Jobmaschine Deutschland – Rückgang der Produktivität

Bekanntlich ist nichts so wichtig für den künftigen Wohlstand und die Fähigkeit, die Kosten einer immer weiter alternden Gesellschaft zu schultern, wie die Produktivität pro Kopf. Hierzu hatte ich schon vor einiger Zeit im Zusammenhang mit Behauptungen, Deutschland sei ein Gewinner des Euro, hingewiesen:

→ Deutschland der große Eurogewinner? – Falsch gerechneter Vergleich mit Japan als Basis für die Transferunion?

Darin habe ich gezeigt, wie es wirklich im Vergleich zwischen Japan, Großbritannien und Deutschland aussieht:

BIP pro Erwerbstätigen:

Deutschland: 1999, 80.545 US-Dollar (konstant 2011) und 91.770 US-Dollar 2018 macht ein Plus von 11.225 bzw. 14 Prozent.

Japan: 1999, 64.301 US-Dollar und 2018 77.261 US-Dollar, macht ein Plus von 12.960 bzw. 20 Prozent.

In Großbritannien stieg das BIP pro Erwerbstätigen von 68.475 auf 80.544 um 12.069 bzw. 17 Prozent!

Die Produktivität ist bei uns also weniger gewachsen als in anderen Regionen und selbst SPIEGEL ONLINE erkennt darin ein Risiko für die Zukunft:

  • “An jedem einzelnen Werktag entstehen in diesem mauen Wirtschaftsjahr zwischen Flensburg und Garmisch rund 2700 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze mehr als wegfallen. (…)  Seit Mitte der Nullerjahre läuft diese Jobmaschine scheinbar unabhängig von der Konjunktur. Von 1991 bis 2004 war die Zahl der Arbeitsplätze um 0,4 Prozent gesunken – obwohl die Wirtschaft im Schnitt jährlich um 1,5 Prozent wuchs. (…) von 2005 bis 2018 legte die Wirtschaft mit 1,4 Prozent im Schnitt schwächer zu – aber es entstanden sechs Millionen neue Arbeitsplätze, ein Zuwachs von deutlich mehr als 15 Prozent.”bto: und dazu dann diese sehr schöne Abbildung.

Quelle: SPIEGEL ONLINE

Da muss man nun wirklich kein Mathematiker sein, um zu erkennen, dass die Produktivität pro Kopf zurückgegangen ist. Dann muss es aber auch einen wachsenden Niedriglohnsektor geben und generell langsamer steigende Löhne. Nur so ist es auch möglich, Unqualifizierte (Zuwanderer aber auch Einheimische) in Arbeit zu bekommen.

  • “Zwar halten mehrere Umstände die Jobmaschine am Laufen – doch inzwischen treibt sie sich zum überwiegenden Teil von selbst an. Denn je knapper Arbeitskräfte werden, desto mehr horten Arbeitgeber sie regelrecht. (…) In der Folge werden Arbeitskräfte noch knapper, Arbeitgeber horten sie noch ausgeprägter – ein klassischer Selbstverstärkungseffekt. Gut die Hälfte der sechs Millionen neuen Jobs seit 2006 ist laut IAB-Studie allein auf diesen Effekt zurückzuführen, mit steigender Tendenz.” – bto: Hier handelt es sich dann um die relativ besser Qualifizierten und da kann man sicherlich nur zustimmen. Es wäre dann auch nur eine Frage der Zeit, bis die Produktivität wieder wächst.
  • “(…) die Hartz-Reformen (…) spielten sie eine wichtige Rolle (…) wirkten höchstens in den ersten Jahren (…) fungierten aber quasi als Initialzündung des Selbstverstärkungseffekts (…).” – bto: So kann man das sehen. Sie haben natürlich auch den Markt nach unten geöffnet.
  • “Noch stärker haben aber zwei weitere Effekte für neue Arbeitsplätze gesorgt: Das insgesamt recht schwache Lohnwachstum – das erst in den jüngsten Jahren stärker wurde. Und der Trend zu kürzeren Arbeitszeiten, den Arbeitgeber durch Neueinstellungen ausgleichen. Mit Abstand am stärksten war jedoch der sich selbst verstärkende Effekt der knappen Arbeitskräfte.” – bto: ein Trend, der sich ja noch deutlich schneller fortsetzen dürfte.
  • “(…) ab Mitte der Zwanzigerjahre wird die Demografie voll durchschlagen. (…) ein Nettoverlust, derselbst mit enorm hoher Zuwanderung von Fachkräften kaum zu kompensieren sein wird. (…) Künftig werden die Beschäftigten noch deutlich höhere Ansprüche stellen und durchsetzen können. Auch die Digitalisierung verliert dadurch einen Teil ihres Schreckens: Zwar werden neue Jobs oft ganz neue und anspruchsvolle Fähigkeiten erfordern – aber Arbeitgeber werden sehr viel investieren, um ihre Arbeitnehmer dafür zu schulen. Andererseits dürfte auch die Abgabenlast der Arbeitnehmer steigen, etwa für die Rente der Babyboomer-Generation und die Pflege der vielen Alten.” – bto: sehr viele Punkte auf einmal. Richtig ist, dass Automatisierung und Digitalisierung Chance und nicht Risiko sind und dass die Ausgaben deutlich steigen werden.
  • Womit wir auch zur Schattenseite kommen: “Der Jobboom der vergangenen Jahre (…) hat die Arbeitsproduktivität deutlich geschwächt: Die Wirtschaftsleistung pro Arbeitnehmer ist in Deutschland heute niedriger als vor der Finanzkrise. Ab einem bestimmten Punkt könnten deutsche Unternehmen im globalen Wettbewerb schlicht nicht mehr mithalten. Und dann wäre auch das goldene Zeitalter für die Arbeitnehmer vorbei.” – bto: Und hier lohnt es sich nachzudenken. Kann es nicht sein, dass wir durch billiges Geld, schwachen Euro und die explodierende Verschuldung in der Welt einen Scheinboom erlebt haben, der auch Geschäfte, die sonst nicht wettbewerbsfähig gewesen wären, gezogen hat? Dann haben wir eine Illusion, die bei Wegfall dieser Rahmenbedingungen platzt.

Quelle: IAB

→ spiegel.de: “Jobmaschine Deutschland – aber nicht mehr lange”, 14. Mai 2019

Und hier der Link zur Studie:

→ doku.iab.de: “GDP-Employment Decoupling and the Slow-down of Productivity Growth in Germany”,2019

Kommentare (74) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ M. Stöcker

    > Es geht vor allem um Systemstabilität; und das geht auch ohne REALES Wachstum, jedoch nicht ohne MONETÄRES Wachstum (Stichwort G->G‘).>

    In einem einzigen Satz, einfach mal so dahin gesagt, was und was nicht geht.

    Es ist schlicht Ignoranz und Irreführung zu behaupten, dass das (gegenwärtige) System OHNE reales Wachstum stabil bleiben könne.

    Die MÄRKTE, die es bei Ihnen gedanklich schon nicht mehr zu geben scheint, werden das System zu Fall bringen und zwar gerade WEIL monetäres Wachstum ohne reales keine Bewertungsstabilität erzeugen kann.

    Die mit „monetärem Wachstum“ befeuerten steigenden Asset-Preise werden keinen Turmbau zu Babel erstellen, der festgefügt bis in den Himmel reicht. Dieses „Projekt“ wird nicht mit einer Sprachverwirrung zu Ende gehen, sondern mit Zerfall.

    Und wenn die Märkte den Zerfall nicht schaffen sollten, dann sind es die Bevölkerungen, die mit politischem Regimewechsel das System destabilisieren.

    Alternde Gesellschaften ohne Wachstum werden nicht einfach verschwinden.

    Schauen Sie sich einfach mal um und nehmen Sie zur Kenntnis, dass sich nicht nur immer größere Risse bilden, sondern schon ganze Felswände abstürzen (Brexit).

    Am fehlenden monetären Kitt liegt es ganz sicher nicht, dass eine Nation so gespalten ist wie die in GB.

    Antworten
  2. JürgenP
    JürgenP sagte:

    „Um das Produktionswachstum der deutschen Baubranche ist es laut der Studie “Reinventing Construction: A Route To Higher Productivity” des McKinsey Global Institutes (MGI) nicht allzu gut bestellt. Denn während die deutsche Gesamtwirtschaft seit 1995 jährlich um 1,32 Prozent produktiver wurde, wuchs die Baubranche nur um 0,26 Prozent“.

    Folgen nach Ansicht der Analysten: „Zum einen würden der deutschen Wirtschaft so jährlich fast 100 Milliarden Euro entgehen, zum anderen werde der Infrastrukturbedarf des Landes nicht gedeckt“.

    Seit 1995 wurde Fachwissen durch Managementkonfusion und babylonischer Minderleistung, gepaart mit völlig fehlgeleiteter “Digitalisierung” und europakonformen Vorschriftenwust, ersetzt. 22 Jahre später ist um die Produktivität der Bauwirtschaft keinen Deut besser bestellt. Im Gegenteil, vor dem Hintergrund des Booms wird die miserable Produktivität verdeckt.

    DS: “Kann es nicht sein, dass wir durch billiges Geld, schwachen Euro und die explodierende Verschuldung in der Welt einen Scheinboom erlebt haben, der auch Geschäfte, die sonst nicht wettbewerbsfähig gewesen wären, gezogen hat? Dann haben wir eine Illusion, die bei Wegfall dieser Rahmenbedingungen platzt”.

    Ja, richtig. Das böse Erwachen nach dem Ende des Booms ist vorprogrammiert. Die Baubranche wird die Folgen deutlich zu spüren bekommen.

    Antworten
    • Horst
      Horst sagte:

      Natürlich wird die Baubranche die Folgen spüren, aber nicht, weil sie nicht genauso produktiv ist wie die anderen Branchen, sondern weil die Nachfrage nach Immobilien und Infrastruktur in einem Land mit düsteren demographischen Aussichten wegbricht.

      Antworten
  3. Jochen Römisch
    Jochen Römisch sagte:

    @ Michael Stöcker
    “dass es weniger Armut geben wird und in Folge die sinkende Lebenserwartung wieder die Richtung wechselt”
    Korrelation: niedriges Einkommen/Armut mit geringerer Lebenserwartung
    Korrelation: groß gewachsene Menschen sind statistisch gesehen die besseren Basketballspieler.
    Folgt daraus, dass ich mein Kind zum Basketballspielen schicken soll, damit es größer wird?

    Die Kausalität zwischen niedrigem Einkommen und schlechterer Gesundheit könnte ja wohl genauso gut mit der ungesünderen Lebensweise in der “Unterschicht” zu tun haben und wird im Einzelfall durch mehr Geld mitnichten verbessert.
    Also: geringere Intelligenz/Bildung/Selbstdisziplin–>Auswirkungen auf das selbst generierte Einkommen UND die Gesundheit.
    Ich beziehe mich natürlich nur auf meine (statistisch zu geringe) Beobachtungen in Deutschland.
    Selbstverständlich kann in anderen Ländern die Lebenserwartung mit ungenügender medizinischer Behandlung (aus Geldmangel) zusammenhängen.
    Grundsätzlich geht es mir nur um statistische Zusammenhänge und ich lege viel Wert darauf, dass man nicht von der Statistik auf den Einzelfall schließt. (Wenn es um den einzelnen Menschen geht!)

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      @ Jochen Römisch

      „Die Kausalität zwischen niedrigem Einkommen und schlechterer Gesundheit könnte ja wohl genauso gut mit der ungesünderen Lebensweise in der „Unterschicht“ zu tun haben und wird im Einzelfall durch mehr Geld mitnichten verbessert.“

      Jein: Einfach mal den verlinkten Beitrag in Ruhe durchlesen und den TED-Vortrag dazu anschauen. Ich habe hier aber schon des Öfteren darauf hingewiesen, dass zu einer frühkindlichen Bildung auch das Erlernen von gesunder Ernährung und gesundem Kochen in der Kita gehört (inkl. Gärtnern: https://www.bzfe.de/inhalt/gaertnern-im-kindergarten-1371.html ). Am besten werden Eltern aus sozial schwachen Verhältnissen hierbei mit einbezogen (Elternabende zu gesunder Ernährung und Lebensweise; Einsatz von arbeitslosen Müttern/Vätern beim Gärtnern etc.).

      Statt über die „Unterschicht“ zu lästern, sollten wir ihnen Möglichkeiten aufzeigen, einen Ausweg aus ihrem oftmals verkorksten Leben zu finden. Alle wird man damit nicht erreichen können, aber schon 10 % wäre ein großer Erfolg. Denn auch Ihnen scheint es ja um den einzelnen Mensch zu gehen.

      LG Michael Stöcker

      Antworten
  4. Thierry
    Thierry sagte:

    Bitte nicht vergessen:

    1- Die Bedürfnisse des Menschen sind unbegrenzt, solange es Waren/Produkte/Dienstleistungen gibt, deren Grenznutzen noch nicht erreicht ist. Die Suche nach solchen hat noch nichts mit Wachstum zu tun, sondern mit Neugier und Fortschritt.

    2- Arbeit ist unbegrenzt vorhanden, solange man den Mensch werken lässt.

    3- Die natürliche soziale Fürsorge erstreckt sich auf Familie und Familienverbund und setzt persönliche Beziehung voraus. Was heute unter dem Titel “sozial” segelt, wird veranstaltet, um die Mängel bei Realisierung von 1- und 2- zu korrigieren.

    4- Wachstum über die Relation zur Bevölkerungszahl und die Entwicklung von 1- und 2- hinaus wird notwendig durch die Kreditwirtschaft (fiat money). Exponential ist da nur der Irrtum.

    Antworten
    • Kermit der Laubfrosch
      Kermit der Laubfrosch sagte:

      Sehr richtig. Und deswegen sollten wir uns durch die eingebildete Begrenztheit von Fiat-Money auch nicht aufhalten lassen, die Menschen tätig sein zu lassen und damit ihr Leben zu verbessern.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Genau!

        Und wenn wir genug Geld für alle drucken und verteilen, dann gibt es auch keine Armut mehr. :D :D

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Wir sind hier am Blog weit hinter der Kurve – Geld für alle drucken, war gestern.

        Heute sind wir schon ganz woanders:

        Die SPD inkl. Finanzminister (!!) will die Respektrente u. a. mit einer Finanztransaktionssteuer finanzieren.

        Die gibt es nicht, wird es möglicherweise auch nie geben, weil es eine EU-Steuer sein müsste und man sich nach Lage der Dinge nicht wird darauf einigen können.

        Macht nichts, wir rechnen sie auf der Einnahmeseite schon mal rein.

        Wer es bis jetzt noch nicht gewusst hat und bis zur Wahl am Sonntag noch wissen muss:

        Was national nicht zu schaffen ist, wird im VORGRIFF supranational erreicht ; – )

        Dafür brauchen wir die EU.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Richard Ott

        “Und wenn wir genug Geld für alle drucken und verteilen, dann gibt es auch keine Armut mehr.”

        Zumindest steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es weniger Armut geben wird und in Folge die sinkende Lebenserwartung wieder die Richtung wechselt: Meet the Canadian doctor who prescribes money to low-income patients: https://www.vox.com/future-perfect/2019/5/3/18524482/canada-health-doctor-prescribing-money-income-poverty

        Muss man natürlich nicht unbedingt drucken, kann man auch ganz einfach fiskalisch realisieren.

        LG Michael Stöcker

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Stöcker

        Ich bin ja viel von Ihnen gewohnt, aber jetzt schocken Sie mich doch.

        Sie glauben wirklich, es gäbe weniger Armut wenn wir Geld drucken und an die Armen verteilen? Sind Sie sicher, dass Sie das bis zum Ende durchdacht haben?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        „Genug für alle“:

        Das ist die gesellschaftliche LEBENSLÜGE.

        Denn „genug für alle“ suggeriert im vorliegenden Fall, dass es eine Menge gedruckten Geldes gebe, die hinreichend sei für x oder y.

        Das ist eine Illusion.

        Was genug ist, wird durch einen Prozess bestimmt, der auf Interessenausgleich gerichtet ist, um die Gesellschaft stabil zu halten.

        Wie er abläuft, und ob die Gesellschaft stabil gehalten wird, hängt von den Interessen ab und von der Energie mit der sie vertreten werden, wozu auch das politische Erpressungspotenzial gehört.

        Der Prozess ist weder dem Ablauf noch dem Ergebnis nach a priori bestimmbar.

        Daher ist mit Wissenschaft im Sinne von richtig oder falsch letztlich nichts auszurichten.

        Es muss vielmehr Regelmechanismen der Begrenzung aus den praktischen Wirkungen heraus geben.

        Beim Geld drucken, speziell Geld drucken für ALLE, sehe ich sie nicht.

  5. Kermit der Laubfrosch
    Kermit der Laubfrosch sagte:

    Diese Entwicklung ist nicht wirklich erstaunlich angesichts einer Politik des jahrzehntelangen Lohndumpings, die auch Jobs mit nicht existenzsichernden Löhnen für zumutbar und womöglich gar erstrebenswert hält, weil ja “sozial ist, was Arbeit schafft”. In dieser Sichtweise dokumentiert sich das vollkommene Missverständnis dessen, worum es in der Wirtschaft(spolitik) gehen sollte: nämlich Produkte mit möglichst geringem Input herzustellen.

    Antworten
    • troodon
      troodon sagte:

      @ Kermit
      Eine steuerliche Entlastung der geringen und mittleren Einkommen bei gleichzeitig höheren Steuersätzen für hohe Einkommen+höhere Steuern für Kapitaleinkünfte, bei gleichzeitig höherem Freibetrag, würde dem entgegen wirken. Und ja, Mindestlohn sollte in D weiter erhöht werden mit min. 2% p.a..
      Das ganze Sozialsystem müsste umgestaltet werden (Vorschläge von Peichl), um tatsächlich auch Anreize für Mehrarbeit bei Geringverdienern zu schaffen. Es hauptsächlich/alleine am “Lohndumping” festzumachen, erachte ich nicht als sinnvoll.
      Ich sehe leider keine Partei, die diesen Weg vorschlägt.

      Antworten
  6. Peter Pan
    Peter Pan sagte:

    Wie gut, dass wir wenigstens hier im Forum einige Dienstleister und Produzenten haben, die vor Produktivität und Sermon nur so strotzen. ;-)

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Peter Pan

      Ja, es reicht sogar noch, um sämtliche Unproduktive mit durchzufüttern. Dafür sollten Sie dankbar sein. ;)

      Antworten
      • Peter Pan
        Peter Pan sagte:

        Das war mein Spruch und ich hatte ihn zuerst auf Sie angewandt. Also bitte, denken Sie sich eigene Witze aus, Entropie ist hier im Forum schließlich mehr als genug vorhanden.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Peter Pan

        Wie undankbar Sie doch sind, obwohl ich Sie gewarnt hatte.

        Sie scheinen sich gar nicht vorstellen zu können, was das Verschwinden der Produktiven für die Unproduktiven bedeuten würde.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Markus

        Ohh, “Frederick” war doch das Lieblingsbuch von Johannes Ponader – der war mal Hartz4-Empfänger und gleichzeitig politischer Geschäftsführer der Piratenpartei, zu der Zeit als die Partei gerade von durchgeknallten Linksradikalen gekapert wurde. Ab dann gab es nur noch Feminismus und “My little Pony” im Bällchenbad.

        Kennen Sie eigentlich auch schon die aktualisierte Version von Frederick?
        https://www.der-postillon.com/2013/03/winter-zu-lang-mause-verspeisen.html

      • starchild
        starchild sagte:

        drum haben wir in den letzten Jahren 60% entlassen.
        Denn der ganze Sermon = no future
        wozu Innovationen und Produktivität ( bei immer weniger Effizienz der MA) und zig unbezahlte Überstunden einbringen? Wird einem ja eh wieder genommen und dazu wird man noch blöd angebäfft in DE.
        Nöö das geht nicht mehr.
        Gesundheit und happiness sind wichtiger :)
        Bye bye germany

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Na wenn Sie wirklich glauben, dass Sie Leute, die etwas Nützliches produzieren, durch Gelddrucken ersetzen können, dann gute Nacht Marie.

      • ikkyu
        ikkyu sagte:

        @ Horst

        Ich vermute mal, das ist ein Kindheitstraum von Ihnen:

        Am Farbkopierer Geld vermehren und dann unbegrenzt Lutscher kaufen. :-)

        Die “modernen” Sozialisten wollen jetzt also nicht mehr das Geld der anderen Leute ausgeben, sondern es gleich selber Drucken.
        Wahnsinnig innovativ! LOL

        Die Frage ist nur, ob Rohstoffländer wie Russland für diese nicht mit Arbeitskraft gedeckten Geldeinheiten weiter liefern werden
        (Deutschland importiert etwa 38% der Steinkohle, 34% des Erdgases und 36% des Erdöls aus Russland), oder ob wir den Horst nach Russland zum Arbeitseinsatz schicken müssen.

      • Kermit der Laubfrosch
        Kermit der Laubfrosch sagte:

        @ikku
        Wie kommen Sie darauf, Geld müsse “durch Arbeitskraft gedeckt” sein?

        Und unabhängig Davon: die Schieflage unseres Geldsystems kommt daher, dass Leuten, die Arbeit leisten, Ihr fairer Anteil am produzierten Ergebnis vorenthalten wird, und Ihnen dann Geld fehlt, um ihren Bedarf zu befriedigen. Auf der anderen Seite “staut” sich Geld bei Leuten, die keinen Bedarf zu befriedigen wünschen. Das kann nicht funktionieren und es funktioniert auch nicht.

      • ikkyu
        ikkyu sagte:

        @ Kermit

        Zitat:
        “Wie kommen Sie darauf, Geld müsse „durch Arbeitskraft gedeckt“ sein?”

        Das ist doch eigentlich gesunder Menschenverstand und ergibt sich aus der Evolution des menschlichen (und tierischen) Handelns.(reziproker Altruismus).

        Meine Gegenfrage an Sie:

        Kennen Sie eine Währung, die weder durch Rohstoffe (für Deutschland keine Option) noch durch Arbeitskraft (auch Denken ist Arbeit!) gedeckt ist und trotzdem international als Zahlungsmittel akzeptiert wird?

      • ikkyu
        ikkyu sagte:

        @ Kermit

        Zitat:
        “Auf der anderen Seite „staut“ sich Geld bei Leuten, die keinen Bedarf zu befriedigen wünschen.”

        Sie glauben also, dass “die Reichen” das Geld nicht in Immobilien, Land, Aktien, Firmenbeteiligungen etc. anlegen, sondern als Cash halten?

        Wer profitiert denn nun von einer durch Gelddrucken ausgelösten Preisinflation und wer leidet am meisten?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @ikkyu

        Waren Sie heute früh noch etwa gar nicht in Ihrem Dagobert-Duck-Geldspeicher schwimmen? ;)

        Nein, im Ernst, ich glaube, das ist wieder so ein verbreiteter Irrglaube von linksradikalen Ahnungslosen. Die denken tatsächlich, Reiche sitzen zu Hause buchstäblich auf einem Berg von Geld und wenn man ihnen den Geldberg wegnähme und unter den Armen verteilte, dann könnte man damit die Wirtschaft ankurbeln. Das Konzept von Investitionen überfordert die meisten leider.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ ikkyu

        „Sie glauben also, dass „die Reichen“ das Geld nicht in Immobilien, Land, Aktien, Firmenbeteiligungen etc. anlegen, sondern als Cash halten?“

        Und wer hält Ihrer Meinung nach im Anschluss an den Kauf das Geld? Haben etwa die Armen und die Mittelschicht ihre Immobilien, Ländereien, Aktien und Firmenbeteiligungen verkauft und tilgen damit anschließend ihre Schulden? Die Cash-Quoten nehmen beständig zu, solange die Schulden schneller zunehmen als das Wachstum: https://www.businessinsider.de/warren-buffett-berkshire-hathaway-cash-balance-should-worry-investors-2018-8?r=US&IR=T . Sie müssen das ganze schon bis zu Ende denken.

        LG Michael Stöcker

      • ikkyu
        ikkyu sagte:

        @ M. Stöcker

        Zitat:
        “Haben etwa die Armen und die Mittelschicht ihre Immobilien, Ländereien, Aktien und Firmenbeteiligungen verkauft und tilgen damit anschließend ihre Schulden?”

        Solange man in Deutschland keine Erntehelfer für die Gemüse- und Obsternte findet, kann man davon ausgehen, dass hier auch keine substantielle Armut herrscht.

        BTW:
        Woher kommen denn die Schulden der Mittelschicht?

        Vielleicht aus zu viel umweltschädlichem Konsum, den Sie mit Gelddrucken noch befeuern wollen.

        Zitat aus:
        https://www.dw.com/de/wer-mehr-geld-hat-lebt-umweltsch%C3%A4dlicher/a-19496394

        “Wer mehr Geld hat verbraucht meist mehr Energie und Ressourcen. “Mehr Einkommen fließt allzu oft in schwerere Autos, größere Wohnungen und häufigere Flugreisen – auch wenn die Menschen sich ansonsten im Alltag umweltbewusst verhalten”, sagt UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. “Aber gerade diese ‘Big Points’ beeinflussen die Ökobilanz des Menschen am stärksten. Der Kauf von Bio-Lebensmitteln oder eine gute Mülltrennung wiegen das nicht auf.”

        Wenn man die Logik der Öko-Bewegten also konsequent zu Ende denkt, sollte man dafür sorgen, dass die Mittelschicht weniger Geld für den Konsum zur Verfügung hat.

        Sie müssen schon holistisch denken! :-)

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ ikkyu

        „Solange man in Deutschland keine Erntehelfer für die Gemüse- und Obsternte findet, kann man davon ausgehen, dass hier auch keine substantielle Armut herrscht.“

        Und das soll eine Antwort auf die Frage sein? Es geht darum, wer nach dem Verkauf eines Assets das Geld in den Händen hält (Stichwort: Hot Potatoe, James Tobin: https://uneasymoney.com/2012/05/09/yeager-v-tobin/)

        „Wenn man die Logik der Öko-Bewegten also konsequent zu Ende denkt, sollte man dafür sorgen, dass die Mittelschicht weniger Geld für den Konsum zur Verfügung hat.“

        Wieso nur die Mittelschicht? Der Einspareffekt pro Kopf ist bei den 1 % noch viel größer. Mir ist nicht bekannt, dass die Mittelschicht über private Hubschrauber, Yachten etc. verfügt. Von daher nicht nur eine höhere Energiesteuer/CO2-Steuer sondern insbesondere eine höhere Erbschaftssteuer.

        „Sie müssen schon holistisch denken! :-)“

        Dieser Empfehlung schließe ich mich gerne an.

        LG Michael Stöcker

      • Horst
        Horst sagte:

        “Die „modernen“ Sozialisten wollen jetzt also nicht mehr das Geld der anderen Leute ausgeben, sondern es gleich selber Drucken.
        Wahnsinnig innovativ! LOL”

        Sie können auch nur GELD verdienen, weil andere Sektoren bereit sind, sich zu verschulden.

        Ich bin gespannt auf den Tag, an dem die anderen hierzu nicht mehr bereit sind, und Ihnen daher Ihre Einkommensquellen wegfallen.

        Ihre Innovationskraft möchte ich dann sehen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        “Sie können auch nur GELD verdienen, weil andere Sektoren bereit sind, sich zu verschulden.”

        Hehehe. Wie spitzfindig! Sie können mich aber auch mit den von Leuten wie Ihnen so verhassten Goldmünzen bezahlen (bitte echte Münzen, keine Bezugsscheine), dann muss sich niemand zwangsläufig verschulden.

      • Horst
        Horst sagte:

        “…Goldmünzen bezahlen (bitte echte Münzen, keine Bezugsscheine), dann muss sich niemand zwangsläufig verschulden.”

        Sie sind ein Einfaltspinsel. Richtig, das Gold lässt sich mit NICHTS fördern.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Ha, wenn man Gold alleine durch Schuldenmachen fördern und daraus Barren schmelzen könnte, dann würde jeder Zentralbanker es lieben.

        Bonusfrage: Wie wurde eigentlich Gold gefördert als es noch kein Fiat Money gab? ;)

      • ikkyu
        ikkyu sagte:

        @ M. Stöcker

        “Wieso nur die Mittelschicht? Der Einspareffekt pro Kopf ist bei den 1 % noch viel größer. Mir ist nicht bekannt, dass die Mittelschicht über private Hubschrauber, Yachten etc. verfügt. Von daher nicht nur eine höhere Energiesteuer/CO2-Steuer sondern insbesondere eine höhere Erbschaftssteuer.”

        Wenn ich Ihren Vorschlag zum notenbank-finanzierten Bürgergeld richtig verstanden habe, wollen Sie mit diesem den Konsum ankurbeln und damit Wirtschaftswachstum erzeugen.

        Jetzt stimmen Sie zu, dass die Mittelschicht wegen Umweltschutzgründen weniger konsumieren soll und schlagen dafür höhere Steuern auf die eh schon hohen Energiepreise und eine höhere Erbschaftssteuer vor.

        Mit dem ersten Vorschlag ködern Sie die Leute mit dem Versprechen eines leistungslosen Einkommens mit dem zweiten Ziel senken Sie den Wohlstand der Mittelschicht, weil es ohne billige Energie keinen Wohlstand gibt.

        Das Konzept ist also inkonsistent und vor allem für die Mittelschicht sehr nachteilig.

        Besser wäre eine komplette Abschaffung der direkten Steuern.

        BTW:

        Erhöht das nicht den Konsum und somit das Wirtschaftswachstum, wenn “die Reichen” Hubschrauber und Yachten etc. kaufen?
        Sonst beklagen Sie immer, dass das Geld gehortet und nicht ausgegeben wird.

        @ Horst

        Zitat:
        “Sie können auch nur GELD verdienen, weil andere Sektoren bereit sind, sich zu verschulden.”

        Ich würde schreiben: …. sich immer mehr zu verschulden.

        Deswegen lege ich das verdiente Geld wegen mathematischen Gründen umgehend in Sachwerte an, sobald ich es in meinen Fingern halte.

      • Horst
        Horst sagte:

        “Bonusfrage: Wie wurde eigentlich Gold gefördert als es noch kein Fiat Money gab? ;)”

        In diesen Perioden (vor dem “FIAT-Money”) war GOLD kein Zahlungsmittel, nicht einmal Tauschmittel.
        Siehe Geschichte der Inka und Maya bspw. und vieler anderer indigener Völker.

      • Horst
        Horst sagte:

        “Deswegen lege ich das verdiente Geld wegen mathematischen Gründen umgehend in Sachwerte an, sobald ich es in meinen Fingern halte.”

        Ihre Investitionsentscheidungen sind vor diesem Hintergrund (MEHR SCHULDEN) ebenfalls inkonsistent, da Sie der Ansicht sind, Geld müsse durch Arbeitskraft oder Rohstoffe gedeckt sein. Denken Sie den Kreislauf bis zum Ende durch.

      • ikkyu
        ikkyu sagte:

        @ Horst

        Zitat:
        “Ihre Investitionsentscheidungen sind vor diesem Hintergrund (MEHR SCHULDEN) ebenfalls inkonsistent, da Sie der Ansicht sind, Geld müsse durch Arbeitskraft oder Rohstoffe gedeckt sein.”

        Verstehe ich jetzt nicht so ganz, was Sie meinen.

        Meine Edelmetalle (Au, Ag, Pt, Pd) sind schuldenfrei.
        Meine Minenaktien “produzieren” lebensnotwendige und nicht ersetzbare Rohstoffe und sind durch diese auch gedeckt, weil der Preis bei steigender Geldmengen-Inflation ja auch steigt.

        Und ganz praktisch:
        Mein Hightech-Spaten aus Finnland hat seinen Nutzen unabhängig vom Geldsystem.

        PS:
        Haben Sie jetzt schon ein Land gefunden, dessen Währung ohne Deckung durch Arbeitskraft oder Rohstoffe international als werthaltig angesehen wird.

      • Horst
        Horst sagte:

        “Und ganz praktisch:
        Mein Hightech-Spaten aus Finnland hat seinen Nutzen unabhängig vom Geldsystem.”

        Dann können Sie ja ganz produktiv mit Ihrem High-Tech-Spaten die schuldfreien Edelmetalle in Ihrem Garten wieder vergraben (aus dem Boden in den Boden – ein sehr produktiver Prozess), wenn Sie infolge zu geringer Einkommen und daher zu geringer Nachfrage kein Mensch mehr braucht.

      • ikkyu
        ikkyu sagte:

        @ Horst

        Nur weil Deutschland/ Europa im Niedergang ist, heißt das ja nicht, dass die ganze Welt untergeht.

      • Horst
        Horst sagte:

        “Nur weil Deutschland/ Europa im Niedergang ist, heißt das ja nicht, dass die ganze Welt untergeht.”

        Sie scheinen ein ausgefuchster Investor zu sein.

        Zuerst beuten Sie mit Ihrem “wertvolleren” Geld die armen Schweine am anderen Ende der Welt zur Förderung der Edelmetalle aus, um es ihnen in der nächsten Dekade wieder verkaufen zu können, während Sie sich mit Ihren Schätzen auf dem Landweg gen Osten aufmachen, weil Deutschland/Europa niedergegangen ist?

        Das ist konsequent.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ ikkyu

        „Wenn ich Ihren Vorschlag zum notenbank-finanzierten Bürgergeld richtig verstanden habe, wollen Sie mit diesem den Konsum ankurbeln und damit Wirtschaftswachstum erzeugen.“

        Das kann ein Nebeneffekt sein, muss es aber nicht. Es geht vor allem um Systemstabilität; und das geht auch ohne REALES Wachstum, jedoch nicht ohne MONETÄRES Wachstum (Stichwort G->G‘).

        „Jetzt stimmen Sie zu, dass die Mittelschicht wegen Umweltschutzgründen weniger konsumieren soll und schlagen dafür höhere Steuern auf die eh schon hohen Energiepreise und eine höhere Erbschaftssteuer vor.“

        Und was macht der Staat mit den Steuereinnahmen: Er kann z. B. ganz umweltfreundliche Aktivtäten fördern oder aber in Infrastruktur investieren. Damit ändert sich die Zusammensetzung des BIP: Weniger Gegenwartskonsum, mehr Zukunftsinvestition.

        „Mit dem ersten Vorschlag ködern Sie die Leute mit dem Versprechen eines leistungslosen Einkommens mit dem zweiten Ziel senken Sie den Wohlstand der Mittelschicht, weil es ohne billige Energie keinen Wohlstand gibt.

        Das Konzept ist also inkonsistent und vor allem für die Mittelschicht sehr nachteilig.“

        Das Haushalts-Netto-Einkommen der Mittelschicht liegt bei einem 3-Personen-Hauhalt zwischen 2.500 und 5.000 EUR.

        Eine monatliches Bürgergeld in Höhe von 300 EUR (100 EUR pro Person), würde im schlechtesten Fall inkl. Soli aktuell mit ca. 44 % besteuert. Es verbleiben somit netto zusätzlich 168 EUR pro Monat. Um exakt diesen Betrag könnten die Energiesteuern steigen, bevor sich ein nachteiliger Effekt für die Mittelschicht einstellt.

        Nicht dieses Konzept ist nachteilig für die Mittelschicht, sondern die kalte Progression der letzen 40 Jahre, auf die Dr. Stelter immer mal wieder hinweist. Richtig ist allerdings, dass alle Haushalte mit einem geringeren Einkommen relativ stärker von dieser Maßnahme profitieren. Und genau das ist auch ein gewünschter Nebeneffekt. Nebeneffekt deshalb, weil es mir um die Gesamtstabilität des kapitalistischen Systems geht.

        „Besser wäre eine komplette Abschaffung der direkten Steuern.“

        Komplette Abschaffung eher nicht, dafür aber eine deutliche Anhebung der Freibeträge auf 20.000/40.000 EUR, eine Beseitigung des Mittelstandbauchs sowie ein Spitzensteuersatz von 70 % ab einem EK von 250.000/500.000 EUR sowie einem Eingangssteuersatz von 5 %. Bei einem Einkommen von 120.000/240.000 EUR läge der Grenzsteuersatz dann bei ca. 30 %, der Durchschnittssteuersatz bei ca. 15 %. Bei 90.000/180.000 EUR wären wir beim biblischen Zehnten.

        Dann bleibt immer noch viel Spielraum für eine höhere Besteuerung des Energieverbrauchs, OHNE dass die Mittelschicht weiter ausgequetscht wird.

        „Erhöht das nicht den Konsum und somit das Wirtschaftswachstum, wenn „die Reichen“ Hubschrauber und Yachten etc. kaufen?
        Sonst beklagen Sie immer, dass das Geld gehortet und nicht ausgegeben wird.“

        Selbstverständlich erhöht dies das Wirtschaftswachstum. Kriege erhöhen es ebenfalls. Ich bin weder für das eine, noch für das andere. Ich beklage insbesondere, dass dieses Geld nicht fiskalisch abgeschöpft wird und in Bildung und Infrastruktur investiert wird.

        Um eine Antwort auf meine ursprüngliche Frage scheinen Sie sich weiter zu drücken. Oder gilt hier Schweigen als Zustimmung?

        LG Michael Stöcker

      • ikkyu
        ikkyu sagte:

        @ M. Stöcker

        Zitat:
        “Es verbleiben somit netto zusätzlich 168 EUR pro Monat. Um exakt diesen Betrag könnten die Energiesteuern steigen, bevor sich ein nachteiliger Effekt für die Mittelschicht einstellt.”

        Mit Verlaub, das ist eine Milchmädchenrechnung.

        Energie wird für alle wirtschaftlichen Aktivitäten benötigt – von Entwicklung, Produktion, bis Transport und Lagerung, d.h. eine Erhöhung des Preises führt zu einer potenzierten Verteuerung des Endpreises eines Produktes oder einer Dienstleistung.
        Für den Bürger kommen dann noch die steigenden Kosten für Heizung und individuelle Mobilität dazu.

        Die energieintensive Industrie wird -falls nicht schon geschehen- endgültig aus Deutschland vertrieben.

        Aber wie Sie schreiben, geht es bei diesem Konzept ja nicht um den Wohlstand der Mittelschicht, sondern um die Rettung des Geld-Systems auf Kosten der Mittelschicht.

        Die von Ihnen immer wieder in den Vordergrund geschobenen 1% der Reichen werden vom Systemerhalt überproportional profitieren und weiterhin die Privilegien genießen. Eine Reform der Erbschaftssteuer wird sicher einige Schlupflöcher lassen. (Wer schreibt die Gesetze in Deutschland?)

        Ihr Konzept ist nichts anderes als der Weg in den Öko-StamoKap mit dauerhafter Stagflation.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        “In diesen Perioden (vor dem „FIAT-Money“) war GOLD kein Zahlungsmittel, nicht einmal Tauschmittel. Siehe Geschichte der Inka und Maya bspw. und vieler anderer indigener Völker.”

        Oh, die Maya sind da aber ein schlechtes Beispiel! Die haben sogar Kakaobohnen als Geld benutzt, allerdings nur echte Bohnen und keine Schuldscheine auf Kakaobohnen (“Fiat-Cocoa-Money”). Und zum Beispiel im römischen Reich wurden sogar Münzen aus schnöden Silberlegierungen benutzt, die nicht einmal in nennenswertem Anteil Gold enthielten.

        Aber haben Sie überhaupt verstanden, worauf ich hinauswollte? Wenn nicht Fiat Money, sondern irgendetwas anderes als Zahlungsmittel und Tauschmittel in einer Volkswirtschaft verwendet wird, dann können Sie auch Goldabbau organisieren ohne dass sich dafür irgendjemand zwingend verschulden muss, weil das Zahlungsmittel als solches nicht schuldenbasiert ist.

  7. Horst
    Horst sagte:

    Würden die Arbeitnehmer angemessen am Produktivitätsfortschritt beteiligt werden (in den Ost-Bundesländern Faktor 4, Gehalt Faktor 2 seit 1990, wie der Deutschlandfunk vor Kurzem mitteilte), wäre der Brain-Drain auch nicht so eklatant, d.h., die sozialen Sicherungssysteme hätten nicht diese Formen der Refinanzierungsschwierigkeiten.

    Darüber hinaus gilt: Wenn von einem bereits hohen Niveau begonnen wird zu messen, werden Äpfel mit Birnen verglichen.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Horst

      Ich würde Ihnen ja sehr gerne widersprechen, kann ihn Ihrem Kommentar aber leider keinen richtigen Sinn erkennen. Was sollen die Faktoren 4 und 2 genau bedeuten, worauf bezieht sich das?

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @ Horst
        “Produktivitätsfortschritt Faktor 4”
        Da wäre eine Quellenangabe notwendig. Denn Faktor 4 seit 1990 würde bis 2018 einem Produktivitätsfortschritt von 5% p.a. entsprechen. Das würde nicht zu allen mir bekannten Daten passen.
        Daten vom IW zu “Produktivität je Erwerbstätigenstunde” in D von 1991 bis 2018 deuten auf einen Faktor 1,4 hin, mithin rd. 1,36 % p.a.
        Und in den letzten 10 Jahren +0,7% p.a.

      • troodon
        troodon sagte:

        Ergänzung: IW Daten beziehen sich auf Gesamtdeutschland und nicht nur auf die Ost-Bundesländer.
        1990 als Startdatum für Ost-Bundesländer ist m.E. aber auch nicht wirklich sinnvoll.

      • Horst
        Horst sagte:

        Quelle: Meldung vom Sonntagabend in den Radionachrichten radioeins nach dem Abschluss des Ostdeutschen Wirtschaftsforums in Bad Saarow.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Horst
        Aufgrund der 1990 niedrigen Produktivität in den Ost-Ländern ist ein entsprechendes Startdatum für einen Vergleich mit der Lohnentwicklung m.E. Unsinn bzw. führt in die Irre.
        Die Löhne waren zum Startzeitpunkt Ihres Vergleiches im Verhältnis zur Produktivität in Ostdeutschland im Vergleich zu Westdeutschland DEUTLICH zu hoch. Nachzulesen auf Seite 4 im Link: https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/mawi.inst.150/lehre/ws0910/GVWL/Ostdeutschland.pdf

      • Horst
        Horst sagte:

        Das kann durchaus sein, Kernaussage ist, die Produktivät zog an, die Löhne haben sich diesem Fortschritt NICHT angepasst, in Ost und West.

        Zum Artikel:
        Es sind überwiegend unproduktive Jobs geschaffen worden, wie Herr Tischer ausführt, meiner Ansicht nach zu recht.
        Durch die Agenda 2010.

        Ad Herr Ott: Da war doch etwas mit der Zentralverwaltungswirtschaft… aber NEIN, in diesem Wirtschaftssystem sind es ja positive Impulse, die von der Politik gesetzt werden, um Unternehmen zu animieren, wertlose, weil unproduktive Jobs für die Volkswirtschaft zu schaffen.
        Hier und dort hat sich die Politik es zur Aufgabe gemacht, Jobs zu schaffen.

        Oder wie Harari zeigt: Die drei Geschichten des 20. Jahrhunderts. Ausgezeichneter Link, Herr Stöcker.

        Wer keine Parallelen erkennt, darf loswettern.

        Ebenfalls ist jeder Vergleich zwischen Ländern überflüssig, sofern der Fortschritt nicht indexiert ist.

        Einzuschätzen ist nicht, bei welchem Startwert 1999 begonnen wurde, zu messen.

      • Horst
        Horst sagte:

        Dass das BIP zwangsläufig mit der Produktivität korreliert, ist ebenfalls neu, wie durch den Kommentar des Autors suggestiert.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Horst
        Welche Auswirkung hätte es Ihrer Meinung nach gehabt, wenn in Ostdeutschland die per 1990 im Verhältnis zur Produktivität deutlich zu hohen Löhne danach im Gleichklang mit der Produktivität gewachsen wären ?

      • Horst
        Horst sagte:

        Mit dem Erkenntnisstand von HEUTE ist diese Frage irrelevant. Eine Beantwortung nach dem Muster “WAS WÄRE GEWESEN, WENN”, führte ins NICHTS.

        ZENTRAL IST:
        “…die Produktivät zog an, die Löhne haben sich diesem Fortschritt NICHT angepasst, in Ost und West.”

        Vielleicht hätten dann auch PRIVATE Aktien erwerben können, so dass Unternehmen zur Stützung ihrer Indizes nicht darauf angewiesen wären, selbst zu kaufen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Wieso soll der Produktivitätsanstieg komplett in höhere Löhne gehen? Einen Teil davon behält natürlich der Unternehmer, der wäre ja sonst schön blöd – auch wenn das den Alt- und Jungsozialisten in der SPD-Linkspartei nicht gefällt. Und manchmal werden als Folge von großen Produktivitätsverbesserungen sogar die Verkaufspreise gesenkt, können Sie sich das vorstellen?

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Horst
        “Vielleicht hätten dann auch PRIVATE Aktien erwerben können, so dass Unternehmen zur Stützung ihrer Indizes nicht darauf angewiesen wären, selbst zu kaufen.”
        Was soll jetzt dieser Unsinn im Zusammenhang mit Ostdeutschland-Löhne-Produktivität? Wovon schreiben Sie ?

        Die Zurückhaltung bei den Lohnerhöhungen nach 1990 bis 2007/2008 waren absolut notwendig, um die klaffende Lücke zwischen den Lohnstückkosten zwischen Ost und West D auszugleichen. Wer hätte ansonsten in Ostdeutschland groß investieren sollen ?

        Nach dem Schließen der Lücke sollten dann tatsächlich die Löhne mit dem Produktivitätsfortschritt wachsen.

      • Horst
        Horst sagte:

        Statt Unsinn zu schreien, fragen sie einfach nach: Der Kauf der Aktien durch Private ist auf Ihren Link in einem anderen Kommentarstrang gemünzt.

        Was weiß ich, was das Individuum mit mehr Lohn macht, um auf Ihre Frage zu antworten, z.B. Aktien kaufen, dann MÜSSEN es nicht die Unternehmen selbst machen.

        Den Fokus auf Ostdeutschland haben Sie gelegt, ich habe lediglich eine Radiomeldung zitiert.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Das stimmt, falls die Ausgangsverteilung vernünftig ist – wenn Horst auch richtige Zahlen hätte und nicht nur eine Radiomeldung lückenhaft aus dem Gedächtnis nacherzählen würde, könnten wir das sogar vernünftig analysieren. Man müsste halt wissen, worauf sich “Faktor 2” und “Faktor 4” genau beziehen, da kommt es auf die präzise Formulierung an, gerade wenn es eine Meldung aus dem öffentlich-rechtlichen Framingrundfunk war.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Richard Ott
        Nachdem ich mir die Entwicklung der Löhne und die BIP Entwicklung in Ostdeutschland angesehen habe, ist die Aussage von @Horst für mich schon nachvollziehbar, dass die Löhne sich seit 1990 nur verdoppelt haben und die Produktivität sich vervierfacht hat. Insofern sollte die Meldung stimmen.

        ABER die Ausgangslage war eben nicht stimmig dafür, dass die Löhne im Gleichschritt mit der Produktivität steigen konnten ohne negative wirtschaftliche verwerfungen. Es ist immer das Problem mit solchen Aussagen/Statistiken eine wirkliche sinnvolle Ausgangsbasis zu haben. Man kommt zu vollkommen unterschiedlichen Ergebnissen, wenn die Basis nicht stimmt. Je nach politischer Deutungsabsicht… Nicht ganz einfach, da neutral zu bleiben.

    • Horst
      Horst sagte:

      Darüber hinaus, glauben Sie wirklich an das AmmenMärchen, das sie von sich geben?

      Von welchen Lohnstückkosten reden Sie? Die Betriebe im Osten wurden ab 1990 reihenweise plattgemacht, gerade weil sie nicht konkurrenzfähig waren. Und selbst wenn, glauben Sie tatsächlich, dass Im harten globalen kapitalistischen Verwertungsprozess diese Entwicklung 18 Jahre (Angleichung der Löhne im Osten gemessen an der Produktivität) hätte dauern sollen, respektive können (Bei den übriggebliebenen Unternehmen respektive bei dem Neugründungen)?

      Ich halte das für mehr als unwahrscheinlich.

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @ Horst
        Offensichtlich haben Sie sich die Grafiken aus dem bereits aufgeführten Link nicht angesehen. Können Sie aber noch nachholen. Immer noch auf Seite 4:
        https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/mawi.inst.150/lehre/ws0910/GVWL/Ostdeutschland.pdf

        ” Der Kauf der Aktien durch Private ist auf Ihren Link in einem anderen Kommentarstrang gemünzt.

        Was weiß ich, was das Individuum mit mehr Lohn macht, um auf Ihre Frage zu antworten, z.B. Aktien kaufen, dann MÜSSEN es nicht die Unternehmen selbst machen.”

        Ernsthaft, Sie denken der normale D-AN hätte mit einer an die Produktivität gekoppelten Lohnsteigerung massiv US Aktien (um die ging es in dem anderen Post) gekauft ?

  8. Juergen
    Juergen sagte:

    …wieso sollte man die Produktivitaet steigern, oder mehr arbeiten, wenn diese unsere Politikschausteller sofort die erbrachte Mehrleistung wieder verschleudern? Noch schlimmer ist, wenn mehr dieser Migranten ins Land geholt und bezahlt werden mit der Produktivitaetssteigerung. Muesste man dieser Regierung nicht jegliche eigene Leistung entziehen? Das wuerde die Problemloesung beschleunigen durch Sofortbankrott!

    Antworten
  9. Thierry
    Thierry sagte:

    Welche Faktoren beeinflussen die Produktivität der Wirtschaft und wer muss sich dafür zuständig fühlen? Natürlich die Wirtschaft, bzw. die Wirtschaftsteilnehmer, wird die Antwort lauten und man übersieht dabei gern die Rolle des Staates.

    Der Staat kann Produktivität nicht verordnen und ist selbst kein Vorbild für Produktivität dort, wo er selbst wirtschaftet. Er beeinflusst jedoch die Produktivität unweigerlich, sowohl positiv als auch negativ. Letzteres, indem er seine oft entscheidende Rolle vernachlässigt oder sogar ins Gegenteil verkehrt, indem er die Wirtschaft buchstäblich ausbremst.

    Beispiele gefällig? Die reparaturbedürfige Infrastruktur. die nachlassende Qualität der Bildung, der zögerliche Ausbau des Breitbandnetzes, die Demontage der Energieversorgung (EEG), der überzogene Krampf um CO2, Stickoxyde und Feinstaub entgegen der physikalischen Gesetze, die Ordnungswut der EU, der Abbau der Rechtssicherheit in allen Bereichen (wozu auch die Übergriffigkeit des EUGH zählt), die Steuerquote, usw usw.

    Der Staat muss es sich heute gefallen lassen, nicht nur national an der Effizienz seiner Ordnungsmacht gemessen zu werden, sondern auch international im Vergleich zu anderen Staaten, mit denen die Wirtschaft unweigerlich in direkter Konkurrenz steht.

    Es ist beinahe ein Wunder, dass die Wirtschaft bisher all diese Negativfaktoren durch ihren Produktivitätszuwachs ausgleichen oder sogar noch überholen konnte. Damit scheint es aber jetzt zu Ende zu gehen.

    Antworten
  10. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Das Wesentliche ist m. A. n. im Artikel gesagt, ich systematisiere nur noch ein wenig:

    Wir hatten seit der Vereinigung ansteigend zur Jahrtausendwende eine Arbeitslosenquote von mehr als 12%.

    Bei den damals schon vergleichsweise hohen Sozialkosten war das nicht mehr tragbar.

    Eine Höherbelastung der Arbeitenden und der Unternehmen, um die Finanzierung zu sichern, war nicht ratsam. Denn angesichts der bevorstehenden Eurozone kam die Finanzierung von Sachkapital in Deutschland unter Druck, d. h. sie wurde teurer, da sich mit Investitionen in der Peripherie, etwa Immobilien in Spanien mehr Rendite erzielen ließ. Das würde die Arbeitslosigkeit weiter steigen lassen.

    Daher musste man die Arbeitslosen in Arbeit bringen.

    Dies geschah mit der Agenda 2010.

    Die Unternehmen konnten die zunehmende Nachfrage nach Arbeit – das „Fordern“ bei Hartz IV – mit hinreichenden Angeboten begegnen, da das Aufstocker-Konzept ihnen Entlohnungsflexibilität nach unten einräumte und sie seit etwa Mitte der 90er Jahre bereits durch Lohnzurückhaltung in einer verkraftbaren Kostensituation waren. Sie wurde außerdem verbessert durch Standortforteile in Osteuropa und später vermehrt auch in Asien.

    Es ist völlig klar, dass damit die Arbeitsproduktivität/Kopf in Deutschland nur UNTERDURCHSCHNITTLICH steigen konnte wie hier mit Japan und GB verglichen.

    Mein Punkt ist:

    URSÄCHLICHER Anstoß für die Beschäftigungsoffensive waren die hohen Sozialkosten.

    Wegen der hohen Sozialkosten mit, wie immer wieder betont den zweithöchstem Abgabenniveau von allen OECD-Ländern, brauchen wir Beschäftigung um nahezu jeden Preis, um die Finanzierung zu sichern und die Ausgaben in Griff zu behalten.

    Wenn heute Sozialromantiker glauben, dass bei den Ausgaben draufgesattelt werden könne, arbeiten sie an der Destabilisierung des Systems, das aufgrund der demografischen Entwicklung auch so schon zukünftig nicht mehr tragfähig ist.

    >„Der Jobboom der vergangenen Jahre (…) hat die Arbeitsproduktivität deutlich geschwächt: Die Wirtschaftsleistung pro Arbeitnehmer ist in Deutschland heute niedriger als vor der Finanzkrise. Ab einem bestimmten Punkt könnten deutsche Unternehmen im globalen Wettbewerb schlicht nicht mehr mithalten. Und dann wäre auch das goldene Zeitalter für die Arbeitnehmer vorbei.“>

    Das ist so nicht richtig.

    Deutsche Unternehmen können im globalen Wettbewerb sehr wohl mithalten, wenn sie ihre Produktionsstätten dorthin verlagern, wo die Arbeitskosten deutlich geringer sind und eine möglicherweise zugleich geringere Arbeitsproduktivität durch Automatisierung kompensiert werden kann.

    Große Unternehmen gehen diesen Weg und sind erfolgreich.

    Mittlere folgen ihnen.

    Weil sie erfolgreich sind, kaufen Ausländern dieses Unternehmen auf, etwa die DAX-Unternehmen, die nur noch zu etwa 50% den Deutschen gehören.

    Es geht um den STANDORT Deutschland, weil die Wertschöpfung MIGRIERT.

    In Deutschland lassen zumindest große Unternehmen die Produktivität nicht weiter sinken.

    In vierstelliger bis fünfstelliger Höhe werden Menschen, die vor allem in der Verwaltung beschäftigt sind, freigesetzt. Siehe VW, Siemens, Thyssen-Krupp, die Banken etc.

    Bisher erfolgt das noch sozialverträglich.

    Bisher.

    Antworten
    • Tobias W.
      Tobias W. sagte:

      “Deutsche Unternehmen können im globalen Wettbewerb sehr wohl mithalten, wenn sie ihre Produktionsstätten dorthin verlagern, wo die Arbeitskosten deutlich geringer sind und eine möglicherweise zugleich geringere Arbeitsproduktivität durch Automatisierung kompensiert werden kann.”

      Und wenn sie im Ausland einfacher die hochqualifizierten Spitzenkräfte finden, die es in Deutschland immer weniger gibt – alles richtig, was sie geschrieben haben.

      So wie Volkswagen, die für die Entwicklung ihrer Automotive Cloud in China ein Entwicklungszentrum für 4.000 Entwickler und Ingenieure aufbauen.

      Die deutschen Unternehmen und ihr Kapital sind ja nicht auf den Standort Deutschland angewiesen – es ist andersherum. Das gleiche trifft auf hochqualifizierte und mobile Arbeitnehmer zu.

      Antworten
  11. Alexander
    Alexander sagte:

    Das Land hat sich bereits verändert.

    Produktivität steigert man durch Rationalisierung im verarbeitenden Gewerbe nur, wenn im Land verarbeitet wird. Seit dem Fall der Mauer ändert sich der Ort der Wertschöpfung, d.h. Motoren werden z.B. von Györ nach der BRD verschickt, wie Getriebe aus Mexiko für Wolfsburg.
    Die Montage ist durch Roboter von KUKA bereits in einem Ausmaß perfektioniert, dass Auslastung der größere Problem ist. Menschliche Arbeit beschränkt sich auf Wartung und Reparatur, wo Produktivität untergeordnet ist.

    Aus diesem Grund riefen kluge Politiker den Einstieg in die Dienstleistungsgesellschaft aus, was sich auf Einkommen und Produktivität im Vergleich zu Ungarn auswirkt.

    Weil dienstleistende Friseurinnen den Aufstieg suchen müssen, eröffnete man durch kluge Reformen den Weg in die akademische Ausbildung. Ich frage mich allerdings, wer diese Damen mit Abschluß in internationalem Management braucht, denn im Osten sind Manager, Entwickler und Pförtner ebenfallz billiger.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Alexander

      “Weil dienstleistende Friseurinnen den Aufstieg suchen müssen, eröffnete man durch kluge Reformen den Weg in die akademische Ausbildung. Ich frage mich allerdings, wer diese Damen mit Abschluß in internationalem Management braucht”

      Die beginnen zum Beispiel in Brandenburg eine Politik-Karriere in der SPD, weil dort Wahllisten zum Landesparlament jetzt zwingend mit 50% Frauen bestückt werden müssen, sonst sind sie unzulässig. Sie sehen, es ist an alles gedacht. ;)

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Richard Ott

        Aber natürlich! Die Jobmaschine Sozialismus läuft auf Hochtouren und es herrscht Vollbeschäftigung. Wozu sonst entdeckt man neue Geschlechter, praktiziert Inklusion, finanziert den Kampf gegen alles mit Steuermitteln?

        Parallel hoffen Zombieunternehmer auf zusätzliches Personal, frisch akademisiert, um der Illusion schneller zu wachsen als ihre faulen Schulden weitere Nahrung zu geben.

        Man zeigt experimentierfreudig, optimistisch, gut aufgestellt, innovativ., nachhaltig, zukunftsorientiert, generationengerecht….

        Es geht um nicht weniger als die Rettung der Welt!

        Bisher läuft es ziemlich gut, da sind nich ein paar Stockwerke bis zum Aufprall.

        #Wir schaffen das

  12. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Tja, wenn die Produktivität stagniert, dann stagniert halt auch der Lebensstandard.

    Aber ist das auch wirklich etwas Schlechtes? Ich hab hier ja schon viele Kommentare gelesen die allen möglichen Unsinn verteidigen – möchte vielleicht irgendein Linksradikaler ein Loblied auf die niedrige Produktivität singen, weil niedrige Produktivität dafür sorgt, dass man ganz viele Arbeitskräfte braucht und kaum Arbeitslosigkeit hat? ;)

    Antworten
  13. Christian Hu
    Christian Hu sagte:

    „Der Jobboom der vergangenen Jahre (…) hat die Arbeitsproduktivität deutlich geschwächt: Die Wirtschaftsleistung pro Arbeitnehmer ist in Deutschland heute niedriger als vor der Finanzkrise.”

    Eine Krise bleibt halt nicht ohne Folgen, vor allem wenn eine Finanzbranche mit hohem Anteil am BIP dadurch komplett ausfällt und nicht direkt von anderen Branchen kompensiert werden kann.

    Mit Blick auf die Linie wird aber auch sichtbar, dass es schon häufiger längere Zeiträume ohne echten Anstieg gegeben hat (z.B. 80er Jahre) und es danach wieder bergauf ging.

    Zum Disclaimer unter dem Schaubild: “The self-employed are not included”. Hat das eventuell noch einen Effekt, den wir übersehen haben?

    Antworten
  14. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    Ihre Analyse ist sicher nicht falsch, aber eigentlich läuft es umgekehrt. Wenn ich Leute ins Land lasse, deren Bildungseifer hochproduktive Tätigkeiten nicht zulässt, fahre ich immer noch besser, wenn ich sie mit weniger produktiven Dingen beschäftige als mit Nichtstun. Schön, dass das auch Spiegel Online das Produktivitätsproblem erkennt. Noch besser wäre es, er würde erkennen, dass die aktuelle faktische Migrationspolitik, die einfach falsch ist, weil sie die Falschen anzieht und die Richtigen vertreibt, der Hauptverursacher dieser Entwicklung ist. Das wäre aber für den Spiegel ein Gedankenganz zu viel, denn dann ist man ja schon wieder rechts und das verbietet die eigene Ideologie.

    Antworten

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