Gedanken zur kommenden Welt­finanz­ordnung

Am kommenden Sonntag (15. August 2021) geht es um 50 Jahre “Nixon-Schock”. Ursachen, aber vor allem Folgen beschäftigen mich im Gespräch mit William White. Zur Einstimmung Zitate aus der FINANCIAL TIMES (FT): 

  • August marks the 50th anniversary of a momentous event: (The) decision to sever the dollar’s link with the gold standard, the system whereby the US government had pledged that each dollar could be exchanged for gold (at a rate of $35 an ounce), and other currencies, such as the British pound or German Deutsche Mark, were pegged to the dollar. At the time, it was shocking: the gold standard was replaced with a system of floating exchange rates, where dollars were no longer backed by gold.“ – bto: Das ist der Auftakt einer zunehmenden Entfesselung der Finanzmärkte, verbunden mit immer höherer Verschuldung und letztlich auch einer zunehmenden Abhängigkeit von den Vermögensmärkten. Sie dürfen nicht mehr fallen.
  • „(…) Yale School of Management professor and former US undersecretary of commerce Jeffrey E Garten (…) has done us all a service with his chronicle, and it is especially worth pondering now for at least three reasons.  First, when Nixon called this meeting he was grappling with a variant of the same problem that haunts president Joe Biden: a clash between the rhetoric about America’s global status — that the US leads it — and reality — that America’s ability to do so is constrained.“ – bto: Die Weltwährung schafft ein Privileg, aber es kommt nicht ohne Verantwortung.  
  • Second, this clash between rhetoric and reality was particularly pronounced in 1971, because of the crucial problem that America simply did not possess enough gold to honour dollar claims. And that issue raised a bigger question that always stalks finance: what is the basis on which money commands value and trust?“ – bto: Es ist letztlich eine Vertrauensfrage und zwar die, dass das Geld nicht übermäßig an Wert verliert.
  • There are essentially two ways for money and a financial system to command credibility — sadly, both options are beset with flaws. David Graeber, a former anthropology professor, described this well in his book Debt, The First 5,000 Years. He notes that at some points in history, money has gained its value either because it was a commodity in limited supply or was tethered to one. This was the case before 1971, with the gold standard. It’s also the principle that drives cryptocurrencies. Supply is limited, or so the sales pitch goes.“ – bto: Nachteil – es führt tendenziell zu einer deflationären Tendenz, wenn der Rohstoff so knapp ist, dass das Angebot nicht mit dem Wirtschaftswachstum ausgeweitet werden kann.
  • On other occasions in history, however, the value of money relies on the credibility of an individual, institution or group. That is the world we live in now. (…) The value of the dollar now depends on whether we think the Federal Reserve will protect the currency (say, by curbing inflation) and other investors will believe it can do this (ie keep buying dollars).“ – bto: Hier kommen wir zur heutigen Welt. Noch besteht das Vertrauen, doch wie lange noch?
  • Both systems carry the seeds of their own demise. A system built around supply constraints creates value by being rigid by design. (the) lack of flexibility can also cause it to implode. This is what happened in 1971.“ – bto: Die Wirtschaft wuchs stark und das Goldsystem konnte nicht mitwachsen.
  • With the second system, however, there is the reverse problem: excessive flexibility. Most notably, since governments can create money and debt at the stroke of a pen, they are often tempted to do this for reasons of political expediency, causing debt to balloon. (…) The total global debt is now more than three times the size of the global economy, since debt — and money — has expanded inexorably since 1971.“ – bto: Der Grund dafür ist, dass die Politik die Probleme von zu vielen Schulden mit immer mehr Schulden bekämpft hat.
  • „(…) this ballooning process usually leads to a social explosion or a direct or indirect restructuring of the debt via inflation, financial controls or write-offs. (…) The question now is whether this historical pattern plays out in today’s monetary system. (…) It seems most unlikely this can ever be repaid just by growth; sooner or later — and it may be much later — this will probably cause a direct or indirect restructuring or a social or financial implosion.“ – bto: immer wieder Thema dieser Seiten, um nicht zu sagen, der Entstehungsimpuls.
  • This brings us to the third reason why Garten’s account matters. (…) Garten’s book shows that the concept of monetary ‘normal’ before 1971 was very different from today; before then, nobody thought money had value because an independent central bank had an inflation target.  So (…) it is worth pondering how different ‘normal’ might look in another 50 years? Will it involve cryptocurrencies? Treasury departments running central banks? Or something else? Just don’t make the mistake of assuming that ‘normal’ will be identical to today.“ – bto: Zunächst ist die Unabhängigkeit der Notenbanken Geschichte. Dies wird am Ende die erhoffte Inflation bringen – und damit die große Krise, die zu einem Reset führt. Wie der aussieht, weiß ich nicht. Aber klar ist, dass die Vermögen/Schulden relativ zum nominalen BIP deutlich sinken werden.

ft.com (Anmeldung erforderlich): „Three questions from the Nixon era for Joe Biden“, 28. Juli 2021

Kommentare (51) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Mohnburg
    Mohnburg sagte:

    White hat in einem anderen Interview die gradezu panische Angst der Zentralbanken vor einer Deflation kritisiert.
    „In der Geschichte gab es lange Phasen, in denen die Preise gefallen sind und die Wirtschaft kräftig gewachsen ist, weil die Produktivität gesteigert wurde. Das war eher die Regel als die Ausnahme. Die Weltwirtschaftskrise, als die Preise und die Wirtschaftsleistung gleichzeitig gefallen sind, war die Ausnahme. Aber dieses außergewöhnliche Ereignis hat sich in den Köpfen der Menschen eingebrannt und wird inzwischen als der Normalfall angesehen.“
    JEDE beliebige Menge Gold ist ausreichend, um ein edelmetallbasiertes Währungssystem zu etablieren. Die politisch bewusst herbeigeführten Unterwanderungen des Goldstandards führten immer wieder zu großen Krisen, die dann fälschlicherweise dem Edelmetallgeld in die Schuhe geschoben wurden, nicht aber den staatlichen Eingriffen.

    Antworten
  2. Bernhard-Albrecht Roth
    Bernhard-Albrecht Roth sagte:

    @ Daniel Stelter

    bto: “Das ist der Auftakt einer zunehmenden Entfesselung der Finanzmärkte, verbunden mit immer höherer Verschuldung und letztlich auch einer zunehmenden Abhängigkeit von den Vermögensmärkten. Sie dürfen nicht mehr fallen.”

    Der erste Satz ist sicherlich richtig, aber auch der zweite – Ihre Schlussfolgerung “Sie dürfen nicht mehr fallen”? Schließen Sie das nur aus der Tatsache, dass seit 2017 jeder Rücksetzer mit immer mehr Liquidität bekämpft wurde?

    Es wäre schön, wenn Sie dieses Mantra nicht einfach behaupten sondern auch begründen würden, denn für alle Vermögensmärkte dürfte das in der aktuellen Phase noch nicht gelten, z. B. für die Aktien- oder Immobilienmärkte!

    Aber vielleicht habe ich den kausalen Zusammenhang einfach noch nicht verstanden oder einen erklärenden Beitrag von Ihnen dazu einfach übersehen und bitte daher um einen Link oder eine Begründung zur Erleuchtung!

    Vielen Dank und beste Grüße,
    Bernhard-Albrecht Roth

    Antworten
  3. Felix
    Felix sagte:

    Herr Dr. Stelter

    Also beim Thema “Geld” haben in der VWL anscheinend immer viel gefehlt. Oder ist das eine Verschwörung? Muss man beim Vordiplom unterschreiben, niemals das Grundproblem anzusprechen, dass Fiatgeld nicht funktioniert?

    Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        Wirklich?

        Ein stabiles Geld (erstmals von Aristoteles schriftlich definiert) ist die wichtigste Voraussetzung für ein arbeitsteiliges Wirtschaftssystem.

        Wenn das Geld nicht stabil ist, ist es nicht funktional und wird bereichsweise ersetzt.

        Als Wertspeicher fällt es bereits aus, zur Kalkulation ebenfalls weitegehend. Die Tauschfunktion ist noch vital weil wir heute staatlich verordnetes Geld haben.

        Dieses Zentralbankgeld hat dafür die zusätzliche Schwäche, dass es für politische Ziele mißbraucht wird. Dadurch werden die Ungerechtigkeiten und Dysfunktionalitäten schnell in einem Maße gesteigert, dass die Auswirkungen im Grunde sogar die verfassungsmäßige Ordnung gefährden.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Felix
        Hätten Sie geschrieben “Fiatgeld funktioniert nicht ewig/ historisch nicht länger als xx Jahre” hätte ich nicht nachgefragt.
        Aus meiner Sicht funktioniert es, mit all seinen Fehlentwicklungen. Z.B. ist das reale BIP in D und den USA pro Kopf seit 1970 deutlich gestiegen. In die Fehlentwicklungen könnte aber eingegriffen werden. Somit sind es die Menschen selbst, die die Fehlentwicklungen zu verantworten haben.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        Ich würde die FUNKTIONALITÄT des Fiatgelds offensiver als Sie so BELEGEN:

        Selbst wenn das BIP nicht gewachsen wäre, sondern das Fiatgeld nur den Zerfall der Gesellschaften verhindert hätte, MÜSSTE man ihm Funktionalität zusprechen.

        Das heißt nicht, dass man einem anderen Geldsystem nicht auch Funktionalität hätte zusprechen können.

        Es heißt darüber hinaus nicht, dass dies ewig so weiter geht mit dem Fiatgeld und auch nicht, dass es die beste aller Welt produziert.

        Überhaupt nicht.

        Der Fehler, der von den tollsten Leuten in einigen Medien und auch hier am Blog begangen wird, ist die Rede vom VERSAGEN.

        Das Fiatgeldsystem hat nicht versagt.

        Es wird aber irgendwann einmal scheitern.

        Das sind zwei völlig verschiedene Sachverhalte.

  4. JürgenP
    JürgenP sagte:

    „Das ist der Auftakt einer zunehmenden Entfesselung der Finanzmärkte, verbunden mit immer höherer Verschuldung und letztlich auch einer zunehmenden Abhängigkeit von den Vermögensmärkten. Sie dürfen nicht mehr fallen“.

    Sie fallen aber. Früher oder später. Das ist das Prinzip. Pech.

    @Herr Tischer. So langsam verstehe ich, dass Sie immer so pessimistisch sind, das haben Sie wohl schon früh erkannt. Es wird offenbar im Vergleich zu den Komplikationen durch entfesselte Finanzmärkt über oft genug über Peanuts *) debattiert. Das ist wohl so, als wenn der Papa den Sohnemann auf der Autobahn auf die Finger haut, weil er sich in der Nase bohrt, während hintendran der 40-Tonner heranrauscht.

    *) Olaf S. möchte Saskia E. zur Minister:in und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz ist lt. Tageschau vom Ausmaß der Flutkatastrophe überrascht – muss man sich darüber wirklich aufregen …

    Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Supply is limited, or so the sales pitch goes.“ – bto: Nachteil – es führt tendenziell zu einer deflationären Tendenz, wenn der Rohstoff so knapp ist, dass das Angebot nicht mit dem Wirtschaftswachstum ausgeweitet werden kann.>

    Richtig.

    DESHALB war es auch nur KONSEQUENT, den Goldstandard aufzugeben.

    Oder hätte man die Wirtschaft stagnieren oder sogar schrumpfen lassen sollen, weil es nicht genügend Gold für die Deckung gab?

    Wenn man denn also aus gutem Grund den Goldstandard aufgeben wollte, musst man einen geeigneten Mechanismus erlauben, der Geld nach BEDARF schöpfen konnte.

    Der Wechsel vom limitierten Angebot Gold zur unlimitierten Nachfrage:

    Geld schöpfen nach dem Bedarf der Realwirtschaft, aber auch Anreize setzen KÖNNEND und im Renditewettbewerb der Geldschöpfer auch MÜSSEND, Geld FÜR die Geldschöpfer zu schöpfen:

    >bto: Das ist der Auftakt einer zunehmenden Entfesselung der Finanzmärkte, verbunden mit immer höherer Verschuldung und letztlich auch einer zunehmenden Abhängigkeit von den Vermögensmärkten.>

    Wohin dies führte:

    >The total global debt is now more than three times the size of the global economy, since debt — and money — has expanded inexorably since 1971.“ –>

    Damit könnte man es belassen.

    Aber nein, es muss noch erklärt werden:

    >bto: Der Grund dafür ist, dass die Politik die Probleme von zu vielen Schulden mit immer mehr Schulden bekämpft hat.>

    Das ist nicht richtig – die Politik hat NICHTS bekämpft.

    Schulden BEKÄMPFEN, was soll das sein?

    Wenn schon Politik mit im Spiel ist, dann so:

    Die Politik konnte die Ausweitung der Schulden NICHT begrenzen.

    HÄTTE sie es hinreichend getan mit Hilfe der Notenbanken, dann hätte es Rezession und vermutlich auch Deflation mit nicht akzeptabler Arbeitslosigkeit und möglicherweise nicht mehr beherrschbarer gesellschaftlicher Instabilität gegeben.

    Das konnte KEIN Politiker WOLLEN, im Gegenteil, die Verschuldung MUSSTE sogar erleichtert und daher verbilligt werden, weil externe Schocks wie der Fall des Eisernen Vorhangs mit dem riesigen Angebot an Billigarbeitskräften deflationär wirkten.

    Die Schulden MUSSTEN daher wachsen und sie müssen WEITE wachsen.

    Das können sie aber nicht ewig.

    Daher:

    >… wird am Ende die erhoffte Inflation bringen – und damit die große Krise, die zu einem Reset führt. Wie der aussieht, weiß ich nicht. Aber klar ist, dass die Vermögen/Schulden relativ zum nominalen BIP deutlich sinken werden.>

    Das ist das EINZIGE realistische Szenario, das vorstellbar ist, wenn man von Kriegen großen Ausmaßes und dergleichen absieht.

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Die Prämisse, dass es zu wenig Gold gegeben hätte ist falsch. Es wurden zu viel Dollar gedruckt, man hätte abwerten müssen. Ebenso ist Deflation nicht immer schädlich ist. Schädlich ist nur eine große Deflation in kurzer Zeit.
      Jede Währungsmenge kann jede Produktmenge abbilden. Wenn die Währungsmenge fix ist, sinkt eben der Preis. Das war auch tendenziell im Goldstandard so und sorgte für Stabilität und belohnte die Sparer. Pädagogisch wertvoll, sozusagen.

      Was die Krisenverhinderung durch Inflation betrifft, stimmt das zwar. Aber verhindert werden können nur relativ kleine Anpassungskrisen, die man aber managen könnte und die eigentlich immer wieder nötig wären. Dagegen kann der finale Zusammenbruch nie verhindert werden und diese Krise entzieht sich dann womöglich auch jeder Handhabung.
      Evt. wird gerade ein Krieg vom Zaun gebrochen, um diese Situation behandeln!

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix

        >Die Prämisse, dass es zu wenig Gold gegeben hätte ist falsch. Es wurden zu viel Dollar gedruckt, man hätte abwerten müssen.

        Was SOLL das?

        Was ANALYTISCH machbar ist, hat in VORLIEGENDEN Fall nichts mit der Realität zu tun.

        Ich habe gefragt:

        Oder hätte man die Wirtschaft stagnieren oder sogar schrumpfen lassen sollen, weil es nicht genügend Gold für die Deckung gab?

        Sie antworten darauf:

        >Ebenso ist Deflation nicht immer schädlich ist.>

        Das ist VÖLLIG daneben.

        Man konnte sich KEINE erlauben, ohne – so ganz sicher auch damals die Einschätzung der Verantwortlichen – die Gesellschaft tendenziell zu DESTABILISIEREN, was bei Nullwachstum der Fall sein kann.

        Oder sehe ich die Entwicklung hin zu Destabilisierung falsch bei der noch wachsenden, aber nicht hinreichend wachsenden Wirtschaft in den westlichen Gesellschaften?

        Die Sachverhalte besagen, dass ich richtig sehe.

        Man hat den Goldstandard aus GUTEN Gründen aufgegeben.

        Dass DARAUS letztendlich eine prekäre Situation erwächst, ist etwas ANDERES.

        Man kann NICHT mit Blick darauf, zurückblickend also sagen, dass es FALSCH war, sich vom Goldstandard zu lösen.

        Es kann eine schlechte Zukunft auch bei begründet vorteilhaften, d. h. RICHTIGEN Entscheidungen geben.

      • weico
        weico sagte:

        @Felix

        “Die Prämisse, dass es zu wenig Gold gegeben hätte ist falsch. Es wurden zu viel Dollar gedruckt, man hätte abwerten müssen. ”

        Korrekt.

        Wie marode der US-Dollar war und wie schnell er abgewertet hat, gegenüber härteren Währungen, sieht man am Beispiel Schweizer Franken:

        https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/gedanken-zur-kommenden-weltfinanzordnung/#comment-195363

        Das Bretton-Woods-System war aber schlicht auch ein grosser Konstruktionsfehler (Triffin-Dilemma) ….und musste früher oder später eh zusammenbrechen.

        Wird dem grossen Konstruktionsfehler “EURO” ,sicherlich ebenfalls so ergehen !

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Felix

        Volltreffer! Danke.

        @Dietmar Tischer

        Alle Industrialisierungssrpünge 1.0 / 2.0 / 3.0 fanden frei von modern Kreditmoney hinreichend Investoren. Der Goldstandard verbietet keine Kreditgeschäfte ohne Hinterlegung von Gold, solange die Bonität des Kreditgebers vom Markt anerkannt wurde. Warum? Auch unter dem Goldstandard sind marktfähige Pfänder = Gold.

        Kreditmoney, besichert mit Staatsanleihen dienen ausschließlich dem Staat faule Geschäfte zu besichern, historisch immer bei Kriegabsicht. Die Entwertung der Staats-Kriegs-Anleihen nach gescheiterter Politik ist es was den gegenwärtig Lebenden solche Zukunftsängste bereitet – weil alle wissen dass “alles” faul ist.

        Kriegsgewinner schöpfen dazu im Gegensatz aus ihren Anleihen frische Macht, deshalb wertet der US$ auch nach jedem verlorenen Krieg ab – zum Schaden der Lieferanten-Kreditgeber wie DEUTSCHLAND oder JAPAN, als zweiter Sieger des letzten Weltkrieges.

        Rentables Wachstum braucht keine politische Subvention, sonst wäre es nicht selbsttragend; vgl. EEG Renditen als Kennzeichen von Planwirtschaft.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        >Kreditmoney, besichert mit Staatsanleihen dienen ausschließlich dem Staat faule Geschäfte zu besichern, historisch immer bei Kriegabsicht.>

        Das ist eine VERENGUNG der Thematik “Geldschöpfung ohne Golddeckung”.

        Und eine falsch noch dazu.

        Die Besicherung durch Staatsanleihen ist nicht die Bedingung dafür, dass Geldschöpfung ohne Golddeckung möglich ist.

        Die Besicherung DER Staatsanleihen besteht vordergründig in den Steuereinnahmen des Staats und dahinter durch seine WIRTSCHAFTSKRAFT, d. h. sein Wirtschaftswachstums.

        Die Besicherung DURCH/MIT Staatsanleihen, spiegelt Wirtschaftskraft und Wirtschaftswachstum und ist problemlos möglich, wenn Wirtschaftskraft bzw. Wirtschaftswachstum gegeben sind.

        Staatsanleihen dienen NICHT ausschließlich dafür, dem Staat faule Geschäft zu finanzieren. (Besichern??).

        Das Geld, das dem Staat durch die Ausgabe von Staatsanleihen zufließt, kann und wird auch INVESTIERT. Wenn dies sinnvoll geschieht, ist es kein faules Geschäft.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Mein Zitat stimmt nur in Verbindung mit der Umstellung der Ökonomien auf Kriegswirtschaft zu Beginn des ersten und zweiten Weltkrieges, in dessen Verlauf (II Wk) aus Staats- Kriegsanleihen wurden – deren Tilgung vom EndSieg abhängig waren.

        Selbstverständlich konnte die junge BRD ihre verwüstete Infrastruktur durch Staatsverschuldung rascher aufbauen, als durch angesparte Steuereinnahmen….um den Preis gutgemeinter Interventionen mit allen Folgen, die wir seit Kanzler Brandt bedauern. Darin verbirgt sich die Illusion vom selbsttragenden Aufschwung , vgl. Heinsohn https://www.achgut.com/artikel/selbst_tragender_aufschwung_was_ist_das_eigentlich , und das debitistische Loch der Vorfinanzierung.

        Der Missbrauch der Geldschöpfung durch die USA hat andere Dimensionen und hat wenig mit industrieller Entwicklung oder freiheitlicher Demokratie zu tun.

    • weico
      weico sagte:

      “Die Schulden MUSSTEN daher wachsen und sie müssen WEITE wachsen.

      Das können sie aber nicht ewig.”

      Bevor die Welt mal wieder ,zum x-ten Mal , in einer erhofften Inflation “untergeht”….sei auf folgendes verwiesen:

      “Eine Niedrigzinsphase über Jahre oder Jahrzehnte ist in den reichen Ländern kein unmögliches Szenario.”

      Staatsschulden können ewig prologiert werden und bei der Nullzins-Politik ….kann der Finanzminister herzlich lachen .

      https://www.handelszeitung.ch/konjunktur/die-schweiz-kriegt-fur-ihre-schulden-45-jahre-lang-geld

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico

        >“Eine Niedrigzinsphase über Jahre oder Jahrzehnte ist in den reichen Ländern kein unmögliches Szenario.”>

        Das habe ich nicht in Abrede gestellt – wir haben ja schon seit Jahren eine Niedrigzinsphase.

        Die Aussage ist KEIN Widerspruch dazu, dass die Schulden weiter wachsen müssen, um das System stabil zu halten, aber nicht ewig weiter wachsen können und daher das System irgendwann nicht mehr stabil sein wird.

      • Felix
        Felix sagte:

        Staatsschulden sind kein Problem solange sie tragbar sind. Das ist logisch. Aber die Schulden der meisten Staaten sind heute nicht einmal mehr zu Nullzinsen tragbar. Erkennbar ist das daran, dass trotz Nullzins noch zusätzlich neues Geld gedruckt werden muss.

        Man kann auf diesem Weg z.B. den Preis eines kleinen Hauses auf 2 Millionen bringen, aber dann müßte dieses Haus auch einen Mietertrag von mindestens 100.000 bringen. Das ist aber offensichtlich nicht möglich. Es scheitert daran, dass die ausgewiesene Inflation niedriger ist als die tatsächliche. Wäre es nicht so, wäre durch die Inflation ja nichts gewonnen. Die Lohnerhöhungen orientieren sich jedoch an der offiziellen Rate und die Einkommen schrumpfen per Kaufkraft. Das führt über die Zeit zu unhaltbaren Zuständen, am Ende auf verschiedenen Wegen zu Mord und Totschlag. Wild und ungesetzlich oder staatlich sanktioniert wie im letzten Saeculum.

    • Felix
      Felix sagte:

      Herr Tischer!

      Die USA hat immer soviel Dollar gedruckt wie sie wollte. Es gab keine Geldknappheit. Nur hat das Gelddrucken dazu geführt, dass andere ihre Dollars lieber in Gold umgetauscht haben. Das hat den Abschied vom Goldstandard für die USA attraktiv gemacht. Sie wollten einfach ihr restliches Gold behalten, und weiter Dollar drucken.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix

        >Die USA hat immer soviel Dollar gedruckt wie sie wollte. Es gab keine Geldknappheit.>

        Ich habe nicht gesagt, dass es Geldknappheit gab.

        Ich sage nur:

        Wenn die Geldmenge nicht AUSGEWEITET worden wäre, dann hätte es Arbeitslosigkeit und auch Deflation etc. gegeben.

        Dieser Konsequenzen wollte man vermeiden.

        Daher die Ausweitung der Geldmenge.

        Ausweiten konnte man sie nur, wenn man sie von der Golddeckung löste.

        Denn wäre dies NICHT erfolgt, hätte die USA NICHT die Nachfrage nach Gold bedienen können, der sie sich durch die Ausweitung der Geldmenge hätte stellen müssen.

        Sie hätte sich technisch gesehen als ILLIQUIDE darstellen müssen.

        Das ist etwas ANDERES als:

        >Sie wollten einfach ihr restliches Gold behalten,>

      • Felix
        Felix sagte:

        Herr Tischer, wieder falsch.

        Die USA waren durch den Goldstandard nicht gehindert, die Geldmenge auszuweiten. Sie haben das ja auch unablässig getan. Es war ja kein klassischer Goldstandard.

        Aber auch im klassischen Goldstandard gab es OFFENSICHTLICH kein Problem, weil jede Geldmenge jede Gütermenge als Tauschmittel dienen kann. Wenn die Wirtschaft schön wächst, wie man das ja immer will, dann steigt eben die Kaufkraft des Goldes.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix

        Ich habe gesagt:

        >Ausweiten konnte man sie nur, wenn man sie von der Golddeckung löste.

        Denn wäre dies NICHT erfolgt, hätte die USA NICHT die Nachfrage nach Gold bedienen können, der sie sich durch die Ausweitung der Geldmenge hätte stellen müssen.

        Sie hätte sich technisch gesehen als ILLIQUIDE darstellen müssen.>

        Auch wenn ich es nicht so explizit gesagt habe, sondern es als gegeben angenommen habe, weil schon im Artikel die Rede davon war, heißt dies:

        Bei Golddeckung, d. h. dem VERSPRECHEN, das damit abgegeben worden war, hätte die USA für JEDE ihnen präsentierte Summe von US $ 35 eine Unze Gold herausrücken MÜSSEN.

        Es heißt NICHT:

        Wir, die USA verkaufen Gold zu welchem Preis auch immer.

        Ich sage, die USA hätten das Gold nicht herausrücken können, weil sie es nicht hatten und auch nicht hätte beschaffen können zu US $ 35, und haben sich DAHER vom Goldstandard gelöst – UNABHÄNIGIG davon wie viele Dollars sie hätten drucken können oder drucken würde.

        Sie reden von FALSCH.

        Sagen Sie, was an meiner Aussage falsch sein soll.

        Falsch ist vielmehr Ihre Aussage:

        >Aber auch im klassischen Goldstandard gab es OFFENSICHTLICH kein Problem, weil jede Geldmenge jede Gütermenge als Tauschmittel dienen kann.>

        Sie ist banal richtig im Kontext aber falsch, weil sie unterschlägt, dass es hier nicht darum geht, ob jede Geldmenge jeder Gütermenge als Tauschmittel dienen kann.

        Es geht darum, ob bei sich tendenziell ausweitender Geldmenge die USA GENÜGEND Gold hätte, es für US $ 35 zu verkaufen.

        JA oder NEIN?

        Das ist der eine Aspekt – der „Nixon-Schock“.

        Der andere und wichtigere ist, dass man die Geldmenge sich ausdehnen lassen MUSSTE, um das Wirtschaftswachstum nicht mit schwerwiegenden Folgen zu drosseln.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Herr Tischer,
        Sie unterschlagen einfach die Gütermenge bei Ihrer “tendenziell” wachsenden Geldmenge, wie @ Felix diese verknüpft hatte!
        Die Güter auf dieser Erde sind entsprechend mit Edellmetallmengen deckbar, J.F. Kennedy hat das offensiv vertreten und hätte damit die menschenverachtende expansive Kriegsfinanzierung durch ungedeckte Kreditaufnahmen verhindert.
        Eine “tendenziell” unendlich wachsende Erde/Welt und der unterstellte ewige Geldmengenwachstum-Automatismus ist und bleibt ein theoretischer Lapsus.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Tom96

        >Sie unterschlagen einfach die Gütermenge bei Ihrer “tendenziell” wachsenden Geldmenge, wie @ Felix diese verknüpft hatte!>

        Ich unterschlage nicht die Gütermenge, auf die es ANKOMMT.

        Ich glaube, dass Sie NICHT verstehen, auf welche Gütermenge es ankommt.

        Beispielhaft:

        Der USA werden US $ 350 Millionen auf den Tisch gelegt.

        Haben sie die 10 Millionen Unzen Gold, die sie haben müssen, da sie versprochen haben, für JEDE 35 US $, die auf den Tisch gelegt werden, 1UNZE rüberzuschieben?

        Ja, die haben sie locker bei heute Goldreserven von 8.133,5 Tonnen.

        Haben sie die vielen Unzen Gold auch in ZUKUNKFT, wenn immer wieder große und vermutlich immer GRÖSSERE Dollarbeträge auf den Tisch gelegt werden?

        Nein, die haben sie irgendwann nicht mehr – und dann wären sie LIEFERUNFÄHIG, pleite.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Herr Tischer
        Es ist in den Gedanken so wie Steve Keens reduktionistisches Computermodell recht schnell nach wenigen Perioden berechnet – Konzentrationsprozesse mit Monopolstrukturen statt wettbewerbliche Handels- und Produktionsstrukturen – am Ende ist alles Geld, Güter immer bei den wenigen, die es nur auf Gold, Geld, Kredit absehen (Leasing- und Transfermacht).
        Das Gegenteil ist marktliches Wirtschaften, die Geldwerte wechseln von Finanzierungs-, Herstellungs-, Vertriebs-, Benutzungs- und Verbrauch- sowie Vernichtungsstufen eigentlich im Hintergrund als Verrechnungsmittel nicht als ultimativer Selbstzweck. In dieser Wirtschaftsordnung ist ein Zentralbank auf das rundimentärste Geld- und Kreditwesen beschränkt, somit das genaue Gegenteil der akuten durchregierten Gehirnwäscheoperationen des Euro-Dollar-Yunan-Konstrukts.
        Das Ende ist Stillstand, weil die Zentralbanker und ihre Politiker von keiner materiellen wirtschaftlichen Tätgikeit auch nur des blassesten Schimmer haben, wie wir seit inzwischen Jahrzehnten in grausamsten Bestandszerstörungen über den Moloch EU erleben müssen. Wenn die Landwirtschaft industriell-genetisch-pharmakologisch konzentriertglobalistisch zerstört wurde, dann zieht der Hunger ein und die Talibanschläfer in Europa geben den Protagonisten mit ihrem natürlichsten Überlebens- und Kampfeskönnen die goldenen Schüsse.
        Frankreich mit der Schächtung eines Priesters durch den Notre Dâme Islamisten auf freien Füssen mag als symbolische Metapher stehen.
        Stammesgesellschaften leben gesund und unbesiegbar – Afghanistan, das ein Mitschüler 1980 zum Austausch in einer russischen Familie, deren Sohn dort getötet wurde, hautnah erlebte, wird zum Debakel der westlichen Besatzer und Ausbeuter USA, EU, Russland und Gold brauchen die Clans auch nicht, die vertickern ihre gefragte Mohnernte weltweit für allerlei Lebensnützliches vor Ort. Schauen Sie sich die herrlich gesunden und natürlich ehrlichen Gesichter auf Al Jazeera an – wer bleibt am Ende der Zeiten zukunftsfähig – Kreditwährungen oder tatkräftige Menschenleistungen?
        Die Währungsabsicherung gründet in leistungsfähigster Wirtschaftstätigkeit, das sind Kollaterale für Garantien, die auch eingehalten werden statt Staataschuldenhöchststände ohne Substanz mit regelmäßigen Bankrottverwaltungen wie die USA seit Finanzierung des Unabhängikeitskrieges durch französische Bankenprofiteuere und den Bürgerkeig durch anglo-britische Bankenvorfinanzierer und und und regelmäßig bis aktuell heute praktizieren.
        Daher nochmals der Verweis auf Adolph Soetbeer Literaturnachweis über Geld- Münzwesen, insbesondere über den Währungsstreit, 1871-1891. Mit geschichtlichen und statistischen Erläuterungen – Primary Source Edition 2014

      • Felix
        Felix sagte:

        Herr Tischer, Sie wollen es nicht verstehen.

        Die Abschaffung der Einlösbarkeit von Dollar in Gold war ein massiver Vertragsbruch und hat die Welt in unbekanntes Gewässer gebracht (alle Währungen ungedeckt).
        Dollar pro Unze Gold und so weiter.

        Mit der Geldmengensteuerung in den USA hatte die Abschaffung des Goldstandards und damit auch des gesamten Bretton-Woods-Systems also nicht zu tun, sondern schlicht mit dem Willen und der Macht der USA, ihren Dollar als Weltleitwährung auszunutzen (Free Lunch).

        Das Problem was damit einhergeht ist das Schwinden produktiver Jobs im Inland. Der durchschnittliche Amerikaner hat immer weniger gute Chancen und das führte Zur Wahl von “The Donald”. Ein unterhaltsamer Typ und guter Unternehmer, aber politischer Anfänger.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix

        >Herr Tischer, Sie wollen es nicht verstehen.>

        Ich habe eine Frage gestellt, die Sie nicht beantworten und sagen mir das.

        SIE verstehen nichts.

        Ich lege es Ihnen wie folgt dar:

        1. Sie diskutieren neben der Sache.

        Statt auf das THEMA einzugehen, nämlich die Frage zu beantworten, ob die USA auch in Zukunft, wenn immer wieder große und vermutlich immer GRÖSSERE Dollarbeträge auf den Tisch gelegt werden, genügend Gold haben, um sie ihrem Versprechen nach für US $ 35 zu verkaufen, sagen Sie:

        >Die Abschaffung der Einlösbarkeit von Dollar in Gold war ein massiver Vertragsbruch>

        Wir reden NICHT über die rechtlichen Aspekte des „Nixon-Schocks“ – der Artikel tut es nicht, Dr. Stelter nicht und ich auch nicht.

        Sie bringen den rechtlichen Aspekt auf den Tisch, weil Sie zur Thematik nichts mehr zu sagen haben.

        Und dies mit der höchst fragwürdigen Behauptung, dass ein massiver Vertragsbruch vorliege.

        Sich von einem Versprechen zu lösen, in dem Fall, den Laden für Goldverkäufe zu schließen, ist allenfalls ein VERTRAUENSBRUCH, aber kein Vertragsbruch.

        Wenn Ihr Bäcker Ihnen keine Brötchen mehr verkauft, ist das auch kein Vertragsbruch.

        2. Sie müssten so diskutieren, wie ich es jetzt für Sie tue:

        Tischer, Sie sagen:

        >Haben sie die vielen Unzen Gold auch in ZUKUNKFT, wenn immer wieder große und vermutlich immer GRÖSSERE Dollarbeträge auf den Tisch gelegt werden?

        Nein, die haben sie irgendwann nicht mehr – und dann wären sie LIEFERUNFÄHIG, pleite.>

        Sie antworten:

        Falsch Tischer.

        Denn die USA können so VIELE Dollars drucken, wie sie brauchen, um alles Gold dieser Erde aufzukaufen, sei es, dass eine Unze US $ 1 Mrd., US $ 10 Mrd., US $ 100 Mrd., US $ 1 Billion… kostet.

        Meine Antwort darauf:

        Das ist FORMAL richtig, ob auch MATERIELL so, und davon abhängig ob “formal richtig” noch GELTEN kann, hängt von Ihrer Antwort auf die folgenden beiden Fragen ab:

        a) Werden den USA genügend Unzen Gold bei diesem Verlauf der Dinge angeboten?

        und

        b) Glauben Sie, dass bei diesem Verlauf der Dinge es noch ein Fort Knox in USA gibt und einen Tresen, auf dem jemand seine $ US 35 präsentieren kann, um eine Unze Gold zu erhalten?

        Ich bin überzeugt, dass beide Fragen mit nein zu beantworten sind und daher die USA eine GUTEN Grund hatten, sich vom Einlösungsversprechen zu lösen, WEIL – so das unterliegende Rationale – die Geldschöpfung entfesselt werden müsse, um dem globalen Wirtschaftswachstum monetär gerecht zu werden mit allerdings der KONSEQUENZ, in große Schwierigkeiten zu kommen, wenn das Einlösungsversprechen aufrecht erhalten würde.

        Und jetzt sind Sie dran, wenn Sie noch Lust darauf haben.

      • Felix
        Felix sagte:

        Herr Tischer ist falsch und Sie nehmen es einfach nicht zur Kenntnis

        Sie sagen, die Ausweitung der Geldmenge war erforderlich. Ich sage, dass ist generell falsch. Aber darum geht es hier ja nicht in erster Linie.

        Es geht darum, ob die Abschaffung der Einlösbarkeit von Dollar in Gold erforderlich war, um die Geldmenge auszuweiten. Sie sagen ja, und das ist eben falsch.

        Falsch ist es deswegen, weil die USA die Geldmenge beliebig ausweiten konnten und dies auch getan haben.

        Korrekt wäre es dann in Rahmen des bestehenden Vertragswerkes, den Dollar abzuwerten und Gold gegen mehr Dollar herauszugeben.

        DAs wollte die USA nicht, was man nachvollziehen kann, denn das hätte sicher zu weiterem Umtausch von Dollar in Gold geführt und ohne Gold hätte der Dollar höchstwahrscheinlich sehr schnell einen extremen Wertverlust erlitten.

        Die USA hätten nicht mehr Dollar ausgeben dürfen, als sie Gold besaßen. Dann hätten sie allerdings den Vietnamkrieg auch nicht führen können.

        In einem echten Goldstandard kann man sich auch verschulden, aber eben nur bis zur Grenze der Schuldentragfähigkeit. Und das beschützt die Menschen davor, mit der Inflationssteuer undemokratisch ausgeplündert zu werden.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix

        Sie sagen, die Ausweitung der Geldmenge war erforderlich.

        Richtig, und ich BEGRÜNDE auch, warum ich das für richtig halte.

        >Ich sage, dass ist generell falsch.>

        Können Sie sagen, sollten dann aber einmal auf die HARTEN Konsequenzen eingehen.

        >Aber darum geht es hier ja nicht in erster Linie.>

        Richtig.

        >Es geht darum, ob die Abschaffung der Einlösbarkeit von Dollar in Gold erforderlich war, um die Geldmenge auszuweiten. Sie sagen ja, und das ist eben falsch.>

        NEIN, das sage ich nicht.

        Ich habe zuvor schon gesagt:

        >Ausweiten konnte man sie nur, wenn man sie von der Golddeckung löste.

        Denn wäre dies NICHT erfolgt, hätte die USA NICHT die Nachfrage nach Gold bedienen können, der sie sich durch die Ausweitung der Geldmenge hätte stellen müssen.>

        Ich gehe damit auf die negativen KONSEQUENZEN ein, wenn man die Geldmenge ausweiten wollte.

        Das ist NICHT dasselbe wie die Aussage:

        Die Abschaffung des Dollars ist die BEDINGUNG dafür, dass die Dollar-Druckmaschinen laufen können.

        Sie nehmen den 2. Satz meine Aussage, die Begründung nicht zur Kenntnis und DEUTEN den ersten Satz mit einer nicht zulässigen Interpretation um.

        Meine Auffassung war und ist:

        Die Abschaffung der Einlösbarkeit von Dollar in Gold ist erforderlich, WENN man die Geldmenge ausweiten WILL (aus welchen Gründen auch immer) – und zwar deshalb, WEIL man in große Schwierigkeit gekommen wäre, wenn man sie aufrechterhalten hätte. Auf die Schwierigkeiten habe ich in meiner letzten Post mit den beiden Fragen sehr konkret verwiesen.

        Wenn Sie mir widersprechen wollen, MÜSSEN sie dem widersprechen.

        Es stimmt natürlich:

        >… die USA die Geldmenge beliebig ausweiten konnten und dies auch getan haben.>

        Aber so richtig es ist, so banal richtig ist es auch.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Herr Tischer
        Es gibt vielfältige Argumente Positionen und Vertragsversprechen zu räumen, Unterstellungen nicht mehr gemachter Alternativen nachträglich und fiktive Annahmen in kommenden Entwichlungen vorträglich sind es nicht.

  6. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    >„On other occasions in history, however, the value of money relies on the credibility of an individual, institution or group. […]
    >bto: Hier kommen wir zur heutigen Welt. Noch besteht das Vertrauen, doch wie lange noch?

    Ich würde diese Aussage für die vertiefende Betrachtung relativieren bzw. differenzieren. Vertrauen ist von “gar nicht” bis “absolut” stetig skaliert. Konkret: Ich habe z.B. heute schon keinerlei langfristiges Vertrauen (20+ Jahre) in Euro und US$ bzgl. einer adäquaten Wertspeicherung. Das war vor 15 Jahren noch anders. Da hätte ich mir keine Gedanken gemacht, ob es schlau ist, in Euro fürs Alter zu sparen.

    Und ich weiß wohl, dass ich da in guter Gesellschaft bin. Ein Blick auf Anlageverhalten und privater Immobilienkauf inkl. Preise bestätigt dies auch objektiv. Es ist eine nicht unübliche Aussage “Wer weiß, was der Euro dann noch wert ist.”

    Die €-Währung ist damit akzeptabel als Gehalt und als *vorübergehender* Wertspeicher, aber nicht als *langfristiger* Wertspeicher. Das ist m.E. schon mehr als beginnende Erosion.

    Wenn das Vertrauen in die Währung auch als vorübergehender Wertspeicher gegen 0 strebt, ist “Game over” für die Währung. Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt. Ich hab bei den großen Währungen einigermaßen Zuversicht, dass es “nur” bei der über viele Jahre deutlichen Entwertung bleibt. Siehe Langfrist-Charts zur Kaufkraft US$ für Konsumgüter und Gold.

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Thomas M.

      € & $ sind vor allem Steuerzahlungsmittel (EkSt**, GrundSt.**, KonsumSt.*), d.h. Verkäufe außerhalb sind illegal und ihre Täter kriminell; Zollfahnder bewafffnet. Ferner bezahlt ein jeder seine Gesundheitskosten in diesen Monopolwährungen, mit obigen* Beschaffungsproblemen fuer medizinische Infrastruktur.

      Globale Depression nach Verlust der Grundrechte im Zuge der tödlichsten Pandemie unserer Erdgeschichte (Überlebensrate 99.85%, vgl. Prof. Ioannidis, Stanford) hat die Steuerzahlungsfähigkeit** enorm beschädigt, Kurzarbeitergeld und Aussetzen von Insolvenzpflichten verschleiern vorübergehend was langfristig billigend herbeigeführt wurde. Noch verharren Preise (Aktien) auf künstlichen Niveaus.

      Nach der massenhaften Injektion von genverändernden experimentellen Wirkstoffen muss diese tödliche Pandemie samt Massnahmen enden – alternativ Kollaps der Finanzierungsketten ohne Nachverschuldungsfähigkeit der Privaten.

      Sollten sich nach 2 / 5 / 8 Jahren mehr als die bisher bestätigten Nebenwirkungen einstellen, deren Mortalität an die Zahlen des tödlichsten Viruses bei verschiedenen Altersgrupppen schon jetzt heranreicht…..könnte das nicht nur das Vertrauen in die unsere Währung besichernde Politik schädigen, sondern quantitativ auch die Funktion des Gesellschaft in Frage stellen, vgl. Fehlgeburten, Fertilität, Folgekosten von Thrombosen+ Schlaganfällen+ anderen Syndromen, Durchimpfung von Staatsdienern….so ein Kollaps kommt schnell, ohne Warnung und ohne Exit für die betroffene Gesellschaft.

      Langfristiges Denken war alte Normalität.

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        “Noch verharren Preise (Aktien) auf künstlichen Niveaus.”

        Nicht das “Risiko” vergessen, dass es evtl. noch viele Jahre negative (Real)Zinsen auch für langlaufende Anleihen geben könnte.
        Verbunden mit den angestrebten höheren Inflationsraten als in den letzten Jahren, kann es durchaus sein, dass die Aktienmärkte gerade auch in Europa noch (nominal) WEIT höher steigen.

        Ein Inflationsanstieg spürbar über 2%, der sich nicht nur als “vorübergehend” herausstellt, sondern unkontrollierbar wird, dürfte das Kartenhaus arg ins Wanken oder gar den Zusammenbruch bringen. Denn dann wird es eng für eine fortwährend expansive Geldpolitik, die fundamentale Schwächen jahrelang überdecken kann. Politische Krisen gibt es dann gratis dazu… Ausgang offen.

        Aber ja, langfristig planen ist kaum mehr möglich. Denn nichts ist unmöglich.
        Wichtig wird sein, zu erkennen, ob die nächste (kleinere) Krise wieder nur ein Dip ist oder der Anfang vom großen Zusammenbruch. Wird imho schwierig.
        “Expect the best. Prepare for the worst. Capitalize on what comes.” So leicht geschrieben und doch so schwer…

      • Jacques
        Jacques sagte:

        @troodon:
        Wir werden in der Eurozone keine großartige Inflation schaffen. Darin hat die EZB seit der Finanzkrise versagt. Jetzt haben wir mal die hohen krisenbedingten Basiseffekte bei der Inflationsrate, aber danach wird die Luft wieder raus sein.
        Die FED überlegt ja schon offen wie und wann man das Tapering angeht und das werden sie. Der Kapitalmarkt rechnet mit höheren Zinsen, insofern würde mich mich dem nicht widersetzen. Die Zinsdifferenz wird auch bei uns zu höheren Bund-Renditen führen. Die EZB wird die nächsten 5 Jahre um eine Normalisierung nicht herumkommen, da mittlerweile der Niedrigzins selbst eine Gefahr für die Finanzstabilität ist. Wir züchten hier in Deutschland und bspw. den Niederlanden eine prächtige Immobilienblase heran. Das sind sozialpolitische Bomben, die hauptsächlich aus der Geldpolitik resultieren.
        Die Staatsanleihen können auch im Euroraum höher verzinst sein, ein Drittel der Schulden gehören sowieso der EZB. Und sie kann auch weiter Staatsanleihen kaufen und die Renditen bei 2-3% deckeln, wo wäre das Problem? Dann zahlen die Staaten eben 3% an sich selbst. Die Zinslast in den Staatshaushalten wurde in den letzten 10 Jahren massiv gesenkt, die Haushalte geben historisch wenig für ihre Zinsen aus. Die Staatsfinanzierung ist also kein Problem.
        Wenn die EZB keine Einsicht zur Normalisierung zeigt, dann sehe ich schwarz.

        @Alexander:
        Lassen Sie das doch bitte bezüglich den Impfstoffen.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Ihre Annahme hängt davon ab, dass sich deutliche negative Zinsen gegen private Anleger dauerhaft (*10Jahre) durchsetzen lassen, ohne das Kartenhaus zum Einsturz zu bringen.

        (*Dieses 10 Jahre Experiment läuft schon seit einigen Jahren, die Restzeit ist unter 10J.)

        Negative Staatsanleihezinsen drücken die Sätze für alle Schuldner, vgl. Junk Bonds – obwohl das Risiko von Umsatzausfällen in einer Pandemie bei Privaten nicht durch 1x stimulus checks kompensiert werden kann – der Dimension wegen obwohl die Staatsschulden astronomisch wachsen…..

        Wegen des Risikos nimmt der spread zwischen Aktienbewertung und Realgeschäftszahlen immer weiter zu, so dass die Notenbanken am Ende immer mehr Aktien kaufen müssen um die Bewertungen zu stuetzen….wie wir das erleben….

        Eine Ökonomie ohne Preisfindung generiert keinen Massenwohlstand, sondern pflegt nur noch eine Nomenklatura….

      • weico
        weico sagte:

        @Jacques

        “Die Zinslast in den Staatshaushalten wurde in den letzten 10 Jahren massiv gesenkt, die Haushalte geben historisch wenig für ihre Zinsen aus. Die Staatsfinanzierung ist also kein Problem.”

        Die Staatschulden wachsen aber auch ohne schon Zinslast gewaltig.

        https://www.stiftung-marktwirtschaft.de/fileadmin/user_upload/Pressemitteilungen/2021/Generationenbilanz_2021_Sommer-Update/Praesentation_Generationenbilanz_Sommer-Update_2021.pdf

        Mit Zinslast und weiteren angekündigten Wohlfahrtsträumereien ist diese Entwicklung, gelinde gesagt, FATAL .

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Jaques

        Gentechnisch verändernde Wirkstoffe mit einer bedingten Zulassung unter Alleinhaftung des Empfängers als Heilsversprechen unter indirektem Zwang zu verspritzen – ist das größte ökonomische Risiko seit 1945…..abgesehen von Wissenschaftsleugnung, Ethikverbrechen und geldwertem Opportunismus.

        Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich unwahre Aussagen mache.
        Danke.

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Jaques, 16: 28
        Sie verbitten sich leicht angesäuert von @Alexander die Erwähnung weiterer unbekannter Risken einer mit Not-Zulassung auf den Markt gezwungenen Gen-Injektion-
        verstehen Sie doch lieber den völlig unerwarteten Einbruch der Bio-N-Tech Aktie als Kaufempfehlung, mit dem sicheren Glauben ” Alles-wird-Gut” !
        https://www.google.de/search?q=Biontech-Aktie&source=hp&ei=pIoWYeS-JIWdlwSE8LuwAg&iflsig=AINFCbYAAAAAYRaYtBwBCCTkMHc5mO1hM8tC7gzPToaP&oq=Biontech-Aktie&gs_lcp=Cgdnd3Mtd2l6EAMyBQgAEIAEMgUIABCABDIFCAAQgAQyBQgAEIAEMgUIABCABDIFCAAQgAQyBQgAEIAEMgUIABCABDIFCAAQgAQyBQgAEIAEOg4ILhCABBDHARDRAxCTAjoFCC4QgAQ6CwguEIAEEMcBEKMCOgsILhCABBDHARDRAzoJCAAQQxBGEPoBOgQIABBDOgoILhDHARDRAxBDUKZYWId8YIGJAWgAcAB4AIABqgKIAc0OkgEFOS4yLjOYAQCgAQE&sclient=gws-wiz&ved=0ahUKEwjkoJioo67yAhWFzoUKHQT4DiYQ4dUDCAY&uact=5

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Jaques
        “Wenn die EZB keine Einsicht zur Normalisierung zeigt, dann sehe ich schwarz.”
        Wenn die EZB eine Normalisierung hin zu Realzinsen am KURZEN Ende von Null machen würde, somit nominal ~2%,
        wäre es ebenfalls ein Ritt auf der Rasierklinge.
        Die Energiewende lässt sich einer großen Anzahl von Bürgern sehr gut als oberflächliche Begründung für dauerhaft extrem expansive Geldpolitik verkaufen. Motto “(reale) Negativzinsen oder Klimatod” oder meinetwegen im Falle ein dauerhaft höheren Inflation auch “Inflation statt Klimatod”.

        @Alexander
        “Ihre Annahme hängt davon ab, dass sich deutliche negative Zinsen gegen private Anleger dauerhaft (*10Jahre) durchsetzen lassen, ohne das Kartenhaus zum Einsturz zu bringen.”
        Ja klar. Es ist auch nur eine Möglichkeit unter mehreren. Die Wahrscheinlichkeit ist aus meiner Sicht aber deutlich größer als Null,

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Dr.Lucie Fischer
        “den völlig unerwarteten Einbruch der Bio-N-Tech Aktie ”

        Welch ein Einbruch…
        Ist Biontech schon wieder unter 100 € ?
        In den letzten 3 Monaten trotz des jetzigen “Einbruch” +100%, auf Sicht von 12 Monaten +440%.
        Habe Sie gar nicht schreiben sehen über den vorherigen Anstieg… ;)

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @troodon:
        >Wichtig wird sein, zu erkennen, ob die nächste (kleinere) Krise wieder nur ein Dip ist oder der Anfang vom großen Zusammenbruch.

        Wissen Sie noch, welche Erwartung Sie im Feb/Mrz ’20-Crash bzgl. Kurse hatten? Ich saß offen gesagt mit offenem Mund da, nicht so sehr wegen der Kurse, sondern wegen der Gesamtsituation. Ich dachte, die Kurse würde sich nach unten schwingen so wie 2008. Hat sich statt dessen gleich wieder nach oben geschwungen, obwohl man zu dem Zeitpunkt noch keine genaue Ahnung hatte geschweige denn Quartalszahlen.

        Mir ist nicht klar, wie man Dip von Kollaps unterscheiden können soll – während es passiert.

        @Alexander: Als Steuerzahlungsmittel ist mir der Euro auch langfristig willkommen – das ergänze ich gerne. Hatte nur auf meine Bedürfnisse geachtet ;)

      • Felix
        Felix sagte:

        @ troodon 15.27

        Zunächst mal praktisch: Dip, normaler Crash oder finaler Crash. Das können sie nur mit einer richtigen Abschätzung der Massenpsychologie in dem Moment des Ereignisses abschätzen. Geht ganz gut, finde ich.

        Um das lange Ende der Zinsen zu kontrollieren, gibt es jedoch keine regulatorische Möglichkeit, solange sie nicht endgültig auf ein sozialistisches System umstellen. Im jetzigen System kann eine Zentralbank lediglich den kurzfristigen Zins festlegen, den langfristigen aber nur durch ihre Aussagen und eigene Käufe und Verkäufe beeinflussen.

        Um die Zinsen am langen Ende niedrig zu halten, muss eine Zentralbank daher immer mehr Geld drucken, um damit Staatsanleihen zu kaufen. Das führt über kurz oder zum völligen Währungsversagen.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Thomas M
        “Wissen Sie noch, welche Erwartung Sie im Feb/Mrz ’20-Crash bzgl. Kurse hatten? ”

        Ich war der Auffassung, dass es nicht zum Systemcrash kommen wird und man im historischen Vergleich bei den VDAX Ständen von 60 eher Käufe tätigen sollte bei Zeithorizont > 9 Monate.
        https://think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den-medien/cornavirus-folgt-nun-lehman-2-0/#comment-120278

        Was definitiv nicht meine Erwartung war: “V” Anstieg vom DAX Tief innerhalb von rd. 5 Monaten wieder über 13K und den bombastischen Anstieg der Techs/Nasdaq, die schon drei Monate nach den “Tiefs” neue ATH machten…
        Wenn man die großen Fehler vermeidet (panisch verkaufen und dafür Geld horten), kann man schon zufrieden sein. Auf ein siegreiches Pferd hat man nie genug gewettet ;)
        Hinterher ist alles immer so klar :)

        Selbst mein oberer Zielbereich beim DAX, geschrieben Anfang 2019, für Anfang 2030 von 18-22K erscheint mir langsam zu konservativ. Da war ich auch nicht von langfristig negativen Realzinsen für 10y Bund ausgegangen.

        Für mich ist und bleibt die Geldpolitik der entscheidende Faktor. Wenn die Inflation nicht aus dem Ruder läuft, sehe ich keine sehr restriktive EZB. Gerade vor dem Hintergrund der Energiewende… Stark aufpassen muss man trotzdem, wenn man keine 20 oder 30 Jahre mehr alt ist :(
        Oder all in Krypto :):)

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @trodoon: Danke für den Reply.

        Mit dem V und dem anschließenden Überschießen hatte ich (auch) so gar nicht gerechnet. Das ganze ging zudem so schnell, dass ich dem Braten nicht getraut hab. Zu dem besten Zeitpunkt in Rückblick zum Rebalancieren hatte ich zumindest keine Wirtschaftsinfos, die Vertrauen in die Kursentwicklung gestiftet hätten.

        Als die Arbeitslosenzahlen historisch rekordhoch waren und die Quartalszahlen erst zwei Monate später kamen, fiel es mir zumindest schwer, meinen technischen Alerts zu trauen, die für die ganzen gecrashten Sachen auf grün gingen. (Ich hab die so programmiert, dass sie die Umkehrpunkte der größeren Schwingungen bei den Fonds/ETF feststellen, die auf größere Mittelzuflüsse und -abflüsse zurückgehen müssen.)

        Positiv – wie Sie auch schon gesagt haben: Zumindest keine Panikverkäufe gemacht und es war auch das erste Mal, dass ich die volatilitätsdämpfende Konstruktion meines Portfolios (AV, bin selbstständig) in Aktion sehen konnte. Das Portfolio ist ja am Reißbrett mit Back-Testung konstruiert und folgt der Methode der Golden Butterfly / Permanent Portfolios, die genau für diese Phasen gedacht ist.

        Alles in allem hat mich die Episode wieder einmal Demut gelehrt und noch einmal klar gemacht, dass man als privater Anleger besser mit “stochastischen” Modellen an den Markt rangeht, die Risiken wegmitteln. Wenn’s drauf ankommt, hat man als Privater halt nicht die Infos, die man braucht und ist vielleicht auch persönlich so stark betroffen, dass man anderes im Kopf hat, als clever Geld anzulegen, was man morgen vielleicht schon braucht, weil der Job weg ist.

        Die 2020er-Episode passt m.E. ins Bild meiner Theorie eines ongoing Slow Motion-Crack-up-Booms. Früher gab es attraktive Staatsanleihen als Fluchträume. Die sind mittlerweile komplett verschwunden. Insofern dürfte das Muster zukünftiger Crashs auch anders aussehen als früher, als in Anleihen umgeschichtet wurde und man da vielleicht 1-2 Jahre blieb, um dann langsam wieder in volatilere Anlageklassen umzuschichten.

        >Auf ein siegreiches Pferd hat man nie genug gewettet ;)

        Den merke ich mir :)

      • Jacques
        Jacques sagte:

        @Alexander:
        Es besteht ein Unterschied zwischen gentechnisch veränderter Wirkstoffe (das sind mittlerweile mehr als 10% aller pharmazeutischen Wirkstoffe) und gentechnisch verändernden Wirkstoffen.
        mRNA kann sich nicht in das menschliche Erbgut integrieren. Inwiefern sollte das funktionieren?
        Anders als bei mRNA-Impfstoffen besteht bei Vektor-Impfstoffen ein theoretisches Risiko, dass sich DNA in das Erbgut integriert.

        Ich behaupte nicht das die Corona Impfung völlig ungefährlich ist, aber das ist keine Impfung, auch nicht die schon lang existierenden.

  7. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Es gab ja im Sommer 1971 sogar 2 weltbewegende “Schock”-Entscheidungen von Nixon.

    Die hier nicht erwähnte war, dass Nixon diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik China aufgenommen und die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan (die sich damals genauso als legitime Regierung von ganz China sahen und für das ganze Land sprechen wollten) abgebrochen hatte. Das war im Juli 1971, einen Monat vor der Abschaffung des Goldstandards für den US-Dollar.

    Beides letztendlich sehr gut für China, sehr gut die amerikanische sich immer mehr mit dem Staat verflechtende Oberschicht, sehr schlecht für die amerikanische Mittelschicht – und ein bisschen weniger schlecht für die Mittelschicht in Deutschland, zumindest solange China uns noch als Lieferant für Technologie braucht, die wir dorthin exportieren können. ..

    Antworten
    • Jacques
      Jacques sagte:

      Ich würde mal behaupten, die amerikanische Oberschicht war immer mit dem Staat verflochten.

      Die Globalisierung führte zu einem massiven Angebotsschock an Arbeitskräften.
      Wie man China sieht, dreht der demografische Dampfer bereits in die andere Richtung.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Jacques

        “Ich würde mal behaupten, die amerikanische Oberschicht war immer mit dem Staat verflochten.”

        Nein, bei weitem nicht in dem Ausmaß wie heute.

        Ein Beispiel, weil es gerade so schön passt: Ebenfalls im Sommer 1971, allerdings schon im Juni, wurden auch die “Pentagon Papers” von Whistleblower Daniel Ellsberg in der Washington Post veröffentlicht, was der Nixon-Regierung überhaupt nicht gefiel und amerikanische Kriegslügen in Vietnam offenlegte. Die Regierung wollte der Zeitung die Veröffentlichung untersagen, verlor aber vor dem Obersten Gerichtshof der USA, der in seinem Urteil den schönen Satz “The press was to serve the governed, not the governors” formulierte.

        Heute gehört die Washington Post einem gewissen Jeff Bezos und Whistleblower müssen im bösen Putin-Russland Asyl beantragen oder vegetieren in der Auslieferungshaft vor sich hin. Fragen Sie mal Edward Snowden und Julian Assange.

        Und die großen Social-Media-Konzerne arbeiten proaktiv mit der Regierung zusammen, um die Veröffentlichung von für die Regierung unangenehmen Meinungsäußerungen gleich auf ihren Plattformen zu zensieren.

        “Die Globalisierung führte zu einem massiven Angebotsschock an Arbeitskräften.”

        Ja, und das größte für die globale Wirtschaft ungenutzte Reservior an solchen Arbeitskräften war in den 1970er Jahren China. Deshalb enfaltete die außenpolitische Entscheidung Nixons ja so eine riesige wirtschaftliche Wirkung.

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Jacques Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.