QE ‒ Ist kein Gelddrucken. Erklärt mit doppelter Buchführung

Dieser Beitrag erschien bereits im Januar 2014 bei bto. Da heute die große QE-Party in Europa beginnt, noch einmal zur Erinnerung. QE ist kein Gelddrucken ‒ was nicht bedeutet, es wäre eine gute Idee. Schadet bekanntlich mehr, als es bringt.

Die traditionelle Volkswirtschaftslehre blendet die Wirkung von Zins, Geld und Kredit weitgehend aus. Nicht verwunderlich, spricht man doch sogar von einem „Geldschleier“, den es zu lüften gälte, um das wirklich Wichtige zu sehen und zu verstehen.

Die Krise von 2008 sollte uns da eigentlich klüger gemacht haben. Geld und Kredit haben eine erhebliche Bedeutung, wenn es um die Erklärung von Konjunkturzyklen und Wirtschaftskrisen geht. Eindrücklich zeigt dies das Video von Ray Dalio von Bridgewater (hier noch einmal der Link).
Stellt sich die Frage: Wie passt QE eigentlich in diese Welt? Ist es wirklich „Geld drucken“ oder doch nur ein harmloser Asset-Tausch (Staatsanleihen gegen Reserven bei der Fed), mit dem Ziel die Zinsen nach unten zu treiben? Und wie steht es um die Wirkung auf Finanzmärkte und den sogenannten „Wealth Effekt“?
Steve Keen erklärt die Wirkung anhand eines einfachen Modells der doppelten Buchführung in diesem Video (ruhig bis 2.27 vorspringen, da dem interessanten Teil etwas nicht so Relevantes vorangestellt ist). Keen ist Professor in Australien und einer der wenigen, der Geld und Kredit nicht als Schleier betrachtet, sondern im Gegenteil als Kern der Wirtschaftstheorie. Er folgt damit dem verstorbenen Hyman Minsky. Dies alles passt auch zur Theorie der Eigentumsökonomik von Otto Steiger und Gunnar Heinsohn, der ich mich in den kommenden Wochen vertiefter widmen werde.

Youtube: Peter Schiff thinks QE is money printing ‒ wrong, November 2013