Margin Call in und aus China? (II)

Heute Morgen haben wir bereits über die sich anbahnenden Probleme in China gesprochen. Heute weitere Indikatoren für zunehmende Probleme:

  • “Short-term China repo rates have exploded to 20-month highs, Hong Kong Dollar money-market rates have jumped to the highest since May 2009, and Yen basis swaps are showing the most extreme demand for dollars since Lehman. China liquidty conditions have gone from bad to worse with 14-day repo spiking to 6.00% – the highest in 20 months.” bto: was zunächst nur sagt, dass jemand Liquidität gebraucht hat. Und er hat sie bekommen, war nur teurer.

Quelle: Zero Hedge

  • Wobei man das natürlich im Kontext der weltweiten Dollaraufwertung sehen muss, die laut Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ein Stresssignal für das Finanzsystem ist.

Quelle: Zero Hedge

Dabei müssen wir uns immer vor Augen halten, dass China in der Tat in einer Welle von Blasen gefangen ist. Wo immer es zu viel zu billiges Geld gibt, findet dies den Weg in die verschiedenen Assetklassen und führt damit zu sich immer mehr verstärkenden Ungleichgewichten. Das zeigt dieses Chart sehr schön:

Quelle: Zero Hedge

→ Zero Hedge: “China Liquidity Crisis Deepens, Spreads Across Asia”, 29. November 2016

→ Zero Hedge: “Metals Traders On Red Alert Chinese Commodity Bubble 2.0 Just Imploded”, 30. November 2016

Kommentare (3) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    ZeroHedge:

    “Why is all of the above relevant? Because while so far the global capital markets have been immune to the substantial tightening in financial conditions resulting from the sharp rise in the US Dollar and US interest rates, a similar tightening in China – which is now clearly taking place – will be far more difficult for global risk assets to ignore.”

    Frage:

    WARUM ist es WEIT schwieriger, die anziehenden Zinsraten in China als – auf GLOBALER Basis – die anziehenden Zinsraten sowie den anziehenden Dollar zu ignorieren? Es ist doch nicht nur China in einer Welle von Blasen gefangen. Oder gibt es etwas Besonderes an den Blasen bzw. der Blasen-Welle in China, was – wie suggeriert – Tsunami-Qualitäten hat?

    Bitte um Aufklärung.

    Antworten
    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Ich denke – zumindest habe ich es so gelesen/verstanden – dass damit eine Rezession in China verbunden mit einer dortigen Finanzkrise gemeint ist. Folge wäre vermutlich eine deutliche Exportorientierung, damit Export von Deflation und damit eine deutliche Weltrezession und mehr Protektionismus. So zumnindest mein Gedankengang. Nachvollziehbar?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Schon nachvollziehbar, so verstehe ich den Mechanismus auch.

        Der Punkt von ZeroHedge ist aber ein anderer, nämlich der VERGLEICH, demzufolge es SCHWIERIGER sei, die anziehenden Zinsraten in China als die in USA steigenden sowie den steigenden US Dollar zu ignorieren.

        Abgesehen davon, dass ich „ignorieren“ in diesem Zusammenhang nicht verstehe – beides kann man überhaupt nicht ignorieren – erschließt sich mir nicht, warum das eine schwieriger als das andere sein soll.

        Ich sehe ledig einen Unterschied im Wirkmechanismus. Die von China ausgehenden Effekte sind mehr oder weniger wie von Ihnen dargelegt sequentieller Natur. Der Dollar-Effekt ist demgegenüber hinsichtlich von Bewertungen SOFORT wirksam, etwa wie ein steigender Wasserstand, der unmittelbar auf alles wirkt, was sich auf der Wasseroberfläche befindet.

        Derartige Unterschiede sind letztlich nicht so entscheidend wie die Entwicklungen, die zu derartigen Effekten führen. Insofern muss man über die Aussage von ZeroHedge nicht zu lange grübeln. Ich denke, dass sie das China-Problem mit der Aussage etwas dramatisieren wollten.

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Dietmar Tischer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.