Mario Draghi pushes for ECB to accept Greek and Cypriot ‘junk’ loan bundles

Die Meldung hat schon Wellen geschlagen und Sie haben es bestimmt schon an vielen anderen Stellen gelesen. Dennoch hier der Vollständigkeit halber: Die EZB senkt die Qualitätsanforderungen für den Ankauf von Wertpapieren drastisch. Die FT spricht von “Müll” – klar, dass dies die Märkte freut. Schnell Müll aufkaufen und dann mit (sicherem!!) Gewinn an die EZB und damit in letzter Konsequenz an den Steuerzahler weiterreichen. So lassen sich Boni leicht verdienen. Mich wundert es nicht. Ich habe schon immer gesagt, dass die EZB auf dem besten Weg ist, zu einem Schuldentilgungsfonds mit gemeinsamer Haftung zu werden – durch die Hintertür und ohne demokratische Legitimierung. Zuletzt in einem Beitrag für die WiWo. Noch ist sie keine Bad Bank. Wenn es aber so weiter geht, kann es politisch nur in diese Richtung gehen. Als ich vor drei Jahren in Back to Mesopotamia vorhergesagt habe, dass die Politik über Vermögensabgaben nachdenken würde, wurde ich als “Mann für die ganz großen Diebstähle” beschimpft. Dabei ist es nicht mein Vorschlag, sondern nur meine Vorhersage gewesen. Gleiches gilt hier. In drei Jahren wird die EZB-Bilanz ganz anders aussehen –, wenn die Politik nicht endlich handelt. Und das wird sie nicht.

FT (Anmeldung erforderlich): Mario Draghi pushes for ECB to accept Greek and Cypriot ‘junk’ loan bundles, 30. September 2014

Kommentare (4) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Marcus Heer
    Marcus Heer sagte:

    Die EZB ist derzeit die einzigste Institution die die Eurozone zusammenhält. Die Politik erzählt zwar viel setzt aber wenig bis garnichts um, wie eigentlich immer die letzten Jahre.

    Außerdem zeigt doch der EZB Beschluss mal wieder, das es ein großer Fehler ist, sie mit der Bankenaufsicht zu betrauen, der Zielkonflikt ist mehr als offensichtlich. Und wie Sie Herr Stelter bereits vor einiger Zeit mal im manager magazin ausfürten, könnte man hier den Eindruck haben das die EZB vor dem Stresstest nochmal schnell die Bilanzen der Banken säubern will durch die ABS Käufe.

    Desweiteren war eigentlich klar, das die EZB auch minderwertige Verbriefungen wird kaufen müssen, da das Kaufprogramm sonst keinen Effekt hätte. Auf einem schweizer Nachrichtenportal war heute zu lesen, das Italien nun Staatsgarantien für ABS erwägt um vom Kaufprogramm (stärker) profitieren zu können.

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    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Ja, die EZB hält zusammen. Nur wie geht es dann weiter? Aufkauf aller faulen Schulden und Aufschreiben von Tilgung und Zinsen bis 2500? Was passiert dann mit dem Geldwert? Was passiert mit der Neuverschuldung? Gibt es einen schmerzfreien Weg? Ich bezweifle es.

      Danke für Ihr Interesse.

      DSt

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      • Marcus Heer
        Marcus Heer sagte:

        Das ist vollkommen klar das es keinen schmerzfreien Weg gibt, da stimme ich zu.

        Die meiner Ansicht nach sinnvollste Lösung wäre eine Restrukturierung der Schulden sprich Schuldenstreichung. Anders wird es nicht gehen, denn abauen kann man die Verschuldung nicht auf normalem Weg.
        Oder man versucht es wie die Zentralbanken derzeit über die finanzielle Repression, dem verzweifelten erzeugen von Inflation.

        Alles aufkaufen und ewig halten wäre auch möglich, die BoJ macht es ja seit über enem Jahr vor.

      • Daniel Stelter
        Daniel Stelter sagte:

        Stimmt. Aber ob die EZB wirklich den japanischen Weg (erfolgreich) beschreiten kann, bleibt abzuwarten … Auch Japan ist bis jetzt nicht erfolgreich …

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