Glauben wir wirklich, dass der Kauf be­stimmter Wert­papiere die rela­tiven Preise verändert?

Dieser Artikel von Braunberger in der F.A.Z. wurde auf Twitter von den einschlägigen Ökonomen und Journalisten kritisiert:

Quelle: Twitter

Was für eine Motivation für mich, ihn hier zu besprechen:

  • “William Nordhaus ein Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften (hat folgende) drei wichtigsten Thesen zum Klimawandel lauteten: Erstens ist im Weltmaßstab ein deutlicher Rückgang der Kohlendioxidemissionen nicht beobachtbar. Zweitens besteht die nachhaltigste Möglichkeit, die Emissionen zu verringern, in einer deutlichen Erhöhung ihres Preises. Dies ist eine Aufgabe von Regierungen, wobei Nordhaus sowohl die Ausgabe von Emissionszertifikaten wie die Einführung einer CO2-Steuer für ein praktikables Verfahren hält. Drittens funktioniert diese Politik im Weltmaßstab nicht gut, weil Länder, die sich nicht an einer Reduzierung der Emissionen beteiligen, keine Nachteile fürchten müssen. Ökonomen bezeichnen so eine Situation als Schwarzfahrerproblem.” – bto: Das Schwarzfahrerproblem wird umso größer, je erheblicher die Kosten für den Klimaschutz sind.
  • “(…) der Klimawandel könne für die Geldpolitik ein Thema sein, weil er die langfristige wirtschaftliche Entwicklung beeinflussen mag – ebenso wie Pandemien, die Demographie sowie die Verbreitung von Robotern und Künstlicher Intelligenz. Die Bekämpfung des Klimawandels sei aber die Aufgabe von Regierungen. Das unterstreicht Bundesbankpräsident Jens Weidmann: ‘Klimapolitik ist Sache von gewählten Regierungen und Parlamenten. Sie verfügen über die geeigneten Instrumente wie Steuern auf den Ausstoß von Kohlendioxid oder einen Emissionshandel.’” – bto: Bekanntlich sehe ich das genauso. Die ganze Diskussion zur Rolle der EZB findet nur deshalb statt, um einen Vorwand zur direkten Staatsfinanzierung zu liefern.
  • Das reicht EZB-Präsidentin Christine Lagarde nicht. (….) In ihren einleitenden Bemerkungen zur EZB-Konferenz betonte Lagarde, der Klimawandel sei ‘eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft’; schon deswegen könne die Geldpolitik nicht ausgespart bleiben. So könnten Wetterereignisse wie Überflutungen, Wirbelstürme und Brände die wirtschaftliche Unsicherheit vergrößern und schwer vorhersehbare kurzfristige Veränderungen der Wirtschaftsleistung wie der Inflationsrate erzeugen. Und damit, so Lagarde, werde der Klimawandel auch zu einem wichtigen Thema für die Geldpolitik.” – bto: Es wird zum entscheidenden Grund, um die Geldschleusen zu öffnen und die “grünen” Bonds der EU zu kaufen. Oh, man.
  • “Die Unabhängigkeit von Zentralbanken beruht auf der auch empirisch gestützten Überzeugung, dass eine stabile Währung wirtschaftlich vorteilhaft für ein Gemeinwesen ist, diese Stabilität aber eher durch eine unabhängige Institution gewährleistet werden kann als durch an ihrer Wiederwahl interessierte Politiker.” – bto: Das ist der entscheidende Punkt gegen die MMT, da diese zwar korrekt beschreibt, wie es technisch geht, die politischen Implikationen aber übersieht.
  • “Daraus leitet sich noch keine aktive Rolle der Geldpolitik in der Bekämpfung des Klimawandels ab. Befürworter einer solchen Politik verweisen auf die gesetzliche Grundlage der EZB. Demnach ist die Zentralbank verpflichtet, die ‘allgemeine Wirtschaftspolitik’ in der Europäischen Union zu unterstützen, solange dies nicht im Widerspruch zu ihrem vorrangigen Ziel, der Sicherheit der Preisstabilität, steht. Die Befürworter einer ‘grünen Geldpolitik’ betonen, dass der ‘Umweltschutz und die Verbesserung der Umweltqualität’ im Vertrag ausdrücklich als Ziel genannt wird. Das stimmt, aber neben dem Umweltschutz werden dort unter anderem auch die Förderung des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts, die Bekämpfung von sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung, die Gleichstellung von Mann und Frau, die Solidarität zwischen den Generationen und der Schutz der Rechte des Kindes angeführt.” – bto: Und was bedeutet denn unterstützen? Finanzieren? So wird das sicherlich von den Südländern interpretiert, weshalb es brillant war von Macron, Christine Lagarde durchzusetzen (und zugleich mit von der Leyen das typisch deutsche Gegenstück. Letztere für eine Politik der EU zuerst und Deutschland zuletzt).
  • “Argumente für eine aktive ‘grüne Geldpolitik’, die auch eine Bevorzugung sogenannter ‘grüner Anleihen’ in Kaufprogrammen vorsieht, sind in unterschiedlicher Güte vorhanden. Am extremsten kommt eine pseudo-religiös verpackte Beschwörung der Apokalypse daher. Nach dieser Vorstellung droht der Menschheit durch den Klimawandel der Untergang, was drastische Maßnahmen rechtfertigt, deren gesetzliche Grundlage allenfalls von Kleingeistern hinterfragt wird. Die Frage, ob eine ‘grüne Geldpolitik’ mit dem Auftrag der EZB vereinbar ist, stellt sich dann nicht, weil es nach dieser Lesart Aufgabe der EZB ist, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Untergang der Menschheit zu verhindern. Sinnvoll diskutieren lässt sich mit Vertretern einer solchen Auffassung in aller Regel nicht.” – bto: Dazu dürften hierzulande aber gut 25 Prozent der Bevölkerung zählen, bei der Jugend über 50. Folge einer jahrelangen Dauerkampagne, gekoppelt mit geringem technischen und nicht existentem wirtschaftlichen Verständnis.
  • “Lagarde benutzt das Bild permanent drohender Risiken für Wirtschaft und Geldwertstabilität, um eine sehr aktive Geldpolitik zu befürworten. (…) Aber wie Nobelpreisträger Nordhaus zurecht bemerkt, droht nicht nur der Klimawandel das wirtschaftliche Umfeld zu verändern, sondern zum Beispiel auch der demographische Wandel und die Ausbreitung Künstlicher Intelligenz. Und erst recht folgt aus der vorausschauenden Analyse künftiger, aber schwer kalkulierbarer wirtschaftlicher Risiken nicht die Notwendigkeit, schon heute mit konkreter Politik zu reagieren.” – bto: keineswegs und schon gar nicht mit dem Ziel, die bestehende Wirtschaftsordnung zu unterminieren.
  • “Wer so argumentiert, der müsste wie erwähnt eigentlich neben eigens auf den Klimawandel gerichteten Anleihekaufprogrammen auch solche Programme befürworten, die speziell auf den demographischen Wandel oder auf die Ankunft Künstlicher Intelligenz zugeschneidert sind. Das tut aber niemand. Die auffällige Betonung der Bedeutung des Klimawandels für den Geldwert durch EZB-Präsidentin Lagarde und das EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel ist ein wenig zu dick aufgetragen.” – bto: Braunberger wird ja Polemik vorgeworfen. Also ich finde das hier noch sehr zurückhaltend formuliert. In Wahrheit ist es ein Märchen.
  • Manche Befürworter ‘grüner Geldpolitik’ sagen, sie sei etwas Besonderes und dringend Notwendiges, weil sie das Versagen von Regierungen ausbügeln müsse. Wer Nordhaus zuhört, wird diesem Befund nicht widersprechen wollen. Die Verteuerung durch Emissionszertifikate oder CO2-Steuern, die einen Rückgang der Emissionen beschleunigen könnte, kommt nicht recht voran, weil einzelne Staaten zwar etwas unternehmen, viele andere aber nicht. Aber folgt aus dem Versagen von Regierungen automatisch die Effizienz einer ‘grünen Geldpolitik’?” – bto: natürlich nicht. Wie auch? Sie kann ohnehin nur wirken, wenn sie Staaten finanziert.
  • “Die Förderung (vermeintlich) ökologisch wertvoller Anleihen durch Zentralbanken wird mit einer Lenkungswirkung begründet: Mit solchen Anleihekäufen verbesserten sich die Finanzierungsbedingungen für die Emittenten ‘grüner Anleihen’.” – bto: Und wer gibt die demnächst in Billionenhöhe aus? Genau …
  • “Nicht nur der Frankfurter Finanzprofessor Jan Krahnen hat Zweifel an einem solch vereinfachten Denken. ‘Glauben wir wirklich, dass an einem global integrierten Kapitalmarkt der Kauf bestimmter Wertpapiere die relativen Preise verändert? Das erscheint mir mehr ‘wishful thinking’ als ökonomisches Denken’, schreibt Krahnen auf Twitter. Zudem: Welche Anreize haben Regierungen, Klimapolitik zu betreiben, wenn sich Zentralbanken nun auch noch für diese Disziplin als zuständig erklären?” – bto: Würde Braunberger mir auf Twitter oder diesem Blog folgen, hätte er ähnliche Argumente gelesen und gehört.
  • “Aber auch mit dieser Argumentation lassen sich die Befürworter ‘grüner Geldpolitik’ nicht entmutigen. Sie halten entgegen: Selbst wenn Regierungen eine aktivere Rolle in der Klimapolitik spielten, müssten die Zentralbanken aktiv werden, weil die Marktpreise für Anleihen die segensreichen Wirkungen ‘grüner Anleihen’ für die Menschheit nicht korrekt widerspiegelten. Daher müssten die Zentralbanken durch Käufe ‘grüner Anleihen’ die ‘richtigen’ Preise herbeiführen. Hinter solchen Vorstellungen verbirgt sich eine durch nichts gerechtfertigte Anmaßung von Wissen. Wie bestimmen sich die angeblich ‘richtigen’ Preise für solche Anleihen?” – bto: Es ist ein weiteres Beispiel für das planwirtschaftliche Denken, das immer mehr um sich greift. Und was geschieht, wenn Krahnen recht behält und Käufe ‘grüner Anleihen’ durch die EZB nicht ausreichen, um die Preise im gewünschten Umfang zu verändern? Muss die EZB dann mit weiteren Käufen nachlegen, um die beabsichtigte Lenkungswirkung ihrer Interventionen zu erreichen?
  • “(…) Naivität geziemt sich nicht. Aus guten Absichten folgt nicht zwingend gute Politik, und hinter guten Absichten mögen sich hinterfragbare Gedanken verbergen. Die Zentralbanken, und das gilt bei weitem nicht nur für die EZB, befinden sich in einer Ära, in der sie ihre Mandate zunehmend ausgreifend interpretieren und in der geldpolitische Instrumente, die ehemals nur für Sonderfälle vorgesehen waren, zum Standard zu werden drohen. (…) die meisten Ökonomen werden sie aus gutem Grund nur als ein vorübergehendes Instrument in Krisen ansehen, dessen Wirksamkeit nicht überschätzt werden sollte.” – bto: Wenn man aber ein übergeordnetes Ziel – die Rettung der Welt – vorbringen kann, was sollte noch ernsthaft dagegen sprechen?
  • “Geldpolitik darf sich aber nicht abhängig machen von den Partikularinteressen einzelner Gruppen – seien es Regierungen, seien es (teils in der Öffentlichkeit aggressiv auftretende) Finanzanalysten und Fondsmanager oder seien es Emittenten ‘grüner Anleihen’. Man sollte Lagarde und Schnabel nicht die Ernsthaftigkeit absprechen, mit der sie ihr grünes Anliegen vortragen. Aber eine Zentralbank ist keine Regierung.” – bto: eine, wie ich finde, in Summe sehr zurückhaltende Einordnung. Wer das als polemisch ansieht, fühlt sich wohl eher ertappt.

faz.net (Anmeldung erforderlich): „Wie Lagarde mit „grüner Geldpolitik“ das Klima retten will“, 25. Oktober 2020

Kommentare (38) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
    • troodon
      troodon sagte:

      Daraus :
      “Meines Erachtens sollte das Eurosystem erwägen, Wertpapiere nur dann zu kaufen oder als Sicherheit für geldpolitische Zwecke zu akzeptieren, wenn ihre Emittenten bestimmte klimabezogene Berichtspflichten erfüllen….
      Dies kann dazu beitragen, die Ressourcen innerhalb der Wirtschaft auf eine klimafreundliche Nutzung auszurichten.”

      “Die Geldpolitik kann kein Ersatz dafür sein, die CO2-Emissionen mit dem richtigen Preis zu versehen. Und ich bin sehr kritisch gegenüber Vorschlägen, dass die Geldpolitik zur aktiven Verfolgung klimapolitischer Ziele eingesetzt werden sollte. Lassen Sie mich drei Gründe hervorheben.

      Erstens können Konflikte mit unserem Hauptziel der Preisstabilität auftreten. In der Tat wäre es kurzsichtig anzunehmen, dass die Inflation für immer auf einem sehr niedrigen Niveau schweben wird.[16] Wenn dies zur Wahrung der Preisstabilität erforderlich ist, muss das Eurosystem die Bremsen betätigen und seine Anlagenkäufe oder sein Portfolio reduzieren. Die Notwendigkeit, den Übergang der Wirtschaft zu fördern, würde jedoch nicht einfach verschwinden.

      Zweitens ist es nicht die Aufgabe des Eurosystems, bestimmte Branchen zu bestrafen oder zu subventionieren. Die Korrektur von Marktverzerrungen hat häufig komplexe Auswirkungen auf die Verteilung. Solche Entscheidungen erfordern eine starke demokratische Legitimität und sind Sache von Regierungen und Parlamenten. Sie verfügen über die richtigen Instrumente und als gewählte Vertreter auch über die demokratische Befugnis, diese Instrumente einzusetzen. Gleichzeitig müssen sie den Kampf gegen den Klimawandel gegen andere politische Ziele abwägen.

      Drittens sollten sich die Zentralbanken vor Missionsschleichen hüten. Um Jean Tirole noch einmal zu zitieren: „ Wir müssen uns diesem Trend widersetzen, dass Regierungsbehörden zu Alleskönnern und Meistern von niemandem werden. […] Das Missionsgefühl einer Agentur […] sollte nicht durch Überlegungen „verschmutzt“ werden, die mit anderen geeigneten Instrumenten behandelt werden können. Andernfalls werden die Zentralbanken bald auch in anderen Bereichen aufgefordert, die Marktergebnisse zu korrigieren.”
      “Zentralbanker haben jedoch nicht die demokratische Legitimität, um politisches Handeln oder Untätigkeit zu korrigieren. Uns wurde keine Unabhängigkeit gewährt, um die Entscheidungen zu treffen, die Politiker nicht selbst treffen wollen. Wir erhielten Unabhängigkeit, weil unabhängige Zentralbanken besser für die Gewährleistung der Preisstabilität gerüstet sind als Zentralbanken, die von der Regierung kontrolliert werden.[17]

      Eine aktive Rolle in der Klimapolitik – oder in anderen Bereichen der Politik – könnte jedoch unsere Unabhängigkeit untergraben und letztendlich unsere Fähigkeit gefährden, die Preisstabilität aufrechtzuerhalten.”

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ troodon

      Danke für den Link und die Auszüge der Weidmann-Rede.

      Ich kommentiere Weidmann wie folgt:

      >National and even European climate efforts may be thwarted if the rest of the world does not take similar steps.

      In this context, Europe can act as a role model and standard setter for other regions of the world.

      It can encourage them to increase their efforts, by demonstrating that an ambitious climate policy is possible without jeopardising the foundations of economic prosperity and social peace.>

      WIR als MODELL, das Standards für diejenigen setzt, die für sich noch nicht einmal die GRUNDLAGEN für ökonomischen Wohlstand und sozialen Frieden gefunden haben oder, wenn doch, DIESE nicht aufgeben wollen?

      Selbstverständlich, wir müssen ihnen nur DEMONSTRIEREN, wie es geht, und ihnen MUT machen.

      Um das zu GLAUBEN, muss man bei der EZB im Glashaus sitzen.

      Und dann noch das zum SELBSTVERSTÄNDNIS der EZB:

      >… central bankers do not have the democratic legitimacy to correct political action or inaction. We were not granted independence to make the decisions that politicians are unwilling to make themselves. We were granted independence because independent central banks are better equipped to safeguard price stability than central banks that are controlled by the government.>

      Noch einmal VÖLLIGE Verkennung der Realität.

      Die Notenbanken haben ihr Agieren NICHT daran zu messen, welche demokratische Legitimation sie HABEN oder NICHT haben.

      Die DEMOKRATISCHE Legitimation haben diejenigen, die sie als INSTITUTIONEN installiert haben – die nationalen REGIERUNGEN.

      Sie, die Regierungen können den Notenbanken daher jederzeit den RAHMEN abstecken, welche Entscheidungen mit welchem Grad der Unabhängigkeit sie treffen KÖNNEN und gegebenenfalls auch MÜSSEN.

      Die Regierungen MÜSSTEN dafür aber nach Lage der Dinge die Satzungen ändern, jedenfalls die der EZB.

      Es nicht zu tun, ist das Versäumnis der Regierungen, aber KEIN Legitimationsproblem.

      Ein verständliches, weil es keine Mehrheiten dafür gibt.

      Daher kann sich Weidmann NUR auf die bestehenden Satzungen der EZB berufen.

      Andere in der EZB sind da schon viel weiter als Weidmann, etwa eine I. Schnabel:

      Sie erklärt „Markversagen“ und besorgt sich damit den Freifahrtschein für „green financing“ der EZB.

      Hier noch einmal als Gegenüberstellung zu Weidmann:

      https://www.ecb.europa.eu/press/key/date/2020/html/ecb.sp200928_1~268b0b672f.en.html

      Weidmann müsste mit Ihr eine Diskussion über Marktversagen führen.

      Er würde sie gewinnen, wenn er Schnabel zeigte, dass der Markt mit „Versagen“ für etwas haftbar gemacht wird, für das er nicht zuständig ist.

      Marktversagen liege daher nicht vor.

      Sie müsste zustimmen und würde erklären, dass DAHER der STAAT, die EU, die EZB etc. die Dinge in die Hand nehmen müssten für die der Markt nicht zuständig ist, die aber als ESSENTIELL erachtet werden, i. e. die hinreichende Reduktion von CO2.

      Damit wären beide bei dem, was das THEMA sein sollte:

      Was ist ESSENTIELL für uns und WELCHE Ziele daran knüpfend SOLLTEN wir verfolgen?

      Für diese Frage und ihre Beantwortung, fürchte ich, ist es bereits zu spät.

      Antworten
  1. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Am extremsten kommt eine pseudo-religiös verpackte Beschwörung der Apokalypse daher … Die Frage, ob eine ‘grüne Geldpolitik’ mit dem Auftrag der EZB vereinbar ist, stellt sich dann nicht, weil es nach dieser Lesart Aufgabe der EZB ist, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Untergang der Menschheit zu verhindern. Sinnvoll diskutieren lässt sich mit Vertretern einer solchen Auffassung in aller Regel nicht.“>

    Den UNTERGANG der MENSCHEIT zu verhindern – das ist das Totschlagargument par excellence.

    Da gibt es in der Tat nichts Sinnvolles zu diskutieren.

    Die Frage, ob es nicht sein könnte, dass durch den Klimawandel vielleicht die Menschheit auf der südlichen Halbkugel, nicht aber die auf der nördlichen untergeht und diese – wenngleich beschädigt – wieder in eine günstigere Situation kommt, wenn keine Menschheit mehr mehr auf der südlichen Halbkugel existieren, gibt es nicht.

    Sie kann es nicht geben, weil der behauptete klimatisch bedingte Untergang der Menschheit NICHT auf einer pseudo-religiösen, sondern als einer REAL-RELIGIÖSEN Beschwörung der Apokalypse aufsetzt.

    Sie ist Bestandteil des christlichen Glaubens.

    Insofern:

    Glauben und Handeln sind in der westlichen Zivilisation GRUNDLEGEND aufeinander abgestimmt.

    Die Wissenschaft liefert lediglich den Treibstoff, die Klima-Apokalypse abzuwenden zu wollen.

    Es wird nicht gelingen.

    Die Evolution hat zwar ermöglicht, dass mit dem Menschen ein Lebewesen existiert, das Apokalypse-KONZEPTE entwerfen kann, es aber nicht schafft, die REALE Entwicklung der Evolution nennenswert zu beeinflussen.

    Selbst wenn es gelänge, den Klimawandel abzuwenden, wäre das nur ein „Rempler“, der die Evolution kurz aus dem Tritt bringt, aber keiner, der sie außer Kraft setzt.

    Wir leben unsere Illusionen.

    Sie sind KEINE Fiktion.

    Antworten
    • ruby
      ruby sagte:

      @ Herr Tischer
      Sie werfen eine Interpretation von Sinngebung und Handlungsabhängigkeit ein, die seit der Aufklärung beendet ist.
      Wenn Sie und Andere das machen wollen, wird es bis an den Beginn von Leben zurück reichen/gehen. Und damit meine ich nicht die praktizierte Genmanipulation, das Klonen von Erbeigenschaften alleine.
      Für mich gibt es eine sehr persönliche Position dazu und diese ist Rechtfertigungslosigkeit in jeglicher Art und Weise.
      Das ist sehr simpel : Ja oder Nein
      sind dann bedingungslos richtig.
      Das kann religiös formuliert sein oder naturrechtlich bzw, mehrheitlich.
      Es war einmal Grundkonsens (once upon in the…), daß mit dem Grundgesetz bei vielen Inhalten und Standpunkten sowie Rechten so nicht verfahren wird – von der “Ewigkeitsgarantie” zum Fakemedium für Coronadealer.
      Georg Kreisler – Meine Freiheit, deine Freiheit
      https://www.youtube.com/watch?v=DxDqexemvTU&ab_channel=EricSchulze

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ ruby

        Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll, weil ich nicht verstehe, was Sie meinen.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ruby

        Versteht es sich nicht das die Konstrukteure des “one world disney lands” (*) alle Hindernisse dekonstruieren und Verfassungen nur Wegmarken sind, denen die Aufklärung lange unbemerkt voraus ging?

        Widersprüche entlarven die “Umwerthung aller Werthe”
        (Nietzsche, Antichrist).

        Demokratische Viehändler stehen gegenwärtig u.a. vor dem Problem, dass sich Teile der Bevölkerung ihre Grundsätze nicht dekonstruieren lassen und man sich genötig sieht juristische Ausnahmen multikulturell zu begründen.

        Wie bürgerkriegshaltig solch fragmentierte Bevölkerungen sind, hat Prof. Egon Flaig über den Verrat an den Werten der Aufkärung publiziert.

        Das Potential aus Dekonstruktion kann man gar nicht ermessen und die Stille in den USA drückt die Deutungshoheit der Wahrheitsmedien aus, was sonst.
        (35 Wochen = 68.151 Mio Arbeitslosenanträge)

        (* Parviz Amoghli, der Waldang heute https://youtu.be/7yNWwyTdcz8 )

  2. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Das Schwarzfahrerproblem wird umso größer, je erheblicher die Kosten für den Klimaschutz sind.”

    In der Theorie sicher ja. In der Praxis bin ich mir nicht so sicher, ob das noch eine große Rolle spielt, wenn man sowieso schwarzfahren will.

    Das “Schwarzfahrerproblem” oder (“moral hazard” in der Fachliteratur, gut auch in Zusammenhang mit dem “Gefangenendilemma” in der Soziologie zu studieren) haben wir doch weltweit schon längst und es wird die wirksame weltweite Bekämpfung von Treibhausgasen in den nächsten Jahren auch komplett verhindern. Nehmen wir ein ähnliches Problem: Stickoxide, Kohlenstoffmonoxid, Kohlenwasserstoffe: all das filtern wir Deutschen brav mit teuren Katalysatoren aus den Auspuffen unserer Autos heraus.

    Wenn wir nur in den Südosten der EU nach Bulgarien gehen, sieht es schon ganz anders aus. Dort werden laut Fachleuten fast alle Katalysatoren bzw. Filter sofort nach Import des Fahrzeugs ins Land ausgebaut und die durchaus hochwertigen Rohstoffe wie z.B. Palladium, Rhodium oder Platin an Altmetallhändler verkauft. Nach Recherchen der ARD-Experten geschätzt bei ca. 98 % der Verbrennungsmotoren. Im Prinzip das ganze Volk außer ein paar Vorzeigemodellen und ein paar Ausländern bzw. Idealisten wie dem landesweiten Vorsitzenden einer Naturschutzeinrichtung.

    Und dann gehen wir mal nach Italien. Da ist es oft nicht einmal möglich, im Süden mafiafrei ein Stahlbetonbauwerk mit ausreichend Stahl gem. Tragwerksplanung zu versorgen, da dieses teuer ist und zum “Abkürzen” durch Eingehen von Sicherheitsrisiken einlädt. Wer soll in einer solchen Umgebung ernsthaft CO2 einsparen, wenn ihm schon das Leben der Leute egal ist? Ein Hinweis auf die Autobahnbrücke von Genua sei an dieser Stelle erlaubt, auch wenn diese im Norden Italiens liegt und der Fall andere Hintergründe hat.

    Glaubt irgendjemand, dass außer den Mittel- und Nordeuropäern, den Kalifornieren, den Japanern und ein paar flachen Inseln im Pazifik bis 2050 jemand ernsthaft Treibhausegase bekämpfen wird, wenn er sich sanktionslos davor drücken kann? Ich nicht. Wer soll die Sanktionen aussprechen? Die Kohlekraftwerke bauende chinesische Regierung? Die Frackingfördernde US-Regierung? Die atomwaffenfixierte russische Regierung? Die überforderte indische Regierung? Die “failed states” dieser Erde?

    Daher lautet meine Prognose: die Welt wird anfangen, CO 2 einzusparen, wenn sie kurz davor steht, die weltweite Korruption und Kriminalität zu beenden. Und das sehe ich nicht im Ansatz, auch nicht in Europa. Oder glaubt jemand, dass syrische Fassbombenwerfer, mexikanische Drogenkartelle, iranische Fundamentalisten, kongolesische Bürgerkriegsparteien, die weißrussische Regierung oder asiatische Arbeitgeber von 9jährigen Kindern jetzt auf einmal im Umweltschutz Vorbilder werden? Frachtschiffbetreiber unter der Flagge von Liberia oder freiberufliche Holzfäller in Papua-Neuguinea?

    Völlig weltfremd. Und daher werden wir m.E. unabhängig vom Umfang eines “Green Deal” auch im Jahr 2050 gegenüber heute weltweit betrachtet keine CO2-Einsparungen messen können, davon bin ich überzeugt. Nicht, dass ich das gut finden würde, aber die Maslowsche Bedürfnishierarchie schlägt unerbittlich zu. Abermillionen Leute in Slums rund um den Globus haben mit CO2 kein, aber auch gar kein persönliches Problem, dafür aber jede Menge anderer Probleme: Ernährung, Gesundheit. persönliche Sicherheit, Bildung der Kinder, sauberes Wasser, um nur ein paar zu nennen.

    Treibhausgasprobleme sind Probleme für Leute, die sich fragen, ob ihre Kinder zum Frühstück das gesunde zuckerfreie Obstmüsli statt Nutella essen. Nicht für Leute, die sich fragen, ob ihre Kinder (und die ihrer Nachbarn) morgen ein Frühstück bekommen bzw. denen selbst das egal ist. Leider. Dennoch wäre es naiv, etwas anderes zu glauben. Die europäische Geld- und Fiskalpolitik ändert daran im Weltmaßstab: genau nichts.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      Es ist Empirie PUR, auf was Sie verweisen.

      UNWIDERLEGBAR, aber Gift für Gläubige.

      Sie MÜSSEN es meiden, damit sie nicht vom Glauben abkommen.

      Antworten
    • Rolf Peter
      Rolf Peter sagte:

      “Abermillionen Leute in Slums rund um den Globus haben mit CO2 kein, aber auch gar kein persönliches Problem, ”

      Doch, sie haben eins, weil sie vom Klimawandel auch betroffen sind. Sie haben keines insofern, dass sie kaum zu den CO2-Emissionen beitragen. Daher ist es verständlich, dass diese Leute sich eher weniger Gedanken um Reduktion von Emissionen machen, die sie nicht verantworten. Das enthebt die Hauptverursacher nicht ihrer Verantwortung.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Rolf Peter

        Betroffensein kreiert nicht notwendigerweise Probleme.

        Sie projizieren aus der Wohlstandsperspektive auf die Leute in den Slums.

        Diese werden es überwiegend nicht einmal zur Kenntnis nehmen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Richtig, die Slumbewohner in den Entwicklungsländern interessieren sich in erster Linie dafür, wie sie in den nächsten paar Wochen genug Geld verdienen können (im Jahr 2020 so schwierig wie schon lange nicht mehr dank globaler “Corona-Bekämpfungsmaßnahmen”), um sich jeden Tag etwas zu essen leisten zu können.

        Theoretische Betrachtungen darüber, mit welchen Maßnahmen der Anstieg der “globalen Durchschnittstemperatur” bis 2100 um ein paar Zehntel Grad Celsius verringert werden kann, liegen da auf der Prioritätenliste ganz, ganz weit hinten.

        Für deutsche Grünen-Sympathisanten ist das natürlich kaum nachvollziehbar.

      • Rolf Peter
        Rolf Peter sagte:

        Herr Tischer, wenn der Monsoon sich zeitlich verschiebt, die Temperaturen steigen, Überschwemmungen und Dürreperioden zunehmen, die Klimazonen zu den Polen hin wandern etc. (je nachdem , wo die Leute leben), dann kann man sich den Folgen nicht entziehen.

        In einem Video hat (ACHTUNG: PORNOwarnung!!!!) H. Lesch (jetzt ist die Antwort von R. Ott gesichert; Leschizist!!) berichtet, dass in einer iranischen Stadt zum ersten Mal eine Temperatur-Luftfeuchtigkeitkombination fuer mehrere Stunden eingetreten ist, die dem menschlichen Körper nicht mehr erlaubt, seine Temperatur zu regeln. Diese Phänomene werden zunehmen. Nicht zur Kenntnis nehmen geht nicht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Rolf Peter

        Ich habe NICHT geschrieben, dass die Slumbewohner sich den Umweltbedingungen bzw. -veränderungen ENTZIEHEN können.

        Natürlich können sie das nicht.

        Sie werden diese Veränderungen ERFAHREN und daher auch zur Kenntnis nehmen (müssen).

        Was ich mit

        >Diese werden es überwiegend nicht einmal zur Kenntnis nehmen.>

        gemeint habe, war das, was SIE tun, nämlich im Satz vorher so ausgedrückt:

        >Sie projizieren aus der Wohlstandsperspektive auf die Leute in den Slums.>

        Mag sein, dass der Bezug so nicht klar ausgedrückt war, aber so habe ich es gemeint.

        Auch wenn die Slumbewohner mitunter viel STÄRKER betroffen sind als wir, werden sie UNSERE Perspektive NICHT annehmen.

        Sie werden es nicht, weil Sie ANDERER Lebensentwürfe und –ziele als wir haben, auch wenn es vergleichsweise nur armselige sind.

        Ich bin daher der Meinung, dass Wolfgang Selig die Dinge vollkommen richtig einschätzt und Weidmann völlig daneben liegt mit seinem „wir sind Modell, setzten die Standards und ermutigen sie“.

        Ja, wir setzen die Standards, aber ANDERS als Weidmann fabuliert.

        Die Kohlekraftwerke, die stillgelegt werden, haben Komponenten, wie Turbinen, Staubfilter, Regeleinrichtungen etc. die einwandfrei funktionieren, ausgebaut werden und deutlich günstiger als neue in der Dritten Welt zum Einsatz kommen.

        Wo?

        In Kohlekraftwerken.

        Begründung des Managers eines Ausschlachtunternehmens:

        Die MÜSSEN erst einmal auf UNSER Wohlstandsniveau kommen, damit sie sich unsere Technologien für regenerative Energiegewinnung leisten können.

        Das ist die REALITÄT.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ …….
        ich denke, der mensch ist so pervers, gierig, machtgeil, teils abartik und im zusammenhang mit dem kreditgeldsystem, geht er auch über leichen.
        wenn genug co2 – steuern und andere “klima-abgaben” abkassiert werden, dann fühlt sich der mensch, erhabe genug geleistet und strebt wieder nach mehr. dabei schwingt von den machthabern mit, dass wahrscheinlich ein plan existiert, die menschheit beachtlich zu reduzieren. der rest kann sich alles erkaufen.
        natürlich ist das steuersystem und der wachstumszwang absolut kontraproduktiv zu einen zb.klimaschutz und ressourcenschonung, denn er bestraft die arbeit und fördert den uferlosen verbrauch. diese exzesse fallen uns gewaltig auf die füsse. gerade, da muss man mal ehrlich sein,es sind die hochverdiener und vermögensbesitzer die größten umweltsünder!
        ich betone es immer wieder: eine nachhaltige lösung in nahezu allen bereichen, kann nur gelingen, wenn wir den wachstumszwang sytemisch beseitigen können.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        >ich denke, der mensch ist so pervers, gierig, machtgeil, teils abartik und im zusammenhang mit dem kreditgeldsystem, geht er auch über leichen.

        Kann man ja denken, einiges spricht jedenfalls dafür, dass es tendenziell so ist.

        >ich betone es immer wieder: eine nachhaltige lösung in nahezu allen bereichen, kann nur gelingen, wenn wir den wachstumszwang sytemisch beseitigen können.>

        Kann man betonen, und ja, die Beseitigung des Wachstumszwangs kann eine notwendige Bedingung sein, zu stabileren Verhältnissen zu kommen, wenn wir „stabil“ einmal für „nachhaltig“ setzen.

        Sie SOLLTEN ihre BEIDEN Auffassungen zusammendenken.

        Wenn Sie das tun, dann wird Ihnen folgende Frage auf die Füße fallen:

        Wie ist es MÖGLICH, dass perverse, gierige, machtgeile Menschen auf Wachstum VERZICHTEN?

        Nicht gleich antworten, sondern erst einmal gründlich nachdenken.

        Heißt:

        Den MECHANISMUS zu finden suchen, der den skizzierten Menschen zu einem VERZICHTSWESEN werden lässt.

        Dann melden Sie sich wieder, gern auch bei M. Stöcker.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Rolf Peter

        Sie müssen ja sehr verzweifelt sein, wenn Sie jetzt sogar den Lesch rausholen.

        Ich möchte Sie nicht erschrecken, aber Kombinationen aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit “die dem menschlichen Körper nicht mehr erlaub[en], seine Temperatur zu regeln”, haben wir hier in Deutschland andauernd. Heute zum Beispiel. Da ist sogar die Luftfeuchtigkeit egal, es ist einfach so kalt, dass dem menschlichen Körper Unterkühlung droht.

        Wie reagieren die Leute darauf? Sie benutzen seit Jahrtausenden bewährte Hilfsmittel, die dafür sorgen, dass ihre Körper auch bei der Kälte draußen warm bleiben. Die meisten Menschen haben so viele von ihnen, dass sie sie in einem extra Schrank (sogenannter “Kleiderschrank”) in ihrer Wohnung aufbewahren.

        Andere technische Lösungen stehen uns zur Verfügung, wenn die Luftfeuchtigkeit und/oder die Temperatur zu hoch sind, das nennt man dann “Klimaanlage”. Gibts sogar im Iran.

        Aber wenn Sie die Situation so betrachten würden, dann fiele natürlich die Grundlage für Ihre und Leschs Klimahysterie weg.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Richard Ott

        “Als Solipsismus wird in der Philosophie die These bezeichnet, dass nur das eigene Ich existiert. Häufiger Ausgangspunkt solcher Bedenken ist die Auffassung, dass es unmöglich sei, Gewissheit über eine Realität außerhalb des eigenen Bewusstseins zu erlangen. ” de.wikipedia.org/wiki/Solipsismus

        Harald Lesch ist Klassiker einer postsäkularen Gesellschaft auf der Suche nach dem Glück. https://youtu.be/RrNLNpOdmbA

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ d. tischer 13:07
        herr tischer, sie können davon ausgehen, dass ich darüber gründlich nachgedacht habe.
        ja, dies ist ein wunder punkt, – da haben recht!
        man kann aus ihren beitrag ableiten, dass es eh bei dem bleibt wie gehabt, – und man nichts dagegen machen.
        ja, dies ist ein mechanismus, der sich oft wiederholt und unsere geschichte bestimmt (e).
        genau, wie die demokratie eine viel schwerere arbeit bedeutet sie zu erhalten und zu fördern, so sollten experten zusammen mit den bürgern nach verbesserungen von den bisherigen “maken” etc. und fehlern zu lernen.
        das menschen lernen können, haben sie hinreichend bewiesen, ob sie es wollen und dürfen; – dies hängt leider von den FÜHRERN und den zugelassenen möglichkeiten, ab.
        vielleicht geschied erst ein umdenken nach einen vergleichbaren 3. WK ??

  3. Bauer
    Bauer sagte:

    Ich kann mir nicht helfen, die Diskussionen hier ähneln immer mehr denen in einer Gemeinschaftszelle im Knast, durch das allen gemeinsame Fluchtbedürfnis motiviert, aber ziemlich fruchtlos, jedoch stabilisierend in der gemeinsam erlittenen Lage.

    Antworten
    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      Bauer: Da wäre ich selbst nicht drauf gekommen, aber ich empfinde Ihren Vergleich als zutreffend. Danke für die Anregung!

      Antworten
  4. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Dazu dürften hierzulande aber gut 25 Prozent der Bevölkerung zählen, bei der Jugend über 50. Folge einer jahrelangen Dauerkampagne, gekoppelt mit geringem technischen und nicht existentem wirtschaftlichen Verständnis.”

    Boah, Sie sind aber optimistisch, Herr Dr. Stelter! Woher haben Sie denn diese hervorragenden Quoten? In meinem Umfeld ist der Anteil dieser Leute geschätzt wesentlich höher und wenn ich die in Deutschland bevorzugt gekauften oder gesehenen Medienprodukte so betrachte, überschätzen Sie die Allgemeinheit kräftig und meine Zahlen (bei den Erwachsenen 50 %, bei der Jugend 80 %) liegen näher an der Realität. Es ist m.E. noch viel schlimmer, sonst hätten wir schon längst Proteste gegen die ersatzlose Abschaltung grundlastfähiger Kraftwerke oder gegen den Zwang zu Elektromobilität für alle und an jeder Stelle unabhängig von der ökologischen Sinnhaftigkeit, die solche Dinge wie Lithiumzellen produktion bei der ökologischen Betrachtung.ganz elegant außen vor lässt, weil sie nur auf die nationalen CO2-Emissionen schaut.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      Ich selbst sehe mich nicht in der Lage, irgendwelche Zahlen anzugeben.

      Gefühlt tendiere ich mehr zu Ihren als zu denen von Dr. Stelter.

      Antworten
    • Rolf Peter
      Rolf Peter sagte:

      Gut, dass wir hier mit Herrn Stelter den technischen und wirtschaftlichen Universalexperten haben. Was kann da schon gross schiefgehen?
      Leute mit anderer Meinung als dumm oder ignorant zu diffamieren, und nichts anderes tun Sie und Herr Stelter, mag Ihnen ein gutes Gefühl verschaffen, ist aber nur praktizierter Schwachfug.
      Junge Menschen machen sich mehr Sorgen um den Klimawandel machen als die Babyboomer-Besitzstandsverteidiger, da sie ja von den Folgen mehr betroffen sein werden. Daher ist auch klar, dass sie ein weiteres Spektrum von (auch riskanten) Massnahmen in Betracht ziehen, um dagegen vorzugehen.
      Haette Herr Stelter das technische Wissen, das er anderen abspricht, wuerde er vielleicht seine naive Wachstums- und Technologieglaeubigkeit hinterfragen.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Rolf Peter

        SIE diffamieren.

        Lassen Sie das – es ist unter der Gürtellinie.

        Und lenken Sie nicht davon ab, indem Sie auf Dr. Stelter weisen mit Behauptungen, die aus der Luft gegriffen sind.

        Diese Nummer ist zu billig für dieses Blog.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Rolf Peter

        Hätten Sie das technische Wissen, das Sie anderen absprechen, dann würden Sie Ihre naive Energiewendegläubigkeit hinterfragen.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Ich würde stattdessen sagen:

        Junge Menschen machen sich mehr Sorgen um den Klimawandel als die Älteren, da sie sich durch Medien leichter in der Meinung beeinflussen lassen und (vermeintlich) weniger betroffen sind von den angedachten Maßnahmen. Daher ist auch klar, dass sie ein weiteres Spektrum von (auch riskanten) Massnahmen akzeptieren, um dagegen vorzugehen.

        In jungen Jahren hatte ich auch Sorge wegen Atom, saurem Regen und so Sachen und hielt die Alten für Narren. Heute sorge ich mich mehr darum, meinen und die Jobs meiner Mitarbeiter zu halten, während die See rauer wird. So ist der Lauf der Dinge, insofern mache ich den jungen Leuten auch keinen Vorwurf.

        >Haette Herr Stelter das technische Wissen, das er anderen abspricht, wuerde er vielleicht seine naive Wachstums- und Technologieglaeubigkeit hinterfragen.

        Herr Peter, Ich weiß nicht, was sie hier so lesen oder wichtiger: verstehen.

        Aber:
        a) schreibt er laufend kritisch zum erhofften Wachstum (Geld drucken und schon kommt das Wachstum) und b) verlinkt er Artikel, die sich kritisch zur Technologie der Energiewende äußern. Neulich erst ein Beitrag, wo die Energieausbeute für Wind zu Wasserstoff ausgerechnet und kritisch beleuchtet wurde.

        Soweit mal zu den Fakten.

      • Rolf Peter
        Rolf Peter sagte:

        Herr Ott, es wuerde mich mal interessieren, wo Sie aus meinen Kommentaren einen naiven Glauben an die Energiewende herauslesen können. Ja, ich befürworte die bzw. zumindest eine Energiewende. Von mir werden Sie aber keine Erwartung oder Hoffnung sehen, dass sich das mit geringen Kosten und geringuegigen Anpassungen machen lässt. Ganz im Gegenteil! Ich erwarte tiefgreifende Auswirkungen auf die Wirtschaft und unseren Lebenszuschnitt. Aber ich bin dennoch der Meinung, dass wir damit den nachfolgenden Generationen mehr und bessere Optionen offenhalten, als wenn wir nichts tun.

        Nehmen Sie dagegen Herrn Stelters “Loesungen”: Schuldenprobleme in den USA: auf den ursprünglichen Wachstumspfad zurücksteuern! Staatsverschuldung: Können wir herauswachsen! Klimawandel und Entwicklungsländer: Wohlstand durch mehr Wachstum wird das Problem auch dort lösen! Klimawandel bei uns: Wachstum und technischer Fortschritt sind die Lösung!

        Diese “Vorschläge” sind, auf Handelsblattniveau runtergekocht, der Ausfluss ökonomischer Wachstumsmodelle, bei denen das langfristige Wachstumsgleichgewicht aus einer konstanten Wachstumsrate des realen Pro-Kopfeinkommens besteht. Irgendwelche biologisch-physikalischen Grenzen gibt es da nicht.
        Das ist auch mein Hintergrund. Inzwischen denke ich darüber anders. Und zwar aufgrund von Buechern, die von Technikern und Naturwissenschaftlern geschrieben wurden. Stark vereinfacht gesagt gibt es die Kluft zwischen den Ökonomen, die an technischen Fortschritt und unbegrenztes Wachstum glauben, und Naturwissenschaftlern, die eher dazu neigen, aufgrund physikalischer Grenzen und begrenzter Ressourcen auf Grenzen des Wachstums zu schliessen.

        Nur ein Beispiel. Da kommt ein Physiker daher (in diesem Fall Reiner Kümmel von der Uni Würzburg; es gibt andere) und baut in die von Ökonomen üblicherweise benutzte Produktionsfunktion Energie als zusätzlichen Inputfaktor ein. Und dann kann er (empirisch!) zeigen, dass, wenn man das macht, das beobachtete Wirtschaftswachstum durch zusätzlichen Energieeinsatz und nicht durch technischen Fortschritt erklärt wird.

        Meine Ansicht lässt sich mit dem letzten Satz von Vaclav Stils Buch “Power Density” zusammenfassen: New energy arrangements are both inevitable and desirable, but without any doubt, if they are to be based on large-scale conversions of renewable energy sources, then the societies dominated by megacities and concentrated trated industrial production will require a profound spatial restructuring of the existing energy system, a process with many major environmental and socioeconomic consequences.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @…… grundsätzlich hat dies noch nie funktioniert, durch wachstum probleme zu lösen. im gegenteil, es sind neue und größere probleme hinzu gekommen.
        außerden muss man unterscheiden: wachstum durch arbeitsleistung von mensch und maschine sind völlig ok. aber wegen dem kreditgeldsystem ist arbeit mit schuld belastet, ehe der kredit eine leistung vollbracht hat und weil, geld ja ein kredit ist, muss immer mehr zurück bezahlt werden, als vorher an kredithöhe getätigt wurde.
        dies ist der wachstumszwang, und der versuch durch mehrproduktion etc. die exponentialfunktion zu überwinden.
        experten haben es bisher noch nicht geschafft diese exponentialfunktion zu überwinden!

  5. foxxly
    foxxly sagte:

    die krampfhafte suche nach neuen möglichkeiten noch mehr milliarden und billionen in den umlauf zu bringen, werden letztlich nicht gemacht um uns ernsthaft was “gutes” zu bringen; – nein, es geht um die “noch” aufrechterhaltung und fortsetzung dieses äußerst fragilen finanzsystems. ohne diesen “doppen´s, bricht übermorgen das kartenhaus zusammen.
    keine stellschrauben-politik kann dieses kreditgeldsystem retten!
    es ist dabei müsig zu diskutieren, ob diese, oder jene anleihenfinanzierung, die preise erhöhen? klar ist, dass die neue geldmenge welche über das wirtschaftwachstum hinausgeht, über kurz oder lang die preise , bzw die inflation befördert.
    man versucht hier ständig das rad neu zu erfinden; – mit dies und jenen kleinen veränderungen. vielleicht will man sogar die schwerkraft damit aushebeln. alle, welche dies versucht haben sind bitterlich auf die schnauze gefallen.
    während wir hier eifrig diskutieren und beschäftigt sind, werden wir sukzessive entreichert.

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      @ foxxly

      „während wir hier eifrig diskutieren und beschäftigt sind, werden wir sukzessive entreichert.“

      Sie haben hier nun hinlänglich bewiesen, dass Sie gerade nicht in der Lage sind zu diskutieren, sondern vielmehr nur „eifrig“ PREDIGEN. Als aktuell größter Zeitdieb hier am Blog – Sie haben Herrn Ott und Alexander locker den Rang abgelaufen – beschäftigen und entreichern Sie nicht nur uns alle, sondern insbesondere auch den Blog von Dr. Stelter.

      Wenn Sie nicht in der Lage sind, Ihre Thesen auch zu begründen, dann ist auch meine große Geduld mit Ihnen am Ende. Sie können dann gerne weiter eifern und predigen, aber Sie werden dann auch von den geduldigsten Zeitgenossen hier am Blog einfach ignoriert werden.

      Falls Sie auch weiterhin predigen, werde ich mir anfänglich noch die Mühe machen, ihren Sermon in der gebotenen Kürze als solchen zu kennzeichnen.

      Hier hätten Sie Gelegenheit unter Beweis zu stellen, dass Sie doch in der Lage sind zu diskutieren: https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/schuldenkrise-ach-was/#comment-167924

      LG Michael Stöcker

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ stöcker
        hören sie doch auf mit selbsgerechter, arroganter, alleswisser art und weise, etc.
        hier im forum wurden sie auch öfters angegangen wegen ihren behauptungen, vermutungen oder sonst was etc. also, sie sind gott sein dank nicht der liebe gott; – und mit ihren äußerungen nicht objektiv. ich habe dies auch schon lange verfolgt.
        wenn sie jetzt beweise wollen, dann suchen doch selber nach ihren kritiken!!!
        ich bin nicht hier schreiber, und leser, weil ich jemanden gefallen will oder nach anerkennung giere, vielleicht sie?
        sie verstecken sich hinter herrn stelter? wollen sie damit sagen, herr stellter weiss alles?
        herr stöcker, sie können sich noch so sehr anstrengen, sie werden dieses kaputte kreditgeldsystem keine minute länger am leben erhalten können, wenn es soweit ist.
        je länger sie die banken verteidigen, desto mehr wird erkannt, wo die großen probleme und die (noch legalen) kriminellen sitzen.
        wo bitte haben sie eigentlich lösungsansätze zu dieser aussichtslosen entwicklung? da höre und lese ich nichts, außer mich schräg anzumachen. welch ein stil und niveau? da hätte ich von ihmen mehr erwartet!

  6. Gerald Baumann
    Gerald Baumann sagte:

    Der Gedanke , dass die EZB gegen die Demographie kämpfen sollte, finde ich spannend. Nach der Logik könnte man einfach für jedes Kind zwischen 0-20 eine jährliche Prämie von 10.000 Euro zahlen. Damit würde die bekannten Kosten der Kindererziehung von ca. 200.000 aufgefangen und es würden mehr Kinder gezeugt. Außerdem würde durch dieses Helikoptergeld die Inflation angeheizt (zumindest bei Windeln, Spielzeug und Kindernahrung). Zwei fliegen mit einer Klappe. @Frau Schnabel: Wenn Sie das hier lesen, denken Sie doch bitte einmal darüber nach.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Gerald Baumann

      “einfach für jedes Kind zwischen 0-20 eine jährliche Prämie von 10.000 Euro zahlen”

      Hoffentlich lesen es nicht unsere hochqualifizierten potentiellen Zuwanderer in ihren Herkunftsländern – sonst wird es auf der Balkanroute und auf den Schlepperschiffen im Mittelmeer noch mehr Betrieb geben…

      Antworten
  7. der Kater
    der Kater sagte:

    Der Deutsche fürchtet sich halt gerne …

    … vor’m Atom.
    … vor’m Russen.
    … vor’m Gen.
    … vor’m Virus.
    … vor’m Klima.

    Die Paarung aus Angst, moralischer Hybris und einem Hang zum Fatalismus (es muss immer der völlige “Endsieg” sein) weist den Weg. Es waren nicht portugiesische, slowenische oder finnische Abgeordnete, die sich kürzlich widerlichster Kriegsrhetorik bemühten. Nein, wenig überraschend war es: eine Deutsche.

    Antworten
  8. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “So könnten Wetterereignisse wie Überflutungen, Wirbelstürme und Brände die wirtschaftliche Unsicherheit vergrößern und schwer vorhersehbare kurzfristige Veränderungen der Wirtschaftsleistung wie der Inflationsrate erzeugen. Und damit, so Lagarde, werde der Klimawandel auch zu einem wichtigen Thema für die Geldpolitik”

    Diese Selbstermächtigungslogik hat großes Potential: Auch Kriegsereignisse wie Bombardierungen, Feuerstürme und Brände vergrößern die wirtschaftliche Unsicherheit und erzeugen schwer vorhersehbare kurzfristige Veränderungen der Wirtschaftsleitung und der Inflationsrate. Und damit werden Krieg und globale Sicherheit zu einem wichtigen Thema für die Geldpolitik.

    Schlussfolgerung: Die EZB braucht unbedingt eine eigene Armee und mindestens einen eigenen Flugzeugträger.

    Antworten

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