Fünf Millionen An- und Ungelernte drücken die Produktivität

Erinnern Sie sich noch an die heftige Diskussion im Jahre 2015? Damals gehörte ich zu den wenigen, die laut und deutlich den wirtschaftlichen Nutzen der Zuwanderung in Zweifel zogen. Auslöser war die hanebüchene „Studie“ von DIW-Chef Marcel Fratzscher, der die Zuwanderung als großen Gewinn für Deutschland pries. Dabei handelte es sich um einfache Propaganda, was leicht festzustellen war. Seine Annahmen zu den Kosten der Integration waren viel zu gering angesetzt. Seine Annahmen zu Erwerbsbeteiligung und Gehältern waren völlig überzogen:

→ Der DIW-Faktencheck – Teil 1 (Einführung und Zusammenfassung)

Und in der Diskussion unterstellte er mir, ich sei gegen die Rechnung, weil mir “die Ergebnisse nicht passten“, da er seine Angaben faktisch nicht verteidigen konnte:

→ Streitgespräch Fratzscher – Stelter: „Ihre Botschaft ist fatal“

Wie schlimm sich die Zuwanderung gering Qualifizierter in der Produktivität und damit für unserem Wohlstand niederschlägt, zeigt dieser Bericht aus dem Handelsblatt. Wie immer geht es mir um die nüchterne wirtschaftliche Betrachtung und nicht um humanitäre Gesichtspunkte. Wir müssen halt nur im Hinterkopf haben, dass diese Zuwanderung nicht unsere Probleme der Alterung und damit der Sozialstaatsfinanzierung löst:

  •  “Manchmal werden sie dort ganz einfache Dinge gefragt, wo die Umkleide ist zum Beispiel – und können nur mit den Schultern zucken.‘ Keine Flüchtlinge, sondern Männer und Frauen, die oft schon viele Jahre bei uns leben, aber noch immer sehr schlecht Deutsch sprechen‘. Das macht selbst simple Formulare wie den Urlaubsschein zum Problem. 33 Mitarbeiter absolvierten daher nach der Schicht im Betrieb einen Grundbildungskurs.” bto: Das zeigt zum einen, wie gut es ist, wenn auf betrieblicher Ebene gehandelt wird, es zeigt aber auch, dass wir schon seit Jahren eine Zuwanderung fördern, die ist für ein Hochindustrieland nicht geeignet.
  • Vielerorts herrscht quasi Vollbeschäftigung,zugleich steigen die Anforderungen auch für Ungelernte. Arbeiter in der Logistik, am Band oder in Reinigungsbetrieben müssen heute nicht nur deutsch kommunizieren, sondern ihre Arbeit auch auf Displays dokumentieren. Das können aber viele Helfer gar nicht, weil sie große Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben haben‘, warnt der Bildungsexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Axel Plünnecke.” – bto: Es sind also nicht nur Sprachkenntnisse, die fehlen, sondern es mangelt an den Grundlagen, die auch in der Muttersprache nicht vorhanden sind. Das ist ein sehr schlechtes Zeichen für das Qualifikationsniveau.
  • “Das Problem ist enorm: Nach der Leo-Studie gibt es in Deutschland mehr als sieben Millionen erwachsene, sogenannte funktionale Analphabeten, die nicht flüssig lesen und schreiben. (obwohl Migranten ohne gute Deutschkenntnisse nicht berücksichtigt wurden). 57 Prozent davon arbeiten trotzdem.” – bto: Letzteres freut. Ersteres zeigt, dass es eben eine wichtige Rolle spielt, wer zuwandert.
  • “Manche Migranten sprechen nur so viel Deutsch, dass es für den Alltag reicht. Aber auch viele in Deutschland Aufgewachsene verlassen die Schule nur halbgebildet. Laut den Pisa-Tests erfüllt rund ein Fünftel der 15-Jährigen beim Lesen, Schreiben und Rechnen nicht die Mindestanforderungen.”bto: Das ist ein Armutszeugnis für unser Land und ein sehr schlechter Indikator für künftigen Wohlstand!
  • “Zudem wächst die Bedeutung von Geringqualifizierten sogar: Noch immer hat ein Viertel der Erwerbstätigen keinen Berufsabschluss. Im Zuge des Booms ist die Zahl der an- und ungelernten Erwerbstätigen laut IW zwischen 2013 und 2017 um fast 900.000 auf gut fünf Millionen gewachsen.”bto: Und die stehen im Abschwung zuerst auf der Straße!
  • “Und zwei Drittel der Unternehmen erwarten, dass der Bedarf an Grundbildung der Mitarbeiter künftig noch steigt (…).” – bto: natürlich. Was den Druck auf die Ungebildeten erhöht und damit die Kosten für die Gesellschaft.

 → handelsblatt.com: “So kämpfen Betriebe gegen Analphabetismus und Rechenschwächen”, 19. März 2019