Offizielles Kryptogeld? – nein

Kryptowährungen waren auch bei bto ein Thema, vor allem, weil ich vor der Investition gewarnt habe. Rückblickend zurecht. Wohl dem, der nicht auf den fahrenden Zug aufgesprungen ist. Dabei bleibe ich dabei, dass die Technologie als solche interessant ist. Nur der Glaube an die Werthaltigkeit der “Währungen” fehlt:

„Banken shorten statt Bitcoin kaufen“

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ist der Frage nachgegangen, ob denn die Notenbanken selber digitale Währungen anbieten sollten. Schließlich arbeiten einige wie die schwedische und die britische bereits an solchen Konzepten. Die NZZ fasst die Ergebnisse zusammen und betont die Risiken:

  • “Das Geld aller wichtigen Währungen ist (…) nicht mehr durch Gold abgesichert. Dollar, Pfund, Euro oder auch Franken werden deshalb als Fiat-Geld bezeichnet. Fiat kommt vom Lateinischen und bedeutet so viel wie Anordnung. Damit ist gemeint, dass die Währung von den Notenbanken geschaffen (angeordnet) und kontrolliert wird. Die Geldwirtschaft wird daher von Banken und Notenbanken betrieben. Beim klassischen (Fiat-)Geld braucht es einen Buchhalter (die Banken). Dieser wird von einer staatlichen Stelle (Notenbanken) kontrolliert.” bto: was eigentlich nicht stimmt. Wie wir wissen, laufen die Notenbanken normalerweise den Geschäftsbanken nach. Nur in Krisensituationen und durch die Manipulation der Zinsen nach unten haben die Notenbanken einen indirekten Einfluss.
  • Die Blockchain-Technologie ist eine verschlüsselte Datenbank, in der alle Transaktionen gespeichert werden. Das System funktioniert wie ein kollektives Buchführungssystem. (…) Damit können Transaktionen ohne Intermediäre (wie eine Bank) abgewickelt werden.” bto: weshalb ich ja der Meinung bin, dass, wer an die Technologie glaubt, Banken verkauft. Ich halte die ohnehin nicht. 
  • “Wird auf ein Geldsystem ohne Intermediäre gesetzt, dann braucht es keine Banken und Zentralbanken mehr. Doch das ist Zukunftsmusik. Das Geldsystem der Notenbanken wird nicht von heute auf morgen abgeschafft. Die Zentralbanken geniessen ein grosses Vertrauen bei der Bevölkerung.” bto: Ich sehe das wiederum nicht so. Denn unser heutiges Geld wäre nicht schlecht, würden wir uns an die Regeln halten: neue Kredite = Geld nur gegen gute Sicherheiten mit entsprechender Mehrleistungsabsicht des Schuldners. 
  • “Dennoch können auch Notenbanken von der neuen Technologie profitieren. Würden sie eigene Kryptowährungen herausgeben, könnten sie damit die Banken umgehen. Der Hauptnutzen für die Notenbanken wäre somit, dass sie mit ihrer Geldpolitik nicht mehr nur Banken beeinflussen, sondern direkt jedes Bankkonto erreichen könnten.” bto: Eigentlich wäre das Vollgeld. Ich habe schon früh gesagt, dass, wer das Bargeld abschafft, Vollgeld bieten muss, damit wir noch die Möglichkeit haben Geld zu halten, welches nicht eine Forderung gegen eine Bank ist. → „Wer Bargeld verbietet, muss Vollgeld fordern“
  • Eine neue Studie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die als Notenbank der Zentralbanken gilt, kommt aber zum Schluss, dass eigene Notenbanken-Kryptowährungen nicht viel Nutzen stiften. Im Gegenteil: Die Regulierer aus Basel warnen.” bto: Da horcht man auf. Wie kann eine Währung, die nicht mehr dem Kreditrisiko der Banken unterliegt, ein Problem sein? Die Lösung liegt auf der Hand:
  • “Im Krisenfall könnten Anleger ihr Geld von der Bank holen und sofort direkt bei der Notenbank in ihrer Kryptowährung anlegen. Dies würde die Wahrscheinlichkeit eines Bankensturms vergrössern. Sollten viele Mittel von den Geschäftsbanken abgezogen werden, wäre dies sehr gefährlich und könnte das ganze Finanzsystem in Gefahr bringen.” bto: weil wir dann flüchten könnten! Jetzt macht man uns es ja schon schwer, siehe Abschaffung des 500-Euro-Scheins. Plötzlich wäre es “leicht”. Darf nicht sein.
  • Und dann noch eine Absage an Vollgeld, wenn auch indirekt: “Durch eigene Kryptowährungen würden die Notenbanken noch mächtiger werden, befürchtet die BIZ. Die Kontrolle des Finanzsystems würde noch stärker in ihren Händen liegen. Dies würde das Bankensystem als Ganzes träger machen und den Wettbewerb ausschalten. Das wäre keine wünschenswerte Revolution.” bto: Das Argument stimmt allerdings nur, wenn Wettbewerb und vor allem Konkursrisiko weiter bestehen. Fehlt heute völlig.

NZZ: “Warum sich Zentralbanken gut überlegen sollten, ob sie eigene Digitalwährungen lancieren wollen”, 13. März 2018

Kommentare (19) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    @Herr Tischer:
    Sehr geehrter Herr Tischer, ich hoffe persönlich und auch für die hohe Qualität dieses Forums, das Sie die Statistik der Lebensversicherer eines besseren Belehren und den Schnitt nach oben hin anheben. Aber eins ist sicher: Das letzte Auto ist ein Kombi. Und vielleicht fährt das autonom zur letzten Ruhestätte. Insofern könnten Sie doch noch in den Genuss autonomen Fahrens kommen, auch wenn nicht ganz freiwillig. In diesem Sinne: Lassen Sie sich Zeit.
    Freundliche Grüße
    Carsten Pabst

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      Danke für die guten Wünsche.

      Werde mir Mühe geben.

      Sie haben ganz richtig festgestellt:

      Vielleicht nicht im Leben, aber danach gibt es GEWISSHEIT – wenigstens eine.

      Das ist doch schon mal was.

      Antworten
  2. Alex
    Alex sagte:

    bto: weil wir dann flüchten könnten! Jetzt macht man uns es ja schon schwer, siehe Abschaffung des 500-Euro-Scheins. Plötzlich wäre es „leicht“. Darf nicht sein.

    Nun denn zu wem flieht man eigentlich? Die “unabhängige” Notenbank von nebenan, die niemals vom Staat zu bestimmten Maßnahmen gedrängt wird/wurde. Die seit 2007/8 die ruhmreiche Aufgabe erhalten hat die Weltwirtschaft zu retten und bei Versagen gegeißelt wird. Unzufriedenheit in der Bevölkerung könnte die “Unabhängigkeit” locker wieder in den Schoß des Staates führen.

    Das Herausgeben eine Zweit-Währung innerhalb des wichtigsten Staatsmonopols hat andere Beweggründe (Finanzierung von Rüstungsgütern wie mit Mefo-Wechseln). Im NZZ-Artikel wurde ja auch schon gesagt, dass ein Großteil des Geldes digital ist. Die Blockchain ist insoweit interessant da dem Staat eine bessere Kontrolle/Überwachung möglich ist.

    Es wird aus meinem Blickwinkel so schnell keine Kyrptowährung relevant genug sein, solange Staat und Notenbank in ihrem Machtbereich (z.B. Steuern, Verwaltung der Geldmenge) keine Alternative dulden. Diese Akzeptanz ist so enorm, dass innerhalb eine weltweit relevanten Währung oder Wirtschaft die Bevölkerung es hinnimmt.

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  3. SB
    SB sagte:

    Off topic, aber ein sehr guter Kommentar von Frank Hellmeyer in Sachen Rechtsstaat mit Blick auf die Entwicklungen in Sachen “Westen” contra Russland: https://www.goldseiten.de/artikel/370029–False-Break—False-Politics.html

    “Ohne Beweise vorzulegen, wird hier vorverurteilt. So etwas ist nicht einmal im Kalten Krieg vorgekommen. Der Westen beruft sich auf Werte. Die Rechtsstaatlichkeit ist das Rückgrat der Demokratie. Ohne Rechtsstaatlichkeit gibt es keine Demokratie. Die Unschuldsvermutung ist das Rückgrat der Rechtsstaatlichkeit. Was machen wir hier im Namen westlicher Werte?”

    Soweit keine weiteren Fragen (abgesehen von dem “wir”). Das ist die Folge davon, dass der seinerzeit offen sozialistische Osten, den bis dahin bereits verkappt sozialistischen Westen politisch übernommen hat.

    “Nachdem man die Unschuldsvermutung im internationalen Verkehr nivelliert, darf man fragen, wann dieses Recht im nationalen Bereich geschliffen wird?”

    Was den nationalen Rechtsstaat anbetrifft, ist Herr Hellmeyer allerdings in seiner Erkenntnis offenbar noch nicht ganz soweit vorgedrungen, wie mit Blick auf den internationalen Bereich. Euro”rettung”, Energie”wende”, “Flüchtlings”krise und Netzwerkdursetzungsgesetz (reinster Nationalsozialisten-Sprech!) sind nur die deutlichsten Belege dafür, wie das nationale Recht von den Linksgrünen mit aller Gewalt geschliffen wird.

    Antworten
  4. SB
    SB sagte:

    Was bitte soll denn an zentralbankbasiertem Kryptogeld anders sein, als an zunächst goldgedecktem Papiergeld, außer das es elektronisch ist? Wenn es den Herrschaften aus welchen Gründen auch immer passt, wird die Limitierung, also das, was früher die Golddeckung war, eben aufgehoben. Das ist doch wirklich faule Zauberei und Ablenkung. Nur, weil eine neue Technologie eingesetzt wird, ist doch noch lange nicht alles gut. Es sei denn, es geht allein um Überwachung und Kontrolle.

    Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >… unser heutiges Geld wäre nicht schlecht, würden wir uns an die Regeln halten: neue Kredite = Geld nur gegen gute Sicherheiten mit entsprechender Mehrleistungsabsicht des Schuldners.>

    Das ist richtiges Systemdenken.

    So denken die Menschen aber nicht.

    Sie denken:

    Das funktioniert doch mit dem Geld – der Bäcker reicht mir die Brötchen und ich ihm die Scheine.

    Wo also ist da ein Problem?

    SOLANGE dies funktioniert, erkennen die Menschen kein Problem.

    Vor allem:

    Sie lassen sich auch keines einreden.

    >“… Dies würde die Wahrscheinlichkeit eines Bankensturms vergrössern. Sollten viele Mittel von den Geschäftsbanken abgezogen werden, wäre dies sehr gefährlich und könnte das ganze Finanzsystem in Gefahr bringen.“ – bto: weil wir dann flüchten könnten! Jetzt macht man uns es ja schon schwer, siehe Abschaffung des 500-Euro-Scheins. Plötzlich wäre es „leicht“. Darf nicht sein.>

    So ist es.

    Es mag schon sein, und möglicherweise sehr wahrscheinlich sein, dass das System an die Wand fährt, d. h. komplett dysfunktional wird TROTZ aller Modifikationen wie Ergänzung mit bzw. Ablösung des Schuldgeldsystems durch Helikoptergeld.

    Aber eines geht nicht, wird nicht erlaubt bzw. mit allen Mitteln verhindert:

    Dass es ZIELGERICHTET an die Wand gefahren wird, z. B. durch einen Bankrun und die Hortung von Bargeld.

    Deshalb wird Bargeld von den Autoritäten misstrauisch beäugt und vorbeugend wird sich an die Abschaffung herangetastet, u. a. mit Hilfe von Ökonomen aus der ersten Reihe, Rogoff z. B.

    Das ist aber nicht so einfach, wie sich in Indien zeigt.

    In Indien fehlt die Infrastruktur für den bargeldlosen Zahlungsverkehr (Handys nicht genügend verbreitet), Schwarzarbeit trägt zu geschätzt 20% des indischen BIPs bei und jetzt – nach dem Facebook-Skandal – wachsen auch noch die Sicherheitsbedenken:

    https://economictimes.indiatimes.com/tech/internet/facebook-user-data-abuse-fuels-fears-over-app-payments-info/articleshow/63389487.cms

    Ich stelle mal als These hin:

    Die Digitalisierung aller Lebensbereiche inkl. des Zahlungsverkehrs wird unaufhaltsam fortschreiten. Aber je öfter und umfangreicher die “Entgleisungen” werden, speziell, wenn sie konkret erfahrbare negative Konsequenzen haben, wird sich auch die Abneigung bis hin zum Widerstand entwickeln.

    Der Nutzen muss sehr deutlich die Risiken überwiegen.

    Falls wir irgendwann noch Automobile nutzen, werden wir sie auch fahrerlos nutzen. Aber die Hürden dafür sind hoch. Ich werde mich garantiert nicht von einem fahrerlosen Automobil befördern lassen.

    Antworten
    • Carsten Pabst
      Carsten Pabst sagte:

      @Herr Dietmar Tischer
      “Falls wir irgendwann noch Automobile nutzen, werden wir sie auch fahrerlos nutzen. Aber die Hürden dafür sind hoch. Ich werde mich garantiert nicht von einem fahrerlosen Automobil befördern lassen.”
      Sehr geehrter Herr Tischer, ich kann Ihre Skepsis bezüglich autonomen Fahren nachvollziehen und verstehen. Ich glaube aber, sie werden in den nächsten 10 Jahren entweder irgendwann zu Fuß gehen müssen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen (Sofern noch vorhanden). Denn ich glaube, dies wird nicht aufzuhalten sein, denn die Unfallzahlen werden beim Fahren autonomen Fahren rapide nach unten gehen (Es ist mir bewußt, das dies nach dem Unfall von Uber sich erstmal wie Hohn anhört). Allein die auf uns zukommenden hohen Versicherungsbeiträge fürs selbstfahren wollen, wird für die meisten Menschen nicht bezahlbar sein.
      Ich kann Ihnen das Buch von Mario Heger empfehlen: Der letzte Führerscheinneuling. Sehr interessant und aufschlußreich und hat bei mir die Sichtweise auf autonomes Fahren zum Positiven geändert. Hier noch ein Video:
      https://www.youtube.com/watch?v=-zevAKpodwE
      Und ich denke 10 Jahre sind eine sehr lange Zeit. Man muß sich nur vor Augen führen, wann Steve Jobs das erste IPhone präsentierte. Und was seitdem in diesem Bereich passiert ist.
      In diesem Sinne einen schönen Abend
      Freundliche Grüße
      Carsten Pabst

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Ich kann Ihre Anmerkungen sehr gut nachvollziehen.

        Damit Sie das auch mit meinen können, merke ich hier nur an:

        Nach der Statistik der Lebensversicherer werde ich noch etwas mehr als 10 Jahre leben; weil ich bisher „ordentlich“ gelebt habe (Nichtraucher etc.) und dies weiterhin zu tun gedenke, werden es vielleicht auch noch ein paar Jahre mehr.

        Es scheint mir daher sehr realistisch, dass ich mich nicht im fahrerlosen Automobil befördern lassen werde.

      • Thomas
        Thomas sagte:

        @Hr. Pabst: Es wird sicherlich kommen, aber ich persönlich denke nicht so schnell in der Masse – nicht wegen der Technik, sondern wegen der Kosten.

        Ich würde vermuten, dass in 10 Jahren viele neu gekaufte Oberklassenfahrzeuge entsprechend rumfahren. Bis das dann in der Mittelklasse und (wenn überhaupt) Kompaktklasse ankommt – und dann auch noch den Weg zum großen Segment der Gebrauchtwagenfahrer findet – sollte es entsprechend lange dauern. Hab gerade mal geguckt, bei ABS dauerte es zwei Jahrzehnte bis es die Technik von der Oberklasse zur Serienmäßigkeit gebracht hatte. Und das ist ja “billige” Technik im Vergleich zum autonomen Fahren.

        Die Technik ist ja an sich schon da… aber anders als beim iPhone kann man ein Auto – was eh schon teuer ist – und dann noch einmal verteuert durch die ganzen Sensoren und Prozessoren nicht zwischendurch kaufen.

        Vorher werden hoffentlich die Bremsassistenten noch in Serie gehe… das fände ich noch wichtiger.

        Auto-Autofahren wäre aber zumindest für die langen Business-Trips echt ‘ne Wohltat. In der Nacht, k.o. nach langem Tag, auf der Autobahn Fahren brauche ich persönlich eigentlich nicht. Ansonsten hab ich aber auch lieber das Lenkrad in der Hand und erlebe Autofahren als entspannend.

        Und zack sind wir wieder off-topic beim Auto :)

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Ich will die Diskussion um das Fahrerlose Automobil eigentlich nicht noch weiter vertiefen.

        Aber doch noch so viel dazu:

        Die Kosten für die Infrastruktur werden ganz gewaltig steigen. Schon für G5 – wenn das mal langt für den flächendeckenden Funkverkehr allein im Verkehrsbereich – werden die Funkmasten in deutlich kürzeren Abständen stehen müssen. Wir reden hier über einen immens steigenden Datenverkehr zwischen Millionen von Fahrzeugen, auch wenn nicht jedes mit jedem in Kontakt ist. Und dann werden die Daten natürlich auch über das augenblickliche Fahren hinaus gesendet , um verwertet zu werden …

        Und wirklich überlegene Gesamtsicherheit gibt es nur, wenn ALLE Automobile mit der entsprechenden Technik ausgestattet werden. Was nützt ein autonom fahrendes Auto, wenn betrunkene Fahrer Unfälle produzieren? Im einen oder anderen Fall kann das Fahrerlose Automobil vielleicht besser reagieren, aber sicher nicht in jedem.

        Dagegen sind ABS oder der Airbag Systeme, die lokal, d. h. NUR auf das individuelle Fahrzeug bezogen funktionieren, wenngleich mit Wirkung nach außen.

        Das Fahrerlose Automobil wird vermutlich kommen, aber im Augenblick ist es m. A. n. überbewertete Innovations-Hype.

      • Thomas
        Thomas sagte:

        Interessant, die G5-Infrastruktur hatte ich nicht einmal vor Augen. Man liest in den Beiträgen lapidar “und dann kommunzieren die Autos untereinander”… Danke für die Ergänzung.

    • horst
      horst sagte:

      >… unser heutiges Geld wäre nicht schlecht, würden wir uns an die Regeln halten: neue Kredite = Geld nur gegen gute Sicherheiten mit entsprechender Mehrleistungsabsicht des Schuldners.>

      “Das ist richtiges Systemdenken.”

      Wer wird hierdurch bevorzugt bei zukünftiger Kreditvergabe? Kreditnehmer, die bereits über eine gute Bonität verfügen. Mit der Umsetzung dieser Regeln wird meiner Ansicht nach vor allem gesellschaftliche Instabilität erzeugt.

      Daher ist dies falsches Systemdenken, da es schlicht gerontokratische Strukturen manifestiert. Der Leistungswille wird unterminiert.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ horst

        >Wer wird hierdurch bevorzugt bei zukünftiger Kreditvergabe? Kreditnehmer, die bereits über eine gute Bonität verfügen.>

        Sie müssen mindestens eine hinreichende Bonität aufweisen.

        Wenn die nicht besonders gut ist, bekommen sie WENIGER Kredit als die mit guter Bonität – aber sie bekommen einen.

        Das kann man Bevorzugung nennen. Sie hat einen tieferen Sinn:

        Man muss sich erfolgreich im System engagiert haben, z. B. über längere Zeit einer festen, gut bezahlten Arbeit nach gegangen sein, um sich mit einem Kredit, d. h. mit dem Vertrauen eines Gläubigers noch mehr im System aktiv werden zu können.

        Dieser Mechanismus bewirkt per se nicht gesellschaftliche Instabilität.

        Dennoch haben Sie m. A. n. recht:

        Eine BEGRENZTE Kreditvergabe bedeutet auch begrenzte wirtschaftliche Aktivitäten mit weniger Beschäftigten. Das unterminiert zwar nicht den Leistungswillen, schließt aber Menschen von der Leistungserbringung aus. DAS erzeugt gesellschaftliche Instabilität.

  6. prestele
    prestele sagte:

    Die Diskussion um Kryptowährungen scheint mir weitgehend ein Elfenbeinthema. Wenn es richtig ist, dass – so Brunnermeier – der gegenwärtige Strombedarf für die Funktionsweise der Kryptowährungen, basierend auf der Blockchain-Technologie, dem Stromverbrauch Portugals entspricht, dürfte eine weltweite und sektorübergreifende Anwendung die Kapazitäten der verfügbaren Erzeugungskapazitäten sprengen. Und dies in einer Zeit, in der die Notwendigkeit einer CO²-neutralen Stromerzeugung immer mehr anerkannt wird.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      Das ist wahrscheinlich der ENTSCHEIDENDE Aspekt:

      Wenn eine wie auch immer VORTEILHAFTE Funktionalität zu KOSTSPIELIG ist oder wird, ist sie tot – zumindest, was den Massengebrauch anlangt.

      Antworten
  7. Manuel Klein
    Manuel Klein sagte:

    Auch Jens Weidmann hat schon im Dezember 2017 vor der systemdestabilisierenden Wirkung von CBDC gewarnt. Ein digitaler Bankrun wäre so sofort möglich, wenn die Bürger in Krisenzeiten in sicheres Zentralbankgeld flüchten. Richtig ist das schon. Nur stellt sich die Frage: Warum müssen wir überhaupt mit unsicherem Bankengeld zahlen und können nicht sicheres Geld halten?
    Eberhard Gamm, Teil des Vorstands der Monetative, hat darüber einen kurzen Text inklusive einiger interessanter Links verfasst:
    https://www.monetative.de/monetativeblog/jens-weidmann-sicheres-geld-fr-die-brger-gefhrdet-die-finanzstabilitt2017/12/25

    Antworten
  8. Johannes
    Johannes sagte:

    Auch Notenbanken könnten in die “SCHAFFUNG” von Kryptogeld einsteigen und sich das Privileg verschaffen, dass nur ihre jeweilige Kryptowährung das einzig gesetzliche Zahlungsmittel ist. Ist dasselbe Prinzip wie die Erschaffung von bedruckter Baumwolle, nur halt virtuell. Und das Buchgeld der Banken (= Giralgeld) bliebe davon auch unberührt.

    Ich könnte mir schon vorstellen, dass Notenbanken in nicht allzu ferner Zukunft Kryptowährungen generieren. Denn die lässt sich – aus deren Sicht – besser bewirtschaften und bietet für die Politk (so würde es die ZNB der Politik “verkaufen”) den Vorteil der unbegrenzten “Transparenz” der Nutzer und das Aufspüren von Terroristen ginge natürlich auch viel leichter ;-)

    Ganz zu schweigen von der Schwarzarbeit ;-)

    Antworten
    • olli
      olli sagte:

      Und dann kommt der RFID Chip unter dem Handrücken, wie in einem alten Buch ganz hinten beschrieben (Offenbarung 13) …

      Antworten

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