Grünes Bauen ist teuer und nicht CO2-optimal

Am kommenden Sonntag (19. Februar 2023) spreche ich mit Ulrike Herrmann über ihr Buch „Das Ende des Kapitalismus“. Zur Einstimmung einige Artikel. Heute über ein grünes Vorzeigeprojekt in Freiburg, von dem die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete:

  • „Der neue Freiburger Stadtteil Dietenbach soll der ökologischste Deutschlands werden. Auf einer Bruttogeschossfläche von einer Million Quadratmetern soll bis 2042 ein Musterbezirk entstehen. (…) Doch das Vorzeigeprojekt Dietenbach, in dem in zwanzig Jahren etwa 15.000 Bürger leben sollen, steckt in großen Schwierigkeiten. (…) Weil Freiburg nach dem Willen seiner Bewohner die sonnigste, klimagerechteste, glücklichste und ökologischste Stadt auf der Erde werden soll, eine Art Ökotopia, mussten die Politiker sich schon 2019 viel einfallen lassen, damit es überhaupt eine Mehrheit für den Stadtteil und ein bisschen Beton gab.“ – bto: Man muss eben die Flächen pro Kopf rationieren, wie es viele fordern und den Zuzug von einer staatlichen Genehmigung abhängig machen. Dann wird das schon.
  • „Die Bauern zu enteignen war keine Lösung. ‚Enteignungen hat damals niemand gewollt, das hätten wir nicht lange ausgehalten‘, sagt Maria Viethen, die heutige Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Gemeinderat. Zur Umgehung des Problems vereinbarte die Stadt mit der Sparkasse, die Immobilien-Tochtergesellschaft ‚Entwicklungsmaßnahme Dietenbach‘ (EMD) zu gründen. Die Sparkasse sollte die Grundstücke kaufen, Bauherren finden und ihre Geschäfte durch die Kreditfinanzierung des Wohnungsbaus refinanzieren. Der Vorteil: Die Sparkasse konnte die Grundstücke für 64 Euro pro Quadratmeter kaufen – die Stadt hätte aus haushaltsrechtlichen Gründen nur 16,50 Euro bezahlen können. Mittlerweile haben die meisten Bauern ihre kostbaren Äcker verkauft.“ – bto: Das ist so weit kein ungewöhnliches Vorgehen in Deutschland, würde ich meinen. Man umgeht das selbst gesetzte Recht.
  • „Der zweite Trick der Kommunalpolitiker war, den Bürgern den Stadtteil Dietenbach als den fortschrittlichsten Deutschlands anzupreisen und bei den Baustandards ordentlich zu klotzen. Stadtteil-Biotope, neun große Quartiersplätze, viele kleine Piazzas, Stadtteilparks, Verzicht auf strenge Block-Bebauung, Quartiersgaragen zur Vermeidung von Autoverkehr, 50 Prozent geförderte Sozialwohnungen, Urban Gardening und eine völlig neuartige Wärmeversorgung über die Nutzung von warmem Abwasser.“ – bto: Das klingt, als müssten ordentlich Subventionen fließen…
  • „Die Bank verlangte von der Stadt eine höhere Risikobeteiligung, was diese ablehnte. Also bot die Bank der Stadt an, die Projektgesellschaft samt der Kaufoptionen für 62 Millionen Euro zu übernehmen. (…) Rechtlich ist der Deal wohl nicht anfechtbar, weil die Stadt Freiburg die Gesellschaft vollständig mit den Kaufoptionen erwirbt. Politisch ist er etwas unfein: Die Gemeindehaushaltsordnung und das Baugesetzbuch verbieten es Kommunen, Grundstücke zu überhöhten Preisen zu kaufen. Faktisch gibt Freiburg für die Grundstücke über einen Umweg nun doch mehr aus als vom Gesetzgeber gewollt.“ – bto: Aber man hat das politisch gewünschte Ergebnis.
  • „(Es gäbe genug) Gründe, um vor die Bürger zu treten und ihnen zu erklären, dass es mit den halbwegs bezahlbaren Mieten in den nächsten zwanzig Jahren wohl doch nichts werden wird. Der politische Preis wäre hoch – der städtische Wohnungsbau ist nun mal die vornehmste Pflicht einer Stadt. (…) Die Stadt müsse zusätzliche Kosten in zweistelliger Millionenhöhe schultern und die Erlösrisiken tragen. Bei den Erschließungskosten für Schulen, Wege, Kitas kalkuliere man im Moment mit einer Milliarde Euro. Dabei werde es wohl nicht bleiben.“ – bto: Es ist also ein Klientelprojekt, bei dem die Kosten für den Steuerzahler keine Rolle spielen (dürfen).
  • „Erst in dieser Woche stellte der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann infrage, ob man mit hohen Vorgaben zur Energieeffizienz nicht das Bauen neuer Wohnungen eher verhindere und ‚Fehlallokationen‘ erzeuge. (…) ‚Die teure und technisch perfekte Lösung ist nicht zwangsläufig die ökologischste und die wirtschaftlichste, im Gegenteil, sie kann angesichts hoher Zinsen und teurer Baukosten Investoren vom Bauen abhalten‘, sagt Thomas Auer, Professor für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an der TU München. (…) ‚Es greift zu kurz, immer nur auf den Energieverbrauch und die Effizienz für den Betrieb von Häusern zu schauen‘, sagte Auer. ‚Was zählt, ist die CO2-Bilanz über den gesamten Lebenszyklus eines Hauses, vom Bauen bis zum Abriss.‘“ – bto: Das leuchtet ein, wird aber gerne verdrängt – wie auch die Kosten.
  • „Der Fachmann schlägt vor, über die Art des Bauens nachzudenken: ‚Wenn sich in den nächsten Jahren am Wohnungsmangel etwas ändern soll, müssen wir zum einfachen Bauen zurückkehren: monolithische Wände, hohe Räume mit geringem Fensterflächenanteil, Verzicht auf Rollläden oder Sonnenschutz und kein Estrich, dafür mit Aufputz-Installationen.‘“ – bto: Aufputz-Installationen, das klingt, als ob es Frau Herrmann gefallen könnte.
  • „CDU, FDP und Freie Wähler bezweifeln, ob es der Stadt gelingen wird, die Erschließungskosten des Geländes über die Grundstücksvergabe zu finanzieren. ‚Wenn die Kosten für die Erschließung-, die städtische Infrastruktur und den Bau von Wohnungen schon jetzt bei 7000 Euro pro Quadratmeter liegen und weitere Zins- und Baukostensteigerungen nicht eingerechnet sind, dann kostet eine Hundert-Quadratmeter-Wohnung schon jetzt mindestens 700 000 Euro. Wie soll das funktionieren, wenn die Hälfte aller Wohnungen in Dietenbach gleichzeitig zu Mieten angeboten werden sollen, die 30 Prozent unter dem Mietspiegel liegen?‘, fragt Johannes Gröger, Stadtrat der Freien Wähler in Freiburg.“ – bto: … mit Subventionen, wie denn sonst?

Das Ganze unterstreicht erneut, wie teuer die ideologische Umsetzung des Klimaschutzgedankens ist, die zudem verkennt, den CO2-Ausstoß über den gesamten Lebenszyklus zu berechnen und nicht nur den Grenzausstoß.

faz.net: „Wenn grünes Bauen zu teuer wird“, 23. Januar 2023

Kommentare (53) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Lele Castello
    Lele Castello sagte:

    Ich bin Freiburger und ich sag es jedem Grünen hier das er sich um die Leopard-co2-Bilanz Gedanken soll machen oder alternativ eine Verlegung an die Ostfront in Erwägung ziehen soll. Sonst wird das neue Viertel genauso ein Reinfall wie Rieselfeld oder Vauban.

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  2. foxxly
    foxxly sagte:

    @@ ich habe aus zeitgründen die texte hier noch nicht gelesen, – trotzdem eine Idee:

    -alle baugründe nicht mehr verkaufen, sondern bei ihren bisherigen besitzer belassen (schließt spärtenen kauf und verkauf nicht aus!)

    -dafür eine ungebrenze verpachtung an den hausbauer, oder mieter, mit den ca. dreifachen deckungsbeitrag, welche der landwirt durch landwirtschaftliche nutzung erzielen würde (inflationsbereinigt).

    – diese kosten auf den einzellnen bauplatz umgelegt, wäre um ein vielfaches günstiger, als den teueren bauplatz kaufen.

    -vorteil: die eigentumsverteilung wäre weiter höher im privatbesitz und nicht in großen firmen und gesellschaften.
    -mehr menschen könnten sich wohneigentum leisten.
    – damit ein bessere ausgangslage für die altersicherung
    -dies wäre ein wirksamer akt gegen die teuerung am bau.
    -nachteil: der staat würde keine grunderwerbsteuer einnehmen
    – notare und makkler würden weniger verdienen.

    all dies nützt wenig, wenn die zahl der zuwanderungen unbegrenzt weiter geht!

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    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @foxxly

      – Unbegrenzte Verpachtung ist de facto ein Eigentumsübergang. Wenn ich mein Land NIE wieder nutzen kann bzw. nicht weiß, wann und ob, wird’s schwierig. Wirtschaft braucht Planungssicherheit.

      – Die Idee mit der Pacht deutlich über den landwirtschaftlichen Erträgen ist gut. Problem – wir zersiedeln die Landschaft weiter und geben Flächen auf, die wir für die Nahrungsmittelproduktion brauchen (den Unsinn mit Biogas/-benzin/usw. lass ich jetzt gleich mal weg; aber Tierfutter bräuchte auch noch Fläche)

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      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ stoertebekker,
        verpachtung ist kein eigentumsübergang und darf es auch nicht sein!
        “”nie wieder landw. nutzbar”” richtig!
        aber de fakto ist dies mit der bebauung das selbe.

        die lebensmittelversorgung dürft kein zukunftsproblem sein, wenn der dünger nicht rationiert wird.
        wenn aber aus grün-ideologischen grunden bio und generell weniger produziert werden darf, dann kann auch die bevölkerung nicht mehr ernährt werden.

        grüne politik steuert auf einen ernährungs-NOTSTAND, hin !!
        das ist ein anderes thema.

        eine ganz andere entwicklung könnte auch bevorstehen:
        nähmlich, dass ein bedeutender anteil der ernährung in großen produktionshallen, auf aqua-kultur-basis verlaufen wird.
        dann werden agrarflächen einen preisverfall erleben.

      • Gnomae
        Gnomae sagte:

        @ foxxly

        Zu ihren Beiträgen:

        In Deutschland gibt es das Institut des Erbbaurechts, d.h. jemand baut auf fremden Grund, muss dann aber einen Erbbauzins an den Eigentümer bezahlen. Das könnte auch für Straßen etc. gelten. Dann würde die Gemeinde für diese Anteile einen Erbbauzins an die Egt. bezahlen.

        Das gibt es auch in England, sog. Leasehold vs. Freehold.

        In Asien würde das wohl ein Staatskonzern / Wohnungsbaukonzern organisieren und die einzelnen Wohnungen verkaufen. Dann entfällt auch der Grundstückserwerb im übrigen. So ein Mrd.-Projekt sollte von einem Großkonzern abgewickelt werden.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ gnomae,
        momentan läuft der gegenteilige weg:
        das großkapital will an der eigentum der privaten personen.
        die umverteilungs-industrie (finanzkapital) braucht dringend die notwendige systemische expansion.

        darum, denke ich, dass ein erbbau im großen stil, deutschlandweit, politisch nicht durchgehen würde.

        das finanzkapital wird dies verhindern, da diese grundstücke, sich den sicherheiten, beleihungen und dem kauf, entziehen würden.

    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Alexander
      “Freiburg/Dietenbach – Waldbesetzung – mit Corona (!) Konzept für Besucher:innen”
      ( link nicht verfügbar) Corona-” Konzepte und Maskengehorsam im Freien hat bei ” Trägern” bewiesen:
      basale Grundlagen von Ansteckung durch Viren nicht verstanden, Setzen 6!
      Freiburg ist ” Bio-Stadt”, Bio-food, vegane Schulkantinen, Bio-Gymnasial-Leistungskurse, Bio-Studenten, bekannter Biologie-Genetik-Unilehrstuhl:
      kein ” Experte ” hat völlige Wirkungs-und Sinnlosigkeit von Masken im Freien beanstandet. Wenn´s nur opportunistische Dummheit gewesen wäre!
      Es bedeutet jedoch: im Falle eine WIRKLICHEN (-gain-of-function-modifizierten ) Virusexposition haben Maskenfetischisten keine Überlebens-Chance, Scheinsicherheit. Die WHO alamiert schon wegen Vogelgrippe, nächste Plandemie Frage der Zeit. Wer ist vorbereitet z.B. darauf, dass mit GoF-Technik
      z.B. ” normale” Influenza-Viren mit Ebola-hämorrhagischen- oder Lugenpest Qualitäten ausgestatten werden können ? Dazu passt dümmliches Schweigen sämtlicher Virologen gegenüber Chinas Null-Covid-Politik, Binsenwahrheit : Viren s verändern sich / mutieren / ständig , Grundlage von Evolution. Mutationen können nur durch gesunde Immunsysteme bekämpft werden, mRNA-Injektionen hatten zur Folge:
      General-Angriff auf und Schwächung menschlicher Immunsysteme, keine Schutzwirkung. Aber boostern für Bratwürste, da gab´s kein Halten mehr.

      Antworten
      • Tom96
        Tom96 sagte:

        Der Link war gestern aufrufbar!
        Da lesen die Grünkommunistenschützer hier schnell mit, ihre Lächerlichkeit und Rechtswidrigkeiten gegen Mensch und Natur zu vertuschen:
        welche erbärmliche Niedertracht der Lügenkobolde.
        Aber in den Himmel zu schauen diese widernstürliche Wetterkriegswirtschaft zu erkennen dafür reicht die Genickstarre nichr mehr.

        Die Menschheit hat sich bereits gespalten in die Leben zerstörenden und die die Natürlichkeit bewaren.

        Hier hat die Ortsgruppe von FFF erklärt die Abschaffung von Automobilität und Eigentum (Haus und Hof) schmerzt das Pöbelpack noch etwas, aber sie werden das schon hinkriegen.
        Solche Kinder haben diese Elterngenerationen der Wohlstandsverwahrlosung aus Kreditvorfinanzierungsvisionen aufgezogen im besten Bildungssystem ever.
        Diviso schlägt gnadenlos zu im Biedermeierfürstemtum der Logenherrschaften.
        Zeit daß Kadyrow die Flagge der Seefahrer des Osten auf dem Bundesreichstag hißt.
        Archipel Moloch ruft zur Arbeit.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Doktor Lucie Fischer

        Niemals, seit der Lemurenherrschaft der Nazis,
        stand Wissenschaft in unserer Republik tiefer als jetzt.

        Anstelle die Welt vor dem Klimatod zu retten, finden sich Heranwachsende im Auftrag
        des 1% in den Warteschlangen der Injektionszentren wieder……..Oligarchen und korrupte Politik haftungsfrei noch satter zu machen. Man verzichtet auf alles, was in Generationen angespart wurde und rechnet fest mit Wohlstand wie “Mana vom Himmel”….als ob Grundrechte wertlos seien.

        Das gilt für jeden bekannten Wissenschaftsstandort und lässt nichts gutes erwarten,
        für Innovationen / Produktivität oder Prosperität in der Zukunft – unserer Hemisphäre.

        Occupy wallstreet – to- get your shot
        https://youtu.be/Aq7wFv0NzoY

        …einen Unterschied gibt es allerdings,
        wir wissen jetzt woran wir sind.

  3. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Überall in Deutschland werden „grüne“ Städte oder Stadtteile entwickelt. Überall sollten bunte Mischungen aus Technologien funktionieren, die teilweise ihre Entwicklungsphase noch nicht hinter sich haben – oder die es noch gar nicht gibt.

    Bei Stadträten, zumeist bau- und immobilienfremd, lösen eindrucksvolle Studien, genannt „Energiekonzepte“ (Tolle Idee, für nix verantwortlich), über die goldene Klimaschutzzukunft wahre Begeisterungsstürme aus. Marginalen Tatsachen, wie Bauen im Überschwemmungsgebiet oder Anzapfen von Grundwasserströmen mit ungeahnten langfristigen Folgen für die Trinkwasserqualität, werden wegstudiert.

    So auch in Freiburg/Dietenbach.

    Wenn schon der Freiburger Solarhauspabst Rolf Disch die Hände über den Kopf zusammenschlägt ob des geplanten Wahnsinns, wäre Zeit, den Ökogang etwas zurückzuschalten auf Normalüberschaubarkeit.

    Aber nein, wie heißt es auf der Website: „Herausgekommen ist ein komplexes Zusammenspiel aus Photovoltaik (PV), einem Nahwärmesystem und einer Elektrolyseanlage, die aus erneuerbarem Strom Wasserstoff erzeugen wird. Alle Komponenten sollen dazu beitragen, dass am Ende die Klimabilanz von Dietenbach ausgeglichen ist“.

    „Komplex“ ist in solchen Fällen etwas für die Mikrobiologie, Schimmel und sonstigem Ungeziefer mit großer Zerlegefreudigkeit.

    Die ImmoProfis in der Gegend machen sich längst vom Acker, die riechen den Stress bereits.

    Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @Beobachter Von Ihnen Lob macht mich gleich ein wenig Stolz, fehlt nur noch der Kommentar von Herrn Ott, der vmtl. noch die passende Schublade sucht.

        Was mich an dem Thema nervt ist die Schlussfolgerung lt. BTO-Titel: “Grünes Bauen ist teuer und nicht CO2-optimal”. Das, was dort in Freiburg praktiziert wird, ist nicht grünes Bauen. Es handelt sich um Managementtotalversagen mit grünem Antlitz. Das sollte fein auseinander gehalten werden, weil das „echte“ grüne Bauen weder teuer ist, noch unnötig CO2 produziert – im Lebenszyklus einer Immobilie betrachtet.

        Wenn ein Dorf wie Freiburg meint, mal eben ein milliardenschweres Projekt zu stemmen, dessen Komplexität bereits vor Baubeginn jegliche Dimension sprengt, mit denen die behördlichen und sonstigen Entscheider jemals zu tun hatten – so kann das nur schief gehen. Klar, man hat das Projekt in Häppchen / Bauabschnitte aufgeteilt, um “aus Fehlern zu lernen”. Fragt sich nur auf wessen Kosten gelernt wird und wer für die Beseitigung der entstandenen Komplikationen aufkommt. Die Sparkasse hat gemerkt, dass viel Geld verbrannt wird und sich verabschiedet. Mehr muss dazu nicht mehr gesagt werden.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @JügenP

        Kuckuck, da bin ich.

        Ich freue mich auch, dass Sie zumindest manchen grünen Schwachsinn schon als den erkennen, der er ist…

        “weil das ‘echte’ grüne Bauen weder teuer ist, noch unnötig CO2 produziert – im Lebenszyklus einer Immobilie betrachtet.”

        …auch wenn wir noch viel Arbeit vor uns haben.

        “Die Sparkasse hat gemerkt, dass viel Geld verbrannt wird und sich verabschiedet. Mehr muss dazu nicht mehr gesagt werden.”

        Am finanziellen Ergebnis des Projektes wird das nicht viel ändern. Die Sparkassen sind ja Eigentum der Kommunen und der Bundesländer…

    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      “Das, was dort in Freiburg praktiziert wird, ist nicht grünes Bauen. ”

      Ernsthafte Frage: Was ist denn Ihrer Meinung nach echtes grünes Bauen, das dazu auch noch nicht teuer ist. Ich kenne grünes Bauen nur als ideologisch getriebenes Bauen. Da werden dann Holzfenster mit Öko-Farbe bestrichen, und nach wenigen Jahren an der Westseite gegen Kunststofffenster ausgetauscht.

      Antworten
    • jobi
      jobi sagte:

      @JürgenP

      “Bei Stadträten, zumeist bau- und immobilienfremd, lösen eindrucksvolle Studien, genannt „Energiekonzepte“ (Tolle Idee, für nix verantwortlich), über die goldene Klimaschutzzukunft wahre Begeisterungsstürme aus.”

      Genau meine Erfahrung.

      Und wenn sich bei der Realisierung herausstellt, dass nichts funktioniert wie geplant, alle Beteiligten sich gegenseitig die Schuld dafür in die Schuhe schieben und sich ein finanzielles Desaster abzeichnet, wird an externen Investor verkauft, der sich dann nicht mehr an Öko-Auflagen im Bebauungsplan halten muss. Notfalls wird der B- Plan eben geändert.

      Antworten
  4. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “hohe Räume mit geringem Fensterflächenanteil, Verzicht auf Rollläden oder Sonnenschutz und kein Estrich, dafür mit Aufputz-Installationen.”

    In der wärmsten Gegend Deutschlands zu empfehlen: “Hohe Räume mit geringem Fensterflächenanteil”. Will der Fachmann hier “Wohngefängnisse” für den zukünftigen Lock-down bauen?

    Zu hohen Räumen gehören denklogisch und ästhetisch große Fensterflächen, die den Raum schön erhellen. Betrachten sie die Altbauten in Berlin, München, Wien, London, Paris, etc. teils über 100 / 200 Jahre alt, große Räume, hohe Decken. So sollte Bauen funktionieren. Grüne Ökobunker sind nicht sinnvoll.

    Das Stadtbaukonzept hätte ja auch von erfahrenen Architekten aus Asien oder Amerika konzipiert werden können.

    Es ist möglich, gemischte Viertel (mit Sozialwohnungsanteil), unter geringem Flächenverbrauch auch ästhetisch angenehm zu gestalten.

    Antworten
  5. weico
    weico sagte:

    Das Titelbild im faz-Artikel zeigt bildlich sehr schön ,wie die Dächer in Zukunft mehrheitlich aussehen werden….bzw. aussehen MÜSSEN und damit die Preise für Bauen,Renovieren in die Höhe treiben !

    Als kleines “remembering” für Immobilienbesitzer:
    “(EU Solar Energy Strategy): Um so schnell wie möglich von russischen fossilen Brennstoffen unabhängig zu werden, plant die EU-Kommission, eine Solardach-Pflicht in der gesamten EU im Zuge der Änderung der Richtlinie über die Gesamteffizienz von Gebäuden (EPBD) einzuführen – das heißt eine Verpflichtung zur Installation von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern von gewerblichen und öffentlichen Gebäuden bis 2025 und für Wohngebäude bis 2029. !”
    Das ist gut, geht aber noch besser. Das Ökoinstitut hält die Pläne für nicht ambitioniert genug und empfiehlt, eine Solardach-Pflicht in der EU bereits ab Ende 2024 und auf möglichst vielen Gebäudetypen sowie Parkplätzen gestaffelt einzuführen.”

    In Hamburg geht man sogar noch weiter…..

    “Solar- und Gründachpflicht in Hamburg – Immobilienbesitzern drohen hohe Kosten”

    https://www.welt.de/regionales/hamburg/article243767859/Neues-Klimaschutzgesetz-Solar-und-Gruendachpflicht-in-Hamburg-Immobilienbesitzern-drohen-hohe-Kosten.html

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @weico

      Besonders schön ist diese Idee aus Hamburg:

      “Für Wärmenetze gilt, dass sie (…) bis 2045 vollständig [!] aus erneuerbaren Energien gespeist werden müssen.”

      Das finde ich toll, ich heize dann bei Windstille im Winter mit dem abgesaugten Fett adipöser Grünen-Politiker*innen – dem Wald zuliebe…

      Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Weico

      Solardachpflicht ja, aber dann nach IRA: aus in Deutschland hergestellten Solarpaneelen. Ansonsten geht ja der gesamte Gewinn wieder nach China.

      Antworten
  6. Lothar
    Lothar sagte:

    Die Stadt Freiburg hat also die Grundstücke von den Landwirten über den Umweg Sparkasse zu 64,00 € erworben, und will jetzt die Grundstücke an Wohnungsbauunternehmen zu einem wesentlich höheren Preis veräußern und damit die Erschließungskosten bezahlen. Wenn ich Landwirt wäre, würde ich dagegen klagen, zumindest würde ich mich von einer renommierten darauf spezialisierten Anwaltskanzlei, wie z.B. Labbé & Partner, darüber beraten lassen. Denn eigentlich dürfen die Kommunen durch solche Grundstücksgeschäfte keinen Gewinn generieren. Die Erschließungskosten müssen zu Lasten des Grundstückskäufers gehen.

    Antworten
      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Aus dem Artikel..

        >”Diese Option hätte den Vorteil, dass man sich – anders als die Sparkasse – nicht strikt an die Vorgaben halten müsste, da man selbst Herrin des Verfahrens sei. Das Risiko sei also überschaubar.”

        🤔 Was will uns das denn sagen? Das Risiko, dass man das Vorhaben wie geplant und beabsichtigt umsetzt, ist überschaubar? Hat auch eine gewisse Logik…

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        Ist doch ganz einfach: Die Exekutive kommt eher mit Rechtsverletzungen durch als eine Sparkasse!

        Haben Sie denn gar nichts aus Cum Ex gelernt? ;)

    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Lothar

      Absolut richtig. Dagegen klagen wäre sinnvoll.

      Es ist aber ein übliches Betrugsmodell gegenüber den verkaufenden Landwirten, das bundesweit praktiziert wird. Bei einiger Recherche wird man feststellen, dass jetzt plötzlich der qm-Bauland für dieses Projekt 1000 EUR beträgt. Das macht immerhin 936 EUR Differenz zum Ankaufspreis gegenüber den Landwirten.

      Die Sparkasse macht nach diesem Modell auch ihren riesigen Gewinn, wenn sie die Projektgesellschaft wieder veräußert (d.h. das Risiko wird verkauft an die Gemeinde) und finanziert gleichzeitig die Maßnahmen weiter vor (also Zinsgewinne ohne Ende).

      Außerdem war ja von Anfang an klar, dass die Sparkasse nicht mit 1 Mrd. für die Projektfertigstellung in das Risiko gehen kann und darf. Ergo liegt hier wohl auch ein Umgehungsgeschäft vor.

      Außerdem ist das Projekt, wie man wohl sieht, ein Klientelprojekt für die Grünen, kein städtebaulich vernünftiges Projekt.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Gnomae

        Nu machen Sie sich um die Bauern mal keine Sorgen. Bei den letzten Deals, die ich mitbekommen habe, ging der ha feines Ackerland (Ackerzahl 50-55) in MV für 30-40k über den Tisch. In Stadtnähe geht (bei Spekulation) vermutlich noch n Stück mehr.

        Aber 60€/qm ist dann schon mal so, dass der Bauer den Schinken aus der Räucherkammer und den Selbstgebrannten aus dem Schrank holt.

        Der Bauer weiß, dass er sein Ackerland nie allein zu Bauland machen kann. Das ist eine der ganz wenigen echten Wert schaffenden Aktivitäten der öffentlichen Hand.🤷‍♂️😉

  7. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    Und die Moral von der Geschicht: Ist die Ambition größer als das Können, passt die Rechnung nicht.
    Na, zumindest die Bauern waren schlau. Die konnten rechnen.

    Wir haben einen großen Stadtteil, in dem laut Lokalblatt nicht mehr neu gebaut wird, weil man keine ausreichenden Kaltmieten nehmen kann, um die Kosten zu finanzieren.

    Was, wenn die Materialpreise nicht mehr sinken und die Vorgaben aus Prinzip nicht gelockert werden? Statt in mittelmäßig modernen neuen Häuser etwas besser zu wohnen, wird dann zukünftig in Altbauten zunehmend schlechter gehaust.

    https://www.bauindustrie.de/zahlen-fakten/auf-den-punkt-gebracht/preisentwicklung-im-wohnungsneubau

    Antworten
    • Carsten Pabst
      Carsten Pabst sagte:

      Hallo Thomas M.,
      da hätte ich auch noch etwas zu bieten:

      https://www.zdb.de/fileadmin/user_upload/Preisentwicklung_Material_Bauleistungen_2022_12.pdf

      Übrigens:
      Am 1. November 2020 trat das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft, welches das Energieeinsparungsgesetz (EnEG), die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) zusammengeführt hat.
      Und jetzt schauen Sie mal im Link auf Seite 9.
      Nicht der alleinige Faktor des Preisauftriebes. Aber die dauerhafte Verschärfung der ohnehin hohen Standards im Bereich Wärmeschutz trägt einen großen Teil bei. Und die guten, weltrettenden Absichten werden hierzulande bestimmt nicht weniger.
      Und bei dieser Regierung aus Prinzip sowieso nicht.
      Beste Grüße
      Carsten Pabst

      Antworten
      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Hallo Herr Pabst,

        so Kurven sieht man doch gern – im Depot ;)

        In unserem Viertel wird fleißig neu gebaut und was ich so sehe, liegen die aktuellen Verkaufspreise bei 4.000-5.000 € pro m2. Und das ist noch eher günstig im Umkreis. 6.000 kann man auch leicht ausgeben und ist noch nicht mal direkt in der Großstadt. Mir erschließt sich die Finanzierung und Preis/Leistung da selbst für bessere Einkommen nicht mehr, sofern man nicht zufällig schon ordentlich Vermögen (in der Familie) hat.

        Und wir dachten vor 10-15 Jahren schon, die Preise seien crazy… waren damals alles “Schnapper”.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        “Mir erschließt sich die Finanzierung und Preis/Leistung da selbst für bessere Einkommen nicht mehr, sofern man nicht zufällig schon ordentlich Vermögen (in der Familie) hat.”

        Werden die Wohnungen bzw. Häuser zu den aufgerufenen Preisen denn auch tatsächlich verkauft? Oder ist die Nachfrage da gerade eher schleppend?

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Ott: Verlässlich kann ich das nicht einschätzen, aber es ziehen schon fleißig überall Leute ein und die Balkone füllen sich. Sonderlich viel Angebote online hierzu und Werbedruck nehme ich auch nicht wahr. Scheint zu laufen. Düsseldorf-Kölner-Ballungsgebiet sei dank, schätze ich mal.

        Zumindest können wir den Arbeitnehmer-Mangel im Bau täglich bestaunen. Ich hab jetzt keine Vergleichswerte, aber durchschnittlich ca. 5-6 Arbeiter für grob 100 x 100m kompletter Tiefbau mit Gas, Wasser, Strom, Asphalt weg, Bäumchen neu plus Straße kommen mir recht wenig vor. Angeblich werden die in ein paar Wochen fertig – nachdem bislang alles schon länger als geplant dauert. Meine lineare Extrapolation der Verlegegeschwindigkeit der Platten (als letzten Arbeitsschritt) ergibt ein anderes Datum. Aber wer weiß, vielleicht geht irgendwann auch alles ganz schnell? Mit etwas Glück denke ich dran und werde berichten ;)

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Lieber Herr Pabst, ich halte die Augen offen. Die hellen Steine werden teils manuell zugeschnitten, alles in einem Muster verlegt und ich seh immer nur Stein für Stein; aber vielleicht kommt die tolle Maschine noch für die grauen Steine, die immerhin schon auf der Baustelle liegen 😏

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @C Pabst

        Manchmal droht hier ja der Spaß verlorenzugehen, aber wenn ich Ihre Maschinen sehe – super. Am besten gefällt mir übrigens der Herr in der Signaljacke. Was hat der denn für ne Berufsbezeichnung? Eckendrücker?😉

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Hallo Stoertebekker,
        das ist der Zwickeljoe. Der klaut rechts 2 Knochen, zwickelt die dann links wieder rein, um beim nächsten Quadratmeter wieder von vorne anzufangen😀😀😀
        Etwas „Handwerk“ soll schon bleiben.
        Beste Grüße
        Carsten Pabst

  8. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    „Der Fachmann schlägt vor, über die Art des Bauens nachzudenken: ‚Wenn sich in den nächsten Jahren am Wohnungsmangel etwas ändern soll, müssen wir zum einfachen Bauen zurückkehren: monolithische Wände, hohe Räume mit geringem Fensterflächenanteil, Verzicht auf Rollläden oder Sonnenschutz und kein Estrich, dafür mit Aufputz-Installationen.‘“
    Natürlich kann man darüber diskutieren, ob wir ständig wachsende Quadratmeterzahlen pro Bewohner benötigen. Auch ist eine monolithische Bauweise und einfache Kubatur ohne viel Ecken im Gebäude sinnvoll und kostensparend. Was der Fachmann aber mit einem Verzicht auf Rolläden und Sonnenschutz, gerade im Breisgau, bewirken will, erschließt sich mir überhaupt nicht. Wie wir im Podcast am Sonntag ja eindrucksvoll gehört haben, werden in den nächsten Jahren alte Temperaturrekorde sehr schnell pulverisiert. Deshalb wird mir beim Wärmeschutz auch oftmals zuviel über winterlichen Wärmeschutz gesprochen und der sommerliche teilweise komplett ausgeblendet. Da ist eine Verschattung der Fassade schon sehr hilfreich. Kleine Fensterflächen, ok. Aber aufgeheizte Häuser im Sommer elektrisch runterkühlen ist kontraproduktiv. Es sei denn man ist Aktionär von Daikin Industries😉
    Beste Grüße
    Carsten Pabst

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      Morgen Herr Pabst,

      “Was der Fachmann aber mit einem Verzicht auf Rolläden und Sonnenschutz, gerade im Breisgau, bewirken will, erschließt sich mir überhaupt nicht. ”

      Vielleicht will er darauf hinaus, dass es viel billiger ist, ganz altmodische Fensterläden außen am Fenster zu montieren?

      Die kann man dann auch tagsüber zuklappen, wenn es im Sommer zu heiß wird – so wie das die Bewohner von fernen Regionen wie Spanien schon längst praktizieren, wo die Jahresdurchschnittstemperatur ungefähr 5 Grad höher ist als in Deutschland…

      Antworten
      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Hallo Herr Ott,
        schon richtig, dass ist durchaus praktikabel. Aus Portugal kenne ich die Klappen bei neueren Häusern sogar auf der Innenseite direkt im Fenster integriert. Super Sache, muss das Fenster nicht öffnen.
        Generell reine Geschmacksache, aber kostengünstiger sind Klappläden meiner Erkenntnis nach hierzulande auch nicht. Und in meinen Augen beim winterlichen Wärmeschutz den Rolläden unterlegen, auch wenn es spezielle gedämmte Klappläden gibt. Da sind wir aber wieder beim Preis. Und wenn Klappläden nicht elektrisch sind, will sie die große Mehrheit sowieso nicht.
        Generell bin ich aber der Meinung, dass eine einfache Kubatur immer noch am kostengünstigsten ist. Siedlungshäuser sind ein gutes Beispiel für eine effektive Bauweise. Einfach in der Erstellung, kein Schnickes, lässt sich prima darin leben, schön geschnitten, sehe ich immer wieder bei Begehung mit dem Ortsgericht. Keine Übergröße, keine Erker, keine Vorbauten, oftmals keine Keller oder nur Nutzkeller. Keep it simple. Beim Bauen, bei der Haustechnik. Beim Essen und Trinken dagegen vom Guten nur das Beste😁
        Gruß Carsten Pabst

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Hallo Herr Pabst,

        “Und in meinen Augen beim winterlichen Wärmeschutz den Rolläden unterlegen, auch wenn es spezielle gedämmte Klappläden gibt. Da sind wir aber wieder beim Preis. Und wenn Klappläden nicht elektrisch sind, will sie die große Mehrheit sowieso nicht.”

        Ah, ja, elektrische Klappläden sind sicherlich mindestens so teuer wie Rollläden mit Kasten! Ich hatte an die rein mechanische Ausfertigung der Klappläden gedacht, wie an alten Bauernhäusern…

        Aber wenn die meisten Leute tatsächlich mechanische Klappläden aus Komfortgründen verschmähen, dann kann die Wohnungsnot offensichtlich noch nicht so schlimm sein. Oder die Architekten und Bauträger planen und bauen völlig an den Bedürfnissen der Endkunden vorbei, was ich in den Großstädten auch nicht ausschließen kann, wenn ich mir deren Bewohner so anschaue.

        “Generell bin ich aber der Meinung, dass eine einfache Kubatur immer noch am kostengünstigsten ist. Siedlungshäuser sind ein gutes Beispiel für eine effektive Bauweise. Einfach in der Erstellung, kein Schnickes, lässt sich prima darin leben, schön geschnitten, sehe ich immer wieder bei Begehung mit dem Ortsgericht.”

        Der Witz ist ja, dass viele moderne Gebäude nicht nur viel teurer sondern auch deutlich hässlicher sind als die mittlerweile rund 80 Jahre alten einfachen Siedlungshäuser. ;)

    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Carsten Pabst
      Ich ertappe mich bei der Phantasie, Rohstoff-Preis-Explosion, Lieferketten-Störungen und Kredit-Restriktionen von Banken könnten Beton-Wahnsinn stoppen, incl. Windräder Verschandelung . In Frankreich zu beobachten:
      Flucht aus der Stadt, Menschen bauen sich selbst erweiterte Gartenhäuschen
      ( Obi -Modelle ) als Unterkunft, kleine Holzöfen, leben ohne Strom und Wasser-Quellen ” wild”, bevorzugt an Seeufern, selbst mit schulpflichtigen Kindern. Angst vor Kriminalität in Städten, hohe Mietpreise und lock-down-Erfahrung spielen die Hauptrolle. Wird vom Staat geduldet. In Städten der Provinz Leerstände, Verfall, nicht nur von Gewerbeflächen.

      Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @C Pabst

      Hätte da auch noch nen Vorschlag. In Saudiarabien hab ich in Häusern übernachtet, da gab‘s gar keine Fenster. In Neubauten mit Neonlicht war das dann nicht viel anders als in nem Stasi-Knast.

      Aber es gab alte Lehmbauten, in denen irgendwie raffinierte Lichtschlitze und Windfänge eingebaut waren. Das war gar nicht so schlecht.

      (Im Übrigen mache ich mir um die Hitze gar nicht so viel Sorgen. Bei uns führt der Klimawandel zu Abkühlung. [ernst gemeint])

      PS Mit Solaranlage hat man im Sommer Dauerstrom zum Kühlen 😉👍

      Antworten
      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Hallo Stoertebekker,
        stimmt natürlich. Photovoltaikanlage! muss man sich aber auch leisten können😉
        Und natürlich lernen von anderen Kulturen:

        https://youtu.be/rSxDPjpqVaw

        Und es würde mich interessieren, warum der Klimawandel bei uns zur Abkühlung führen könnte? Das ist auch ernst gemeint. Denn möglich ist alles. Auch das Gegenteil😀
        Gruß
        Carsten Pabst

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @C Pabst

        Bzgl. Abkühlung ist @Ch Anders der Fachmann. Hab mir aufgrund welcher Quellen auch immer irgendwann mal gemerkt „stoppt der Golfstrom, fehlt die Wärme“.

        Inwieweit das soviel inhaltliche wie ozeanische Tiefe hat, weiß ich nicht. Hab mich mangels Zeit und intellektueller Kraft entschieden, nicht mehr in die naturwissenschaftlichen Themen tiefer einzusteigen, wenn ich (gefühlt😉) vertrauenswürdige Quellen finde. Das sieht bei Geld zB anders aus.

        (Quantencomputing hab ich probiert, aber nach den Grundlagen die Segel streichen müssen. Zudem hab ich gelernt, dass dort das meiste noch theoretische Überlegungen sind, die man nun in der Praxis zu verifizieren sucht. Ich bin ja eher umgekehrt von Praxis —> Erkenntnis unterwegs. ZB auch bei Wein😉🍷)

        PS Am Sonntag hatten wir das Thema Abkühlung im Norden hier auch nochmal. Ggfs kommentiert der Fachmann..

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Stoertebekker

        Es geht um die Atlantische Meridionale Umwälzung, kurz AMOC. Sie beeinflusst die Lage des Golfstroms, nicht, ob er strömt oder nicht.

        FALLS es zu einer Verlagerung käme, würde auch die enorme Wärmemenge, die der Golfstrom transportiert, woanders landen.

    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      Weitere Versiegelung fruchtbarer Ackerflächen ,absolut voraussehbar : Wasserknappheiten, Dürren schon in nächter Zeit.
      Viel wird von ” komplexen Sytemen” geschwafelt, einfachste Zusammenhänge werden übergangen , Hauptsache Anstrich woke-grün.
      Mit Enteignungen der Bauern vor Ort ( die Widerstand leisteten, es gab auch ein Bürgerbegehren gegen das Projekt ) wurde massiv gedroht.
      Freiburger Innenstadt schon ( fast ) zur No-go-Areal verkommen, Diebstähle und Belästigungen, einst Universitätsstadt mit Charme, vorbei:
      https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gewaltausbruch-in-freiburger-fluechtlingsunterkunft-18626577.html
      Mutti´s Propaganda-Mythos Mult-Kulti Bereicherung.
      B. Brecht meinte einst : ” hin ist hin”.
      Kulturlandschaften am Oberrhein werden von Grünen mit voller Absicht zerstört .

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Doc Fischer

      Tja, wer Zuwanderung nicht begrenzen will und gleichzeitig mit üppigen Sozialleistungen und Wohnen auf Staatskosten lockt, der muss halt viel bauen.

      Oder zur Wohnraum-Zwangsbewirtschaftung zurückkehren, die Genossin Herrmann vielleicht noch aus ihrem Sehnsuchtsland DDR kennt.

      Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ R.Ott

      >> “Dabei weiß doch jeder Genosse, wie günstig und auch CO2-sparend moderne Gebäude in Plattenbauweise konzipiert werden können, hier ein schönes Beispielbild aus Nordkorea: …”

      Ja, ob Nordkorea (eher unfreiwillig), oder Singapur (eher freiwillig), u.a.m., auf der Gegenseite Verarmung, Minderung des Lebensstandards, so wird es zwangsläufig enden, bzw. moralisch und physisch entkernt, so wird es unweigerlich kommen. Der Untergang Roms war da noch geradezu menschlich und anheimelnd.

      Antworten
      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @ Seefahrer-Pirat Bauer
        Wohnen in Banlieu- artigen Silos führt- alleine schon durch die Lieb-und Phantasielosigkeit der Architektur- zu Depressionen der Insassen.
        Psychopharma-Dauer-Konsum vorprogammiert ( eher Frauen ) , Aggressionen, Protzwaffen und harte Drogen nebst Schwarz -Handel für useless-eaters- Testosteron -Machos, Ritalin für Kinder von Anfang an-
        die Strafunmündig Minderjährigen lernen Überleben mit Drogenhandel , Polizei austricksen, bevor sie Kopfrechnen können . Deutschlands Regierung kopiert mieseste Modelle auf allen Ebenen.
        Buchempfehlung zum erweiterten Thema :
        https://www.medimops.de/dmitry-orlov-die-lehre-vom-kollaps-die-fuenf-stufen-des-zusammenbruchs-und-wie-wir-sie-ueberleben-taschenbuch-M0394677816X.html
        S. 23:….” Die vorgeschlagene Klassifizierung verbindet jede der fünf Stufen mit einem bestimmten Mass an Erosion des Vertrauens in den Status quo. Jede Stufe verursacht physische, beobachtbare Veränderungen in der Umwelt, aber diese können allmählich kommen, während der mentale Wandel im Allgemeinen recht schnell erfolgt.
        Es ist so etwas wie eine kulturelle Grundwahrheit, dass niemand der letzte Narr sein will, der noch an eine Lüge glaubt”…

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