FT: Die Finanz-Tricks der EU funktionieren nicht mehr

Die FINANCIAL TIMES (FT) wirft einen kritischen Blick auf die Finanzhilfen der EU in diesen Krisenzeiten. Die Bilanz fällt ernüchternd aus und endet mit dem Fazit: Monetarisierung bleibt die Antwort:

  • Using the US-like notion of mass debt securitisation as a means of recovery from the coronavirus crash is awfulness with no economic or entertainment value. In the past few weeks, much of the EU leadership has been recaptured by the notion of securitisation. Their hope is that the frightening risks of refloating the European economy can be avoided by creating some new debt ‘vehicles’ with thick ‘tranches’ of legal and bureaucratic language covering a small, liquid core of cash.“ – bto: Wie bei der „Griechenland-Rettung“ geht es doch darum zu verschleiern, wie die Geldflüsse sind. Dazu müssen komplizierte Mechanismen gebaut werden, vor allem damit die Deutschen es nicht kapieren. Zumindest die Bevölkerung. Und dann können sich alle freuen.  
  • EU institutions can use a minimal mutual commitment and trust and turn that into what Americans would call a whole bunch of money. (…) In the case of EU support for small and medium size enterprises, the policy entrepreneurs of securitisation speak of ‘mobilising’ a couple of hundred billion for economic recovery with mere tens of billions of official funding. It is presumably hoped the spending will not be noticed by Dutch politicians, Bild readers and Austrian populists.“ – bto: So ist es und es geht nur darum. Und in diesem Hütchenspiel sind wir die völligen Amateure.
  • In the EU official imagination, ‘mobilisation’ through securitisation can make difficult political-economic choices unnecessary. On a small scale, maybe. Unfortunately, the coronavirus recession is affecting too many enterprises and employees for rescues and recapitalisations to be accomplished behind a veil of pixie dust and euphemisms. The EU’s latest securitised rescue effort for SMEs includes the European Investment Fund’s reconfigured ‘COSME Loan Guarantee Facility’, (…) According to the EIF’s slide-deck version €1bn of EIF ‘resources can, through securitisation and mandate magic, produce €8bn of additional lending for SMEs throughout Europe. This will be accomplished in part through offering financial intermediaries (‘originators’), most of which are banks, support for SME lending through a ‘mezzanine tranche’ of EIF money that could absorb some of the possible loan losses.“ – bto: Das folgt aus der Entstehungsgeschichte. Den Profis geht es ums Geldverdienen, den Politikern um das Verschleiern von Ausgaben.
  • When you read through the 12 page indicative term sheet of the COSME Loan Guarantee Facility, you begin to see the fundamental mismatch between the programme design and the reality of the coronavirus’ disastrous impact on enterprises. According to the term sheet, the ‘Final Recipient’ (the SME borrower) should not be a ‘firm in difficulty. Nor should the final recipient be ‘delinquent or in default in respect of any other loan or lease either granted by the Originator or by another financial institution’. Following a seriously compliant interpretation of these requirements, much of the economy in Europe, at least in some places south of the Rhine, would not be eligible for post coronavirus shutdown assistance.” – bto: Das ist doch wie bei uns mit den KfW-Krediten. Der Staat will Geld geben, aber nicht verlieren.
  • This ‘support’ is a foolish way to get smaller European employers through a dark time. If the intent is to reduce the human toll and create the conditions for an economic recovery, securitisation gimmicks are not the way to do it. Mere tweaking of pre-pandemic indirect EU subsidies will not do the trick. There needs to be a period of zero-interest interim cash support for SMEs on the tax rolls.“ – bto: richtig. Die Idee der Umsatzausfallzahlung.  
  • This could be paid for with zero-interest monetary instruments. Before German and Dutch readers take up their pitchforks, look in your pockets. You will find some brightly coloured zero interest monetary instruments. The US government could pay for the direct cash costs of its wars between 2003 and 2018 with its additional issuance of $100 bills. (That was about $800bn, if you were counting). Would coronavirus recovery be a less justifiable objective to be supported by monetisation?“ – bto: Das kommt doch, aber nicht für 800 Milliarden. Wir reden von Billionen.

→ ft.com (Anmeldung erforderlich):”Mass securitisation as a device for recovery has no economic value”, 25. April 2020

Kommentare (42) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ Wolfgang Selig

    „Aber was ist die Alternative? Welche demokratische Partei stellt sich hin und gibt zu, dass die Konstruktion der EZB und der Gemeinschaftswährung ein Fehler war?“

    Im Nachhinein ist man immer schlauer.

    Aber was ist die Alternative? Welche demokratische Partei stellt sich hin und fordert einen Ausstieg aus dieser Gemeinschaftswährung?

    KEINE bei Sinn und Verstand. Warum? Das hat Herr Tischer hier nun schon mehrfach dargelegt (siehe hierzu auch meine Antwort an Kurt Brand mit weiteren Links zur leidvollen amerikanischen Währungsgeschichte: https://zinsfehler.com/2016/09/25/ein-geldpolitisches-manifest-fuer-europa/#comment-1427)

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  2. Horst
    Horst sagte:

    “bto: Wie bei der „Griechenland-Rettung“ geht es doch darum zu verschleiern, wie die Geldflüsse sind. Dazu müssen komplizierte Mechanismen gebaut werden, vor allem damit die Deutschen es nicht kapieren. Zumindest die Bevölkerung. Und dann können sich alle freuen.”

    Nach Griechenland also Italien > folgt Belgien?

    Griechenland/Bank of Greece/ Eigentümer 100 % private Aktionäre
    Italien/Banca d’Italia/Eigentümer 100 % Banken und Versicherungen
    Belgien/Banque Nationale de Belgique/Eigentümer 50 % Staat, 50 % private Aktionäre

    Quelle:
    https://bankunderground.co.uk/2019/10/18/the-ownership-of-central-banks/
    http://www.econrsa.org/system/files/publications/working_papers/working_paper_457.pdf

    Wissen wir genau, wem wir helfen, sollten die in Aussicht gestellten und in der Diskussion stehenden Hilfen über die jeweiligen NZB organisiert und abgewickelt werden, wenn es darum geht, die “Geldflüsse zu verschleiern”?
    ad Stelter: Diese Aussage versteckt im Kern einen “verschwörungstheoretischen Ansatz”.

    Ich unterstelle, ebensowenig wie der griechischen Bevölkerung (hier: wirksame Solidarität) geholfen wurde, wird der italienischen Bevölkerung geholfen werden.
    ad Griechenland: Die Fundamentaldaten zu Griechenland möge jeder selbst in Erfahrung bringen.

    Uneingeschränkt kann wohl von jedem behauptet werden: Den Profis geht es ums Geldverdienen, den

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  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Monetarisierung bleibt die Antwort:>

    „Bleibt“ ist richtig, weil wir die ganze Zeit schon auf einem „guten Weg“ dahin waren.

    Ich würde aber sagen:

    Monetarisierung ist ab jetzt die UNVERMEIDLICHE und mit nicht mehr VERSCHLEIERBARER Konsequenz einzusetzende Lösung für die Finanzierung dieser globalen Rezession/Depression.

    Inflationsbefürchtungen sind durchaus angebracht, nicht zuletzt, weil noch NIE so VIEL Geld in so KURZER Zeit „mobilisiert“ werden wird, ist aber für die ENTSCHEIDUNG zur Monetarisierung letztlich irrelevant, weil kein Weg daran vorbeiführt.

    Die Märkte haben das übrigens schon verinnerlicht:

    Das BIP der USA in Q1 minus 4,8%.

    HORROR, Verkaufswelle an Wallstreet und anderswo?

    Ach was, die Aktien steigen.

    Warum auch nicht, die „Rettungsfinanzierung“ ist schon allerorten mit Mega-Summen angelaufen.

    Mehr kommt noch, schließlich muss die Bazooka pausenlos nachgeladen werden.

    Um was geht es bei der Monetarisierung in EU/Eurozone?

    >Wie bei der „Griechenland-Rettung“ geht es doch darum zu verschleiern, wie die Geldflüsse sind. Dazu müssen komplizierte Mechanismen gebaut werden, vor allem damit die Deutschen es nicht kapieren. Zumindest die Bevölkerung. Und dann können sich alle freuen.>

    Die „Griechenland-Rettung“ ist der falsche Bezug.

    Sie war relativ einfach, weil weitgehend homogene Retter (Eurozonen-Länder + IWF), ein einziges Land mit einem Problem und einem Realisierungsziel (zu hohe Staatsverschuldung, deshalb Staatsdefizit runterbringen) und einfaches Rettungsvehikel (ESM der Eurozone + IWF)

    Problematisch war, insbesondere in Deutschland, dass die Bail out-Klausel mir nichts, dir nichts verkauft mit Merkels TINA-Spruch missachtet wurde.

    Diesmal:

    Dass wir helfen müssen, steht außer Frage, ist praktisch bei der Bevölkerung schon eingetütet worden.

    Doch diesmal ist die Gemengelage viel KOMPLEXER:

    Nationale Geldmobilisierung (Staatsverschuldung), Eurozonen-Instrumente (u. a. ESM), EU-Instrumente (HÖHERES EU-Budget für die nächsten 7 Jahre), EIB (Bank der EU, mit Kreditvergabemandat für Nicht-EU-Länder),

    Entscheider mit in der Reihung abnehmenden Einflusses: Der Rat (ALLE EU-Regierungen), das EU-Parlament, und die EU-Kommission, EZB.

    Größte Konfliktpunkte:

    a) Finanzierungsquellen (wieviel tragen die Länder direkt, wieviel kommt von den Märkten, wieviel liefert die EZB).

    b) Mittelverwendung (Länderzuweisungen vs. Sektorzuweisungen, Agrar etc. vs. Verwendung, z. B. Energiewende vs. konventionelle Wirtschaft).

    c) Bedingungen (welche Auflagen der Mittelverwendung, Kredite oder „Schenkungen“)

    d) Haftung (wer haftet in welchem Umfang bei welchen Ereignissen).

    e) Parlamentszustimmung (abhängig AUCH von a) bis d).

    Unterm Strich:

    Es wird ein Gehacke und Gezerre wie noch NIE, weil es noch NIE um so viel Geld ging, weil eine FALSCHE Weichenstellung kaum zu korrigieren ist – einmal ist immer wieder, 1,5 Billionen Euro sind längst nicht das letzte Wort –, weil die Verteilungskämpfe zwischen den Ländern parallel zu den Verteilungskonflikten innerhalb der Länder laufen.

    Es ist eine Gemengelage, die m. A. n. überhaupt noch nicht zu überblicken ist:

    Einerseits werden wir vermutlich Infektionswellen haben mit wiederholtem Schließen/Öffnen und folglich immer wieder mehr oder weniger großen Wirtschaftseinbrüchen und -aufschwüngen und andererseits immer wieder mehr oder weniger willkürliche Geldregen, begleitet von tastenden Finanzierungsmodalitäten (Steuern, Abgaben etc.)

    Dazu kommt die globale Entwicklung mit Unwägbarkeiten, die noch im Dunklen liegen.

    All dies bei vermutlich abnehmender politischen Stabilität in vielen Staaten, insbesondere in der EU.

    Denn:

    Die Bevölkerungen messen an dem, was – direkt SPÜRBAR für sie – NICHT mehr finanziert wird und nicht an dem, was alles getan wird.

    Antworten
  4. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Und in diesem Hütchenspiel sind wir die völligen Amateure.”

    Das glaube ich nicht. In diesem Hütchenspiel sind wir die noblen Retter der Welt, die sehenden Auges in ihr Unglück rennen und auch noch stolz auf ihre altruistische Haltung sind. Das ist viel schlimmer. Denn ein Amateur merkt, wenn er beginnt zu verlieren, und hört frustriert auf, solange er nicht süchtig ist. Wie nach 50 € Verlust beim Hütchenspieler in der Fußgängerzone des Urlaubsziels.

    Ein chronischer Wohltäter, ein reuiger Sünder oder ein Größenwahnsinniger hört aber nicht auf. Wie ein Spielsüchtiger, der dem Hütchenspiel verfallen ist. Deutschland hat von allen drei vorgenannten Charakteren etwas. Der Wohltäter gefällt sich trotz Verlusten selbst in seiner moralisch überlegenen Attitüde, die Sünden der Vergangenheit bis 1945 waren wirklich groß (sollten aber explizit m.E. über Kriegsschädenreparationen und ähnliches gebüßt werden und nicht geldpolitisch durch die Hintertür) und der Größenwahnsinn zeigt sich bei Schlagworten wie “Fluchtursachen bekämpfen” oder “das Klima retten”, das im Jahr 2020 aus mathematischen Gründen nicht einmal der Kontinent im Ganzen organisieren könnte, geschweige denn ein im globalen Maßstab mittelkleines Land wie Deutschland.

    Die USA haben ein Sprichwort: “Wenn Du nach 20 Minuten am Pokertisch nicht weißt, wer der Idiot in der Runde ist, bist Du es selbst.” Wenn das Spiel so laufen würde, wären die Deutschen nach den symbolischen 20 Minuten in der Finanzwelt tatsächlich Amateure. Aber so ist es nicht, sonst würde man sich den zahlreichen Kritikern wie Ihnen inhaltlich stellen statt sie weitestgehend zu ignorieren, weil man ihre Thesen für falsch hält. Ihr gelungener Auftritt im Presseclub letzten Sonntag ist nur die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Man hält die Kritiker aber nicht für falsch gewickelt, sondern bezüglich der eigenen Überzeugung und Zielsetzung nur für gefährlich. Das ist viel schlimmer, weil man die inhaltliche Debatte bewusst verweigert.

    Mit der Bezeichnung “Amateur” haben Sie m.E. daher Unrecht. Es gibt genügend Leute, die über Altersarmut, marode Schulgebäude, den Verfall der Infrastruktur, die unzureichende Digitalisierung, die kaputte Bundeswehr, den mangelhaften ÖPNV oder die Fehlverwendung von Entwicklungshilfegeldern Bescheid wissen, um nur einige Beispiele zu nennen, die aus den Wohlstandsverlusten der Deutschen resultieren. Gerade auch in der hohen Politik, der Wissenschaft, den Medien und den Intellektuellen. Aber was ist die Alternative? Welche demokratische Partei stellt sich hin und gibt zu, dass die Konstruktion der EZB und der Gemeinschaftswährung ein Fehler war? Wer stellt sich hin und sagt einer wohlstandsverwöhnten Gesellschaft in einer Blut-, Schweiß- und Tränenrede á la Churchill, dass die politische Führung lange Zeit nur hartes Brot anzubieten hat, weil man die letzten Jahre in die falsche Richtung gelaufen ist? Wer vergrault die Italiener mit einer harten dauerhaften Ablehnung in ihrem Ruf nach Eurobonds? Wer riskiert – brutal gesprochen – sofort in die rechte Ecke gestellt zu werden, weil man dann nicht mehr argumentieren muss? Richtig: keiner. Oder sagen wir: fast keiner. Der Ihnen bekannte Dr. Markus Krall, Professor Max Otte, Dirk Müller und einige wenige andere, die von Mainstreammedien, Hochschulen, Konzernen, Politikern, Kirchenleuten, Gewerkschaftern und Intellektuellen weitestgehend gemieden werden, mehr noch als bei der Finanzkrise, obwohl die Schäden noch größer sind.

    Daher kurz knapp: Es sind keine Amateure, es sind Ideologen.

    Daher hat das nichts mit Amateurwesen zu tun (Landesbanken mit ausländischen Schrottpapieren im Jahr 2008 ausgenommen…). Sondern viel mehr mit “Rette sich wer kann”.

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    • H. Hoffmeister
      H. Hoffmeister sagte:

      Herr Selig,
      Zustimmung ! Die Weltwirtschaft verendet an Ideologien und nicht weil Amateure unterwegs sind. Letzteres würde bedeuten, dass der Amateur den Kräften der Marktwirtschaft zwar vertraut, aber aufgrund mangelnder Kompetenz falsche Entscheidungen trifft. Wir haben es aber mit Ideologen zu tun – einerseits politischen Ideologen, für die der steuerzahlende Plebs eine blackbox ist, die beliebig angezapft werden kann; andererseits mit Finanzideologen, die meinen, Gelddrucken kann jedes realwirtschaftliche Problem lösen -. Und Ideologien sind in der Regel verheerender als jeder Dilettantismus.

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      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ H. Hoffmeister

        >Die Weltwirtschaft verendet an Ideologien und nicht weil Amateure unterwegs sind.Wir haben es aber mit Ideologen zu tun…>

        Mit was denn sonst?

        JEDER ist ein IDEOLOGE, soweit er BESTIMMTE Vorstellungen und Ideen hat, denen entsprechend die Dinge realisiert werden sollen.

        Es kommt lediglich auf den UNTERSCHIED zwischen den Ideologien an:

        Manche scheitern, weil sie RECHT haben wollen, wie etwa die Verfechter des Sozialismus.

        Das sind die DOGMATISCHEN Ideologen.

        Andere scheitern viel, viel seltener, wenn überhaupt, weil ihre Ideologie lautet:

        Wir legen uns nicht fest, sondern wählen Optionen, die machbar sind und Akzeptanz finden.

        Das sind die PRAGMATISCHEN Ideologen.

        Deren gestrigen Überzeugungen?

        Das war Geschwätz (aus heutiger Sicht) und interessiert sie nicht mehr.

        Wenn sie heute akzeptable Lösungen anbieten und die mit gekonntem Geschwätz garnieren, interessiert das Geschwätz von gestern auch die Leute nicht mehr.

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      > bto: „Und in diesem Hütchenspiel sind wir die völligen Amateure.“

      Das glaube ich nicht.>

      Ich auch nicht.

      >In diesem Hütchenspiel sind wir die noblen Retter der Welt, die sehenden Auges in ihr Unglück rennen und auch noch stolz auf ihre altruistische Haltung sind.>

      Das glaube ich genauso wenig.

      Wir Deutschen sind natürlich immer irgendwo die Retter, weil wir von uns eingenommen sind („Weltmeister in Fußball, Weltmeister beim Sparen, Weltmeister im Export …) und notorisch davon überzeugt sind, es besser mache zu können, die ENERGIEWENDE ist das aktuelle Paradebeispiel – insoweit haben Sie Recht.

      Aber:

      Sehenden Auges ins Unglück zu rennen, würde heißen, die Eurozone ZERFALLEN lassen und DARAUFHIN – auf Zeit zumindest – dramatische Konsequenzen tragen zu müssen (COVID-19 ist m. A. n. dagegen nur Kindergarten).

      Das will die MEHRHEIT der Bevölkerung nicht, deshalb will es die Politik nicht und deshalb werden wir als Stärkste für ANDERE finanzieren WOLLEN.

      So einfach ist das – RATIONALITÄT pur.

      Was in der Vergangenheit alles ein Fehler war, ist dagegen unerheblich.

      Was alles in Zukunft sein wird, ist nicht ganz, aber weitgehend unerheblich.

      Auf was es ankommt:

      Nicht über den Tisch gezogen zu werden bei den anstehenden Verhandlungen und sie nicht platzen zu lassen.

      Da traue ich unserer Regierung einiges zu, niemand kann das besser als Merkel. Und was nicht geht, wird ausgeklammert und nach hinten verschoben. Da sind sich alle einig.

      Sie wird auch nicht allein dastehen, die Niederlande, Österreich und der eine oder andere zusätzlich sind an ihrer Seite.

      Am Schluss wird es eine Mehrheit im Bundestag geben für das, was beschlossen wurde.

      Es wird eine satte Mehrheit sein, die eine satte Mehrheit der Bevölkerung vertritt.

      Das ist es dann auch schon, wenn alles glatt läuft und nicht irgendwo in irgendeinem Land die Bevölkerung politisch ausrastet. Ich halte das allerdings für alles andere als abwegig.

      Wo das endet?

      Nächste Generation, neue Aufgaben.

      Ich beanspruche mit dieser Sichtweise REALIST zu sein.

      Zynismus wäre etwas anderes.

      Antworten
      • ruby
        ruby sagte:

        @Herr Tischer
        “Rationalität – pur” und “Ideologie eines Jeden”,
        das lasse ich mir nicht unterjubeln.
        Empirische Sozialforschung geht anders als unsere zwei Ideen.
        Z.B. Professor Kruse mit den Panelergebnissen
        https://youtu.be/3mpgYBKig5M
        Bildung kann zielorientiertes entscheiden, handeln im Einzelnen schaffen, nicht unser persönliches von dem wir selber überzeugt sind. Feldforschung zu ermöglichen, auszuwerten und zu erklären macht sichtbar.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ ruby

        Hier etwas mehr dazu, weil das neueste Corona-Thema nicht wirklich etwas Neues ist und langsam nervt.

        Wenn Sie die Überzeugung haben, dass „Bildung kann …“ habe Sie eine VORSTELLUNG oder IDEE dessen, was etwas kann – und sich eine Ideologie untergejubelt.

        Dass Ideen wissenschaftlich gefunden und verifiziert werden können, widerspricht dem nicht.

        Ich habe nicht gesagt, dass jede sich darauf beziehende Ideologie falsch ist, d. h. nicht mit dem übereinstimmt, was empirisch gemessen und festgestellt wird.

        Derartige Übereinstimmung schließt Ideologie nicht aus.

        Beispiel:

        Insofern sie behauptet, dass das Proletariat durch Überführung der Produktionsmittel von Privateigentum in Gesellschaftseigentum ein sozialistisches System schaffen könne, war der Marxismus keine falsche Ideologie.

        Die Geschichte liefert den Beweis dafür.

        Es wurde erst dann eine falsche, als das Proletariat merkte, dass der Kapitalismus mehr als Brotkrumen für es übrig hatte, und es die Kuh nicht mehr schlachtete, sondern sie melkte.

        Auch dafür liefert die Geschichte den Beweis.

        Unter diesen Umständen daran festzuhalten, dass dennoch ein sozialistisches System geschaffen werden könne, ist dogmatische Ideologie.

        Der Unterschied liegt zwischen dogmatisch und pragmatisch, nicht zwischen wissenschaftlich und unwissenschaftlich, wobei es diesen Unterschied natürlich gibt.

        Allerdings wird Ideologie in Debatten generell FALSCH gebraucht, nämlich als Begriff, der Falsches bezeichnet, was angeblich oder tatsächlich nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt.

        Wenn es um ERKLÄRUNGEN von Sachverhalten geht, wird dabei meistens auf Theorien verwiesen, die falsch seien.

        Das ist unscharf, weil Theorien sehr oft Unterschiedliches erklären und zudem Theorien NICHT wahr sein können. Sie können „nur“ empirisch adäquat sein – eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für Wahrheit.

        Wissenschaft kann nur “empirisch adäquat” darlegen, aber nicht Wahrheit feststellen.

        Das gilt übrigens auch für naturwissenschaftliche Theorien.

        Newtons Gesetze sind z. B. empirisch adäquat, weil sie dem entsprechen, was wir beobachten und durch Messung feststellen können.

        Sie sind aber nicht wahr (in einem strengen Sinn), weil wir nicht wissen, ob sich morgen Massen noch anziehen.

        Wir wissen es nicht, haben aber keinen Zweifel, dass sie sich auch morgen noch anziehen werden und akzeptieren sie daher mit dem „Gültigkeitsstempel“ sind wahr.

        Wir akzeptieren Theorien oder lehnen sie ab.

        Das Kriterium ist ihre Brauchbarkeit.

        Die griechische Mythologie ERKLÄRT, ohne falsch zu sein.

        Sie ist allerdings für uns IRRELVANT, weil sie auf menschlichen Projektionen beruht, die wir nicht akzeptieren.

        Es donnert für uns nicht, weil die Götter grollen, sondern weil meteorologische Phänomen den Donner auslösen.

        Was ist der Unterschied zwischen Mythologie und Meteorologie?

        Es gibt KEINEN prinzipiellen, sondern die Meteorologie ist NÜTZLICHER für uns.

        Deshalb bevorzugen wir sie.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        de.wikipedia.org/wiki/Ideologie = Ideenlehre und der prominenteste Vertreter ist Karl Marx.

        Ihr Vergleich mit Newton triggert mich deshalb, weil Newton keine Ideen umzusetzen versuchte, sondern der Tatsachenwahrheit nachspürte.

        Ideenlehre nimmt sich das Recht genau Tatsachenwahrheit zu negieren um ihre Ziele zu erreichen. Diskutieren Sie einfach mit Marxisten und Sie werden feststellen, dass diese Leute ganz schnell lügen wenn historische Tatsachen ihren Thesen widersprechen. Am Ende einer solchen Debatte heißt es dann immer “machen sie mir meinen Glauben (!) nicht kaputt”.

        Die These (Behauptung) von der Tödlichkeit des Covid-19 Virus und der Tatsache der saisonalen Sterblichkeit macht gerade den Unterschied aus, wer ökonomisch geopfert wird.
        Zu Opfern sind Gesinnungsethiker immer bereit, während Verantwortungsethiker versuchen Schäden zu minimieren ohne Tatsachen zu leugnen.

        Mittlerweile ist die Negierung von Tatsachen durch unser Parteiensystem so weit fortgeschritten, dass eine Diskussion um den richtigen Weg ausgeschlossen ist….weil jeder Tatsache eine Behauptung unterstellt wird, während die politische Deutungshoheit aus jeder These eine Wahrheit macht. Das zieht sich als roter Faden durch alle Themen seit dem Terroranschlag von 9/11.

        Hannah Arendt hat sich zu Tatsachenwahrheit und politischer Lüge erschöpfend geäußert: https://youtu.be/helZc310GBM

      • ruby
        ruby sagte:

        @Alexander
        Tatsachenwahrheit zu Verantwortungswahrheit zeigen die Unterschiede.
        Später wird die Gesinnungswahrheit dazutreten mit den gescheiterten Versuchen ein Gesinnungsgesellschaft zu erzwingen.
        Die weitere folgende Erhöhung lautet dann selbsterklärend Zwangswahrheitsgesellschaft. Was dort für Menschen erscheinen zeigt der morgige 1. Mai, an dem Vermummungsverbotene gegen die Vermaskierungpflicht “demonstrieren” wollen gegen Vollbehellmte-Gewaltämtler.
        Schlimm wird es persönlich, wenn im Umfeld bei nachfolgenden Generationen immer weniger Fähigkeiten und Willen zu erkennen ist, die Wahrheiten zu erarbeiten.
        Da wird nur die Souveränität über die verantwortbaren Geldströme den Mangelwesen den Ehrgeiz dafür offenbaren.
        Wie Professor Flaig es so genau für die Generationen abgrenzte.

        In der Rechnungslegung ermöglicht nur die genaue Abgrenzung von Geschäftsvorfällen die periodengerechten Grundlagen für Entscheidungen zu geben.
        So ist es bei Sars/Cov2, was bedeutet dort entsprechend zu verfahren.

      • ruby
        ruby sagte:

        @Herr Tischer
        Dogma schließt Ideologie bereits vom Ausgangspunkt aus. Ersteres ist gegeben, zweiteres zu verinnerlichen.
        Beide sind der Evolution unserer Natur nicht von Beginn mitgegeben. Mit dieser Schlussfolgerung stütze ich mich auf meine Beobachtungen, mehr nicht, aber auch nicht weniger.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ruby

        Danke.

        “Die weitere folgende Erhöhung lautet dann selbsterklärend Zwangswahrheitsgesellschaft.”

        An die Abwanderung aus Abgaben- und Besteuerungsgründen mochte ich nicht so glauben, angesichts der Kosten einer Abwanderung durch kulturellen Verlust und sozialen Neuanfang als Fremder. Heimat ist einmalig und unbezahlbar.

        Was sich jetzt in Sachen Zwang abspielt kommt einer Vertreibung aller freiheitlich denkenden Menschen gleich, wenn Unterwerfung = ökonomischer Untergang ist.
        Mit dem Verlust an Bewegungsfreiheit und shutdown des gesamten kulturellen Lebens verliert Europa neben seiner Rechtssicherheit jedes Argument zu bleiben….

        Die Alternative wird nicht durch die AfD verkörpert, die es versäumte durch parlamentarische Anfragen und aktuelle Stunden im Bundestag so etwas wie Oppositionsarbeit zu leisten und die Regierung sofort zur Rechenschaft zu ziehen.
        Man unterließ als Bundestagsfraktion auch alle Klagen vor dem Verfassungsgericht und sah zu wie Private von den Selbstermächtigten eingeschüchtert wurden.

        Aus den aktuellen Erlebnissen sind viele Lehren zu ziehen.

      • ruby
        ruby sagte:

        @Alexander
        Im Bundestag gab es keine Gegenstimmen zum Nachtragshaushalt und keine anderen Vorschläge, die durchgedrungen sind. So wenig zur Haushaltskompetenz von Opposition.

        Europa verliert jedes Argument.
        Was für eine zentrale abschliessende Aussage. 👍

        Seit dem 15. März haben Bürger und Amtsträger ihr Gewissen verschwiegen, sehr wahrscheinlich sogar verloren.
        Will der Mensch jemals wieder seine Kultur, sein Recht, seine Wirtschaft, sein Land erhalten und verteidigen, wird er diese persönliche Gewissensprüfung vor sowie für sich selbst wieder ablegen müssen.
        Wer meint, er könne durch hochzoomen auf diese verlorene Vision der EU/ von Europa herumkommen, irrt gewaltig. Denn er wird damit im Gegenteil bei jeder Mißlichkeit dazu gezwungen werden.
        Aber nur wenn noch Funktionsfähigkeit besteht.
        Bruxelles hatte ich 1990 in größer Bautätigkeit kennengelernt, aber die kalte leere der die Institutionen verbindenden Korridore gespürt – es war die gefühlte Vergänglichkeit.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ruby

        Im März 2020 hat sich wiederholt was wir von der Grenzöffnung schon kennen.
        Alle demokratischen Institutionen, alle Parlamente bis hinab zu den komunalen, alle Verbände / Kammern / Standesvertretungen, alle Sicherheitskräfe und die erdrückende Mehrheit der Bevölkerung haben sich stillschweigend einem Ereignis ergeben – als ob es keine Alternativen gäbe.

        Die totale Selbstaufgabe ist eingübt und kann abgerufen zu werden.
        Wir können von Glück sagen, dass es nur Viren sind und nicht der Russe….

        Wer 2015 noch an einen historischen Schicksalsschlag glaubte darf sich jetzt von der entgrenzten Inkompetenz der Akteure überzeugen, wenn sich 10.140.000 Kurzarbeitanzeigen binnen sechs Wochen als SofortAuswirkungen auf dem Narrenschiff (Reinhard Mey) kristallisieren. https://www.youtube.com/watch?v=8Lz_qPvKCsg

        Soviel Realitätsverlust hätte kaum ein Kritiker zu unterstellen gewagt. Tatsächlich gibt es keine Qualitätsregelkreise in unserem Gemeinwesen mehr, man ist gewohnt jede Warnung als dummes Zeug ab zu tun und diffamiert am liebsten persönlich.

        Zitat:
        –Es ist das “Traumland einer Waffenstillstandsperiode” (so E. Troeltsch zur Zeit zwischen November 1918 und Versailler Vertrag) zwischen den Epochen. Der Schock der “Friedensbedingungen” steht uns noch bevor.–

  5. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    bto: “Der Staat will Geld geben, aber nicht verlieren.”

    “Den Staat” gibt es nicht, es gibt nur natürliche Personen innerhalb des Staates mit unterschiedlichen Interessen, darunter auch Repräsentanten des Staates.

    Diese Repräsentanten wollen bei den Wählern mit großen Summen medial punkten, aber nicht kurz darauf mit den Hiobsbotschaften an anderer Stelle, mit denen die großen Summen finanziert werden müssen. Daher die Kredite der KfW zu 3 %!!! inkl. Bankmithaftung. Die Kreditnehmer zahlen das meist wieder zurück und der Staat hat eine Risikomarge von 3 % KfW-Zinssatz minus Einstandskosten des Staates (ca. 0 %) für Bearbeitungskosten und Risikomarge von Kreditausfällen, die es auch geben wird, aber nicht übermäßig, weil die heftigen Problemfälle erst gar nichts bekommen. Die wirklichen Wackelkandidaten wie z.B. Vapiano, Esprit, KarstadtKaufhof, Sinn, und die vielen unbekannten kleinen Unternehmen gehen in das Schutzschirmverfahren (=Insolvenz), um sich von Altlasten zu befreien, weil sie von der Hausbank nicht einmal mehr einen solchen KfW-Kredit bekommen.

    Außerdem holt der Staat jetzt gleich die Insolvenzen nach, die er bei soliderer Geldpolitik sowieso gehabt hätte und die die Zahl der Zombieunternehmen reduzieren, ohne dass jemand die politische Verantwortung übernehmen muss. Denn der deutsche Staat hat – entgegen der Verlautbarungen des Finanzministers – keine Reserven, wie das z.B. Norwegen hat. Wenn die Steuerkraft der Bundesrepublik länger einbricht, ist das AAA der Ratingagenturen blitzschnell gefährdet und dann wackelt der gesamte Euro inkl. der Zinslast der Republik. Denn mit der Monetarisierung ist es nicht ganz so einfach: die muss auch organisiert werden und vor allem muss die Satzung der EZB irgendwie noch gebogen werden, was nicht so schnell geht. Der Maastrichtvertrag ist noch nicht formal aufgehoben. Frau von der Leyen kann nicht einfach Frau Lagarde anrufen und direkte Überweisungen frisch erzeugten Geldes für die EU oder die Mitgliedsstaaten anordnen; so weit sind wir dann doch noch nicht. Das kommt zwar noch, aber nicht in drei Wochen, sondern vielleicht in drei Jahren und nachdem geklärt ist, welche Auswirkungen das auf die noch souveränen Nationalstaaten hat. So lange haben die meisten Unternehmen nicht Zeit.

    Antworten
    • H. Hoffmeister
      H. Hoffmeister sagte:

      Frau Finke-Röpke,
      ich wünschte, dass Sie Recht behielten und unsere Eliten tatsächlich das Verschwinden der “Zombieunternehmen” billigend in Kauf nehmen, um eine effizientere Mittelverwendung zu bekommen. Ich glaube leider, dass derartige marktwirtschaftliche Wirkungen in keiner Weise intendiert sind, und dass das Gegenteil passieren wird: Die Zombieunternehmen sind nur deswegen noch unter uns, weil sie einen untrüglichen Geruchssinn dafür besitzen, wo die nächste “Bazooka” abgefeuert wird und wie man sich am besten positioniert, um an diese Liquidität zu gelangen. Somit erwarte ich eine weitere Zombifizierung und erneute Verschiebung der Rückbesinnung auf marktwirtschaftliche Prinzipien.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ H. Hofmeister

        >… unsere Eliten tatsächlich das Verschwinden der „Zombieunternehmen“ billigend in Kauf nehmen, um eine effizientere Mittelverwendung zu bekommen.>

        Hallo, in welcher Welt leben Sie denn?

        Effizientere Mittelverwendung war schon gestern nicht.

        Und in Zeiten wie diesen kann es NICHT das Thema sein:

        Es geht darum, MASSENARBEITSLOSIGKEIT zu verhindern, damit das System nicht kollabiert und dann nicht jeder Stein umgedreht werden muss, um darunter vielleicht ein „Mittel“ zu finden.

        Das ist der KONSENS nicht nur unserer Eliten, sondern auch der der Bevölkerung.

        Ausnahmen, auch an diesem Blog, bestätigen die Regel.

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Susanne Finke-Röpke

      >Denn der deutsche Staat hat – entgegen der Verlautbarungen des Finanzministers – keine Reserven, wie das z.B. Norwegen hat.>

      Braucht er auch nicht.

      Er hat die Schwarze Null und wird wieder zu ihr zurückwollen.
      Versprochen ;)

      >Wenn die Steuerkraft der Bundesrepublik länger einbricht, ist das AAA der Ratingagenturen blitzschnell gefährdet und dann wackelt der gesamte Euro inkl. der Zinslast der Republik>

      Die Steuerkraft ist wichtig, weil ohne sie der Sozialstaat zu finanzieren ist.

      Das AAA der Ratingagenturen ist bei weitem nicht so wichtig, weil die Ratings aller Staaten runtergesetzt werden und weil Sie bei folgendem Punkt falsch liegen:

      >Denn mit der Monetarisierung ist es nicht ganz so einfach: die muss auch organisiert werden und vor allem muss die Satzung der EZB irgendwie noch gebogen werden, was nicht so schnell geht.Frau von der Leyen kann nicht einfach Frau Lagarde anrufen und direkte Überweisungen frisch erzeugten Geldes für die EU oder die Mitgliedsstaaten anordnen;>

      Richtig, das kann sie nicht.

      Aber sie bekommt die Erlaubnis, wenn sie diese denn braucht.

      Merkel & Co. werden beim EU-Budget ordentlich ZULEGEN und Frau Lagarde WIRD anbieten, wenn es darauf ankommt.

      Entscheidend, ganz entscheidend in neuen monetären Welt:

      Die Märkte indizieren NUR NOCH Schwachstellen, bringen aber NICHTS mehr zu Fall (Staaten oder das Finanzsystem).

      Es gibt aber ein GROSSES Problem, vor allem in Deutschland, kaum in der Peripherie:

      Die Rigorosität mit der die EZB mit- und durchfinanziert, muss man den inflationsphobischen Deutschen erst noch verkaufen.

      Das wird kein leichtes Spiel, denn es ist ja RICHTIG, dass es Inflation geben wird – und zwar früher oder später in einem besorgniserregenden Ausmaß.

      Daher:

      Man wird den Deutschen erzählen, dass gewissenhaft gegenfinanziert wird und die Reichen dafür deutlich mehr abgeben müssen, auch da und dort die Steuern zu erhöhen seien und generell gespart und die Staatsverschuldung zurückgefahren werden müsse, weil man der nächsten Generation keinen Schuldenberg überlassen dürfe … etc., etc.

      Das wird die nächste große politische Lebenslüge.

      Ich würde nicht unterschätzen, was da alles dranhängt.

      Es wird ein gefundenes Fressen für die Opposition werden und kann eine Menge Futter für die AfD bedeuten.

      Antworten
  6. Gast
    Gast sagte:

    Ist das, was da läuft, Betrug? Und wenn ja, könnte es einen Kläger geben? Verstoßen diesbezügliche gesetzliche Bestimmungen gegen höherrangige Gesetze?

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Gast

      “If we lie to the government, it’s a felony. If the government lies to us, it’s just politics.”

      Die einzige wirksame Abhilfe wäre die Abwahl der betreffenden Politiker. Sie müssen allerdings aufpassen, dass so eine Wahl nicht wieder rückgängig gemacht wird – heutzutage geht das schneller, als Sie glauben. Und auf EU-Ebene wird sowieso gerne so oft abgestimmt, bis das Ergebnis in den Plan passt.

      Antworten
      • Gast
        Gast sagte:

        Laut

        Strafgesetzbuch (StGB)
        § 263 Betrug
        (1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

        Es kann schon sein, dass sich für diese Art von Betrug kein Richter findet. Aber ist es Betrug?

  7. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    „Before German and Dutch readers take up their pitchforks, look in your pockets. You will find some brightly coloured zero interest monetary instruments. The US government could pay for the direct cash costs of its wars between 2003 and 2018 with its additional issuance of $100 bills.”

    Leider trägt auch die FT mal wieder zur totalen monetären Verwirrung bei. Es gibt keine United States Notes mehr: https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Note. Damit kann sich eine Regierung eben nicht mehr das Geld selber drucken. Das Gleiche gilt selbstverständlich für Euroland.

    Zudem führt das alles völlig in die Irre für ein korrektes Geldverständnis. Eine Regierung mit eigener Zentralbank kann letztlich immer so viel Geld erzeugen, wie sie möchte. Dafür muss sie keine Banknoten drucken. Dafür reichen ein paar Tastenanschläge auf dem Computer. Nur wenn wir als Bürger Bargeld bevorzugen – aus welchen Gründen auch immer ¬ dann – und wirklich nur dann – wird ZUVOR erzeugtes Giralgeld EX POST in Bargeld transformiert. Damit ändert sich aber die Geldmenge nicht. Was sich durch Bargeld ändert, das ist die Zusammensetzung der Geldmenge.

    Antworten
      • Horst
        Horst sagte:

        Tooze, den Durchblick?

        Tooze ist Wirtschaftshistoriker, der in diesem Artikel eine Zustands- und Maßnahmenbeschreibung der letzten beiden Monate in Romanform abliefert, hierbei tlw. auch zur allgemeinen Verwirrung beiträgt, wenn er z.B. schreibt: “Aber von wem können wir uns Geld leihen?”

        Konzepte, die in die Zukunft gerichtet sind, bietet er nicht an, diese bleibt er schuldig, stattdessen schreibt er WIEDER EINMAL “eine” GESCHICHTE, diesmal allerdings in sehr emotionaler Tonalität, wie könnte er auch nicht, es geht immerhin um nichts geringeres als LEBEN und TOD.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Unglaublich. Den “Freitag” gibt es ja immer noch, ich der Wallser-Sprössling wäre mit dieser Zeitung schon längst pleite gegangen.

        @Horst
        ” zur allgemeinen Verwirrung beiträgt, wenn er z.B. schreibt: „Aber von wem können wir uns Geld leihen?“

        Stimmt. Die wirklich interessante Frage wäre: Wo bekommen wir die Ressourcen und Güter und Dienstleistungen her, die wir brauchen? Anders als Geld können wir die nämlich nicht drucken…

        Wenn selbst ein Wirtschaftshistoriker mit Schwerpunkt auf der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts das noch nicht begriffen hat, dann ist das erschreckend. Und Tooze ist sogar Professor für “Moderne deutsche Geschichte”. Ob er schon mal etwas von der deutschen Hyperinflation in den 1920er Jahren zur Finanzierung der damaligen großen Nationalen Aufgabe “Ruhrkampf” gehört hat?

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Horst

        Tooze nennt doch die Antwort:

        „Banken, Finanz- und Geldmärkte liefern den finanziellen Treibstoff für die Weltwirtschaft.“

        „Drohen die Märkte aber zusammenzubrechen, hat sie die Möglichkeit, als „Lender of Last Resort“ aufzutreten.“

        Ich kann keine Verwirrung erkennen. Lediglich Herr Ott verirrt sich alternierend nach Simbabwe und Weimar und verwirrt manch unbedarften Leser mit seinen inadäquaten Analogien.

        „Konzepte, die in die Zukunft gerichtet sind, bietet er nicht an,“

        In diesem Beitrag nicht, ansonsten aber sehr wohl: https://www.welt.de/wirtschaft/article182541188/Euro-Zone-Oekonom-Tooze-schlaegt-eine-Schuldenunion-vor.html

        LG Michael Stöcker

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Stöcker

        “Drohen die Märkte aber zusammenzubrechen, hat sie die Möglichkeit, als ‘Lender of Last Resort’ aufzutreten.”

        Die Reichsbank in der Weimarer Republik war auch im Herbst 1923, auf dem Höhepunkt der Hyperinflation, noch der “Lender of Last Resort”. Das war aber zu dem Zeitpunkt schon vollkommen irrelevant, denn das Geld, das sie schöpfen konnte, wollte niemand mehr haben, weil es fast völlig wertlos war.

        “Ich kann keine Verwirrung erkennen. Lediglich Herr Ott verirrt sich alternierend nach Simbabwe und Weimar und verwirrt manch unbedarften Leser mit seinen inadäquaten Analogien.”

        Ich weiß schon, dass es Sie unglaublich nervt, wenn ich immer wieder darauf anspiele, und Sie es am liebsten als “Verwirrtheit” abtun wollen.

        Aber es zeigt genau das Szenario, bei dem Sie mit Ihrer Gelddruck-Strategie am Ende sind. Dann bleibt nur noch ein Währungsschnitt, um überhaupt wieder handlungsfähig zu werden.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Wo M. Stöcker Recht hat, hat er Recht.

        Mit diesem Satz:

        >„Drohen die Märkte aber zusammenzubrechen, hat sie die Möglichkeit, als ‚Lender of Last Resort‘ aufzutreten.“>

        Mit dieser Aussage behauptet er nicht, dass die Notenbank in JEDEM FALL und unter ALLEN BEDINGUNGEN geordnete monetäre Verhältnisse herstellen kann.

        Er sagt auch nicht, dass es Weimar NIE wieder geben könne und Simbawe eine Fata Morgana sei.

        Er bezieht sich auf HEUTE.

        Wir müssen aber deshalb Weimar und Simbawe nicht abschreiben.

        Kann gut sein, dass wir uns eines Tages REAL damit auseinandersetzen müssen; wenn so, dauert es aber noch.

        Also eines nach dem anderen.

        Ja, ganz richtig, dann gibt es einen Währungsschnitt.

        Und danach?

        Geht das Leben weiter.

        Diskussionswürdig sind die ALTERNATIVEN.

        Eine ist für die Notenbanken, NICHT als „Lender of Last Resort“ aufzutreten.

        Die Konsequenzen?

        Was sind sie, wer will sie, wer will sie verantworten?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Ja, ganz richtig, dann gibt es einen Währungsschnitt. Und danach? Geht das Leben weiter.”

        Sicher, das Leben geht immer weiter, auch nach den größten Katastrophen. Diese Aussage ist so wahr, wie sie banal ist.

        Wissen Sie noch, wie es nach der Hyperinflation 1923 und dem darauf folgenden Währungsschnitt in der Weimarer Republik weiterging? Sieben Reichsregierungen später (von denen keine länger als 2 Jahre im Amt war) wurde ein gewisser Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt.

        Eine durch exzessives Gelddrucken ausgelöste Hyperinflation führt zu mindestens genau so viel politischer Instabilität wie die Pleitewelle bei ausbleibendem Gelddrucken, vor der Sie sich offenbar viel mehr fürchten.

        “Diskussionswürdig sind die ALTERNATIVEN.”

        Die Alternative ist doch offensichtlich. Wir müssen sofort damit aufhören, unsere Wirtschaft gegen die Wand zu fahren, sodass wir die Notenbanken als “Lender of Last Resort” möglichst wenig brauchen.

    • Horst
      Horst sagte:

      “Nur wenn wir als Bürger Bargeld bevorzugen – aus welchen Gründen auch immer ¬ dann – und wirklich nur dann – wird ZUVOR erzeugtes Giralgeld EX POST in Bargeld transformiert. Damit ändert sich aber die Geldmenge nicht. Was sich durch Bargeld ändert, das ist die Zusammensetzung der Geldmenge.”

      Evtl. wollen die Bürger mit dem einzig gesetzlichen Zahlungsmittel (Bargeld, Münzgeld) Geschäfte tätigen?
      M1 bleibt M1, auch nach Umwandlung von giralen Sichteinlagen (die wohl häufigste Form der Transformation) in Bargeld?

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Horst

        „Evtl. wollen die Bürger mit dem einzig gesetzlichen Zahlungsmittel (Bargeld, Münzgeld) Geschäfte tätigen?“

        Bargeld hat den großen Vorteil, dass es anonym ist. Um Geschäfte zu tätigen ist es aber zunehmend hinderlich, da der Handel das Bargeld verdrängen möchte.

        „M1 bleibt M1, auch nach Umwandlung von giralen Sichteinlagen (die wohl häufigste Form der Transformation) in Bargeld?“

        Ja. Bargeld in den Händen von Nichtbanken ist Bestandteil von M1/M2/M3. Bargeld im Geldautomaten gehört nicht zu M1/M2/M3. Mehr zu den ökonomischen Geldmengen-Irrungen und Verwirrungen gibt es hier: https://soffisticated.wordpress.com/2014/06/11/m-und-ms/

        LG Michael Stöcker

  8. Bernhard-Albrecht Roth
    Bernhard-Albrecht Roth sagte:

    @ Daniel Stelter

    “Wie bei der „Griechenland-Rettung“ geht es doch darum zu verschleiern, wie die Geldflüsse sind. Dazu müssen komplizierte Mechanismen gebaut werden, vor allem damit die Deutschen es nicht kapieren. Zumindest die Bevölkerung. Und dann können sich alle freuen. (…) Und in diesem Hütchenspiel sind wir die völligen Amateure.”

    Nach meiner Einschätzung geht es hier NICHT darum mit Verbriefungen etwas verschleiern zu wollen, sondern darum, Vermögenswerte von kleinen und mittleren Unternehmen über Banken in Zweckgesellschaften sog. SPV’S (Special Purpose Vehicle) bündeln und anschließend von den Agenturen mit einem Rating versehen zu lassen.

    Ohne dieses Konstrukt kann die EZB solche Vermögenswerte weder bewerten noch dürfte sie diese direkt ankaufen. Das Konstrukt über den Sekundärmarkt ist also erforderlich und hat auch seinen Nutzen, weil Vermögenswerte von kleinen und mittleren Unternehmen so erst handelbar gemacht werden!

    Beste Grüße,
    Bernhard-Albrecht Roth

    Antworten
  9. ruby
    ruby sagte:

    Zur EU und der Finanzierung von Digitalunternehmen dieser Beitrag von Michael Hanefeld
    https://orf.at/stories/3162751/?utm_source=pocket-newtab
    Deutschland läßt die Digitalunternehmen sich seine Abgaben einfach “auslisten”.
    Politiker wollen gar keine Finanzierung, sie lassen uns und unsere Daten und Rechte ausplündern!
    Und die EU besteht auf das Herkunftsstaatsprinzip, sie hat sich selbst kastriert und den Bückling vor Zuckerberg, Bazos, Gates und Co. kleinlaut aus der Hintertür kommuniziert.
    Digitalisierung existiert nicht innerhalb der EU.
    Wenn ein Krieg der Digitalisierung um Technik und Daten gerade tobt, dann war das die kampflose Kapitulation der Unfähigen und Unwilligen.
    Und die Eltern unterrichten ihre Kinder gerade selber zuhause, bestimmt sind die Wissensstarken unter ihnen besser als der gesamte Apparat an desinfizierten Institutionen und maskentragenden Bürokraten.

    Antworten
  10. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    FT: “The US government could pay for the direct cash costs of its wars between 2003 and 2018 with its additional issuance of $100 bills. (That was about $800bn, if you were counting).”

    Eigentlich nebensächlich, aber ich schreibe etwas dazu, weil es mich maßlos aufregt: Hier hat die Bänkerzeitung ziemlich geschickt westliche Kriegspropaganda in seinem Artikel versteckt. Wer hätte denn gedacht, dass man die ganze amerikanische Kriegsführung so unkompliziert mit der Druckerpresse bezahlen kann?

    Es stimmt aber nicht.

    Die wichtigste und irreführendste Wortgruppe in dem Satz ist “direct cash costs”, gemeint sind in dem Artikel nämlich nur Kosten, die vom US-Verteidigungsministerium konkret für die jeweiligen Einsätze ausgegeben werden.

    Wenn man ehrlich rechnet und die ganzen Folgekosten (alleine die staatliche Gesundheitsversorgung der amerikanischen Veteranen aller US-Kriege seit 2003 verursacht Kosten in Billionenhöhe), “Investitionskosten” für die Waffensysteme und Nebenkosten die in anderen Ministerien (insbesondere Außenministerium, “Hilfsgelder” für moderate islamistische Terroristen und ähnliches laufen oft über das US State Deptarment) gebucht werden mit einbezieht, dann kommt man alleine schon für die Kriege im Irak und in Afghanistan auf US-Gesamtkosten von mindestens 2,5 Billionen US-Dollar.
    Hier eine Auswertung des Congressional Budget Office von 2007: https://www.reuters.com/article/us-iraq-usa-funding/u-s-cbo-estimates-2-4-trillion-long-term-war-costs-idUSN2450753720071024

    Und das gesamte Budget des US-Verteidigungsministeriums ist mittlerweile 700 Milliarden US-Dollar – pro Jahr.

    So geht Manipulieren mit geschickt gewählten Begriffen. Auch irgendwie ein “Finanz-Trick”.

    Antworten
    • ruby
      ruby sagte:

      @Herr Ott
      Soweit ich erinnere ist das Budget des CIA für Auslandskriege, Regimechange und Militäroperationen unbekannt sowie ohne haushälterische Kontrolle – ein schwarzes Loch des Todes und Terrors?

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @ruby

        “Soweit ich erinnere ist das Budget des CIA für Auslandskriege, Regimechange und Militäroperationen unbekannt sowie ohne haushälterische Kontrolle”

        Eher Kleinkram. Der wirklich große Geldtopf ist das Budget vom Verteidigungsministerium.

        Das Gesamtbudget für die Geheimdienste in den USA ist bekannt und wird vom Kongress beschlossen, das sind ungefähr 75 Milliarden Dollar pro Jahr. Wenn es darüber keine haushälterische Kontrolle gäbe, würde das auch eklatant gegen die US-Verfassung verstoßen.

        Aber die Details sind geheim. Und laut CIA Act kann gerade dieser Geheimdienst mit seinem Budget so ziemlich machen was er will, ohne darüber Rechenschaft ablegen oder Berichte abfassen zu müssen – wo bei natürlich rein rechtlich trotzdem gilt, dass auch die CIA eine Behörde ist, der gegenüber der US-Präsident weisungsbefugt ist. Der könnte theoretisch auch alle CIA-Beamten rausschmeißen und die Behörde auflösen – aber ob sich irgendein Präsident so einen Machtkampf trauen würde?

        Davon unberührt bleibt natürlich, was die amerikanischen Geheimdienste so für schwarze Kassen haben, gefüllt aus diversen illegalen Aktivitäten – und was sie damit so finanzieren. Siehe Iran-Contra-Affäre…

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @ruby

        Noch eine Anmerkung: Regimechange-Operationen in den üblichen “Shithole” Countries sind auch gar nicht so teuer, wie Sie vielleicht glauben. Da kommen Sie mit einer Milliarde Dollar pro Jahr schon ziemlich weit. (Und in Syrien haben Saudi-Arabien, Türkei und Katar ja ähnliche Programme aufgelegt…)

        Am Anfang des Syrien-Krieges war das noch eine ganz böse “Verschwörungstheorie”, aber im Sommer 2015 fühlten sich die Eliten in den USA und die Obama-Regierung so sicher darin, dass die von ihnen gezüchteten “moderaten Terroristen” den Krieg gewinnen würden, dass dieser Artikel in der Washington Post (nicht vergessen: Besitzer dieser Zeitung ist Amazon-Chef Bezos) erscheinen konnte:

        “At $1 billion, Syria-related operations account for about $1 of every $15 in the CIA’s overall budget, judging by spending levels revealed in documents The Washington Post obtained from former U.S. intelligence contractor Edward Snowden.

        U.S. officials said the CIA has trained and equipped nearly 10,000 fighters sent into Syria over the past several years — meaning that the agency is spending roughly $100,000 per year for every anti-Assad rebel who has gone through the program.
        The CIA declined to comment on the program or its budget. But U.S. officials defended the scale of the expenditures, saying the money goes toward much more than salaries and weapons and is part of a broader, multibillion-dollar effort involving Saudi Arabia, Qatar and Turkey to bolster a coalition of militias known as the Southern Front of the Free Syrian Army.”
        https://www.washingtonpost.com/world/national-security/lawmakers-move-to-curb-1-billion-cia-program-to-train-syrian-rebels/2015/06/12/b0f45a9e-1114-11e5-adec-e82f8395c032_story.html

        Zusammenschießen und Draufhauen ist immer viel einfacher und billiger als neu aufbauen – aber genug davon, wir schon schon weit off-topic.

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