FuW: In Italien tickt eine Zeitbombe

Der nachfolgende Kommentar im Blog der FINANZ und WIRTSCHAFT erschien noch vor dem (vorläufigen) Ende der neuen Regierung in Italien. Er zeigt sehr schön, dass es in der Tat so oder so nicht so schnell zu einer neuen Eurokrise kommt. Weil die EZB einen so guten Job gemacht hat und die Italiener sich langfristig zu supertiefen Zinsen finanziert haben. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

Es lohnt sich dennoch, diese Fakten im Hinterkopf zu haben:

  • “Die Sorge besteht, dass die höheren Marktzinsen die angespannte Haushaltslage sprengen könnten. Italien muss jedes Jahr rund 250 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufnehmen (…). Steigen die Marktzinsen, zahlt der Staat mehr.”  bto: so die Theorie. In der Praxis dauert es sehr lange, bis sich die gestiegenen Zinsen auswirken.
  • “In den vergangenen Jahren sind die Zinsen so kräftig gesunken, dass die Finanzierungskosten immer noch niedriger liegen als früher. Selbst dann, wenn die Zinsen steigen.”  bto: Das ist das Werk der EZB. Es gibt keinen Druck mehr.
Quelle: FuW, Datastream
  • “Am Höhepunkt der Euroschuldenkrise 2012 zahlte der italienische Staat einen Durchschnittszins von 4,38 % auf seine Schulden. Gegenwärtig sind es 2,8 %. (…) Selbst wenn die Zinsen weiter steigen, verteuert sich der Schuldendienst nur sehr langsam. (…) Die Bank Intesa Sanpaolo schätzt, dass der «Breakeven» frühestens 2020 erreicht wird, der Zins für Neuemissionen also gleich hoch sein wird wie die Durchschnittsrendite.” bto: Bis dahin könnte die neue Regierung also tun, was sie will. Es hätte keine kurzfristigen Konsequenzen.
  • “Auch die Gläubigerstruktur hat sich entschärft. Der Anteil ausländischer Banken, Hedgefonds und Kleininvestoren hat markant abgenommen. 2008 war die Hälfte der italienischen Schuldtitel in den Händen von Anlegern im Ausland. Heute ist es nur etwas mehr als ein Drittel. Plötzliche Verkaufswellen wie jene von 2011–2012, als die Gläubiger aus dem Ausland gleich scharenweise abzogen, sind somit weniger riskant.” bto: Viel wichtiger ist, die rote Linie geht nach oben!

Quelle: Bruegel, FuW

  • “Seit dem europaweiten Anleihenkaufprogramm sind die Europäische Zentralbank und die Banca d’Italia, die vier Fünftel der Ankäufe auf ihre Bücher nimmt, zum wichtigsten Gläubiger Italiens geworden. Sie halten fast ein Fünftel der Schuldtitel und damit erstmals mehr als die Geschäftsbanken des Landes.”  bto: Da sage noch jemand, dass es keine Monetarisierung der Schulden ist!
  • “Italiens Geschäftsbanken haben ihre Staatsanleihenbestände in den vergangenen drei Jahren nur leicht abgebaut. Sie bleiben auch aus diesem Grund die grösste Schwachstelle des drittgrössten Euromitglieds. Wegen ihrer umfangreichen BTP-Portefeuilles hängt die Profitabilität der Banken immer noch vom Kursverlauf der Anleihen ab. (…) Ein anhaltender scharfer Zinsanstieg respektive ein BTP-Kursverlust führt allerdings dazu, dass Italiens Banken ihre Risiken zurückfahren. Sie vergeben weniger Kredite – und das bremst die Wirtschaft.”  bto: Da soll doch jetzt die Bankenunion helfen :-)

Fazit: “Es droht aber kein Staatsbankrott und damit keine Euroschuldenkrise. Sondern höhere Zinsen in Verbindung mit den hohen Steuern und Abgaben, und die könnten das Land schon bald in die nächste Rezession treiben.”  bto: Es ist so einfach, solange die EZB alles kauft, gibt es keine Krise. Super.

fuw.ch: “Baltensperger: ‚In Italien tickt eine Zeitbombe‘, 25. Mai 2018

Kommentare (24) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Jetzt also auch H.-W. Sinn unmissverständlich:

    https://www.wiwo.de/politik/europa/gescheiterte-regierungsbildung-oekonom-sinn-haelt-euro-austritt-italiens-fuer-wahrscheinlich/22625578.html

    Daraus:

    >Zum Sprengsatz für die Währungsunion könnte laut Sinn vor allem die von Lega und Cinque Stelle vorgebrachte Idee einer Parallelwährung werden. „Zu einem solchen Schuldschein-Konstrukt dürfte es über kurz oder lang vermutlich schon deshalb kommen, weil sich das höhere Defizit kaum anders wird finanzieren lassen.“, schreibt Sinn >

    Das ist richtig.

    >„Eine Parallelwährung würde dazu dienen, die EU-Partner gefügig zu machen. Andererseits böte sie die Option, sofort aus dem Euro-Verbund auszutreten.“>

    Der zweite Satz ist richtig, der erste m. A. n. spekulativ – und außerdem falsch.

    Wie könnten denn die EU-Partner gefügig gemacht werden?

    Die italienische Regierung müsste anbieten, dass sie auf die Parallelwährung verzichtet, wenn im Gegenzug die EU entweder a) die Finanzierung der jährlichen Mehrausgaben – Stand der Regierungsvereinbarung EUR 100 Mrd. plus – aus dem EU-Haushalt übernimmt, oder b) die EU sicherstellt, dass sich der hochverschuldete italienische Staat jedes Jahr um diese Summe mehr verschulden darf (mit oder ohne Hilfe der EZB oder eines EU-Fonds) oder c) – sagen wir – per Schuldenschnitt EUR 500 Mrd. erlassen werden und sich das Land um die jährlich EUR 100 Mrd. mehr verschulden darf, um in 5 Jahren wieder auf dem alten Schuldenstand zu sein.

    Darauf kann die EU nicht eingehen, weil mit jedem dieser Vereinbarungen ALLE Dämme brechen würden. Als nächstes kämen Portugal und Spanien mit der Forderung, dass ihnen Gleiches zu gewähren sei. Und die Griechen würden schäumen, weil sie sich die letzten Jahre zu recht als verar**** fühlen würden.

    Andere Deals, wie etwa eine Bankenunion, um das Ausfallrisiko insbesondere bei Insolvenzen italienischer Banken zu übernehmen, wird es nicht geben. Kauder hat das öffentlich für die Abgeordneten der CDU ausgeschlossen, FDP- und AfD-Stimmen gibt es dafür nicht. Merkel sind die Hände gebunden.

    Die italienische Koalitionsregierung wiederum kann nicht auf die EUR 100 Mrd. Mehrausgaben verzichten, weil sie bei einem Verzicht ihr Wahlversprechen brechen würde und sie weg vom Fenster wäre, weil die Italiener, die diese Parteien gewählt haben, sich verar**** fühlen würden.

    Das ist meinem Verständnis nach die Situation.

    Der Mechanismus ist einfach:

    Lang andauernde prekäre Verhältnisse, wie etwa hohe Arbeitslosigkeit → keine Lösungen durch die etablierten Parteien der Mitte → Wahlgewinn nationalistischer Parteien mit Anti-EU/Euro-Einstellung und fantastischen Wahlversprechen → Konsenslösung in der EU/Eurozone nicht mehr möglich, weil Zuschütten mit Geld nicht mehr realisierbar → letztlich Zerfall der EU/Eurozone.

    Der Ablauf ist geradezu zwangsbehaftet.

    Allerdings, auch das muss man sehen:

    Als Frankreich mit dem FN und insbesondere dessen programmatisch OFFEN angekündigten AUSTRITT aus der Eurozone am Abgrund stand, bekam Macron seine Chance.

    Die beiden Parteien, die eine Koalitionsregierung in Italien bilden wollen, sind cleverer.

    Sie verschrecken nicht die Wähler, sondern verteilen Geschenke.

    So geht’s.

    Antworten
    • Axel
      Axel sagte:

      @Dietmar Tischer
      Naja, gucken wir mal was der Juni bringt. Selbst die Italiener wissen ja, daß die Wahlversprechen Wahlversprechen sind. Man hat sich eben …versprochen.
      Ich glaube nicht, daß sie wirklich glauben, daß es jetzt Geld vom Himmel regnet, die Flüchtlinge morgen nach Lybien zurückkehren werden und plötzlich der hochkonjunkturbedingte Fachkräftemangel ausbricht.
      Vielmehr ist das Wahlergebnis eine Abrechnung mit den etablierten Parteien. Man hats den “Großen” gezeigt und nun ist der Dampf erstmal aus dem Kessel.
      Wenn es hart auf hart kommt und es ganz real ans eigene Leder geht, hat schon manch ein Marktschreier das flöten gelernt.
      Wenn ich mich recht erinnere, gab es in Griechenland auch viel Gewitterdonner. Es gab dort sogar eine Volksabstimmung, ich glaube für den Euroaustritt, o.ä. Und was ist passiert? Man hat sein Unrecht beklagt und Demokratie gespielt, das wars. Nur heiße Luft.
      Die Politiker sind doch nicht so blöd und treten aus dem Euro aus und gehen dann betteln. Lieber die EU mit Drohgebärden etwas erpressen und der Bevölkerung Teilerfolge präsentieren, um dann von ihren satten Saläre in Euros das Leben genießen.
      Das wäre zumindest rational. Da das Temperament allerdings auch eine Rolle spielt, ebenso wie das Ego und eine ideologische Radikalität, ist eine Wiederholung der griechischen Strategie nicht gewiß. So betrachtet könnte man sich beim erpressen auch verzocken. Viele Narzissten haben mit ihrer Hybris schon ganze Unternehmen ruiniert.

      Ein Idee wäre vielleicht noch, daß BIP anzuheben. Gab es nicht mal die EU Regelung, daß Prostitution, Drogengeschäfte, Schwarzarbeit, etc… mit ins BIP mit eingerechnet werden dürfen? Könnte man diese Summe im Land der Mafia nich einfach ein ganzes Stück nach oben schrauben und so wieder Luft zum Atmen haben, sprich neue Schulden für die Wahlversprechen aufnehmen? Das wäre zwar unfaßbar billig, entspräche aber ganz dem Geiste der EU…

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  2. Azius
    Azius sagte:

    Es könnte sogar vermutet werden, dass die Siegerparteien mit Absicht die jetzige Lage durch Umstände herbeigeführt geführt haben, indem Leute für Regierungsposten nominiert wurden, die absolut inakzeptabel für das Brüsseler System waren.
    Wieso?
    Schon allein, dass Wahlergebnisse in Brüssel nicht zählen, wenn sie nicht brüsselkonform sind und die Brüsseler Demokratie ein Potemkinsches Dorf ist, macht die italienische Wahl so außergewöhnlich, nach Katalonien.

    Auch die kleinen Leute lernen dazu.

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    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Azius

      Die kleinen Leute lernen nicht wirklich dazu.

      Aber wenn sie einmal “bockig” sind, ist “gutes Zureden” kontraproduktiv und verschlimmert aus Sicht von Brüssel die Lage.

      Italien liefert gerade das Bilderbuchbeispiel dafür.

      Oettingers falsch wiedergegebene Bemerkung wurden als Belehrung aufgefasst und in bester Wahlkampfmanier in Einmischung umgemünzt.

      Vor allem die Lega steht glänzend da nach neuesten Umfragen und die 5-Sterne haben nichts verloren.

      Antworten
  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    > Italiens Geschäftsbanken haben ihre Staatsanleihenbestände in den vergangenen drei Jahren nur leicht abgebaut. Sie bleiben auch aus diesem Grund die grösste Schwachstelle des drittgrössten Euromitglieds. Wegen ihrer umfangreichen BTP-Portefeuilles hängt die Profitabilität der Banken immer noch vom Kursverlauf der Anleihen ab. (…)>

    Das ist die kritische Bruchstelle.

    >Ein anhaltender scharfer Zinsanstieg respektive ein BTP-Kursverlust führt allerdings dazu, dass Italiens Banken ihre Risiken zurückfahren. Sie vergeben weniger Kredite – und das bremst die Wirtschaft.“ –>

    Das ist die andere, „weichere“, aber genauso fatale Bruchstelle.

    Zahlen dazu, in welchem Umfang europäische Banken italienische Staatsanleihen halten, auf die sie bei steigenden Zinsen Abschreibungen vornehmen müssten.

    Die Zahlen sind vom 18. Mai 2018, also taufrisch.

    https://platform.mi.spglobal.com/web/client?auth=inherit&sf190094156=1 – news/article?id=44653885&cdid=A-44653885-10794

    Die Commerzbank ist mit schlappen EUR 10 Mrd. dabei.

    >Da soll doch jetzt die Bankenunion helfen :-)>

    SOLLTE, wird aber nicht.

    Hier:

    https://www.welt.de/wirtschaft/article176799738/Italien-Bundesregierung-verhaelt-sich-ruhig-Parteien-zunehmend-besorgt.html

    Daraus:

    >„Ohne Rückkehr zu einer verantwortungsbewussten Finanzpolitik Italiens wird die Unionsfraktion im Deutschen Bundestag einer weiteren Vertiefung der Währungsunion mit weiterer Risikoübernahme durch Deutschland nicht zustimmen“, droht Rehberg daher. „Wenn ein Partner sich nicht an Regeln hält, kann er nicht erwarten, dass ihm Vertrauen für die Verabschiedung neuer Regeln entgegengebracht wird.“

    „Es geht nicht darum, dass die Bundesregierung Italien Vorschriften machen soll, sondern dass sich Italien an die selbst mitbeschlossenen Verträge hält“, sagt Otto Fricke von der FDP.>

    Wenn es um UNSER Geld geht, berufen wir uns auf die Spielregeln.

    Die Deutschen verstehen das und werden dazu nicken.

    >Mit dem Hinweis auf Vertragstreue und Zuverlässigkeit allerdings wird man die Italiener vermutlich kaum zu einer – aus deutscher Sicht – vernünftigeren Politik animieren können.>

    Natürlich nicht, aber darum geht es auch nicht.

    Es geht darum, WER für unvernünftige Politik bezahlt bzw. Risiken übernimmt und weiter darum, ob WIR das sein sollen.

    Hier ein „Experte“:

    >Jeromin Zettelmeyer, einst Abteilungsleiter unter Sigmar Gabriel (SPD) im Bundeswirtschaftsministerium, rät den Europäern, Italien zumindest in einem entscheidenden Punkt entgegenzukommen: der europäischen Bankenunion.

    „Italien braucht einen klaren Fahrplan in Richtung Bankenunion“, sagt Zettelmeyer, der jetzt für das renommierte Washingtoner Peterson Institute arbeitet. Er empfiehlt ein Quidproquo. Die italienischen Banken bauen rigoros die hohe Konzentration eigener Staatsanleihen in ihren Büchern ab, und der Rest Europas kommt ihnen bei einer gemeinsamen Einlagensicherung entgegen.>

    Dieser Zettelmeyer hat bei Gabriel nichts gelernt und in Washington ist er auch nicht klüger geworden.

    Denn er setzt wiederum auf VERTRÄGE und die Einhaltung von REGELN.

    Das ist schon lange tot und ist es immer noch.

    Jetzt, das es um UNSER GELD geht, erfolgt die Beerdigung solcher Ideen.

    Die Mehrheit dafür ist im Bundestag vorhanden.

    An ihr kommt keiner mehr vorbei, der hierzulande politisch überleben will.

    >Fazit: „Es droht aber kein Staatsbankrott und damit keine Euroschuldenkrise.>

    Falsche Schlussfolgerung, richtig ist:

    Es droht zunächst kein Staatsbankrott, aber eine Krise, die zu einer Euroschuldenkrise führen könnte, wenn die MÄRKTE diese Krise richtig einschätzen – als POLITISCHE Krise. Tun sie das, werden die Zinsen für italienische Staatsanleihen steigen und damit die Banken unter Druck setzen.

    In diesen Mechanismus kann Draghi und seine EZB NICHT eingreifen.
    Denn die EZB wählt nicht die nächst italienische Regierung.

    Und:

    Auch auf Spanien schauen, da wackelt auch eine Regierung.

    Antworten
    • troodon
      troodon sagte:

      “Auch auf Spanien schauen, da wackelt auch eine Regierung.”
      Absolut richtig. Allerdings sehen die Umfragen dort (stabil seit der letzten Parlamentswahl) PSOE und Podemos nicht als Gewinner bei einer möglichen Neuwahl: PP sehr wahrscheinlicher Verlierer, aber Ciudadanos als wahrscheinlicher Gewinner. Aber kann sich natürlich noch ändern. Und im Falle dessen wäre natürlich ein eurokritischer Block Italien/Spanien noch gefährlicher für den Bestand der Eurozone.
      https://en.wikipedia.org/wiki/Opinion_polling_for_the_next_Spanish_general_election

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    • SB
      SB sagte:

      @Dietmar Tischer:

      “Dieser Zettelmeyer hat bei Gabriel nichts gelernt und in Washington ist er auch nicht klüger geworden. Denn er setzt wiederum auf VERTRÄGE und die Einhaltung von REGELN. Das ist schon lange tot und ist es immer noch.”

      Diese linken Idioten kennen nichts anderes als (grenzenloses) “Vertrauen”, auch dann, wenn dieses schon x-mal enttäuscht wurde. Aber anders lässt sich der (International-) Sozialismus im Gewand eines europäischen Zentralstaates nicht umsetzen. Deshalb gilt: vorwärts immer, rückwärts nimmer.

      “Jetzt, das es um UNSER GELD geht, erfolgt die Beerdigung solcher Ideen.”

      Durchaus möglich. Ob des “Jetzt” bin ich mir nicht so sicher.

      “Die Mehrheit dafür ist im Bundestag vorhanden.”

      Wie begründen Sie diese Aussage?

      Antworten
  4. Dr. Doom
    Dr. Doom sagte:

    Es passiert nichts. Alles bleibt wie es ist. Keiner geht Pleite. DIe Konjunktur geht mal auf, mal ab. Aber wenn es hart auf hart kommt, ist die EZB zur Stelle.

    All die Hiobsnachrichten die man hier lesen kann, sind für die Katz. Womit man rechnen muss :
    – Immobillien werden immer teurer, dadurch immer höhere Miete ( Inflation )
    – Nebenkosten steigen ebenfalls immer weiter ( Inflation )
    – Der Euro wird die neue Lira ( Kaufkraftverlust. Ebenfalls Inflation ).
    – DIe Altersvorsorge ist fürn Ar…h. Also jetzt leben und genießen
    – Irgendwann kommt der Break Even Point. Wenn es wieder mehr Jüngere als Rentner gibt ( Mathematisch zwangsläufig ), danach wird es wieder besser
    – Man hat die Macht der EZB einfach unterschätzt

    und zu guter letzt : Es wird enden wie in Japan. Schulden werden aufgekauft und annuliert

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      Machen Sie es doch in der Zwischenzeit wie die Linksradikalen in Berlin und besetzen einfach ein paar Wohnungen, wenn sie zu teuer zum Kaufen oder Mieten geworden sind. So flankiert sozialistische Wohnungspolitik die sozialistische EZB-Währungspolitik. ;)

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Dr. Doom

      >DIe Konjunktur geht mal auf, mal ab. Aber wenn es hart auf hart kommt, ist die EZB zur Stelle.>

      Strukturelle Verwerfungen in der REALWIRTSCHAFT gibt es nicht, aber dafür eine EZB, die zur Stelle ist.

      Dahinter steckt der Kinderglaube, dass mit Geld alles zu reparieren ist.

      Dreimal Inflation und dann der Ratschlag für Leute, die als Arbeitslose mit der Inflation klarkommen müssen:

      >Also jetzt leben und genießen>

      Offensichtlich braucht man ein „Dr.“ vor dem Namen, um solche Einsichten verkaufen zu können.

      Antworten
      • markus
        markus sagte:

        So unsinnig ist das nicht. Zumindest nicht, wenn man noch in Lohn und Brot ist. Wenn Inflation und Einkommen im Gleichschritt steigen, dann ist es zumindest für Otto Normaleinkommer mit überschaubarem Vermögen erträglich. Das Problem ist, dass die Verlierer, die bisherigen Nutznießer sind und das Feld nicht kampflos räumen werden (z.B. indem sie unterbinden dass Hartz4 und wahrscheinlich auch ALG I nicht im Gleichschritt mit den Löhnen steigen – letzteres z.B. durch kalte Progression der Deckelung).

    • RW
      RW sagte:

      Man sollte sich vorher noch mit Aktien aus der ganzen Welt eindecken, damit man möglichst lange Geld sowie einen Inflationsschutz zur Verfügung hat. Es geht immer weiter s, Winston Churchill: “Was zählt, ist couragiert weiterzumachen.” Negative Wellen wie in diesem Blog oder Trübsal blasen brauchen wir nicht. Der Zug für eine Korrektur der Eurogeschichte ist schon längst abgefahren. “Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.” (Gorbatschow) Der Satz gilt auch für die Eurokritiker.

      Antworten
  5. pronto!!!
    pronto!!! sagte:

    Italien ist (noch) nicht Griechenland, hat mit einem Drittel der Einwohner Rußlands ein höheres BIP als die ehemalige Weltmacht und wie man an Japan sehen kann, ist die Menschheit schon mit größeren Finanzproblemen fertig geworden.

    Zudem mit einer zukünftigen Flattax von 15% idealer Wohn- und Steuerstandort für Privatiers mit vielen preiswert (teilweise bis zu 50% günstiger als vor 10 Jahren) zu erwerbenden, jedoch teilweise erdbebengefährdeten Immobilien, die man je nach Landesteil nur selten beheizen und deshalb auch nicht wärmedämmen muß:

    https://www.immobiliare.it/

    Von den Jahreszinsen (!) aus US-Treasuries eines Kapitals von US$ 2 Mio. kann man sich fast überall schon eine nette Wohnung kaufen, d. h. für wohlhabende Personen quasi aus der Portokasse.

    https://www.confedilizia.eu/wp-content/uploads/2018/01/Estratto-Financial-times.pdf

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohnen/italiens-immobilienpreise-sinken-investoren-sollten-aufpassen-13778542.html

    https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2018/01/14/italien-immobilienmarkt-wird-zum-risiko-fuer-banken/

    Antworten
  6. Azius
    Azius sagte:

    Dass in Italien der Präsident in diktatorischer Form die Reißleine ziehen musste und zwar sehr ungehobelt und offensichtlich, ist ein enormer Erfolg,
    denn das dokumentiert, dass das €uro-System ganz erheblich angeschlagen ist und trotz offensichtlicher Manipulationen und weit verzweigten Finanz-Netzwerken nicht mehr zuverlässig und problemlos funktioniert.

    Die beiden betrogenen Gewinnerparteien haben zusammen über 60% der Stimmen im Parlament und können dem Brüsseler- Finanzjongleur das Regieren unmöglich machen.

    Die Brüsseler Demokratie wurde durch die eigenen „Eliten“ sehr plakativ ins Schaufenster der Doppelstandards gestellt.

    Antworten
  7. SZ
    SZ sagte:

    Die Frage ist doch wie schnell die Zinsen bei einem Vertrauensverlust steigen würden. Sollte eine eurokritische Regierung ans Ruder kommen und die EZB dann nicht kräftig weiter kaufen, könnten die Zinsen für neue Papiere sehr schnell nach oben schießen. Dann wäre man vielleicht schon 2019 wieder bei Werten die wir 2012 gesehen haben. Gerät die Herde in Panik geht alles ganz schnell…

    Antworten
    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      @SZ: Dass eine eurokritische Regierung ans Ruder kommt, ist nicht unwahrscheinlich. Dass die EZB aufhört zu kaufen, m.E. schon.

      Die Panik kommt, wenn man auch den bisherigen Nordländern nicht mehr richtig traut. Denn da ist keiner mehr da, der als vertrauenswürdige letzte Instanz noch dahinter steht.

      Antworten
    • Jacques
      Jacques sagte:

      Ich halte die Aussagen in dem Artikel auch für Unsinn.
      Man sehe sich mal den scharfen Anstieg 2012 an.
      Genau so würde es dann auch aussehen, wenn nicht gar stärker.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Jacques

        Sie haben nicht verstanden, dass es einen UNTERSCHIED zu 2012 gibt.

        In 2012 haben die MÄRKTE gegen zu hohe STAATSVERSCHULDUNG agiert und die Spreads der Staatsanleihen hochgetrieben. Draghi hat DIREKT dagegengehalten und konnte das auch erfolgreich mit seinem „Whatever it takes … „

        Jetzt oder als nächstes wird Italien vermutlich eine REGIERUNG bekommen die a) die EXTREM hohe Staatsverschuldung sehr stark erhöhen wird und b) von der EZB NICHT „erlöst“ werden kann, wenn diese Erhöhung der Staatsverschuldung wie beabsichtigt vorwiegend mit einer PARALLELWÄHRUNG finanziert wird.

        Das ist ein ganz ANDERES Krisenszenario.

        DARAUF werden die Märkte reagieren.

  8. SB
    SB sagte:

    Obwohl die Argumente kurzfristig beruhigen, bleibt der Grundtenor, der da heißt: Unsicherheit. Und Investoren mögen keine Unsicherheit. Und die Investoren steuern nunmal “die Märkte”. Abgesehen davon sehen wir anhand der steil ansteigenden EZB-Kurve, wo ein immer größerer Teil der Schulden liegt: bei den Eurozone-Mitgliedsstaaten und da aufgrund seines Haftungsanteils zuvorderst bei Deutschland, also beim deutschen Steuerzahler. Deshalb gibt es (noch) keine Krise. Na prima! So habe ich mir Europa vorgestellt. Ein (international-) sozialistisches Großprojekt.

    Antworten
    • Aber Ja
      Aber Ja sagte:

      Die Schulden werden monetarisiert und irgendwann angeschrieben. Da wird nieland direkt zahlen, sondern der Euro wird zur Weichwährung. Das ist aber nicht schlimm, denn Dollar und Yen und Renminbi sind ja in derselben Lage. Also hohe verdeckte Inflation bei niedrigen Zinsen für längere Zeit

      Antworten

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