„Maybe Albert’s Crazy Forecast Is Not That Crazy After All“

Albert Edwards ist der Vater der „Eiszeit“-Theorie. Schon seit Jahren warnt er vor einer Eiszeit an den Finanzmärkten mit Niedrigzinsen und fallenden Aktienkursen, so zuletzt bei der Investorenkonferenz im Januar. Dort sorgte er mit der Aussage, dass der S&P 500 um bis zu 75 Prozent fallen könnte, für Aufsehen. Nun ja, mittlerweile sind wir schon einige Schritte in dieser Richtung unterwegs. Sein Kollege Andrew Lapthorne hat ausgerechnet, wie tief es noch gehen könnte:

  • Szenario 1:
    MSCI US & Europe gehen auf das durchschnittliche PE seit 1970 (14.7 x für US und 13.3 x für Europa) zurück.
  • Szenario 2:
    Die Bewertungen sinken auf frühere „Krisenniveaus“ von 12 x für die USA und 10 x für Europa
  • Szenario 3:
    wie 1, allerdings mit einem Gewinnrückgang von 25 Prozent – was nicht undenkbar ist.
  • Szenario 4:
    wie 2, allerdings mit einem Gewinnrückgang von 25 Prozent – was dann noch wahrscheinlicher wäre.

Und schon sind wir in einem Umfeld, in dem die Aktien noch fast 60 Prozent fallen können:

Aber bestimmt „retten“ uns die Notenbanken vorher.

→ Zero Hedge: „Maybe Albert’s Crazy Forecast Is Not That Crazy After All“, 8. Februar 2016

Kommentare (4) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Felix Kurt
    Felix Kurt sagte:

    Die Überlegungen sind richtig und wichtig. Der Kommentar auf Zero Hedge ist auch gut. —
    Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der gute Albert so in den letzten 10 Jahren die kräftigen Kursanstiege der Aktienmärkte auf neue Rekordhochs (und nicht auf neue Bewertungshochs wie in der Dot.com-Blase !) so ziemlich verpasst hat. Und das trotz der Finanzkrise 2007-2009 und des Fukushima-Einbruchs 2011. Er vertritt sein Eiszeit-Szenario schon so viele Jahre. Und an der Börse haben viele Doom-Propheten natürlich auch mal recht- vorübergehend. Das Timing fällt ihnen auch immer schwer. (Vgl. Roland Leuschel u. a.) Langfristig geht das Wirtschaftswachstum und die Unternehmensgewinne nach oben. Wenn sich das wirklich mal nachhaltig ändern sollt, dann wären Kursrückgänge die geringsten Probleme, welche die Welt hätte.
    Anm.: Ich habe Albert und Andrew während meiner beruflichen Tätigkeit vielfach getroffen und immer interessante und spannende Diskussionen mit ihnen gehabt. Auch wenn am Ende die Sichtweisen und das Herangehen nicht deckungsgleich waren.

    Antworten
    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Danke für den Kommentar. Ich habe Edwards auch persönlich erlebt. Sie haben recht. Allerdings zeigt er ein beeindruckendes Chart, wonach US-Staatsanleihen seit seinem Call, Ende der 1990er-Jahre, Aktien geschlagen haben. Jetzt waren die Aktien kurz wieder an den Bonds dran – und schwups, wieder geht es bergab. Ich denke, Aktien sind der beste Weg, um langfristig am Wohlstandszuwachs zu partizipieren. Dennoch sind Aktien heute in den USA (und wenn man einige Sektoren ausrechnet), auch in Europa, im langfristigen Vergleich teuer. Aber alles ist teuer in einer Null-Zins-Welt …

      Freue mich auf weitere Beiträge von Ihnen.

      DSt

      Antworten
      • Felix Kurt
        Felix Kurt sagte:

        Gut, bis hierher richtig. Bei Bonds kann man aber simpel ausrechnen, das die Performance (Kursgewinn + Kupon) sich so nicht fortsetzen kann. Wirtschaftswachstum und Gewinnwachstum – unter Schwankungen – schon eher. Beteiligung am Kapital produktiver Unternehmen ist langfristig positiv. Ob Renten die Aktien über die nächsten 10 Jahre nochmals schlagen können oder gleichauf liegen, ist wohl kaum zu erwarten. Die Bond-Rally ist doch die größte Blase, auch wenn sie – notenbankbedingt – noch nicht platzen muss.

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