Italien: 100 Milli­arden Steuerhinter­ziehung pro Jahr

Italien ist bekanntlich wirtschaftlich nicht schlecht. Wir kennen die “sieben Fakten” die belegen sollen, dass Italien unschuldig ist an seiner Misere und deshalb Transfers und Schuldenunion braucht:

Sieben Fakten über Italien, die nichts ändern

Wir wissen auch, dass sich Mario Draghi redlich bemüht hat,

Draghis Wette: Italien wird ge­winnen – denn EU und EZB be­zahlen den Einsatz

während die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), eine öffentliche Anstalt aus Bund und Bundesländern, Italien für einen soliden Schuldner hält:

KfW gibt Ent­war­nung: Staats­schulden auch von Italien kein Problem

Deshalb ist es auch egal, dass die Mittel aus dem Wiederaufbaufonds unter anderem italienische Bergdörfer retten:

Wiederaufbaufonds: 140 845.07 Euro pro Einwohner für den Erhalt eines Bergdorfes

Egal, unsere Politiker freuen sich auf die Transfer- und Schuldenunion, ungeachtet der Tatsache, dass sich Italien selbst helfen könnte:

Italien braucht keine Hilfe – Rom sol­lte die priva­ten Ver­mögen belasten

Und wie das geht, zeigt auch der österreichische Standard:

  • “Mehr als die Hälfte der Italiener deklarierte im vergangenen Jahr ein Bruttoeinkommen von weniger als 15.000 Euro; zehn Millionen Italiener zahlen überhaupt keine Steuern. Rund 90 Prozent der Einkommenssteuer werden von Angestellten und Rentnern bezahlt, also von jenen, die beim Ausfüllen der Steuererklärung nicht schummeln können. Und gerade einmal 35.000 Steuerpflichtige geben an, mehr als 300.000 Euro brutto pro Jahr zu verdienen – und das ‘im Land der Ferraris und der Villen am Meer’, wie der Corriere della Sera unlängst sarkastisch anmerkte. Insgesamt gehen dem Fiskus auf diese Weise jährlich immerhin rund satte 100 Milliarden Euro an Steuereinnahmen verloren.” – bto: Kein Wunder, dass die Italiener über so große Privatvermögen verfügen.
  • “(…)19 Millionen Steuerpflichtige – also fast die Hälfte – sind mit den Zahlungen im Verzug, und das oft seit vielen Jahren (…). Der Berg der Steuerausstände hat sich (…) in den vergangenen zwanzig Jahren auf einen Gesamtbetrag von sage und schreibe 1100 Milliarden Euro aufgetürmt.” – bto: und dann vom Ausland Transfers fordern. Das ist smart!
  • “Mit verlässlich wiederkehrenden Steueramnestien hat der Staat die Schummler geradezu darauf konditioniert, dass sie nur ein paar Jahre warten müssen, bis sich das Problem mit einem kräftigen Rabatt und Straffreiheit ganz von selbst erledigt. Die erste Steueramnestie hatte schon Kaiser Hadrian erlassen; 2000 Jahre später erinnerten sich Ex-Regierungschef Bettino Craxi und vor allem der Skandalpremier Silvio Berlusconi – notabene ein rechtskräftig verurteilter Steuerhinterzieher – an die ungemein populäre Maßnahme.” – bto: Das kann ich mir denken. Bei uns wäre sie unpopulär, weil nur ganz wenige etwas davon hätten.
  • “Die Parteien befinden sich im Hinblick auf die Parlamentswahlen (…) bereits im Wahlkampfmodus, und vor allem die beiden rechten Koalitionspartner – die Lega von Salvini und die Forza Italia von Berlusconi – haben wenig Lust, ihre Wähler mit harten Maßnahmen gegen die Steuerhinterziehung zu vergraulen.” – bto: ganz anders bei uns. Hier begeistert man Wähler mit der Aussicht auf höhere Steuern.

derstandard.at: „Mangelhafte Steuermoral: Mario Draghis Kampf gegen die Windmühlen“, 10. Juni 2022

Kommentare (46) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Alliban
    Alliban sagte:

    Zum 2. Punkt: “bto: und dann vom Ausland Transfers fordern. Das ist smart!” Ich habe mal in einem Reiseführer gelesen, dass die Italiener alle Schauspieler seien, die schlechtesten stünden auf der Bühne. Offenbar sind die italienischen Politiker so gute Schauspieler, dass die deutschen Politiker auf sie problemlos hereinfallen.

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  2. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Dietmar Tischer sagte:
    28. JULI 2022, 14:36
    “Das ist NAVITÄT im Quadrat”. Punkt. 70% der Beiträge sind damit auf’s wesentliche reduziert. Ich gebe zu, ganz wenige von mir auch.

    “Unsere Probleme haben eine ganz andere Dimension”. So ist es.

    Eine andere Dimension erfordert in der Regel eine andere Herangehensweise zur Lösung. Zu Diskutieren wäre demnach erst die Dimension / Art des Problem, dann die Optionen daran etwas zu ändern zu können und erst dann die Ableitung konkreter Handlungen. Wird über das “Problem” Fahrrad nachgedacht, so kann sehr die Lösung sehr schnell dahingebastelt werden – weil es simpel ist. Ändert sich die Kategorie, so ändern sich automatisch Optionen.

    Mit “wenn-dann” und “so-und-so-ist-es” kommt man schon bei relativ einfachen Problemen nicht mehr weiter, spätestens jedoch sobald Dynamik im Spiel ist. Das ist bei allen Themen der Fall, die hier von Dr. Stelter aufgebracht werden.

    Zu den wenigen, die überhaupt eine Problemstellung sehr genau formulieren können, gehört Herr Tischer. Ob die vorgeschlagenen Lösungen immer richtig sind, ist eine andere Frage. Sie sind immerhin gut begründet. Darüber könnte – wenn nicht so viel Gewäsch fernab des jeweiligen Themas dazwischen geraten würde – wegen der präzisen Darlegungen sehr gut diskutiert werden. Das ist wohl auch das Ziel dieses Blogs. Schade um die Zeit für 70% heiße Luft.

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @JürgenP

      „Ob die vorgeschlagenen Lösungen immer richtig sind, ist eine andere Frage.“

      Es ist v. a. eine Frage, zu der man oft gar nicht vordringt:
      Ob etwas überhaupt ein Problem ist, das anzugehen sei, ist oft bereits umstritten.

      Die Fakten und Erkenntnisse, die es gibt und die bei einer solchen Qualifizierung helfen könnten, werden regelmäßig einem Gesinnungstest unterzogen:
      DER/DEM glaube(!) ich nicht wegen seines Aktivismus, der mir persönlich nicht zusagt, also sind auch die Erkenntnisse abzulehnen, ergo existiert kein Problem.

      Wo wollen Sie da überhaupt mit einer Diskussion ansetzen? Da sind vorher schon so viele Denkfehler passiert, dass Sie das Ende des Fadens oft gar nicht zu greifen kriegen.

      Ich bin ja bei Themen, bei denen ich mich auskenne, schon Vollzeit mit der Korrektur der gröbsten nachweislichen Falschaussagen über Ursache-Wirkungsbeziehungen oder Meeresspiegelentwicklungen beschäftigt. Da ist man noch gar nicht zu irgendeiner Problemstellung gekommen.

      Und wenn ich dann mal zart auf sicher kommende Situationen hinweise, ist das gleich Panikmache.
      (ok, jetzt opfere ich ein bisschen rum und heule ab jetzt leiser)

      Herr Tischer verweist zurecht darauf, dass über Problem/Nichtproblem das WOLLEN der Mehrheit entscheidet, zumindest in Demokratien.

      Damit hätte man eine Diskussionsgrundlage – aber wenn man nur seine üblichen Sprechblasen absondern will, braucht man dafür nur VORlagen, keine GRUNDlagen.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @CA Dr. Stelters unermüdlicher Einsatz und 30% Qualitätsbeiträge vs. laufende Vermüllung mit dubiosen Politabsonderungen: mal schauen wer länger durchhält. Kurz: Fake vs. Fakten, was wird sich durchsetzen … mal schauen, da wird es doch irgendwo ein Youtube-Video geben: https://www.youtube.com/watch?v=xOm4MKGskaU

      • weico
        weico sagte:

        @Christian Anders

        “Und wenn ich dann mal zart auf sicher kommende Situationen hinweise, ist das gleich Panikmache.”

        Welche …sicher kommende Situation…soll den solche Panikmache-Aussagen auslösen?

        “Herr Tischer verweist zurecht darauf, dass über Problem/Nichtproblem das WOLLEN der Mehrheit entscheidet, zumindest in Demokratien.”

        Solchen absoluten Blödsinn liest man ja leider vermehrt…in Zusammenhang mit “Demokratien”
        Das Wort “Demokratie(en)” wird so inflationär eingesetzt/zitiert und in den “Mund” genommen, dass es schon fast lachhaft ist.
        Einige waren/sind ja sogar so Stolz und trugen/tragen sie im Namen…Deutsche Demokratische Republik,Democratic Socialist Republic of Sri Lanka,Demokratische Republik Kongo usw..

        Wer sich nur schon das riesige Feld von sogenannter “Demokratie(formen)” anschaut , erkennt die Lächerlichkeit solcher ….WOLLEN…Aussagen.

        Wenn das …WOLLEN …dann noch aus einer “Demokratieform” kommt, die Rousseau schon vor 250 Jahren so schilderte…:

        “Ein Volk mit Vertretern sei „nicht mehr frei; es ist nicht mehr“, es sei so „nur frei während der Wahl der Parlamentsmitglieder; sobald diese gewählt sind, ist es ein Sklave, ist es nichts“.”

        …..sieht man den “Stand” von DEMOkratie in Deutschland.

        In welcher Demokratie(form) man , je nach Land zurzeit steckt und was DEMOkratie eigentlich ist bzw. sein sollte, kann jeder in wikipedia nachlesen:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie

        Natürlich ist jedes Land so frei und wählt..(aka “wollen”).. seine Demokratieform selber und solches ist auch nicht zu verurteilen. Es ist auch nicht zu verurteilen, dass die Italiener eine Regierungsform haben/”wollen”, dessen Regierung dann zum regelmässigen Scheitern verurteilt ist (…rund 70 x seit WW2)
        Die riesige Naivität/Blödheit der EU, in Draghi einen Retter von Italien zu sehen, darf man aber ruhig verurteilen !

        Der hervorragenden italienische Politwissenschaftler Giovanni Sartori († 1. April 2017), hätte den “Brüsseler Naivlingen” die Unterscheidung zwischen Sehen und Verstehen bzw. Erkennen oder Begreifen und die Bestimmung ihres Verhältnisses….sicherlich etwas nähergebracht. :) :)

        Nebenbei:
        Erstaunlich, wie Alexis de Tocqueville schon damals (1830/1840) die Gefahr/Richtung einer Mediokratie in den USA erkannte.
        Er würde im der heutigen USA wohl eher eine Timokratie…. statt DEMOkratie erkennen….

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @weico ““Herr Tischer verweist zurecht darauf, dass über Problem/Nichtproblem das WOLLEN der Mehrheit entscheidet, zumindest in Demokratien.” Solchen absoluten Blödsinn … >> ab hier setzt der Unterschied zwischen Demokratie & Demokratie ein. HIER dürfen Sie ungestraft “ablassen” was Ihnen in den Kopf kommt, auch wenn es vollkommen neben dem Blog-Thema liegt. DORT werden Sie eingebuchtet, bevor Sie den Absatz zu Ende geschrieben haben. Weil das so ist, dürfen Sie HIER jede Vorstellung “wollen” (ob es umgesetzt wird, ist eine andere Frage), DORT werden dafür Steine geklopft. Ihre Zitate deuten darauf hin, dass es von 300 Jahren auch schon so war.

        Ein ganz anderes Thema wäre die Frage, ob die Kommunikation zum Zustandekommen des “wollen” noch gemessen an den Anforderungen zu “richtigen” / “tragfähigen” / “sinnvollen” Entscheidungen zu kommen, noch funktioniert. Ich meine, sie funktioniert ab einer bestimmten Kategorie von Problem nicht mehr (Stichwort Komplexitätsentwicklung). Weder in Deutschland, noch Italien oder sonstwo. Das kann und muss geändert werden. Je schneller, desto besser. Schön dass ich es HIER sagen darf, ohne Gefahr zu laufen, dass irgendwelche Schergen vor der Tür stehen. Noch?

    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      ““Das ist NAVITÄT im Quadrat”. Punkt. 70% der Beiträge sind damit auf’s wesentliche reduziert.”
      Ich möchte das mal im Kontext dessen kommentieren, was Herr Tischer davor dazu geschrieben hat: “Richard Ott glaubt, dass man nur die Grünen aus den Sendern jagen müsse, um geordnete Verhältnisse in Deutschland herzustellen.”
      Ich weiß nicht, wo Ott das genau geschrieben haben soll, aber egal. Warum soll das naiv sein? Es wäre extrem wichtig, die ungebildeten, verblendeten, linkgrün-aktivistischen sogenannten Journalisten aus den Sendern zu jagen. Die jahrelange Indoktrination durch diese Kreise hat zusammen mit willigen Politikern zu genau der jetzigen Situation geführt. Damit wäre wenigstens ein Anfang gemacht, wieder zu einem freieren Denken zu kommen.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @Beobachter “Die jahrelange Indoktrination durch diese Kreise …”. Das mag alles so sein, je nach Sichtweise, politischer Intention und sonstiger teilweise schräger Vermutungen. Warum muss das bei dem Thema “Italien: 100 Milli­arden Steuerhinter­ziehung pro Jahr” eingebracht werden? Ist eine Konzentration auf genau das angesagte Thema nicht (mehr) möglich? Muss die Vermüllung und Vermischung mit beliebigen Behauptungen neben der Sache unbedingt sein? Die Qualität des Blogs leidet. Bei der Mühe, die hinter der Arbeit von Herrn Dr. Stelter steckt, wird ihm das nicht gerecht. Das ist jedenfalls meine Meinung.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @JürgenP

        “Vermüllung”

        Ich persönlich halte Ihre ellenlangen “Kybernetik”-Traktate (Kann man mit der komplexitätsorientierten Kybernetik eigentlich auch “das Problem Fahrrad” lösen?) auch für völligen Müll, aber ich kann die ja beim Lesen überspringen, um jeweils zum Kern ihrer grünen Ideologie zu gelangen. Platz gibt es hier unbegrenzt, das ist ja gerade das Schöne an einer Kommentarspalte im Internet.

        “Warum muss das bei dem Thema “Italien: 100 Milli­arden Steuerhinter­ziehung pro Jahr” eingebracht werden?”

        Zu einer Grundsatzdiskussion hat das Herr Tischer gemacht, der sich von mir ja anscheinend grundlegend falsch verstanden fühlt, wenn ich ihm angeblich ungerechtfertigterweise unterstelle, dass er Italien immer weiter mit deutschem Geld finanzieren will – was doch recht gut zum Thema “Italien: 100 Milli­arden Steuerhinter­ziehung pro Jahr” passt, finden Sie nicht?

        @Beobachter

        “Richard Ott glaubt, dass man ***nur*** die Grünen aus den Sendern jagen müsse, um geordnete Verhältnisse in Deutschland herzustellen.”

        Das glaube ich nicht, schon wegen des Wortes “nur” ist das tatsächlich naiver Quatsch, den mir Herr Tischer sicher nicht absichtlich unterstellt, um sich dann eifrig darüber zu empören, wie naiv ich doch angeblich bin.

        Ein Anfang wäre es aber schon, und wir hätten dann auch viel mehr Ruhe, wenn wir die nächsten nötigen Schritte gehen und zum Beispiel die NGOs aus dem politischen Vorfeld der Grünen aus dem Regierungsviertel jagen und ihnen das Verbandsklagerecht entziehen. ;)

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @JuergenP: “Bei der Mühe, die hinter der Arbeit von Herrn Dr. Stelter steckt, wird ihm das nicht gerecht. ”
        Sie sollten bedenken: Wenn der Diskurs in Deutschland anders wäre, würde auch Herr Stelter mehr gehört werden, und eben nicht als abweichende Einzelmeinung in der Talkshow sitzen. Sie verengen zu sehr auf Ihre ideologische Sicht, genauso wie Herr Ott auf der anderen Seite.

  3. komol
    komol sagte:

    Italien wird der Genickbruch für den Euro – die Frage ist nur, ob es das Land schafft, ihn noch selbstständig vor dem allgemeinen Vertrauensverlust in die EZB zu brechen. Das war seit 2011 fraglich. Was dort politisch gerade schon wieder los ist, deutet zumindest darauf hin. Übrigens sind hier in Dtl. schon wieder fast so viel Fünfziger bis 200er mit S-Seriennummer im Umlauf wie 2011/12.

    Antworten
  4. PhilSt
    PhilSt sagte:

    Ich liebe es…. all diejenigen die sich hier in Deutschland/Österreich der Nähe der österreichischen Schule verschreiben und für Liberalisierung sind und gegen Steuern, empfehlen dann anderen Ländern staatlich das Pirvatvermögen zu belasten.
    Das ist urkomisch.

    Ich würde sagen die Deutschen können was von den Italienern lernen. Das Motto: Privathaushalt vor Staatshaushalt ist sinnvoll.
    Misstraue dem Staat. Halte ihn Arm und Klein.

    Deutschland subventioniert die anderen europäischen Länder doch nur, weil man erstens weiter Exportieren kann. Für den deutschen Durchschnittsbürger ist das zwar gleich, jedoch nicht für die Gewinne der Unternehmen.
    Und weil man so politische Hegemonialmacht werden kann.
    Bei einer staatlichen Schieflage kann man dann Macht ausüben.
    (Die Griechen haben 2009 nicht vergessen, und aktuell ist es wieder sehr im Trend nach Griechenland zu reisen.) Die Leute erklären ihnen sicherlich was mit dem Geld damals passiert ist ;-)

    Die Politiker und anderen Entscheidungsträger zahlen ja nicht für die Krise, sondern eben der Durchschnittsbürger.

    Antworten
  5. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    LNG-Terminals: Italien 3, Deutschland 0.

    Mal macht‘s der eine besser, mal der andere. Den Anderen akzeptieren und auf Augenhöhe die Realität meistern. Dies dauernde Rumreiten auf den eigenen Geben-Aspekten, ohne auch das Nehmen zu benennen, ist der Beginn von neuem Zwist. Und hat (früher?) zum Krieg geführt.

    Am deutschen Wesen ist die Welt schon mehrfach nicht genesen.

    Antworten
    • PhilSt
      PhilSt sagte:

      Nach Deutschland führen Jamal, Transgas, Nordstream 1 und 2, der Preis dieses Gases ist günstiger. Zusätzlich gibt es noch was von der Draupner-Plattform und aus Karst.

      Das man sich in Detuschland jetzt zu fein ist weiterhin Rohstoffe aus Russland zu importiern, dafür kann das Gas auch nichts.

      Antworten
  6. Lele Castello
    Lele Castello sagte:

    Ich hoffe doch das in Italien demnächst, wie hier bereits diskutiert, die parallel Währung eingeführt wird. Das wird erst ein Spass. :)

    Antworten
  7. Ticinese
    Ticinese sagte:

    Die Italiener haben in ihrer 2 1/2 tausendjährigen Geschichte halt kapiert, dass der Staat ein Verschwender, Lügner und häufig krimineller Agitator ist. Daher die Devise: Kein überflüssiger Cent dem Staat.
    Der deutsche Untertan hingegen lässt sich gerne schröpfen – und sei`s nur, um (wieder mal) die Welt zu retten.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Ticinese

      >Daher die Devise: Kein überflüssiger Cent dem Staat.>

      Auf die Dienstleistungen und Transfers ihres Staats, welche die Steuerzahlungen deutlich übertreffen, wollen die Italiener aber nicht verzichten.

      ANDERE müssen sie daher finanzieren.

      Sie tun es auch, aber soweit dies auch Italien betreffend SYSTEMSTABILISIEREND ist, tun sie es ZWANGSWEISE aufgrund der Maßnahmen von EZB und EU, d. h. anders als Privatanleger, die mit SELBSTBESTIMMTEN Risiko italienische Staatsanleihen kaufen.

      Ich vermisse bei den Italienern das BEWUSSTSEIN, dass sie sich ihre Cleverness von andern bezahlen lassen.

      Wenn sie meinen, dass sie im Herbst eine Regierung haben sollten, die mit Austrittskapriolen auf Kosten anderer ihre Besserstellung erreichen wird, könnten sie sich täuschen.

      Eine solche Regierung gäbe anderen das Bespiel, Gleiches erreichen zu wollen.

      Dies würde den Zerfall von Eurozone und EU beschleunigen.

      Antworten
      • Ticinese
        Ticinese sagte:

        Der Euro ist zumindest seit dem Jahr 2008 eine Leidensgeschichte – im Grunde eine Konkursverschleppung. Es bleibt wohl nur die Wahl zwischen Weichwährung und Währungsreform. Dann bleibt Deutschland auf seinen Target2-Forderungen von einer lumpigen Billion sitzen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Auf die Dienstleistungen und Transfers ihres Staats, welche die Steuerzahlungen deutlich übertreffen, wollen die Italiener aber nicht verzichten. ANDERE müssen sie daher finanzieren.”

        Herr Tischer, heulen Sie nicht so herum, das ist ja unerträglich. Sie wollen es doch genau so!

        Und bei jeder Gelegenheit wollen Sie mir dann auch noch erklären, wieso es auch noch angeblich in unserem eigenen Interesse wäre, die Italiener zu finanzieren.

        “Wenn sie meinen, dass sie im Herbst eine Regierung haben sollten, die mit Austrittskapriolen auf Kosten anderer ihre Besserstellung erreichen wird, könnten sie sich täuschen.”

        Na, Sie werden sich bestimmt bis zum Herbst neue Rechtfertigungen dafür ausdenken, wieso Deutschland noch mehr Geld zahlen sollte, um Italien noch besser zu stellen. Beim Corona-“Wiederaufbaufonds” war es doch auch schon so.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Herr Tischer, ich weiß, Sie haben’s nicht so mit Herrn Ott. Aber mir fällt es auch etwas schwer, Ihre von Ihm zitierten Sätze mit Ihrer Gesamthaltung zu EU und Eurorettung in Übereinstimmung zu bringen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Beobachter

        Jedes Mal, wenn Richard Ott meinen Namen an diesem Blog schreibt, sagt er, WAS ich WILL.

        Das ist ein Automatismus bei ihm.

        Wer meine Beiträge liest und sie verstehen WILL, der wird ohne Schwierigkeiten feststellen:

        Ich BESCHREIBE das, was ich als relevante Realität erkenne.

        Das mag falsch sein, aber es KEIN „ich will dies oder das“.

        Nehmen Sie nur einmal die Aussage, für die Richard Ott mit unterstellt „Sie wollen es doch genau so!“:

        >“Auf die Dienstleistungen und Transfers ihres Staats, welche die Steuerzahlungen deutlich übertreffen, wollen die Italiener aber nicht verzichten. ANDERE müssen sie daher finanzieren.”>

        Sagen Sie mir bitte, was ich mit diesem Satz wollen SOLL?

        Ich kann es nicht erkennen.

        Was ich allerdings auch schon gesagt habe:

        Wenn die Eurozone/EU zerfällt, möglicherweise durch den Austritt Italiens, dann sind mehr als 60% unsere Ausfuhren, die dahin gehen, kurzfristig nicht mehr absetzbar in den betreffenden Ländern. Dies mit allen Folgen wie Arbeitslosigkeit, Einkommensverluste, Instabilität etc.

        Das ist ein Sachverhalt über den nicht zu streiten ist und, wenn doch, ist daraus nicht mein Wollen herauszulesen.

        Ich füge regelmäßig an, dass ich GLAUBE, dass die Bevölkerungen derartige Folgen eines Zerfalls nicht wollen.

        Nach Umfragen stimmt das, mag aber dennoch falsch sein.

        Wenn so, ist KEIN Wollen meinerseits herauszulesen.

        Das Problem von Richard Ott und einigen anderen ist:

        Sie können NICHT ertragen, was ich darlege.

        Richard Ott glaubt, dass man nur die Grünen aus den Sendern jagen müsse, um geordnete Verhältnisse in Deutschland herzustellen.

        Das ist NAVITÄT im Quadrat.

        Unsere Probleme haben eine ganz andere Dimension.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Ticinese

        >Es bleibt wohl nur die Wahl zwischen Weichwährung und Währungsreform.>

        Nein.

        Eine Währungsreform erfordert ein gemeinsames Wollen, das in der Eurozone nicht zustande kommen kann.

        Denn ein solcher Beschluss müsste anfängliche Paritäten bestimmen, die genug Mitgliedsländer schlechter stellen würden als andere.

        Einstimmigkeit ist so nicht zu erreichen.

        Es bleibt die MÖGLICHKEIT zwischen „Weiter so“ bis zum ENDE der Union oder einen z. B. durch Austritt herbeigeführten Zerfall.

        Die WAHL wird das „Weiter so“ sein – auf absehbare Zeit jedenfalls.

        Die kann allerdings kürzer werden.

      • Hansjörg Pfister
        Hansjörg Pfister sagte:

        @Dietmar Tischer
        “Jedes Mal, wenn Richard Ott meinen Namen an diesem Blog schreibt, sagt er, WAS ich WILL. ”
        Das geht mir genauso.

        “Das Problem von Richard Ott und einigen anderen ist:
        Sie können NICHT ertragen, was ich darlege.”

        Das ist nicht das Problem. Ich glaube, dass sie nicht wirklich strukturiert denken können. Das bedeutet, sie assozieren alles mögliche herbei und können nicht unterscheiden was dazu gehört und was nicht. Das bedeutet aber nicht, dass sie automatisch Unrecht hätten, sie können trotzdem recht haben oder auch nicht. Auf jeden Fall ist es nicht erbaulich mit solchen Leuten kontrovers zu diskutieren. Sie unterstellen einem ständig Dinge, die man weder gesagt noch irgendwie gemeint hat.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Hansjörg Pfister

        >Auf jeden Fall ist es nicht erbaulich mit solchen Leuten kontrovers zu diskutieren. Sie unterstellen einem ständig Dinge, die man weder gesagt noch irgendwie gemeint hat.>

        Ich meine, dass dies an diesem Blog zunimmt.

        Man muss sich nur anschauen, was an diesem Thread über Italien unterstellt wird.

        Und ansonsten ist durchweg der Ukraine-Krieg auf der Agenda, auch wenn eine ganz andere Thematik aufgerufen wird.

        Ich werde älter, die mir verbleibende Zeit wertvoller.

        Ich werde einfach nicht mehr auf jeden Unsinn antworten.

        Das bin ich mentaler Hygiene schuldig.

  8. Zweifler
    Zweifler sagte:

    Dieser Blog scheint es auf die Italiener abgesehen zu haben. Das Italien-Bashing scheint mir schon leicht paranoid.
    Die Gesamtschulden Italiens sind von denen Deutschlands gar nicht so weit entfernt.
    Vom viel schwärzeren Schaf Frankreich mit seinen enormen Gesamtschulden spricht keiner.
    Keine Ahnung warum.

    Antworten
  9. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Das System Italien kann NICHT willentlich geändert werden.

    Es WIRD sich allerdings ändern.

    Das ist dann der Fall, wenn der Staatshaushalt nicht mehr durch ANDERE finanziert wird.

    Vorerst finanzieren noch EU und EZB.

    Das ist irgendwann vorbei.

    Bis dahin Geduld und tapfer sein.

    Antworten
  10. Alexander
    Alexander sagte:

    Kein deutsches Wesen für Italien.

    Berusconi gilt wie Salvini und Giogria Meloni als Putinide, sie verabredeten den Abgang des Systemstatthalters Draghi und die Neuwahlen vom Herbst entscheiden über den Kurs Italiens.
    https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/italien-wahlkampf-meloni/

    Egal wieviel Geld die EZB schöpft braucht Italiens Privatwirtschaft keinen russischen Winter von Energiemangel und ökonomischer Depression.

    EU Kriegseintritt und begangene Menschenrechtsverletzungen reichen in allen Staaten für politischen Wandel. Anders als früher ist das Erpressungspotential nun auf Seiten der Pleitiers, weil wenn einer fällt alle fallen.

    Nach dem gelebten Faschismus der Demokraten kann ein bisschen Neofaschismus der alten Rechten nicht schaden, die Abgrenzung der Putiniden nach den Ukie Banderisten ist Qualitätsmerkmal.

    Antworten
    • Ticinese
      Ticinese sagte:

      Giogria Meloni ist im Gegensatz zu Salvini keine Putinistin, sondern Atlantikerin. Sie setzt allerdings eher auf die Amis als auf die EU.

      Antworten
  11. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Egal ob man nun die deutsche oder die italienische Steuermoral besser findet (je dümmer und gieriger der Staat, desto charmanter finde ich den italienischen Weg): Deutschland und Italien passen einfach nicht in einer Währungsunion zusammen.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Richard Ott

      “Deutschland und Italien passen einfach nicht in einer Währungsunion zusammen”.

      …neben Italien könnte man noch ganz viele Länder dazuzählen, die ebenfalls nicht so ganz passen :):)

      Antworten
    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Richard Ott
      “…..desto charmanter finde ich den italienischen Weg..”
      finanzielle Selbstverteidigung setzte zu allen Zeiten positiv-kreative Einstellung zum Leben voraus, am Sichtbarsten zeigt sich das im Auftreten von Bürgern in der Öffentlichkeit/ vulgo Mode:
      Man vergleiche die Outfits deutscher Fussgängerzonen mit italienischem Esprit :
      https://www.youtube.com/watch?v=Rd9o2-VNVjE

      Antworten
    • PhilSt
      PhilSt sagte:

      Ich habe aktuell keine Position zur Währungsunion.
      Jedoch wollte ich darauf hinweisen, das man da auch die Frage innerhalb Deutschlands aufmachen kann. Naja und dann könnte man sie auch innerhalb eines Bundesland auf machen.
      Meiner Meinung liegt das Hauptproblem darin das jeder dieser Staaten individuell nach gutdünken steuern erhöhen und verlagern darf wie er möchte.

      Was bringt ein Mindestlohn ohne eine Steuergrenze. Oder was ist mit Mitbestimmung wo die Steuern denn hingehen? Und wie hoch man eigentlich die Steuern setzt.

      Wie sähe ein Demokratisches Staatswesen mit sehr viel Mitbestimmung aus?
      Wahrscheinlich lohnt es sich einen Blick nach Athen zu werfen.
      Kleine Dezentrale Demokratien.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @PhilSt

        “Jedoch wollte ich darauf hinweisen, das man da auch die Frage innerhalb Deutschlands aufmachen kann. Naja und dann könnte man sie auch innerhalb eines Bundesland auf machen.”

        Ja, sicher. Der Unterschied ist aber -und diese Antwort ist viel weniger banal als sie vermutlich im ersten Moment für sie klingen wird- dass Deutschland und Italien eben souveräne Nationalstaaten sind, Niedersachsen, Berlin oder auch Venetien aber nicht.

        Wenn diese Territorien souveräne Nationalstaaten werden wollen, dann müssen sie wahrscheinlich jahrzehntelang dafür kämpfen, im übertragenen und vielleicht auch im militärischen Sinn.

        “Meiner Meinung liegt das Hauptproblem darin das jeder dieser Staaten individuell nach gutdünken steuern erhöhen und verlagern darf wie er möchte.”

        Sie wünschen sich einen aus Brüssel regierten EU-Zentralstaat??

      • PhilSt
        PhilSt sagte:

        Ne so ziemlich das Gegenteil. Regionen. Kleinstaaterei. Dezentrale Strukturen. Pirvat Städte wenn sich welche gründen sollten.
        Jedoch benötigt es einen oberen Schirm eine “Eidgenossenschaft”, “Vereinigte Staaten”, “Europa der Vaterländer” oder ähnliches um nicht ständig in Kleinkriege zu geraten.
        Die Kompetenzen so einer Union könnte man in der Verfassung der USA anschauen. Die Gründungsväter dachten zum teil doch etwas anders, als es die heute politische USA ist.
        Sicherlich gibt es aber auch Konzepte die diesem Schirm noch weniger Macht einräumen würden.

        Im damaligen Athen gabs einen spannenden Ansatz:
        Athen bildete Verwaltungsbezirke Namens Phyle. Eine Phyle bestand aus einem Teil des Stadtgebietes, einem Teil Land und einem Teil Küste.
        So gab es eine gewisse Homogenität. Man könnte so nicht “die Berliner” gegen “die Bayern” ausspielen. Zumindest nicht so leicht wie aktuell.

        Klar ist das alles gerade sehr “revolutionär” geedacht. Aber um ehrlich zu sein, die Ausgangslage wäre immer erstmal das ein Volk mündig wird, und sich empört über die Zustände und diese dann ändern will.
        Und das ist ja die eigentliche Utopie :-) Ohne den Aufstand der Bürger endet erstmal gar keins dieser Probleme.

        In so einem Moment nur zu sagen, ich hätte gern weiterhin eine Scheindemokratie mit FIAT-Geld wäre mir einfach zu kurzgedacht. Vielleicht auch zu viel gewollt. Aber ansich muss man so viele Schranken wie möglich ziehen, damit dieser autoritäre Korporatimus möglichst schwer hat und sich danach wieder möglichst langsam ausbreitet.

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