“It May Take A Massive Program, Large Enough To Shock Taxpayers”

Da haben sie also getagt, die Notenbanker. Allen Durchhalteparolen zum Trotz mehren sich die Selbstzweifel. Irgendwie gelingt es nicht, eine deflationäre Depression in Zeitlupe mit noch mehr billigem Geld und Schulden zu überwinden. Zero Hedge fasste es knapp zusammen und gab den richtigen Ausblick auf das, was als Nächstes kommt. Hier die Auszüge:

  • Federal Reserve Chairwoman Janet Yellen, Friday, in a keynote speech at the conference: “In light of the continued solid performance of the labor market and our outlook for economic activity and inflation, I believe the case for an increase in the federal-funds rate has strengthened in recent months.
  • Fed Vice Chairman Stanley Fischer, Friday, in a CNBC interview: When asked whether the Fed could raise rates at its meeting next month and again before the end of the year, he said Ms. Yellen’s speech “was consistent with answering yes to both of your questions, but these are not things we know until we see the data.”
  • Fed governor Jerome Powell, in a Bloomberg television interview Friday:”We should be on a program of gradual rate increases,” though he added, “We can afford to be patient” when it comes to acting.
  • -Atlanta Fed President Dennis Lockhart, Saturday, in a WSJ interview: “If the economy in the next few weeks performs consistent with my sense of the economy, then I think we ought to have a serious discussion at the September meeting” about raising rates.
  • St. Louis Fed President James Bullard, Saturday, in a WSJ interview: “If we had a lot of good news and we got into the September meeting and other people wanted to go, I could support that–but again I’m talking about one increase and no planned increases after that.”
  • Dallas Fed President Robert Kaplan, in a Bloomberg television interview Friday: “The case for raising rates in the near term “has been strengthened.”
  • Cleveland Fed President Loretta Mester, in an interview with CNBC Friday: “I see a gradual…upward pace in interest rates as being appropriate.” As to when the Fed might raise rates next, she said, “I go into every meeting with an open mind.”
  • Bank of Japan Gov. Haruhiko Kuroda said at the conference Saturday: “We will act decisively as we move on… The bank will carefully consider how to make the best use of the policy scheme in order to achieve the price stability target. The “zero lower bound is no longer insurmountable” as a policy constraint “in practice”; “It is natural to assume another lower bound exists,” and the current rate is “still far from such a lower bound
  • European Central Bank executive board member Benoit Coeure, at the conference Friday: “Negative rates work and are nothing extraordinary or immoral or absurd.”
  • Bank of Mexico Gov. Agustin Carstens, in a WSJ interview Friday: A Fed rate increase “might trigger some reactions from our side, but we will also respond to other determinants of inflation.”

“(…) while fiscal policy was not on the formal agenda for the conference, it was a steady part of the dialogue as policymakers thought through policies for a post-crisis world. One of the central worries is that households and businesses have become so cautious and set in their outlooks expecting little growth and little inflation – that they do not respond in expected ways to the efforts central banks have made.

“According to one economist, what happens next may put the past 7 years of simple “financial repression” and central bank failure to shame: in a lunch address by Princeton University economist Christopher Sims, “policymakers were told that it may take a massive program, large enough even to shock taxpayers into a different, inflationary view of the future.Fiscal expansion can replace ineffective monetary policy at the zero lower bound,” Sims said. “It requires deficits aimed at, and conditioned on, generating inflation. The deficits must be seen as financed by future inflation, not future taxes or spending cuts.” In other words, openly monetizing the debt with the intent of generating runaway inflation: think helicopter money on steroids, a strategy that ultimately risks the dollar’s status as a global reserve currency. (…) all it will take for central banks to get their wish world governments shocking “taxpayers into an inflationary view of the future is for the economy to collapse.”

bto: Es sieht ganz danach aus.

→ Zero Hedge: “It May Take A Massive Program, Large Enough To Shock Taxpayers” – The Jackson Hole Post-Mortem, 28. August 2016

Kommentare (18) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Johann Schwarting

    Sie weichen aus – Marx, was er und was er nicht erklären konnte, tut hier nichts zur Sache.

    Abgesehen davon, dass der Kapitalismus – was immer er ist – MEHR ist als „Unsicherheit und Krise“ wie Sie behaupten:

    Ich hatte Sie auf Ihre Feststellung hin, dass Schulden nicht weginflationiert werden können und ihren Verweis auf 1923 mit „allen Folgen“ gefragt:

    Was waren denn die Folgen der Hyperinflation nach 1923 mit Bezug auf die Schulden des Staats?

    Beantworten Sie doch einmal diese Frage.

    Oder diese:

    Warum konnten denn die USA nach WK II ihre enormen Schulden verringern?

    Antworten
    • Johann Schwarting
      Johann Schwarting sagte:

      @Dietmar Tischer

      Kredit auf Kredit mit guten Sicherheiten oder übersetzt Glaube auf Glaube. Wir wirtschaften, weil wir unser Vertrauen besichern und wir daran glauben. Wie denken Sie sich den „Kapitalismus“. Was er ist und wie er für Sie funktioniert.

      Über die Entwicklung der Inflation im Deutschen Reich von 1914 bis 1923 können Sie in https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Inflation_1914_bis_1923 lesen. Sie endete in sich, als die Herstellungskosten der Banknoten höher waren, als das, was darauf stand – zuletzt wurden die Noten nur noch einseitig bedruckt. Die Abschnitte im mittleren Teil des Links weisen schon den Pfad des Denkens, um ihre Frage zu beantworten. Die wertlosen Pfänder (Staatstitel, Bankpapiere, …) zur Besicherung der Reichsmark wurden vollständig gestrichen – Pfandbriefe, gute Handelswechsel und Gold bestimmt nicht. Unter Beachtung der EÖ von H/S und den Erkenntnissen von PCM wurde von der Reichsbank die „Rentenmark“ emittiert – auf der Grundlage einer ordentlichen Erweiterung des Haftungsraumes. Kredite auf ‘Papiermark lautend‘ mussten auf Kredite auf ‘Rentenmark lautend‘ in Abhängigkeit der Besicherung umgestellt werden – wie nach der Wende. Für die Menschen war das damalige Leben wahrlich kein Honiglecken.

      In https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung_der_Vereinigten_Staaten wird die Geschichte der Staatsverschuldung aufgelistet. Die Demobilisierung https://de.wikipedia.org/wiki/Demobilisierung nach den Kriegen wirkte deeskalierend. Der US-Staat konnte seine Verschuldung, die die Kriege finanzierten, abbauen durch die Steuereinnahmen aus der Nachkriegswirtschaft der Friedensproduktion, die jetzt von der Verschuldung an der BASIS der Ökonomie angetrieben wurde.

      Die Ökonomie wird von Vertrauen und Glauben getragen.

      MfG JS

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Klärung.

        1. Frage:

        Wurde der Staat im Zusammenhang mit der Hyperinflation seine Schulden los oder nicht?

        Da von Ihnen nichts dazu kommt, hier meine Antwort:

        Ja, er wurde sie los.

        Er wurde sie los, weil die vor dem Krieg in Goldmark aufgenommenen Schulden 1923 mit wertlosem Papiergeld getilgt werden konnten.

        Die Nutzung wertlosen Papiergeldes wie 1923 für alles, d. h. nicht nur, aber auch zur Tilgung von Staatsschulden ist INFLATION.

        Damit ist Ihre Aussage:

        „Schulden können nicht weginflationiert werden“ schlichtweg falsch.

        2. Frage:

        Warum konnten denn die USA nach WK II ihre enormen Schulden verringern?

        Ihre Antwort:

        „Der US-Staat konnte seine Verschuldung, die die Kriege finanzierten, abbauen durch die Steuereinnahmen aus der Nachkriegswirtschaft der Friedensproduktion, …“

        Sie ist richtig.

        Sie behaupten auch (oben, am 30. August):

        „Das bedeutet, dass wir uns verschulden müssen, um Schulden bezahlen zu können“

        Diese Aussage – müssen (!) – ist demnach falsch.

        Es gibt Bedingungen, da müssen wir das nicht, eben wie die Bürger der USA nach WK II.

        Empfehlung:

        Nicht mehr oder minder gültige Einsichten zusammenraffen und als Universalerklärung wiederkäuen.

        Der Nährwert ist null.

  2. KBX
    KBX sagte:

    @The deficits must be seen as financed by future inflation, not future taxes or spending cuts.

    woher soll diese Inflation in einer sich ständig optimierenden von Überkapazitäten gekennzeichneten Wirtschaft kommen? Für das menschliche Glück gibt es kein materielles Dingsbums, dass nicht sofort auf Masse und Überfluss produziert werden könnte – daher auch der Preisdruck. Und in Zeiten, wo Roboter immer mehr Tätigkeiten billiger/effizienter als der Mensch übernehmen wird es mit einer Inflation der Löhne auch nichts werden… Jegliches rohstoffbasierendes Inflationsszenario wäre ein Horror, da dies in Wahrheit Verarmung bedeuten würde.

    Antworten
  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >The deficits must be seen as financed by future inflation, not future taxes or spending cuts.“ In other words, openly monetizing the debt with the intent of generating runaway inflation: (…) all it will take for central banks to get their wish – world governments shocking „taxpayers into an inflationary view of the future – is for the economy to collapse.>

    Wie den sonst?

    Aus der Schuldenfalle kommen wir nicht durch Wachstum, nicht durch geordneten Gläubigerverzicht und nicht durch Masseninsolvenz.

    All dies ist entweder nicht machbar oder nicht durchsetzbar.

    Deshalb: Inflationierung.

    Man arbeitet bereits hart daran, aber es dauert halt noch etwas.

    Antworten
    • Johann Schwarting
      Johann Schwarting sagte:

      Schulden können nicht weginflationiert werden – auf dem Höhepunkt der Inflation ist die Verschuldung wegen des KGS am höchsten. Das Helikoptergeld(=Nettogeld) kann zu einer Hyperinflation führen wie 1923 mit allen Folgen, die danach eingetreten sind.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Und was waren die Folgen der Hyperinflation nach 1932?

        Zum Thema Helikoptergeld – „kann“ – gebe ich ihnen recht.

    • Hans-Peter Stumpf
      Hans-Peter Stumpf sagte:

      Hallo Herr Stöcker,
      ich bin ja bekanntermaßen bei Ihnen bei den wesentlichen Themen wie Geldschöpfung durch Banken,usw.
      Ich hätte mal eine Frage diesbezüglich an Sie, wenn Sie erlauben:
      Berücksichtigen Sie auch, dass seit einiger Zeit immer mehr auf Finanzierung ohne Banken zurückgegriffen wird? Ich selbst habe das mit meiner Mutter bei einem Immobilienkauf praktiziert, d.h. Kredit der Mutter für den Kauf aus ihrem Festgeld, damit erhöht sich durch Kreditnachfrage nicht die Geldmenge und es werden tatsächlich Ersparnisse für die kreditvergabe benötigt. Dieser Sachverhalt läuft analog n.m.K. verstärkt die letzten Jahre bei immer mehr Menschen.
      Spielt dies bei Ihren Überlegungen eine Rolle??
      Besten Dank
      Freundliche Grüße Hans-Peter Stumpf

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        Hallo Herr Stumpf,

        wenn Sie mit dem Geld Ihrer Mutter eine Bestandsimmobilie erworben haben, dann hat Ihre Mutter statt einer Forderung gegen die Bank nun eine Forderung gegen Sie. Da es sich hoffentlich um eine Lage, Lage, Lage Immobilie handelt, ist eine solche Forderung durchaus sicherer als eine Forderung gegenüber der Bank. Sollte der Verkäufer der Immobilie zufälligerweise sein Konto bei derselben Bank haben, dann wurde auf der Passivseite der Bank lediglich von einem Konto auf das andere Konto umgebucht. Realwirtschaftliche zusätzliche Effekte: Notar und Grundbuchamt haben etwas zu tun, die Gemeinde freut sich über die Grunderwerbssteuer, mittels derer wieder andere kommunale Ausgaben getätigt werden können sowie einige Bankbuchungen (Kaufpreis, Notar, Finanzamt, Grundbuchamt). Bei einem Neubau passiert realwirtschaftlich selbstredend viel mehr und das Geld Ihrer Mutter verteilt sich auf viele andere Konten der Baubetriebe, die wiederum ihre Mitarbeiter bezahlen können, die dann wiederum mit ihrem Gehalt für Nachfrage sorgen können.

        Muss der Verkäufer mit diesem Geld seine Bankschulden bedienen, dann gibt es kein gesamtwirtschaftliches Problem. Hortet er hingegen das Geld in seinem Tresor und gibt es nicht aus, dann fehlt wieder Nachfrage im System; problematisch natürlich nur, wenn sich sehr viele so verhalten. Aber ob Ihre Mutter nun bei der Bank hortet oder der Verkäufer im Tresor ist der Volkswirtschaft im Aggregat egal. Siehe hierzu auch meine Antwort an Katalin: http://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/leitzinsen-beeinflussen-anleiherenditen-aber-bestimmen-sie-nicht/#comment-19244

        LG Michael Stöcker

    • Johann Schwarting
      Johann Schwarting sagte:

      @Michael Stöcker

      Doping: „think helicopter money on steroids”

      Der Beitrag von Gerald Braunberger zeigt dessen Orientierungslosigkeit – 41mal benutzt er die Wörter Geldpolitik und Geldpolitiker! Ich frage mich, ob er überhaupt eine Vorstellung davon hat, wie der „Kapitalismus“ und das „Geld“ gedacht werden. Welcher Background liegt dem Artikel zugrunde?

      Die Erkenntnisse von PCM, deren Widerspruchsfreiheit Dr. Stelter in seiner Promotion dargelegt hat, in Verbindung mit der EÖ von H/S sind ja die Grundlage zum Verständnis des Kapitalismus in unserer Machtordnung. Der Kapitalismus, der ohne die Macht – heute der Staat – nicht definierbar ist, ist ein System der Zeitgewinnung – ein Future-Geschäft, eine Wette auf die Zukunft. Die Steuern, die das Staatsabenteuer erst ermöglichen und die aus der heutigen ökonomischen Tätigkeit – unser tagtäglich fröhliches Schaffen und Rödeln – mit Zwang zum zukünftigen Termin vom Staat abgefordert werden, sind ja die Besicherung derjenigen zukünftigen Staatsanleihen, die die heutigen Staatsanleihen zum zukünftigen Termin ablösen. Der Kapitalismus startet mit der Steuerschuld „ex nihilo“, was keine Kontraktschuld ist, zum Termin. Das bedeutet, dass wir uns verschulden müssen, um Schulden bezahlen zu können. Das „Schuldgeld“ kann mit zukünftigen gewinnerzielenden Ressourcen besichert werden, um das Geld zur Begleichung der Steuerschuld zu erwirtschaften. Das funktioniert auch noch nach dem Edelmetallstandard, da das Edelmetall, das ja auch verschuldet ist, in seiner Menge begrenzt ist. Der Spielraum für die Wirtschaft bei der statischen Besicherung der Geldschöpfung der Zentralbank durch ein Edelmetall ist eng, während die heutige Besicherungen des Geldes durch die in der Zeit ablaufenden Gläubiger/Schuldner-Kontrakte mit Termin eine enorme ökonomische Dynamik entfalten. Die Sache wird natürlich problematisch, wenn es in Zukunft zu wenige gewinnerzielende beleihbare Ressourcen geben sollte. Das ganze Elend mit der übermäßigen Verschuldung ist den Refinanzierungen von Staatsanleihen, die ja nicht leistungserzwingend in realwirtschaftlichen Prozessen sind, durch die Zentralbank geschuldet. Die erneuten Refinanzierungsrunden im Anschluss mit Staatsanleihen führen zur Kontraktion der Laufzeiten der zinstragenden Forderungstitel, die die Zentralbank aufkauft. Das System dreht sich immer schneller um sich selbst – seine Krisenanfälligkeit wird zusätzlich erhöht. Die Vorstellung, dass der Kapitalismus nichts anderes ist als Unsicherheit und Krise, ist schwer zu akzeptieren.

      Es besteht die Gefahr, dass die Einführung des Helikoptergeldes ohne Beachtung der Erkenntnisse von PCM und H/S unsere fragile Ordnung zerstört. Die DDR hat das alles durchexerziert – die Folgen sehen wir heute noch an den desaströsen ökonomischen Daten Ostdeutschlands.

      PCM hat schon vor vielen Jahrzehnten die Möglichkeit einer „Geldpolitik“ verneint.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        >Die Vorstellung, dass der Kapitalismus nichts anderes ist als Unsicherheit und Krise, ist schwer zu akzeptieren.>

        Das ist halt so, wenn man derartigen Unsinn schreibt.

      • Johann Schwarting
        Johann Schwarting sagte:

        Ergänzung

        >Die Vorstellung, dass der Kapitalismus nichts anderes ist als Unsicherheit und Krise, ist schwer zu akzeptieren.>

        Die Frage:

        „Wie kann nun die ganze Kapitalistenklasse beständig 600 Pfd.St. aus der Zirkulation herausziehn, wenn sie beständig nur 500 Pfd.St. hineinwirft?“,

        die Karl Marx schon im 19.Jhd. in https://marxwirklichstudieren.files.wordpress.com/2012/11/mew_band24.pdf auf S. 332 stellte, erzwingt die weitere Frage: „Wo kommen die 100 (Pfd.St.) her?“

        Marx konnte diese Frage nicht erfolgreich beantworten. Das gelingt erst mit dem von Paul C. Martin begründeten Debitismus. Der Nachschuldner, dessen Suche mit Unsicherheit verbunden ist, ist zur Realisierung des Mehrwertes von 100 (Pfd.St.) zwingend nötig – er schuldet den Mehrwert. Gelingt es nicht, einen Nachschuldner zu stellen, kommt es unvermeidbar zur Krise. Das ist der kapitalistische Kettenbrief. PCM: „Kredit auf Kredit – es funktioniert so lange, bis es nicht mehr funktioniert.“

        Wir sehen den Übergang von einem statischen Denken zu einem funktionalen Denken in relationalen Beziehungen in Abhängigkeit der Zeit – z.B. vom Geld als „Tauschmittel von jetzt auf gleich“ zum vom Staat garantierten „übertragbaren Schuldverhältnis“ in Abhängigkeit der Zeit.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Johann Schwarting

        PCM ist absolut lesenswert, aber wir vollziehen gerade den Sprung aus der monetären Matrix. Springen Sie doch einfach mit und bleiben nicht bei PCM stehen: Der Zins hat nämlich noch nie gefehlt. Was fehlte, das ist die richtige Sichtweise auf die Funktion des Zinses in einem Kreditgeldsystem: https://soffisticated.wordpress.com/2012/10/22/wird-aus-geld-mehr-geld/

        Und als weiteren Lesehinweis empfehle Ich Ihnen: https://soffisticated.wordpress.com/2013/10/10/von-substanzbehafteten-luftnummern/ sowie insbesondere die Kommentare von Alfred Felsberger.

        LG Michael Stöcker

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Johann Schwarting

        “Der Beitrag von Gerald Braunberger zeigt dessen Orientierungslosigkeit“

        Braunberger ist sehr stark monetaristisch sozialisiert und ist vermutlich ob der Verwirrten selber ein wenig verwirrt. Gab es schon einmal vor zwei Jahren: http://blogs.faz.net/fazit/2014/06/18/die-grosse-ratlosigkeit-sintra-4-4169/.

        Perry Mehrling bringt Jackson Hole auf den Punkt:

        „In sum, only one person dared talk about designing resilience, and his discussion was confined to the most narrow operational framework. One way of understanding the silence is that people talked about what they knew about. Invoking Wittgenstein, perhaps it is a case of “whereof one is not able to speak thereof one must be silent”. After the crisis, we are reconstructing knowledge as well as markets. Both are slow business.“ http://www.perrymehrling.com/2016/08/family-reunion-at-jackson-hole/

        LG Michael Stöcker

    • KBX
      KBX sagte:

      Herr Stöcker, vielen Dank für diesen Beitrag – er war sehr interessant.
      In letzter Zeit bin ich immer mehr mit einer persönlichen Bias konfrontiert – nämlich der Überzeugung, dass die Zentralbanken das Zinsniveau zum Großteil beeinflußen.

      folgendes Zitat aus dem Artikel regt speziell zum Nachdenken an:
      “Zu akzeptieren, dass in einer Zeit, in der es vielen Menschen in Deutschland wirtschaftlich gut geht, der Zins – und damit ein wesentlicher Anreiz zum Sparen – aus fundamental-wirtschaftlichen Gründen nahezu wegfällt, ist rein intuitiv schwierig.”

      Sind Szenarien denkbar, in denen die EZB die Zinsen negativ hält, es aber trotzdem zu wesentlich höheren Zinsen an den Märkten kommt? Wie kann man untersuchen, inwieweit der Einfluß gegeben ist – bzw. gab es historisch Perioden, in denen der Zinssatz erheblich vom Leitzins einer Zentralbank abgewichen ist?

      mich würde Ihre Meinung zu dem Thema interessieren..

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