„Gebühren fürs Nichtstun?“

Große Aufregung: Aktive Fonds sind gar nicht so aktiv, wie sie tun und wie man denkt. Mich wundert daran nur die Aufregung, sind doch die Daten schon lange bekannt. Ich habe in meiner kleinen Serie zur Geldanlage klar darauf hingewiesen, dass es sehr wichtig ist, selektiv zu investieren. Deshalb sind die Indizes und alles, was sich daran ausrichtet, keine gute Idee. Natürlich ist es noch schlimmer, sich am Index zu hoher Kosten auszurichten! Die F.A.Z. berichtet:

  • „Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht will dem Verdacht von Inaktivität bei als aktiv vertriebenen Fonds nachgehen. (…)  Ergibt sich daraus der Verdacht, dass das Fondsmanagement nur einen Index nachbildet („closet indexing“), wird sich die Bafin in einem zweiten Schritt in jedem Einzelfall darlegen lassen, ob die Fonds auch tatsächlich aktiv verwaltet werden.“ – bto: Vermutlich wird sogar etwas getan, aber die Manager haben Angst.
  • „Es geht dabei um den Vorwurf unangemessener Fondsgebühren. Indexfonds, die schon dem Namen nach nichts anderes tun, als einen Index möglichst genau nachzubilden, und deswegen auch als passive Fonds bezeichnet werden, verlangen deutlich niedrigere Gebühren als aktiv gemanagte Fonds.“ – bto: Das muss sich tendenziell ändern. Dennoch bin ich kein Fan von Indexfonds! Da ist zu viel Müll enthalten (Banken, Versicherungen, Versorger, Luftlinien).
  • Ein zweiter Vorwurf ist die unrichtige oder sogar irreführende Information über die Anlagestrategie von Fonds. Zu nah an ihrem Vergleichsindex (Benchmark) angelehnte Fonds würden den Eindruck erwecken, sie würden durch ihr aktives Fondsmanagement einen Mehrwert gegenüber der bloßen Geldanlage in einem Indexprodukt generieren, in Wahrheit aber einfach nur die höheren Fondsgebühren kassieren.“ – bto: Das geht natürlich nicht!
  • „Zahlreiche Studien haben in der Vergangenheit gerade bei großen Flaggschifffonds immer wieder eine sehr große Nähe zu ihren Vergleichsindizes festgestellt und damit den Mehrwert des teuren aktiven Fondsmanagements hinterfragt.“ – bto: was auch an der Größe liegt!

Nicht neu. Aber deshalb nicht in die Falle Indexfonds tappen. Ich erinnere an Wölfe und Schafe!

 

→ F.A.Z.: „Gebühren fürs Nichtstun?“, 23. Februar 2016