Household Wealth in Europe

Heute Morgen haben wir gesehen, wie Schulden Vermögenswerte treiben und diese dann wiederum mehr Schulden ermöglichen.

Jetzt geht es mal um die Vermögensverteilung in Europa. Unterstreicht mal wieder, in welcher Wohlstandsillusion wir in Deutschland leben!

Zunächst einmal die Feststellung, dass die reicheren Haushalte in den Krisenländern leben:

 

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Zwar ist das Nettovermögen der Haushalte dort seit 2009 gesunken, doch befindet es sich immer noch auf einem deutlich höheren Niveau als im „Core“. Ganz unten liegen übrigens Deutschland und Österreich:

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Dahinter steckt vor allem die Entwicklung der Immobilienpreise:

Vermögen2

Leser von bto kennen natürlich den Zusammenhang: Die höhere Verschuldung hat die Assetpreise getrieben. Schulden sind eben nicht neutral, sondern beeinflussen die Werte überproportional. Ein Effekt, den Thomas Piketty in seinem Buch völlig übersehen hat.

Wie groß die Blase in Spanien war, sieht man hier. Auch ersichtlich, dass Deutschland, wenn man es beim Jahr 2000 indiziert, sich recht gut entwickelt hat, vor allem seit Krisenbeginn. Nur ändert das nichts am Niveau, siehe oben!

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Aber es sind nicht nur die fehlenden Immobilienassets, es sind alle Vermögenswerte inklusive Pensionsansprüche, wo wir hinterherhinken:

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Diese Daten sollten wir immer im Hinterkopf haben, wenn es wieder mal darum geht, großzügig die Lasten zu schultern.

ING Think Forward Initiative: HOUSEHOLD WEALTH IN EUROPE, 24. Februar 2016