Klimaneutraler und sicherer Strom aus radio­aktiven Iso­topen?

Jetzt wissen wir, dass die künftige Bundeskanzlerin Annalena Charlotte Alma Baerbock heißen wird. Ziemlich wahrscheinlich zumindest.

Umso wichtiger, sich daran zu erinnern, dass es intelligentere Wege des Klimaschutzes gibt. Denn Technologie und Innovation sind die Lösung, nicht Verbote und Enthaltsamkeit. Schon gar nicht Deindustrialisierung hierzulande:

McKinsey zeigt, wie Technologie die Lösung ist

Glaubt nur keiner und die Politik will es nicht glauben, kann man doch mit Angst gut Wähler mobilisieren. Dabei gibt die neue US-Regierung viel mehr für neue Technologien aus und auch woanders wird auf Innovation gesetzt. So in Großbritannien:

  • “Imagine a nuclear battery in a little box that uses decaying isotopes to generate cheap and clean electricity around the clock for decades with no combustion, fission, or noise. It just sits silently and emits constant power.This far-fetched idea is becoming real. Vaulting advances in materials sciences are unlocking technologies that radically change the cost calculus of radioisotopes. Companies are springing to life with prototypes that could be on the market before the next general election.” – bto: Ich finde das absolut faszinierend. In Deutschland wird daran bestimmt nicht geforscht, denn hierzulande ist ja anscheinend alles, was mit Atom zu tun hat, verboten.
  • “(…) the UK is the world leader in the rarified field of isotope batteries. A British-Australian start-up with research operations in Cumbria has found a way to harness gamma rays from the radioactive decay of cobalt-60. Infinite Power thinks it can cut costs to levels that take your breath away.” – bto: Das wäre sehr erfreulich! Und vor allem kämen wir dann von dieser Verbotskultur weg.
  • “Infinite Power is working with the UK National Institute for Advanced Materials, a hub of leading universities known as the Royce Institute. These are part of a flourishing British ecosystem in radioisotope technology. In 2019 the National Nuclear Laboratory launched an Americium battery on behalf of Nasa that can generate power for hundreds of years in deep space, the first of its kind in the world.” – bto: Denn wir wissen, dass es mit Wind und Sonne nicht gehen wird.
  • “Scientists at the Culham Centre of Fusion Energy are working on tritium (hydrogen-3) and carbon-14 to make diamond batteries’ from spent nuclear fuel. They have linked up with the University of Bristol on a man-made diamond that harvests the energy from carbon-14 isotopes and promises to generate power on a ‘near infinite basis’.” – bto: Vor allem würde sich so eine Nutzung für Atomabfälle finden.
  • “The technology works in much the same way as a solar panel except that the energy does not come from the sun. It comes from the decaying isotope. The normal vibration process in solar cells instead converts beta, X-ray, and above all gamma waves from cobalt-60 into electricity. There is much more energy in a gamma ray,’ said Mr McLeod. Mr McLeod estimates the ‘levelised cost’ of electricity at $7-17 per megawatt hour, cheaper than thin-film solar ($36-44), gas combined cycle ($44-68), or nuclear ($118-192), once scale is achieved. The capital cost is under $300,000 per megawatt, a tiny fraction of the $6,500,000 average cost for the latest nuclear reactors.” – bto: Das nenne ich einen echten Durchbruch. Technologie und die Marktwirtschaft würden erneut beweisen, dass sie funktionieren.
  • “Cobalt-60 is relatively safe with a half-life of 5.2 years, though you would not want it in your kitchen. The small pencil-sized sticks are placed in tubes, protected by 11in (30 cm) steel in boxes. They are sealed in cement buildings when scaled up for serious power. They do not require the fortress architecture that make nuclear fission plants so expensive.” – bto: Also es gibt Strahlung, aber nicht so fatale, leichter zu sichern, kleinere Anlagen. Leuchtet ein.
  • “The UK government has jumped on Infinite Power’s cobalt-60 battery to help solve an immediate conundrum: how to switch from combustion engines to EVs without breaking the grid, already under transition stress as it goes from being a 20th Century fossil-based system to a 21st Century flexible system of distributed green power.” – bto: Immerhin sieht man es als ein Problem an. Bei uns wird einfach erzählt, dass wir weniger Auto fahren sollen.
  • “Britain has a strong incentive to make use of spent nuclear fuel. It is sitting on the world’s largest stockpile of radioactive residue at Sellafield, listed today on government books as a giant liability but with the potential to become an asset instead.” – bto: Das wäre auch für uns gut, aber das atomfreie Deutschland …
  • “Once the technology takes off, demand creates its own supply. It becomes commercially worthwhile to build small industrial reactors just to make the cobalt-60 round-the-clock. That at least is the idea.”
  • “Mr McLeod said the radioisotope technology has lain dormant because the world was not ready. He compared it to gasoline in the late 19th Century before the combustion engine. It was deemed useless by early oil drillers and tipped into rivers in Pennsylvania. A single twist in technology turned waste into liquid gold.” – bto: Wenn das alles stimmt, denke ich mit einem lauten Lachen an unsere “Endlager”-Diskussion.
  • “What is clear is that there are countless technologies emerging across the world that are changing the calculus on CO2 abatement faster than governments, economists, and commentators can keep up. Britain is the crucible where so many breakthroughs are happening, perhaps because the country never succumbed to the technology luddism of the precautionary principle, and perhaps because the grip of vested interests is relatively weak (the same thing).” – bto: nicht wie bei uns, wo aus einer ehemaligen Technologienation ein Land wurde, das auf Selbstmord aus Angst vor dem Tod setzt.

telegraph.co.uk (Anmeldung erforderlich): “The possibilities for the UK’s net-zero drive are tantalising”, 7. Februar 2021

Kommentare (30) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Karl
    Karl sagte:

    Thermonuklidbatterien sind wirklich nichts neues. Schon die Voyager-Sonden (Bj. 1977) sind mit diesen bestückt. So eine Batterie kostet einige hunderttausend Dollar und liefert dann in etwa die Leistung für EINEN PC samt Bildschirm.
    Der UK hat ein Riesenproblem mit atomaren Altlasten. Es wäre Wahnsinn, diese in kleinen Portionen überall hin zu verteilen.
    Vielleicht mal was zum Thema Wasserstoffproduktion aus Solarstrom im Nahen Osten schreiben, das hätte dann was mit Zukunft zu tun. Nicht diese Doktor-Seltsam-Story da oben aus den 1960er-Jahren.

    Antworten
  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Britain is the crucible where so many breakthroughs are happening, perhaps because the country never succumbed to the technology luddism of the precautionary principle, and perhaps because the grip of vested interests is relatively weak (the same thing).”>

    Fair enough.

    Sollen die Briten doch anhand der neuen Technologie zeigen, was sie drauf haben.

    Sie haben schließlich eine Menge nachzuholen, die innovative Londoner Finanzmeile hat jedenfalls dem LAND keinen deutlich höheren Wohlstand gebracht.

    Die EU-Bürokratie wird sie dabei nicht behindern.

    Wenn sie den PRKAKTISCH einsetzbaren Technologie-Knüller für ein besseres Klima erfinden, herstellen und anbieten, werden wir mit Freude ein paar Leute in UK sehr, sehr reich machen.

    Disclaimer:

    Das ist KEIN Votum für die deutsche Energiewende.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Disclaimer: Das ist KEIN Votum für die deutsche Energiewende.”

      Das nicht, aber es liest sich wie das Hinterhertrauern über eine seit Jahren Verflossene, die Sie verlassen hat und alleine viel glücklicher ist.

      Naja, wenn es Ihnen hilft.

      Antworten
      • ruby
        ruby sagte:

        Werter Herr Ott,
        wenn Sie weiter antworten, werden sich noch viele wunderbare Damen in Sie verlieben!
        You made this day a special kind of fun, Sir.
        Stricly offtopic

  3. Hans Severin
    Hans Severin sagte:

    Anna Nuema sagte: Die Begeisterung für neue Technologie ist sicherlich angebracht,

    Schön mal so viele positive, zukunftsweisende Beiträge zu lesen. Auch ich bin immer wieder überrascht, wie oft ich auf etwas Neues stoßen, das mein Leben verbessert. Müssen nicht gleich Erfindungen sein, können so triviale Dinge sein, wie die Zahnpaste rechts abzulegen, um sie gleich zu sehen und den Verschluss aufzuschrauben, vor dem Griff nach links zur Zahnbürste. Seine Umwelt leichter, angenehmer und besser zu machen war schon immer ein Antrieb des Menschen.

    Was es jetzt noch braucht, ist der Wunsch und die Realisierung ein besserer Mensch zu werden. Da geht es leider ans Eingemachte. Wie oft habe ich zu Beginn der Pubertät gebeichtet: ich habe unkeusche Gedanken gehabt, und 6 Vaterunser + Gegrüßet seist du Maria als Buße haben nur kurzfristig Erleichterung gebracht. Nun sind wir hier alle Erwachsen und weniger oder anders gläubig, aber der Wunsch ein besserer Mensch zu werden besteht (hoffentlich) immer noch.
    (Mit fortschreitender Pubertät verschwanden nicht die Gedanken, aber der Drang zur Beichte zu gehen…)

    Diesmal aber – hoffentlich – nicht für einen Priester oder dem Glauben – auch nicht für den Partner oder die Kinder, sondern zum Nutzen für einen selber. Da spricht jemand einen unfreundlich an und schon ist der Ärger da und mit dem Ärger die Wut und die Unbewusstheit mit der man reagiert, und hinterher ist man beschämt, denkt sich, da hätte ich auch gelassener reagieren können, und wie komme ich bloß von diesem Verhaltensmuster los.

    Obwohl dieses Thema durchaus spannend sein kann, schließe ich mal damit: ohne dass der Mensch besser wird oder sich bemüht es zu werden, wird keine Technologie die Erwartungen erfüllen, die der Mensch damit verbindet, die Probleme mögen anders aussehen, aber es werden immer noch dieselben Probleme sein. Die Menschen in Hiroshima werden die Atombombe sicher nicht als eine bessere Tötungsart begrüßt haben im Vergleich zu der Art wie die Römer ca. 150 v. Ch. Karthago und seinen Bewohnern den Garaus gemacht haben.

    Antworten
  4. Gerhard Buchmann
    Gerhard Buchmann sagte:

    Tut mir leid, aber wenn etwas derart in den höchsten Tönen gelobt wird, das bin ich skeptisch. Das ist mir zu viel Marketing. So ähnlich wie bei der Kernfusion, die seit mindestens 50 Jahre die Welt rettet.

    Antworten
  5. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Jetzt wissen wir, dass die künftige Bundeskanzlerin Annalena Charlotte Alma Baerbock heißen wird. Ziemlich wahrscheinlich zumindest.”

    Na ja. Martin Schulz hatte Monate vor der letzten Bundestagswahl für seine SPD auch ganz schön ordentliche Umfragewerte und die Wahlen waren dann nicht so prickelnd. Lassen wir die Leute doch erst einmal die Kernbotschaften des grünen Parteiprogrammes lesen oder in den Wahl-o-mat eintippen und dann sehen wir weiter, ob nicht doch der jetzt geprügelte Herr Laschet die wesentlich besseren Karten hat.

    Wenn einen Monat vor der Wahl eine Frequenzschwankung und eine Verkettung ungünstiger Umstände einen nationalen Blackout in Deutschland produziert, sinkt in den Wochen danach die Begeisterung des Wahlvolks für Politiker, die die Verkehrs- und Energiewende am stärksten pushen. Selbst ein verregneter Sommer im Vergleich zu den letzten dreien kann sich hier schon auf Frau Baerbocks Wahlchancen auswirken. Und jetzt haben wir Sonderfaktoren wie Versprecher, skandalös handelnde persönliche Mitarbeiter, mediale Kampagnen diverser Chefredakteure oder ähnliches noch gar nicht betrachtet. Hier fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter. Oder die Spree, wie man hier wohl korrekterweise sagen müsste…

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Selig

      Nicht vergessen: über 90% der ARD-Volontäre würden Grün-Rot-Rot wählen (57% Grüne, 23% Linke, 12% SPD, 4% “Sonstige”, 3% CDU/CSU, 1% FDP)

      https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Gruene-Mehrheit-Die-ARD-und-ihre-Volos,nachwuchs200.html

      Ich habe in den letzten Jahren nur ein einziges Mal eine nicht-linke, junge, öffentlich-rechtliche Journalistin gesehen oder gehört: Julia Ruhs vom Bayerischen Rundfunk. Die traut sich sogar, Kommentare gegen das Gendern zu spechen, was mittlerweile im kompletten öfffentlich-rechtlichen Rundfunk ein Alleinstellungsmerkmal ist.

      Und da überrascht es Sie, dass unseren Gesinnungsjournalist*innen gleich reihenweise die Höschen feucht werden (sogar denen bei ProSieben…) wenn die Grünen eine Kanzlerkandidat*in nominieren – auch wenn die offensichtlich unfähig ist?

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      Bin bei Ihnen.

      Auf polemische Feststellungen wie

      >Jetzt wissen wir, dass die künftige Bundeskanzlerin Annalena Charlotte Alma Baerbock heißen wird. Ziemlich wahrscheinlich zumindest.>

      oder

      > …die Politik will es nicht glauben, kann man doch mit Angst gut Wähler mobilisieren.>

      kann ich verzichten.

      Das ist billige Stimmungsmache, weiter nichts.

      Deutschland wird im September KLARE Alternativen haben.

      Egal, wie es am Ende ausgeht mit einer Union,

      die vernünftig genug ist, nicht gegen den Feind in den eigenen Reihen, sondern gegen links kämpft und damit nach Lage der Dinge wahrscheinlich den Kanzler stellen wird

      oder

      einer, die dumm genug ist, sich selbst zu zerfleischen und zweitstärkste Partei wird:

      Die Grünen werden mit ihrer Auffassung, dass die CO2-Neutralität 2050 das MASS der Politik sein MÜSSE, bei Laschet gegen die Wand laufen.

      Der hat zu viel ERFAHRUNG, um zuzulassen, dass die Stahl- oder Chemieindustrie wegen zu hoher Strompreise aus dem Land gefegt wird.

      Ich bin ganz sicher, dass Baerbock und die Basis-Grünen ab Herbst ein PRAKTIKUM in REALITÄTSGESTALTUNG absolvieren werden.

      Darüber wird es bei CDU/CSU keine Meinungsverschiedenheiten geben.

      Denn Söder wird sehr genau hinsehen, wie sich z. B. die bayerische Automobilindustrie entwickelt.

      Klar, auch die Praktikanten regieren mit.

      An welchem Punkt die KOSTEN für die REGIERTEN zu hoch werden, bestimmen sie aber nicht.

      Antworten
  6. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Die Chemie hat bei der EEG-Umlage reine Abwehrkäpfe gefochten und ist auf eine bessere Strategie umgeschwenkt. Bekenntnis zur Energiewende mit gleichzeitiger Benennung von Preis und Menge der in der Chemieindustrie benötigten Energie. Und nun (grüne) Politik bitte den Weg aufzeigen.

    Die geforderten 630TWh sind wohl mehr als die GESAMTE 2018er Energieproduktion in D. Der Preis von 4ct/kwh im Moment unerreichbar. Bin mal gespannt, was die Politik dazu sagen wird.

    https://www.vci.de/themen/energie-klima/uebersicht.jsp

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Stoertebekker

      Ich glaube nicht, dass da eine Antwort von den Grünen kommen wird – weil sie keine Antwort darauf haben, die über ökologische Kalendersprüche hinausgeht.

      Mich erinnert das aber an einen großartigen Spruch vom “Erneuerbare Energien”-Stammtisch der örtlichen Grünen, dem ich vor einiger Zeit gelauscht habe:

      “Sinnvoller Stromverbrauch an einem Sommerwochenende is 2025 Dienst an der Energiewende.”

      Die Grünen erwarten, dass wir zu dem Zeitpunkt massive Strom-Überproduktion haben – und im Winter vermutlich Stromknappheit.

      Gibt es Chemieanlagen, die sich technisch und wirtschaftlich betreiben lassen, wenn man sie nur laufen lässt, wenn es gerade viel Strom gibt? Technisch vielleicht, da haben Sie mehr Einblick als ich. Aber betriebswirtschaftlich halte ich es für nahezu unmöglich, dass die riesigen und teuren Anlagen auf wochenlange Ausfallzeiten wegen Strommangel hin kalkuliert sind – die Anlagen sind doch so teuer, dass sie sobald gebaut am besten dauerhaft ausgelastet laufen sollten.

      Unter solchen Betriebsbedingungen würde die Chemieindustrie noch viel niedrigere Strompreise fordern, um weiter zum Erhalt der Standorte in Deutschland bereit zu sein.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        Moin Herr Ott, diesmal konziliant im Ton 😉

        Eine Chemieanlage wird so betrieben, dass sie von Revision (Wartung) zu Revision durchläuft. Mehrere Jahre. Abschalten ist für zB Polymerisierungen ein Drama, da man dann ggfs. bergmännisch das Zeug rausholen muss. Kontrolliert ab- und anfahren dauert Tage und kostet sehr viel Geld. Will niemand. Insofern muss der Strom natürlich dauerhaft fließen.

        – Und das wird er auch. Heute haben die großen Standorte alle eigene Kraftwerke. Und in Zukunft wird es Puffertechnologien geben – das müssen nicht Batterien sein, das können auch chemische Verbindungen sein, die man bei Bedarf reagieren lässt (zB Wasserstoff).

        -cUnd wenn Sie und der ggfs. noch übriggebliebene geneigte Leser sich mal von all den Vorurteilen frei machen – beobachten Sie einfach mal, wie die Chemieindustrie (mit Pharma zusammen um 450.000 Beschäftigte) mit den Themen umgeht. Auch wenn ich ansonsten nicht viel Gutes an Managern lasse, die haben hin und wieder gute Leute an der Spitze.

        – Die hier im Forum immer wieder bemitleidete Auto-Industrie muss erst noch durch nen Erneuerungsprozess. Die Chemie hat den in den letzten 20 Jahren hinter sich. Weg von Preisabsprachen, Kampf gegen Regulierung (Reach, EEG) und die Bevölkerung (CO-Pipeline) hin zu gemeinsamer Lösungssuche und Ernstnehmen der anderen Seite. Bringt viel mehr. In >25 Jahren hab ich, glaub ich, einen Streik erlebt, ggfs. zwei. IGBCE und Arbeitgeber gehen vernünftig miteinander um. Sind idR auch durchgehend gut ausgebildete Leute.

        – Im Übrigen: die Grünen werden dem VCI antworten. Hier mal ein kurzer Headline-Auszug. Der VCI macht seine Punkte. Klar, aber nicht konfrontativ.

        (würde unseren Diskussionen hier im Forum manchmal auch gut tun)

        «Ludwigshafen/Berlin». Die Bundestagsfraktion der Grünen gründet einen Wirtschaftsbeirat und will damit am Montag einen stetigen Austausch mit ausgewählten Unternehmern und Managern beginnen. Viele strebten in das Gremium. Mit dabei sind unter anderem BASF-Chef Martin Brudermüller und der Chef von Roche Pharma in Deutschland, Hagen Pfundner.

        Das Verhältnis zwischen Cemieindustrie und Öko-Bewegung war traditionell angespannt. Umso überraschender ist es, dass jetz ausgerechnet BASF-Chef Martin Brudermüller zum Lieblingsmanager der Grünen aufsteigt, wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtet.

        BASF-Boss warnt – “Klimaschutz darf nicht in Arbeitslosigkeit münden”

    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      @Anna Nuema:
      Auf der verlinkten Seite geht es um “Fusion”, hier geht es um “Fission”, letzteres funktioniert schon lange, wenn auch nicht so toll wie gewünscht, ersteres funktioniert bisher nur in der Wasserstoffbombe oder im Labor.

      Antworten
      • der Kater
        der Kater sagte:

        “In Mathe war ich immer Deko.” oder einfach nur die “Physik alter weißer Männer.”

        So ist das heute eben. Fission ist, was wir dafür halten.

  7. Gnomae
    Gnomae sagte:

    Ich kenne kein Kraftwerk, das Strom Klimaneutral herstellen kann. Allein der Begriff “klimaneutral” ist irrational.

    Die nächste Erkenntnis: “71 Prozent der weltweiten industriellen Treibhausgase stammen von nur 100 Unternehmen. Mehr als die Hälfte der Industrie-Emissionen kann demnach auf 25 Firmen zurückgeführt werden.”

    Dies lässt für mich den einzig logischen Schluss zu, dass die Verringerung von Treibhausgasen vernünftig nur über Technologie erfolgen kann, da alles andere eine Reduktion der wirtschaftlichen Tätigkeit bedeutet. Eine Reduktion der wirtschaftlichen Tätigkeit muss aber das Absinken des BSP zur Folge haben, damit zwingend einen Wohlstandsverlust für alle Teile der Bevölkerung.
    Man muss daher die Forschung in alternative Energien extrem verstärken, auch in die Weiterentwicklung der atomaren Forschung, Entwicklung von neuen Reaktortypen und von Speichermedien. Die Bundesrepublik müsste daher eine neue Generation von mindestens 20 Kernkraftwerksstandorten genehmigen und durch die Stromkonzerne errichten lassen.

    Ferner sollte auch die Klimaforschung neu aufgesetzt werden, da die Klimamodelle offensichtlich in der Prognose so erheblich falsch liegen, dass ein kompletter neuer Ansatz erforderlich ist.

    Die grüne Politik steht ausschließlich für De-Industrialisierung, Wettbewerbsverlust, Umverteilung, Steuererhöhung und Bürgerbevormundung. Unbegreiflich ist mir, wie man die Klimaerwärmung per Gesetz beschränken kann und dies dann auch noch im Bundestag beschließt / zustimmt. Rechtfertigt das 10.000 EUR Grundgehalt im Monat?

    Antworten
    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      Deutschland ist für 2-3 % des weltweiten CO2 – Austosses verantwortlich. Die Musik spielt also woanders. Wie kann kan diese “anderen” (China, Indien usw.) nun veranlassen weniger CO2 zu produzieren? In dem man ihnen zeigt wie man den teuersten Strom weltweit produziert bei gleichzeitig sinkender Netzsicherheit? Das finden die richtig geil, das wollen sie auch haben. Das geht doch nur, in dem man Technik entwickelt, die CO2 einspart und die gleichzeitig alles in allem billiger ist als das bisherige. Wie denn sonst? Der andere Weg ist natürlich Geoengeneering, aber die beiden Wege schließen sich nicht gegenseitig aus.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Gnomae

      “71 Prozent der weltweiten industriellen Treibhausgase stammen von nur 100 Unternehmen. Mehr als die Hälfte der Industrie-Emissionen kann demnach auf 25 Firmen zurückgeführt werden.”

      Diese Statistik ist ein Beispiel für den typischen Grünen-PR-Müll, der ein wohliges Gefühl bei verbeamteten Studienräten, Klimahüpfern und sonstigen antikapitalistischen Minderleistern erzeugt, aber ansonsten ziemlich inhaltsleer ist. Die Zahlen sagen mehr über die Marktkonzentration im Energie- und Rohstoffsektor aus als über Umweltprobleme.

      Die von diesen Unternehmen hergestellten Produkte werden nämlich von fast jedem Bewohner der Erde gekauft. Das sind alles Stromerzeuger, Ölkonzerne, Gaskonzerne, Kohlekonzerne und diversifizierte Rohstoffkonzerne.

      Die erzeugen den Strom und fördern Röhol, Gas und Kohle nicht zum eigenen Spaß, sondern weil letztendlich jeder Konsument diese Produkte oder unter Energieeinsatz hergestellte andere Produkte einkaufen will.

      “Die grüne Politik steht ausschließlich für De-Industrialisierung, Wettbewerbsverlust, Umverteilung, Steuererhöhung und Bürgerbevormundung.”

      Die Chinesen freuen sich…

      Antworten
  8. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “In Deutschland wird daran bestimmt nicht geforscht, denn hierzulande ist ja anscheinend alles, was mit Atom zu tun hat, verboten.”

    Das liegt daran, dass unser echter (oder auch nur von den Gesinnungsjournalisten als wichtigste grüne Propagandisten- und gleichzeitig Zielgruppe eingebildeter) Leidensdruck beim Thema Energieversorgung noch nicht groß genug ist.

    Die Grünen waren auch jahrzehntelang gegen alles, was irgendwie mit “Genen” zu tun hat – und jetzt kann ihnen die Corona-Impfung mit experimentellen mRNA-Impfstoffen gar nicht schnell genug gehen.

    Und im “Bundestagswahlprogramm 1987” forderten die Grünen noch ein Verbot von ISDN, Glasfasernetzen und digitaler Kommunikation ganz allgemein. (Ob denen jemand erklärt hat, dass Computer auch alle digital Informationen verarbeiten?)

    https://www.boell.de/sites/default/files/assets/boell.de/images/download_de/publikationen/1987_Wahlprogramm_Bundestagswahl.pdf (Seite 41 im PDF)

    “DIE GRÜNEN befürworten eine bedürfnis­orientierte Technikentwicklung auch im Kommuni­kationsbereich. DIE GRüNEN unterstützen den Widerstand gegen IuK-Techniken [Informations- und Kommunikationstechniken] und fordern:
    • Ausweitung der Mitbestimmungsrechte über Be­triebe und Branchen hinweg, um der übergreifen­den technischen Vernetzung begegnen zu können.
    • Verbot von Personalinformationssystemen und sonstiger Systeme, die geeignet sind, die Beschäftig­
    ten zu verdaten.
    • Keine Digitalisierung des Fernsprechnetzes.
    • Keine Dienste- und Netzintegration im Fern­sprechnetz (ISDN).
    • Keine Glasfaserverkabelung (Breitband-ISDN).
    • Stopp des Kabel- und Satellitenfernsehens.
    • Wirksame parlamentarische Kontrolle der Post.”

    Besonders lustig:

    “DIE GRÜNEN sind für Boykottmaßnahmen ge­gen Erzeugnisse der IuK-Industrie wie Bildschirm­text und sind für die Entwicklung alternativer Tech­nologien und nicht-technologischer Alternativen.”

    Tja, und heute kann es den Grünen mit der “Digitalisierung” gar nicht schnell genug gehen, schon weil das für wohlversorgte Beamte und beamtenähnliche Sachbearbeiter die Möglichkeit zum geliebten Home-Office eröffnet…

    Antworten
    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      WOW!!! The time they are changing.

      Sehen wir das mal positiv. Was heute politisch gelabert und gefordert wird, interessiert in 30 Jahren niemanden mehr. Insofern könnte Deutschland dann seine Grundlast mit sanftem Iso-Strom (Kernenergie rebranded) bereitstellen, Internet kommt flächendeckend vom Bezos-Musk-Satellitennetzwerk im Prime-E-Auto-Abo inklu. und man lässt sich wie selbstverständlich RNA und DNA jährlich frisch aus dem Labor in die Zellen knallen und futtert industrielles Synthetikfleisch zum Wohle der Volks- und Tiergesundheit.

      Opa und Oma erzählen was von Gen-Mais und Kernkraft-Nein-Danke und ernten wie die Generationen vor Ihnen ein mitleidiges Lächeln von der Jugend, die sich dann neuen und großen Problemen zuwendet. Zum Beispiel der Verschmutzung der Stratosphäre durch Feinpartikel aus den ganzen Raketenstarts des Weltraumtourismus der Trillionäre.

      Große Isotop-Batterien: Spannendes Thema; kannte ich bis dato nur als Weltraumtechnologie. Tja, man weiß nie, aus welcher Ecke noch Überraschungen kommen können.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        “Was heute politisch gelabert und gefordert wird, interessiert in 30 Jahren niemanden mehr.”

        Bei den Grünen ist das auf jeden Fall so. Aber wie kann jemand mit so flexiblen Positionen gleichzeitig behaupten, seine Position sei immer die einzige moralisch richtige?

        “Große Isotop-Batterien: Spannendes Thema; kannte ich bis dato nur als Weltraumtechnologie. Tja, man weiß nie, aus welcher Ecke noch Überraschungen kommen können.”

        Das gleiche geht auch mit viel primitiveren Mitteln im Wärmesektor: Castor-Behälter im eigenen Garten verbuddeln, Abwärme aus dem radioaktiven Zerfall per Wärmepumpe absaugen (vielleicht reicht auch schon ein simpler Wärmetauscher?) – und zack, schon haben Sie klimaneutral Wärme für Ihr Haus im Winter und den Gartenpool im Sommer. ;)

    • Jacques
      Jacques sagte:

      @Richard Ott: Danke für ihren Post. Sehr, sehr wichtig.
      Mit diesem Programm könnte man bspw. schön plastisch einer Schulklasse vermitteln, wie gefährlich und nutzlos der Staat als großer Planer ist. Der Staat ist kein Unternehmer und kann das gar nicht sein. Der Staat muss die richtigen Rahmenbedingungen setzen und sich ansonsten raushalten!

      Antworten
  9. foxxly
    foxxly sagte:

    ……. was nutzen all die guten und schönen technischen lösungen, wenn die deutsche politik dagegen arbeitet.
    bk merkel kann sich doch nicht besseres wünsches, als dass ihre partei /union weiter verliert. dann kommen die grünen an die führung und führen das werk von merkel fort:
    -abbau der deutschen wirtschaftskraft und marktmacht
    -links-sozialisierung und umerziehung des volkes

    ihre bisherige politik ist alles andere als die liebe zum eigenen land; ja ich denke, innerlich hasst sie deutschland.
    dies wird mit grünrotrot etc (und den kombinationden daraus) keinfalls besser.

    soll man sich als bürger jetzt wünschen, dass söder, oder laschet gewinnt? sie haben die merkelpolitik vollens mitgetragen. vielleich sind sie das kleinere übel?

    deutschland wird erst wieder stabiler und wirtschaftlich stärker, wenn es seine innere haltung ändert.
    eine haltung, welche mindestens die letzten 16 jahre merkel, destruktiv, verunsicherung, mehr angst, destabilisierend, zunehmende ausbeutung des klein und mittelstandes, gesellschaft spaltend, überbürokratisiert und uneffeizienter, – und einiges mehr in diese richtung, war und weiter ist.

    – “ein land, in dem wir gut und gerne leben”!? wie lange geht dies noch? und wer lebt hier gut und gerne?

    wir haben eine maximale verschuldung, welche einer kriegsfolgelast entspricht.
    führen wir einen krieg gegen uns selber?

    …….. ein zitat von rolland baader:
    “wir werden nachhungern müssen, was wir vorauskonsumiert haben”

    man sollte dieses aktuallisieren: “wir werden nachhungern müssen, was wir voraus-verteilt haben”

    Antworten
  10. Hansjörg Pfister
    Hansjörg Pfister sagte:

    Kobalt-60 Batterien scheinen mir interesssant zu sein. Kobalt – 60 hat eine relativ kurze Halbwertszeit von 5,7 Jahren und zerfällt dann zu einem stabilen Nickel – Kern. Nicht so wie Uran 236 oder Plutionium 240, das in ihrerseits wieder radioaktive Nuklide zerfällt. Aber Anna Lena mag, glaube ich, keine Kobolde. Ach was, wir speichern einfach die Energie im Netz und gut ist!

    Antworten
    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      Was ich noch ergäänzen wollte: Zur Herstellung von Kobalt-60 braucht man eine Neutronenquelle, also einen Kernreaktor. Aber die sind ja auch pfui!

      Antworten
      • Hansjörg Pfister
        Hansjörg Pfister sagte:

        Was aber auch nicht verschwiegen werden darf: Diese Nuklid – Batterien kann man nicht hoch- und runterfahren wie einen Reaktor. Sie geben ihre Leistung kontinuierlich langsam abfallend ab. Sie eignen sich also nur für Grundlastanwendungen. Oder man muss die Energie anderweitig abführen (als Wärme). Dieser neue Mars Rover “Preserverance” arbeitet auch mit einer Nuklid – Batterie, nicht mit Solarzellen wie eine Vorgänger. Anna Lena hätte so ein Projekt niemals genehmigt. Auch die Voyager Sonden, die 1977 ins All geschossen wurden, funktionieren immer noch und sind immer noch erreichbar dank ihrer Plutonium – Batterie.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Pfister

      “Kobalt – 60 hat eine relativ kurze Halbwertszeit von 5,7 Jahren und zerfällt dann zu einem stabilen Nickel – Kern”

      Oh Gott, Nickel! Denken Sie denn überhaupt nicht an die vielen Nickel-Allergiker? Da denkt man, Kobold wäre auch so schon schlimm, und dann kommen Sie mit sowas!

      Antworten

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Hansjörg Pfister Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.