Irrt der IWF mit seiner Zins­prognose?

Im aktuellen Jahresbericht erwarten die Analysten des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine Rückkehr in die VorCorona-Zeit, also die säkulare Stagnation mit geringem Wachstum, tiefer Inflation und noch tieferen Zinsen.

Doch was ist dran? Roger Bootle von Capital Economics ist skeptisch:

  • „Interest rates seem to move in large waves as the system shifts from one regime to another. I have lived through several distinct interest rate regimes, starting with low single digit rates in the 1950s and 1960s, through the emergence of double digit rates in the 1970s and 1980s, then the establishment of what seemed like a new normality in the 90s and early noughties of rates in the 4-7pc range, followed by the long period of near-zero rates from 2008 to 2021, and then the more recent hiking of rates to the 4-5pc range.“ bto: Es ist gut, sich daran nochmals zu erinnern. Es ist nämlich normal, dass sich das Umfeld ändert, auch wenn wir uns gerade angesichts der hohen Verschuldung nicht vorstellen können, dass die Zinsen lange höher bleiben.
  • „Everyone operating in financial markets and those of us who are subject to their vagaries should have constantly before us a chart of the history of interest rates. It concentrates the mind. The key is to recognise when one regime is about to give way to another.“ – bto: Das ist natürlich besonders schwer. Wie soll man das timen?
  • „That depends upon whether we have fundamentally broken out of the regime that ruled from the aftermath of the Global Financial Crisis (GFC) up until the recent policy tightening. The IMF authors believe that we havent. But we first need to understand the forces that underlay that previous regime.“ bto: Jetzt kommen bekannte Argumente, aber etwas Wiederholung schadet nicht.
  • „If you look at the history of global real interest rates, you see a decided downward trend from about 1990 to the pandemic. Over these years there was an endemic weakness of aggregate demand. Policy-makers countered this weakness with low interest rates, sometimes bolstered by QE, which fed through to lower bond yields.“ – bto: Das mag sein, lag aber vor allem an der bereits hohen Verschuldung und natürlich den stagnierenden Einkommen wegen des Wettbewerbs aus China.
  • „The $64,000 question is what caused this weakness of aggregate demand. The short answer is that against the backdrop of sluggish real investment by companies, there was an inherent tendency towards high saving.“ – bto: In der Tat haben die Unternehmen in den Industrieländern weniger investiert – wozu auch?
  • „Huge persistent surpluses were run by China and a group of other rapidly growing Asian economies, as well as Japan, the oil-producing countries and Germany. The advent of the euro effectively brought the Germanification of much of Europe, such that the euro-zone as a whole became a large surplus area.“ bto: … was natürlich ein wichtiger Aspekt war. Die Frage ist, ob es sich um Ersparnisüberhang oder notwendiges Sparen handelt.
  • „Over and above this, there was a clear demographic influence as a higher proportion of workers moved into the prime saving years of middle age, running up to retirement.“ – bto: In der Tat wäre das berechtigtes Sparen und es ist ein Versagen der Politik, hier nicht für die geeigneten Rahmenbedingungen gesorgt zu haben.
  • „The GFC of 2007/9 added two further twists. First, the aftermath involved tighter regulation of banks which inhibited their inclination to lend. Many potential borrowers also felt wary of resorting to the banks for finance. Second, alarmed by the huge rise in their debt ratios, several governments, including ours, tightened fiscal policy.“ bto: Das widerspricht nicht der Idee der Rahmenbedingungen. Denn die Politiker haben ja nicht daraufgesetzt, die Spargelder sinnvoll zu verwenden, siehe die Regierungen Merkel.
  • „(…) I reckon there are some good reasons why the years to come may not see a return of the previous regime of ultra-low real interest rates. Perhaps the most important factor is demographic.Throughout much of the west and also much of Asia, populations are ageing and in quite a few cases falling. As people move from their late working years into retirement, they move from peak saving into dissaving. This is now going to happen on a significant scale in many countries, including China and much of Europe. Mind you, the danger is that a falling population leads to weaker investment spending, as has happened in Japan.“ bto: Allerdings haben die Japaner im Alter sogar mehr gespart. Und die geringen Investitionen sind wohl eher die Folge der geplatzten Blase.
  • „Moreover, as workforces contract, the global bargaining power of labour should increase, thereby making possible a shift in the distribution of incomes towards real wages.“ – bto: Das denke ich auch.
  • „Furthermore, once the world significantly reduces its use of fossil fuels, then the endemic over-saving and huge current account surpluses of the oil-producing countries will end.“ – bto: Vor allem wirkt die Verteuerung der Energie entsprechend…
  • „Suppose that I am wrong. This would spell a return to the recent policy of ultra-low interest rates and QE, as the IMF suggests. Yet given the distortions and risks created by this policy, blithely returning to it would surely be unwise.“ – bto: … weil es die Vermögensblasen weiter aufpumpen würde.
  • An alternative would be to try to shore up demand through looser fiscal policy, including substantial amounts of infrastructure investment. Admittedly, in most countries in the west, that option is stymied by the already worryingly high levels of public debt. “ – bto: Deshalb springen die Notenbanken dann doch wieder ein und man findet neue Töpfe. Warum sonst geht es immer um mehr gemeinsame EU-Schulden.
  • A third way would be to try to stimulate business investment. Deregulation and radical structural reform of everything from planning systems to the adoption of road pricing schemes, which would revolutionise the market for transport, offers a way forward. “ – bto: Dann doch lieber über zentralistische Planung, sagen da unsere Politiker. Leider.

→ telegraph.co.uk: „The IMF is wrong yet again on interest rates“, 16. April 2023

Kommentare (56) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        Ihr Bekenntnis aus dem Link:

        >Die Zeit ist reif für ein neues geldpolitisches Paradigma, in dessen Zentrum ein zentralbankfinanziertes Bürgergeld von anfänglich 80 EUR pro Kopf und Monat steht (=Citoyage, ein Neologismus aus Citoyen und Seigniorage). Ziel ist es, Geld als mittelalterliches Herrschaftsinstrument des Lehensherrn (Seigneur), über die Bankokratur der entfesselten Finanzmärkte zu dem weiter zu entwickeln, was Geld im Geiste der französischen Revolution eigentlich sein sollte: Eine Allmende, die als soziale Verpflichtungsrelation über die Citoyage ihre Wirkung zum Wohle aller Bürger entfalten kann. ….

        … Und so bekommen alle gesellschaftlichen Gruppen dasjenige, was sie begehren: Der Kapitalist und Unternehmer eine höhere monetäre Rendite, der Staat höhere Steuereinnahmen für Bildung und Infrastruktur und der Bürger höhere Kaufkraft und einen sichereren Arbeitsplatz.>

        WOW, Sie sind ein echter VORDENKER und PIONIER:

        Schon 2015 Bürgergeld gefordert, was der Minister Heil erst in diesem Jahr durchgesetzt hat.

        Leider bekommen mit dem Bürgergeld von Heil nicht alle gesellschaftlichen Gruppen dasjenige, was sie begehren – Heil und die Koalition sind eben Stümper.

        Die haben einfach nicht verstanden, was eine zeitgemäße „soziale Verpflichtungsrelation“ ist.

        Und dann noch diese ewigen Nörgler, die auf stur schalten, wenn sie „zentralbankfinanziert“ hören.

        Es ist offensichtlich noch ein langer Weg, bis ALLE gesellschaftlichen GRUPPEN so bedient worden sind, dass sie haben, was sie BEGEHREN.

        Auf einem guten Weg dahin sind wir aber schon.

  1. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ Vater Thiel

    „Gibt es in einer freien Marktwirtschaft, die ihren Namen verdient, ohne staatliche Eingriffe wirklich keine Lösung für dieses Problem ?“

    Ohne staatliche Eingriffe gibt es in KEINEM System eine friedliche Lösung. Ursächlich hierfür ist der Matthäus-Effekt, der von ABBA dann lyrisch-musikalisch vertont wurde:

    The winner takes it all
    The loser has to fall
    It’s simple and it’s plain
    Why should I complain?

    Der andere Abba hatte diese Problem ebenfalls erkannt und als Lösung Functional Finance empfohlen: https://de.wikipedia.org/wiki/Abba_P._Lerner.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Vater Thiel
      Vater Thiel sagte:

      @ Michael Stöcker

      Gehen wir zunächst davon aus, dass es ohne Umverteilung nicht geht.

      Bleibt die Frage nach der “elegantesten” Lösung für die Umverteilung im Staat Betanien mit seinen zehn Millionen Reichen und seinen 10 Millionen Armen.
      Ausgehend von unserem letzten Dialog stelle ich die Extremszenarien vor, die mir einfallen, es mag weitere geben:

      Lösung 1:
      Die ehrlichste Lösung wäre, den 10 Millionen Reichen bereits im Kaufladen die Hälfte ihrer Komfortgüter physisch wegzunehmen und sofort an die 10 Millionen Armen zu verteilen.

      Lösung 2:
      Die zweitehrlichste Lösung wäre, den Reichen über eine Umverteilungs-Steuer den Geldbetrag wegzunehmen, der der Hälfte ihrer Komfortgüter entspricht und diesen Geldbetrag gleichmässig an die Armen zu verteilen.

      Die Lösungen 1 und 2 haben vermutlich den Effekt, dass immer mehr Reiche weniger arbeiten und es immer weniger umzuverteilen gibt.

      Lösung 3: Der Staat nimmt den Geldbetrag aus Lösung 2 nicht per Steuer weg, sondern leiht ihn sich von den Reichen durch Ausgabe von Staatsanleihen. Dies setzt natürlich voraus, dass die Reichen soviel Geld verdienen, dass sie über den Konsum der Komfortgüter hinaus noch Geld auf dem Bankkonto liegen lassen. Das muss durchaus nicht der Fall sein. Im Gegenteil, es stellt sich die Frage, warum das in grösserem Umfang geschehen sollte. Ansonsten m.E. die eleganteste und genialste Lösung. Die Reichen “brauchen” das Geld sowieso nicht und haben nicht das Gefühl, dass ihnen etwas wegenommen wurde, im Gegenteil sie haben sogar noch “sichere” Staatsanleihen. Nach der “Bodensatztheorie” werden nur wenige Anleihen tatsächlich irgendwann nicht “revolviert”.

      Die Lösungen 1 bis 3 sind geldmengenneutral und insofern für die heutige Zeit wenig relevant.

      Lösung 4:
      Der Staat leiht sich das Geld nicht bei den Reichen wie in Lösung 3, sondern von den Geschäftsbanken.
      Entweder direkt oder indirekt über das Begeben von Staatsanleihen, die von den Geschäftsbanken oder der Zentralbank gehalten werden. Das Grundprinzip von Quantitative Easing.

      Lösung 5:
      Wieder eine sehr ehrliche Lösung: Die Zentralbank bezahlt alle Rechnungen des Staates incl. der Beamtengehälter.
      Im Extremfall werden alle Steuern und Abgaben abgeschafft.

      Die Lösungen 4 und 5 führen dazu, dass, wie Sie zitieren “Finance Finance finanziert”, ein fast zwingender Seiteneffekt.

      ————————————————————–

      Bleibt die Frage: Wieso ist die marktwirtschaftliche Lösung in der Praxis nicht möglich ?
      Die Unternehmen stellen die unbeschäftigten Armen ein, produzieren das Mehr an Komfortgütern für die Armen und senkendie Preise der Komfortgüter. Bei echter Konkurrenz sollte das möglich sein ?

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ vater thiel,
        es gibt keine reine marktwirtschaftliche lösung, weil, zb.
        -jeder staatliche und administrativer eingriff die marktwirtschaft (angebot und nachfrage) stört.
        -marktwirtschaftliche lösungen egoistisch nur ohne staatseingriffe halbwegs laufen”könnten”
        – ein problem von gleichwertigen produkt- und handelsinfo für den einzelnen markteilnehmen nicht oder ungleich zur verfügung stehen.
        — dazu käme noch, dass einezelne in der marktwirtschaft den hals nicht voll kriegen und mit unlauteren mittel arbeiten.

        im übrigen: eine soziale marktwirtschaft nach erhard, würde heute längst nicht mehr funktionieren. deshalb ist sie auch nicht weiter entwickelt worden.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        Lösung 3 geht auf Dauer nur mit fallenden Realzinsen; und so war/ist es ja auch weitgehend. Ein positiver Realzins wirkt hingegen als Problembeschleuniger.

        Lösung 4 war bis Corona ebenfalls weitgehend geldmengenneutral. Deswegen war QE ja auch wirkungslos und die von den meisten Ökonomen präjudizierte Inflation blieb wegen eines falschen Theoriegebäudes aus. Dann gingen die Staaten in die Vollen und Putin sorgte für steigende Energiepreise, was kurz-/mittelfristig die Preise ansteigen ließ. Als Reaktion haben die ZBen die Leitzinsen erhöht, so dass es nun auch wieder Nominalzinsen für Anleihen und Reserven gibt. Da kurzlaufende Anleihen und Reserven für Banken beinahe perfekte Substitute sind, ist es letztlich völlig egal, ob die Banken die Anleihen behalten oder die ZB ihnen diese abkauft.

        Lösung 5 ist die kanadische Variante, bei der zwar nicht alle Ausgaben über die Zentralbank finanziert werden, aber immerhin 20 % aller Anleihen. Mehr dazu hier: https://www.hayek-verein-dresden.de/aktuell-einzelanzeige/michael-stoecker-serie-2-ueber-den-sinn-und-zweck-von-staatsschulden.html

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        Ich präferiere bekanntlich eine Kombination aus Lösung 3 und 5 in Verbindung mit einer hohen Erbschaftssteuer (leistungsfreundliche post mortem Besteuerung mit hohen Freibeträgen, die zugleich der Asset-Inflation entgegen wirkt), einem niedrigen zentralbankfinanzierten Bürgergeld sowie einer Einführung von ECB’s (Erweiterung zu Lösung 3). Falls Sie ECB’s noch nicht kennen sollten: https://zinsfehler.com/2020/04/22/yes-we-can-ecbs/

        LG Michael Stöcker

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        Hätte ich fast vergessen:

        „Bleibt die Frage: Wieso ist die marktwirtschaftliche Lösung in der Praxis nicht möglich ?
        Die Unternehmen stellen die unbeschäftigten Armen ein, produzieren das Mehr an Komfortgütern für die Armen und senkendie Preise der Komfortgüter. Bei echter Konkurrenz sollte das möglich sein ?“

        Was ist das Ziel einer Geldwirtschaft? Aus Geld mittels Produktion mehr Geld zu machen (G-W-G‘). Das geht mit fallenden Preisen nur bei hoher Effizienz-/Produktivitätssteigerung. Für Tauschökonomen – wie z. B. unseren Lars – kein Problem, da für einen überzeugten Ordo Liberalen Feld-Experimente (pun intended) grundsätzlich nicht in Frage kommen.

        LG Michael Stöcker

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Michael Stöcker

        “Was ist das Ziel einer Geldwirtschaft? Aus Geld mittels Produktion mehr Geld zu machen (G-W-G‘) …”

        Übersetze ich diesen Gedankengang wie folgt richtig ?

        Nehmen wir an, Die Unternehmer Betaniens leihen sich in Periode T 10.000 Dollar vom Bankensystem, um damit die Produkte P1 und P2 zu produzieren und ihren Maschinenbestand in Schuss zu halten und zu verbessern.
        Die Produkte P1 gehen an die Reichen und die Armen, die Produkte P2 nur an die Reichen. Der Maschinenbestand ist dafür da, die Produktion von P1 und P2 zu ermöglichen.

        Die 10.000 Dollar gehen als Löhne, Gehälter und Gewinnausschüttungen an die Haushalte der Reichen und die Haushalte der Armen. Vermutlich sind die Unternehmerhaushalte vorwiegend auf Seiten der Reichen zu finden.

        Ziel der “Geldwirtschaft”, ich nehme an Sie meinen damit die Unternehmer, ist es doch nicht, sich in der nächsten Periode mehr als 10.000 Dollar zu leihen, sondern vielmehr, den Anteil der Gewinnausschüttungen möglichst hoch zu halten, d.h. vom gesamten Volkseinkommen von 10.000 Dollar sollte möglichst viel an die Unternehmerhaushalte ausgeschüttet werden ?

        Im Beispiel fehlen die Zinsen.
        Hier sind wir uns denke ich einig, dass die Zinsen in den 10.000 Dollar enthalten sind und von den Banken, die selbst Unternehmen sind, an ihre Arbeitnehmer und Haushalte ausgezahlt werden. Die Banken selbst sind natürlich auch daran interessiert, von den 10.000 Dollar einen möglichst hohen Anteil zu ergattern, am besten durch einen hohen Zins …

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        Korrektur:

        “an ihre Arbeitnehmer und Haushalte ausgezahlt werden”

        musss heissen

        “an die Haushalte ihrer Arbeitnehmer und Eigentümer ausgezahlt werden”

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Michael Stöcker

        Oder meinen Sie mit “Geldwirtschaft” nur das Bankensystem selbst ?

        Bezogen auf das Beispiel würde ein sinkender Zins natürlich bedeuten, dass für die Mitarbeiter und Eigentümer des Bankensystems der Anteil am Volkseinkommen fällt und somit der Anreiz zur Vergabe unproduktiver Kredite steigt.

        In diesem Fall würde die Zentralbank mit QE solchen Ausweichaktionen aber geradezu in die Hände spielen.

        Eine “vernünftige” Alternative wäre eine Reduktion des Bankensystems auf das geringer gewordene Mass.
        In einer hochproduktiven Realwirtschaft liegt es in der Natur der Sache, dass der Realzins sinkt.

        Mit unproduktiven Krediten meine ich Kredite, die nicht in Zusammenhang mit der Produktion realer Wirtschaftsgüter stehen.
        Beispiele sind Spekulationskredite, Konsumkredite an Staat und Haushalte, Kredite zum Kauf von Bestandsimmobilien.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Genosse Stöcker

      “Ursächlich hierfür ist der Matthäus-Effekt, der von ABBA dann lyrisch-musikalisch vertont wurde”

      Nette Geschichte, aber bei “The winner takes it all” ging es tatsächlich um eine zerbrochene Beziehung. Sowas könnte man natürlich auch versuchen, zu verhindern, wenn die Partei die Ehepartner auswählt wie damals für die Kader der SED oder der KPdSU. ;)

      Antworten
  2. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ Dietmar Tischer

    „in der Realwirtschaft geht es schließlich NICHT um RENDITEERWARTUNGEN, sondern um die Wahrnehmung von RENDITECHANCEN.“

    Bis 1990 ging es überwiegend um Renditeerwartungen. Stichwort Thatcher: 1984/85 Zerschlagung der Gewerkschaften, 1986 Big Bang; und nicht zu vergessen, das Lambsdorff-Papier 1982.

    Erst mit dem Fall des Eisernen Vorhangs gab es dann auch zusätzliche Renditechancen, die die Renditeerwartungen zugleich weiter nach oben trieben. Einer der Höhepunkte dieser unverhältnismäßigen Gier waren dann die berühmten 25 % von Josef Ackermann, die nur noch durch die Unanständigkeiten der CS getoppt wurden. Vielleicht strahlt ja das Signal aus, das die Schweiz nun endlich ausgesendet hat. Zu Ackermann gibt es hier eine recht aktuelle Doku https://youtu.be/VbDakdfIaQc

    „Die Realwirtschaft hat immer weniger Finanzierung GEBRAUCHT, die daher – unterstützt von Regulierung – sich ANDERS um Rendite bemüht hat.“

    ??? Wie soll das gehen in einer Geldwirtschaft??? Einfach auf das verlinkte Video klicken und sich die Grafik von Mazzucato anschauen und/oder dem Link von R. Ott folgen.

    „Die URSACHE liegt in der REALWIRTSCHAFT (Globalisierung) und nicht im Finanzsystem.“

    Es waren ZUERST finanzwirtschaftliche Entwicklungen (Big Bang); von 1990 bis ca. 2012 sind es ZUSÄTZLICH die realwirtschaftlichen Entwicklungen, die Sie völlig korrekt angeführt haben. Seitdem leidet auch China unter den von mir beschriebenen Entwicklungen (siehe hierzu insbesondere Michael Pettis)

    Wo Sie mir mal wieder Unsinn andichten, dort sollten Sie zur Kenntnis nehmen, dass meine Betrachtungen sehr wohl weltweit gelten. Denn auch China leidet – gemessen am Potential – unter einer Nachfrageschwäche wegen zu hoher Ersparnisse, insbesondere wegen Überinvestitionen in Immobilien und Infrastruktur, statt breiten Massenkonsums (auch hier mal bei Michael Pettis vorbeischauen).

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Michael Stöcker

      Um WAS geht es im Beitrag, Ihrem und meinem Kommentar zu Ihrem?

      Es geht darum, WAS für eine NICHT hinreichende aggregierte NACHFRAGE, die in der VERGANGENHEIT bis JÜNGST als „säkulare Stagnation“ geringes Wachstum (in den entwickelten Volkswirtschaften), tiefe Inflation und tiefe Zinsen (beides weltweit) URSÄCHLICH ist.

      Nachfrage, Wachstum, Inflation und Zinsen sind – insbesondere, wenn über fast drei Jahrzehnte verfestigend − realwirtschaftliche Phänomene und nicht finanzwirtschaftliche, wenngleich es Rückkoppelungseffekte gibt.

      Es ist daher völlig FALSCH zu behaupten:

      >Es waren ZUERST finanzwirtschaftliche Entwicklungen (Big Bang); von 1990 bis ca. 2012 sind es ZUSÄTZLICH die realwirtschaftlichen Entwicklungen,>

      Nehmen wir doch die Kurve von R. Ott, auf die Sie verweisen:

      Ist die fallende Güterproduktion für den steigende Finanzwirtschaft

      ODER

      die steigende Finanzwirtschaf für die fallende Güterproduktion URSÄCHLICH und DARAUS folgend die nicht hinreichende Nachfrage, tiefe Inflation und tiefe Zinsen?

      China hat in diesen drei Jahrzehnten hohes hohes Wachstum gehabt.

      Dazu weiter gefragt:

      Weil es die Finanzwirtschaft GEWOLLT und chinesische Firmen FINANZIERT hat

      ODER

      weil westliche Unternehmen DORT investiert haben anstatt zuhause (und sich dazu natürlich der Finanzwirtschaft bedienten).

      Diese Fragen müssten Sie einmal beantworten, statt apodiktisch die Finanzwirtschaft und die Umverteilung als ursächlich zu deklarieren.

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Dietmar Tischer

        „China hat in diesen drei Jahrzehnten hohes hohes Wachstum gehabt.“

        Das haben alle Länder, die bei nahe Null starten und eine halbwegs vernünftige Politik betreiben. Ist bekannt als Basiseffekt. Auch Deutschland hatte nach WKII ähnliche Wachstumsraten zu verzeichnen. Sie dürfen nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. China ist nach 30 Jahren in der gleichen Falle wie zuvor schon Japan, EU, USA.

        Ohne China und Osteuropa wären die Zinsen übrigens schon früher bei Null gelandet.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        Ist ja richtig was Sie sagen.

        Ich vergleiche aber dennoch nicht Äpfel mit Birnen.

        Denn ich verweis damit auf Ihre RICHTIGE Begründung für die zu schwache aggregierte Nachfrage in den entwickelten Volkswirtschaften:

        >Die Einkommen der Mittelschicht sowie insbesondere der unteren Mittelschicht sind nicht ausreichend mitgewachsen.>

        Sie sind es nicht, weil GLEICHZEITIG die wachsenden EINKOMMEN einer GRÖSSEREN Zahl von Menschen in den Entwicklungsländern Asiens – hier vor allem Chinas – und Osteuropas es NICHT erlaubt haben, sie hinreichend wachsen zu lassen.

        Das ist die FUNDAMENTAL richtige Ursache, aber selbstverständlich nicht die alleinige.

        Es ist eine REALWIRTSCHAFLICHE und eben interaktive, die es zwischen Äpfeln und Birnen nicht gibt.

        „Garnierung“ mit ursächlich wirkenden Entwicklungen in der Finanzwirtschaft gehört dazu, ist aber nicht DIE Ursache.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @DT

        Ich wage zu sagen, dass Sie bei Ihrer Betrachtung ( die logisch schlüssig ist ) einen wesentlichen Faktor ausblenden:

        Der Gedanke, dass man wegen des Arbeitskostendrucks aus aufstrebenden Volkswirtschaften nicht die Lohnkosten ( = Einkommen der Masse ) wachsen lassen könne, übersieht den Fakt von Wechselkursen.

        Internationale Lohnkonkurrenz berechnet sich in internationaler Währung. Das ist keine fixe, sondern eine „fließende“ Größe. Und zwar derart, Lohnstückkostendifferenzen tendenziell anzugleichen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Christian Anders

        „Ausblenden“ würde ich nicht sagen, weil ich darunter ein AKTIVES nicht sehen WOLLEN verstehe.

        Das ist nicht der Fall.

        Aber Sie haben schon recht:

        Ich habe die Wirkung flexibler Wechselkurse nicht erwähnt.

        Ihre Erklärung, dass sie die Lohnstückkostendifferenzen tendenziell angleichen, ist richtig.

        Es gibt noch andere Wirkmechanismen, die eine Rolle spielen, etwa die Entwicklung der jeweiligen Produktivität.

        Mir geht es in der Auseinandersetzung mit M. Stöcker nicht darum, möglichst viele Aspekte einzubringen, sondern darum, dass die GEWICHTUNG zwischen realwirtschaftlicher und finanzwirtlicher Verursachung ENTSCHEIDEND ist – und dass wir da unterschiedlicher Auffassung sind.

        Darauf habe ich abgehoben:

        >Das ist die FUNDAMENTAL richtige Ursache, aber selbstverständlich nicht die alleinige.>

        Die Qualifizierung „nicht die alleinige“ ist bewusst dazu gesetzt worden, um berechtigten Einwänden wir Ihrem gerecht zu werden.

        @ Michael Stöcker

        >Es ist WESENTLICH mehr, als nur „Garnierung“:>

        Unter „Garnierung“ kann man durchaus etwas anderes verstehen als mein pointierter Gebrauch des Begriffs suggeriert.

        Daher widerspreche ich Ihnen nicht.

  3. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Bezug nehmend auf @ Michael Stöckers Argument ein klassischer Beispielfall:

    In Betanien können sich die 50% Armen nur die notwendigsten Güter des täglichen Bedarfs leisten (die Güter der Produktgruppe P1), die 50% Reichen zusätzlich noch bis zur Sättigungsgrenze Güter des gehobenen Lebensstandards (die Güter der Produktgruppe P2). Die aggregierte Nachfrage der Reichen nach Gütern ist damit in Betanien gesättigt, die Armen verfügen nicht über das Einkommen, sich die Güter des gehobenen Lebensstandards zu kaufen.

    Nun wären die Unternehmen Betaniens aber von der Produktionskapazität durchaus in der Lage, das Angebot an Güter des gehobenen Lebensstandards um weitere 25% zu erhöhen.
    Das Produktionspotenzial liegt über der aggregierten Nachfrage (?).
    Grund scheint die Ungleichheit der Einkommensverteilung zu sein.

    Ein klassischer Fall der Kapitalismuskritik.

    Gibt es in einer freien Marktwirtschaft, die ihren Namen verdient, ohne staatliche Eingriffe wirklich keine Lösung für dieses Problem ?
    Und ist dieses häufig vorgebrachte Beispiel wirklich realistisch für eine freien Marktwirtschaft, die ihren Namen verdient ?
    Handelt es sich bei diesem Beispiel nicht um eine ganz anders zu bezeichnende Wirtschafts- und Gesellschaftsform ?

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ vater thiel
      NEIN, es gibt in diesen schuldgeldsystem keine lösung, weil die verschuldung systemisch immer mehr steigt, als die wirtschaftsleistung.

      und, weil der staat garnicht soviel umverteilen kann, wie er müsste, denn dies hätte den stillstand der wirtschaft zur folge.

      Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Vater Thiel

      Ihre Annahme Betanien lebte in einer -freien Marktwirtschaft- ist falsch,
      damit auch alle Ableitungen.

      Eine -freie Marktwirtschaft- verträgt sich nicht mit zentralbanklichem Geldmonopol (1) samt Zinsmonopol (2) + unendlicher Interventionsoption (3) unbequeme Zinsen nach unten zu manipulieren.

      Reichtum und Armut sind Produkte von Politik unter den Bedingungen von (1+2+3), deren Umsetzung auf dem Gewaltmonopol und juristischem Monopol/(Be-)Steuerung beruhen.

      Einkommen waren auch in der Täterä weniger Auskunft über Fähigkeit, Fleiß, Intellekt sondern gelebtem Opportunismus, wie gehabt bis die Echokammer platzt.

      Antworten
      • Tom96
        Tom96 sagte:

        # “Echokammernplatzen”

        Da muß der Rückblick zu den deutschen Meistern her, die bereits Anfang der Wohlstandphase diese Schwingungen in Echooooos unnachahmlich ausdrückten und spielten.
        Damit fliessen alle Ströme noch einmal durch den Geist
        https://youtu.be/BKqOnJumWx4
        Echo Waves
        @shra ( Live in Japan, 1997 )

        Der Ausklang nach dem Zertrümmern schwingt als Stille …
        (Vasall von Beginn bis Schluß, mehr war GERMANY Inc. niemals)

    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ vater thiel
      ……. es wird auch niemals eine freie marktirschaft geben, welche diese probleme lösen könnten.

      weder sozialismus, noch diese art des praktizierten kapitalismus können keine die lösungen sein. dies hat doch die vergangenheit hinreichend bewiesen!

      meinen lösungsansatz habe ich hier schon mehrfach gebracht.

      Antworten
    • Joerg
      Joerg sagte:

      @Bruttoloehne OK gestiegen, Nettoloehne nicht, wieso?

      Vielleicht von Interesse:
      https://www.bpb.de/themen/arbeit/arbeitsmarktpolitik/322503/lohnentwicklung-in-deutschland-und-europa/
      Die Bruttoloehne stiegen OK, aber die Nettoloehne nicht!

      Der Elefant im Raum: Wer koennte das Gap beeinflussen?
      – Abgaben- und Steuermoderation durch Effizienz- und Effektivitaetssteigerung (Digitalisierung, Verschlankung Staatsapparat, etc)

      Warum ist das nicht geschehen?
      Regierung und Staat spiegeln auch nur die Gesellschaft wider (ggfs satt geworden? Veraenderungen nur auf Druck? Akkumulation von Mittelmaessigkeit in Fuehrungspositionen?)

      Nur als Aspekt, zu den vielen anderen, die im Kommentarbereich schon genannt wurden …

      LG Joerg

      Antworten
  4. foxxly
    foxxly sagte:

    man kann es drehen und wenden, wie man will:
    am ende wird es galoppierende inflation geben.

    es ist das bestreben, dass schuldgeld-finanzierte geld- und wirtschaftssystem, möglichst lange am leben zu halten.
    denn nur so kann am meisten von unserer arbeitsleistung (vermögen) von unten nach oben hin zum großkapital
    umverteilt werden und wir , die masse, restlos verarmen.

    in der galoppierenden inflation werden zwangsläufig die zinsen entsprechend steigen.

    die bedeutet, dass noch gigantische geldmengen in form von krediten in den umlauf gebracht werden umm immer wieder scheinrettungen zu produzieren.

    würde das nicht geschehen, dann wäre das sehr baltige AUS des ganzen systems am ende.

    in der zwischenzeit kann es durchaus sein, dass die zinsen nochmals tiefer zu liegen kommen, als aktuell.
    ein möglicher kaufrausch der konsumenten, wie ihn einige experten vermuten, muss nicht mehr unbedingt eintreten, da wir auch schon ziemlich entreichert sind einerseits, und anderseits, was wollen die reicheren noch kaufen?
    sie sind vorsichtig, weil ihre investionen ebenfalls ins wanken kommen könnte und auch größten teils auch wird.

    ich glaube nicht an einen kommenden kaufrausch.

    der IWF wird natürlich zu den großen gewinnern gehören, da dieser die massen- kredite ausgibt und sicherheiten einsammelt.
    der zeitablauf kann seiöser weise nicht besimmt werden.
    aber die exponentielle geschwindigkeit von geldmengen, rettungen, verarmungen, pleiten etc. nimmt zu.

    daher mein zeitrahmen: in den kommenden 5 jahren werden wir das ende dieses schuldgsystems, des geld- und wirtschaftsystems, erleben.

    Antworten
  5. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    „The $64,000 question is what caused this weakness of aggregate demand. The short answer is that against the backdrop of sluggish real investment by companies, there was an inherent tendency towards high saving.”

    Zu sehr verkürzt und leider nicht ursächlich begründet. Hier nun der eigentliche Grund:

    Die Einkommen der Mittelschicht sowie insbesondere der unteren Mittelschicht sind nicht ausreichend mitgewachsen.

    Ursächlich hierfür sind insbesondere zu hohe Renditeerwartungen, ein internationaler monetärer Wettbewerb um die besten Köpfe über die Entgelthöhe sowie ein parasitärer FIRE-Sektor, wobei das Hauptproblem beim F zu suchen ist, weil Finance immer weniger dazu da war, die Realwirtschaft zu finanzieren, sondern sich selber (The problem with finance is, that finance is financing finance: https://youtu.be/F0coldKUfhU ).

    Die hohen Ersparnisse sind eine FOLGE der weltweit ungleichen Verteilung der Primäreinkommen, was zu schwacher Nachfrage führt (die oberen 10 % sparen überdurchschnittlich) und in der Folge zu sinkenden Investitionen.

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Michael Stöcker

      “Die Einkommen der Mittelschicht sowie insbesondere der unteren Mittelschicht sind nicht ausreichend mitgewachsen.”

      Das sehen sie völlig richtig.

      Einige Beispiele besonders gravierender Art: Die Auflösung des Postmonopols, die Aufweichung des Kündigungsschutzes, das Zulassen von freiberuflicher Arbeit, die keine ist und das Überangebot an Arbeitskräften.

      Und wohl: Die lobbyistische Gesetzgebung (als Euphemismus von Korruption).

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Michael Stöcker

      >Zu sehr verkürzt und leider nicht ursächlich begründet.>

      Einverstanden.

      >Hier nun der eigentliche Grund:

      Die Einkommen der Mittelschicht sowie insbesondere der unteren Mittelschicht sind nicht ausreichend mitgewachsen.>

      Einverstanden.

      WARUM so – die Frage nach dem Grund “beyond”.

      Ihre Erklärung:

      >Ursächlich hierfür sind insbesondere zu hohe Renditeerwartungen, ein internationaler monetärer Wettbewerb um die besten Köpfe über die Entgelthöhe sowie ein parasitärer FIRE-Sektor, wobei das Hauptproblem beim F zu suchen ist, weil Finance immer weniger dazu da war, die Realwirtschaft zu finanzieren, sondern sich selber.>

      Ich halte mit einer ANDEREN Ursächlichkeit dagegen:

      Die Einkommen der Mittelschicht sowie der unteren Mittelschicht konnten nicht hinreichend mitwachsen, weil die Gewerkschaften als ihre Interessenvertreter NICHT mehr stark genug waren, sie AUSREICHEND mitwachsen zu lassen.

      Das Streikrecht wurde ab den 90er Jahren doch nicht so geändert, dass sie nicht mehr so wie in den 70er und 80er streiken konnten. @ Gnomae verkennt das und benennt Nebenaspekte als Ursache.

      Es muss einen anderen Grund geben, warum nicht mehr so wie in den 80er und 90er Jahren gestreikt wurde und DADURCH die Einkommen der großen Zahl lohnabhängig Beschäftigter wachsen zu lassen.

      Der Grund ist der Fall des Eisernen Vorhangs und der Aufstieg insbesondere Chinas mit der FOLGE, dass der Kapitalismus expandiert hat derart, dass die entwickelten Volkswirtschaften mit dem EXTERNEN SCHOCK billiger Arbeit und neuer Investitionsmöglichkeiten ANDERSWO konfrontiert wurden.

      Das ist die REALWIRTSCHAFTLICHE Ursache dafür, dass die Einkommen der Mittelschicht und der unteren Mittelschicht nicht so gewachsen sind, dass die aggregierte Nachfrage nicht hinreichend war, um in den entwickelten Volkswirtschaften höheres Wachstum mit höheren Inflationsraten und einem höheren Zinsniveau zu generieren.

      Ihr Verweis auf zu hohe Renditeerwartungen und den internationalen monetären Wettbewerb sowie das Finanzsystem sind daher FALSCHE Ursachenbestimmungen – in der Realwirtschaft geht es schließlich NICHT um RENDITEERWARTUNGEN, sondern um die Wahrnehmung von RENDITECHANCEN.

      Finance war NICHT immer weniger dazu da, die Realwirtschaft zu finanzieren.

      Die Realwirtschaft hat immer weniger Finanzierung GEBRAUCHT, die daher – unterstützt von Regulierung – sich ANDERS um Rendite bemüht hat.

      Kurzum:

      Die URSACHE liegt in der REALWIRTSCHAFT (Globalisierung) und nicht im Finanzsystem.

      >Die hohen Ersparnisse sind eine FOLGE der weltweit ungleichen Verteilung der Primäreinkommen, was zu schwacher Nachfrage führt>

      Das ist nun wirklich Unsinn.

      Das schockartig gewachsene Angebot billigen Arbeitskräften hat zu der WELTWEIT ungleichen Verteilung der Primäreinkommen geführt, wobei die Nachfrage zwar UNTERSCHIEDLICH gewachsen ist – in den Entwicklungsländern STÄRKER als in den entwickelten Volkswirtschaften −, was aber INSGESAMT zu einer WACHSENDEN Nachfrage geführt hat.

      Wenn sie mit „weltweit“ argumentieren, dann müssen sie auch bei weltweit bleiben und dürfen der Welt angesichts des globalen Wachstums keine „zu schwacher Nachfrage“ andichten.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Genosse Stöcker

      “weil Finance immer weniger dazu da war, die Realwirtschaft zu finanzieren, sondern sich selber”

      Ach, Finance finanziert schon noch weiter die Realwirtschaft – irgendwoher müssen die Konsumenten ja ihre Konsumkredite bekommen, um weiter mithalten zu können, während der Anteil der industriellen Wertschöpfung im Land immer weiter sinkt – hier Beispiel USA:

      https://cms.zerohedge.com/s3/files/inline-images/fire_economy.png

      Antworten
  6. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Na, warum soll diese IWF Prognose nicht passen?

    a) Wir erleben bereits den Abbau von Überkapazitäten im Tech-Sektor (USA), die industriellen Kapazitäten in China sind gesunken, Elektroauto-Preise sinken weltweit, Frachtraten kommen unter Druck, Lebensmittelpreise (global) sind seit 12 Monaten im Sinkflug usw. Spricht tendenziell für ein rezessives Szenario.

    b) Und dann passieren so Sachen, mit denen keiner rechnet. Durch die Fördermengendrosselung der OPEC fährt Shale oil in den USA wieder massiv hoch. Nebeneffekt? „Stranded gas“.

    Der Gaspreis in den USA ist (vom Energiegehalt) auf der Höhe, die 10 USD pro Barrel beim Öl entsprechen würde. Auch das dürfte sinkende Energiekosten zur Folge haben.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Stoertebekker

      “Na, warum soll diese IWF Prognose nicht passen?”

      Zu viele strategisch dumme, extrem teure Staatsprojekte in den Staaten der westlichen Allianz, die absehbar nur durch Gelddrucken “finanziert” werden können: “Energiewende”, “Wärmewende”, millionenfache Alimentation unqualifizierter Migranten, Krieg gegen Russland und der Versuch des Einsatzes von Dollar- und Eurosanktionen als Waffe, vielleicht bald zusätzlich noch Krieg gegen China.

      Der oberste EU-Diplomat Borrell fantasiert schon von EU-Marinepatrouillen in der Meerenge zwischen China und Taiwan “um den Frieden zu sichern und unsere Interessen in unserem geostrategischen Perimeter zu verteidigen”: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/borrell-taiwan-europa-marine-patrouille-100.html

      Vollkommen wahnsinnig.

      “Spricht tendenziell für ein rezessives Szenario.”

      1923 war das Volumen der industriellen Produktion im Deutschen Reich auch eingebrochen (das Ruhrgebiet war von französischen Truppen besetzt) und trotzdem gab es gleichzeitig Hyperinflation.

      ” Durch die Fördermengendrosselung der OPEC fährt Shale oil in den USA wieder massiv hoch. Nebeneffekt? „Stranded gas“. ”

      Schön für die USA, so können sie den Energiehunger der europäischen Industrie stillen, wenn die dorthin abwandert. ;) Nach Europa lässt sich dieses überschüssige Gas nicht exportieren, weil die Transportkapazitäten schon jetzt voll ausgelastet sind.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Immer mal wieder zum Ausgangsthema hochscrollen. Damit erledigen sich dann all ihre Repliken.

        (Der IWF redet nicht über die Entwicklungen im Erzgebirge oder Brandenburg oder MV.)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        Hab ich irgendwas verpasst und die USA haben ihre Kriegsfinanzierung für die Ukraine überraschend eingestellt?

  7. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Off-topic, aber wichtig: Die englischsprachige Presse schreibt so nett: “Viessmann, a lesson in de-industrialisation”

    Aber wir leben ja angeblich immer noch im besten Deutschland aller Zeiten …

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Beobachter

      Gewiss, für die Verkäufer das beste Deutschland aller Zeiten.

      Unabhängig davon ist die Strategie richtig. Kein europäischer Hersteller kann mit subventionierter Massenproduktion aus Fernost mithalten. Die Preise werden gesenkt und der deutsche Anbieter aus dem Markt gedrängt. Habeck hilft hier nicht weiter, sieht nur zu. Auf die Politik würde ich mich hier nicht verlassen wollen.

      Der Verkauf an ein US-Unternehmen macht Sinn, da der IRA dort ja faktisch eine Monopolposition für inländische Firmen geschaffen hat auf dem Gebiet der Energiewende.

      Für den deutschen Standort eher ungünstig, da die Produktion streng nach Kosten beurteilt wird (Hohe Energie-, Standort-, Steuer- und Arbeitskosten). Der Mitarbeiter ist schlicht aus US-Sicht ein Kostenfaktor.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Gnomae

        >Kein europäischer Hersteller kann mit subventionierter Massenproduktion aus Fernost mithalten.>

        Ja, aber dennoch das Problem NICHT nach Fernost schieben.

        Die europäische Hersteller können auch dann nicht mithalten, wenn die Hersteller in Fernost nicht subventioniert sind.

        Denn die Hersteller in Fernost bauen Wärmepumpen in viel größeren Stückzahlen und haben daher einen Skalenvorteil.

        Das Problem ist ein anderes:

        Wir SUBVENTIONIEREN den EINBAU von Wärmepumpen.

        Das macht den deutschen Markt interessant für konkurrenzfähige Anbieter.

        Denn die SUBENTIONEN der deutschen STEUERZAHLER steigern die GEWINNE.

        Für diese Leistung werden die deutschen Steuerzahler von Habeck regelrecht verar****:

        „ … der Verkauf … des Geschäftsbereichs von Viessmann zeigt, dass der Markt für Wärmepumpen so attraktiv ist, dass er Investitionen anzieht. Die Weichenstellung für Energie- und Wärmewende schaffen also große Wert und Wachstum“.

        Es gibt keinen Markt, sondern ein staatlich verordnetes quasi-Monopol für den subventionierten Einbau von Wärmepumpen.

        Das zieht nicht Investitionen, sondern Investoren an.

        Für die schafft die Habecksche Wärmewende in der Tat großen Wert (satte Gewinne) und Wachstum.

        Mehr Verhöhnung geht nicht.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Wieso meckern Sie denn so? Habeck hat doch recht:

        “„ … der Verkauf … des Geschäftsbereichs von Viessmann zeigt, dass der Markt für Wärmepumpen so attraktiv ist, dass er Investitionen anzieht. Die Weichenstellung für Energie- und Wärmewende schaffen also große Wert und Wachstum“.”

        Energie- und Wärmewende schaffen große Werte und Wachstum. Allerdings im Ausland. :D :D :D

        Die Ihnen zugedachte Rolle ist es, diesen Schwachsinn mit Ihren Steuerzahlungen üppig zu subventionieren.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Gnomae

      “Unabhängig davon ist die Strategie richtig. Kein europäischer Hersteller kann mit subventionierter Massenproduktion aus Fernost mithalten. (…) Auf die Politik würde ich mich hier nicht verlassen wollen.”

      Die deutsche Politik subventioniert ja auch lieber das Produkt anstatt dessen inländische Produktion.

      “Der Verkauf an ein US-Unternehmen macht Sinn, da der IRA dort ja faktisch eine Monopolposition für inländische Firmen geschaffen hat auf dem Gebiet der Energiewende.”

      Wenn die Taiwan-Krise eskaliert und China sanktioniert wird, haben amerikanische Firmen auch auf dem europäischen Wärmepumpenmarkt eine marktbeherrschende Stellung. Das Prinzip kennen wir ja vom LNG-Markt. ;)

      Hoffentlich bringt das unsere amerikanischen Superfreunde nicht schon wieder auf dumme Ideen…

      Antworten
      • Gnomae
        Gnomae sagte:

        @ Richard Ott

        “Die deutsche Politik subventioniert ja auch lieber das Produkt anstatt dessen inländische Produktion.”

        Hierzu ein Originalzitat aus dem Handelsblatt vom 14.06.2012: Deutsche Solarbranche vor der Sonnenfinsternis: … “Hauptprofiteure der Förderung sind auch nicht mehr deutsche Firmen, sondern asiatische. Nur noch 15 Prozent der auf deutschen Dächern installierten Solaranlagen stammen aus deutscher Produktion, ermittelte das ZFS. China geht einen anderen Weg: Es fördert nur chinesische Firmen.”
        https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/studie-zum-niedergang-deutsche-solarbranche-vor-der-sonnenfinsternis/6748936.html

        Bei einem Gesamtumfang von 150 Mrd. EUR Förderung für EEG-Anlagen bis 2031 und einer bereits jetzt vorliegenden Verdoppelung des Strompreises (Habeck-Theorem: Doppelte Strommenge = Doppelter Strompreis) stellt sich überhaupt die Frage der Sinnhaftigkeit der Energiewende. Für 150 Mrd. EUR hätten wir 10 neue Atomkraftwerke erbauen können, mit Versorgungssicherheit bis weit ins Jahr 2060. (Und Ersparnis des Baus riesiger Stromtrassen und Windräder).

        Es hätte ja so sein müssen, dass alle Solarzellen auf deutschen Dächern von deutschen Firmen hergestellt sein müssten. Seit 2012 also weitere 11 Jahre hervorragende Produktion mit Löhnen im Inland, Wertschöpfungsketten im Inland, Firmen im Inland, Gewerbesteuern im Inland.

        Jahrzehntelange Inkompetenz rächt sich schneller als gedacht.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Gnomae

        “stellt sich überhaupt die Frage der Sinnhaftigkeit der Energiewende. Für 150 Mrd. EUR hätten wir 10 neue Atomkraftwerke erbauen können, mit Versorgungssicherheit bis weit ins Jahr 2060.”

        Und die Pointe ist: Mit hinreichend günstiger Stromproduktion (und Prozesswärme, etc.) wären energieintensive Industriebranchen sogar freiwillig in Deutschland geblieben.

        Vielleicht hätte Deutschland daraufhin sogar irgendein anderes Opfer im Ausland finden können, dem man mit geballter Staatsmedien-Propagandakraft hätte einreden können, dass in Deutschland produzierte Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen ganz wichtige Zukunftsinvestitionen wären? ;)

  8. jobi
    jobi sagte:

    IWF-Prognosen waren oft nichts anderes als die Fortschreibung der Vergangenheit in die Zukunft.

    Dieses Mal allerdings dürfte die Prognose gründlich daneben liegen, gibt es doch überdeutliche Anzeichen dafür, dass sich das Umfeld grundlegend geändert hat.

    In nächster Zukunft wird es darum gehen, Finanzstabilität UND Preisstabilität wiederherzustellen. Ob das gelingen kann, ist mehr als ungewiss. Die bloße Rückkehr zu QE und Nullzins wäre allerdings das Eingeständnis des Scheiterns – so viel dürften Ökonomen und Politiker mittlerweile begriffen haben.

    PS: Nicht alle IWF-Prognosen müssen falsch sein.
    2023 BIP Wachstum RU +0,7%, DE -0,1%

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @jobi

      “Nicht alle IWF-Prognosen müssen falsch sein.
      2023 BIP Wachstum RU +0,7%, DE -0,1%”

      Wenn die IWF-Prognosen grundsätzlich immer falsch wären, könnte man sie ja sogar als Kontraindikator gebrauchen. Das Problem ist, dass sie immer für den westlichen Hegemon politisch nützlich sind.

      Bei Ihrem Beispiel liegt etwa nahe, dass so die noch weitere Verschärfung der strategisch nutzlosen und für die europäischen US-Vasallen wirtschaftlich schädlichen Russland-Saktionen gerechtfertigt werden soll.

      Antworten
  9. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >bto: … Es ist nämlich normal, dass sich das Umfeld ändert …>

    Genau das ist der Punkt.

    Denn ein sich änderndes Umfeld heißt:

    Die BEDINGUNGEN u. a. für das Zinsniveau ändern sich und damit – so die Grundannahme – MÖGLICHERWEISE auch das Zinsniveau.

    Der Artikel weist auf sich substantiell ändernde Bedingungen.

    Und, selten genug, der Autor denkt auch darüber nach, was sein würde, wenn er falsch läge.

    Fazit:

    Überlegungen auf einem der Sache nach angemessenem Niveau.

    Überzeugende Argumentation, dass VIEL gegen ein Zinsniveau wie vor der Vor-Corona-Zeit spricht.

    Antworten
  10. Lothar
    Lothar sagte:

    So schlecht sind Vermögensblasen für die Konjunktur auch nicht. Die Leute denken sie sind reich und geben mehr Geld aus.

    A third way would be to try to stimulate business investment. Deregulation and radical structural reform of everything from planning systems to the adoption of road pricing schemes, which would revolutionise the market for transport, offers a way forward.
    Hier wird von Deregulierung geredet und gleichzeitig von Straßenbenutzungsgebühren (die es für LKW schon gibt), was sich diametral widerspricht. Es wäre wichtig in effektive und effizienzfördernde Maßnahmen zu investieren, wie Infrastruktur, Digitalisierung, Bildung, Forschung, usw.

    Ansonsten denke ich auch, dass die Inflation und die Zinsen wegen der drei D, Demographie, Deglobalisierung und Dekarbonisierung hoch bleiben werden, wobei man die Inflation auch ein Stück ohne Zinsanhebung laufen lassen wird, was zur Entschuldung beitragen wird.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Lothar

      >Ansonsten denke ich auch, dass die Inflation und die Zinsen wegen der drei D, Demographie, Deglobalisierung und Dekarbonisierung hoch bleiben werden,>

      Das ist auch meine Meinung.

      Ich würde für „Deglobalisierung“ allerdings Reglobalisierung sagen, ohne damit bezüglich der Wirkungen auf Inflation und Zinsen etwas grundsätzlich Anderes zu verbinden.

      Die Änderungen der Bedingungen für Inflation und Zinsen, insbesondere die Dekarbonisierungsmaßnahmen werden m. A. n. weit MEHR als zu früheren Zeiten durch einen interventionistischen Zentralismus, i. e. Regulierung und Fiskalpolitik, geprägt sein.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Lothar

      “Straßenbenutzungsgebühren”

      Damit kann man auch den Teil des Zahlviehs auspressen, der in Hochsteuerländern eine schlechte Steuerzahlungsmoral hat. Die Mautschranke kriegt jeden.

      Wussten Sie übrigens, dass die Angestellten von IWF und vieler anderer internationaler Organisationen selbst gar keine Einkommensteuer auf ihre Gehälter dort zahlen?
      https://www.forbes.com/sites/robertwood/2012/05/30/imfs-christine-lagarde-i-dont-pay-taxes-but-you-should/

      Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Lothar

      Bei einer Deflation der Vermögenspreise wegen Demographie / Decarbonisierung
      und gleichzeitiger Inflation der Kosten – Lebenshaltung, Energie, Steuern, Abgaben, Importe
      =
      denke ich mich reich und konsumiere mehr Geld bzw. entschulde mich inflationär.

      Läuft nicht.

      Die Gesellschaft ist im crash modus,
      man lügt sich und allen anderen etwas vor.
      https://www.youtube.com/watch?v=ZlW35RaLupY

      Antworten
  11. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Sich mit IWF-Prognosen zu befassen, ist Zeitverschwendung.

    Der IWF sagt *immer* voraus, dass die wirtschaftlichen Indikatoren in der Zukunft in der von der Politik vorgegebenen Zielbereichen befinden werden. Wenn der IWF jetzt plötzlich hohe Inflation vorhersagen würde, obwohl Inflationsbekämpfung zumindest das vorgeheuchelte Ziel ist, dann wäre das so, wie wenn die Plankommission in der DDR öffentlich erklärt hätte, dass der von der Sozialistischen Einheitspartei beschlossene 5-Jahres-Plan nicht erfüllt werden kann…

    Schon die Griechenland-Prognosen des IWF waren kompletter Müll und systematisch über Jahre hinweg viel zu optimisisch:
    https://static.businessinsider.com/image/55a633b7dd089522558b465e/image.jpg

    Antworten
    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @ Richard Ott
      Eskalierende Proteste, UK- König Charles Sicherheit konnte beim geplanten Antrittsbesuch schon nicht mher garaniert werden:
      Widerstand spontan, unorganisiert, aber lustvoll gefeiert:
      Freunde plädieren für´s Schärfen von Guillotinen ( bin strikt gegen Todesstrafe , Klarstellung), love & peace! , look:
      https://www.bfmtv.com/police-justice/grenoble-un-mannequin-a-l-effigie-d-emmanuel-macron-brule-et-frappe-une-enquete-ouverte_AV-202304250841.html

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Doc Fischer

        “(bin strikt gegen Todesstrafe , Klarstellung)”

        War ich früher auch, aber jetzt nicht mehr. Ich bin grundsätzlich zu der Auffassung gekommen, dass manche Verbrechen so schlimm sind, dass der Tod eine gerechte Strafe für sie ist.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Richard Ott
        Wie viele Menschen haben Sie schon sterben sehen?
        ” Todes-Spritzen/ Guillotinen/ et. al / befrieden # Sadismus#. Todeskampf, primitives Genuss-Element. ( Im MA wäre ich als Hexe verbrannt worden) .
        Elias Canetti beschrieb wollüstige Grausamkeit von Massen-Rotten,
        sehr akturell.
        Wer allerdings versuchte , meine Freunde, mich oder meine Tiere zu töten, , riskierte mehr als als den Verlust der Hand. Be prepeard , Pazifistin aus Überzeugung.
        https://www.youtube.com/watch?v=W1hn1pF-ilQ

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