geführt, die alle wissen wollten, ‘wie man sich auf die Rezession vorbereitet’. Einem von ihnen habe ich gesagt, dass ich keine frühere Rezession kenne, die so sicher vorhergesagt wurde wie die, die jetzt angeblich vor uns liegt.” – bto: Die Berater wieder! Ich denke, vorhergesagte Rezessionen können schlimmer werden, weil man durch Erwartungen eine Rezession herbeiführen kann. Umgekehrt kann man wie hier argumentieren, dass es quasi wie ein Kontraindikator funktioniert und eben keine Rezession folgt. Persönlich überzeugt mich das nicht.
  • “Es stimmt, dass zwei aufeinanderfolgende Quartale mit negativem BIP-Wachstum in der Regel als Zeichen dafür gelten, dass sich eine Wirtschaft in einer Rezession befindet, und das BIP der USA scheint in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres tatsächlich gesunken zu sein. Wir sollten jedoch die spezifischen Gründe hierfür berücksichtigen. Einige von ihnen, wie der beträchtliche Rückgang der Lagerbestände, sagen etwas über die Wirtschaft im Allgemeinen aus, was durch andere Indikatoren widerlegt wird. Der Beschäftigungsbericht des US-Büros für Arbeitsstatistik für Juli beispielsweise war deutlich stärker als erwartet. In Anbetracht dieser Daten würde es mich nicht überraschen, wenn das National Bureau of Economic Research (das offizielle Schiedsgericht) erklärt, dass sich die USA nicht in einer Rezession befinden.” – bto: Das kann durchaus sein, würde dann aber der Fed noch mehr Spielraum geben, die Zinsen zu erhöhen.
  • “Der zweite Grund für meine Skepsis gegenüber dem vorherrschenden Narrativ ist, dass nicht alle mittel- und langfristigen Indikatoren auf eine anhaltend höhere Inflation hindeuten. Der vielbeachtete Fünf-Jahres-Inflationserwartungsindex der University of Michigan ist zwar kurzzeitig auf über 3% gestiegen, inzwischen aber wieder auf 2,9% zurückgegangen, was darauf hindeutet, dass die Durchschnittskonsumenten den diesjährigen enormen Inflationsanstieg als vorübergehend betrachten.” – bto: Da fand ich Ricardo Reis mit seiner detaillierteren Analyse der Erwartungen überzeugender.
  • “Drittens sind viele Rohstoffpreise zwar immer noch deutlich höher als vor einem Jahr, doch auch sie haben sich in den vergangenen Wochen entspannt. Sollten sie vergleichsweise stabil bleiben, würde die Gesamtinflation in vielen Ländern zu sinken beginnen, vielleicht sogar deutlich.” – bto: Das passiert vor allem, wenn China weiter schwächelt.
  • “Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass Rezessionsängste unberechtigt sind. Sollte sich der jüngste Rückgang der Inflationssignale (wie Rohstoff-, Haus- und Gebrauchtwagenpreise) und der langfristigen Inflationserwartungen umkehren, müsste ich einen Rückzieher machen. Aber da ich seit fast vierzig Jahren mit den Finanzmärkten zu tun habe, werde ich immer hellhörig, wenn es einen so starken Konsens über etwas gibt, vor allem, wenn einige Fakten dagegen sprechen.” – bto: Das ist die Argumentation des Contrarian, der ich viel abgewinnen kann. Dennoch.
  • “Die hochentwickelten Volkswirtschaften stehen vor grossen Herausforderungen, nicht zuletzt vor einem anhaltend schwachen Produktivitätswachstum, das viele andere Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens belastet. Wir werden in den kommenden Jahren auf jeden Fall mit massiven, wiederkehrenden Herausforderungen konfrontiert sein.” – bto: Und das wird die Resilienz der Volkswirtschaften testen und diese hängt erheblich von der Qualität des politischen Personals ab.

fuw.ch:„Die Lücken im Szenario der Rezession“, 19. August 2022

Kommentare (87) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Heinz
    Heinz sagte:

    Sehr geehrter Herr Otto!
    Wollen Sie mich umbringen? Ich sitze nichtsahnend beim Frühstück, esse meine Malakovtorte und öffne Ihren Link. Fast wäre ich erstickt. Ich möchte Sie bitten in Zukunft derartige Späße zu unterlassen oder zumindest mit einem Gefahrenhinweis zu versehen;-)
    Danke Heinz

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Heinz

      Meinen Sie mich und meinen Link zur “Großen Geldfluss-Aktivierung”?

      Ich bin ein großer Astro-TV-Fan, da lernt man viel übers Verkaufen. Insofern kann ich Ihnen leider nicht versprechen, in Zukunft auf solche Clips zu verzichten. ;)

      Wir haben ja gerade eine Energiekrise. Aber kennen Sie schon den “Energie-Löffel” für nur 39,99 EUR, der sogar spülmaschinenfest ist?
      https://youtu.be/zVdekFixomA?t=31

      Antworten
  2. komol
    komol sagte:

    Es hängt, zunehmend vielmehr als sonst, davon ab, was hier wie kommuniziert wird und noch werden wird. Denn die Lage ist so komplex wie noch nie (und die Kommunikation läuft wie immer selbstorganisiert ab).

    V.a. deshalb, weil man bedenken muss, dass die BIP-Messung bzw. Schätzung in Zeiten einer Stagflation, wo sich die Verbraucherpreis- auch noch soo dermaßen stark von den Vermögenspreisänderungen unterscheiden (die Entkopplung erfolgte ja schon in der Phase davor, jener der Scheinprosperität), v.a. wegen des dadurch verursachten Verschwimmens des Unterschiedes zw. nominalen und realen BIP, kaum aussagekräftig ist (zumindest im Vergleich zu ansatzweise normaleren Zeiten).

    Hier ist es eben wieder, das Problem, dass man die Ökonomie nicht vollständig als dynamisches System begreift. Man sieht daran aber sehr schön, dass die Selbstbeobachtung der, ich sag gleich, gesamten Gesellschaft, als Beobachtung 2ter Ordnung, eben letztendlich auch nur eine Beobachtung erster Ordnung, also reines Weiterprozessieren bzw. schlichte Operation, so wie jede andere auch, ist. Radikal in die Wirtschaftssprache übersetzt: Die Messung sowie die Kommunikation und Interpretation der Messergenisse sind selbst Güter, wenn auch hier vorwiegend öffentliche, deren Mehrwert man wiederum messen kann.

    Man kann nur hoffen, dass sich das System immer wieder selbst stabilisiert und reguliert. Ich glaube aber, dass wir Rogoff irgendwann umdeuten müssen: This time is – truely – different!

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Wissen Sie, komol, ich mag ihre Hinweise. Es gibt tatsächlich Dinge, die sind komplex und diese Komplexität wird nicht erkannt. Und das erzeugt unnötigen Schaden.

      Aber in Sachen Geld und Wirtschaft ist das nicht der Fall. Es ist ganz einfach.

      Die Geschichte wiederholt sich auch seit Jahrtausenden: Die Menschen verhalten sich vernünftig und bauen Wohlstand auf. Danach werden sie übermütig und dumm, und reißen wieder ab.

      Da sind wir jetzt. Lesen Sie sich einfach die Kommentare der grünindoktrinierten Jugend in diversen Foren durch, dann wissen Sie, das es so einfach ist.

      Antworten
  3. Mohnburg
    Mohnburg sagte:

    Die Ausführungen von Jim O’Neill überzeugen nicht. Das Konzept der Kontraindikation ist an anderer Stelle durchaus sinnvoll, aber eine Rezession wird ja nicht dadurch verhindert, dass eine Mehrheit sie erwartet. Zur Zeit kann ich einen solch breiten Konsens auch nicht erkennen, im Gegenteil: die Notenbanken träumen immer noch von einer “sanften Landung”, schlimmstenfalls von einer “milden Rezession”. Dazu sollte man bedenken, dass die FED noch NIE eine Rezession verhergesagt hat.

    Dabei signalisieren zahlreiche Indikatoren eine SCHWERE Rezession. Warum sollte es auch anders sein? Die Verschuldung ist historisch hoch, die Inflation fast zweistellig, die Überbewertung an fast allen Märkten extrem, die US-Wertpapierkredite haben auf einmalig hohem Niveau die Wende nach unten vollzogen und und und.

    Die Analysten des Economic Cycle Research Institute (ECRI) halten eine SCHWERE Rezession für wahrscheinlich, nachdem der treffsichere ECRI-Frühindikator steil auf einen Wert von minus 13,4% gefallen ist, worauf in der Vergangenheit IMMER eine Rezession folgte. Da die ECRI-Analysten um Lakshman Achuthan in der Vergangenheit zu den wenigen Ökonomen gehörten, die treffsicher Rezessionen vorhergesagt haben, ist diese Beobachtung bedeutsam.

    https://www.businesscycle.com/

    Antworten
  4. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Wie vorgestern angemerkt – wir fahren im Nebel und die Ökonomen tuten mit ihren Nebelhörnern, damit wir sie nicht vergessen und zurücklassen.

    Wie‘s weitergeht, hängt (neben politischen Rahmensetzungen) vor allem davon ab, wieviel unternehmerische Kreativität sich entfaltet, um mit den jeweiligen Herausforderungen der Unternehmen umzugehen. Und da wird die USA wieder ziemlich gut abschneiden. Und Europa? 🤷‍♂️ – aber im Zweifel für den Angeklagten.

    PS Hab gerade n paar Vonovia- und Dt. Wohnen-Aktien gekauft (Beimischung). Wenn die schlechte Stimmung so richtig breit über alle Kanäle wabert, ist Zeit für den Einstieg.
    PS2 Wenn die Energiepreise nicht im Tempo der letzten 10 Monate weiter steigen, muss die Teuerung rein rechnerisch zurückkommen. Zudem sinkt aufgrund hoher Preise bereits die industrielle Nachfrage. Spätestens ab Mai/Juni 2023 sind wir unter 4%, die Notenbanken klopfen sich auf die Schulter und alle glauben, dass Politik und Zentralbanken die Kiste steuern können. Rezession gibt’s aber trotzdem.

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Stoertebekker

      Gleiches gilt auf der Kostenseite der Unternehmen: reduce or cancel, nur so werden die hohen Energiepreise absorbiert werden können, weil auf der Nachfrageseite ebenso gehandelt wird. Die Nachfrage wird gedämpft.

      Historisch nachweisbar sind zyklische Entwicklungen, daher ja auch: Konjunkturzyklus.

      Und ja: die unternehmerische Kreativität muss es richten und wird es richten.

      Allerdings kann möglich sein, dass Firmen keine Lust mehr auf die deutsche Energiewende haben und schlichtweg ihre Neuinvestitionen einstellen oder ihre Betriebe verlagern. Dann hätte Deutschland ein Problem, nicht die Welt.

      In England schließen kleine Betriebe bereits jetzt wegen hoher Energiekosten, bei laufenden Krediten bedeutet dies sicherlich die Insolvenz.

      Eine kleine Bereinigung bei manchen börsennotierten Firmen ist nicht ausgeschlossen.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Gnomae

        Einverstanden. Allerdings gibt’s die Energiewende doch fast überall, wo es lebenswert ist. Da wird‘s schwierig, dem Trend zu entkommen. Die Großkonzerne sind ohnehin schon überall (BASF hat große Standorte in D, Belgien, China, USA).

        Und mit den diversen Energievarianten ist das auch nicht so einfach – Kernkraft in F sehen wir ja gerade, Wasserkraft in China dito.

        Wir werden es sehen. Meine Glaskugel bleibt cloudy…

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Stoertebekker

      “Wie‘s weitergeht, hängt (neben politischen Rahmensetzungen) vor allem davon ab, wieviel unternehmerische Kreativität sich entfaltet, um mit den jeweiligen Herausforderungen der Unternehmen umzugehen.”

      Jaja, sicher. Aber auch mit unendlich viel unternehmerischer Kreativität können Sie keinen Weinberg in der Sahara anlegen – oder eben einen energieintensiven Produktionsprozess in einem Land betreiben, wo die Energie ein Vielfaches von dem kostet, was die ausländischen Konkurrenzfirmen zahlen müssen.

      Da stößt das wohlfeile Gesülze an seine technischen und ökonomischen Grenzen.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Wenn Sie sich hier nicht so viel rumtreiben würden, käme Ihnen ja vielleicht auch die eine oder andere Idee – im Erzgebirge sollte es doch noch alte Stollen geben. Da geht doch was – Endlager? Grubenwasser als Rohstoffquelle? Neuerfindung der Schwarzenberger Waschmaschine mit Grünwaschgang? 🤷‍♂️

        Aber Mut und Unkonventionalität gehören nicht zu Ihren Stärken. Schimpfen, jammern und lästern, selektiv lesen, da sind Sie super. (Ne anständige Wette haben Sie bisher auch noch nicht angenommen/angeboten.)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Neuerfindung der Schwarzenberger Waschmaschine mit Grünwaschgang?”

        Das ist doch ein schönes Beispiel. Wieso sollte jemand heute auf der deutschen Seite der Grenze noch eine Waschmaschinenfabrik gründen, wenn es den Strom und die Heizenergie in Tschechien viel günstiger gibt?

        Wissen Sie übrigens, welche geniale Idee für die regionale Entwicklung die Grünen hier im Erzgebirge entwickelt haben?

        Energieknappheit und Lichtverschmutzung sollte zum Umdenken bei nächtlicher Beleuchtung führen – GRÜNE plädiert für Sternenpark im Erzgebirge

        “Die zunehmenden nächtlichen Lichtquellen – auch im ländlichen Raum – übersteigen schon lange ein notwendig und sinnvolles Maß. Nicht zuletzt sind sie für den Erschöpfungstod tausender Insekten verantwortlich. Visuelle Dunkelheit ist zu einem knappen Gut, zu einem Schutzgut geworden, so dass ausgewiesene Sternenparks als Lichtschutzgebiete entstanden, in denen künstliches Licht gebannt und der dunkle Nachthimmel geschützt wird. Neben dem Erleben eines wunderschönen Sternenhimmels schützen diese wenigen Gebiete nachtaktive Tiere und tragen nebenbei noch zur Energieeinsparung bei.”

        https://www.gruene-kreistag-erzgebirge.de/energieknappheit-und-lichtverschmutzung-sollte-zum-umdenken-bei-naechtlicher-beleuchtung-fuehren-gruene-plaediert-fuer-sternenpark-im-erzgebirge/

        Das wird super, so ruinieren wir in der Adventszeit den Tourismus im Erzgebirge auch ganz ohne “Corona-Maßnahmen”…

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Sehen Sie, Sie beißen sich schon wieder fest. Bisher gibt’s zu Weihnachten bei uns noch keine Licht-Insekten, nicht mal ordinäre Fliegen.

        Und zum Anderen hat mein Kolbe-Schwibbogen einen grandiosen Sternenhimmel. Da kollidiert überhaupt nix.

        (Für den Jäger ist die Anregung der Dame nachvollziehbar – Sie glauben nicht, wieviel Licht nachts im Nirgendwo zu sehen ist. Eigennützig freut sich der Sauenjäger allerdings über jeden Zipfel Restlicht, der ihm in die Optik kommt.)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        Sie sülzen schon wieder herum. Auch Ihr Kolbe-Schwibbogen wird zu den “künstlichen Lichtquellen” gehören, die im grünen “Sternenpark” verboten sind. “Wir” wollen doch Energiesparen, um es dem Putler mal so richtig zu zeigen.

        Haben Sie vielleicht eine Idee, wie man energieintensive Industrie wettbewerbsfähig betreiben soll, wenn es keine günstige Energie mehr im Land gibt? Sich als Privatier hinzustellen und zu sagen, dass Unternehmer da doch gefälligst irgendeine Lösung erfinden sollen, ist “Fridays for Future”-Pferdemädchen-Niveau, das können Sie sicher besser – wenn Sie nicht schon zu träge im Kopf geworden sind.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        Sie schreiben ja hier schon wieder so viel statt nachzudenken. Sie sind doch Ingenieur. Aber die neue dt. Krankheit ist kommentieren statt innovieren.

        Und bzgl der Industrie – wenn man nicht mehr wettbewerbsfähig ist, ist Ende. Bergbau und Textil gibt’s bei Ihnen doch auch nicht mehr. Und auch nicht die WM 66. Leben ging weiter, oder? Im Übrigen sind die Energiekosten global hoch, jedenfalls Gas und Öl. Die unterscheiden sich nur bzgl. (zT erheblicher) Transportkosten und ggfs. Gesinnungsauf- und -abschlägen. Das war aber schon immer so und diesmal stehen wir diesbezüglich (im Moment jedenfalls) auf der falschen Seite.

        Es wird rappeln. JA. Daher zusehen, dass Sie den Helm rechtzeitig aufhaben und vorher n Lager in nem kleinen nicht abgesoffenen Seitenstollen anlegen. Aber jammern, dass sich die Welt ändert – ich bitte Sie.

        PS Auch wenn ich jetzt eher Privatier bin – hab in meinem Leben mit 24 auch schon einmal komplett neu angefangen. So ist das dann. Zudem helfe ich Startups, unternehmerisch in die Spur zu kommen. Schweres Geläuf in dieser (Verlust)Angst bestimmten Gesellschaft.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        “Schweres Geläuf in dieser (Verlust)Angst bestimmten Gesellschaft.”

        Ist es nur Verlustangst? Ist es nicht viel mehr Leistungsfeindlichkeit und Überbürokratisierung von Oben? Mit diesen Randbedingungen innovieren?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Beobachter

        Die Überbürokratisierung kennen die Startups noch gar nicht. Die füllen alle brav ihre ersten Förderprogramm-Unterlagen aus (in meinem Beritt EXIST) und bekommen auch das Geld. Das böse Erwachen mit den Wünschen des Staates kommt ja glücklicherweise immer erst viel später (hätt’ ich das alles vorher gewusst, hätte es mich ggfs auch vom Gründen abgehalten).

        Aber die denken alle nicht in wirtschaftlichen Kategorien wie Umsatz-Kosten=Gewinn. Denen fällt durch die Bank vorher was zu fairen Preisen (die eigenen, nicht beim Einkauf🤦‍♂️), equal employer usw. ein.

        Mentale Härte, die man braucht, um vorm Scharfrichter Markt bestehen zu können, gibt’s selten. Und die Bereitschaft EIGENES Geld in den Topf zu legen, ist auch nicht so doll. ABER es gibt immerhin n paar, die es zumindest nach der Uni mit Fördergeld versuchen.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        “Aber die denken alle nicht in wirtschaftlichen Kategorien wie Umsatz-Kosten=Gewinn. Denen fällt durch die Bank vorher was zu fairen Preisen (die eigenen, nicht beim Einkauf🤦‍♂️), equal employer usw. ein. ”

        Also lauter Gutmenschen. Und die wollen als Startups erfolgreich sein?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Im Übrigen sind die Energiekosten global hoch, jedenfalls Gas und Öl. Die unterscheiden sich nur bzgl. (zT erheblicher) Transportkosten und ggfs. Gesinnungsauf- und -abschlägen. Das war aber schon immer so und diesmal stehen wir diesbezüglich (im Moment jedenfalls) auf der falschen Seite.”

        Oh, das war lange Zeit so, aber mittlerweile ist der Kostenunterschied bei Gas gigantisch.

        An den US-Futures-Märkten wird Erdgas gerade für 9 USD/ 1 Million British Thermal Units (MMBTU) gehandelt. 1 MMBTU sind ungefähr 0,3 MWh.

        In Rotterdam steht der Preis bei 250 EUR/MWh, das sind umgerechnet rund 75 USD/MMBTU, also mehr als das Achtfache.

        Sie wollen mir ernsthaft erzählen, dass es bloß “innovative” deutsche Unternehmer bräuchte, um diesen Kostenunterschied auszugleichen?

        “Und bzgl der Industrie – wenn man nicht mehr wettbewerbsfähig ist, ist Ende.”

        Ganz genau.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Beobachter

        Tja, das ist die große Diskrepanz. Und genau da setze ich an. Versuche, die über die Zeit so zu massieren, dass eine Umprogrammierung erfolgt. Gelingt nicht oft, aber manchmal eben doch. Und wenn man das länger macht, erkennt man beim ersten Kontakt schon, ob es Aussicht auf Erfolg gibt. Leider reicht das nicht, weil die Produkt-/Prozessideen auch noch passen müssen. Und das kann ich dann wiederum nicht beurteilen…

        Aber das ist alles spannend. Und Kontakt zu den jungen Leuten hält auch meinen Geist frisch (manchmal hab ich allerdings den Eindruck, dass ich mit knapp 60 noch zu mehr Schabernack bereit bin als die knapp 30iger…)

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Die Zahlen kenne ich. Sie haben aber wieder nur selektiv gelesen… (Aber eine Kurve am Ende ja doch noch gekriegt.)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        Sie kennen die Zahlen schon, und schreiben trotzdem, was Sie nun mal so schreiben?

        Um bei diesem Kostenunterschied mit gasintensiver Produktion in Europa wettbewerbsfähig zu bleiben, bräuchten Sie schon die bisherigen Grenzen der Physik sprengende “Innovationen”, für die es auch noch einen Nobelpreis (oder mehrere…) oben drauf gäbe.

        Da ist mir Ihr Coaching-Gesülze vom weniger Meckern und mehr Innovieren zu billig.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Sie werden weinerlich.

        Ich hatte was von Gesinnungsauf- und -abschlägen geschrieben. Die sind im Moment halt hoch. Ändert Jammern was? Ist im Zweifel Ende mit Teilen der Industrie? Wird es Neues geben? (nein, ja, ja – mixen Sie sich die Antworten, wie’s Ihrer Stimmung entspricht)

        Ihre dauernde SCHimpferei und Lästerei ist sowas von deutsch und mainstream, auch wenn Sie sich BEYOND everything sehen. Werde Sie in Zukunft als SCHimpf- und LästerOtt bezeichnen, oder auch SCHLOtti.

        Mann, nehmen Sie doch mal die Jammerkappe ab und denken nach vorn. Machen Ihre Bude wetterfest oder verkaufen noch schnell. Oder spielen Lotto. Aber MACHEN Sie was und kommentieren nicht nur. Soviel Zeit, wie Sie hier verbringen – ich weiß gar nicht, wann Sie Ihren Laden führen. Ich bin Privatier und hab tagsüber genug zu tun, dass ich’s meistens nur abends an die Tastatur schaffe.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Ich hatte was von Gesinnungsauf- und -abschlägen geschrieben. Die sind im Moment halt hoch.”

        “Gesinnungsaufschläge”, soso. Könnte es vielleicht sein, dass die in Deutschland vertretene “Gesinnung” vollkommen schwachsinnig und selbstmörderisch ist, wenn sie zu “Aufschlägen” führt, die beim Erdgas mittlerweile ein Vielfaches des in anderen Industriestaaten gezahlten Produktpreises betragen?

        “Ihre dauernde SCHimpferei und Lästerei ist sowas von deutsch und mainstream, auch wenn Sie sich BEYOND everything sehen. Werde Sie in Zukunft als SCHimpf- und LästerOtt bezeichnen, oder auch SCHLOtti.”

        Starker Spruch und richtig peppig! Sie könnten als direkt Werbetexter für einen Grünen-Ortsverein anfangen…

        “Soviel Zeit, wie Sie hier verbringen – ich weiß gar nicht, wann Sie Ihren Laden führen. Ich bin Privatier und hab tagsüber genug zu tun, dass ich’s meistens nur abends an die Tastatur schaffe.”

        Ich teile mir meine Zeit halt besser ein als Sie. Soll ich Sie dazu mal coachen?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @SCHLOtti

        Danke fürs Coaching-Angebot. “Rentner haben niemals Zeit” hieß schon ne Serie im DDR-Fernsehen. Ich glaube mit H. Köfer. Insofern wird das Coaching wohl nicht helfen.

        Vielleicht teilen Sie sich Ihre Zeit ja besser ein. Mir scheint allerdings Ihre Priorisierung verbesserungsbedürftig. Diese manische Verfolgung alles grün-weiblichen lenkt von den wirklich wichtigen Aufgaben im Leben ab.

        Aber da Sie alles, aber auch alles, das nicht dem “war schon immer so” entspricht, ablehnen, haben Sie dafür dann natürlich Zeit.Bei mir fließen die Kräfte in Sachen, die dann häufig nix werden.

        Aber manchmal eben doch. Hab gleich nen Telefonat mit vier Jungs, die im Verkaufsprozess sind. Bin vor n paar Jahren mit nem kleineren 5stelligen Betrag eingestiegen, obwohl das KEINE Unternehmer waren. Mit viel Glück gibt’s jetzt den Einsatz und ggfs. nen kleineres Multiple zurück. Hat dann Spaß gemacht. Und wenn die Kohle verbrannt sein sollte, war’s trotzdem ne gute Zeit.

        Und n neuer Business Plan von AI-Jungs, die in Architektur machen wollen, liegt auch schon hier. Bisher auch keine Unternehmer, aber mit Potenzial. Aber warum erzähle ich das, Sie suchen doch eher YouTube-Auftritte von RicardaLisaAnnalenaMona-wasweißich.

        Trotzdem einen guten Start in einen kühlen Freitag!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @den regierungstreuesten Piraten der Weltmeere

        “Aber da Sie alles, aber auch alles, das nicht dem ‘war schon immer so’ entspricht, ablehnen”

        Stimmt doch gar nicht. Sie und die Grünen haben leider oft dumme Ideen, und das sage ich Ihnen auch, aber Ihr Fehler ist, dass Sie das Problem daraufhin bei mir suchen anstatt bei sich.

        “Aber manchmal eben doch. Hab gleich nen Telefonat mit vier Jungs, die im Verkaufsprozess sind. Bin vor n paar Jahren mit nem kleineren 5stelligen Betrag eingestiegen, obwohl das KEINE Unternehmer waren. Mit viel Glück gibt’s jetzt den Einsatz und ggfs. nen kleineres Multiple zurück. Hat dann Spaß gemacht. Und wenn die Kohle verbrannt sein sollte, war’s trotzdem ne gute Zeit.”

        Hoffentlich brauchen die für ihr Geschäft kein Erdgas, sonst ist der Verkaufspreis wohl leider eine grün-rote Null mit drangeklebtem 🇺🇦 Ukrainefähnchen…

        PS: Annalena, Ricarda und Mona kenne ich schon, aber wer ist Lisa? Wächst da bei Ihnen auf den Sandbänken der Ostsee ein neues politisches Talent der Grünen heran, von dem ich noch nie gehört habe?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        „Hoffentlich brauchen die für ihr Geschäft kein Erdgas, sonst ist der Verkaufspreis wohl leider eine grün-rote Null mit drangeklebtem 🇺🇦 Ukrainefähnchen…“

        Ach, @SCHLOtti, Sie kommen aus der Negativ-Denk-Spirale einfach nicht raus. Schade für Sie. Warum haben Sie nicht positiv geschrieben „Ich wünsche Ihnen, dass der Käufer in USD oder CHF bezahlt, dann lohnt sich das hiesige Chaos für Sie wenigstens.“

        PS Lisa ist ein Tippfehlerchen. Da fehlt ein „u“. Sorry, dass ich Ihre Hoffnungen auf neue mediale Beute enttäuschen muss.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Warum haben Sie nicht positiv geschrieben „Ich wünsche Ihnen, dass der Käufer in USD oder CHF bezahlt, dann lohnt sich das hiesige Chaos für Sie wenigstens.“

        Ich seh Sie soo gerne fröhlich lachen, aber ich muss auch ehrlich zu Ihnen sein: 0 EUR mit drangeklebtem 🇺🇦 wird auch dann nicht mehr, wenn man es in CHF oder USD konvertiert. :(

        Rechnen Sie es ruhig mal nach, Tools dafür finden Sie überall im Internet.

    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Stoertebekker

      “Bekennende Optimisten sind genau diejenigen, die tatsächlich kein Interesse an der Veränderung der Welt haben. Aus ihrer Sicht ist alles gut und sie finden es im Prinzip in Ordnung, wenn alles weitergeht wie bisher: Märkte, Technik, soziale Verhältnisse…
      Umgekehrt kann deshalb gefolgert werden, dass nur Pessimisten jene Kraft entwickeln können, tatsächlich Neues hier und heute zu gestalten. Die Wurzel des Schöpferischen liegt nicht im blinden Glauben an eine Zukunft, die keiner kennt und die deshalb als Fortsetzung der Gegenwart mit anderen Mitteln gedacht wird, sondern in der Kraft, die aus der Verzweiflung über den Weltzustand erwächst.
      Dass im alltäglichen Gebrauch die Begriffe Optimismus und Pessimismus so gegeläufig verwendet werden, läßt tief blicken.
      (Klappentext, Ein optimistischer Blick auf den Pessimismus ISBN-10 ‏ : ‎ 9783990290484 )

      Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @Alexander

      So unterschiedlich ist die Wahrnehmung – und jedes Publikum bekommt seine Theorie.

      Mir ist nicht bekannt, dass die alten Daimler/Benz/Einstein Pessimisten waren, ebensowenig gilt das wohl für Musk/Jobs/Putin/Xi oder Charpentier/Doudna. In meiner Wahrnehmung sind die Pessimisten eher konservativ/rückwärtsgewandt und falls es sich zur Depression auswächst, auch noch selbstmordgefährdet. Da verändert man dann die Welt eher nicht mehr.

      Antworten
      • Dr.Lucie Fischer
        Dr.Lucie Fischer sagte:

        @Stoertebekker-Jägermeister
        Pessimisten sind aber immer wachsamer, haben evolutionäres ” Angst-Gen” noch nicht zivilisatorischen Bequemlichkeiten/ Wunschdenken geopfert-
        kleines Beispiel : Misstrauenn gegenüber militärisch-pharmazeutischem Komplex ( MPK ) , verweigern Injektionen mit Notzulassungen trotz Schikanen , lockender Bratwurst- Belohnung, Propaganda-Werbung .
        https://www.youtube.com/watch?v=FW56CsSC480

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Stoertebekker

        Sie betreiben Beschämung letzten Standes denn hier schreibt kein Carl Benz.

        Im Gegenteil zählt zu unternehmerischen Tugenden langfristige Investitionsrisiken gegen kurzfristige Bilanzierungsgewinne abzuwägen, um auf keinen Fall solchen politischen Verführern zum Opfer zu fallen – wie sich Karl Lauterbach, Olaf Scholz oder Markus Söder unter vielen anderen anbieten.

        Renditeprozente war gestern,
        heute zählt Gesundheit und Leben.
        https://youtu.be/Eto-a85hvho

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Dr L Fischer&Alexander

        Na, nu lassen Sie mal die Kirchen im Dorf. Ich hab doch gar nicht gesagt, dass Pessimisten nix mitkriegen.

        Und bezüglich geschärfter Sinne (und auch Urängste) kann ich ne Nacht im dunklen Wald empfehlen. Insbesondere den Weg zu und von der Kanzel, wenn‘s links und rechts raschelt, grunzt, undefinierbar wird oder sich mit viel Pech ne Eule auf den Kopf setzt.

        Der Optimist vertraut auf sein Wissen ums Verhalten der Tiere und bewegt sich entsprechend. Und nimmt ggfs geeignete Hilfsmittel mit und in Kauf.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Steortebekker

        “Wie‘s weitergeht, hängt…vor allem davon ab, wieviel unternehmerische Kreativität sich entfaltet, um mit den jeweiligen Herausforderungen der Unternehmen umzugehen. ”
        (Stoertebekker)

        Vom Relativismus (Kreativität) über Beschämung (kein Pessimist sein) zum Grunzen im Wald (von links oder rechts)….

        Eigentlich fehlt mir an der Stelle der D. Tischer, der Sie deswegen vom Tisch putzt.
        Der liest noch im Feulilleton über den Endsieg von Selenskji…

        Back off Jordan Peterson, der Dimension wegen:
        https://youtu.be/k2Doq3pxTTY

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Alexander

        Stimmt schon, da hat’s mich/uns n bisschen vom Weg abgebracht.

        Und da wir schon in ner Hohlen Gasse sind – war heute beim amerikanischen Konsulat, um ein Visum zu beantragen (ESTA geht bei meiner Vorgeschichte nicht mehr). Eine freundliche, aber null Widerspruch zulassende Inszenierung der Macht.

        Mit brutal effizienten Prozessen, die so in kleine Schritte aufgeteilt werden, dass man keinen höheren Schulabschluss braucht. So kann man eine Gesellschaft rund um viele Einwanderer auch organisieren…

        PS Ein namhafter dt. Autohersteller hat das hier irgendwann auch kapiert und am Band mit schlichten Bildgrafiken statt komplizierter Teilenummern für die Zusammenschrauber gearbeitet.

        PS2 Bei meinem letzten Besuch im russischen Konsulat (2018) hat man auch eine Machtinszenierung gehabt – aber ausschließlich durch die Willkür der Angestellten. Zu Zeiten einbestellt, in denen keiner da ist, an der Schlange vorbei Leute bedient usw.
        Im Vergleich sieht man dann schon die Ursachen für die brutale Leistungsfähigkeit des einen und die kleptokratieanfälligen Strukturen des anderen Systems.

  5. Felix
    Felix sagte:

    Rezession? Ich gehe von Depression aus.

    Technisch haben wir in den USA eine Rezession durch zwei Quartale Wirtschaftsschrumpfung in Folge. Sachliche wäre, darüber zu fachsimpeln, wie schwer oder leicht diese Rezession ausfallen könnte.
    Die technische Definition einfach zu ignorieren, weil man nicht möchte, dass jemand das böse Wort sagt, kommt aus der Ecke Neusprech und Doppeldenk.

    Ich gebe darüber hinaus zu bedenken, dass wir jetzt 40 Jahre Rezession unter Bedingungen der Disinflation kennen. Jetzt haben wir aber Inflation. Die rein nominale Betrachtung ist also nicht sachgemäß. Wenn man die Zahlen real betrachtet, ist die Schrumpfung bereits ziemlich groß.

    Der US-Arbeitsmarkt erfährt dank der gegenwärtigen Regierung auch einige ziemlich sozialistische Deformationen. Da tummeln sich z.B. viele junge Leute unter Indeed.com, die nur vorgeben, Arbeit zu suchen. Das ist für Arbeitgeber in den USA ein ziemliches Ärgernis. Zumal die “Profis” nicht nur nichts tun, sondern nach einiger Zeit Klage gegen den neuen Arbeitgeber erheben – wegen irgendeinem woken Sch… versteht sich.

    Und zur Inflation: man merkt einfach, dass wir 40 Jahre Disinflation hatten und die Erfahrung fehlt und Geschichte anscheinend zu langweilig ist?
    Inflation tritt in Wellen auf. Immer.
    Konsumenten und Wirtschaft passen sich an, die Inflation sinkt etwas. Aber da sie ein monetäres Phänomen ist – immer – kommt sie verstärkt wieder.

    Warten wir ein Weilchen…

    Antworten
  6. Alexander
    Alexander sagte:

    Was für ein Geschwätz wenn die EU im internationalen Warenverkehr ein Defizit
    in Höhe von -34,0 Mrd. EUR ausweist. (Stand Juni 2022)

    Im September 2022 sank der Konsumklimaindex BRD auf -36,5 Punkte, ein neues Allzeittief.

    Wie wird diese Rezession verlaufen, auf welche Erfahrungen können diese lächerlichen Ökonomen (incl. Ricardo Reis) denn zurückgreifen? Wann war die letzte Rezession und was verabreichte man dagegen? Billiges Geld interessiert nur noch Staatenzombies, die ihren Krieg gegen die alte Ökonomie immer weiter eskalieren um einen simulierten Feind (Klimawandel) in derselben Weise zu besiegen, wie das simulierte Virus (!) – allerdings wird immer schärfer zurückgeschossen. Übersterblichkeit und Geburtenrückgänge können jeden Gegner nur stolz machen.

    Genau wie eine Zinserhöhung wirken künstlich herbeigeführte Energiekostenexplosionen (Strom +35%, Gas +300%) krisenverschärfend, weil in allen Wertschöpfungsketten enthalten. Wer kann wirft Kostenlast ab u.o beendet das Geschäft mit Entlassung aller Beteiligten = Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten -> weil es keine Perspektive für ein danach gibt.
    Das passiert deshalb, weil keine Zentralbank die Lieferantenkosten der Firmenzombies stunden will, es keine geldpolitische Subvention von Energiekosten geben wird.

    Die Auswirkungen auf Vermieter, Immobilieninvestoren, Vermögenspreise und die Auszahlung von Renten institutioneller Anleger wird nicht lange auf sich warten lassen.

    Während Berlin vom Endsieg träumt richtet man eine ökonomische Kernschmelze an und lässt das Land bewusst ausbluten, vgl. Habeck v. 2016 https://youtu.be/A5_lbVhKtjA

    Über die Tatsache, dass Deutschland zwar Anstifter zum Krieg gegen Russland ist &
    man Kriegswaffen in Kriegsgebiete verschenkt, sich aber
    alle Optionen auf eine Begrenzung der Kriegshandlungen vorsätzlich verbaut….
    …..mögen später nur mehr Standgerichte entscheiden.

    Westliche Werte und so:
    Cannon fodder reacts to other Ukrainians party while they’re dying in a trench
    bitchute.com/video/SoHjtaVAqFX6/

    Antworten
    • Jacques
      Jacques sagte:

      Es geht doch um die USA und nicht die EU?
      Die USA sind bereits in der Rezession gewesen, nämlich Q1 und Q2.
      Warum sollte es nicht bei dieser milden Rezession bleiben?

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        – Fast jeder scheint zu glauben, dass -> die Industrieländer auf eine Rezession zusteuern oder sich bereits in einer solchen befinden mit Ausnahme Japans alles Kriegsparteien.

        – “Die gesamten Rohöllagerbestände inklusive SPR (Strategische Ölreserve USA) sanken zuletzt in der Woche zum 19.08.2022 um -11,373 Millionen Barrel zur Vorwoche….ein 37-Jahrestief…..Auch die USA werden begreifen müssen, dass sie russische Energiemengen nicht ersetzen….Dies könnte sich sogar im Herbst/ Winter als ein großer Fehler herausstellen und die Preise zusätzlich anfeuern.” (Querschüsse)

        – “Fast die Hälfte des Staatshaushaltes geht nur für “Verteidigung ” drauf. “” (Querschüsse)

        -Die US Banken vergeben Kredite fast ausschließlich für den Erwerb von Immobilien, Aktien und Anleihen, nicht für den Kauf von Waren und Dienstleistungen durch Verbraucher. Etwa 80 Prozent der Bankkredite sind Immobilienhypotheken, der Rest sind Kredite, die durch Aktien und Anleihen besichert sind. …Der wichtigste Preiseffekt von weniger Bankkrediten und höheren Zinssätzen ist also ein Rückgang der Aktien- und Anleihekurse und der Nachfrage nach Hypotheken für Eigenheime. (Michael Hudson)

        – Die Schwächung der US-Wirtschaft begann mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung und hoher Produktivität wurden zu weitaus niedrigeren Kosten ins Ausland verlagert, wodurch die Gewinne und Aktienwerte der Offshoring-Unternehmen stiegen, das Einkommenswachstum der arbeitenden Bevölkerung jedoch sank. Der „Globalismus“ war ein Deckmantel für diese Vernachlässigung der amerikanischen Arbeitnehmer und der Steuerbasis der Städte und Staaten, die, um zu überleben, damit begannen, öffentliche Vermögenswerte an private Interessen zu verkaufen…
        (Paul Craig Roberts)

        “Soweit ich das beurteilen kann, hat die westliche Welt wirtschaftlichen Selbstmord begangen.”

        Noch Fragen?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        Da Sie fragen:

        WIESO glauben Sie, dass Sie irgendetwas VERNÜNFTIG beurteilen können, wenn Sie noch nicht einmal verstehen, was Selbstmord ist?

        Die westliche Welt hat nicht Selbstmord begangen, sie atmet ja noch, wenn auch erkennbar schwer.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Gesellschaftlicher Selbstmord verläuft niemals wie ein Fenstersturz, langfristig angelegt um langfristige Ziele zu erreichen. Sie mögen Evidenz? Bitte sehr:

        “Die Analyse setzt die monatlichen Geburtszahlen ins Verhältnis zum Durchschnitt der letzten drei Vorjahre. Schon vorab ist festzustellen, dass restlos alle untersuchten europäischen Länder zum Vergleichszeitraum einen monatlichen Rückgang der Geburtenzahlen bis über 10% aufweisen. Es lässt sich belegen, dass dieses sehr alarmierende Signal nicht mit dem Covid-19 Infektionsgeschehen zu erklären ist. Zeitliche Bezüge zum Impfgeschehen in der Altersgruppe der Männer und Frauen zwischen 18 und 49 Jahren sind dagegen eindeutig herzustellen. Eingehende statistische und medizinische Analysen müssen daher gefordert werden.”

        https://youtu.be/lmTyw43T9Lk

        Das 90 seitige pdf der Auswertung ist frei verfügbar, Quellenlage deutlichst nachvollziehbar.

        Sehr, sehr, sehr viele werden niemals Großeltern werden.

        Selbstmord?

        Ja.

        Läuft.

  7. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Für Deutschland und die EU:

    Es ist SICHER, dass es eine Rezession geben WIRD.

    Die so EXTREM noch NIE gestiegenen Energiepreise (Gas UND Strom) sind der Basis-Input-Preise für JEGLICHE Produktion und treffen zudem auch noch DIREKT praktisch alle Haushalte.

    Wer – unabhängig von der Zinspolitik der EZB − eine Rezession VERNEINT, ist BLIND.

    Für die USA:

    Hier ist eine derart klare Aussage für die nähere Zukunft (2023/2024) nicht möglich, weil sie

    a) einen ROBUSTEREN Arbeitsmarkt hat als die EU

    und

    b) bei WEITEM nicht derart vom internationalem Energiepreisniveau abhängt.
    Angesichts der HOHEN Inflation UND der ENTSCHIEDENEN Politik der Fed, ist eine SPÜRBARERE Rezession als jetzt WAHRSCHEINLICH, aber nicht so sicher wie in Europa.

    Was man im Auge behalten muss:

    a) wie sich die Rohstoffpreise inkl. Energiepreise und die Situation der internationalen Lieferketten ENTWICKELN.

    Chinas Wirtschaftswachstum scheint zu schwächeln und dies wohl weiter so, weil die Regierung auch ein brutal konsequente Pandemie-Lockdown-Politik betreibt.

    Dies würde auf der Angebotsseite den Inflationsdruck unterm Strich mindern.

    UND

    b) wie die Tarifpartner auf die Inflation REAGIEREN

    Hier bin ich eher pessimistisch eingestellt für die EU, weil insbesondere in Deutschland ein MANGEL an Arbeitskräften besteht.

    Unterm Strich m. A. n. für insbesondere Deutschland und auch die EU:

    Die Inflation wird zurückgehen, aber auf absehbare Zeit bis mindestens 2024/2025 auf ungewohnt HOHEM Niveau verharren TROTZ der Zinspolitik der Notenbanken.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Es ist SICHER, dass es eine Rezession geben WIRD. Die so EXTREM noch NIE gestiegenen Energiepreise (Gas UND Strom) sind der Basis-Input-Preise für JEGLICHE Produktion und treffen zudem auch noch DIREKT praktisch alle Haushalte.”

      Was ist eigentlich der Grund für diese so extrem gestiegenen Energiepreise? Könnten die irgendetwas mit einer Sache zu tun haben, die Sie im Frühjahr ganz vehement gefordert hatten und für unbedingt moralisch geboten hielten?

      Helfen Sie meiner Erinnerung doch mal auf die Sprünge…

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Auf DIESE Nummer habe ich gewartet.

        JA, die gestiegenen Energiepreise haben NICHT NUR irgendetwas, sondern SEHR VIEL, wenn auch nicht alles, mit dem Krieg in der Ukraine zu tun.

        Krieg ist IMMER teuer, in einer arbeitsteiligen Welt wie unserer auch für die nicht Beteiligten.

        Wenn man nicht nur gegen den KRIEG ist – keine falsche, aber eine wohlfeile Forderung −, sondern auch gegen den VERURSACHER des Kriegs, wofür es SEHR, SEHR gute Gründe gibt, dann muss man ihn stoppen und nicht vor ihm kapitulieren.

        Das KOSTET Wohlstand – was denn sonst.

        Die RECHNUNG wird uns jetzt präsentiert, insbesondere auch mit den ENERGIE-PREISEN.

        Was gibt es über DARÜBER zu diskutieren?

        NICHTS.

        Es ist zwar verständlich, dass es eine ansehnliche Anzahl von Menschen gibt und in Zukunft eine größere geben wird, die dem VERURSACHER gern die Kapitulationsurkunde überreichen würden, um günstiger heizen zu können, aber das ist UNBEDEUTEND – vorerst jedenfalls.

        VERANTWORTLICHE Politiker wissen zwar, dass die Kapitulation zwar eine Option ist, aber KEINE, die für unser SYSTEM zu leben, erstrebenswert ist.

        Das begreifen Sie nicht, weil Sie u. a. den Unterschied zwischen “System” und “Zustände des System” nicht verstehen.

        Klagen Sie hier weiter an, wen Sie wollen.

        Es ist UNBEDEUTEND.

      • Joerg
        Joerg sagte:

        @Hr Tischer

        also spieltheoretisch ist es einfach nur dumm, nicht die Konsequenzen auf Sanktionen zu bedenken bzw VORHER mit allen Fachleuten/Experten zu sprechen und danach Sanktionen zu machen, die deutlich asymetrisch wirken, statt der eigenen Bevoelkerung ins Knie zu schiessen und es als moralisch “alternativlos” zu verkaufen.

        Wenn es dann halt so geworden ist, muss man sich beim naechsten Mal klueger anstellen:
        – Verhandeln, einen Weg finden
        – Tarnen und Taeuschen (mit der Oeffnung von Nordstream 2 spielen, ander Gas-Quellen “erfinden”, Substitutions-Geschichten verbreiten, die Spekulanten verseckeln, etc)
        – dem anderen schmeicheln, ihn hochloben und dann Kompromisse suchen
        – phoese Leute ggfs ueber Bande (wirksamer?) bekaempfen

        Naja, wird schon noch werden …

        LG Joerg

      • Felix
        Felix sagte:

        An alle:

        Etwas mehr Präzision bei schwerwiegenden Themen bitte.

        Russland hat völkerrechtlich gesehen, zugunsten einer Bevölkerungsgruppe in einem Drittland militärisch eingegriffen. Diese Bevölkerungsgruppe hat gem. der UN-Charta das Recht, sich aus der Ukraine zu lösen und dazu Hilfe von Außen anzunehmen.

        Das kann man doof finden, aber wir haben es auch unterschrieben.

        Man kann umgangssprachlich sagen, dass Russland damit den Krieg angefangen hat.

        Russland deswegen aber zum alleinigen Verursacher zu erklären, ist schlicht FALSCH.

        Auch wenn wir den Angriff moralisch verurteilen und sagen, man hätte weiter verhandeln müssen, erschweren wir damit die Analyse und damit auch die Lösung des Konflikts.

        Das bringt mich zu dem Schluss, dass der Krieg auch von Teilen des Westens gewollt ist, und ein weiterer Teil aus gesinnungsethischer Verblendung heraus, dabei mitmacht.

        Ich gehe davon aus, dass sich der Konflikt befrieden läßt, sobald der Westen das zuläßt, solange er das noch aus einer Position der Stärke heraus tun kann.
        Allerdings muss sich dafür auch ein Zeitpunkt finden, zu dem Russland dies vorteilhaft erscheint.

        Wenn wir erst im Winter sind, wird es sehr schwierig.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Joerg

        >… ist es einfach nur dumm, nicht die Konsequenzen auf Sanktionen zu bedenken bzw VORHER mit allen Fachleuten/Experten zu sprechen und danach Sanktionen zu machen, die deutlich asymetrisch wirken…>

        Sie vertreten damit die These, dass UNSERE Sanktionen uns MEHR schaden als Russland mit der unausgesprochenen, aber implizierten Auffassung, dass wir den GROSSEN Schaden durch den russischen Lieferstopp von Energieträgern NICHT zu erleiden hätten, wenn wir den vergleichsweise KLEINEREN, den Russland durch unsere Sanktion hat, nicht verursacht hätten.

        Diese These ist FALSCH, auch wenn Sie in deutschen „Qualitätsmedien“ immer wieder vertreten wird.

        Sie ist falsch aus den folgenden zwei Gründen:

        a) Nehmen wir an, dass wir der Ukraine Waffen geliefert, aber KEINE Sanktionen gegen Russland verhängt hätten.

        Würde Russland uns dann NICHT das Gas abdrehen?

        Es würde uns auch in diesem Fall das Gas abdrehen, weil es die Waffenlieferungen so am besten stoppen könnte, nämlich derart:

        Die westlichen Regierungen durch die aufgrund von Energiemangel bzw. Energieteuerung erzeugten Wohlstandsverluste ihrer Bevölkerungen so unter Druck zu setzen, dass sie einlenken oder gar aufhören mit den Waffenlieferungen und Russland so sein Kriegsziel erreichen kann.

        Der Punkt ist:

        Es gibt KEINEN Zusammenhang zwischen unseren Sanktionen und denen Russlands.

        UND

        b) Wenn unser POLITIKZIEL ist, dass Russland SEIN Kriegsziel NICHT erreicht, sind UNSERE Sanktionen auch dann ERFOLGSORIENTIERT und damit BERECHTIGT, wenn dadurch UNS betreffende Verluste – vor allem Abschreibung von westlichen Unternehmen für Verluste in Russland – GRÖSSER sind als diejenigen, die Russland hinzunehmen hat und es folglich schwächen, den Krieg durch maximal möglichen Ressourceneinsatz fortzuführen.

        Es gibt zwei Kriterien, die dabei zu beachten sind:

        a) Russland muss derartige Verluste erleiden.

        Das ist der Fall.

        Es werden bereits JETZT feststellbare und mittelfristig IMMENSE wirtschaftliche Verluste sein, wie gestern der am Blog besonders geschätzte Spitzenökonom Fratzscher bei Lanz festgestellt hat (und er ist nicht der einzige, der diese Auffassung vertritt).

        b) wir dürfen sie nur bis zu dem Punkt aufrechterhalten, an dem wir nicht mehr regierbar werden.

        Erst dann schießen wir uns ins Knie. Davon sind wir gegenwärtig noch weit entfernt.

        Kurzum:

        Die in der Öffentlichkeit geführt Debatte über die SANKTIONEN ist eine dümmliche, mit der UNSACHLICH, aber ANBIEDERISCH dafür geworben wird, keine Wohlstandsverluste erleiden zu müssen.

        Man kann dafür werben.

        Dann muss man aber PRINZIPIEN aufgeben.

        Dafür fehlen MUT und intellektuelle REDLICHKEIT.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix

        >Man kann umgangssprachlich sagen, dass Russland damit den Krieg angefangen hat.>

        Sie reden „von sich lösen“ wollen.

        Wenn eine Bevölkerungsgruppe sich von einem Land „lösen“ will, kann sie dies tun – FRIEDLICH, aber nicht DURCH den EINMARSCH des Militärs eines anderen Landes.

        Überlegen Sie einmal, was das bedeutet, wenn es ANDERS wäre.

        Damit sage ich NICHT, das die Regierungen der Ukraine mit den Menschen im Osten des Landes so umgegangen sind, wie sie es VERNÜNFTIGERWEISE hätten tun sollen.

        Nur:

        Dies berechtigt NICHT zu ihrer Schlussfolgerung:

        >Russland deswegen aber zum alleinigen Verursacher zu erklären, ist schlicht FALSCH.>

        Russland IST der ALLEINIGE Verursacher des Krieges.

        Und kommen Sie nicht mit irgendwelchen Vorgeschichten:

        Es geht um KRIEG, die erste Stiefelspitze eines russischen Soldaten, die auf ukrainisches HOHEITSGEBIET gesetzt wurde.

        Und um nichts weiter – in IHREM Beitrag, der „mit militärisch“ eingegriffen” beginnt.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        Intellektuell hatte die BRD bereits vor 2015 kapituliert….

        “Demnach erzielte Gazprom einen Rekordgewinn von 2,5 Billionen Rubel (umgerechnet 41,63 Milliarden Euro), wie das Unternehmen gestern Abend mitteilte. ”
        https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/gazprom-gewinne-russland-101.html

        .
        Eine Sorte von Menschen macht gleich mich verstummen,
        Das sind die superklugen Dummen.
        Da hilft nur das: Sie schweigend zu tragen
        Oder sie einfach niederzuschlagen.

        Heinrich Seidel
        (1842 – 1906), deutscher Ingenieur

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Felix

        Anerkennung und Respekt sind es, was Militärs international der russichen Art Krieg in Ukie zu führen – zollen.

        https://southfront.org/us-marine-corps-officer-expresses-admiration/

        …ganz unwestliches Vorgehen bleibt es bei überschaubaren zivilen Opfern & Notabschaltungen durch von Ukie unter Raketenbeschuß geratene Atomkraftwerke, deren Energie das euroäische Stromnetz stabilisieren geholfen hätte.

        Wie es aussieht muss Russland unsere “Europa” schon wieder vor Missbrauch retten (Napoleon, Hitler), angesichts bescheidener Geldmittel eine bemerkenswerte Leistung.

        Jinjer, oder was mit der Ukraine nicht stimmt in einem Musicvideo
        youtu.be/SQNtGoM3FVU

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Es gibt zwei Kriterien, die dabei zu beachten sind:

        a) Russland muss derartige Verluste erleiden.
        (…)
        b) wir dürfen sie nur bis zu dem Punkt aufrechterhalten, an dem wir nicht mehr regierbar werden. Erst dann schießen wir uns ins Knie. Davon sind wir gegenwärtig noch weit entfernt.”

        Sie wollen mit dieser selbstmörderischen Sanktionspolitik ernsthaft fortfahren, bis die staatliche Ordnung in Deutschland am Rand des Zusammenbruchs steht? Für die Ukraine – also ein Land, mit dem wir noch nicht einmal in einem gemeinsamen Militärbündnis sind, und gegen Russland, mit dem wir uns zumindest nicht offiziell im Krieg befinden??

        Sind Sie wahnsinnig geworden?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        UNSERE Sanktionspolitik KOSTET uns etwas und die Russen erheblich WOHLSTAND.

        Habe ich oben klar verständlich BEGRÜNDET.

        Statt darauf ARGUMENTATIV einzugehen, reden Sie von selbstmörderischer Sanktionspolitik.

        Würden Sie sich SACHLICH mit mir BEFASSEN, müssten Sie nicht zu Attributen wie „selbstmörderisch“ und „wahnsinnig“ greifen.

        Aber wenn es dafür nicht reicht, kommt frühkindlichem Verhalten ins Spiel.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Klar, wenn Sie abstreiten, dass die westlichen Sanktionen uns selbst schädigen, dann hat auch meine Frage danach keinen Sinn, ob das überhaupt in unserem nationalen Interesse liegt.

        “UNSERE Sanktionspolitik KOSTET uns etwas und die Russen erheblich WOHLSTAND.”

        Das Ausmaß Ihres Realitätsverlustes ist ja wirklich erstaunlich.

        Haben Sie in den letzten Wochen die tagespolitischen Diskussionen und die Aktivitäten der Exekutive in Deutschland verfolgt? Das dominierende Thema sind Energieknappheit und massiv gestiegene Energiepreise – und die damit verbundenen Wohlstandseinbußen bei uns. Ab heute, dem 01. September, gilt auch die “Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen
        (Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung –
        EnSikuMaV)” aus Habecks Wirtschaftsministerium, in der zum Beispiel das Verbot des nächtlichen Betriebes von Leuchtreklamen nach 22 Uhr (§11), das Beheizungsverbot von privaten Schwimmbecken mit Gas oder mit Strom aus dem Stromnetz (§4) und Temperaturabsenkungen in öffentlichen Gebäuden (§6) geregelt sind.

        https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/E/ensikumav.pdf?__blob=publicationFile&v=4

        Ist Ihnen irgendetwas davon bekannt, dass in Russland per Verordnung Strom und Gas eingespart werden müssen, weil die Vorräte für den Winter sonst nicht reichen?

        Wer hat hier also die Wohlstandseinbußen?

      • Joerg
        Joerg sagte:

        @Hr Tischer, zu fast allem einverstanden, aber:

        zu “Sie vertreten damit die These, dass UNSERE Sanktionen uns MEHR schaden als Russland mit der unausgesprochenen, aber implizierten Auffassung, dass wir den GROSSEN Schaden durch den russischen Lieferstopp von Energieträgern NICHT zu erleiden hätten, wenn wir den vergleichsweise KLEINEREN, den Russland durch unsere Sanktion hat, nicht verursacht hätten.”

        Nein. Das ist nicht der Fall. Ich vertrete die These, dass unklar ist (bzw es geht in Richtung Wahrscheinlichkeit), ob die getroffenen Sanktionen in Gaenze einen Zweck (zB Putin-Russland so schwaechen, dass der Krieg in der Ukraine schneller aufhoert?) erreichen:
        – der fuer uns Buerger in D insgesamt wuenschenswert/positiv ist
        – der (von mir aus) der Ukraine bei der Verteidigung hilft
        – der dabei hilft, dass Putin sich schnell(er) zurueckzieht,
        – eine Friedensverhandlung schnell(er) erfolgreich ist

        Es geht ja nicht um die Sanktionen per se, sondern es geht um den Zweck, das Ziel der Sanktionen. Wenn das (vorher zu definierende) Ziel nicht oder schlecht erreicht wird, waren die Sanktionen in ihrer Ausgestaltung schlecht. Meine These/Behauptung ist: die Sanktionen waren in der Ausgestaltung und Beachtung von zweit und dritt Runden Wirkungen schlecht.

        Eine Diskussion oder Aufarbeitung kann ich bis jetzt nicht erkennen. Es ist wieder wie bei der Lock-Down-Politik: Eine kleine, schiefe, unausgewogene Gruppierung (ohne alle Experten) bestimmt und die Masse leidet. Aktionen sind zT nicht zielgerichtet, willkuerlich, hineinstolpernd. Noch schlimmer, Ziele werden unterwegs wie Hemden gewechselt. Es bleibt ein Huehner-Haufen-Eindruck.
        Wie schon oft hier am Blog diskutiert, sind viele Prozesse komplex und in ihren Wirkungen verschachtelt. Man kann vorher nicht wissen, was das Beste waere.
        Was ich aber von einer guten Regierung erwarte, ist ein fundierter Entscheidungsprozess mit einer breiten Experten-Gruppe (nicht operative Hektik). Diesen kann ich nicht erkennen (vielleicht findet er im geheimen statt). Sie?

        zu “a) Nehmen wir an, dass wir der Ukraine Waffen geliefert, aber KEINE Sanktionen gegen Russland verhängt hätten. Würde Russland uns dann NICHT das Gas abdrehen?”
        Gutes Beispiel! Die korrekte Antwort: WIR WISSEN ES NICHT. Russland hatte auch nicht bei allen anderen Kriegen das Gas abgedreht (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Milit%C3%A4roperationen_Russlands_und_der_Sowjetunion), oder?
        Und ueberlegen Sie mal: Welche unserer D Waffenlieferungen haben wieviel zum Sieg/Niederlage in der Ukraine beigetragen?
        Genau! Das sind/waren/bleiben Peanuts!

        zu “b) wir dürfen sie[Sanktionen] nur bis zu dem Punkt aufrechterhalten, an dem wir nicht mehr regierbar werden. Erst dann schießen wir uns ins Knie. Davon sind wir gegenwärtig noch weit entfernt.”
        Auch hier ist die richtige Antwort: WIR WISSEN ES NICHT. Hoffentlich behalten Sie recht! Es gibt leider auch Kipppunkte (wie beim Kaleidoskop).

        LG Joerg

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Ich habe IHNEN gesagt:

        >UNSERE Sanktionspolitik KOSTET uns etwas und die Russen erheblich WOHLSTAND.>

        Sie darauf:

        >Klar, wenn Sie abstreiten, dass die westlichen Sanktionen uns selbst schädigen, dann …>

        Sie können NICHT lesen, wollen aber diskutieren.

        Zurück in die Klippschule.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Ott: es macht keinen Sinn. Die Ansichten zu Zuständen und Ursachen sind unvereinbar. Ist genauso bei Klima und Corona. Leider ist die Spaltung perfekt.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Joerg

        >Ich vertrete die These, dass unklar ist (bzw es geht in Richtung Wahrscheinlichkeit), ob die getroffenen Sanktionen in Gaenze einen Zweck (zB Putin-Russland so schwaechen, dass der Krieg in der Ukraine schneller aufhoert?) erreichen:

        – der fuer uns Buerger in D insgesamt wuenschenswert/positiv ist
        – der (von mir aus) der Ukraine bei der Verteidigung hilft
        – der dabei hilft, dass Putin sich schnell(er) zurueckzieht,
        – eine Friedensverhandlung schnell(er) erfolgreich ist.>

        Dies nehme ich zur Kenntnis und erörtere nicht, ob ich Sie falsch verstanden oder Sie Ihre Meinung geändert haben.

        Das ist nicht wichtig, wenn jemand wie Sie seine Position so klar darlegt.

        Antworten:

        1. Es ist KLAR, dass die Sanktionen etwas NICHT erreichen, was wünschenswert ist, nämlich, dass der Krieg SCHNELL aufhört.
        Ober er durch die Sanktionen SCHNELLER aufhört, ist möglich, je nach Verlauf mehr oder weniger wahrscheinlich, aber nicht bestimmbar.

        2. Es ist KLAR, dass die Sanktionen der Ukraine bei der VERTEIDIGUNG nicht helfen.

        Da helfen nur Waffen.

        2. Was erreichbar ist durch die Sanktionen und DEFINITIV auch erreicht wird:

        a) Es fällt Russland JETZT schon schwerer, seine Angriffe OPTIMAL vorzutragen (Mangel elektronischer Bauteile für Waffen, aber auch logistische Beschwernisse (Fahrzeugproduktion).

        b) Die WERTSCHÖPFUNG (BIP) fällt in Russland, was PROBLEME in der Versorgung bedeutet, u. a. kommt der immens wichtige Flugverkehr in dem flächenmäßig großen Land mehr und mehr zum Erliegen, weil die Flugzeuge nicht mehr gewartet werden können und Ersatzteile fehlen.

        d) Russland macht sich abhängiger von anderen, insbesondere China.

        Insofern:

        Die Sanktionen sind TAUGLICH, Russlands militärische Fähigkeiten zu schwächen.

        Wenn das der Westen will, ist das POSITIV.

        Weiter:

        Die Sanktionen werden dazu führen, dass die BEVÖLKERUNG Wohlstandsverluste hinnehmen muss.

        Die Hoffnung – im Augenblick nicht mehr als eine Hoffnung – ist, dass es dadurch in Russland SCHNELLER zu einem Regimewechsel kommt.

        Schon absehbar:

        Die Tendenzen WACHSEN, dass sich Staaten aus der Russischen Föderation verabschieden wollen, weil die Regierung Putin ihren Bürgern Wohlstand KOSTET.

        Aserbaidschan ist heute schon erkennbar einer.

        Es erfordert keine besondere Begabung, um klar zu erkennen:

        Mit dem Westen zu kooperieren, BEFÖRDERT den eigenen Wohlstand, ihn zu bekriegen, KOSTET Wohlstand.

        Die Sanktionen werden der verblendeten russischen Bevölkerung helfen, dies zu realisieren.

        Übrigens:

        Der Krieg wird zu einem WAFFENSTILLSTAND führen.

        Er kann und wird möglicherweise mit Putin erfolgen.

        FRIEDENSVERHANDLUNGEN im Sinn einer neuen GESAMTEUROPÄISCHEN Sicherheitsarchitektur wird es nur mit einer anderen russischen Regierung geben.

        Denn Putin kann man nicht trauen, er bricht Verträge.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Die Tendenzen WACHSEN, dass sich Staaten aus der Russischen Föderation verabschieden wollen, weil die Regierung Putin ihren Bürgern Wohlstand KOSTET. Aserbaidschan ist heute schon erkennbar einer.”

        Wovon reden Sie da? Aserbaidschan ist schon seit 1991 ein unabhängiger Staat und war nie Mitglied der russischen Föderation nach dem Zerfall der Sowjetunion.

        Ist es zu viel verlangt, wenn ich von Ihnen zumindest rudimentäre Kenntnisse über die Region erwarte, der Sie im Brustton der westlichen Überzeugung vordozieren wollen, was gut für sie ist und was nicht?

        Wenn Sie solche haarsträubenden Fehler in Ihre Kommentare einbauen, fällt es mir zumindest leichter, mir vorzustellen, wie Sie auf die Idee kommen könnten, dass die Sanktionen den Russen ganz schlimm schaden.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Gratuliere – Sie haben mal ein Körnchen Wahrheit aufgepickt.

        Aserbaidschan ist ein GUS-Staat.

        Ändert nichts an meiner Argumentation.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Genau die gleiche Ahnungslosigkeit gepaart mit Arroganz führte Sie Ende Februar dieses Jahres schon zu der Fehlprognose, dass die Sanktionen den Russen viel mehr schaden würden als uns.

    • Zweifler
      Zweifler sagte:

      @Tischer

      Wußten Sie, dass Großbuchstaben im Netz die anderen anschreien bedeutet?
      Ziemlich unsympathisch, diese permanent zu verwenden.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Zweifler

        Wenn es Ihnen dies bedeutete, dann lesen Sie meine Beiträge nicht.

        Was Ihnen etwas bedeutet, ist mir jedenfalls egal.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Zweifler

        Ja, es ist Schreien, aber ich finde es vollkommen angemessen. Dieses Stilmittel bringt sehr schön den brennenden Fanatismus von Herrn Tischer zum Ausdruck.

      • weico
        weico sagte:

        @Richard Ott

        “Ja, es ist Schreien, aber ich finde es vollkommen angemessen. Dieses Stilmittel bringt sehr schön den brennenden Fanatismus von Herrn Tischer zum Ausdruck.”

        Dank der Masse von solchen fanatischen Schreiern, durfte das deutsche Volk ja schon 2 grosse Niederlagen hintereinander erleben und dann ihre Trümmer wieder aufräumen.

        Wie sagt man so schön:
        Aller guten Dinge sind Drei….!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico

        Ihnen fehlt das Niveau, mich beleidigen zu können.

        Ei disqualifizieren sich selbst.

      • weico
        weico sagte:

        @DT

        “Ihnen fehlt das Niveau, mich beleidigen zu können.
        Ei disqualifizieren sich selbst.”

        Eine historische bewiesene Feststellung… ist doch keine Beleidigung !

  8. Rapheth
    Rapheth sagte:

    Die Formel ist denkbar einfach: Handelsbilanzen einer Nation werden um so glänzender ausfallen, je stärker in den übrigen private Insolvenzen zunehmen.

    Antworten
  9. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    (Sorry, vielleicht erscheint das hier doppelt)
    Was sehe ich falsch bei dieser Einschätzung ?

    bis Februar 2020 weitgehend Gleichklang in USA und D:
    Steitige, grosszügige Ausweitung der Geldmenge.
    Hochproduktive Volkswirtschaften.
    Deshalb keinerlei Engpäse bei der Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des Verbraucherwarenkorbes.
    Deshalb keine Verbraucherpreisinflation.
    Sondern “nur” Vermögenspreisinflation und damit sinkende Zinsen.

    März 2020 bis Mitte / Ende 2021 USA und D:
    Coronamassnahmen führen zum Rückgang der Produktion in der Realwirtschaft.
    Breite Gruppen der Bevölkerung werden per Helikoptergeld unterstützt.
    Das Helikoptergeld landet letzlich bei den nicht unterstütztungsbedürftigen Haushalten.
    Diese sparen das Geld, weil sie es wegen der Lockdowns nicht ausgeben können, sie sind Zwangssparer.
    Insgesamt steigende Geldmenge bei rückläufiger realer Produktion und Nachfrage.

    2022 USA:
    In den USA geben die Zwangssparer ihr Geld nach Aufhebung der Lockdowns grosszügig aus.
    Das reale Angebot ist noch zu gering, deshalb Verbraucherpreisinflation.
    Die FED erhöht aus Psychologie-Gründen massvoll die Zinsen.
    Die Wirtschaft kommt wieder in Schwung und die Angebotslücke verschwindet.
    Es gibt keine Rezession.
    Die Verbraucherpreisinflation stoppt.
    Die USA sind wieder (relativ) gesund.

    2022 ganz anders D:
    Energiewende und Russland-Sanktionen erhöhen den Nominalwert der Importe drastisch bei sinkenden Importmengen.
    Realer Rückgang der Produktion bei steigenden Verbraucherpreisen.
    Deutlicher Verlust an Einkommen bei allen Bevölkerungs-Schichten.
    Die Mittelschicht muss die Ersparnisse angreifen, um bei den Verbraucherpreisen mitbieten zu können.
    EZB erhöht pro Forma die Zinsen, mit vernachlässigbaren Wirkungen.
    Irgendwann ist die Mittelschicht pleite.
    D geht den Highway to Hell.
    Einzige (?) Lösung: Drastische Korrektur Energiewende, (Teil-)Frieden mit Russland.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Vater Thiel

      Ihnen scheint noch gar nicht bekannt zu sein, dass es in den USA tatsächlich in den letzten 2 Quartalen ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung gab:

      https://fred.stlouisfed.org/series/GDPC1

      Das ist ja der Anlass dafür, wieso wir jetzt diese merkwürdige “Was ist überhaupt eine Rezession?”-Debatte haben.

      Antworten
      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @Richard Ott
        Danke für den Link.
        In der Tat, das reale (!) BIP der USA zeigt in 2022 eine sanfte Abwärtsbewegung.
        Sehen Sie handfeste Gründe dafür, dass sich der Abwärtstrend in den USA fortsetzt ?
        Ich kann das schwer glauben, vielleicht will ich es auch nur nicht glauben.

        Der von Ihnen verlinkte US-Chart lässt mich nicht um vier Uhr morgens mit bösen Gedanken erwachen.
        Der von mir mental fortgeschriebene identische Chart für D dagegen schon.

        Haben Sie ein Antidepressivum für mich ?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Vater Thiel

        “In der Tat, das reale (!) BIP der USA zeigt in 2022 eine sanfte Abwärtsbewegung.”

        Das reale BIP ist doch auch der Indikator, der uns interessiert. Das nominale BIP steigen zu lassen, ist keine besonders große Leistung, dazu muss man nur hinreichend viel Geld drucken damit die Preise genügend hochgehen, selbst wenn die Produktionsmenge sinkt…

        “Sehen Sie handfeste Gründe dafür, dass sich der Abwärtstrend in den USA fortsetzt ?
        Ich kann das schwer glauben, vielleicht will ich es auch nur nicht glauben.”

        Die regionale Zentralbank-Filiale in Atlanta hat ein lustiges kleines Rechenmodell, das auf der Basis der wöchentlich eintrudelnden Monats- oder Wochenstatistiken die Wachstumsrate fürs nächste Quartal vorherzusagen versucht, das steht aktuell bei +1,6% (aufs Jahr hochgerechnet, also ungefähr +0,4% zu Q2 2022):

        https://www.atlantafed.org/cqer/research/gdpnow

        Ist natürlich mit äußerster Vorsicht zu genießen, die vorläufigen Zahlen vor dem Quartalsende sind oft ungenau und der zu Q3 gehörige Monat September, dessen Wirtschaftsleistung hier schon mit *vorhergesagt* werden soll, hat noch nicht einmal begonnen.

        Ich würde erwarten, dass die US-Wirtschaftsleistung in den nächsten Monaten auf Kosten von Europa von Produktionsverlagerungen der energieintensiven Industrie profitiert, aber die grundsätzliche Problemlage ist doch eine ähnliche wie bei uns: Steigende Energiepreise und steigende Zinsen drücken auf die Konsum- und Investitionsstimmung und den Immobilienmarkt und das ganze trifft auf eine noch von den 2 Jahren Corona ausgelaugte und mit Schulden vollgepumpte Binnenwirtschaft.

        Weil aber im November in den USA Wahlen sind, werden die Statistikbehörden sicherlich alles daran setzen, um ein Pluszeichen vor die Wachstumszahl schreiben zu können – das kann man ja im Dezember immer noch korrigieren. ;)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Vater Thiel

        “Haben Sie ein Antidepressivum für mich ?”

        Wenn Sie es noch nicht kennen – das “Naked Capitalism”-Blog von Yves Smith hat zwischen seinen fast immer lesenswerten Artikeln oft süße Tierbilder, welche die Stimmung ein bisschen heben.

        Schauen Sie sich nur an, wie dieser freundliche Esel die niedlichen kleinen Lämmer auf seinem Rücken trägt!

        https://www.nakedcapitalism.com/wp-content/uploads/2022/08/donkey_nannies.jpeg

        Wenn wir es hier in Europa irgendwie bis nächstes Jahr Ostern schaffen, sehen wir auch wieder solche Lämmer – das motiviert doch.

  10. Vate Thiel
    Vate Thiel sagte:

    Was sehe ich falsch bei dieser Einschätzung ?

    Bis Februar 2020 weitgehend Gleichklang in USA und D:
    Steitige, grosszügige Ausweitung der Geldmenge.
    Hochproduktive Volkswirtschaften.
    Deshalb keinerlei Engpäse bei der Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des Verbraucherwarenkorbes.
    Deshalb keine Verbraucherpreisinflation.
    Sondern “nur” Vermögenspreisinflation und damit sinkende Zinsen.

    März 2020 bis Mitte / Ende 2021 USA und D:
    Coronamassnahmen führen zum Rückgang der Produktion in der Realwirtschaft.
    Breite Gruppen der Bevölkerung werden per Helikoptergeld unterstützt.
    Das Helikoptergeld landet letzlich bei den nicht unterstütztungsbedürftigen Haushalten.
    Diese sparen das Geld, weil sie es wegen der Lockdowns nicht ausgeben können, sie sind Zwangssparer.
    Insgesamt steigende Geldmenge bei rückläufiger realer Produktion und Nachfrage.

    2022 USA:
    In den USA geben die Zwangssparer ihr Geld nach Aufhebung der Lockdowns grosszügig aus.
    Das reale Angebot ist noch zu gering, deshalb Verbraucherpreisinflation.
    Die FED erhöht aus Psychologie-Gründen massvoll die Zinsen.
    Die Wirtschaft kommt wieder in Schwung und die Angebotslücke verschwindet.
    Es gibt keine Rezession.
    Die Verbraucherpreisinflation stoppt.
    Die USA sind wieder (relativ) gesund.

    2022 ganz anders D:
    Energiewende und Russland-Sanktionen erhöhen den Nominalwert der Importe drastisch bei sinkenden Importmengen.
    Realer Rückgang der Produktion bei steigenden Verbraucherpreisen.
    Deutlicher Verlust an Einkommen bei allen Bevölkerungs-Schichten.
    Die Mittelschicht muss die Ersparnisse angreifen, um bei den Verbraucherpreisen mitbieten zu können.
    EZB erhöht pro Forma die Zinsen, mit vernachlässigbaren Wirkungen.
    Irgendwann ist die Mittelschicht pleite.
    D geht den Highway to Hell.
    Einzige (?) Lösung: Drastische Korrektur Energiewende, (Teil-)Frieden mit Russland.

    Antworten
  11. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “Die Finanz und Wirtschaft (FuW) druckt aus Project Syndicate nach.”

    Immer ein Negativindikator für Qualität, wenn irgendwelche Meinungsartikel über Project Syndicate mit freundlicher finanzieller Unterstützung von George Soros, Bill Gates und ihren Freunden hochverstärkt in die Welt geblasen werden. Da kann ich auch gleich die Tagesschau gucken.

    “Project Syndicate’s public service mission has received support from the Open Society Foundations, the Bill & Melinda Gates Foundation, the MasterCard Foundation, the European Climate Foundation, the European Journalism Centre, the Children’s Investment Fund Foundation, the Mohammed bin Rashid Al Maktoum Knowledge Foundation, the Heinrich Böll Stiftung, the Friedrich-Ebert-Stiftung, GAM, the Google Digital News Initiative, McKinsey Global Institute, the Nature Conservancy, and the Sustainable Development Solutions Network.”

    https://www.project-syndicate.org/about

    Das einzig Interessante ist die Diskussion über den amerikanischen Arbeitsmarkt:

    “Der Beschäftigungsbericht des US-Büros für Arbeitsstatistik für Juli beispielsweise war deutlich stärker als erwartet. In Anbetracht dieser Daten würde es mich nicht überraschen, wenn das National Bureau of Economic Research (das offizielle Schiedsgericht) erklärt, dass sich die USA nicht in einer Rezession befinden.”

    Offensichtlich haben wir es mit der ersten amerikanischen Rezession aller Zeiten zu tun, bei der gleichzeitig über Sozialtransfers die Anreize fürs Faulsein so groß und durch Steuern und Abgaben und nichtfinanzieller staatlicher Gängelei die Anreize fürs Arbeiten so klein sind, dass etliche offene Stellen nicht besetzt werden können. Zumindest falls die Statistiken stimmen – sozialistische Regime haben die Wirtschaftsstatistiken ja gern und oft gefälscht, um innenpolitisch besser dazustehen…

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Richard Ott

      Fairer Weise muss man sagen, dass Project Syndicate die Beiträge als op-ed (opposite the editorial page) bezeichnet, heute würde man sagen, im Internet: guest essay. Es sind eben Meinungsartikel und als solche auch zu verstehen. Wobei der Artikel eines ehemaligen Chairman of Asset Management von GS mit 20 jähriger Erfahrung eine Wohltat ist.

      Verbleibt aber immerhin die Hoffnung, dass der Autor von einer wirtschaftlichen Abschwächung ausgeht, aber von keiner Rezession, was wirtschaftlich ein erheblicher Unterschied ist.

      Antworten
  12. Bauer
    Bauer sagte:

    Inzwischen gibt es für jede Meinung – auch und gerade in Fachkreisen – die passende Analyse. Was unterscheidet diese Analysen denn vom Kaffeesatzlesen?

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Bauer

      “Was unterscheidet diese Analysen denn vom Kaffeesatzlesen?”

      Die Finanzierung. Die meisten Kaffeesatzleser arbeiten selbstständig und auf eigene Rechnung. ;)

      Antworten
      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ R. Ott

        Solche sechs wie wir fünf gibt’s keine vier weil wir drei die zwei einzigen sind. ;-))

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Bauer

        Hier ein seriöserer Finanzanalyst, zwar mit innovativer Flipchart-Aktivierungstechnik aber ohne Kaffeesatz, weswegen er auch nicht bei Goldman oder Project Syndicate arbeiten darf – das Charisma dafür hätte er allerdings:

        “Astro TV – Die große Geldfluss-Aktivierung”
        https://youtu.be/nnSz9MIysU4?t=17

      • Dr.Lucie Fischer
        Dr.Lucie Fischer sagte:

        @Richard Ott 10:22 / “Geldfluss-Energie”
        Im Nachbarort ist ” Nenette” tätig, ca 60 J., Wahrsagerin für Liebe & Glück generell und überhaupt:
        roter Samt , Glaskugel und: der Laden läuft, die Lahmen , Liebes-Süchtigen, Bedürfigen, Gebrechlichen von weither zahlen fast jede Summe.
        Nenette ist Legende, verschleisst Männer, wird alles verziehen, die Macht magischen Denkens darf in keiner Kultur unterschätzt werden.
        https://www.medimops.de/evans-pritchard-edward-evan-hexerei-orakel-und-magie-bei-den-zande-taschenbuch-M03518283219.html

      • weico
        weico sagte:

        @Richard Ott

        “Hier ein seriöserer Finanzanalyst, zwar mit innovativer Flipchart-Aktivierungstechnik aber ohne Kaffeesatz, weswegen er auch nicht bei Goldman oder Project Syndicate arbeiten darf – das Charisma dafür hätte er allerdings”

        Je einfach die Idee ..desto besser.

        Mein High-Light in Sache Einfachheit war der “Tequila -Man” bei “America’s Got Talent”

        Genial—Einfach…-)

        https://www.youtube.com/watch?v=mVCC0MBT6bE

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        Der Spiegel in den der Einzelne oder die Gesellschaftskultur blicken zeigt ihre Zustände der Moderne-Variante und brachte Till Eulenspiegel auf die Bühnen seiner Welt
        https://youtu.be/zc5kZH91ne4
        Die Medien Matrix 1 – Die Gutenberg Verschwörung

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Alexander Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.