Nightmare of debt deflation stalks Europe

Ein weiterer Beitrag zur verfehlten Wirtschaftspolitik in Europa. Diesmal jedoch mit einer realistischeren Sicht auf die Möglichkeiten der EZB:

  • Die Wirtschaftsdaten unterstreichen einmal mehr, dass von einer Erholung keine Rede sein kann.
  • Gewinnerwartungen fallen, Aktien fallen, Zinsen fallen.
  • Kein Wunder, dass die Märkte davon ausgehen, dass die EZB letztlich doch in Quantitative Easing (QE) einsteigen wird. bto erwartet dies auch. Der Autor der FT ist da skeptisch.
  • Im Unterschied zu anderen Notenbanken ist die EZB strukturell langsamer: Es muss ein mühsamer Entscheidungsprozess durchlaufen werden, geht es doch um verschiedene Länder(interessen).
  • Die EZB muss erst den Stresstest der Banken über die Bühne bringen und darf nicht den Eindruck erwecken, mit QE den Banken zu helfen. Deshalb bedarf es einer zeitlichen Pause. Folge: QE
    wird – wenn es denn kommt – zu spät kommen.
  • Alle Maßnahmen der EZB führen faktisch zu mehr europäischer Integration (siehe meinen Kommentar zum Schuldentilgungsfonds durch die Hintertür). Dies widerspricht aber der politischen Tendenz in den Ländern, die eher nach weniger als mehr Europa tendiert.
  • Zudem würde QE nur wiederum Zeit kaufen. Wirtschaftswachstum setzt hingegen echte Reformen (bto: und eine Beseitigung des Schuldenüberhangs) voraus.

Fazit: Deutschland tut nur das Minimum, um den Euro zu erhalten. Dies wird aber nicht genügen. Wer wirklich die EU retten will, muss wohl den Euro opfern.

FT (Anmeldung erforderlich): Nightmare of debt deflation stalks Europe, 24. August 2014