Fracking würde kurzfristig helfen

Wir müssen endlich mehr tun um die Energiepreise zu drücken. Dazu gehört neben einer echten Laufzeitverlängerung auch die Förderung einheimischer Lagerstätten. Immerhin 40 Jahre könnten diese russisches Gas vollständig ersetzen. Hätte auch den Vorteil, dass wir sie einfach nicht mehr nutzen, sobald es mit Alternativen klappt.

Dauert zu lange? “„Wenn die entsprechenden Förderanlagen zur Verfügung stehen, dauert es zwei Monate, diese Anlagen einsatzbereit zu bekommen, nach weiteren zwei Monaten könnte das erste Gas gefördert werden. Das setzt allerdings voraus, dass die Genehmigungsverfahren radikal verkürzt und vereinfacht würden“, sagt Geowissenschaftler Hagedorn.” zitiert das Handelsblatt. Es könnte also schon deutsches Gas fliessen, wenn man entsprechend gehandelt hätte.

Die Highlights:

  • “Andreas Hagedorn, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler (BDG), rät dazu, das Thema neu zu bewerten. „Das Volumen des in Deutschland technisch gewinnbaren Schiefergases beläuft sich auf zwei Billionen Kubikmeter“ – etwa vierzigmal so viel Gas, wie Russland zuletzt jährlich nach Deutschland geliefert hat.” – bto: tja, das ist doch schon mal eine Aussage. Und darauf verzichten wir einfach mal so.
  • “Auch sagen Experten, die Kritik an der Technologie sei oft unsachlich: Die erschreckenden Negativbeispiele in der Welt wären mit deutschen Fracking-Standards nie passiert.” Was natürlich von den üblichen Verdächtigen abgelehnt wird. “In Deutschland warnen Umweltschützer vor schwer kalkulierbaren Risiken, insbesondere vor Gefahren für den Wasserhaushalt. „Fracking ist immer mit großen Umweltschäden verbunden“, sagt Constantin Zerger von der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Es würden immer große Mengen von Wasser gebraucht und auch eine Erdbebengefahr lasse sich nirgendwo ausschließen.” – bto: deshalb lagern wir Umweltschäden auch gerne an andere Länder aus. Natürlich behaupten diese Aktivisten auch, dass es zu lange dauern würde.
  • Fachleute wie der Geophysiker Hans-Joachim Kümpel teilen Zergers Bedenken nicht. „Gefahren für das Grundwasser bestehen nicht, Sorgen vor Erdbeben sind unbegründet“, sagt Hans-Joachim Kümpel, der von 2007 bis 2016 Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) war. Untersuchungen der wenigen Schadensfälle im Ausland zeigten, dass diese Bohrungen in Deutschland nicht genehmigungsfähig gewesen wären.” – bto: ich denke, dass dies auch für die Kernkraftwerke gilt.
  • Geowissenschaftler und Bohrlochingenieure hätten vielfach darauf hingewiesen, dass Fracking keine Risikotechnologie, sondern längst ein Hightech-Verfahren mit höchsten Sicherheitsstandards sei, sagt Kümpel. Doch die Bewertung von Fachleuten finde kaum Gehör.” – bto: siehe Podcast diese Woche!
  • “Das Argument der Fracking-Gegner, die Technologie könne kurzfristig keine Entspannung bei der Gasversorgungssituation bringen, ist nach Überzeugung der Fracking-Befürworter nicht haltbar. „Wenn die entsprechenden Förderanlagen zur Verfügung stehen, dauert es zwei Monate, diese Anlagen einsatzbereit zu bekommen, nach weiteren zwei Monaten könnte das erste Gas gefördert werden. Das setzt allerdings voraus, dass die Genehmigungsverfahren radikal verkürzt und vereinfacht würden“, sagt Geowissenschaftler Hagedorn.” – bto: im Krieg sollte das gehen!
  • “„Am Beispiel der LNG-Terminals zeigt sich ja gerade, dass bei den Genehmigungsverfahren eine erhebliche Beschleunigung möglich ist“, sagt Hagedorn. Die Bundesregierung hat nach Beginn des Ukrainekrieges alle Hebel in Bewegung gesetzt, um möglichst schnell mehrere schwimmende LNG-Terminals zu beschaffen und ans Gasnetz anzuschließen. Die Genehmigungsverfahren wurden dafür drastisch verkürzt.” – bto: richtig so und es sollte mit eigenem Gas ebenfalls schnell gehen.
  • “Die Fracking-Befürworter verweisen außerdem darauf, die Fördermethode habe in Deutschland auch unter Klimaschutzgesichtspunkten große Vorteile. „Wenn das Schiefergas-Fracking nach deutschen Standards erfolgt, ist das angewandter Klimaschutz. Es ist unter Klimaschutzgesichtspunkten wesentlich vorteilhafter, Schiefergas in Deutschland zu fracken, statt auf Importe von Schiefergas aus Weltregionen zu setzen, in denen nicht annähernd die gleichen Umweltstandards beachtet werden“, sagt Hagedorn. Hinzu komme, dass kein Gas verflüssigt und per LNG-Tanker über viele Tausend Kilometer transportiert werden müsse. „Wer der Umwelt und dem Klima einen Dienst erweisen will, sollte auf Fracking in Deutschland setzen“, sagt Hagedorn.” – bto: das ist einfach nur sachlich und nüchtern statt alarmistisch.
  • “Sollte die Technologie in Deutschland zum Einsatz kommen, könnte die heimische Erdgasförderung enorm zulegen.” – bto: und damit den Standort retten.
  • “In anderen europäischen Ländern hat die Gasversorgungskrise bereits ein Umdenken in der Fracking-Frage ausgelöst. Die neue britische Premierministerin Liz Truss hat angekündigt, sie wolle das in Großbritannien bestehende Moratorium für die Fracking-Technik aufheben.” – bto: das hat sie getan.
  • “Ein Kurswechsel der Bundesregierung ist dagegen nicht absehbar. (…) die Antwort von Wirtschaftsstaatssekretär Udo Philipp entsprechend knapp und eindeutig aus: „Eine Änderung des bestehenden Rechtsrahmens ist nicht geplant.“” – bto: mit voller Last gegen die Wand.

Handelsblatt: „„Dienst für Umwelt und das Klima“: So gibt die Gasknappheit den Fracking-Befürwortern Auftrieb”, 13. September 2022