Nicht rentables Acker­land wieder nutzbar machen

Wir müssen alles Erdenkliche tun, um die Produktion von Nahrungsmitteln zu erhöhen, wenn es darum geht, die humanitäre Krise vor unserer Haustüre und die daraus erwachsende nächste Migrationswelle zu verhindern.

Da geht noch was, wenn man sich von der derzeitigen ideologischen Haltung verabschiedet:

  • 65 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche in Europa wird nicht mehr bewirtschaftet, da der Anbau von Nahrungsmittelpflanzen sich nicht mehr rentierte. Das teilte die Universität Hohenheim (…) mit. Das Forschungsteam beschäftigt sich seit über drei Jahren mit der Frage, wie man diese Flächen mit dem Anbau von Industriepflanzen wieder nutzbar machen kann.”bto: Der Artikel ist ein Jahr alt, deshalb geht es um Industriepflanzen. Ich denke aber, es gilt gleichermaßen für Nahrungsmittel.
  • “Nach Angaben der Universität lieferten die Industriepflanzen nicht nur Biomasse zur Erzeugung von Energie, sondern auch Pflanzen für die biobasierte Rohstoffproduktion. Sie stellen das Ausgangsmaterial für die Herstellung moderner, hochwertiger Materialien dar, wie beispielsweise biobasierte Kunststoffe, Verbundmaterialien, Schmierstoffe, Chemikalien oder Pharmazeutika.” – bto: und  auch für Nahrungsmittel.
  • “Angefangen bei der Kartierung von Flächen über Züchtung und Auswahl geeigneter Pflanzen bis hin zur Entwicklung von Anbau- und Ernteverfahren. Nicht zuletzt wollen wir auch Handlungsempfehlungen für Politiker erstellen, um diese Form der landwirtschaftlichen Nutzung zu unterstützen (…) Ein positiver Nebeneffekt sei die verbesserte Einkommensgrundlage der Landwirte, wenn stillgelegte Flächen wieder nutzbar gemacht würden.” – bto: Die Tatsache, dass es so viel ungenutzte Flächen gibt, spricht dafür, dass es möglich wäre, in Form einer Kriegswirtschaft die Produktion deutlich auszuweiten.
  • “Es zeigte sich, dass der wichtigste Faktor vor allen Dingen die zum Standort passende Pflanze selbst ist. Erst daran entscheidet sich, wie hoch der Aufwand bei den notwendigen Maßnahmen sein wird, also Bodenbearbeitung, Düngung oder Bewässerung.” – bto: Ich denke, am besten baut man das an, was in den Jahren vor der Stilllegung angebaut wurde – Hauptsache Nahrungsmittel.

landundforst.de: „Nicht rentables Ackerland wieder nutzbar machen“, 14. April 2021

Kommentare (27) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. weico
    weico sagte:

    Wären sich die EU nach alternativen Energiequellen umschaut …unternimmt der chinesische Aussenminister ein paar Besuche in seiner Nachbarschaft (Indien,Pakistan usw.) und macht einen kurzen Stopp im “Islamic Emirate of Afghanistan (IEA”) aka “bei den bösen Taliban”…. um über die Wirtschaft usw. zu sprechen.

    Frei nach dem Motto:
    China wird am Hindukusch verteidigt und zwar durch Handel ..den der bringt einen Wandel !

    Schliesslich geht es um viel Geld, Infrastrukturaufbau und Kupfer. Kupfer braucht es ja bekanntlich viel ..in einer klimagerechten und dekarbonisierten Zukunft.

    https://www.ndtv.com/world-news/china-miner-to-set-up-kabul-shop-with-eye-on-untapped-mineral-deposits-2832164

    Die EU verkennt völlig, dass es in einer zunehmen multipolaren Welt viele VERSCHIEDENE Partner braucht und nicht ein militärisches Blockdenken a la NATO mit seiner US-Vasallenmentalität .

    Nebenbei:

    Zurzeit tauchen in polnischen Medienkanälen (Fernsehen,twitter usw.) immer mehr Landkarten und Beiträge auf, die eine (mögliche) zukünftige Ukraine zeigen… bei der Polen ein Teil der Ukraine wieder vereinnahmt hat..(Stichwort: polnische Westverschiebung)

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @weico

      Ob ausgerechnet die Polen mit so einem Polnisch-Banderastan und vor allem seinen aktuellen Bewohnern als neuer Provinz wohl langfristig glücklich würden? Mit solchen Landsmännern wird ja jeder Auschwitz-Gedenktag zum internationalen Reputationsrisiko – und der EU-freundliche Teil der polnischen Eliten in Warschau könnte auch ungestört keine ihrer geliebten Gay Parades mehr abhalten…

      “Who founded Azov? The unit was led by Andriy Biletsky, who served as the the leader of both the Patriot of Ukraine (founded in 2005) and the SNA [Social National Assembly] (founded in 2008). The SNA is known to have carried out attacks on minority groups in Ukraine. In 2010, Biletsky said Ukraine’s national purpose was to ‘lead the white races of the world in a final crusade … against Semite-led Untermenschen’. (…) In January 2018, Azov rolled out its street patrol unit called National Druzhyna to ‘restore’ order in the capital, Kyiv. Instead, the unit carried out pogroms against the Roma community and attacked members of the LGBTQ community.”
      https://www.aljazeera.com/news/2022/3/1/who-are-the-azov-regiment

      Und da sagt der Rest der Welt, nur die Deutschen seien schlecht im strategischen Denken…

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      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Richard Ott

        “Die ukrainische Regierung weigert sich, Transgender-Frauen zusammen mit den Millionen von Frauen und Kindern, die nach Polen und in andere europäische Länder strömen, das Land zu verlassen. Stattdessen werden sie von ukrainischen Grenzbeamten zurückgewiesen und gezwungen, nach Hause zurückzukehren und sich dem Kampf anzuschließen.”
        https://uncutnews.ch/ukraine-blockiert-trans-frauen-fluechtlinge-sie-sind-maenner-muessen-zurueckgehen-und-kaempfen/

        In der Zwischenzeit kokettiert Selenski mit seiner Popularität
        report24.news/ein-sittenbild-selenskyj-scherzt-zu-debilen-journalistenfragen-waehrend-menschen-sterben/

        Mich empören nur die Komiker westlicher Regierungen, weil nicht ernst gmeint ist was ernst wird.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Alexander

        Eine schockierend biologistische Heuristik: Nur “Frauen mit Gebärmutter” bleiben vom Kriegsdienst verschont.

        So rückt der Krieg die Prioritäten zurecht.

    • Tino Cogin
      Tino Cogin sagte:

      “Wandel durch Handel”… Wer glaubt, dass eine 5.000-jährige Geschichte von Blut-und Stammesfehden, welche unter einer dünnen Schicht islamistischer Zweckideologie brodelt, durch ein paar Deals beseitigt und aufgelöst werden könne, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.

      “Diese Region ist eine internationale Migräne!” – wie die kürzlich verstorbene Madeleine Albright sagte. Das ist so und wird es auch bleiben.

      Antworten
  2. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Es faszinierend zu sehen, welche Varianten sich aus hochkomplexen Vernetzungen heraus entwickeln und vor allem, wie schnell hochtrabende politische Pläne und Business-Konzepte sich selbst zerlegen und in mediale Hungerpanik ausufern können. Letzteres sicherlich nicht unberechtigt.

    Gestern noch hat eine winzige Mikrobe den riesigen Eisenpötten auf den Meeren den Garaus gemacht. Heute fürchten die Menschen in den KFW-Kältekammern das schwindende Taiga-Gas und es treiben die blanken Mehlregale die deutschen Klein- und Großbauern wieder auf die verwucherten Äcker. Frühsommerliche Temperaturen und Trockenheit im Märzen des Jahres deuten möglicherweise das nächste Desaster an, während die Mikrobenmasken gerade eingepackt werden für die nächste Show.

    Die Mikroben waren auf dem Plan, der Irre aus dem Osten ebenso, zudem das Wasser von Unten und von Oben. In Gummistiefeln wurde gequatscht und gegrinst, aber nichts wurde und wird wirklich vorbereitet für den Fall, mit dem immer zu rechnen ist, wenn Komplexität die Regeln des Spiels bestimmt >> den Störfall als Regelfall.

    Denn täte man es, dann würden „geschaffene“ Systeme gleich welcher Art bei weiten nicht so riskant aufgestellt, wie es bis zuletzt trotz aller Warnungen geschah.

    Entsprechend wird – wie immer hektisch – an Symptomen herumgeschraubt, mit großer Expertise und kleiner Wirkung in Bezug auf Lösungen. Die Mikrobenbekämpfung ist dafür ein Lehrbeispiel. Nachdem man denen nicht beikommen konnte, werden sie eben unter den Teppich gekehrt, die Gelegenheit bietet sich gerade weil’s überall kracht.

    Wenn von einem renommierten Nationalökonomen schließlich zu lesen ist: „Hauptsache Nahrungsmittel“ sagt das alles, wirklich alles, über den zu erwartenden Zustand des Landes in sehr überschaubarer Frist.

    Es sagt vor allem auch etwas über die Fähigkeiten im Umgang mit hochkomplexen Vernetzungen nicht nur der viel gescholtenen Politiker, sondern auch derjenigen, die denen in den Sessel verholfen haben. Da ist offenbar nicht viel zu holen, weil nicht gelehrt und gelernt. Geschult werden immer noch phantastische Fähigkeiten, die bald keiner mehr braucht beim Ackern und Pflügen.

    Die einzige Hoffnung nun, die noch bleibt: unter Komplexitätsbedingungen kommt immer alles anders als geplant und gedacht.

    Die nächste Überraschung steht ins Haus, ganz bestimmt > positiv.

    Antworten
  3. Tom96
    Tom96 sagte:

    Auf diesem Blog hatte ich den Hausherren und das Kommentariat auf
    Hans-Ulrich Grimm mit Food War als fachkundigen Gast hingewiesen
    https://lexysbookdelicious.de/rezension-foodwar-von-hans-ulrich-grimm/
    Wer dagegen die Agenda der deutsch-französisch-europäisch-hegemonialen Dekadenz des Rentseeking-Globalsimus mit jahrzehntelangen Hof- und Flächenstillegung sowie Fremdabhängigkeiten protegiert statt auf heimische Bauern und Höfe, Märkte und Lebensmittel zu setzen, wird sich eben zum Tode frieren und fasten. Mit zerstörten Immunabwehrsystem des eigenen Körpers gibt das nochmal den totalen Turbobooster Burnout inside.
    Mahlzeit Allerseits und Abpfiff

    Antworten
  4. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    Generell sollte die EU mal ihre eigene Politik überdenken. Das fängt schon mit dem Beschluss an, dass ab dem Anbaujahr 2023 in ganz Europa auf mindestens 4% der Ackerfläche nichts mehr wachsen soll.
    Dazu aus dem unten verlinkten Beitrag:

    Die beschlossene EU-weite Flächenstilllegung würde bedeuten, dass die Ackerflächen von Österreich, Niederlanden, Belgien, Portugal und Luxemburg zusammen ab diesem Herbst nicht mehr genutzt werden dürfen. Das sind zusammen rund 4,22 Mio. Hektar oder 6 Millionen Fußballfelder.

    Mit dem Durchschnitts-Ertrag der EU von 6,1 t/ha Weizen können auf dieser Fläche 25,7 Mio. t Weizen bereitgestellt werden. Der Importbedarf von Ägypten, Marokko, Tunesien, Algerien und Äthiopien beträgt zusammen pro Jahr 28,5 Mio t.
    Quelle:
    https://www.bauerwilli.com/ziviler-ungehorsam-essen-machen-leben-retten/

    Aber auch wir Verbraucher sollten generell unser Konsumverhalten überdenken, nicht nur im Hinblick auf die aktuelle Situation. Seit Jahren stimmen Verbraucher mit der Aussage überein, dem heimischen Landwirt sollte ein angemessener Preis für den Liter Milch bezahlt werden. Der überwiegende Teil der Bevölkerung kauft aber weiterhin beim Discounter die günstigste Milch. Natürlich hat nicht jeder die Möglichkeit, direkt beim heimischen Bauern seine Waren zu beziehen. Aber generell habe ich hier in diesem Land das Gefühl, Essen ist kein Kulturgut, sondern nur noch profane Nahrungsaufnahme, am Besten so BILLIG wie möglich.
    Ob es am nicht vorhandenen Einkommen liegt?! Aus dem persönlichen, weiteren Umfeld werden meiner Meinung nach die Prioritäten anders gesetzt: Auto, Mobiltelefon, Abo- Modelle wie Netflix, Urlaub…

    Einfach mal etwas runterkommen, Fleisch wie früher nur 1-2mal die Woche, mal wieder ein Kräuterbuch in die Hand nehmen (Bärlauch wächst im Moment wieder wunderbar und gibt ein tolles Pesto, zumal sehr gut haltbar), seine Pflanzen vorziehen, den heimischen Jäger besuchen und ab und zu sich den Spiegel vorhalten. Und beim nächsten Globusbesuch halt mal nicht das Leberkäsbrötchen für 1 Euro konsumieren. Man ist, was man isst.
    Denn unsere Essgewohnheiten spiegeln unsere Weltansichten und Lebensgewohnheiten wider.
    Modicus cibi, medicus sibi!
    Beste Grüße
    Carsten Pabst

    Antworten
    • Joerg
      Joerg sagte:

      @Carsten Pabst zu EU-4%Flaechenstillegungs-Plaenen: “Das ist angesichts der kommenden vorhersehbaren Hungerkrise in vielen armen Ländern der Welt ein nicht erklärbarer Wahnsinn.”

      Wer bezahlt denn den Transport des europaeischen Mehr-Weizens in die Drittlaender (Bauer Willi & Co sicher nicht)?

      Agrarrohstoffe haengen am Weltmarktpreis. Man konkurriert mit Anbauregionen auf allen Kontinenten. Staerkelieferanten (Weizen/Reis/Mais) sind zT substituierbar. Der Transport ab/an Logistik-Hubs spielt eine Rolle beim Preis und entscheidet, welches Geschaeft Sinn macht (Einblick zB hier: faz.net/aktuell/finanzen/devisen-rohstoffe/agrarrohstoffe-niedrigere-transportkosten-halten-weizenpreis-unten-1730091.html).

      1) Fuer den Bauer Willi ist es wichtig, dass er daheim genug Geld verdient und Spass/Sinn bei der Arbeit hat. Ob wir ihm Lohn(aus Steuern) nur noch fuer die “Landschaftspflege(Bienen-Wiesen anlegen, Heckentrimmen)” geben oder “(zu)wenig Geld fuer viel Weizen (bisher)” oder “(endlich mal kurz)viel Geld fuer wenig Weizen (voruebergehend)” ist doch wurst?!

      2) Die EU(=wir) hat(te) das Problem: Ueberproduktion auf eigenem Territorium (bzw zu niedrige Preise, dass so viele Agrargutproduzenten – wie es immer noch gibt – davon zT prekaer Leben muessen). Immerhin ist der Subventions-Agrarhaushalt der groesste/fuer uns teuerste Haushalt der EU. Ausserdem ist Maschinenbau und Autos das, was unseren Wohlstand (ge)schafft(en hat?). Heimische Landwirtschaft ist bei FUNKTIONIERENDEM Welthandel einfach nicht mehr so wichtig wie frueher.
      Die Bevoelkerung ist schlecht informiert/uninteressiert und schwaermt von Bio- und nostalgischer Landwirtschaft, das fuehrt zur Rueckkopplung bei der Politik. Die trifft dann Schlaraffenlands-Entscheidungen, bis halt Mangel droht … Dann setzt sich unter Schwankungen wieder die Vernunft durch. Ganz normal, menschlich …

      zu @Carsten Pabsts Vorschlaegen (weniger Fleisch, Einteilung in bessere/schlechtere Lebensmodelle): ja, zT erstrebenswert, aber unrealistisch fuer die Massen, oder?!

      Es gilt und bleibt: “(billiges)Brot und Spiele”, und die Massen sind still.
      Wenn die Mehrheiten mal nicht mehr still, gilt leider meistens: “zuerst kommmt das Fressen, dann die Moral”

      Oder was meinen Sie?
      LG Joerg

      Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      Kleiner Einwurf von der Seite, das meiste Sinnvolle haben meine beiden Vorredner schon gesagt. (Steigerung der Produktion dort, wo es am meisten Sinn macht; Qualität der Lebensmittel)

      Grundsätzlich hat die Landwirtschaft bei uns ein Problem mit einem marktwirtschaftlichen Verständnis. Insofern sind Diskussionen darüber mit dem ökonomischen Instrumentenkasten nur begrenzt möglich.

      1.) Das liegt u.a. an den Subventionen. Wen interessiert, wieviel der Bauer um die Ecke wofür an Förderung bekommt – hier findet man jeden einzelnen Posten (https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche) Da werden politische Ziele mit Erzeugerzielen bunt gemischt.

      2.) Eben deshalb funktionieren rein marktwirtschaftliche Anreize nur begrenzt, förderungsbasierte schon besser. Darüber hinaus stöhnen alle Bauern, haben aber einen Maschinenpark, das man sich nur wundert (ja, ich weiß, vieles ist geleast; und doch – die Dinger kosten alle mindestens 6stellig, da sind auch die Leasingraten üppig).

      3.) Dann gibt es bei Zuckerrüben zB noch quasi-Kartelle (Nordzucker/Südzucker), so dass eine Produktionsausweitung zwar möglich, aber wegen Nichtabnahme sinnlos ist.

      4.) Als China ein Milchpulver-Problem hatte, wurde der Weltmarkt mit Milchnachfrage aufgemischt. Was machen die Milchbauern – bauen neue Ställe, schaffen sich jede Menge Kühe an. Und stöhnen zwei Jahre später über die nicht mehr die Erzeugung deckenden Kosten. Und sie lernen alle nicht. Milchseen, Butterberge u.ä. hatten wir alles schon mal.

      Naja, das bekommt man auf die Schnelle nicht hin. Die kleinen Bauern gehen unter, industrielle Landwirtschaft wird belohnt und die Marktwirtschaft ist aus den Fugen.

      Immerhin sind wir bei wesentlichen Erzeugnissen Selbstversorger. Dafür hat sich die ganze Subventioniererei wenigstens gelohnt.

      Antworten
  5. Joerg
    Joerg sagte:

    @Herr Stellter
    zu “bto: Der Artikel ist ein Jahr alt, deshalb geht es um Industriepflanzen. Ich denke aber, es gilt gleichermaßen für Nahrungsmittel.”

    Leider nein, wegen der teuren Intensivlandwirtschaft: Ackern, Bewahren(Spritzen), Fuettern(Duengen) werden immer die ertragreichsten (Deckungsbeitrag) Kulturarten auf den am wenigsten schlechten Boeden angebaut. (schlechter Boden: Wald, Gruenland; guter Boden: Mais, Zuckerruebe, Weizen).
    Bei hoeheren Preisen kann sich das ETWAS verschieben, aber in kleinteiligen/abgegrenzten Ausgleichsflaechen, Ueberschwemmungswiesen oder Sandboeden lohnt das nicht …

    Eher gibt es grosse Produktionsreserven in anderen Flaechenlaendern (Kasachstan, AUS, CAN, USA) die eine wenig intensive Landwirtschaft mit einfachen Mitteln (Duengen, Bewaessern) intensivieren koennen. Bei hoeheren Preisen ersetzen ganz viele weltweit, ganz leicht die temporaeren Ausfaelle in Osteuropa (Transportkosten werden auch wieder runterkommen?!).

    Es bleibt das alte Dilemma: “Wer wenig Geld hat, kann weniger Brot kaufen” (egal, wer das teurere Brot anbietet). Arme, Frauen, Kinder, es sind leider immer die gleichen Opfer.
    Wirtschaftliche Entwicklung in den armen Laendern dauert/erleidet Rueckschlaege bis dahin alle Register der Entwicklungshilfe ziehen?

    LG Joerg

    Antworten
  6. PhilSt
    PhilSt sagte:

    Naja dafür müsste man halt aufhören ständig gutes Ackerland zu versiegeln. Und ein weiteres Logisitkzentrum hinzustellen. Oder anstatt den Ausbau einer Bundesstraße gleich eine neue Autobahn daneben zu stellen.
    Da kann man nicht nur sich das Geld sparen sondern auch die Fläche schonen. Ob es dann ein Naturschutzgebiet, Wald, oder Landwirtschaftliche Flächen sind, wäre ein anderes Thema. Zumindest könnte man Sie dann noch nutzen.
    EInmal versiegelt, dauert es länger bis der Boden wieder nutzbar werden kann.

    In Deutschland geht man mit Agrarfläche so um als ob Sie nachwächst.
    Die Subventionspolitik der letzten Jahrzehnte hat große Betriebe gefördert und kleine Betriebe kaputt gemacht. Das gilt auch für den Rest der EU.

    Anstatt in Deutschland alte Industrieanlagen zu nutzen oder abzureisen und etwas neus hinzustellen. lässt man die Ruine stehen und stellt was neues daneben.
    Da würde es Preissignale benötigen.

    https://www.agrarheute.com/politik/flaechenverbrauch-muesste-fast-um-haelfte-reduziert-578080

    https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/flaechennutzung-und-bodenmarkt/flaechenverluste-landwirtschaft.html

    Antworten
  7. weico
    weico sagte:

    @bto:”Wir müssen alles Erdenkliche tun, um die Produktion von Nahrungsmitteln zu erhöhen, wenn es darum geht, die humanitäre Krise vor unserer Haustüre und die daraus erwachsende nächste Migrationswelle zu verhindern.”

    …neben “frieren für den Frieden” nun noch eine neue Auflage der Erzeugungsschlacht 2.0….?

    Die EU plant ja schon massive Investitionen für den Wiederaufbau der Ukraine.
    Man schauen wie die Bürger reagieren ,wenn dann,neben höheren Lebensmittelpreisen/Energiepreisen usw. dann noch ein neuer SOLI aka “ukrainischer Solidaritätsfonds” kommt…!

    “Was Putins Truppen in der Ukraine erbarmungslos zerbomben, wird die westliche Staatengemeinschaft irgendwann wiederaufbauen müssen. Putins Krieg wird auch die deutschen Steuerzahler viele Milliarden Euro kosten, möglicherweise in einem höheren dreistelligen Bereich. Russland selbst fehlt das Geld für den Wiederaufbau.

    Beim bevorstehenden EU-Gipfel am Donnerstag soll darum als erster Schritt ein Solidaritätsfonds für die Ukraine beschlossen werden. Das geht aus einem Entwurf für die Abschlusserklärung hervor. Dazu soll auch eine Geberkonferenz organisiert werden. Der Fonds soll den Angaben zufolge zunächst das Funktionieren der Behörden sowie die Fortsetzung der Verteidigungsbemühungen gegen Russland und eine Nothilfe sicherstellen.

    Langfristig könnten dann massive Investitionen für den Wiederaufbau der Wirtschaft finanziert werden, um die Ukraine wirtschaftlich im Westen zu verankern, heißt es aus Brüsseler Diplomatenkreisen. Auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte zuvor einen „Marshallplan“ zum Wiederaufbau der Ukraine gefordert. ”

    https://www.welt.de/politik/ausland/article237731079/Plaene-des-Westens-Was-Putin-zerbombt-muss-der-Westen-zahlen.html

    Antworten
    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      Es ist in diesem Forum offensichtlich nicht mehr möglich sachlich über irgendein Thema zu diskutieren, ohne dass die üblichen Wirrköpfe und Untertanen fremder Herren hier herumtrollen.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Pfister

        “Untertanen fremder Herren”

        Haben Sie so ein großes Problem mit Schweizern? Aber wessen Herren Untertan sollen die sein?

        Aber Spaß beiseite, wenn Sie sich in einer wohlkuratierten Gemeinschaft der devoten Gesslerhut-Grüßer am wohlsten fühlen, dann müssen Sie wohl ins ZEIT-Online-Forum hinüberwechseln…

      • Hansjörg Pfister
        Hansjörg Pfister sagte:

        @Richard Ott
        Mit “Untertanen fremder Herren” meine ich die die Putiniden, aber das wissen Sie ja.
        Ich will keiner Horde angehören und keines Herren Untertan sein. Die lokale Horde, die Sie richtig mit “Zeit Online Forum” konnektieren, mag ich auch nicht. Ich bin ich und ich denke selbst und eigenverantwortlich, was nicht heißt, dass ich recht habe. Aber das liegt dann an mir. Wenn man eines Herren Untertan sein will oder einer Horde angehören will, liegt recht haben oder nicht daran, ob der Herr oder die Horde recht hat oder nicht. Individualismus kontra Kollektivismus eben. Es ist eine Charakterfrage.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Pfister

        “Ich will keiner Horde angehören und keines Herren Untertan sein.”

        Ich auch nicht. Ich sehe aber, dass es für die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands viel besser ist, sich aus dem Ukraine-Konflikt herauszuhalten als den Moralapostel zu geben oder gar den USA dabei zu helfen, wenn ausgerechnet die sich als solcher inzenieren wollen.

        Und davon abgesehen stimmt das Märchen von der Ukraine als armem, hilflosem Opfer in dem Konflikt sowieso nicht, auch wenn unsere deutsche Kriegspropaganda das penetrant immer wieder behauptet. Was glauben Sie eigentlich, wo plötzlich die Horde der ganzen Ukraine-Experten herkommt, die seit ziemlich genau 1 Monat ganz exakt weiß, wer gut und wer böse ist? Wollen Sie mir erzählen, dass die alle eigenständig denken?

        Von mir dürften Sie eigentlich mittlerweile mitbekommen haben, dass ich mich schon ein bisschen länger mit geopolitischen Konflikten beschäftigt habe und Ihnen auch zu ziemlich obskuren Regionen meine Meinung sagen kann, wobei ich die garantiert nirgendwo abgeschrieben oder von irgendeinem großen Führer übernommen habe. Wenn Sie lange genug zurückschauen, müssten Sie auch sogar hier Ukraine-Kommentare von mir aus dem Jahr 2019 finden – was damals sehr ungewöhnlich war, denn damals hat kaum jemanden aus der deutschen Gutmenschenhorde dieser Konflikt überhaupt interessiert, das war ein absolutes Nischenthema. Im Frühjahr 2019 gab es Wahlen in der Ukraine, von denen wir mittlerweile wissen, was für einen verhängnisvollen Ausgang sie hatten, aber es war auch der Höhepunkt des Greta-Hypes. Und da war doch klar, was wichtiger ist, nicht wahr? ;)

  8. troodon
    troodon sagte:

    Ob das nun die sinnvollste mögliche Maßnahme ist, können andere besser beurteilen als ich, aber man reagiert wenigstens…

    “Zur Ankurbelung der Produktion plant die Kommission, vorübergehend die Bewirtschaftung von Brachflächen zu gestatten, die eigentlich zur Förderung der Artenvielfalt dienen sollen. Auf diesen Flächen sollen nun vor allem Futterpflanzen wie Soja und Mais angebaut werden dürfen, die in der Tiermast eingesetzt werden. Bislang kam mehr als die Hälfte des Maises in der EU aus der Ukraine.

    Umweltschützer und Politiker von SPD und Grünen kritisieren dagegen, dass mit der Maßnahme an den falschen Stellen angesetzt werde. Die potenziellen zusätzlichen Erträge auf den landwirtschaftlichen Flächen der EU seien global gesehen minimal. Mehr Effekt habe es, wenn weniger Flächen für die Futter- und mehr für die Lebensmittelproduktion genutzt würden. Nach Angaben von Greenpeace werden 71 Prozent der Agrarnutzfläche in der EU dazu verwendet, Tiere zu füttern, und das längst nicht nur in Form von Weideflächen: Auf 60 Prozent des Ackerlandes in der EU werde Nahrung für Tiere angebaut, hieß es.”
    https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/eu-kommission-will-heimische-lebensmittelproduktion-ankurbeln,T0v9azZ

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @troodon

      “Die potenziellen zusätzlichen Erträge auf den landwirtschaftlichen Flächen der EU seien global gesehen minimal.”

      Dafür sind die Kosten für die EU-Agrarpolitik aber global gesehen gigantisch.

      “Nach Angaben von Greenpeace werden 71 Prozent der Agrarnutzfläche in der EU dazu verwendet, Tiere zu füttern, und das längst nicht nur in Form von Weideflächen: Auf 60 Prozent des Ackerlandes in der EU werde Nahrung für Tiere angebaut, hieß es.”

      Jaja, immer die Agenda pushen.

      Wenn wir übrigens endlich Heuschrecken und Mehlwürmer in unseren Speiseplan aufnehmen würden, so wie sich der Davos-Klaus und seine Freunde das für den niederen Pöbel schon lange wünschen, dann wäre das Problem auch entschärft.

      https://www.youtube.com/watch?v=kaj6-sAC_6o

      “Insekten fressen für die Freiheit” – na, wie wärs? Mit blau-gelbem Zuckerguss schmeckt die frittierte Grille gleich noch besser. ;)

      Antworten
      • PhilSt
        PhilSt sagte:

        Es kann halt nicht für alle gute Lebensmittel geben.
        Die einen müssen Insekten essen die anderen bekommen Kobe.
        Die einen sollen aufs Fahrrad umsteigen die anderen steigen in den Privatjet.

        Kakerlaken gegen Putin.
        »Weniger Fleisch zu essen, wäre ein Beitrag gegen Putin« von Cem Özdemir.

    • Joerg
      Joerg sagte:

      typisches Framing oder naiver BS?:

      “Mehr Effekt habe es, wenn weniger Flächen für die Futter- und mehr für die Lebensmittelproduktion genutzt würden”.

      d.h. Fleisch ist kein Lebensmittel? hihihi
      Milch, Kaese, Eier und Fische auch nicht erlaubt?
      Was essen eigentlich Milchkuehe, Legehennen? oder was wird in Fischfarmen verfuettert?

      Antworten
  9. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Zum Glück haben wir einen ausgewiesenen Landwirtschafts-Experten mit jahrzehntelanger praktischer Erfahrung als zuständigen Fachminister um diese große Transformation von Öko-Gedöns-Brache zu Ackerland schnell und effektiv durchzuführen. ;)

    Antworten
    • Lele Castello
      Lele Castello sagte:

      Jeder Flüchtling aus der Ukraine wird mehr Ahnung von Landwirtschaft haben als unser Herr Prof. Dr. Fachminister :)

      Antworten
  10. Hansjörg Pfister
    Hansjörg Pfister sagte:

    Ich möchte diesbezüglich noch auf etwas anderes hinweisen: Es wird hierzulande sehr großzügig mit Industrie- und Gewerbeflächen umgegangen. Beispielsweise wollte mein Arbeitgeber ein neues Bürogebäude (dort wo jetzt mein Arbeitsplatz ist) dreigeschossig auf einem Acker bauen. Die Gemeinde lehnte das ab, das würde das Landschaftsbild stören. Also haben sie es zweigeschossig gebaut, ohne Keller bzw. Tiefgerage. Also eben mehr in die Breite. So geht Ackerland verloren. Desweiteren möchte ich auf die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen hinweisen. Auch diese vernichten oft Ackerflächen. Nichts gegen Biotope, aber alles hat seinen Preis. Es wird in die Fläche gebaut, als hätten wir unendlich davon. Auch die vielen Zuwanderer wollen letztendlich irgendwo wohnen, arbeiten und mit ihren Autos unterwegs sein.

    Antworten
  11. Lele Castello
    Lele Castello sagte:

    Das dauert. Es handelt sich hier um morphologisch schwieriger zu bewirtschaftetes Gebiet (damit unwirtschaftlicher). Da wird man erstmal abholzen müssen. Teile hat sich der Wald zurück geholt. Das ist seit 30 Jahren bekannt. Nix neues also.

    Antworten

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