Inflation oder Defla­tion – es ist ein schmaler Grat

Mehrfach schon habe ich das Buch “The Great Demographic Reversal” erwähnt, indem ich Rezensionen des Buches kommentierte. Zuletzt eine aus der FINANCIAL TIMES (FT). Morgen spreche ich in meinem Podcast mit den beiden Autoren. Grund genug, eine weitere Besprechung des Buches zu bringen – vom geschätzten William White in the market. Sie nennen es einen „Kommentar in Form einer Buchkritik“. Die Highlights:

  • Die moderne Makroökonomie, wie sie in den Zentralbanken und Finanzministerien der meisten fortgeschrittenen Länder praktiziert wird, hat die Auswirkungen des globalen demografischen Wandels der letzten rund drei Jahrzehnte entweder ignoriert oder falsch interpretiert. Diese Veränderungen drehen nun ins Gegenteil um. Was einst als Chance genutzt werden konnte, stellt jetzt eine gewaltige Herausforderung für unser zukünftiges Wohlergehen dar. Das wird sowohl für die Regierungen als auch für die Finanzmärkte ein Schock sein – vor allem auch deshalb, weil die Finanzmärkte die Angewohnheit haben, die unmittelbare Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren.“ – bto: Das sehe ich im Kern genauso. Mich überzeugt die demografische Analyse weitaus mehr als die meisten anderen. Natürlich haben die Notenbanken es mit ihrer Politik noch schlimmer gemacht. Aber es kam eben alles zusammen.
  • „(…) die Öffnung und Urbanisierung Chinas sowie anderer Volkswirtschaften in Asien und Osteuropa sowie die Eingliederung vieler Millionen Niedriglohnarbeiter in das globale Handelssystem (…) drückte auf die globalen Preise und Löhne, da die Arbeitgeber in den entwickelten Ländern während Jahren ‘Offshoring’ betreiben konnten. Ungelernte und angelernte Arbeiter in Nordamerika und Westeuropa trugen die Hauptlast davon, und die Einkommensungleichheit sowie der politische Dissens in den fortgeschrittenen Ländern nahmen entsprechend zu. Eine durch die Babyboom-Generation getriebene Zunahme von Arbeitskräften verstärkte diesen globalen Druck noch.“ – bto: Das ist eine wichtige Beobachtung. Wir haben es mit einer demografischen Welle zu tun, die sich durch die Wirtschaft bewegt hat. Diese nähert sich dem Ende und damit kehren sich Faktoren um.
  • Alles in allem ergab sich dadurch ein massiver positiver Angebotsschock in der Weltwirtschaft. Angesichts des Drucks auf die Löhne in den Industrieländern und der zunehmenden Offshore-Bestrebungen stagnierten auch die Investitionen in neue Anlagen und Ausrüstungen. Aktienrückkäufe in einigen Ländern mit einer ‘Bonuskultur’ – vor allem in den USA und Grossbritannien – drückten ebenfalls die Investitionen, während gleichzeitig die Verschuldung der Unternehmen stark zunahm. Da die Einkommen zunehmend ungleich verteilt waren, wurden die Ausgaben der Durchschnittskonsumenten eingeschränkt. Bis zu einem gewissen Grad wurde dies durch eine erhöhte Kreditaufnahme kaschiert, vor allem in den USA.“ – bto: Kredit statt Einkommen war das Motto. Außerdem haben die europäischen Sozialstaaten oftmals die Verschuldung für Sozialprogramme erhöht oder aber die Investitionen zurückgefahren, um dann mehr für Soziales auszugeben, wie das in Deutschland der Fall war.
  • Diese geschilderten Entwicklungen implizierten, dass die Binnennachfrage in den fortgeschrittenen Ländern schwächer wurde, während gleichzeitig das globale Angebot zunahm. Diese Kombination übte einen unerbittlichen Abwärtsdruck auf die Inflation und damit sowohl auf die nominalen als auch auf die realen Zinssätze aus.“ – bto: Das ist eine sehr spannende Analyse. Es war also die Kombination aus Ausweiten des Angebots und gleichzeitigem Einschränken der Nachfrage.
  • Dies ändert sich nun alles: „Die Urbanisierung in China verlangsamt sich, und auch die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter schrumpft. (…) In den entwickelten Ländern steigt das Verhältnis der ‘Abhängigen’ zur arbeitsfähigen Bevölkerung stark an, da die Babyboomer in Rente gehen. Darüber hinaus leben die Rentner nicht nur länger, sondern sind im höheren Alter auch zunehmend anfällig auf Demenz, was den Bedarf an Pflegepersonal steigen lässt. Goodhart und Pradhan argumentieren zu Recht, dass ein steigender Abhängigkeitsquotient von Natur aus inflationär ist, da Rentner konsumieren, aber nicht produzieren. Da ein Arbeitskräftemangel zudem die Löhne in die Höhe treibt, werden die Arbeitnehmer wahrscheinlich mehr konsumieren, und die Unternehmen werden mehr investieren, um teure Arbeitskräfte zu ersetzen und die Vorteile neuer Technologien zu nutzen.“ – bto: Dies finde ich – immer wieder – sehr einleuchtend. Schon vor Jahren schrieb ich in einem Beitrag für die WirtschaftsWoche, dass die Alterung sich eher inflationär auswirkt. Ob die Arbeitnehmer wirklich so viel mehr konsumieren können, hängt allerdings davon ab, wie viel Geld ihnen für die Finanzierung der Altlasten abgeknöpft wird.
  • Es ist zwar freilich weiterhin möglich, dass neue Technologien die Produktivität so weit erhöhen, dass der Arbeitskräftemangel ausgeglichen werden kann. Die Autoren verzichten auf eine Spekulation zu diesem Thema, sondern widmen ein Kapitel den divergierenden Ansichten verschiedener Experten dazu. Insgesamt kommen Goodhart und Pradhan aber zur These, dass die Einkommensungleichheit in Zukunft abnehmen wird, während die Inflation und die Zinssätze, sowohl nominal als auch real, steigen werden.“ – bto: Ich habe bereits öfter die Thesen von Robert Gordon diskutiert und nehme an, dass diese auch hier zutreffen. Wir können natürlich versuchen, wie Japan auf Roboter und Automatisierung zu setzen. Nur ob das genügen wird, um die Produktivität so stark zu steigern?
  • Die Autoren vermuten, dass dies den Regierungen sowie den privaten Haushalten und Unternehmen, die sich in den letzten Jahren unter dem Einfluss niedriger Zinsen stark verschuldet haben, ernste Probleme bereiten wird. In getrennten Kapiteln stellen sie die Frage, wie mit dem Problem des Schuldenüberhangs des privaten Sektors umgegangen werden könnte (Umschuldung?) und wie klamme Regierungen in Zukunft mehr Steuern erheben könnten (Land- und Kohlendioxidsteuern?).“ – bto: oder eben die Monetarisierung. Ich denke, es wird eine Kombination sein.
  • „(…) das Ausbleiben von Inflation in Japans alternder Volkswirtschaft (steht) nicht im Widerspruch zur Ansicht, dass die Alterung auf globaler Basis den Inflationsdruck erhöhen wird. Goodhart und Pradhan argumentieren, dass die Auswirkungen eines globalen Phänomens ganz anders sein werden als die in einem einzelnen Land beobachteten. Gleichermassen können wir nicht darauf zählen, dass die wachsende Bevölkerung Indiens und Afrikas die Auswirkungen des grossen demografischen Wandels kompensieren werden.“ – bto: was eben auch mit der Qualifikation zu tun hat!
  • Eine ergänzende Darstellung würde die entscheidende Rolle der Zentralbanken bei der Festlegung der Zinssätze hervorheben und darauf hinweisen, dass die von den Zentralbanken in den letzten Jahrzehnten gewählte Politik eine Deflation in den nächsten Jahren wahrscheinlicher macht.“ – bto: Das ist Whites Kernthema, das er auch in dem Gespräch mit mir erläutert hat.
  • Der erste Fehler der Zentralbanken bestand darin, die Bedeutung der erwähnten demografischen Entwicklungen und des damit verbundenen positiven Angebotsschocks nicht zu erkennen, und zwanghaft zu versuchen, die Inflation auf ein höheres Niveau zu heben. Statt die Preise fallen zu lassen, wie es «natürlich» geschehen wäre, reagierten sie mit einer immer aggressiveren monetären Expansion, um diesen Rückgang zu verhindern. Dabei ignorierten sie eine umfangreiche theoretische Vorkriegsliteratur über die angemessene Reaktion auf Schocks auf der Angebotsseite. Darüber hinaus erkannten die Zentralbanken nicht die historische Realität, dass die meisten Perioden sinkender Preise mit Perioden raschen Wachstums verbunden waren, wobei die Grosse Depression eine singuläre Ausnahme bildete.“ – bto: richtig. Die Große Depression war auch nicht die Folge eines Angebotsschocks, sondern die Folge einer Überschuldungssituation!
  • Der zweite Fehler war das Unverständnis darüber, wie der ‘Gegenwind’ der steigenden Verschuldung, der durch diese Lockerung begünstigt wurde, die Geldpolitik letztlich unwirksam für die Stimulierung der realen Wirtschaft machen würde. Zusammen haben diese Fehler die heutigen Zentralbanken in eine «Schuldenfalle» geführt, aus der es keinen offensichtlichen Ausweg gibt.“ – bto: Der Zauberlehrling weiß keinen Ausweg aus dem Dilemma!
  • Wenn die Verschuldung jedoch steigt, wirkt sie auch als Bremse für künftige Ausgaben und wirkt zunehmend disinflationär. Auf diese Weise vertieft sich die ‘Schuldenfalle’. Noch mehr geldpolitische Lockerungen werden zunehmend unwirksam, wie der jüngste Ruf nach der Notwendigkeit einer fiskalpolitischen Expansion als Reaktion auf die Covid-Pandemie nahezulegen scheint. Bei der Vorhersage des künftigen Inflationsniveaus werden diese pfadabhängigen, disinflationären Kräfte als Gegengewicht zu den von Goodhart und Pradhan richtig erkannten demografischen Kräften wirken.“ – bto: deshalb auch die große Krise vor dem Aufbruch in die inflationäre Welt.
  • Die Preise von Finanzanlagen, die zunehmend von der Politik der Zentralbanken beeinflusst werden, spiegeln den zugrunde liegenden Wert nicht und bieten auch nicht die Vorteile einer Portfoliodiversifizierung. Sollten diese Bedingungen in einer Finanzkrise kulminieren, die schwerwiegend genug ist, um die geordnete Kreditvergabe einzuschränken, könnte durchaus eine deflationäre Schuldenliquidation folgen.“ – bto: Da bin ich theoretisch sofort an Bord. Ich glaube aber, dass man diese deflationäre Depression nicht zulassen wird. Da wird eher das gesamte Schuldenmonster monetarisiert.
  • Schliesslich haben die künstlich erleichterten finanziellen Bedingungen auch negative angebotsseitige Auswirkungen. Sie begünstigen verschwenderische Investitionsentscheidungen von unprofitablen ‘Einhörnern’, die auf der Jagd nach Marktanteilen keine Verluste scheuen. Darüber hinaus halten sie defizitäre ‘Zombie’-Firmen am Leben, deren Existenz die Aussichten neuer Marktteilnehmer bedroht und die dazu beitragen, die Preise nach unten zu treiben.“ – bto: Das hatten wir immer wieder auf diesen Seiten und es ist sehr wahrscheinlich, dass Zombies durch Überkapazitäten und ihr Verhalten zu deflationärem Druck beitragen.
  • Was ich damit sagen will: Es gibt sehr wohl starke Argumente für höhere Inflation in den kommenden Jahren, aber gleichzeitig sehe ich immer noch starke deflationäre Kräfte, die besonders von der fehlgeleiteten Geldpolitik der vergangenen Jahrzehnte – Stichwort Schuldenüberhang und Instabilitäten im Finanzsystem – begünstigt wurden. Der Grat wird immer schmaler, und wir könnten auf die eine oder andere Seite – Inflation oder ‘echt’ Deflation – abkippen.“ – bto: Das bedeutet aber auch, es kann rasch gehen.
  • Sollten die Inflationserwartungen plötzlich steigen, so wie sie Anfang der Achtzigerjahre plötzlich gesunken sind, könnte die Inflation abrupt ein viel höheres Niveau erreichen. Eine energische Reaktion der Zentralbanken könnte dannzumal dadurch behindert werden, dass man sich primär darauf konzentriert, Vollbeschäftigung zu erreichen, sowie durch die Lobbyarbeit von Regierungen, die ihre Schulden über höhere Inflation zum Verschwinden bringen wollen. In der Tat zeigt die Geschichte, dass eine sehr viel höhere Inflation ein häufiges Ergebnis ist, wenn hohe Staatsdefizite zunehmend von den Zentralbanken finanziert werden.“ – bto: Auch dies ist zwangsläufig der Fall. Japan gilt immer als die Ausnahme. Die Frage ist natürlich, was passiert, wenn es die Regel ist?
Kommentare (49) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. ruby
    ruby sagte:

    Heute habe ich im @diplomanteninterview folgenden Beitrag gefunden
    https://www.worldbank.org/en/news/press-release/2017/06/28/world-bank-launches-first-ever-pandemic-bonds-to-support-500-million-pandemic-emergency-financing-facility
    Wer Disillusions liebt sollte sein ganzen bisheriges “Wissen” mal zur Seite packen und den totalen Hardstuff dort
    https://t.me/diplomateninterviews auf telegram lesen. ist egal womit angefangen wird, denn es geht nur um Haftung, Versicherung, Beleihung, Liquidität.
    Der geplante Lockdown ist Insolvenz im Notfall und dient als Fristverlängerung…
    Falls jeder seinen Versicherungswert, Beleihungswert, Haftungswert erfahren will: Sozialversicherungsnummer mit den Leerzeichen unter gmeiutility.org eingeben und den Wert dort mal 1000 nehmen.
    Damit ist jeder gewappnet für die Wahrheiten, so gewollt.

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    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @ruby

      Zu Ihrem ersten Link: Das sind Katastrophen-Anleihen. Die gibts schon lange, für das Geschäft von Rückversicherern sehr nützlich. Und 500 Millionen Dollar sind nun wirklich mittlerweile Kleinkram.

      “The bonds and derivatives for the PEF’s ‘insurance’ window were developed by the World Bank Treasury in cooperation with leading reinsurance companies Swiss Re and Munich Re. AIR Worldwide was the sole modeler, using the AIR Pandemic Model to provide expert risk analysis. Swiss Re Capital Markets is the sole book runner for the transaction. Swiss Re Capital Markets and Munich Re are the joint structuring agents. Munich Re and GC Securities, a division of MMC Securities LLC are co-managers.”

      Die spannende Frage ist immer: Wer entscheidet, ob der Katastrophenfall eintritt und damit auch der Auszahlungsfall der Versicherungsprämie, die ja Teil des strukturierten Finanzproduktes ist?

      “Wer Disillusions liebt sollte sein ganzen bisheriges „Wissen“ mal zur Seite packen und den totalen Hardstuff dort
      https://t.me/diplomateninterviews auf telegram lesen. ist egal womit angefangen wird, denn es geht nur um Haftung, Versicherung, Beleihung, Liquidität.”

      Reichsbürger-Content. Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht damit, das führt zu nichts. Dort bekommen Sie zum Beispiel Links wie den oben serviert, aber halt ohne die Erklärung, dass es solche Anleihen schon lange gibt, was dann zu völlig falschen Schlussfolgerungen führt.

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      • ruby
        ruby sagte:

        @ Herr Ott
        Es geht um das Seehandelsrecht und die Ausdehnung in den Nationen.
        Genau um Souveränität der Gläubigerposition und versteckte Doppelte Buchführung mit den Haftenden und das sogar bilanziell 25 Jahre über den Tod hinaus – komplette Vorfinanzierung des Pfandes sowie Nachfinanzierung gedeckt durch Rückfinanzierer bei denen schiere Geldsummengröße als Machtposition bestimmend ist.
        Die gekaufte Pandemiewelt und etliches mehr, wie die Kriegsfinanzierung durch Haftungsvollstreckung.
        Wer das individuell versteht und umsetzt, so wie Sie es hier gut erklären, setzt seine Fähigkeiten und Vermögen in diesem Kommerzwirtschafts- und Rechtskonstrukt optimiert ein.
        Es bedeutet mitspielen oder zum Spielgerät werden, aber durch bekannte offene gleiche verläßliche Regel, Augenhöhe der Handelspartner nicht Piraterie durch Kapitänsallmachtphantasien.
        Nicht mehr aber auch nich weniger.

  2. Mohnburg
    Mohnburg sagte:

    Ich konzentriere mich auf mein Kernthema Geldpolitik und Inflation. Dazu folgende Anmerkungen:

    “(…) dass die von den Zentralbanken in den letzten Jahrzehnten gewählte Politik eine Deflation in den nächsten Jahren wahrscheinlicher macht.”
    ==> Das ist nicht einleuchtend und stellt die geldpolitischen Tatsachen auf den Kopf. Das hohe Geldmengenwachstum, das sogar die Werte der hochinflationären 1970er Jahre deutlich übertrifft, zeigt auf, wohin die Reise gehen soll.

    “(…) erkannten die Zentralbanken nicht die historische Realität, dass die meisten Perioden sinkender Preise mit Perioden raschen Wachstums verbunden waren, wobei die Grosse Depression eine singuläre Ausnahme bildete.”
    ==> Das sagte auch William White in einem Interview (frei übersetzt):
    „In der Geschichte gab es lange Phasen, in denen die Preise gefallen sind und die Wirtschaft kräftig gewachsen ist, weil die Produktivität gesteigert wurde. Das war eher die Regel als die Ausnahme. Die Weltwirtschaftskrise, als die Preise und die Wirtschaftsleistung gleichzeitig gefallen sind, war die Ausnahme. Aber dieses außergewöhnliche Ereignis hat sich in den Köpfen der Menschen eingebrannt und wird inzwischen als der Normalfall angesehen.“

    “(…) Inflation ein häufiges Ergebnis ist, wenn hohe Staatsdefizite zunehmend von den Zentralbanken finanziert werden.“
    ==> Korrekt. Der Schweizer Professor Peter Bernholz untersuchte in einer wirtschaftshistorischen Studie „Monetary Regimes and Inflation“ 29 Beispiele von Hyperinflationen. Die Ergebnisse sind eindeutig: Inflationen gibt es nur bei ungedeckten Papiergeldwährungen. Inflationen sind immer das Ergebnis einer verantwortungslosen, unseriösen Fiskal- und Geldpolitik. Inflationen werden immer durch Defizite des Staatshaushaltes verursacht, die überwiegend durch Geldschöpfung finanziert werden.

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    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Mohnburg

      Von den untersuchten “29 Hyperinflas” waren “null” in entwickelten Gesellschaften der ersten Welt der Nachkriegsära. “Null” fanden in eigentumsverpfändeten Kreditgeldsystemen statt, denn eine starke Inflation vernichtet zugleich jene private Schuldner, die ihre Einnahmen nicht inflationsindexieren können – u.wenn um Monate zeitverzögert.

      Aus dem Nichts geschöpftes Geld muss einen Weg in die Geldbeutel der Menschen finden. Eine gute Inflationsmöglichkeit wäre gewesen die von Hr. Stelter vorgeschlagene Umsatzausfallzahlung großzügig auszureichen. Konsum dieses Geldes während verbüßter Freizeit sollte inflationär wirken, das Gegenteil ist der politische Alltag.

      Die andere Möglichkeit für Inflation wäre ein Vertrauensverlust der Privaten, die schlagartig alle Geldmittel in harte Anlagen liquidieren. Diese Lawine müsste erst einmal durch Liquidität -erlaubt-(*) werden um danach zu erleben, wie die inflationierten Preise kollabieren sobald keine Anschlusskäufer Schlange stehen. * Bankruns sind nicht erlaubt.

      Vertrauensverlust und Tausch von Geld in Lebensmittel schafft das Problem der Lagerung und der vollständige Wertverlust durch Ausfall von Wiederverkaufsmöglichkeit f. gebrauchte Nudelpackungen.

      Gold als Hedge ist i.O., mit der Menge steigt das Problem der Lagerung und dem wieder in Verkehr bringens in Notlagen…

      Die ganze Zeit über hoffen und hängen alle Menschen am Staat, der über sein Geldmonopol die existentielle Abhängigkeit dieser Menschen total (!) mit der Funktion seines Geldes verknüpft hat.

      Die USA schöpfen jedes Jahr den doppelten Militärhaushalt (dem größten der Scheibenwelt) aus dem Nichts als Defizit und was passiert? Nichts. Warum? Weil alle Eigentümer das Gegengewicht zu den Luft-Trilliarden bilden, vgl. Eigentumsverpfändung als Grundlage von Kreditgeldschöpfung.

      Hyperinflation in failed states ist kein Problem. Bevor die USA oder Europa diesen Zustand nicht erreichen, keine Hyperinfla – dann allerdings sind die Gegenmassnahmen andere als in Friedenszeiten.

      Deshalb spreche ich mich entgegen Herrn Stöcker für politische Reformen aus und gegen MMT.

      [Falls es zu Hyperinfla durch Preissteigerungen für Importartikel käme (Abhängigkeit von China z.B.), wäre die Reindustrialisierung der Empfänger eine lohnende Sache – solange noch Fähigkeiten vorhanden sind. Hyperinfla von Öl befeuert eher Energiewenden / Radfahren und Einmarsch in die Förderländer….]

      Antworten
      • ruby
        ruby sagte:

        @ Alexander
        Eine astreine Alternativen Gegenüberstellung, daher schließe ich mich Ihrer Hoffnung an:

        “Deshalb spreche ich mich entgegen Herrn Stöcker für politische Reformen aus und gegen MMT.”
        Da jeder Mensch als Haftungsobjekt juristische Person verpasst wurde qua Geburtsurkunde, kennt dieses System nur den Weg der Weiterhöherverschuldung und hatte Krieg als immanente Rückführungskonstante. Gelingt es eine andere Form des Kampfes zu finden und praktizieren, formen sich neue Handelszonen und Haftungsträger.
        Es wäre eine Gerechtigkeit und Perspektive für Deutschland nach Abkassierung zweiter Kriege, wenn ein neuer Zyklus der Leistungen am Ort der Entstehung verwendet wird. Ich bin der festen Überzeugung, daß das von “ganz oben” bereits konstatiert wurde.
        Im möchte mich herzlich bedanken für die Aufklärung.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ruby

        Ausdruck von Souveränität ist es, die Geldschöpfung aus Eigentum in seinem Herrschaftsgebiet unabhängig zu regeln. Von daher waren und sind weder Europa noch die BRD jemals souverän, Wolfgang Schäuble daher vollkommen zu bestätigen, seit Selbstzerstörung durch Weltkriege.

        Wie tief Europa ins transatlantische System eingebettet ist zeigt die Reaktion “aller” auf Trump und seine Renationalisierung der USA, mit unabsehbaren Folgen für die Herrschaftsstrukturen freiheitlicher Demokratien Europas. Der Jubel über die Wahl von creepy Joe Biden war existentiell, wie die Unterwerfung nach UN und WHO ein Bedürfnis ist.

        Grundlegende politische Reformen ergeben sich von allein im Zuge des Zerfalls dieser NachkriegsWeltordung. Mit der Unterstützung von creepy Joe Biden hat China signalisiert, dass es an dieser Ordnung festhalten möchte…… kann aber die Sezession der USA nicht verhindern – als Folge der Politik von creepy Joe.

        Die Pandmie verstehe ich als Beschleuniger der Wahl der souveränen US Bürger zwischen mehr universalem Totalitarismus oder Rückkehr zu einer Politik von vor dem Eintritt in den ersten Weltkrieg. Dem Militär kommt die entscheidende Rolle zu und man gibt sich beherrscht, bis auf die politischen Offiziere dominieren die Südstaaten…..
        https://youtu.be/uS3fNEuUHCQ

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        “Deshalb spreche ich mich entgegen Herrn Stöcker für politische Reformen aus”
        Keine Ahnung, wie Sie zu der Auffassung kommen, dass Hr.Stöcker gegen Reformen sei.
        Es dürften eher unterschiedliche Vorstellungen von Reformen sein. Und über diese unterschiedlichen Sichtweisen will ich jetzt gar keine Diskussion eröffnen…

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Alexander: Ich sehe in Ländern mit intakter Produktionsstruktur, vollen Supermarktregalen, Mietverträgen mit gesetzlichen Deckeln und im besten Falle jährlichen Gehaltsgesprächen auch keinen Mechanismus für *Hyper*inflation bei Konsumgütern oder dem Dach über dem Kopf. Für Hyperinflation braucht man m.V.n. steigende / beschleunigende Umlaufgeschwindigkeit des Gelds; die Umlaufgeschwindigkeit sinkt jedoch.

        Ich tippe eher darauf, dass die Assetpreise (und damit auch Wohneigentum) beständig weiter nach oben klettern werden, bis irgendwann Dividenden / Mietrenditen im Schnitt von 0,5% normal geworden sind und Wohneigentum unerschwinglich ohne Erbschaft ist. (Ist es in Teilen ja auch jetzt schon in Stadtnähe / in der Stadt.)

        Wohlgemerkt: Mit Blick auf die *Hyper*inflation. Eine kräftige Konsumpreis-Inflation von vielleicht 10% in Zukunft ist schon vorstellbar, wenn das Geld direkt an die Haushalte überwiesen wird. Aber schauen wir mal. Vielleicht wird auch das einfach “absorbiert” und geht zügig in die Assets und steigert damit die Assetpreise. Der Preiswettbewerb und Überproduktion / ausreichend Angebot in vielen Bereichen sind ja nach wie vor vorhanden.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Auf meine Frage wohin die Zwischenfinanzierung per MMT führen soll, hat mir Herr Stöcker seinerzeit Yuval Noah Harari genannt.
        Yuval ist Bestsellerautor und offener Anhänger des Transhumanismus, imperialer geht es heutzutage nicht.
        Zu seinen Promoter*innen gehört Madame Lagarde.

        Herr Stöcker projiziert seine Erwartungen an diese Zukunft optimistischer als ich, Misstrauen als Schutz vor Missbrauch wie es die Geschichte durchgängig lehrt?

        Allgemeinplätze für Reformen sind kein Kriterium, weil universal richtig.

        @Thomas M.

        So oft die Schweiz als Vorbild herhalten soll, eine Einschätzung eines schweizer Bankenprofessors zum Immobilienmarkt:
        https://youtu.be/5JefPxC7ujg …von wegen steter Inflation.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        “hat mir Herr Stöcker seinerzeit Yuval Noah Harari genannt.
        Yuval ist Bestsellerautor und offener Anhänger des Transhumanismus, imperialer geht es heutzutage nicht.
        Zu seinen Promoter*innen gehört Madame Lagarde.”
        War mir nicht bekannt, Danke. Werde mich aber aus Zeitmangel nicht beschäftigen damit können, ob denn das so stimmt, wie sie es schreiben in Bezug auf Lagarde.

        “Allgemeinplätze für Reformen sind kein Kriterium, weil universal richtig.”
        Genau, deshalb störte mich der Hinweis, Herr Stöcker sei gegen Reformen ;)

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Alexander: Ich bin mit meinem Schwiitzerdütsch an Grenzen gestoßen… Außer “dä Babbel” und Leerstand hab ich nicht viel verstanden und google versteht es noch weniger als ich. Hatte die Untertitel probiert.

        Daher nur anknüpfend an das Thema: Mittelwerte reichen womöglich bei bestimmten Themen nicht für die Analyse aus. Gerade bei Wohnimmobilien könnte im Mittel die Preissteigerung “okay” sein, aber die Preise in bestimmten Lagen deutlich sinken und in anderen weiterhin extrem steil anziehen.

        Die Frage ist auch, ob bei Wohnimmobilien die Blasen überhaupt platzen, oder ob es nicht eher wie beim Autoreifen ein Slow Leak wird. Schließlich sind diese nicht so schnell handelbar wie Wertpapier an elektronischen Börsen.

        Professionelle Immo-Anleger und private in der selbstgenutzten Immobilie oder weitervermieteten Immobilie werden diese zudem vermutlich auch nicht schnell-reaktiv veräußern, nur weil die Preise mal abkühlen und solange es noch Mietnachfrage gibt <- der zeitnahe Feedbackmechanismus wie am Wertpapiermarkt fehlt.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Thomas M.

        Nach US Vorbild muss jeder Staat seinen Immobilienmarkt vor dem Platzen seiner Blasen schützen, woraus sonst sollte die Masse der Geldschöpfung durch Verpfändung besichert werden?

        Was der Staat nicht kann ist einen von ihm selbst durch Gesetze oder Gesetzesbrüche illiquide gemachten Markt wieder liquide zu machen, es sei denn er tritt selbst als Käufer auf.

        Iliquide Immobilien gibt es heute schon zu hauf, nur dass die Eigentümer durch nichts gezwungen sind die Verluste zu realisieren. Das ändert sich spätestens nach Einführung von gerechten Erbschaftssteuern oder angemessenen Vermögensabgaben – immer bezugnehmend zu den Marktpreisen ;o)

        @troodon
        Ich bin gespannt, wann ich von Ihnen zum 1mal etwas progressives zu lesen bekomme anstelle immer mehr vom Alten.
        Von daher schätze ich den Herrn Stöcker und nehme ihn zuweilen sogar in Schutz.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        ” wann ich von Ihnen zum 1mal etwas progressives zu lesen”
        ZB finanziertes Bürgergeld statt unsinniges QE ist für Sie altbacken?
        Aber ja, grundsätzlich sehe ich noch genügend Stellschrauben innerhalb des Systems. Dazu gehören auch mehr Leistungsanreize, aber das ist tatsächlich alles andere als progressiv.

      • Mohnburg
        Mohnburg sagte:

        @Alexander
        “Von den untersuchten „29 Hyperinflas“ waren „null“ in entwickelten Gesellschaften der ersten Welt der Nachkriegsära.”

        Was soll das relativieren? Die Relevanz der Erkenntnisse der Finanzgeschichte leidet darunter nicht. Zumal Hyperinflationen ja keine jährlich wiederkehrenden Ereignisse sind. Aber aus den empirisch eindeutigen Wirkmechanismen lassen sich Konsequenzen ableiten. Alle überlieferten Hyperinflationen haben während des 20. Jahrhunderts stattgefunden, unter unterschiedlichen Papiergeldsystemen. Das politische System tendiert dazu, Inflation zu favorisieren, da schließlich Regierungen bzw. Staaten die Hauptprofiteure von Inflationen sind.
        FAZIT: Notwendige Bedingung zur Vermeidung von Inflation sind Währungssysteme, die den Herrschenden, Politikern und Regierungen die Hände binden.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Sobald Sie eine solche Positionen, “Leistunganreiz & Bürgergeld”, beziehen müssen Sie mit den Widersprüchen leben – wie ich.

        Bis zu seiner Abschaffung war der Zins DER Leistungsanreiz, auch verstanden als Anerkennung für jahrelange Ausbildungsanstrengung als Meisterin des Friseurhandwerks z.B.

        Ihe Annahme, dass der Zins über Null sei haben wir diskutiert. Sie brauchen meine Quellen so wenig akzeptieren wie ich die Ihren, nur “wenn der Zins null ist” – hat es sich mit dem Anreiz.

        Zwar kann der Staat einen Ausgleich versuchen mit Gaben aller Art bis zum Bürgergeld – nur wird diese Gleichmacherei keinen Enthusiasmus für gefährliche, schmutzige, wenig ansehnliche Tätigkeiten hervorrufen – wie den Berufskrankheiten einer Friseurin.

        Da das so ist und Reden leichter ist als Haare färben, studieren jetzt 50% jedes Jahrganges wovon wiederrum 50% über eine staatliche Anstellung träumen.
        Wie wir von Herrn Stöcker wissen, spielen für den Staat Zinsen keine Rolle und seine Diener werden nach Ausbildungsgrad entlohnt nicht nach “Markt*”wert – dem * schon länger freie Preisfindung untersagt ist.

        Aufbackketten rentieren besser, wenn die Ware tiefgefroren aus China eingeflogen wird – nur zum Haarschneiden fliegen wir noch länger nicht nach China……

        @Mohnburg

        Vielleicht wollen Sie sich erst über die Unterschiede zwischen den USA und Simbawe klar werden, oder der Entwicklung des dt. Reiches nach der Niederlage von Versailles zur Bundesrepublik Deutschland im Kreis der freiheitlichen Demokratien.
        Allein die Bewohner der G20 machen 447 Mio verpfändungsfähige Bürger aus – in Sachen Staatsschuldenaufnahme……

        Afrikanische shitholes fallen hinten runter, den chin. Renmimbi als Zahlugnsmittel nicht zu akzeptieren wäre umsetzbar & umgekehrt?

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        “Sobald Sie eine solche Positionen, „Leistunganreiz & Bürgergeld“, beziehen müssen Sie mit den Widersprüchen leben”
        Mit Widersprich habe ich kein Problem.

        Sie sollten in der Lage sein, beide Punkte zeitlich zu trennen. Abschaffung QE und Ersatz durch ZB finanziertes Bürgergeld bis Inflationsrate das Inflationsziel erreicht ist. Da die 2% Preissteigerung dieses Jahr wohl erreicht werden, ist es aktuell nicht mehr notwendig. Abschaffung/Auslaufen QE sollte Marktzinsen wieder steigen lassen. Damit sollten Sie doch kein Problem haben, oder ? Aufgrund der hohen Verschuldung, muss man leider nur aufpassen, dass die Zinsen nicht zu schnell zu hoch steigen. Es bringt nichts das System mit Ansage absichtlich an die Wand zu fahren und darauf zu hoffen “Der Crash ist Lösung”. Denn das wird er nicht sein, es sei denn man möchte noch weniger Markt und stattdessen Sozialismus…
        “Leistungsanreiz” ist etwas längerfristiges. Steuerentlastung für geringe und mittlere Einkommen, evtl. spezielle Steuerfreibeträge für Selbständige etc.

        “der Staat einen Ausgleich versuchen mit Gaben aller Art bis zum Bürgergeld”
        Es ist die NB, jeweils befristet mit klarem Ziel.

        “Da das so ist und Reden leichter ist als Haare färben, studieren jetzt 50% jedes Jahrganges wovon wiederrum 50% über eine staatliche Anstellung träumen.”
        Siehe “spezielle Steuerfreibeträge für Selbständige”

        “Ihe Annahme, dass der Zins über Null sei haben wir diskutiert”
        Wovon schreiben Sie ? Meinen Sie Umsatz- und/oder EK-Rendite statt Zins ?
        Oder was meinen Sie mit “Zins”?

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Herr Stöcker stimmte überein, dass die Zinsen niemals mehr steigen dürfen. Es macht keinen Sinn, dass Italien Zinsen an die EZB bezahlt, die Italien aus Neuverschuldung nimmt – an eine Zahlung aus (Steuern) glaubt niemand mehr? Die EZB ist wichtigste Käuferin von Nullzinsanleihen.

        Gesetzlich erzwungene Anleihekäufe töten gerade ihre Inhaber:
        https://www.versicherungsbote.de/id/4891849/36-Pensionskassen-haben-finanzielle-Probleme/ u.a. dieser Rettungsbedarf kann nicht durch verzinste Anleihen finanziert werden….

        Dabei ist noch gar nicht klar wieviele Unternehmen am Markt ausscheiden, wenn ihre Refinanzierung teurer wird als seit 20 Jahren gewohnt. Überkapazitäten drücken auf die verpfändeten Vermögenspreise sobald man versucht die Kredite mangels Erträgen zu tilgen = die befürchtete Abwärtsspirale.

        Steuerliche Leistunganreize hätten vor 20 Jahren zu einer verbesserten Finanzlage geführt, vor dem 2009 crash und den gekauften Konjunkturen (QEff.). Langfristig zählt nicht mehr, wenn ganze Branchen samt ihrer Alterersparnisse gerade geschreddert werden (Bsp. Friseurin), vgl. Bto 1.3 fach Durchschnitt = Spitzensatz.
        Natürlich kann kein Staat die langfristigen Einnahmeausfälle daraus kompensieren ohne die Neuverschuldung zuhilfe zu nehmen, vgl. steigende Zinsen. Dasselbe gilt für Preisnachlässe zur Sozialversicherung.

        Zins kann kaufmännisch universal eingesetzt werden, wenn jemand auf Konsum verzichtet für Erträge in der Zukunft. Ausbildungsinvestitionen können genauso abgezinst werden, wie Immobilien zum Zwecke der Vermietung. Friseurinnen verzichten im Normal auf die Meisterprüfung sobald das Lebensalter keine schwarze Null nach Steuern verspricht – also ab 30. So oder so ähnlich durch alle Gewerke entsprechend den Perspektiven.

        Das System crasht jetzt von allein; weitere Einschränkungen in Grundrechte sind zu erwarten….

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander

        “Herr Stöcker stimmte überein, dass die Zinsen niemals mehr steigen dürfen.”
        Wie definieren Sie “steigen” ? (um wie viel Anstieg ist dann steigen für sie steigen?)
        Welchen Zins meinen Sie dieses Mal ?
        In den USA sind die renditen für 10-jährige Staatsanleihen seit letzten August um 0,8% gestiegen…
        Es würde vieles vereinfachen, Sie würden sich konkreter ausdrücken…
        Und da mir die Aussage von Hr.Stöcker in dieser Form mir nicht bekannt ist, wäre ein Link dazu hilfreich.

        Es wäre schön, wenn man sich bei Diskussionen auf gleiche Begrifflichkeiten einigen könnte, ansonsten redet man immer schön aneinander vorbei.
        Sie schrieben
        “„Ihe Annahme, dass der Zins über Null sei haben wir diskutiert“
        Mein Frage war:
        “Meinen Sie Umsatz- und/oder EK-Rendite statt Zins ?
        Oder was meinen Sie mit „Zins“?”
        Nun Sie:
        “Zins kann kaufmännisch universal eingesetzt werden, wenn jemand auf Konsum verzichtet für Erträge in der Zukunft.”

        Warum nicht eine einfache Antwort auf meine Frage mit z.B. ” In diesem Fall meinte ich zukünftige Erträge (und damit insgesamt eine positive Rendite über die Laufzeit der Investition)” ?

        “So oder so ähnlich durch alle Gewerke entsprechend den Perspektiven.
        Das System crasht jetzt von allein; weitere Einschränkungen in Grundrechte sind zu erwarten…”
        Dann könnten Sie es foxxly gleichtun und bei jedem Post statt “der Zins ist schuld” immer schreiben “Das System crasht jetzt von alleine”
        Ohne eine gewisse Zeitaussage (KEIN konkretes Datum!), ist das leider nicht viel wert.

        Ich bleibe dabei, dass es genügend Stellschrauben gibt, um das System noch Jahrzehnt am Leben zu erhalten. Das das System irgendwann crasht, ja. Von “irgendwann” kann ich mir aber nichts kaufen und ich habe kein Bedarf täglich auf das “irgendwann” zu setzen. Ob diese Stellschrauben vernünftig genutzt werden, da kann man aktuell skeptisch sein.
        Deshalb galt und gilt für mich:
        ““Expect the best. Prepare for the worst. Capitalize on what comes.”

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Das Blog von Stöcker heißt “zinsfehler.com” und die Frage ist nicht in welchem Kommentar wir übereinstimmen, sondern wie groß der spread zwischen Nullzins für den Staat und privater Finanzierung sein soll. Für staatliche Anleihen ist durch das Marktversagen die Bedeutung ewiger Anleihen bei Nullzins “tina” um soziale Spannungen zu vermeiden.

        0.8% für US Anleihen sollen welchen Effekt bewirken bei 45% Arbeitslosigkeit? Der Zins allein macht keinen Aufschwung.

        Nach Jahrzehnten von Marktmanipulation durch Anleihkäufe und Aufblähung der Geldmengen sind alle Stellschrauben nach -unten- am Anschlag. Sie selbst wollen die Zinssätze kontrollieren aus Angst vor unerwünschter Bewegung nach -oben-. Wer Defla PreisRisiko trägt gibt sich -heute- nicht mit 0.8% zufrieden.

        Der pandemische Deflationsschock gegen Einnahmen setzt gerade die Besteuerungsgrundlage zurück…zeitverzögert wird das auch messbar. Die Insolvenzfälle der Pandemie sind ausgesetzt, ohne Bestandsaufnahme sind notwendige Neugründungen nicht einmal theoretisch planbar & und Sie fragen mich ernsthaft nach einem exakten Zeitpunkt für das Ende?
        Ganz im Gegenteil strengen Sie einen Vergleich mit @foxxly an und wollen wen beschämen?

        Unsere Eigentumsökonomie lebt von Renditen und stirbt am Verlust der Preisfindung, ohne den Zins als Preismechanismus
        Zins ist Rendite auf eingesetztes Kapital (FK + EK).

        Bis zum @foxxly Vergleich war ich am schwanken ob Sie einem Partisanen oder Realitätsleugner näher sind, jetzt weis ich es.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        Was kann ich dafür, wenn SIE schreiben:
        “Herr Stöcker stimmte überein, dass die Zinsen niemals mehr steigen dürfen. ”
        Daraus schließe ich, dass SIE dieser Meinung (ebenfalls) sind. Ist das nun so oder nicht ?

        Und wieder keine Antwort auf meine Fragen:
        “Wie definieren Sie „steigen“ ? (um wie viel Anstieg ist dann steigen für sie steigen?)
        Welchen Zins meinen Sie dieses Mal ?”
        Stattdessen ein
        “0.8% für US Anleihen sollen welchen Effekt bewirken bei 45% Arbeitslosigkeit? Der Zins allein macht keinen Aufschwung.”
        Darum ging es nicht. Die übliche Verschiebung von Ihnen.

        “Sie fragen mich ernsthaft nach einem exakten Zeitpunkt für das Ende?”
        Genau das habe ich NICHT gemacht. Es wäre schön, wenn Sie lesen, was ich schreibe…
        Aber das ist nun nicht das erste Mal

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Wir verstehen uns ganz genau.

        Ich stimme mit Herrn Stöcker überein, dass die Zinsen für staatliche Anleihen niemals mehr (>1000 Jahre, Zitat) auf Niveaus -steigen- dürfen, die mehr als Homöopathie sind; weil -ich- der Meinung bin, dass das den crash auslöst, vgl. Heinsohn paper über Infla/Defla von 2013.

        0.8% sind Homöopathie, denn die daraus abgeleiteten privaten Zinssätze locken kein -Eigenkapital- ins Risiko.

        “Gewisse Zeitaussagen vs. exakter Zeitpunkt” – der Punkt geht an Sie.

        Der Unterschied ist gravierend, denn bei den gegenwärtigen Unsicherheiten schreiben Sie von “Jahrzehnten”…. als ob der Zinsspielraum nach -unten- noch für Jahrzehnte reichte, am Ende der Fahnenstange.

        Wir verhandeln in verschiedenen Dimensionen. Wer den Unternehmen helfen wollte müsste für 10% Sprünge beim Eigenkapital (“Anreize”) sorgen anstelle 1/10%. Dasselbe gilt für kalkulatorische Zinsen – Stand 1997 in Tabellenbüchern 7% und nicht 0.x% in 2021.

        Die verschenkte Zwischenzeit ist der gesellschaftliche Schaden, den keine Politik mehr umdrehen kann. Einzige Ausflucht das aussetzen der Realität.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        ” die mehr als Homöopathie sind;”
        Fein, dass Sie mir jetzt langsam Klarheit verschaffen.
        Ungefähre Größenordnung, wann es für sie nicht mehr Homöopathie ist ?
        Zudem Realzins oder Nominal ? Kurzfrist/Leitzins oder Langfristzins (10y)?
        Nur Eurozone, Europa oder gesamte westliche Welt?

        “dass die Zinsen für staatliche Anleihen niemals mehr auf Niveaus -steigen- dürfen, die mehr als Homöopathie sind”

        Wieso sollten die REALzinsen für langlaufende Anleihen der westlichen Welt und Japan auch z.B. wieder auf 5% mit mehr als einem Spike steigen, wenn das BIP Wachstum real überschaubar bleiben wird? Ich habe jetzt einmal unterstellt, dass real 5% auch für Sie weit weg von homöopathischem Anstieg sind.

        “als ob der Zinsspielraum nach -unten- noch für Jahrzehnte reichte, am Ende der Fahnenstange.”
        Den sehe ich auch nicht, habe dies auch nicht behauptet.

        Nächsten Jahre weiter im Durchschnitt negativer REALzins bei kurzer und mittlerer Laufzeit (max 5 Jahre) ist meine Erwartung.
        → steigende Zinsstrukturkurve (mindestens in den USA) Ob das in D der Fall sein wird, ist davon abhängig, ob man zur Schuldenbremse zurückkehrt oder (hoffentlich) nicht.
        Langfristzins 10y REAL evtl. mal wieder 1%(Eurozone) oder 2% USA, aber im Durchschnitt eher darunter für die nächsten 10 Jahre. Spikes gerne mal zulassen, damit dem Finanzsektor zwischenzeitlich der Ar… auf Grundeis geht.

        “Die verschenkte Zwischenzeit ist der gesellschaftliche Schaden, den keine Politik mehr umdrehen kann. ”
        Dass man die letzten 10-15 Jahre Jahre nicht genutzt, ist definitiv ein Trauerspiel. Ob der Schaden noch “umgedreht” werden kann, werden wir sehen. Man darf (muss?) skeptisch sein.
        Für hoffnungslos ist es MIR zu früh, aber da kann man definitiv anderer Meinung sein.

      • jobi
        jobi sagte:

        @Alexander

        “Nach Jahrzehnten von Marktmanipulation durch Anleihkäufe und Aufblähung der Geldmengen sind alle Stellschrauben nach -unten- am Anschlag”

        Und während Notenbanker und marktferne Ideologen noch von “der Steuerung unseres komplexen Gemeinwesens” (Zitat Stöcker) schwadronieren, haben die Fat Tony’s dieser Welt längst die Regie übernommen.

        Inflation ? Sehr wahrscheinlich – aber erst NACH dem deflatorischen Kollaps.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Jetzt habe ich meinen Meister gefunden und bekomme meine Lektion. Danke vielmals, @foxxly unvergessen.

        http://pigbonds.info/
        Geflissentlich vergißt der Herr den Weg zu obigen Sätzen um zu begründen warum 5% ohne BIP Wachstum real nicht gerechtfertigt sind. Und jetzt …. woher kommt die Konjunktur, welche Stellschrauben sollen es denn sein? BGE & langfristige Anreize? 1% Zins bei 2% Inflationsziel? Wie kann eine Zentralbank ihre Politik umkehren und Erfolg haben?

        Die Konjunktur aus Geldpolitik ist zu nämlich Ende gegangen, weil man nicht mehr tiefer kann und höhere Zinsen obsolet sind, vgl. ihr Bsp, meine volle Zustimmung.

        Umgekehrt kommt Sinn in die Betrachtung, weil die Geldpolitik den Strukturwandel nicht mehr aufhalten kann – oder bis welches Jahr soll man jeden Zombie* finanzieren?

        Auf die Frage wer die Verluste der unrentablen Unternehmen ohne Eigenkapital tragen soll (nach dem Xten lock down) kommt die Liquidation und der Anstieg der realen Zinssätze durch Preisfindung unter den Überlebenden.
        Wohin? So hoch wie möglich.
        Sie würden rot werden ;o) und wählen deshalb rot & inks.

        Das Schlachten hat noch gar nicht begonnen, da möchten Sie die Sätze schon wieder einfrieren…..nein, so läuft das nicht.

        (*Zombies gibt es in Wahrheit gar keine, die EZB hat das mehrmals veröffentlicht. )

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        “Wir verstehen uns ganz genau.”
        Ich verstehe Sie leider nicht.

        Warum sind Sie nicht bereit erst meine Fragen möglichst konkret zu beantworten und DANACH dann in Worte fassen, weshalb es sowieso Unsinn ist, was ich schreibe ?

        “Ungefähre Größenordnung, wann es für sie nicht mehr Homöopathie ist ?
        Zudem Realzins oder Nominal ? Kurzfrist/Leitzins oder Langfristzins (10y)?
        Nur Eurozone, Europa oder gesamte westliche Welt?”
        Wenn Sie zur Beantwortung keine Lust haben, ist es okay für mich. Aber dann schreiben Sie das doch ganz einfach.

        “Geflissentlich vergißt der Herr den Weg zu obigen Sätzen um zu begründen warum 5% ohne BIP Wachstum real nicht gerechtfertigt sind.”
        5% Langfristzins bei Staatsanleihen heißt, dass Unternehmen natürlich noch einmal mehr als 5% für einen Kredit zahlen müssten. Woher sollen gesamtwirtschaftlich die Zinsen dann erwirtschaftet werden, wenn es kein Wachstum gibt ? Anders geschrieben, so eine Entwicklung würde dann tatsächlich in einem veritablen Wirtschaftscrash führen. Sind Sie Anhänger von “Der Crash ist die Lösung?”. Erst alles einreißen, in der Hoffnung, dass danach alles besser wird ?

        “1% Zins bei 2% Inflationsziel? Wie kann eine Zentralbank ihre Politik umkehren und Erfolg haben?”
        Haben Sie mein geschriebenes Wort “REAL” beim Zins absichtlich weggelassen ? Wenn ja, was soll das ?

        Der grundsätzliche Zusammenhang zwischen REALzins und Produktivitätswachstum ist Ihnen doch geläufig, oder ?
        Ich sehe nicht, dass das zukünftige Produktivitätswachstum längerfristig in D/Eurozone im Durchschnitt deutlich mehr als 1% beträgt.

        Zu den “Stellschrauben” der FISKALpolitik hatte ich mich bereits geäußert, Steuerentlastung in bestimmten Bereichen, Investitionen in Infrastruktur und Bildung etc.
        Muss ich das jetzt in jedem Post wiederholen?

        “kommt die Liquidation und der Anstieg der realen Zinssätze durch Preisfindung unter den Überlebenden.
        Wohin? So hoch wie möglich.
        Sie würden rot werden ;o) und wählen deshalb rot & inks.”
        Warum sollte die Notenbanken einen ungebremsten Anstieg zulassen? Worin sehen Sie den Vorteil`, außer in der Hoffnung, danach würde alles besser ? Wieder der Punkt “Der Crash ist die Lösung”, den ich ausdrücklich nicht teile.
        “und wählen deshalb rot&links”.You made my day.
        Da können Sie sich dann mit Hr.Ott zusammentun, der denkt ich bin Beamter.

        “Das Schlachten hat noch gar nicht begonnen, da möchten Sie die Sätze schon wieder einfrieren…..”
        NEIN, das will ich nicht. UNKROTROLLIERTES Steigen möchte ich vermeiden. Aber eben auch “Spikes gerne mal zulassen, damit dem Finanzsektor zwischenzeitlich der Ar… auf Grundeis geht.”

        “*Zombies gibt es in Wahrheit gar keine, die EZB hat das mehrmals veröffentlicht. ”
        Was soll der Unsinn jetzt wieder ?
        Natürlich gibt es Zombies. Die gab es immer in den letzten Jahrzehnten.
        Wo hat die EZB veröffentlicht, dass es keine gibt?
        Die Frage ist, über die man trefflich streiten kann, welche/wie viele Unternehmen es bei einer anderen Geldpolitik heute nicht mehr geben würde durch Insolvenz.

        Machen Sie sich eigentlich einen Spaß daraus mich absichtlich nicht zu verstehen und vera…Sie mich nur ?

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Ich teile Ihre Verärgerung über diese unfruchtbare Diskussion. Unser Dissens rührt daraus, dass Ihnen meine Position nicht passt und Sie mir Falschaussagen durch Details und Veröffentlichungen nachweisen wollen. Hernach noch ein @label verpasst und für die Zukunft diskreditiert.
        Genau wie die Geldpolitik in Ihrem Sinn funktionierte, hat man gegen Kritiker wie mich Methoden wie die Ihre praktiziert.

        Die Geldpolitik ist am Ende, weil man gegen einen Markt der bereit ist negative Sätze zu zahlen keinen Zwang mehr ausrichten kann.
        Negative Sätze sind billiger als der Wertverlust aus Fehlinvestition im Zuge von Umsatzverlusten. Preisdeflation von 50% ist in Käufermärkten üblich. Stellschrauben für Zugeständnis-chen gibt es damit keine mehr. Obwohl es darüber keine Studien gibt ist das Realität..

        Während kein Zinssatz mehr steigen darf ohne den crash auszulösen, löst die Politik der lockdowns den crash aus.
        Warum? Weil Unternehmen investieren mussten um zu existieren und zu geringe Renditen über zu geringe Ek-Quoten keine Kraft für die Zwischenfinanzierung von monatelangen Umsatzeinbußen erlauben. Zombifizierung war zuvor schon ein Problem von Kalkulationsfehlern, meine 7% waren ein Rechenbeispiel aus einer Zeit wo man solche Zahlen annahm.

        Hohe Zinsen halfen Fehlinvestitionen zu vermeiden, weil sie einen Kapitalpuffer abbilden – für fallende Renditen durch Umsatzverlust, Rezession u.a.m.
        Man senkte den Puffer um die Nachfrage zu stimulieren und erlebt jetzt die Folgen dieser Politik.

        Wie hoch die Zinssätze sein dürfen spielt keine Rolle mehr, wenn die Ökonomie auf Kontraktionskurs ist. Sie ist es durch lock downs, die Weltkonjunktur straft Umsatzausfälle mit Zahlungsschwierigkeiten.

        Niemals hätte ich gedacht, dass Regierungen die Weltökonomie in einen Deflationssturm führen. Jeder Versuch der Aufklärung und Bitten um Korrektur (PCR Test z.B.) wurde hypermoralisch weggefegt. Die Beschämung war beschämend.

        Selbst wenn die Zinsen niemals mehr steigen, steigen die Renditen durch die Deflation der Vermögenspreise.
        Cash ist king, vgl. P.C.Martin.

        Der crash ist da und er materialisiert sobald die kaufmännischen Regeln wieder eingesetzt werden. Dagegen ist die gekaufte Zeit für politische Reformen in deren Folge sicherere Zinssätze (>4%) erträglich wären ungenutzt verstrichen.

        Genau wie europäische Länder viel Abwertungspotential angespart haben, haben unsere Märkte auch ein Preiserhöhungspotential angespart. Billiges Geld und Zombies verhinderten die Anpassung. Geldpolitik kann diesen Strukturwandel nicht mehr aufschieben, die Folgen sind nicht beherrschbar es sei denn mit noch größeren Schäden.

        Greifbare Zeitpunkte, Preise, Zinsssätze wären Kaffeesatzleserei.
        Start war der erste lockdown und Ende ist Planungssicherheit in Zeiträumen von gesetzlicher Afa.

        Aus meiner Sicht haben die Spiele begonnen &
        das ist gut so.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        “dass Ihnen meine Position nicht passt”
        Auch dies ist wieder falsch. Ich teile ihre Meinung in bestimmten Bereichen nicht. Das ist etwas anderes als “nicht passt”.
        “für die Zukunft diskreditiert.”
        Wenn dies ihre Einschätzung ist, dann macht es wirklich keinen Sinn mehr weiter zu diskutieren. Es erklärt für mich dann aber einige Aussagen von Ihnen.

        “Wie hoch die Zinssätze sein dürfen spielt keine Rolle mehr, wenn die Ökonomie auf Kontraktionskurs ist. ”
        Sehe ich weiterhin anders.

        “in deren Folge sicherere Zinssätze (>4%) ”
        Und wieder keine Aussage zu nominal oder real, Leitzins oder z.B.10y Staatsanleihe oder was weiß ich. Aber eventeulle macht es für Sie tatsächlich keinen Unterschied.
        “.Greifbare Zeitpunkte, Preise, Zinsssätze wären Kaffeesatzleserei.”

        “Aus meiner Sicht haben die Spiele begonnen &
        das ist gut so.”
        Die “Spiele” habe schon vor Jahrzehnten begonnen aus meiner Sicht. Wenn es dann in einem Systemcrash endet, gilt aus meiner Sicht aber nicht “das ist gut so”.
        Der Crash ist für mich NICHT die Lösung.

        Haben wir jetzt ein Ende unserer Diskussion erreicht? Aus meiner Sicht, ja.
        Wenn Sie das anders sehen, nur zu.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Obwohl die Diskussion (ab @foxxly) zu Ende ist, gibt sie noch etwas her.

        Ich stimme Herrn Stöcker in diesen Punkten zu; über 0 Zinsen auf staatliche Anleihen + Zentralbanken können nicht insolvent werden + Staatsschulden “bräuchten” nie getilgt werden.
        Aus ethischen Gründen lehne ich die Haltung von Stöcker ab.

        Wenn Sie wissen, dass Makroökonomie über die Geldpolitik auf Mikroebene belebt, dann müsste Ihnen auch der umgekehrte Weg klar sein.
        -> Wenn die Teilnehmer auf Mikroebene scheitern, spielen Zinssätze für 10y Anleihen keine Rolle mehr, solange die Ursache des Scheiterns bestehen bleibt. Der lockdown lässt scheitern, alternativlos.

        Deflation aus Umsatzverbot greift die Pfandpreise der Kredite an, die nicht mehr bedient werden können. Monatelange Umsatzausfälle fressen Eigenkapitale, welche die Grundlage der ausgereichten Kredite waren. Wer nicht nachschießen kann und seine Pfänder am Markt nicht liquidieren ….wartet nicht mehr auf steigende Zinsen oder steuerliche Anreize. Natürlich konsumieren diese Teilnehmer weder Investitionsmittel noch Konsum oberhalb Lebenshaltung. …. die Abwärtsspirale.

        Muss ich den crash weiter erklären? Kein Vernünftiger will diesen crash und meine Hoffnung wäre gewesen, dass die realen Erträge auf Mikroebene anziehen – bevor der DeflaSturm (Eurokrise) beginnt.

        Dieser crash ist nun da.

        Die Dimension der aktuellen Verluste bereitet unglaubliche Schockwellen für fragile Märkte sobald man die Defizite in die Bilanzen einpflegen muss.

        Hilfe ist keine in Sicht, weil sich nur Staaten monetär aus Notenbanken finanzieren. Der lock down hat den Status quo beendet und den Wandel ausgelöst. Es bleibt nur noch sich den Problemen zu stellen, verstecken / aufschieben / feinjustieren war gestern.

        Selbstverständlich beinhaltet die Krise ihre Chancen und zwar aus fallenden Vermögenspreisen. Auch dann spielen makroökonomische Zinsen keine Rolle……weil man den Gewinn beim Einkauf macht.

        Wenn Sie können, zeigen Sie mir die Alternativen der Zentralbanken und Regierungen auf, dem Spiel noch ein paar Jahrzehnte an neuen Runden abzuringen. Ich sehe keine…

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        “Dieser crash ist nun da.”
        Aber doch nicht in der gesamten Wirtschaft. Ja, es sind etliche Insolvenzen nur aufgeschoben, da verboten worden.
        Da wird natürlich etliches “offiziell” nachgeholt werden müssen. Über die Anzahl der aufgeschobenen Insolvenzen, die dann demnächst? nachgeholt werden, kann man nur spekulieren. Die nackten, umfänglichen Zahlen sehen wir evtl. in 12?? Monaten.
        Uns unterscheidet die Größenordnung bzw. die Auswirkung auf die Gesamtwirtschaft. Für Sie ist der gesamtwirtschaftliche Crash nicht mehr aufzuhalten.
        Dies sehe ich nicht so.
        Wir werden wahrscheinlich beide in 12 Monaten etwas weniger unwissend sein.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Freilich geht die Welt nicht unter, weil in allen Kommunen der Republik >90% des Einzelhandels, Gastronomie, Hotellerie, Körpernahe Dienstleistungen gleichzeitig die Existenzgrundlage verlieren.
        Auf die Immobilienfonds, die zur Kapitalanlage in die Topadressen der Republik investierten, hat es aber schon Auswirkungen. Dito, innerstädtische Luxusimmobilien und zukünftige Bauprojekte, weil Preise überprüft werden müssen und die Erfahrung von eingeschränkten Grundrechten Furcht vor neuerlichen Ausgangssperren auslöst; auf dem Land ließ es sich leidlich ertragen.

        Auswirkungen hat es schon, wenn Schlüsselindustrien auf Produktionsniveaus von 1975 fallen, ohne Aussicht bestehende Kapazitäten rasch voll auszulasten. Die Zulieferketten sind finanziell überdehnt und nicht für lange Kurzarbeitphasen ausgelegt, vgl. kalkulierte Zinsen.

        Die Auswirkungen des Totalausfalls der Tourismusindustrie wirkt auf die dt Schwerindustrie (Kreuzfahrt) wie die Luftfahrt + Flughäfen, von dan zahllosen Zulieferern derselben keine Rede. Dabei hängt auch die Ausrüstungsindustrie neben dem Sporttourismus auch über die Baumaschinen/-stoffe und Innenausstatter an den Hotels Europas.

        Genau entlang der Ungenauigkeit über das verarbeitende Gewerbe (vgl. KfW Mittelstandpanel) kann sich der Bürger den endlosen Schwanz an Auswirkungen -noch- gar nicht vorstellen.

        Dabei ist in keiner Kalkulation über keine Investition berücksichtigt, dass man 12-x Monate Umsatz machen darf; Verbote waren unvorstellbar.

        Die Wechselwirkungen bei europäischen Nachbarn aus Massenpleiten von Schlüsselindustrien (Bau, Tourismus, + ?) auf die Beschäftigung und die Binnennachfrage wird natürlich nach der BRD zurückschlagen.

        Was man an Daten bekommt weist die Richtung:
        – Januar 2021 die Steuereinnahmen des Staates um -11,1%
        – nominale Binnen-Umsatzsteuer stieg um +1,7% zum Vorjahresmonat :o)
        – Luftverkehrsteuer -72,6%.
        – Schaumweinsteuern -95,9%
        – Biersteuer um -17,5%
        – Einnahmen des Staates aus Energiesteuern um -9,8%
        – Einfuhrsteuer .. zum Vorjahresmonat..Januar 2021… -88,0%
        (Quelle Querschüsse.de )

        2009 kämpfte die Regierung Merkel darum den DominoDay zu verhindern und 2021….? New geen deal und was noch?

        Das Geld der Zentralbanken beruhigt Börsen und ihre Anleger, d.h. man täuscht sich – aber nicht die Realität.

  3. Alexander
    Alexander sagte:

    LockdownWillkür ohne Planungssicherheit war der Absturz nach Deflation.

    Nach dem dritten Ereignis fressen sich Umsatzeinbußen durch alle Sektoren und nur staaltiche Einrichtungen ersetzen ihre Ausfälle zu 100% ohne EinkommensVerluste der Leistungsträger.
    Umsatzeinbußen bedeuten (+über Kapazitätsabbau) den Verlust privater Verschuldungskapapzität mit schwindender Nachfrage für die übrigen Sektoren.

    Nach der beinahe reibungslosen Abwicklung marktnaher Dienstleister, Gastronomie, Tourismus sind als nächstes Konzerne betroffen, deren Auslastung z.B. dem Niveau von 1975 entspricht (PKW Produktion 2020). Überzählige Kompetente können zwar verrentet werden, aber ihre Einnahmen sinken zulasten ihrer “Verschuldungsfähigkeit” – selbst wenn die Zahlungen “tina” von der EZB stammen.

    Die Energiewende kann den Verlust privater Nachfrage auch dann nicht kompensieren, wenn alle gesetzlich gezwungen sind zu investieren, weil man zur Tilgung Einnahmen benötigt deren Aussichten alles andere als sicher sind. Der Verlust an Planunssicherheit kostet Liquidität was Deflation für Notverkäufer bringt. Nach 10 Jahren Energiewende sind viele der einfachen Investitionen schon getätigt, der Nutzen fällt, die Kosten steigen…..

    Im Gegenteil bedroht das ungelöste DunkelflautenProblem der Energiewende die Versorgungssicherheit sobald letzte konventionelle Kraftwerke stillgelegt sind. Sromabschaltungen waren für Industrieländer zwar ein “tabu” gehören in 2ten und 3ten Welten jedoch zum Alltag; ein Alptraum für KI und Automation wenn Anlagen mühsam durch Menschen manuell frei gefahren werden müssen, von den (Total)Schäden aus Stromstößen ganz zu schweigen.

    Inflation erwarte ich nur in den Spekulationsblasen einer zombifizierten Gesellschaft auf der Jagd nach Geld. Der deflationärer Abbau von Qualität fällt dem Wähler schon länger nicht mehr auf obwohl er offensichtlicher kaum sein könnte. Wollen alleine reicht nicht, https://www.youtube.com/watch?v=jDWdRg6VCCg

    Antworten
  4. troodon
    troodon sagte:

    White ist wenigstens ehrlich wenn er im verlinkten Artikel (nicht von bto zitiert) in Bezug auf Inflation oder Deflation schreibt:
    “wie wissen schlichtweg nicht, welchen Pfad die Entwicklung nehmen wird”

    Was ich aber wieder nicht verstehe ist seine Aussage “Die Theorie der “säkularen Stagnation”,die dafür oft verwendet wird, halte ich für falsch”
    Ich dachte der Begriff “säkulare Stagnation” sei mehr eine Zustandsbeschreibung niedriger Wachstumsraten und geringere Inflation, über deren Ursache man sich dann streitet.
    Dies auch in Verbindung mit seiner ebenfalls getätigten Aussage:
    “Diese geschilderten Entwicklungen implizierten, dass die Binnennachfrage in den fortgeschrittenen Ländern schwächer wurde, während gleichzeitig das globale Angebot zunahm. Diese Kombination übte einen unerbittlichen Abwärtsdruck auf die Inflation und damit sowohl auf die nominalen als auch auf die realen Zinssätze aus.” Dies entspricht doch eigentlich des Zustands der “säkulare Stagnation”.

    Zudem ist mir nicht völlig klar, warum es gesichert sein sollte, dass nicht Indien und Afrika aufgrund einer noch anderen demographischen Entwicklung den Mangel an billigen Arbeitskräften ausgleichen könnten und somit weiter deflationäre wirken sollten. Natürlich darf man bzgl. Afrika skeptisch sein, aber ausschließen kann man es imho nicht.
    “Gleichermassen können wir nicht darauf zählen, dass die wachsende Bevölkerung Indiens und Afrikas die Auswirkungen des grossen demografischen Wandels kompensieren werden.”
    “Drauf zählen” im Sinne eines “verlassen” aber natürlich nicht.

    Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >… hat die Auswirkungen des globalen demografischen Wandels der letzten rund drei Jahrzehnte entweder ignoriert oder falsch interpretiert…>

    Ist das richtig?

    Das Rentenproblem als Auswirkung des demografischen Wandels wird bei uns schon seit JAHRZEHNTEN erkannt.

    Eine andere Auswirkung des demografischen Wandels, relativ SCHWACHES Wachstum bei uns und starkes in den Entwicklungsländern und insbesondere China, ist sehr wohl gesehen worden.

    Was richtig ist:

    Es ist NICHT bzw. nicht hinreichend darauf reagiert worden.

    Die deutsche Familienpolitik, die dreistellige Mrd.-Summen verteilt, hat z. B. die Geburtenrate nicht auf Reproduktionsniveau steigern können.

    Was White beschreibt, sind in erster Linie FOLGEN der GLOBALISIERUNG, die sich UNABHÄNGIG vom demografischen Wandel entwickelt hat.

    Der riesige chinesische Markt und die billigen Arbeitskräfte haben URSÄCHLICH nichts mit dem demografischen Wandel in den entwickelten Volkswirtschaften zu tun.

    Die Globalisierung hätte es auch bei anderer demografischer Entwicklung gegeben, aber natürlich mit anderer Ausprägung.

    >„Diese geschilderten Entwicklungen implizierten, dass die Binnennachfrage in den fortgeschrittenen Ländern schwächer wurde, während gleichzeitig das globale Angebot zunahm. Diese Kombination übte einen unerbittlichen Abwärtsdruck auf die Inflation und damit sowohl auf die nominalen als auch auf die realen Zinssätze aus.“>

    BEIDES, der demografische Wandel mit wegen zu geringer Kinderzahl fehlender inländischer Nachfrage UND die Globalisierung mit den attraktiven Angeboten aus dem Ausland haben den Abwärtsdruck auf die Inflation und die Langzeitzinsen bewirkt.

    Dazu kommt die weitreichende Gütersättigung in den entwickelten, sehr produktiven Volkswirtschaften, weil es keine Kriege gab, die durch Zerstörung wieder für Nachfrage gesorgt hätten.

    >Dies ändert sich nun alles: „Die Urbanisierung in China verlangsamt sich, und auch die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter schrumpft. (…) In den entwickelten Ländern steigt das Verhältnis der ‘Abhängigen’ zur arbeitsfähigen Bevölkerung stark an, da die Babyboomer in Rente gehen. Darüber hinaus leben die Rentner nicht nur länger, sondern sind im höheren Alter auch zunehmend anfällig auf Demenz, was den Bedarf an Pflegepersonal steigen lässt.

    RICHTIG.

    Alles, was dazu als Trends PROJEZIERT wird, muss mit Blick auf eine Wirtschaft und Gesellschaft erfolgen, die dominierend DIENSTLEISTUNGSORIENTIERT sind.

    Das betrifft u. a.:

    >…dass neue Technologien die Produktivität so weit erhöhen, dass der Arbeitskräftemangel ausgeglichen werden kann.>

    Das wird der Fall sein, z. B. mit Sensorik und IT in der Medizintechnik.

    >dass die Einkommensungleichheit in Zukunft abnehmen wird, während die Inflation und die Zinssätze, sowohl nominal als auch real, steigen werden.“>

    Wenn der demografische Wandel einerseits eine Nachfrage nach Arbeitskräften vor allem in den Dienstleistungsbranchen Betreuung, Pflege und Gesundheit wachsen lässt und andererseits die Zahl der Menschen im arbeitsfähigen Alter sinkt, wird es zu einer durch STEIGENDE Arbeitskosten getriebenen Inflation kommen MÜSSEN.

    Was die Leistungsbezieher als „Konsumenten“ außer ihrem politischen Gewicht dagegen setzen könnten, erschließt sich mir nicht und ich verstehe daher nicht, wie man zu der Auffassung gelangen kann, dass die Einkommensungleichheit in Zukunft abnehmen wird.

    >„Die Autoren vermuten, dass dies den Regierungen sowie den privaten Haushalten und Unternehmen, die sich in den letzten Jahren unter dem Einfluss niedriger Zinsen stark verschuldet haben, ernste Probleme bereiten wird.>

    Die Regierungen werden ihre Probleme und die der anderen durch die ZUTEILUNG von Geld zu beheben suchen (BGE etc.)

    Zu den Notenbanken:

    >„Der erste Fehler der Zentralbanken bestand darin, die Bedeutung der erwähnten demografischen Entwicklungen und des damit verbundenen positiven Angebotsschocks nicht zu erkennen, …… statt die Preise fallen zu lassen, wie es «natürlich» geschehen wäre, reagierten sie mit einer immer aggressiveren monetären Expansion, um diesen Rückgang zu verhindern.>

    >„Der zweite Fehler war das Unverständnis darüber, wie der ‘Gegenwind’ der steigenden Verschuldung, der durch diese Lockerung begünstigt wurde, die Geldpolitik letztlich unwirksam für die Stimulierung der realen Wirtschaft machen würde.>

    Man kann sehr wohl darüber streiten, ob die Notenbanken erreicht haben, was sie vorgaben erreichen zu wollen.

    Das haben sie nicht.

    Aber auf die monetäre Expansion verzichtet zu haben und die „Preise fallen zu lassen“, hieße mit Bestimmtheit:

    Eine kontinuierlich sich verfestigende Deflation mit großen Chancen auf eine DEPRESSION.

    Warum wohl will man nicht, dass Staaten und Unternehmen der Reihe nach pleitegehen und deshalb monetäre Staatsfinanzierung durch die Notenbanken PRAKTIZIERT wird und die BEDINGUGNEN für die kontinuierliche Zombifizierung von Unternehmen aufrechterhalten werden?

    W. White wirft anderen Blindheit vor und sieht selbst nicht, was die Konsequenzen seiner Politikempfehlung wären.

    >Zusammen haben diese Fehler die heutigen Zentralbanken in eine «Schuldenfalle» geführt, aus der es keinen offensichtlichen Ausweg gibt.“ bto: Der Zauberlehrling weiß keinen Ausweg aus dem Dilemma!>

    Das ist FALSCH.

    Erstens haben die Zentralbanken insoweit wie durch sie das System stabilisiert worden ist, KEINEN Fehler gemacht.

    Zum anderen gibt es einen Ausweg – wie es IMMER einen Ausweg gibt:

    INFLATION.

    Es kommt nur darauf an, dass sie sich EREIGNET und nicht darauf, ob irgendein Zauberlehrling irgendeine Antwort auf irgendetwas hat.

    >Bei der Vorhersage des künftigen Inflationsniveaus werden diese pfadabhängigen, disinflationären Kräfte als Gegengewicht zu den von Goodhart und Pradhan richtig erkannten demografischen Kräften wirken.“>

    Ja, aber da ist noch eine Kraft, die aller Voraussicht nach NICHT disinflationär wirken wird:

    Es ist die ENERGIEWENDE.

    Sie wird Investitionen BEGÜNSTIGEN und damit ERZWINGEN, weil sie DIKTIERT, was günstig ist.

    >Es gibt sehr wohl starke Argumente für höhere Inflation in den kommenden Jahren, aber gleichzeitig sehe ich immer noch starke deflationäre Kräfte, die besonders von der fehlgeleiteten Geldpolitik der vergangenen Jahrzehnte – Stichwort Schuldenüberhang und Instabilitäten im Finanzsystem – begünstigt wurden. Der Grat wird immer schmaler, und wir könnten auf die eine oder andere Seite – Inflation oder ‘echt’ Deflation – abkippen.“>

    Ich teile diese Einschätzung nicht.

    Es gäbe eine Tendenz zu Deflation, wenn NUR die Geldpolitik der Notenbanken wie bisher weiter betrieben würde.

    Das wird nicht der Fall sein.

    Die Staaten werden MASSIV zu verhindern suchen, dass es eine Deflation gibt.

    Die Mittel dazu sind die Schaffung von Nachfrage durch die Energiewende und die Alimentierung von Zurückbleibenden durch den Sozialstaat.

    Über die Kapitalmärkte können sich Investoren daran beteiligen.

    Erfolgt das nicht hinreichend, was bei den Größenordnungen absehbar ist, werden die Zentralbanken die Finanzierung sichern.

    >In der Tat zeigt die Geschichte, dass eine sehr viel höhere Inflation ein häufiges Ergebnis ist, wenn hohe Staatsdefizite zunehmend von den Zentralbanken finanziert werden.“ >

    Das würde später der Fall sein und beeinflusst NICHT die Entscheidung, eine Deflation/Depression um JEDEN Preis zu verhindern suchen.

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ tischer 14:41
      >>Zum anderen gibt es einen Ausweg – wie es IMMER einen Ausweg gibt:
      INFLATION. <<

      auch sie herr tischer brauchen nachhilfe (nicht nur immer an mich adressiert!)

      denken sie doch ihren vorschlag der inflationierung zu ende:

      durch das kreditgeldsystem wird arbeitsleistung von mensch und maschine zu einer kreditschuld gemacht. dabei fordert der kreditgeber auch noch zinsen. die realwirtschaft muss dafür sich weiter neu-verschulden.
      durch konsum wird diese zinsbelastung von der realwirtschaft zum finanzsektor umverteilt.

      jetzt kommt noch eine inflation dazu. d.h. es wird ein noch höherer anteil an geld- und wirtschaftsleistung der realwirtschaft umverteilt zum finanzsektor.

      das soll eine lösung sein? mit einer inflation werden die konsumenten vermehrt entreichert. das schränkt ihre nachfrage weiter ein. das kann nicht im sinne der realwirtschaft sein.

      wenn eine inflationierung der richtige weg sein sollte, dann hätte es im vergangenen jahrundert die währungsreformen wohl nichtbedurft.

      oder ist die daraus folgende armut, "ihreLösung"?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        >… oder ist die daraus folgende armut, “ihreLösung”?>

        Was faseln Sie von Lösung?

        Ich habe von einer Alternative geredet.

        Sie können offensichtlich nicht lesen.

        Sie gehören damit zu denen im Land, die NICHTS verstehen, NICHTS wissen, aber RECHT haben wollen und von der Lösung rumsabbern, wenn es nur „richtig“ gemacht würde.

        Wer sagt denn, dass es überhaupt Lösungen GIBT – nicht in den Träumen, sondern in der Realität?

        Rechthaber.

        Realisten wissen, dass es Mechanismen gibt, die etwas BEWIRKEN.

        Warum sollen Wirkungen Lösungen SEIN?

        Wer Erfahrung in Betracht zieht und nachdenkt, kommt nicht auf diesen abwegigen Gedanken.

        Was in der gesellschaftlichen Wirklichkeit geschieht, hat NICHTS mit Mathematik zu tun.

    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ tischer 18:26
      >>Zum anderen gibt es einen Ausweg – wie es IMMER einen Ausweg gibt:
      INFLATION. <<

      sie verstehen absichtlich falsch, damit sie nicht "Ihren ausweg" zu ende denken/erklären müssen.

      nun ja, das "rechthaben wollen" trifft sie doch nicht minder!
      und ich habe lediglich ein frage gestellt, deren antworten sie verweigern, weil ein wort nicht ihren "ansprüchen" entspricht.

      wenn sie willens sind, dann können sie genauso akzeptieren, dass ein ausweg auch eine lösung ist oder sein kann. wenn zb. ich keine bessere habe, dann ist es doch eine lösung. wo diese hinführt ist eine andere frage und diese habe ich gestellt.

      auch, wenn es mehrere auswege geben sollte, davon haben sie aber nicht gesprochen, – kann es daraus auch immer eine lösung sein.
      man muss sich also nicht zwangsläufig an dem worte stören!

      ist also die inflation für sie, ein ausweg in die verarmung der menschen?
      welchen ausweg aus der überschuldung gäbe es für sie noch, statt der inflation?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        Sie kapieren es immer noch nicht.

        Ausweg oder eine Alternative heißen:

        Etwas ANDERES.

        Was hat das mit Lösung zu tun?

        NICHTS.

        Es hat in aller Regel vielmehr etwas zu tun mit NEUEN Problemen, die dann u. U. alte als vergleichsweise unbedeutende oder irrelevante erscheinen lassen.

        Lösung ist hingegen etwas, bei dem ein Problem eliminiert wird, d. h. VERSCHWINDET.

        Bei einem Ausweg oder eine Alternative verschwindet NICHTS, vor allem dann nicht, wenn wie im vorliegenden Fall, dieser Ausweg (Inflation) in der ZUKUNFT liegt.

        Wenn es in der Zukunft tatsächlich eine zunehmende, nicht mehr kontrollierbare Inflation geben würde, dann hätten wir NEUE Probleme und ein altes, die hohe Verschuldung würde verschwinden, dabei aber nicht gelöst worden sein.

        Lösungen sind etwas, das im KONZEPTIONELL-ABSTRAKTEN stattfinden aber nicht etwas in der REALITÄT Durchsetzbares.

        Es gibt z. B. KEINE erkennbare reale Möglichkeit, die zu hohe Verschuldung durch ein geordnetes Verfahren, wie einen umfassenden Schuldenschnitt zu lösen.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer 20:52
        >>Es gibt z. B. KEINE erkennbare reale Möglichkeit, die zu hohe Verschuldung durch ein geordnetes Verfahren, wie einen umfassenden Schuldenschnitt zu lösen.<<

        damit sind wir uns ja einig!

        was soll ihre buchstabenreiterei ????? zumal sie es ganz genau verstanden hatten!

  6. Dr. Dieter Zorn
    Dr. Dieter Zorn sagte:

    Und wieder muss ich sagen: Die Inflation ist längst da. Sie wird nur nicht richtig gemessen. Oder will jemand behaupten, dass die Methoden der Inflationsmessung des Statistischen Bundesamtes noch irgendetwas mit der Realität der Preisentwicklung zu tun hätten? Genauso wenig wie die BIP -Schätzung. Sämtliche Diskussionen sind deshalb nur Schattenboxen. P.S. Obwohl doch Inflation der Konsumentenpreise die beste, weil heimliche, Methode zur Entwertung von Schulden ist, soll (fast) nichts von dem Schulden-Tsunami der letzten zehn Jahre auf der Konsumentenebene angekommen sein? Die EZB hat also beim InflationsZIEL (sic!) komplett versagt! Was für ein Irrsinn…

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ dr d zorn 12:46

      soweit ich weiß, ist die mietzahlung nicht im Warenkorb drinn, die mietnebenkosten schon.

      das wäre nochmals ein guter brocken dazu!

      Antworten
    • weico
      weico sagte:

      Dr. Dieter Zorn
      ” Obwohl doch Inflation der Konsumentenpreise die beste, weil heimliche, Methode zur Entwertung von Schulden ist, soll (fast) nichts von dem Schulden-Tsunami der letzten zehn Jahre auf der Konsumentenebene angekommen sein?”

      Kommt natürlich sehr stark auf die EIGENEN Lebensumstände, Land usw. an ,ob man eine Inflation auch “spürt”.

      Als Schweizer kann ich persönlich feststellen ,und merke es ja SELBER auch am Geldbeutel, dass für mich keine Inflation stattfindet …sondern vieles deutlich günstiger geworden ist.

      Die VPI-Zahlen, der letzten 10 Jahre, bestätigen MEINE PERSÖNLICHE feststellung..:
      https://www.inflation.eu/de/inflationsraten/schweiz/historische-inflation/vpi-inflation-schweiz.aspx

      https://www.inflation.eu/de/inflationsraten/schweiz/historische-inflation/vpi-inflation-schweiz.aspx

      Antworten
    • Mohnburg
      Mohnburg sagte:

      @ Dr. Zorn

      Sehr guter Einwand, der viel öfter erfolgen müsste!
      Die Inflationsraten werden schon seit Jahrzehnten statistisch „schön gerechnet“ und nach unten gemanaged (um es diplomatisch auszudrücken). Darüber gibt es diverse Ausarbeitungen. Bekannt ist zum Beispiel der unabhängige amerikanische Ökonom John Williams mit seiner Webseite http://www.shadowstats.com.

      In 2020 haben die Zentralbanker die Geldmenge M2 in der Eurozone um 10% erhöht und in den USA um rekordverdächtige 26%. Früher setzten Ökonomen die Geldentwertung sinnvollerweise einfach mit dem Geldmengenwachstum gleich. Nach dieser Methode würde die Inflation also bereits 10% in Europa und 26% in den USA betragen. Die Messung der Preisveränderung dubioser Warenkörbe ist beliebig manipulierbar und wichtige Bereiche des täglichen Bedarfs kommen in ihnen überhaupt nicht vor.

      Antworten
  7. weico
    weico sagte:

    Man sollte besonders auf das Verhältnis von Zinsen zu Wirtschaftswachstum schauen.

    Die Auswirkungen von steigenden Zinsen und stagnierenden/sinkendem Wachstum wären für die staatlichen Zinszahlungen dann verheerend. Besonders weil die Zitrone langsam ausgepresst ist und weitere Steuereinnahmen wohl kaum mehr vom Bürger akzeptiert würden bzw. diese höhere Steuern auch wirtschaftlich einen negativen Effekt hätten.

    Binswanger ..”Darum richtet die Staatsverschuldung kaum Schaden an”
    https://www.fuw.ch/article/darum-richtet-die-staatsverschuldung-kaum-schaden-an/

    Die Schweiz muss in Zukunft höchstens aufpassen ,dass sie eine allfällige Inflation dann nicht allzustark “importiert”..

    Nebenbei:
    Viele Kredite und Anleihen sind Heutzutage auch Inflationsindexiert zu bekommen und lassen sich dann nicht einfach “weginflationieren”.

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ weico 10:58
      >>Binswanger ..“Darum richtet die Staatsverschuldung kaum Schaden an“<<

      zielführernder wäre die abschätzung von zukünftigen wachstum zu suchen, denn alles hängt wohl davon ab.

      wachstum geht nicht ohne neuverschuldung.
      bis zu einer bestimmten höhe des wachstums, ist die verschuldung nicht problematisch.

      wenn allerdings die zinslast höher wird, als das wachstum, dann ist system-ende nahe.
      prozentangaben hierzu sind wenig sinnvoll, sondern die echten summen.

      Antworten
    • der Kater
      der Kater sagte:

      “…und weitere Steuereinnahmen wohl kaum mehr vom Bürger akzeptiert würden”

      also Michl samt Micheline betteln geradezu um Erhöhung der Abgabenlast

      Antworten
      • ruby
        ruby sagte:

        @ Kater
        Sind das Michels und ist das richtiges Betteln?
        Nein, zweimal!
        Es ist Ihre Illusion, von was auch immer…

  8. foxxly
    foxxly sagte:

    leider wird teilweise von falschen voraussetzungen, bzw annahmen ausgegangen:

    zb. die einkommensunterschiede werden abgebaut?

    all die ganzen transferleistungen vom staat an seine bürger, schaffen es bei weiten nicht die einkommensunterschiede abzubauen.
    dies ist auch garnicht möglich,
    weil arbeitsleistung und konsum, systembedingt eine umverteilung von einkommen der masse, hin zum finanzsektor bedeutet und sich damit der handlungsspielraum der realwirtschaft zunehmend einschränkt.

    arbeitskräfte werden abnehmen?
    partiell ja. aber in der gesamtbetrachtung werden wir in einer absehbaren zeit, einen großen überschuß an AK`s haben, welche von ihrer arbeit nicht, oder schlecht leben können. (diese verstärken wohl kaum die nachfrage).

    diese entwicklung dürfte grundsätzlich solange anhalten, bis das system kippt. nachher kann es keine prognose geben, weil niemand weiß, wie die krise abläuft und ausgeht.(wie weit werden wir in unseren wohlstand zurück geworfen und wieviel menschen überleben?)

    fakt ist auch, dass eine große depression bereits begonnen hat und noch viele jahre dauern wird.
    es wirken darin deflation und inflation gleichzeitig. am ende wird es aber eine große inflation und verarmung der masse geben.

    aus dieser zwickmühle kann es leider keine gut verträgliche, humane lösung geben!

    – wenn es keine große, globale zerstörung geben sollte,
    -dann ist der weg in einen sozialistisch totalitären machapparat/-system, welcher einer versklavung gleichkommt, vorgezeichnet.
    im moment deutet sich dieser weg sichtbar, an.

    lösungen? egal welche art von lösungen kommen wird, es kann und wird mit verringerten wohlstand gehen “müssen”
    auch ein anders geldsystem kann und darf nicht diese auswüchse bekommen.

    Antworten

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