Noten­banken wissen nicht, was sie tun

Offizieller Titel des Interviews mit Adam Tooze in der Finanz und Wirtschaft (FuW) ist: „«Notenbanken wissen nicht, was zu tun ist»“. Ich finde ehrlicher wäre: Sie wissen nicht, was sie tun. Doch schauen wir mal rein:

  • Zunächst zu den diesjährigen Empfängern des Nobelpreises: „Das Bild, das diese Arbeiten vom Bankensystem zeichnen, war bereits Anfang der Achtzigerjahre überholt. (…) Die Preisträger erklären mit einem neoklassischen Standardmodell, warum Bank Runs rational sein können… Aber so simpel erkläre ich es meinen Studenten im Grundstudium auch, nur ohne formales Modell. (…) Der Nobelpreis ist keine Auszeichnung mehr für wesentliche Erkenntnisse über die tatsächliche Welt.“ – bto: Da kann man ihm nur zustimmen.
  • Zu den Turbulenzen in UK: „ (…) im Vereinigten Königreich verschärften Pensionsfonds die Marktturbulenzen auf dem Anleihenmarkt. Innerhalb kürzester Zeit mussten sie viel Liquidität aufbringen, um Sicherheiten für Zinsderivate zu erhöhen. Solche Margin Calls gab es vor einigen Wochen bei Energieversorgern in ganz Europa, auch hier in der Schweiz.“ – bto: Es sind die Grenzen der Modelle in einer hyper-finanzialisierten Welt.
  • Oder wie es Tooze formuliert: „Es kann aber auch sein, dass sich dieses Modell der marktorientierten Finanzierung und der mit Derivaten abgesicherten Geschäfte metastatisch auf andere Bereiche der Wirtschaft ausgeweitet hat. Dann sind es neue Risiken. (…) nehmen Sie nur das britische Gasgeschäft, wo die Versorger langfristige Lieferverträge haben und dann Tag für Tag Gas kaufen müssen, genau wie Northern Rock. Im Grunde handelt es sich um eine Art Gasbankgeschäft, bei dem die Unternehmen dachten, wir werden einen Haufen Geld damit verdienen. Aber niemand dachte daran, was passieren würde, wenn sich der Gaspreis plötzlich verfünffacht.“ – bto: Eine Spekulation ging nicht auf. Das ist okay, solange man die Pleite zulässt und nicht Aktionäre, Kreditgeber und Management rettet.
  • „Finanzielle Risiken lassen sich heute aus keinem Lebensbereich mehr ausschliessen. Während der Covid-Krise war eine grosse Sorge, dass sich amerikanische Krankenhäuser mit grossen Risiken finanziert hatten und dann gerettet werden mussten. Es muss eine übergreifende Aufsicht geben, die genau fragt, wie die finanzielle Situation ist und wie systemrelevant Unternehmen sind. Das wäre auch eine Aufgabe für die Financial Stability Boards.“ – bto: Das sehe ich komplett anders. Man muss die Risiken wieder zurückgeben, also die Konsequenzen zulassen.
  • Tooze sieht das so: „ (…) für solche Krisen ist der Staat als Versicherer der letzten Instanz auch gedacht. Sonst hätten die Kunden das Risiko eines russischen Angriffskrieges jedes Jahr auf ihrer Gasrechnung tragen müssen. Wir sehen heute eine Öffnung hin zu einem aktivistischen Verständnis von Risikoteilung und Risikomanagement.“ – bto: Dem kann ich folgen. Es ist wichtig, dass der Staat hier reguliert, weil sich sonst derjenige, der das Risiko eingeht, einen Wettbewerbsvorteil verschafft.
  • Und zu den Ursachen der Inflation: „Ausgehend von den Daten kann ich nicht sagen, dass die Rettungspakete von 2021 der Hauptgrund für die Inflation in den USA sind. Und selbst wenn sie zur Inflation beigetragen haben sollten, müssen wir eine Kosten-Nutzen-Analyse machen. (…) Diese Stützungsprogramme waren staatspolitische Akte, die wir nicht nur makroökonomisch beurteilen sollten.“ – bto: Die Sicht, dass die massive Flutung der Realwirtschaft mit Liquidität nicht ursächlich für die Inflation war, ist durchaus umstritten. Auch ich würde das anders sehen.
  • „Eine klassische Lohn-Preis-Spirale haben wir auch in Amerika nicht. Es gibt bisher nur sehr wenige Belege für das Durchreichen von den Löhnen auf die Preise. Relevanter war die Arbeitsmarkterfahrung in den USA, die in krassem Gegensatz zu Europa steht. Es ist ein Verdienst der europäischen Wirtschafts- und Sozialpolitik, dass es im Jahr 2020 kaum Arbeitslosigkeit gab. Viele sind durch Kurzarbeitsprogramme in ihrem Job geblieben. Es wurde eine historische neue Art der sozialen Absicherung für die gesamte Gesellschaft erreicht. Nicht, dass es allen gut ging, aber im Vergleich zu Amerika war das wirklich ein radikaler Schritt: Die unfreiwillige Arbeitslosigkeit wurde abgeschafft.“ – bto: Auf der anderen Seite zahlen wir einen hohen Preis dafür: weniger Wachstum, geringere Beteiligung am Arbeitsmarkt, …
  • Zur geldpolitischen Straffung: „Die Zinsen sind nicht hoch genug. Die Gesamtinflationsrate ist aber bereits gekippt, sie kommt nicht schnell genug zurück, auch weil der Arbeitsmarkt immer noch sehr dynamisch ist. Jetzt kommen die unteren Schichten und vor allem die schwarzen Männer auf den Arbeitsmarkt. Es ist also auch eine Frage der Gerechtigkeit, der Inflationsbekämpfung absolute Priorität einzuräumen. Ich weigere mich einfach ein wenig, die Inflation nur als Problem zu sehen. Was problematischer ist, sind die Mieten. Das ist im Moment wirklich ein sehr treibender Faktor. So wie die Mieten berechnet werden, können sie bis zum nächsten oder übernächsten Jahr eine treibende Kraft sein. Dabei ist überhaupt nicht klar, welche Schrauben angezogen werden müssen, um die Inflation wieder auf 2% zu bringen. Die Frage ist, ob irgendetwas in der Wirtschaft zusammenbrechen wird, bevor wir diesen Punkt erreichen.“ – bto: Diese Antwort finde ich wirr. Will er nun eine straffere Geldpolitik oder nicht? Ich selbst hätte da noch einmal nachgehakt. Risiken sind sicherlich mit einer weiteren Straffung verbunden.
  • „Wir haben eine Inflation, die gerade in Europa importiert ist: Sie kommt von den Lebensmitteln und der Energie. Ansonsten bewegt sich in diesen Zahlen wirklich wenig. Natürlich können wir die Preise jetzt deckeln. Aber das ist kein Grund zum Feiern, nur weil damit die Orthodoxie in der Ökonomie über den Haufen geworfen wird. Wir wissen, dass dies keine sehr gute Politik ist. Aber unter den gegebenen Umständen muss etwas getan werden, denn sonst haben wir eine soziale Krise und ein Legitimationsproblem: Dann bekommen wir die Gelbwesten, nur potenziert.“ – bto: Und die bekommen wir vor allem wegen der verfehlten Politik auf der Angebotsseite.
  • „Die Notenbanken wissen auch nicht, was zu tun ist. Die Inflationsraten steigen auf 8, 9 oder 10%. Aber die Notenbanken ­können auch nicht nichts tun. Wenn dieses Problem im nächsten Jahr wirklich nachlässt, dann wird diese Strategie aufgehen. Wenn nicht, bekommen wir in Europa und auch in Amerika womöglich Probleme mit der Finanzstabilität. Es ist nicht klar, ob das System, wie es jetzt aufgebaut ist, einen erheblichen Anstieg der Realzinsen verkraften kann.“ – bto: Doch, das ist absolut klar. Es verkraftet den Zinsanstieg nicht. Und es geht nicht nur um Real-, sondern auch um Nominalzinsen.

fuw.ch: „«Notenbanken wissen nicht, was zu tun ist»“, 25. Oktober 2022

Kommentare (64) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        IHRE Arbeit erledigt haben?

        Diese Auffassung besagt, dass Sie

        a) NICHT verstanden haben, was Herr Pfister und Stoertebekker sagen

        und

        b) KEINE Ahnung haben, WAS Ihre Arbeit anhand meines Beitrags wäre.

        Sie liefern eine BILLIGNUMMER aus der untersten Schublade ab, die mit Denken nichts zu tun hat.

        Ist ja auch klar:

        J. Snider ist der Heilige, der auf JEDES am Blog angesprochenes Problem die passende Antwort hat.

        Weiterhin FLEISSIG verlinken.

        Masse statt Klasse.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Na, dann hier weiter. Für Sie: meine Formulierung “die Hasskappe ablegen” meint solche Kommentare wie Ihren hier im Post.

        “J. Snider ist der Heilige, der auf JEDES am Blog angesprochenes Problem die passende Antwort hat.”

        Das ist polemisch, zeugt von Ihrem Unverständnis der Sniderschen Erklärungen (ich erinnere an gestern) und inhaltlich falsch. (LOGIK ein) Schon deswegen, weil @M Stöcker sich zu Themen außerhalb des reinen Finanzbereichs gar nicht äußert, er also zu anderen Themen gar nichts verlinken kann.

        Der zweite Kandidat, der häufiger auf J. Snider rekurriert, bin ich. (Dank an @??? für die wunderbare diesbezügliche Kreation @Stöckerbekker)

        Zu Fragen der Chemieindustrie, gelegentlich Automobilindustrie, auch zu Krieg&Frieden, russischen Milbloggern, Crypto oder dem Leben in anderen Jurisdiktionen, zu Themen aus dem unternehmerischen Alltag melde ich mich gelegentlich. Aber ganz bestimmt nicht mit Hinweisen oder Verlinkungen auf J. Snider. Womit Ihre oben zitierte Aussage als FALSCH eingeordnet werden muss. (LOGIK aus)

        Für einen RATIONALEN Dialog braucht es selbstverständlich fehlerfreie Logik. Für einen SINNVOLLEN und auf INHALTLICH Erkenntnis zielenden RATIONALEN Dialog braucht es eben auch Faktenwissen. Und zwar reichlich.

        (zB @Ch Anders zum Klimawandel, @Bauer zu Elektroingenieursthemen, @Stoertebekker zu Chemie, @JürgenP zu Systemtheorie und @C Pabst rund um den Bau usw. usw.)

        Sonst bleibt es eine Textanalyse. Und gelegentlich eben auch reine Erbsenzählerei.

        Sie haben im Übrigen auf mein 2.) bzgl. des Plurals “Notenbanken” und Teilmengen daraus, die unterschiedlich agieren können, noch nicht geantwortet. Das ist auch so’ne Unart. Und eigentlich ein perfektes Thema für einen RATIONALEN Dialog mit unteilbarer LOGIK.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        >“J. Snider ist der Heilige, der auf JEDES am Blog angesprochenes Problem die passende Antwort hat.”

        Das ist polemisch,>

        Gott sei Dank, wenigstens nicht von Hass getrieben.

        >… zeugt von Ihrem Unverständnis der Sniderschen Erklärungen (ich erinnere an gestern)…>

        Sie erinnern an IHR Unvermögen, die BEGRENZTHEIT der Sniderschen Erklärung und sein LÖSUNGS-Bla-bla zu erkennen.

        >Schon deswegen, weil @M Stöcker sich zu Themen außerhalb des reinen Finanzbereichs gar nicht äußert,>

        Richtig – M. Stöcker äußert sich so gut wie nicht zu Themen außerhalb des reinen Finanzbereichs, weil es für ihn offensichtlich in Anlehnung an J. Snider KEINE Themen wesentlicher Bedeutung außerhalb des Finanzbereichs gibt.

        Seine MANIE quasi pausenlos J. Snider zu nahezu JEDEM am Blog aufgerufenen Thema verlinken und auf KRITIK daran nicht einzugehen berechtigt zu meiner Polemik.

        >… braucht es eben auch Faktenwissen. Und zwar reichlich.>

        Ist richtig und habe ich nicht bestritten.

        Ihre Aussage ist aber IRRELEVANT bezüglich meine Behauptung, dass es eine fehlerfreie Logik braucht.

        Nochmals:

        Was wollen Sie mit mir noch diskutieren, wenn es an den BASICS fehlt, die auch Ihre Wissen in der Chemiebranche NICHT wettmachen kann?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Sie haben Glück. Wollte heute eigentlich auf Jagd gehen, hab morgen früh aber was Anderes und deshalb Zeit für Sie.

        “Was wollen Sie mit mir noch diskutieren, wenn es an den BASICS fehlt, die auch Ihre Wissen in der Chemiebranche NICHT wettmachen kann?”

        Na, diskutieren würde ich zB gern alles rund um die Chemieindustrie oder Energien. Oder J. Snider. Allerdings wohl tatsächlich eher nicht mit Ihnen. Denn Ihnen fehlt die INHALTLICHE Tiefe. Während ich mir die Logik-Basics schon zutraue. (zB beim obigen Statement über @M Stöckers Kommentare nachzulesen. Das Sie mir ja auch nicht rot angestrichen haben. 😉) Sie mir im Übrigen auch. Jedenfalls manchmal.

        Und falls Sie doch mal bei der Chemie mitdiskutieren und die Sachverhalte nicht ganz sauber beschreiben, bemühe ich mich, Ihre Intention zu erkennen. Ist doch auch n Ansatz.

        Ach, Sie schulden mir immer noch ne Antwort auf 2.) Logik-Fehler bitte in KAPITÄLCHEN.

        PS Warum können Sie nicht einfach mal zugeben, dass Sie von bestimmten Themen wenig/nichts wissen, dass Sie sich nicht einarbeiten wollen/können, aber trotzdem auf der Logikschiene mitdiskutieren wollen/müssen…

        Wir sind hier NICHT im philosophischen Hauptseminar. Ich jedenfalls nicht. Und der eine oder andere wohl auch nicht. Und mir geht es um Challengen meiner Ansichten, um die Suche nach Antworten, um Fakten, die für oder gegen etwas sprechen. Ich bin nicht auf der Suche nach wissenschaftlich akkurat beschriebenen Dialogen.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @DT

        Ach, und weil es gerade ganz gut passt.

        So, wie Ihnen @M Stöcker mit den dauernden J. Snider-Verweisen auf den Keks geht, gehen Sie uns mit Ihren dauernden Logik-Diskussions-Verweisen auf den Keks.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        >Ach, Sie schulden mir immer noch ne Antwort auf 2.) Logik-Fehler bitte in KAPITÄLCHEN.>

        Ich muss Ihnen NICHT auf alles eine Antwort geben.

        Der Anspruch ist überheblich.

        Es bleibt dann eben stehen, was Sie sagen, ohne dass eine BEWERTUNG meinerseits stattfindet.

        Wenn ich Ihnen eine Antwort gebe, dann eine auf eine AUSSAGE, die ich auch mal richtig finde – hat es ja auch schon gegeben, wenn Sie mal nachblättern – oder aber meistens falsch.

        Die Aussage, die das behauptet, ist für die Überprüfung von Meinungen die INTERESSANTERE Antwort.

        >PS Warum können Sie nicht einfach mal zugeben, dass Sie von bestimmten Themen wenig/nichts wissen, dass Sie sich nicht einarbeiten wollen/können,…. >

        Das gebe ich mitunter implizit zu, z. B. bei Themen über den Klimawandel, WENN ich nicht Stellung zu SACHAUSSAGEN beziehe, weil ich – wie ich erklärt habe – KEIN Physiker bin.

        Aber Sie wollen es offensichtlich als OUTCOMING von mir hören.

        Bitte schön:

        Zu bestimmten Themen-INHALTEN will ich nichts sagen, weil ich zu wenig weiß.

        >… aber trotzdem auf der Logikschiene mitdiskutieren wollen/müssen>

        Ich habe ihnen KLAR und VERSTÄNDLICH das MÜSSEN dargelegt und Sie BESTÄTIGEN es doch auch mit:

        >Für einen RATIONALEN Dialog braucht es selbstverständlich fehlerfreie Logik.>

        Mit Ihrem „trotzdem“ wischen Sie Ihre EIGENE Erkenntnis vom Tisch.

        Weil es eben AUCH fehlerfreie Logik für Erkenntnis braucht, MUSS auch darüber in JEDEM Kontext dann mitdiskutiert werden, wenn Sie infrage zu stellen ist.

        Das ist dann zwar Textanalyse oder – wie Sie meinen – Erbsenzählerei, weil sich aus den im Text verwendeten Begriffen und der Art und Weise wie sie verknüpft sind, die Logik bewerten lässt.

        Es mag ja schwierig sein, dies zu begreifen, wenn man sich NIE mit Logik beschäftigt hat – und dann geht es Diskutanten wie Ihnen eben „auf den Keks“.

        Was Ihnen oder irgendjemanden sonst noch bezüglich der Logik als Diskussionsbestandteil auf den Keks geht, ist dennoch UNVERZICHTBAR, wenn der Anspruch über Meinungsaustausch hinaus KLÄRUNG sein soll.

        DIESE Aussage ist keine „Tischer-Logik“, sondern SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT dort, wo man sich mit der KLÄRUNG, d. h. Wahrheitsgehalt von Aussagen befasst.

        Wenn Sie dies nicht akzeptiere wollen oder können, ist das in Ordnung – Sie müssen GARNICHTS.

        Aber dann DISKUTIEREN Sie auch NICHT darüber und halten einfach den Mund.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @DT

        Sie sind ja immer noch unterwegs.

        Zur Klarstellung: ich habe mich mit Logik beschäftigt. Auch in der Ausbildung, inkl teils nervigen Trainings durch theoretische Physiker. Ich habe danach aber als Unternehmer im Gegenwind des Lebens stehen und zum Teil auch schwere Entscheidungen treffen müssen. Das hat die Textanalyse zugunsten der Realitätsanalyse zurücktreten lassen.

        Oder mit dem Höhlengleichnis (hier jetzt übertragend und nicht im Originalsinne gemeint!): Sie sitzen vor den Schatten an der Wand (dem textlichen Abbild der Realität), ich bin draußen im Licht unterwegs.

        Bei mir geht es vor allem um Faktentransparenz bzgl. der Realität und nicht Logiktransparenz des Geschriebenen/Gesagten. Und Sie werden es nicht glauben – das funktioniert in der Praxis ganz gut. Weil man häufig schnell entscheiden muss und nicht lange diskutieren kann. Das ist der Unterschied zur Academia und oft ein Problem für theoretische Physiker und ähnliche Denker. Sehen Sie hier ja auch an den Äußerungen erfahrener Unternehmer wie @Bauer.

        Sie können Ihre Textanalyse machen. Das ist aber nicht meine Diskussion und auch gar nicht mein Diskussionsziel. Hab ich auch schon mehrfach gesagt – Sie wollen ganz was Anderes als die meisten Diskutanten hier am Blog. Es wäre einfach anständig, dies zu akzeptieren und nicht davon auszugehen, dass Sie hier der Seminarleiter sind.

        Nochmal: MEIN (Praxis interessierter und Praxis relevanter) Erkenntnispfad kann mit textlichen und gelegentlichen logischen sowie inhaltlichen Unschärfen gut umgehen. Der ist fehlertolerant. Und basiert auf einem (vorher anständig überlegten) trial-and-error.

        Das mag in der theoretischen Physik oder der Philosophie anders sein. Spielt hier aber keine Rolle.

        Und noch was zum Wahrheitsgehalt von Aussagen. Sie prüfen die Aussagen, von denen Sie dann losargumentieren ja eben oft gar nicht. Sie nehmen sie als gegeben hin (zB MZachert-Interview, der behauptet, nicht in D zu investieren. Schlicht falsch).

        Das gilt auch für Ihre diversen Elogien über den Unsinn von J Snider. Sie schauen sich die seinen Aussagen zugrundeliegenden Daten gar nicht an. Sondern starten mit dem Text. Wie soll das zur Wahrheitsprüfung der Aussagen führen? Das kann nur zur Logikprüfung innerhalb der Aussagen führen, aber nicht zur Realitätsprüfung (sprich Wahrheit) der Aussage.

        Bleiben Sie bei Ihren Texten, ich bleibe im Leben.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        Spielen Sie den Praktiker, gern von mir aus.

        >Bei mir geht es vor allem um Faktentransparenz bzgl. der Realität und nicht Logiktransparenz des Geschriebenen/Gesagten….>

        Ist schon recht, wenn es bei IHNEN so ist und auch vorteilhafter für Sie bei Ihrer „BESCHÄFTIGUNG“ mit Logik.

        >… Das mag in der theoretischen Physik oder der Philosophie anders sein. Spielt hier aber keine Rolle.>

        Sie schließen von SICH mit Ihrem „hier“ auf den ALLE am Blog, u. a. auch auf die NUR-Mitlesenden.

        WOHER wissen Sie, großer Praktiker, dass das „Theoretische“ für DIE keine Rolle spielt, d. h. die NICHT interessiert?

        Sie BEHAUPTEN es einfach mal so, WISSEN tun Sie es nicht.

        Genauso wenig wie ich weiß, ob meine VERWEISE auf falsch Logik beim Argumentieren die Nur-Mitlesenden interessiert oder nicht.

        Der UNTERSCHIED zwischen Ihnen und mir:

        Ich SPEKULIERE darüber NICHT wie SIE, der sich als ÜBERLEGEN herausputzende PRAKTIKER natürlich besser als ein vermeintlicher Erbsenzähler weiß, was Sache ist.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Mit meiner Absicht:

        KLÄRUNG zu erreichen statt Gelabere zu produzieren.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @DT

        Nabend, war den ganzen Tag in der Praxis unterwegs.

        Ich will Ihnen Ihren Weg doch gar nicht verwehren. Hab nur gesagt, was ich davon halte. Und da ich nicht der einzige bin, der Ihnen dies schon gesagt hat, habe ich halt das Pronomen “uns” verwendet. Schließt natürlich nicht alle Leser/Mitschreiber ein, aber in jedem Fall mehr als mich. Damit ist es inhaltlich korrekt.

        Klären Sie weiter Ihre Texte auf Konsistenz und Logik. Ist doch fein. Ich kläre, ob das Gesagte mit dem Beobachteten übereinstimmt (soweit ich dies kann) und fange danach an, weiterzudenken.

        Ihre Klärung ist nicht meine. Nur das bitte ich zu akzeptieren. Ich lasse Ihnen Ihre ja auch. Schönen Abend! 😉

    • Tom96
      Tom96 sagte:

      So eine verblödete Frage zustellen bezüglich der angeblichen Nachfragezerstörung können nur Planwirtschaftszentralisten!

      Die auskömmlichen Zinsen sind Kalkulationsbestandteil zur Schaffung von Eigenkapital und Gewinnen zur Investition neuer Entwicklungen und Forschungen.
      Geldstromfaschisten zeigen so nur ihre völlige Lösung aus der Wirklichkeit der Angebots- und Entstehungsseite von Wirtschaft.

      Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @troodon

      Danke für den Link. Komische Headline. Das sagt aus meiner Sicht beim schnellen Draufschauen, dass mit

      Demand (Nachfrage nach mehr Laufbändern in der Corona-Zeit) 24%
      Supply (Lieferung von weniger Fahrradersatzteilen, Elektronik, …) 37%
      Energy (massiver Angebotswegfall durch Ausschluss russischer Energie) 43%

      104% NICHT über Geldmenge erklärt werden und die Geldpolitik offenbar durch VERKNAPPUNG) 4% gegengesteuert hat. Denkfehler?

      Wäre doch voll auf meiner Argumentationslinie, nur dass mir lieber wäre, dass es Teuerung hieße (müssen wir hier nicht diskutieren, ich akzeptiere die Realität😉).

      Dann würde niemand von der EZB erwarten, dass sie irgendwas dagegen tun kann. (Was sie, glaube ich, auch nicht wollte.) Am Ende würde sich aber die Grundsatzfrage stellen, wofür überhaupt ne EZB, zumal die deutsche SPD nun ja auch noch die zweite Existenzberechtigung der EZB (Notenbank) abschaffen will… Das im Bundesbankgesetz festgelegte gesetzliche Zahlungsmittel. 🤦🏻‍♂️

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @Stoertebekker
        “4% gegengesteuert hat. ”
        So interpretiere auch ich die Grafik.
        Der Original-Tweet von einem Allianz Ökonom liest sich auch besser:
        https://twitter.com/PatrickKrizan/status/1592087599929245697

        Noch hat die EZB nicht voll auf die Bremse getreten und nimmt man 24% der Inflationsrate ähhhh Preissteigerung ;) per 9/22 von 10,9%, dann sind das eben auch schon 2,6% alleine. Somit gibt es schon gute Gründe auf die Bremse treten. Aber klar, den größten Teil kann die EZB nicht beeinflussen. Das dürfte auch kaum strittig sein.
        Für das Vertrauen in EZB und Geldwert, was eben auch sehr wichtig ist, ist imo die EZB auch zum Handeln verpflichtet, selbst wenn der eigentlich beeinflussbare Anteil noch etwas niedriger wäre.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @troodon

        Aber warum muss man bei ner demand-induzierten “Inflation” 😉 gleich gegensteuern?

        Durch Corona hat sich halt die Nachfrage nach Hardware im weitesten Sinne erhöht und nach Service im weitesten Sinne verringert. Das ist schlicht eine Verschiebung innerhalb der Volkswirtschaft und kein Geldproblem. Die Präferenzen haben sich geändert und darauf sollte der Markt dann auch reagieren. Ohne Beeinflussung oder Verdrehung des Preissignals.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Stoertebekker
        “Aber warum muss man bei ner demand-induzierten “Inflation” 😉 gleich gegensteuern?”
        Weil die sich sonst verstetigen würde (deutlich) über dem 2% Ziel. Die EZB ist zudem halt weit, weit “behind the curve”. Schon Mitte 2021 wäre es imo an der Zeit gewesen deutlich weniger expansiv zu sein. “weniger expansiv ungleich restriktiv😉

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @troodon

        Interessante Gegenüberstellung. Spontaner Gedanke: Vielleicht sollte die EZB nicht Zinsen erhöhen, sondern Kraftwerke bauen und nach Gas bohren, um die Energiekosten zu senken. Wäre der größere Hebel gegen Verbraucherpreisinflation ;-)

        @all: Sind schon die Preisanpassungsschreiben der Stromversorger zugegangen? Die helfen ordentlich mit, Verbrauchernachfrage zu senken. Beispiel: https://www.tag24.de/koeln/koeln-wirtschaft/rheinenergie-erhoeht-strompreis-um-24-cent-auf-fast-55-cent-pro-kilowattstunde-2662933

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Thomas M
        Kraftwerke bauen
        Mit der Maßnahmen zu Unterstützungen zu mehr EE macht EZB das letztlich schon indirekt ;)

        Strom wird gedeckelt bei 40c und nur noch 😉 1000 Tage schlafen, dann ist der Börsenstrompreis wieder bei rd. 14c/kWh, wenn man die Futures zum Maßstab nimmt. Dann wäre man wieder bei einem nicht subventionierten Endkundenpreis von etwas unter 40c, wenn man 35-40% vom Endkundenpreis als reine Stromerzeugungskosten nimmt. Sie freuen sich jetzt sicher, oder ? 😉

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas M.

        Gestern mir mit der Erhöhung von 31,90 ct/kWh auf 53,50 ct/kWh zum 1.01.2023.

        Das sind schlappe 55%.

        Wo ist das Problem für MICH, wenn wie angekündigt im Dezember – also schon vorfällig – EUR 300 auf mein Konto überwiesen werden?

        Ich habe praktisch keines bei meinem Stromverbrauch.

        Deutschland wird gut regiert – oder 😉

      • Joerg
        Joerg sagte:

        Naja, wie funzt denn vermutlich der Strompreisdeckel?

        Interventionsspirale:
        – Regierung deckelt Preis bei 40 Cent/kwh (80% vom Verbrauch)
        – Versorger erhoeht erstmal alle Neuvertraege/auslaufenden Vertraege auf mind. ueber 40 Cent/kwh (vereinfacht die Geldfluesse) zB auf 50 Cent/kwh
        – Verbraucher zahlt fortan 40Cent/kwh auf Basis Vorjahresverbrauch? und 50Cent/kwh fuer 20% vom Vorjahresverbrauch (wenn er nicht sparen kann)
        – Versorger bekommt vom Staat 10Cent pro abgerufener kwh (die haette er bei einem Preis von 40Cent/kwh nicht bekommen)
        – Regierung schafft neue Stellen zur Verteilung, Kontrolle und Ueberpruefung der Zahlungsstroeme
        – Regierung schoepft Uebergewinne beim Versorger ab
        – Regierung verteilt Uebergewinne fuer Strompreissubventionierung und an “Beduerftige”

        Vorteile Regierung:
        – Haben was gemacht (check)
        – Haben sozial umverteilt (check)
        – Haben neue Stellen geschaffen (check)
        – waren wichtig (check), Unterhaken und so …

        Vorteile Verbraucher:
        – Verarmung geht scheinbar langsamer und planbarer von statten
        – Zufriedenheit mit Regierung “die tun was, jetzt brauchen wir nur noch mehr Windraeder, Solardaecher und Stromleitungen … damit der Strompreis dauerhaft ueber 40Cent/kwh bleibt”

        Vorteile Versorger:
        – Verstaatlichung hinausgeschoben
        – Zwar bloedes Spiel, aber wer nicht mitmacht (Preiserhoehungen >40Cent/kwh) ist doppelt gekniffen: keine Staatsunterstuetzung und ggfs trotzdem Uebergewinn-Steuern?

        Vorteile strom-intensive Klein-Unternehmen:
        – mit 40Cent/kwh kann man planen: entweder Preise entsprechend hoch, oder Betrieb “pausieren” aber die “Unsicherheit” ist endlich wech ;-)

        Ihr seht, nur Vorteile, alles win-win Situationen ;-)

        Sogar die MSM(MainStreamMedien) stellen sich mit im Reigen auf und klopfen dem Vordermann auf die Schultern. So werden alle ermutigt!

        LG Joerg

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @troodon 12:23

        Sorry, war kurz das schöne Wetter genießen.

        Na, so einfach ist das ja nicht. WEIL wir – und da sind wir uns einig – keine messbare Transparenz über die Ursachen bekommen.

        Wenn die gestiegene Nachfrage (nur Preise oder Preise und Volumen erfasst?) nun mit Entsparen einhergeht, gibt’s doch kein Problem. Oder mit höheren Löhnen (die hoffentlich wertschöpfungsgestützt sind).

        Wenn die gestiegene Nachfrage auf höheren Frachtraten, Zöllen, … beruht, warum sollte man dann eingreifen? Wir dürfen nie vergessen, dass Preise ein Signal setzen. Und dadurch zur guten Ressourcenallokation führen/beitragen.

        Um das aber wirklich zu beurteilen, müsste man auch schauen, welcher Zeitraum ist gemeint und was ist eigentlich im CPI drin. Und dann – hat es ggfs. zB Corona bedingt Nachfrageverschiebungen aus dem CPI “raus” und jetzt wieder “rein” (zB Freizeitindustrie) gegeben usw.
        (Schnell geguckt – 45% sind Wohnen, Wasser, Energie und Verkehr. In welchen Blöcken taucht das bei der Allianz auf? Verkehr war während Corona mit Sicherheit deutlich unten. Und alle vier Kategorien werden irgendwie aufgrund gestiegener Energiepreise teurer.)

        Das ist schon kompliziert.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @troodon, Hr. Tisch und Joerg

        So ist’s recht – sich an den absurden Auswüchsen und gut erwirtschafteten Sonder-Wummsen erfreuen :-) Wir hatten noch nichts im Briefkasten, aber bald sollte es soweit sein. Vielleicht schon heute Abend?! Bin schon ganz gespannt, ob es uns weniger schlimm erwischt. Glück ist relativ.

        Mal schauen, ob die Preisgestaltung “80% des Verbrauchs zum bundesweit einheitlichen Festpreis und der Rest vom Versorger frei gestaltbar” überhaupt so schnell weggeht. Seien wir ehrlich: Das Preismodell passt doch viel besser in die Zeit:

        Überwiegende Gleichheit bei den Kosten der Versorgung
        Planungssicherheit in unsicheren Zeiten
        Energie-Sparanreize

        20% Rest-Markt sind auch genug, oder? Zuviel Markt ist auch gefährlich; der versagt ja auch schon mal ;-)

      • troodon
        troodon sagte:

        @Stoertebekker
        Wenn man die Inflation einfach laufen lässt, dann verändern sich die Erwartungen an die Inflation und man bekommt die “unschöne” Lohn-Preisspirale. Somit muss man wenigstens den Anschein erwecken, dass man etwas gegen die Inflation unternimmt. Glaubwürdigkeit und Management der Inflationserwartungen. Und wenn man Glück hat, zeigen die Maßnahmen sogar die gewünschten Wirkung, hin zum Ziel von tatsächlichen bzw. gemessenen Preissteigerungsraten von 2% p.a..

        @Thomas M
        Ich könnte mir eine nochmalige Verlängerung 2024 um ein Jahr bei den Deckeln gut vorstellen, abhängig von Wahlumfragen 😉und tatsächlichen Strom- und Gaspreisen am Markt. Für 2025/2026 deutet heute alles darauf hin, dass es dann wieder preiswerter wird und der Deckel nicht mehr gebraucht wird.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        >Für 2025/2026 deutet heute alles darauf hin, dass es dann wieder preiswerter wird und der Deckel nicht mehr gebraucht wird.>

        Das sehe ich auch so.

        ABER:

        Wenn DOPPELWUMMS-Geld (Verschuldung) für den Deckel da war, dann wir zukünftig GANZ SICHER DREIFACHWUMMS-Geld (nochmals mehr Verschuldung) für das nächste Problem da sein.

        Geht’s einmal, geht’s immer – nur die ANLÄSSE ändern sich.

        Und denken Sie daran, wir haben einen GEWALTIGEN Nachholbedarf, um auf das Schuldenniveau anderer Staaten in der EU zu kommen.

        Wir schaffen auch das 😉

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @troodon

        Ja, so geht die Erzählung. Bin aber nicht so’n unbedingter Follower der Lohn-Preis-Spiralen-Theorie. Passiert im Moment ja auch eher nicht (Lohnsteigerung < Preis~).

        Grundsätzlich verstehe ich den Gedanken schon – nur, dass die Effekte von höheren Zinsen idR um Monate verzögert in den Märkten ankommen. Und dann sieht die Wirtschaft u.U. schon wieder anders aus…

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        So liebe Herren, ich hatte ja die Vorahnung und so kam dann heute prompt der Brief. Halten Sie sich fest, bitte nicht neidisch werden: Schlanke 37,51 Cent/kWh brutto ab 2023. Das sind 44% mehr, aber unter Markt.

        Meine Stadtwerke sagt, sie hätte gut und langfristig eingekauft und das scheint ja dann zu stimmen.

        Leider komme ich damit nicht in den Genuss der Preisbremse. Vielleicht sollte ich die 2,49 Cent als zufälligen Übergewinn spenden. Was meinen Sie? ;-)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        >>Kraftwerke bauen
        >Mit der Maßnahmen zu Unterstützungen zu mehr EE macht EZB das letztlich schon indirekt ;)

        Haha, es funktioniert nur nicht. Photovoltaikanlagen und Windgeneratoren produzieren blöderweise keinen Strom, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, und das ist in Europa oft genau dann der Fall, wenn der Stromverbrauch saisonal am höchsten ist.

        Solche Sinnlos-Investitionen mit Krediten zu finanzieren, treibt die Inflation stattdessen nach oben.

        @Joerg

        “– Regierung deckelt Preis bei 40 Cent/kwh (80% vom Verbrauch)
        – Versorger erhoeht erstmal alle Neuvertraege/auslaufenden Vertraege auf mind. ueber 40 Cent/kwh (vereinfacht die Geldfluesse) zB auf 50 Cent/kwh
        – Verbraucher zahlt fortan 40Cent/kwh auf Basis Vorjahresverbrauch? und 50Cent/kwh fuer 20% vom Vorjahresverbrauch (wenn er nicht sparen kann)
        – Versorger bekommt vom Staat 10Cent pro abgerufener kwh (die haette er bei einem Preis von 40Cent/kwh nicht bekommen)”

        Genau so läuft es. Clevere Kommunen müssten ihre Stadtwerke eigentlich dazu animeren, die Stromtarife gerade so weit hochzuschrauben, dass nur ganz knapp noch kein wütender Mob das Rathaus oder die repräsentative Stadtwerke-Firmenzentrale abfackelt.

        Denn das maximiert die Geldflüsse vom Bund an die Stadtwerke im Kommunalbesitz, und von dort kann das Geld über die üblicherweise quersubventionierten Stadtwerke-Spaßprojekte (Schwimmbäder, Wellness-Oasen, Elektroauto-Ladesäulen, irgendwelche Feste und Veranstaltungen) wieder unters Volk gebracht werden. Und weil der Stadtwerke-Umsatz dabei durch die Decke geht, ist natürlich auch eine Gehaltserhöhung für die Parteifreunde vom Bürgermeister in Geschäftsführung und Aufsichtsrat drin. ;)

        Die schlauen Kommunen hier im Erzgebirge mit besonders kreativen Stadtwerken haben das schon längst begriffen und erhöhen die Preise auf bis zu 75 Cent/kWh (in manchen Kommunen sind das Preiserhöhungen von 100% verglichen mit den bisher gültigen Preisen) während der regionale Platzhirsch enviaM “nur” auf 48 Cent/kWh erhöht hat – zumindest bis jetzt.

        So macht Planwirtschaft Spaß. :D

        PS: Die Stadtwerke München haben es im Korruptions-affinen Bayern auch schon längst kapiert und verlangen 80 Cent/kWh, obwohl München angeblich (man könnte auch sagen: “nur rein bilanziell”) schon heute mit “90% Ökostrom” versorgt wird. Hmm, was stimmt da wohl nicht? ;)

        https://hoffmanncm.de/wp-content/uploads/2022/09/heute-morgen_oekostrom_gf-e1664536045970.jpg

      • troodon
        troodon sagte:

        @Stoertebekker
        “(Lohnsteigerung Inflation sein muss. Deutlich über den Produktionszuwachs liegende Lohnerhöhungen reichen doch schon aus, um inflationär zu wirken.
        “Effekte von höheren Zinsen idR um Monate verzögert in den Märkten ankommen. Und dann sieht die Wirtschaft u.U. schon wieder anders aus…”
        Kein Dissens. Meine von 12-24 Monaten gelesen zu haben. Deshalb ist es so wichtig vorausschauend zu fahren 😉
        Kann mich nur wiederholen, EZB ist so weit “behind the curve” die überholt sich bald selbst😊

        @ Thomas M
        Sie sind noch zu sehr in alten Rechenmustern verhaftet.😉
        Aktuell profitieren Sie nicht vom Strompreisdeckel, Sie sind somit ein Verlierer.
        Wenn Sie sich das oft genug eingeredet haben, suchen Sie sich einen teureren Anbieter mit z.B. 50c und schon profitieren Sie vom Deckel. Die 20% Strom. die Sie teurer bezahlen müssten sparen Sie einfach ein. Ihnen liegt doch die Umwelt am Herzen, oder etwa nicht ?? 😄
        Nun zahlen Sie insgesamt sogar weniger als jetzt, wenn Sie nicht Stromsparen würden. Eine Win-Win Situation…

        Und nun kommen Sie mir nicht mit so einem Gedöns, dass Sie auch bei ihrem aktuellen Vertrag Strom einsparen könnte.
        Das wäre so “old white man”, dass es schon wieder gefährlich werden könnte…🤣

      • troodon
        troodon sagte:

        @Richard Ott
        Ich muss mir wirklich angewöhnen, dass ich für Sie einen Sarkasmus Disclaimer bei meinen Aussagen einbaue.
        Ich werde mich bessern…
        Ach neee, doch nicht 😂

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Ah, okay. Da kann es schon mal Missverständnisse (Ist das mit neuer Rechtschreibung eigentlich frauenfeindlich?) geben.

        Sie müssen bedenken: Das, was Sie sarkastisch schreiben, wird als völlig ernstgemeinter Standpunkt auch hier von einigen Kommentatoren vertreten. Warten Sie nur, bis die Klimapaniker und die Systemtheoretiker mit dem Wärmepumpen-Business hier aufschlagen…

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ troodon
        -thema lohnsteigerung:
        seit 30 bis 40 jahren haben arbeitnehmer einen deutlich niedrigeren lohnzuwachs, als dies der geldentwertung entspricht.

        also, die umverteilung von unten nach oben läuft hierbei gewaltig.
        die lohnsteigerungen haben also an den wirtschaftlichen verwerfungen und überschuldung so gut wie keinen einfluss.

        vielleicht eine ausnahme: die einkommen 6 und 7 -stellig, haben allerdings nichts mehr mit ealen wirtschaftlichen zuwachs, zu tun.

      • troodon
        troodon sagte:

        @foxxly
        “die lohnsteigerungen haben also an den wirtschaftlichen verwerfungen und überschuldung so gut wie keinen einfluss.”

        Habe ich auch nicht behauptet…

        @Richard Ott
        Schauen Sie sich einmal die neue Modelle auf langfristszenarien.de an.
        Die wurden und werden weiter überarbeitet, da man nun bis 2045 CO2 neutral sein möchte.
        Alles schon theoretisch hingerechnet, damit das Ziel erreicht wird.
        Logischerweise noch ambitionierter als die alten Modelle.
        Leider wird die Praxis/Realität stören…
        80% oder etwas mehr EE werden aber recht problemlos über die Zeit erreichbar sein, was auch sinnvoll ist

        Trotzdem sehr interessant, um zu verstehen, wie es theoretisch funktionieren soll. Und das sollte man wissen, damit man auch entsprechend den Finger in die Wunde legen kann.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Ott:

        >Die schlauen Kommunen hier im Erzgebirge mit besonders kreativen Stadtwerken haben das schon längst begriffen und erhöhen die Preise auf bis zu 75 Cent/kWh (in manchen Kommunen sind das Preiserhöhungen von 100% verglichen mit den bisher gültigen Preisen) während der regionale Platzhirsch enviaM “nur” auf 48 Cent/kWh erhöht hat – zumindest bis jetzt.

        Interessant: Hab das mit Genuß gelesen. Der ein oder andere Versorger fragt sich (hofft?), ob durch die Preisbremse die Wechselaktivität in 2023 erlahmt. Dann wird mit den verbleibenden ca. 20% (streng genommen 0-x%) preislich experimentiert. Das sieht man schön an den irren Spannen. Die meisten Verbraucher gucken nur auf die Abschläge und vergleichen in absoluten Euro; insofern fraglich, ob die Masse überhaupt die Cent/kWh mit Preisdeckel richtig im Blick hat.

        Zur Zeit sind die Leute überwiegend gefangen; gerade als Stadtwerke sollte man m.E. nicht verprellen; wenn der Kunde einmal weg ist, weil er sich als treuer Lokalkunde vera***t gefühlt hat, wird die spätere Rückgewinnung schwer, wenn man nicht billiger als der Discount-Angebot wird.

        Zum Thema “Satire”: Noch Satire, oder schon Realität? Ist teils deckungsgleich ;-)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        “Der ein oder andere Versorger fragt sich (hofft?), ob durch die Preisbremse die Wechselaktivität in 2023 erlahmt. Dann wird mit den verbleibenden ca. 20% (streng genommen 0-x%) preislich experimentiert. Das sieht man schön an den irren Spannen.”

        Ich bekomme eher das Gefühl, dass sich durch die 80%-Preisbremse die Preisspannen ungefähr verfünffachen (passt ja auch: 1 / 20% = 5) und sich dadurch das Wechseln genauso lohnt wie bisher. Nur die Unsicherheit im Markt ist viel höher und die ganze Abrechnung ist intransparenter – und abschließend rechtlich geregelt ist die Strompreisbremse ja auch noch nicht.

        Der mir bisher bekannte Rekord: Lichtblick erhöht einem Kunden in Oberbayern um 215% beim Tarif “Ökostrom Komfort 12” mit 12 Monaten Preisbindung, und zwar von 29 Cent/kWh auf 91 Cent/kWh.

        https://nitter.net/abstreiter/status/1570424693433278469#m

        Da versteht der linksgrüne Öko-Tobias (Selbstbeschreibung: “Schreibt Software für smarte Haushaltsgeräte. Papa, IoT, Apple, linksgrün, FFF, Mastodon”) mit Deutsche-Umwelthilfe-Fördermitgliedschaft (!!) die Welt nicht mehr. Oder begreift er vielleicht ganz langsam, dass er verarscht wird?

        “Die meisten Verbraucher gucken nur auf die Abschläge und vergleichen in absoluten Euro; insofern fraglich, ob die Masse überhaupt die Cent/kWh mit Preisdeckel richtig im Blick hat.”

        Als ich gestern vor dem Kommentieren nochmal Preise nachgucken wollte, habe ich viele Pressemitteilungen von Stromanbietern über Preiserhöhungen gefunden, wo gar kein kWh-Preis angegeben war sondern nur stand, wie sich der Abschlag für irgendeinen Musterkunden erhöht. Und verblüffenderweise wird das von Zeitungen widerstandslos so ohne weitere Erläuterungen abgedruckt. Wahrscheinlich sind wir schon wieder an der Grenze der mathematischen und physikalischen Vorstellungskraft vieler Kunden und Journalisten angekommen, das genaue Rechnen mit den physikalischen Einheiten ist einfach viel zu kompliziert…

        “wenn der Kunde einmal weg ist, weil er sich als treuer Lokalkunde vera***t gefühlt hat, wird die spätere Rückgewinnung schwer, wenn man nicht billiger als der Discount-Angebot wird.”

        Lustigerweise sind die “Discounter” zumindest hier im Erzgebirge gar nicht die billigsten, jedenfalls dann, wenn man die reinen Arbeitspreise vergleicht und sich nicht mit den Bonuszahlungen für Neukunden, für Vertragsverlängerungen, als “Sofortbonus” et cetera befasst.

        Das sind interessante Zeiten.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Ott

        Hat sich gelohnt noch mal die Kommentare zu checken: Ihr Modell (Preisspannen für die >80% * 5) gefällt mir 👍

  1. foxxly
    foxxly sagte:

    warum glauben einige schreiber hier, dass die notenbanken (fed) nicht weiß was sie tut?

    die eigentümer der fed sind großbanken und wissen nicht was sie tun? das glauben diese schreiber doch nicht im ernst!
    (die auswirkungen von deren maßnahmen, sind klarer weise nicht genau zu beziffern, weil märkte zu unterschiedlichen zeiten durchaus anders reagieren).

    wir “nicht-großbänker” messen immer diese taten der fed nach unserer auffassung und bedürfnissen. nicht aber nach deren interessen.
    zudem handeln diese zunehmend mehr im interesse der regierung und des machterhaltes.

    es ist leider so, dass in der forgeschrittener gesamtverschuldung die spielräume immer enger werden und notwendige zinsanhebungen zur inflationsbekämpfung, jede regierung und sogar gesellschaften zerstören würde.

    die untersellung, dass die fed dies nicht wüsste, ist höchst naiv.

    diese weiß ganz genau, dass dieses schuldgeldsystem einen unausweichlichen ablauf hat.
    in der zwischenzeit pumpen die großbanken noch die ganze welt mit krediten voll ; – und bei ausbleibenden rückzahlung der kredite, haben diese banken noch mehr in ihren besitz.
    was wollen sie mehr?

    vielleicht stellt sich mit der zeit heraus, dass diese großbanken überwiegend ursächlich für die wiederkehrenden krisen sind. hätte zumindest eine schlüssige logik!
    und historisch ist bewiesen, dass diese immer die zwei seiten der krisen finanzieren!

    Antworten
  2. komol
    komol sagte:

    Der Nobelpreis für Wiwi gehört abgeschafft. Wiwi ist Sozialwissenschaft. Hier gibt es keine universellen Gesetze, und v.a. ist der Beobachter Teil des zu beschreibenden Systems (gut, in den Quantenmechanik hat man das auch schon gecheckt, aber eben noch nicht verdaut), denn es geht um soziale Systeme (ökonomische Systeme gibt es gar nicht – das ist ein Konstrukt, oder will man soziales und wirtschaftliches Handeln tatsächlich getrennt betrachten können? – geht nicht).

    Die Zbs wissen weder genau was sie tun noch was zu tun ist. Ihnen fehlt die richtige Diagnose, nämlich dass wir uns seit 20 Jahren in einem massiven Strukturwandel von Wirtschaft, Politik bzw. der Gesellschaft insgesamt befinden. Dieser trifft alle und alles, und so kann es auch niemand wirklich mitbekommen (höchstens noch einige Soziologen und Philosophen) – da sind die Zbs keine Ausnahme. Bloss sind sie die, die das managen müssen und das Problem ist, dass sie zur Politik schauen und sich wundern, dass die so kopflos sind (halt voll betroffen) und keinerlei Unterstützung von dort für nix und alles mehr erwarten können. Da fragen sie sich mehr denn je, was sie selbst eigentlich sind. Und so kommt es, dass sie zu Getriebenen werden – und das ist die größte Gefahr für unser Geldsystem. Sie könnten da nur ausbrechen, wenn sie die richtige Diagnose kommunizieren und sagen, wo die wahren Ursachen für die FuW-Krise lagen und dass sie den Strukturwandel managen müssen, dass das unkonventionell und risikohaft ist und wird und mit vielen Nebenfolgen einhergeht. Im Weg stünde dann nur noch die WiWi, also die Wissenschaft an sich, aber die ist ja auch vom Strukturwandel betroffen (die Wiwi scheint von der FuW-Krise ehrlich gesagt noch wie gelähmt zu sein (wie kann man v.a. Ketteneffekte als Ursache erklären, das ist systemimmanent und immer und überall mehr oder weniger am Start, nein, man muss die jeweiligen Gründe für das Zustandekommen solche Ketteneffekte jeweils historisch singulär und situationsspezifisch erklären). Aber zumindest könnte man dort auf andere aber bereits vorliegende Theorien verweisen, welche die Diagnose stützen, insb. die Systemtheorie Luhmanns (und keine Angst, deren pol. Schlussfolgerungen aus dieser Theorie sind keineswegs linke, ganz im Gegenteil (und das hilft sicher brutal), aber man kann eben auch links anschließen, so wie damals auch Marx bei Hegel – es sind viele Optionen möglich).

    Antworten
  3. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    „«Notenbanken wissen nicht, was zu tun ist»“. Ich finde ehrlicher wäre: Sie wissen nicht, was sie tun.“

    Ich finde, Sie haben beide den Nagel auf den Kopf getroffen. Warum? Dazu die aktuelle Analyse von Jeff Snider, der dieses Mal Jeremy Rudd bemüht, dessen Paper ich als Highlight vom September hier im letzten Jahr schon mal verlinkt hatte: https://youtu.be/7p1UMrixdNU

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Michael Stöcker

      >Ich finde, Sie haben beide den Nagel auf den Kopf getroffen.>
      Fangen Sie mal zu DENKEN an, bevor sie das HALLELUJA für J. Snider („aktuelle Analyse“) anstimmen.

      Adam Tooze:

      >Notenbanken wissen nicht, was zu tun ist>

      Dies SCHLIESST EIN, dass die Notenbanken ein VERSTÄNDNIS dessen haben KÖNNEN, was der Fall ist als ökonomisch relevanter Sachverhalt, der geändert werden sollte.

      Sie können z. B. der MEINUNG sein, dass die Inflation zu HOCH ist.

      Sie wissen LEDIGLICH nicht, WELCHES Tun angemessen ist, um die gewünschte WIRKUNG zu erzielen, d. h. eine geringere Inflationsrate zu erhalten.

      Tooze dazu (hier beispielhaft zu verstehen):

      >… ist überhaupt nicht klar, welche Schrauben angezogen werden müssen, um die Inflation wieder auf 2% zu bringen.

      Dr. Stelter:

      >Sie wissen nicht, was sie tun>

      Dies SCHLIESST aus, dass die Notenbanken ein VERSTÄNDNIS dessen haben KÖNNEN, was der Fall ist als ökonomisch relevanter Sachverhalt, der ein TUN verlangt.

      Denn NUR wenn sie ein solches Verständnis NICHT haben, wissen sie NICHT, ob ihr Tun produktiv oder kontraproduktiv ist mit Blick auf den ökonomisch relevanten Sachverhalt.

      Die Auffassungen von Adam Tooze und Dr. Stelter sind NICHT vereinbar.

      Daher haben NICHT beide den Nagel auf den Kopf getroffen.

      Allerdings:

      Es ist SELBSTVERSTÄNDLICH so, dass J. Snider NIE einen Nagel, WO auch immer er getroffen werden MUSS, mit einer “aktuellen Analyse” verfehlt, sondern ihn IMMER auf den Kopf trifft 😉

      Antworten
      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @DT

        Für einen einfachen Geist wie mich:

        Es müsste heißen:
        „Die Notenbanken wissen nicht, wozu das führt, was sie tun.“

        Oder?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Christian Anders

        Ihre Formulierung wäre besser, weil sie EXPLIZITER ist als

        >Sie wissen nicht, was sie tun>

        Ich wollte KEINEN Millimeter von Dr. Stelters Aussage abweichen, um mir nicht den Vorwurf von wem auch immer einzuhandeln, dass ich sie verfälschen und ihn daher ungerechtfertigt angreifen würde.

        Dies hätte wieder zu ellenlangen Diskussionen geführt.

        Ich habe mir daher überlegt, wie ich seiner IMPLIZITEN UNBESTIMMTHEIT gerecht werden könnte.

        Ich habe das, was Sie mit „wozu das führt“ (was sie tun) ebenfalls unbestimmt gelassen mit „produktiv oder kontraproduktiv“ und damit ZUGLEICH alle Optionen der Notenbanken eingefangen.

        Denn welche sie auch immer ergreifen, sie ist entweder produktiv oder kontraproduktiv mit Blick auf den ökonomisch relevanten Sachverhalt.

        Kurzum:

        Sie wissen demnach Ihrer Aussage nach nicht >… wozu das FÜHRT, was sie tun>.

        Dem Sinn nach ist dies gleich mit „wie das WIRKT, was sie tun“.

        Das habe ich bereits in meinem Eingangsbeitrag (11:08) gesagt und bestätige mich daher mit der Widerlegung der Auffassung von M. Stöcker lediglich.

      • Hansjörg Pfister
        Hansjörg Pfister sagte:

        @Herr Anders, @Herr Tischer
        jetzt bleiben Sie mal auf dem Teppich. “Sie wissen nicht was sie tun” ist nach meinem Dafürhalten und nach meiner Assoziation eine Reminiszenz an den Film “Denn sie wissen nicht was sie tun”. Dort weiß eine Gruppe Jugendlicher (“Halbstarker” wie man sowas früher mal nannte) sehr wohl was sie tun, nur nicht wohin das führt. “Sie wissen nicht was sie tun” ist seitdem zu so einer Art Sprichwort geworden.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @DT

        Brilliante Analyse, um @M Stöcker nachzuweisen, dass er aus Ihrer Sicht nicht korrekt, dh in sich widersprüchlich formuliert hat.

        1.) So what? Irgendein Erkenntnisgewinn bzgl. des diskutierten Artikels?

        2.) Wenn man Notenbanken als Gruppe von Handelnden sieht, die nicht IDENTISCH agieren, können auch beide Aussagen stimmen. Nur dann eben bezogen auf unterschiedliche Teilmengen der Gesamtmenge der Notenbanken. (Aktuell zB verkörpert durch die unterschiedlichen Aktionen der FED und der australischen Notenbank.)

        Völlig überflüssige Erbsenzählerei.

        Zudem hat @Hansjörg Pfister recht – der Kontext spielt eine Rolle. Und Sprache hat schlicht die Aufgabe, die Verständigung zu ermöglichen. Alle anderen hier am Blog haben verstanden, was gemeint war.

        PS Setzen Sie mal die Hasskappe bzgl. J Snider ab und sich mit seinen Inhalten auseinander. Bisher sind Sie da noch schwach auf der Brust.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Hansjörg Pfister

        Ihre Assoziation war auch meine.

        Wie sie richtig bemerken, wird in dem Film dargelegt, dass Jugendliche in Ihrer UNREIFE mit Blick auf die Konsequenzen letztlich UNVERANTWORTLICH handeln.

        DIES und eben NICHT auch Hintergründiges wird mit „Sie wissen nicht, was sie tun“ im allgemeinen Bewusstsein verbunden.

        Wenn Dr. Stelter diese Aussage trifft, dann KENNZEICHNET er – ob bewusst oder unbewusst, sei dahingestellt – auf bestimmte Weise SEHR wirkmächtige Institutionen wie die Notenbanken als UNVERANTWORTLICH HANDELNDE.

        Ich halte das nicht nur für NICHT begründet, sondern für FATAL.

        @ Stoertebekker

        1.) So what? Irgendein Erkenntnisgewinn bzgl. des diskutierten Artikels?

        Erstens:

        In meiner Replik zur Aussage von M. Stöcker geht es NICHT um den Artikel, sondern um seine Beurteilung zweier AUFFASSUNGEN bezüglich der Notenbanken.

        Um dies zu begreifen, genügt normales Urteilsvermögen.

        Sie BEGREIFEN dies dennoch nicht.

        Sie können es – aus den Beiträgen in dieser Diskussion einmal mehr erkenntlich – offensichtlich nicht, weil Sie VERBLENDET auf IHRE Rechthaberei in der Sache J. Snider fixiert sind.

        >Völlig überflüssige Erbsenzählerei.>

        Für Sie, der Sie TROTZ aller Darlegungen von C. Anders, wenigen anderen und mir, NICHT begreifen können, dass FEHLERHAFT Logik ein UNABWEISLICHES Kriterium ist, um im RATIONALEN Dialog bestimmte Auffassungen auszuschließen zu MÜSSEN.

        Ihre Empfehlung:

        >Setzen Sie mal die Hasskappe bzgl. J Snider ab>
        zeigt, dass IHNEN bereits die erforderliche Differenzierungsfähigkeit FEHLT.

        War es Hass, als ich am anderen Thread sagte:

        >Die Problembeschreibung im Interbankenmarkt durch J. Snider ist m. A. n. nicht grundsätzlich falsch, aber mit einem NICHT realisierbaren LÖSUNGSANSPRUCH versehen.>?

        Was wollen Sie mit mir noch diskutieren, wenn es bei Ihnen durchweg daran fehlt, dies selbst auf minimalem NIVEAU zu verwirklichen?

  4. Tom96
    Tom96 sagte:

    Sie haben alle genau gewußt was sie da finanzieren, besonders dieses Mitmaul und wer noch länger so tun nichts wissen zu wollen, ist meinen Augen genauso ein Mittäter-Kassierer wie alle im Gespräch genannten
    https://www.bitchute.com/video/EfTnss68pzT0/
    “Die Ärzte bekommen Bestechungsgeld für jede COVID-Spritze. Das ist KEINE Impfung. Die Menschen werden genetisch umprogrammiert. Der Körper greift sich dann selber an. Diese Spritze ist sehr gefährlich und jeder Schuss macht die Sache schlimmer. Die Ärzte sollen aufhören, die Menschen damit zu töten. Das ist bösartig und dieses Verbrechen muss bestraft werden.

    Die Menschen haben die Lüge geglaubt und sie haben Angst. Sie tragen die Maske freiwillig.

    Die WHO hat viel von den anderen Fake-Pandemien gelernt und den Betrug dann verbessert. Den Menschen wird viel Angst gemacht, um die Ziele zu erreichen. Korruption ist da. Wieso machen da alle mit? – habe ich mich immer gefragt. Ein politisch gewolltes Verbrechen. Die Medien wurden gekauft. Vor Jahren geplant. Sie spielen uns eine Pandemie vor. Daten wurden und werden gesammelt (Google und Co.) . Das ist ihr Gold. Die haben Gold gesammelt. Die Menschen machen mit. Sie können diese missbrauchen, um den Menschen noch mehr Angst zu machen. Das funktioniert nur, wenn wir Angst haben. Die Menschen bekommen irgendwelche Medikamente, die sie gar nicht brauchen. Sie wollen uns kontrollieren und Geld mit uns verdienen.”
    Dr. Wolfgang Wodarg im Interview mit Edith Brötzner am 13.11.2022.

    Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Dr. Stelter

    >Ich finde ehrlicher wäre: Sie wissen nicht, was sie tun.>

    Sie dürfen so ehrlich sein, wie Sie wollen.

    KLÜGER als die Auffassung von A. Tooze ist Ihre Ehrlichkeit aber nicht.

    Denn NATÜRLICH wissen die Notenbanken was sie tun.

    Was sie aber u. a. NICHT wissen, ist, was sie mit ihrem Tun BEWIRKEN.

    Sie sollten sich mal aus IHRER FIXIERUNG des Notenbankversagens lösen.

    Es gibt genügend an den Notenbanken zu kritisieren, aber als dumm muss man sie deshalb nicht hinstellen.

    Antworten
  6. Bauer
    Bauer sagte:

    Tooze: “„Wir haben eine Inflation, die gerade in Europa importiert ist: Sie kommt von den Lebensmitteln und der Energie.”

    Wann kommt die Diskusion endlich so weit, zwischen Inflation und Änderung der termes of trade zu unterscheiden? Solange alles in einen Topf gerührt wird, kann weder eine Erkenntnis gewonnen noch über Gegenmassnahmen zweckmässig entschieden werden.

    Was Tooze als importierte Inflation bezeichnet, ist tatsächlich die Änderung der termes of trade. Und da kann keine ZB helfend eingreifen.

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @Bauer

      Moin. Aussichtslos. Inflation = Preisanstieg. Fertig.

      Ursache (Geldmengenausweitung oder eben veränderte Angebots-/Nachfragesituation) spielt keine Rolle.

      Weil nicht so einfach herauszufinden –> keine einfachen Gegenmaßnahmen –> Allmachtphantasien der Politik und Schwarz-Weiß-Welt-Wunsch der Masse würden enttarnt/enttäuscht –> Unruhen ob der Machtlosigkeit/des Gestaltungsunvermögens der Politik drohen.

      Änderung nicht in Sicht. Und Toozes “sie wissen nicht, was zu tun ist” stimmt exakt.

      Antworten
      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Stoertebekker (und auch in Anlehnung an die Kommentare vom Sonntag)

        Ich hatte es ja schon mal geschrieben; wir hatten es schon einmal: Inflation meint – wenn auch unschlau abgekürzt – i.d.R. Verbraucherpreis-Inflation (und nicht Geldmengen-Inflation oder Konsumentenanspruchs-Inflation oder gar kosmologische Inflation).

        Dieses Wort Inflation mein *nur* die gemessene Größe und hat gar nichts mit Ursachen für diese Messgröße zu tun. Die Ursachen kann man in Modellen beschreiben und versuchen zu erfassen.

        Meine Currywurst-Pommes kostet mittlerweile 6 statt 5 Euro.
        Das ist Verbraucherpreis-Inflation.

        Zwei Ursachen (Erklärungen der Currywurst-Bude vorm Obi in den vergangenen Jahren):
        Chinesen kaufen viele Schweine auf dem Weltmarkt. Kartoffeln sind kleiner.

        Mein grobes Modell:
        gestiegen globale Schweine-Nachfrage, kleinere Kartoffeln wegen Trockenheit, verknappte Energie -> Preisinflation bei Currywurst-Pommes

        Vielleicht, ganz vielleicht spielt auch die Geldmengenausweitung eine Rolle. Ich weiß es nicht.

        Tooze schreibt an zig Stellen zu möglichen Ursachen (Modell für das Entstehen der Preis-Inflation) und differenziert; er sagt sogar, dass monetäre Inflation nicht die *Haupt*ursache sei:

        “Ausgehend von den Daten kann ich nicht sagen, dass die Rettungspakete von 2021 der Hauptgrund für die Inflation in den USA sind.
        Wir haben eine Inflation, die gerade in Europa importiert ist: Sie kommt von den Lebensmitteln und der Energie.”

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Stoertebekker

        >> “Aussichtslos.” Gut möglich, sogar wahrscheinlich.

        Für Inflation ist die ZB zuständig, z.B. Volcker 1980.

        Für die termes of trade ist die Politik zutändig. Entweder die Aussenpolitik (Diplomatie), oder die Innenpolituk (Gürtel enger schnallen oder Produktivität erhöhen).

        Kreditaufnahme als Heftpflaster ist letzten Endes tödlich.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Thomas M.

        Ich bin ja bei Ihnen. Und weiß/sehe, dass der Begriff so verwendet wird. Und verstehe auch die Gründe.

        Das ist aus meiner Sicht aber trotzdem unbefriedigend, weil

        a) beim Unterbegriff der Hyperinflation auch in der Ökonomie sehr wohl wieder auf übermäßige Geldmengenausweitung rekurriert wird

        b) dadurch der Versuch, eine besseren Messbarkeit und damit Unterscheidbarkeit der Ursachen zu erreichen, von vornherein verhindert/erschwert wird.

        Aus meiner Sicht könnte man sich sehr wohl mal daran setzen und bei der monatlichen (zum Großteil ohnehin manuellen) Abfrage der Datenpunkte für die Inflationsbestimmung zusätzlich Lieferschwierigkeiten/Knappheiten ebenfalls mit abfragen. Zudem könnte man über die Einbeziehung von Angebots-/Nachfrage-Mengen eine Indikation bekommen, ob Geldmengenausweitung (wenig Veränderung) oder @Bauers Terms of Trade (starke Veränderung) eine stärkere Rolle spielen.

        Das wird man vermutlich nie ganz auseinanderziehen können. Aber deswegen von vornherein den Versuch zu unterlassen, sich ein Stück auf diesen Weg zu machen, ist doch doof.

        Die Konsequenz ist nämlich gravierend. Wenn Terms of Trade überwiegend ursächlich sind, kann die Notenbank nix machen. Und dann soll sie bitte auch die Füße still halten, weil sonst zusätzliche negative Impulse auf die Wirtschaft einwirken. (Das wird im Übrigen ja auch genau so öffentlich diskutiert.)

        Aus meiner Sicht ist es die Angst vor dem Eingeständnis, eigentlich nichts tun zu können, welche die Notenbanken, vielleicht noch mehr die Politik, umtreibt. Die Politik gaukelt uns eine Welt vor, die sie beherrscht und steuern kann.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        Ja, die Kartoffelpreise sind richtig durch die Decke gegangen, über 70% Anstieg in 12 Monaten.

        https://www.welt.de/wirtschaft/article242116101/Lebensmittel-Preisanstieg-beschleunigt-sich-Kartoffeln-73-Prozent-teurer.html

        Die Deutschen Kartoffelbauern produzieren aber locker genügend Kartoffeln um den kompletten Verbrauch im Inland zu decken (“importierte Inflation”?), importiert werden da nur die Kraftstoffe für die Landmaschinen und bestimmte Düngemittel – aber natürlich nicht mehr aus Russland, was eine politische Entscheidung der EU war und wegen deren Konsequenzen jetzt alle herumheulen. Sie können auch die Tischplatte anschreien, nachdem Sie Ihren Kopf absichtlich gegen den Tisch geschlagen haben, das bringt ungefähr genau so viel.

        “Tooze schreibt an zig Stellen zu möglichen Ursachen (Modell für das Entstehen der Preis-Inflation) und differenziert; er sagt sogar, dass monetäre Inflation nicht die *Haupt*ursache sei”

        Soll ich nochmal den Chart mit den US-Verbraucherpreisanstiegen in 2021 posten, den ich stoisch jedes Mal bringe, wenn das Thema aufkommt?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “a) beim Unterbegriff der Hyperinflation auch in der Ökonomie sehr wohl wieder auf übermäßige Geldmengenausweitung rekurriert wird”

        Mir fallen auch Szenarien ein, wo Änderungen bei den Terms of Trade eine Hyprinflation auslösen könnten. Stellen Sie sich zum Beispiel eine kleine Insel vor, die keinen eigenen Bergbau betreibt und ihren Strom mit einem Ölkraftwerk herstellt, und alle paar Wochen kommt ein Tanker und liefert neuen Brennstoff an. Wenn die Inselregierung jetzt aus irgendwelchen außenpolitischen oder ideologischen Gründen ab sofort jegliche Ölimporte verbietet, bricht die ganze Energieversorgung der Insel und alles andere, was da so dran hängt, zusammen. Gut möglich, dass da die Preise erstmal durch die Decke gehen bevor der unvermeidliche wirtschaftliche Totalzusammenbruch kommt.

        So doof ist in der Praxis aber keine Regierung. Obwohl… vielleicht überzeugt mich die EU in 2023 ja, dass ich mit der Einschätzung falsch liege?

        “Die Konsequenz ist nämlich gravierend. Wenn Terms of Trade überwiegend ursächlich sind, kann die Notenbank nix machen. Und dann soll sie bitte auch die Füße still halten, weil sonst zusätzliche negative Impulse auf die Wirtschaft einwirken. (Das wird im Übrigen ja auch genau so öffentlich diskutiert.)”

        Oh, da liegen Sie aber ganz falsch. Bei Regierungen mit hoher Verschuldung und hohem jährlichen Haushaltsdefizit ist das Druckpotential der Notenbank sogar ganz immens. Die kann ganz schnell den Finanzierungs-Stecker ziehen und damit Änderungen auch außerhalb des Feldes der Geldpolitik erzwingen. Meistens wollen die Notenbanken bloß nicht, weil sie von den Exekutiven mit gut “benutzbaren” (Lagarde) sprechenden Büroklammern besetzt werden, deren wichtigste Eigenschaft Loyalität zur Regierung ist.

        Haben Sie schon wieder vergessen, wie letzten Monat Liz Truss in UK in Rekordzeit gestürzt wurde?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas M.

        >Inflation meint – wenn auch unschlau abgekürzt – i.d.R. Verbraucherpreis-Inflation (und nicht Geldmengen-Inflation oder Konsumentenanspruchs-Inflation oder gar kosmologische Inflation).

        Dieses Wort Inflation mein *nur* die gemessene Größe und hat gar nichts mit Ursachen für diese Messgröße zu tun.>

        Sie nehmen mir das Wort aus dem Mund.

        Inflation ist SO und NICHT anders zu verstehen – davon und NUR davon ist auszugehen, wenn diskutiert wird.

        Ob dieses Verständnis UNBEFRIEDIGEND ist oder nicht, kann selbstverständlich diskutiert werden, MUSS aber von diesem Verständnis ausgehen und kann es NICHT relativieren oder gar umstoßen, wenn es eine SINNVOLLE, KONSTRUKTIVE Diskussion sein soll.

        WAS die URSACHE für die Inflation SO verstanden ist, ist eine andere Thematik.

        WER mit der SO verstandenen Inflation WIE umgehen sollte, sie z. B. bekämpfen sollte, ist auch eine andere Thematik.

        etc., etc., …

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Zu den Verbraucherpreisanstiegen 2021 in den USA. Machen Sie sich die Mühe und legen Sie ab Ende 2019 die Corona bedingten shutdowns, die Frachtraten und die Angebotsmengen im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit drüber.

        Zu der Insel. Wenn die Brennstoffversorgung ausfällt und wie von Ihnen unterstellt KEINE Geldmengeausweitung stattfindet, wird es für EINZELNE Produkte (insbesondere Lebensmittel, ggfs. Heizmaterial) exorbitante Preissteigerungen geben.

        Aber eben genau nicht in der Breite der Volkswirtschaft. Im Gegenteil – es wird massiven Preisverfall bei allem nicht lebensnotwendigen Zeug geben. Die perfekte Analogie für Angebots-/Nachfrageverschiebungen in den diversen Teilmärkten.

      • Lothar
        Lothar sagte:

        Inflation = Geldentwertung
        Ich verwende das Wort Inflation nicht mehr, nur noch Geldentwertung. Das ist deutlicher und macht die Leute betroffener und nachdenklicher.

  7. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    “Und zu den Ursachen der Inflation: Ausgehend von den Daten kann ich nicht sagen, dass die Rettungspakete von 2021 der Hauptgrund für die Inflation in den USA sind.”

    Die erste Ursache für das Ansteigen der CPI-Verbraucherpreisinflation waren doch wohl die weltweiten Lockdowns. Ein systematische Grossoffensive auf die Realwirtschaft in fast allen Ländern. Ein solcher Wahnsinn kann, auch wenn man ihn bewusst wählt, nicht ohne massive Folgen bleiben.
    Da passt Herrn Otts Ruhrkampf-Vergleich sehr gut.

    Wenn absolute Sicherheit um jeden Preis die oberste Lebensmaxime ist, dann muss man wohl zuerst den chinesischen Weg gehen, um begreifen zu können, dass es Sicherheit nur im Tod gibt, und wenn es der Tod bereits zu Lebzeiten ist.

    Antworten
  8. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    „ Diese Antwort finde ich wirr. Will er nun eine straffere Geldpolitik oder nicht? Ich selbst hätte da noch einmal nachgehakt. Risiken sind sicherlich mit einer weiteren Straffung verbunden.“

    Aus meiner Sicht ist das der Kern der Startaussage, dass die Notenbanken nicht wissen, was zu tun ist. Der passt dann nämlich.

    Antworten
  9. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “Es ist ein Verdienst der europäischen Wirtschafts- und Sozialpolitik, dass es im Jahr 2020 kaum Arbeitslosigkeit gab. Viele sind durch Kurzarbeitsprogramme in ihrem Job geblieben. Es wurde eine historische neue Art der sozialen Absicherung für die gesamte Gesellschaft erreicht.”

    Historisch? Das gabs auch schon 1923 während des “Ruhrkampfes” in Deutschland. Die Arbeiter im besetzten Ruhrgebiet haben damals alle gestreikt und bekamen trotzdem frisch gedrucktes Geld direkt vom Staat.

    Es ist also auch eine Frage der Gerechtigkeit, der Inflationsbekämpfung absolute Priorität einzuräumen. Ich weigere mich einfach ein wenig, die Inflation nur als Problem zu sehen. Was problematischer ist, sind die Mieten. Das ist im Moment wirklich ein sehr treibender Faktor. So wie die Mieten berechnet werden, können sie bis zum nächsten oder übernächsten Jahr eine treibende Kraft sein. Dabei ist überhaupt nicht klar, welche Schrauben angezogen werden müssen, um die Inflation wieder auf 2% zu bringen. Die Frage ist, ob irgendetwas in der Wirtschaft zusammenbrechen wird, bevor wir diesen Punkt erreichen.“ – bto: Diese Antwort finde ich wirr. Will er nun eine straffere Geldpolitik oder nicht?”

    Vielleicht will er, dass weiter Geld gedruckt und im Volk verteilt wird um die Folgen der Inflation zum Beispiel bei den Mieten abzumildern? Das wäre eine historische neue Art der sozialen Absicherung von Mietern. ;)

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