Es mangelt nicht an Auf­klärung über die ver­fehlte Energie- und Klima­politik in Deutschland

Rupert Pritzl fasst in der ÖKONOMENSTIMME” zusammen, was jeder weiß, aber viele nicht wahrhaben wollen:

  • (Es gibt eine) “erhebliche Diskrepanz zwischen der gefühlten Wahrheit und der tatsächlichen Wahrheit in der deutschen Energie- und Klimapolitik, die immer virulenter und drängender wird. Die gefühlte Wahrheit besteht dabei aus plausibel und angenehm klingenden Wunschvorstellungen und beschönigenden Umschreibungen, die aber mit naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten und den realen Sachzusammenhängen, also der tatsächlichen Wahrheit, so gar nicht zusammenpassen. Aussagen im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung: ‘Die Erneuerbaren Energien dienen der Versorgungssicherheit’ (KV, S. 56) spiegeln reines Wunschdenken wider und zeugen schlichtweg von Verkennung der energiewirtschaftlichen Wirklichkeit, solange die zentrale Frage der Energiespeicherung noch immer so fern ist wie vielleicht eine bemannte Marsmission.” – bto: Nicht besser ist das Geschwafel von den “Freiheitsenergien”.
  • “Es ist nur verständlich, dass die Nutznießer der üppigen E-Mobil-Förderung, die Eigenheimbesitzer mit Photovoltaikanlage auf dem Hausdach und die Genossen von Bürgerenergieanlagen gerne an ihre gefühlte klimapolitische Wunschvorstellung glauben (möchten). Und je mehr und je breiter der Staat klimapolitisch motivierte Subventionen verteilt, desto mehr Menschen halten die staatliche Klimapolitik für wahr und richtig.” – bto: Man kann die Subvention auch mitnehmen, ohne an die Klimapolitik zu glauben.
  • “(…) die am 11.1.2022 von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgelegte „Eröffnungsbilanz Klimaschutz“ war ein Offenbarungseid der gescheiterten deutschen Klimapolitik. (…)  Hat nicht der Sachverständigenrat schon im Jahr 2019 die deutsche Energie- und Klimapolitik als „ineffizient, kleinteilig, teuer und (weitgehend) wirkungslos“ bezeichnet? Und leiden wir in Deutschland nicht unter den höchsten Strompreisen in Europa und scheitern dennoch jedes Jahr an den selbstgesteckten Zielen der Emissionsminderung? Und stellen wir nicht umfangreiche Deindustrialisierungsprozesse von ca. 25 bis 45 Prozent in der Metallerzeugung, Papierindustrie und Baustoffindustrie in den vergangenen 25 Jahren in Deutschland fest?” – bto: Aber daran trifft doch die GRÜNEN keine Schuld? Sagen die zumindest.
  • “(…) Angela Merkel (hat) in ihrer Regierungszeit weitgehend die energie- und klimapolitischen Forderungen der Grünen umgesetzt, was Robert Habeck ja nicht ohne Selbstbestätigung freimütig einräumt (in seinem Buch, Seite 22). Mit der ‘Eröffnungsbilanz Klimaschutz’ setzt daher die Ampel-Regierung die bisherige Energie- und Klimapolitik noch ambitionierter und forcierter fort und strebt eine Verdoppelung und Verdreifachung der Ausbaugeschwindigkeit für erneuerbare Energien bis 2030 an.” – bto: Als sie das Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten sie die Anstrengungen.
  • “Gas wurde im Koalitionsvertrag vom 24.11.2021 sogar noch als sogenannte „Brückentechnologie“ politisch geadelt und auf Betreiben Deutschlands in der EU-Taxonomie am 1.1.2022 als ‘klimaneutrale Energie’ – gegen den Widerstand der meisten anderen europäischen Länder – durchgesetzt. (…) Es scheint, als habe die durch Scheuklappen verengte Energiepolitik in Deutschland die grundlegende Regel der Diversifikation und Vermeidung von Klumpenrisiken ignoriert, wofür ein Bankenvorstand sicher wegen Inkompetenz umgehend von seinem Posten entfernt worden wäre.” – bto: Unsere Politiker sagen, es wäre ja alles auf gutem Wege, wir müssten uns nur mehr anstrengen.
  • “(….) ist es etwa nicht ein Treppenwitz der energiepolitischen Geschichte, dass wir uns seit dem 24.2.2022 wieder verstärkt auf klimaschädliche Braun- und Steinkohle und auf die Exploration heimischer fossiler Energiequellen (Gas in der Nordsee und vielleicht auch Fracking für Schiefergas in Norddeutschland) hinwenden und nur mit konsequenter partei-ideologischer Diskussionsverengung bzw. -verweigerung ein pragmatisches Weiterlaufenlassen der Kernkraftwerke unterbinden?” – bto: Es ist wirklich ein absoluter Witz, Kohlekraftwerke weiterlaufen zu lassen.
  • “Die globale Problemnatur und die nationale Problemlösungskompetenz fallen auseinander, so dass internationale Kooperation der souveränen Staaten für einen wirksamen Klimaschutz essentiell ist. Aus der Verhaltensökonomik wissen wir, dass sich trotz intrinsischer und emotionaler Motivationlangfristig und nach Lerneffekten aber das rationale eigeninteressierte Verhalten angesichts der globalen Problemnatur der „Klimapolitik“ durchsetzen wird. Ziel muss es also sein, durch internationale Kooperation eine weltweit einheitliche CO2-Bepreisung als zentrales Lenkungsinstrument der Klimapolitik einzuführen.” – bto: was natürlich auch nur in der Theorie funktioniert.
  • “Der Bundesrechnungshof mahnt in seinem jüngsten Bericht vom 24.3.2022: ‘Alle Klimaschutzmaßnahmen müssen auf den Prüfstand: Ihr Fokus muss auf wirksamer und wirtschaftlicher Treibhausgas-Minderung liegen.’ Denn tatsächlich hat die Finanzierung der klimapolitischen Förderprogramme (bisher) kaum eine Rolle gespielt. Und bei CO2-Vermeidungskosten in Höhe von bis zu 2.400 Euro/t bei der staatlichen Förderung der E-Mobilität liegen wir um den Faktor 30 höher als beim EU-Emissionshandel von derzeit ca. 80 Euro/t. Wir brauchen daher dringend eine Neuausrichtung der Klimapolitik an der Kosteneffizienz, was schlichtweg maximale CO2-Einsparung pro ausgegebenem Euro bedeutet.” – bto: Aber was ist dann mit den Lastenfahrrädern?
  • “Die gut klingende Vorstellung: ‘Mehr Investitionen = mehr Wachstum’ ist eine Illusion. Denn wir machen eine funktionsfähige Technik obsolet und müssen dafür neue Techniken entwickeln, um am Ende die gleichen Produkte zu produzieren. Eine volkswirtschaftliche Rendite wird dies vielleicht in langfristiger Perspektive erbringen, sofern die übrige Welt mitspielt. Denn gäbe es mit der Energiewende zugleich eine Wachstumsdividende zu verdienen, hätten wir kein globales Koordinationsproblem in der Klimapolitik. – Gefühlte und tatsächliche Wahrheit passen leider nicht zusammen.” – bto: Aber leider fehlt es in der Öffentlichkeit am grundlegenden ökonomischen Mindestverständnis.

oekonomenstimme.org: „Offenbarungseid der verfehlten Energie- und Klimapolitik in Deutschland – Warum Annalena Baerbock sehr wahrscheinlich irrt“, 14. Juli 2022

Kommentare (47) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. komol
    komol sagte:

    Es nützt nichts, sich weiter darüber zu echauffieren. Der Ökologie-Diskurs ist locked-in – er lebt – und wir werden ihn nicht mehr los. Sinnloses und Unlogisches darin ist komplexitätsreduzierend invisibilisiert (um zu verstehen, wie das geht, siehe Luhmann 1986 “ökolog. Kommunikation”). Schuld waren die CDU, SPD und alle anderen, welche diese Kommunikation übernamen (sie dachten, dass sich ohne sie nicht mehr punkten lässt – am Süssesten sah man das v.a. bei der Linken, am Eckelhaftesten bei der FDP). Weiter gehts .. next Theme .. wie wärs mal mit “Ökologie und Digitalisierung”?? Oder, und das wäre, wenn man so weiter machen will, einzig sinnreich: warum der Ökologie-Diskurs gerade bzw. fast nur in Dtl. so dermaßen einrasten konnte!

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @komol

      “Weiter gehts .. next Theme .. wie wärs mal mit “Ökologie und Digitalisierung”??”

      ..oder um die EIGENTLICHEN Probleme anzugehen …. das Thema “Wohlfahrtsstaat” “REALE Staatsschulden” oder etwas “ganz verwegen” ….. “mehr DEMOkratie” ?

      Der hervorragende Artikel von Frau Kaus zeigt einmal mehr das Problem und die Auswirkungen ,auf Gesellschaft, Wirtschaft usw…… des überbordenden Wohlfahrtsstaates auf …. wie schon vielfach und seit langem ja bekannt und aufgezeigt wurde.(z.B.. W.Röpke, L.Erhard, G.Habermann, F.Söllner usw..) .

      https://www.achgut.com/artikel/der_kontinent_der_lebenden_toten

      Antworten
  2. Nordlicht
    Nordlicht sagte:

    Ich habe einige Jahrzehnte in einem Teilbereich der sog. Klimapolitik gearbeitet, dem Verkehrsektor. Dort glauben Politiker und viele sog. “Verkehrsexperten” dran, dass mit Bus und Bahn Autofahrer aus ihren Privatgefährten herausziehen können, wenn sie nur mehr Steuergeld erhielten. Dieser Glaube nennt sich “Verkehrsverlagerung”.

    Es war hoffnungslos, den Gläubigen das auszureden. (Ich bin Dr.-Ing.) Die bei ernsthaften Verkehrsingenieuren “Pufferküsser” genannten Menschen sind auch nicht mit Erhebungen zu üebrzeugen, denen zufolge Schnellfahrstrecken zwar nett für Fernreisende sind, aber die Umweltbilanz negativ ist – weil a. diese Angebote sog. Mehrverkehr erzeugen und b. die meisten ICE-Pssagiere früher mit langsameren Bahnen gefahren sind. (Gleiches beim TGV.)

    (Und die Diskussionen um die Umwelt- und CO2-Bilanz von Batterieautos: aussichtslos. Ebenso die Radfahrerlobby, die ernsthaft glaubt, mit mehr RAdwegen Treibhausgasemissionen reduzieren zu können. Und …)

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Nordlicht

      Wenn sie an einem sog. Verkehrsknotenpunkt auf dem Land warten und es kommt kein Verkehrsmittel, dann müssen sie an der Verkehrspolitik zweifeln.

      Das ist Realitaet.

      Antworten
      • Bill Miller
        Bill Miller sagte:

        Dummerweise ist es noch unsinniger eine Person plus Fahrer in einem Mehrtonner-Bus auf Schlangenlinien übers Land fahren zu lassen als eine Person im Auto direkt von A nach B.
        Also wird gesammelt. Also muss man an dem Wartehäuschen warten.
        Also fahren die Leute mit dem PKW.
        Das ist reale Verkehrspolitik.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Nordlicht

      “Dort glauben Politiker und viele sog. “Verkehrsexperten” dran, dass mit Bus und Bahn Autofahrer aus ihren Privatgefährten herausziehen können, wenn sie nur mehr Steuergeld erhielten. (…) Ebenso die Radfahrerlobby, die ernsthaft glaubt, mit mehr RAdwegen Treibhausgasemissionen reduzieren zu können”

      Das geht auch beides zusammen: Hier im Erzgebirge fordern die grünen Verkehrspolitiker, dass bei jeder (!) Sanierung von Bundes- und auch Kreisstraßen ein Radweg an der Straße mitgebaut werden muss.

      Das ist besonders nützlich und wichtig bei den Straßen, die hoch auf den Bergkamm führen, dort trifft man von November bis April natürlich sehr viele Fahrradfahrer, gerade früh und abends im Berufsverkehr… :D :D :D

      Auf solche Ideen können nur komplett durchideologisierte Staatsangestellte und Beamte kommen (die dann übrigens selbst auch nicht im Winter mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren wollen, dafür fordern sie natürlich noch zusätzlich ein Elektroauto als Dienstwagen).

      Antworten
  3. Lele Castello
    Lele Castello sagte:

    Die “Öffentlichkeit” hat längst verstanden das die Welt von dem der den Vorteil durch die billigste Währung hat, zu einer Welt driftet, der die billigste Energie hat. Offen sagen darf sie das nicht. Bleibt die Frage, wie lange es geht, das es bei der Talkshowkaste ankommt.

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      Das ist korrekt, muss aber nicht in den Talk-shows ankommen, weil es nur die Aktionäre trifft. Talk-Shows sollten sich da raushalten.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @weico

      Unser deutscher Wirtschafts- und Kliemerschutzminister würde dazu sagen: “Das ist keine Inflation, es gibt einfach nur einen zeitweiligen und sich in dieser Zeitweiligkeit möglicherweise verstetigenden Kaufkraftverlust des Geldes” :D

      Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ weico

      >> ”Ifo-Institut erwartet lang anhaltende Inflation” und “Ob der Titel zutreffend ist, wird die Zukunft ja zeigen.”

      Ich beanstande, dass in der Diskussion immer noch nicht genau genug zwischen Inflation und Teuerung unterschieden wird.

      Inflation, das begann im 2. Hj. 2021 und das ist ein Finanzproblem, für welches die ZBs verantwortlich sind, sowohl bei der anfänglichen laxen Duldung als auch jetzt bei der Bekämpfung.

      Teuerung, das ist die Änderung der termes of trade durch COVID, die Ukraine-Affäre und die unvermeidlichen Randerscheinungen. D und der Westen insgesamt müssen auf dem Weltmarkt für alles mögliche, natürlich insbesondere für Energie, schockartig wesentlich mehr bezahlen. Dafür ist die Politik zuständig und die Aussichten, die früheren Preise je wieder zu sehen sind mehr als dünn. Rohstoffpreise sind Waffen geworden.

      Die dafür aufzuwendende Kaufkraft (Anteil am BIP) muss an anderer Stelle eingespart werden, oder durch Mehrarbeit und/oder Erhöhung der Produktivität aufgefangen werden. Fiskalische Hilfe führt nur noch tiefer in den Abgrund, da dann die Preissignale zur Konsumanpassung übertüncht würden.

      Da Energieverbrauch und Lebensstandard in unmittellbarem linearem Zusammenhang stehen, und niemand Lust hat mehr und kleverer zu arbeiten, geht der Westen harten Zeiten entgegen, natürlich jedes Land auf seine spezifische Art. In den Gesellschaften und zwischen den Staaten wird künftig mit harten Bandagen gekämpft werden.

      Caveat civis.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Bauer

        “Rohstoffpreise sind Waffen geworden.”

        Und um Waffen herzustellen und zu betreiben, braucht man in großen Mengen Rohstoffe.

        Wie viel Diesel brauchen wohl zwei Armeen mit insgesamt locker 500000 Soldaten (zumindest bis jetzt), die sich an einer Front mit über 1000 km Länge schon über 6 Monate lang bekämpfen?

      • weico
        weico sagte:

        @Bauer

        “Ich beanstande, dass in der Diskussion immer noch nicht genau genug zwischen Inflation und Teuerung unterschieden wird.”

        Solches kritisieren Sie sicherlich zurecht…

        ..nur sind dem Durchschnittbürger solche Feinheiten ziemlich egal, wenn Er das Ergebnis an der Geldbörse (be)merkt.

        Die offiziellen Zahlen ,die von der Regierung gemessen und verkündet wird…. ist ja ebenfalls sehr unterschiedlich … zu der ganz persönlichen “gefühlten Inflation bzw. Teuerung” !

        Nebenbei:
        Der neuste OPEC-Beschluss wird sicherlich die Teuerung weiter anheizen …und schlussendlich dann auch die Inflation “abfärben” . Die USA/Westen sind jetzt schon arg “disappointed” … über diesen “preisstabilisierenden” Entscheid .

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        Wenn Betanien drei seiner heimischen Kraftwerke in die Luft sprengt und sich deshalb der Strompreis verdoppelt ist das Teuerung oder Inflation ?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Bauer

        “Ich beanstande, dass in der Diskussion immer noch nicht genau genug zwischen Inflation und Teuerung unterschieden wird.”

        Danke. Aber aussichtslos, da von @M Stöcker zuerst aufgebracht und zusätzlich von mir unterstützt.

        Hätten Sie’s als erster gesagt, hätte es eine Chance auf Akzeptanz gegeben… Aber Rückzug ohne Gesichtsverlust ist halt schwer.

        So sind halt die identitätspolitischen Spielweisen hier am Blog.

        Guten Morgen im Übrigen!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Identitätspolitik” bedeutet etwas völlig anderes als das, was Sie offensichtlich glauben.

        Woher wollen Sie zum Beispiel wissen, dass ich nicht schwarz bin oder vielleicht ein genderqueerer katholischer Indianer im Rollstuhl? Können Sie das an meinem Namen erkennen, oder was?

        Identitäten spielen hier in den Diskussionen fast nie eine Rolle, und von den Herren Stöcker und Pabst abgesehen wissen wir auch nicht, wie die Diskuanten überhaupt aussehen. Hier geht es primär um Ideologien und vielleicht auch darum, wer wem schon zu viel auf die Nerven gegangen ist um noch ernst genommen zu werden.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ freund bauer,
        ist diese unterscheidung nicht doch mehr theoretischer art?
        denn die teuerung wird in der praxis wieder mit mehr verschuldung beantwortet.
        am ende ist es für den konsumenten eine inflationäre wirkung.

        diese teuerung wird fast nie in deiner beschriebenen art und weise praktisch zurück geholt etc.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Na, Sie googlen doch alles Mögliche. Dann graben Sie sich mal ins Thema Geschichte der Identitätspolitik (und moderner Interpretationen) ein.

        Wenn die woke Community über einen Artikel hört, dass er bei Tichy veröffentlicht wurde, ist dieser – ohne ihn zu lesen – Teufelszeug. Oder wenn am Blog bei Beiträgen von @Ch Anders oder @M Stöcker (oder auch mir) immer gleich die Halskrause schwillt, ist das auch identitätspolitisch.

        Die Zuordnung zu einer Gruppe, innerhalb derer oder mit der man sich abgrenzen will. Inhalte sind nachgelagert.

        Einen sonnigen Donnerstag im schönen Sachsen.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @foxxly

        Ölpreis hat sich zwischen 2011/12 und 2016 halbiert. Sowas kann man auch für Frachtraten (Asien/Europa) raussuchen. Usw.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Na, Sie googlen doch alles Mögliche. Dann graben Sie sich mal ins Thema Geschichte der Identitätspolitik (und moderner Interpretationen) ein.”

        Nein, erklären Sie es mir – falls Sie das können.

        “der wenn am Blog bei Beiträgen von @Ch Anders oder @M Stöcker (oder auch mir) immer gleich die Halskrause schwillt, ist das auch identitätspolitisch. Die Zuordnung zu einer Gruppe, innerhalb derer oder mit der man sich abgrenzen will. Inhalte sind nachgelagert. ”

        Um welche Gruppenidentität soll es dabei denn gehen?

        Ich würde die beiden als sozialistische Planwirtschaftler einordnen – das ist aber genau das, was ich mit “Ideologie” meinte und was es schon lange vor der modernen Identitätspolitik und ihrer Fixierung auf Rasse, sexuellen Vorlieben, und so weiter gab.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Na, wenn Ideologie keine Gruppenzugehörigkeit erzeugt, weiß ich auch nicht. Den Grünen bescheinigen Sie das doch auch. Oder den Woken. Allein Ihr @GENOSSE Stöcker ist doch bezeichnend. Da kann doch nix Vernünftiges kommen, oder?

        PS Schauen Sie mal, wie weit wir vom eigentlichen Thema schon wieder weg sind. Warum haben Sie zu @Bauers Unterscheidung zwischen Teuerung und Inflation eigentlich nix gesagt?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Na, wenn Ideologie keine Gruppenzugehörigkeit erzeugt, weiß ich auch nicht.”

        Ja, natürlich tut sie das, und Religion oder quasi-religiöse Überzeugungen wie bei den Grünen tun das auch, aber wenn Sie das schon für “Identitätspolitik” halten, dann ist der Begriff so sinnentleert, dass wir ihn uns auch komplett sparen können.

        “Allein Ihr @GENOSSE Stöcker ist doch bezeichnend. Da kann doch nix Vernünftiges kommen, oder?”

        Glauben Sie etwa, dass er keiner sein will? Die Leute von der SED waren immerhin nicht beleidigt, wenn man sie so angeredet hatte, und selbst Genosse Mielke hielt das bis zum Schluss für eine “formale Frage”. ;)

        “Warum haben Sie zu @Bauers Unterscheidung zwischen Teuerung und Inflation eigentlich nix gesagt?”

        Hab ich doch, sie haben mich nur nicht verstanden. Den Leuten ist die Unterscheidung vollkommen egal, die sehen nur verschiedene dumme Politiken, die ihren Lebensstandard schmälern.

        Würden Sie eigentlich Kohle und Erdölprodukte und vielleicht auch ein paar schöne Atombrennstäbe aus Russland importieren wollen, wenn wir damit unsere Preissteigerung in Deutschland abmildern könnten? Oder halten Sie mir jetzt Ihren typischen Vortrag darüber, wie wir die Sanktionen bis zum Endsieg durchhalten müssen um es dem bösen Putler endlich so richtig zu zeigen?

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Zurück zur Bauer-Unterscheidung: Ich sehe die und verstehe sie auch. Aber Ott hat schon recht: Das ERGEBNIS ist für die Masse der Betroffenen identisch. Inflation entwertet doch genau so den Lebensstandard wie Teuerung. Oder wer sieht das anders?

      • jobi
        jobi sagte:

        @Beobachter

        “Oder wer sieht das anders?”

        Sehe ich genau so. Man kann natürlich argumentieren, dass zur Bekämpfung der Preissteigerungen die Kenntnis der Ursachen wichtig ist. Aber dann müsste man ja die Anteile von Teuerung/Inflation zumindest quantifizieren können.

        Wer allerdings wie @Stöcker und @Stoertebekker behaupten, es gäbe KEINE Inflation – mit dem lohnt sich m.E. auch keine ernsthafte Diskussion darüber.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @jobi @Beobachter

        Zum ersten Punkt: Ursache kennen wäre gut. Jetzt werden die Aktionen der ZBs zwangsläufig in eine Rezession führen, weil sie das falsche Mittel gegen Teuerung sind.

        Und ob es Inflation gibt oder nicht kann man definitionsgemäß nicht feststellen, wenn man die Unterscheidung zwischen teuerungsbedingter und geldmengenausweitungsbedingter Preissteigerung nicht messen kann. Letzterem stimme ich ja auch zu.

        Und zuletzt – es gibt allerdings immer noch klare Anzeichen, dass es zu wenig USD im System gibt und nicht zu viel. Sonst wäre er jetzt nicht so teuer (Wechselkurs).

        Aber jeder wie er mag.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        Wir wissen jedenfalls, dass die Preissteigerungsrate während des Corona-Gelddruckprogramms aber noch vor Ende Februar 2022 (Putin!) schon ihren Anstieg begann:

        https://cms.zerohedge.com/s3/files/inline-images/not%20putin%20putin.jpg

        ” Jetzt werden die Aktionen der ZBs zwangsläufig in eine Rezession führen, weil sie das falsche Mittel gegen Teuerung sind.”

        Was wäre denn “das richtige Mittel der Zentralbank” gegen das, was Sie “Teuerung” nennen? Sollen die damit drohen, den Regierungen den Stecker zu ziehen indem sie keine Staatsanleihen mehr kaufen, wenn die mit den selbstmörderischen Wirtschaftssanktionen gegen Russland weitermachen?

        Da kann ich mir ja eher vorstellen, wie ein Schwanz mit dem Hund wedelt – ganz davon abgesehen, dass Sie so einen Vorschlag aus Kriegsgeilheit sowieso ablehnen würden.

        “Und zuletzt – es gibt allerdings immer noch klare Anzeichen, dass es zu wenig USD im System gibt und nicht zu viel. Sonst wäre er jetzt nicht so teuer (Wechselkurs).”

        So einen Eindruck konnte man im Herbst 1923 in Deutschland auch haben – glauben Sie wirklich, es hätte damals irgendetwas genützt, wenn die US-Zentralbank mehr Dollars gedruckt hätte?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Na, jetzt sind wir doch bei der richtigen Diskussion.

        a) Das Covid-Programm der EU (750 Mrd.) ist noch gar nicht voll liquiditätswirksam. Die Ausgaben sind auf viele Jahre angelegt und bei den Engpässen der Baufirmen gar nicht so schnell abzuarbeiten. Sprich der Liquiditätseffekt ist in der Wirtschaft immer noch limitiert. (In den USA ist das im Inland sicher anders. Durch den Weltwährungsstatus gibt’s da aber ganz andere Kräfte beim Liquiditätsbedarf.)

        b) Ich glaube nicht, dass die ZBs (jetzt?) überhaupt was machen können.
        – weil es kein Geldmengenproblem ist.
        – weil die Geldschöpfung ohnehin bei den Geschäftsbanken stattfindet.

        Die einzige Wirkung, die ZBs im Moment haben – die Aktienmärkte rauf- und runterfahren. Das ist natürlich Wirkung, hat aber weder mit Auftrag noch selbst gestecktem Ziel was zu tun. Und führt kurzfristig zu rezssionsförderndem Verhalten der Marktakteure (die sich noch an den Verkündungen der ZB orientieren. Aber da bröckelt bereits der Putz. Siehe langfristige Inflationserwartungen der Märkte.)

        Und nochmal zu Inflation vs. Teuerung. Bin ja völlig damit einverstanden, dass es für den Nomalbürger komplett egal ist, wie’s heißt. Die Wirkung ist identisch. Zum richtigen Gegensteuern durch ZB/Politik gehört aber ein vorheriges Verständnis der denkbaren Ursachen. Im Übrigen wird das ja endlich auch so in der Öffentlichkeit diskutiert.

        Und wenn man Angebot/Nachfrage (terms-of-trade bei @Bauer) und Geldmengenausweitung als Ursachen nicht auseinanderklamüsern kann, gibt’s schlicht drei Optionen für die “Inflation”. Nur Geldmenge (Inflation), nur Angebot/Nachfrage (Teuerung) oder beides.

        Teuerung der Rohstoffe/Energien ist messbar. Damit bleibhe nur die beiden letzten Optionen. Und da scheiden sich dann die Geister, weil es nur noch über Interpretation von Realität gehen kann. (und damit zT quasi-religiöse Positionen)

        Für mich ist der USD-Kurs Hinweis auf einen Mangel an Geld. Für mich sind steigende Zinsen der Banken ein Hinweis auf höhere Risikoaversion der Banken wegen drohender Rezession. Für mich sind 30% (?) zahlungsschwache Haushalte ein Hinweis, dass nicht ZU VIEL Geld das Problem ist.

        Aus meiner Sicht wird es zu einem massiven Nachfragerückgang wegen zu hoher Preise kommen, so dass es ein neues Angebots-/Nachfrage-Gleichgewicht geben wird (im Gegensatz zu höheren Preisen bei gleicher A/N-Situation [=Inflation]). Der Gaspreisdeckel könnte – je nach Ausprägung – dann natürlich zum Drama werden. Wenn wir bei niedrigen Preisen wieder rationieren. Willkommen in der DDR.

  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >bto: Aber leider fehlt es in der Öffentlichkeit am grundlegenden ökonomischen Mindestverständnis.>

    Zu kurz gesprungen.

    Es fehlt in der Öffentlichkeit an einem grundlegenden INTERESSE, die Energie- und Klimapolitik bezüglich ihrer „Wahrheit“ zu bewehrten.

    Wenn das Interesse für etwas fehlt, fehlt auch das Verständnis dafür.

    >Rupert Pritzl fasst in der ÖKONOMENSTIMME” zusammen, was jeder weiß, aber viele nicht wahrhaben wollen …>

    Es weiß bei weitem nicht jeder, was die Energie- und Klimapolitik mit ihren Defiziten IST und welche KONSEQUENZEN sie hat.

    Das ist so, weil die allermeisten Menschen NICHT wissen WOLLEN.

    Der Beitrag ist nicht falsch, aber die ÖKONOMENSTIMME ist bestenfalls eine Stimme für ÖKONOMEN und daher weitgehend irrelevant.

    Die GEFÜHLTE Wahrheit ist relevant und wenn sich das Gefühl so ÄNDERT wie gegenwärtig und in der nahmen Zukunft, dann wird sich auch die TATSÄCHLICHE Wahrheit ändern und zwar derart, dass sich die REALITÄT der Energie- und Klimapolitik ÄNDERT.

    Antworten
    • Alliban
      Alliban sagte:

      “… sofern die übrige Welt mitspielt”. Ich vermute, dass Deutschland zukünftig das weltweite Paradebeispiel sein wird, wie man Energiepolitik nicht machen darf, wenn man seine wirtschaftliche Grundlage (Industrie) nicht zerstören will. Bleibt zu hoffen, dass man als Deutscher im Ausland nicht auch noch ausgelacht wird. Wir hatten mal gute Voraussetzungen für eine passable Zukunft, um die man uns sogar beneidet hat, die man letztendlich mutwillig auf hysterische Art und Weise verspielt hat.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alliban

        Ich weiß nicht, auf was genau sich Ihr „mitspielt“ bezieht.

        Die Akteure in der Welt „spielen“ jedenfalls.

        Da dies interaktiv erfolgt, spielen sie mit.

        Was die Energiewende betrifft, werden sie ihr jeweils eigenes Spiel spielen.

        Es wird nicht unseres sein.

        Sie könnten daher recht haben:

        Es würde mich nicht wundern, wenn wir in nicht allzu ferner Zukunft ausgelacht werden.

  5. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    bto: “Aber leider fehlt es in der Öffentlichkeit am grundlegenden ökonomischen Mindestverständnis.”

    Braucht es nicht, das erledigt die Inflation. Wenn sie sich Urlaub, die Heizkostenvorauszahlung, ein neues KFZ und den Fensteraustausch nicht mehr leisten kann, merkt es die Öffentlichkeit schon. Ein schmaler gewordener Geldbeutel sorgt zügig für Naturalbildung, wenn am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig ist. Ganz ohne Fremdwörter.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Susanne Finke-Röpke

      >… sorgt zügig für Naturalbildung…>

      Das gefällt mir ausnehmend gut – Sie treffen mit dem Kopf auf den Nagel.

      Was die Naturalbildung angeht, würde ich auch auf Inflation setzen, aber nicht ausschließlich.

      Klar, wir sind nicht die Türkei, aber dort ist man bereits mehr als 80% Verbraucherpreisinflation – und dennoch herrscht weitgehend Ruhe.

      Ich setze daher mehr auf eine Dunkelflaute im Winter.

      Die Vorbereitungen derer, die mit dieser „Wahrheit“ befasst sind, laufen bereits an.

      Beispielsweise hier zu erfahren:

      https://www.welt.de/politik/deutschland/plus241410325/Blackout-Gefahr-Bereiten-uns-auf-lang-andauernde-Stromausfaelle-vor.html

      Kernaussage des Landrats Martin Sommer:

      „Wir bereiten uns sowohl auf kurzzeitige als auch insbesondere auf lang andauernde Stromausfälle vor, die länger als 72 Stunden dauern.“

      und:

      „Man muss sich klarmachen, dass wir in einer hochtechnisierten Gesellschaft leben, die mehr denn je abhängig ist von Strom. Die Energie-, Lebensmittel- und Wasserversorgung, die Kommunikationstechnik, aber auch das Gesundheits- und Pflegewesen sind darauf angewiesen, dass es Strom gibt. Das gesellschaftliche Risikobewusstsein für einen längerfristigen Stromausfall ist aber nur in Ansätzen vorhanden.“

      Gut möglich, dass das gesellschaftliche Risikobewusstsein in absehbarer Zeit geschärft wird.

      Bei der ÖKONOMENSTIMME wird man dies sicher mitbekommen.

      Wenn sie nach einem Stromausfall wieder ans Netz darf, lassen wir uns gern darüber informieren, was DANN jeder weiß.

      Antworten
      • Susanne Finke-Röpke
        Susanne Finke-Röpke sagte:

        @Herrn Dietmar Stelter:

        Ich weiß nicht, ob die Blackouts von der dummen Masse der Ökonomie zugeordnet werden. Fachlich haben Sie natürlich recht, aber es ist für die Mainstreammedien und die Politik schon sehr verführerisch, einen Blackout den “bösen” Russen, den anonymen NS 1&2-Terroristen, den Franzosen und ihren Gaskraftwerken mit ihrer unterlassenen KKW-Instandhaltung, den verschwenderischen Mitbürgern (der immer noch mit Warmwasser 10 Minuten duscht statt mit kaltem Wasser den Waschlappen zu befeuchten) oder dem Schicksal anzulasten. Oder glauben Sie ernsthaft, die grüne Doppelspitze der Partei stellt sich nach einem Blackout hin und sagt: “Wir haben verstanden. Wir haben uns die letzten 42 Jahre geirrt, Sonne und Wind alleine reichen nicht. Wir brauchen auf absehbare Zeit Atomkraftwerke, norddeutsches Gas, Kohlekraftwerke mit CCS-Technologie, neue Pumpspeicherwerke auch in Mittelgebirgen und kürzen 10.000 Studienplätze in den Geisteswissenschaft zugunsten der elektrotechnischen Fakultäten.”

        Ich glaube das eher nicht. Es wird dasselbe gesagt werden wie von Jürgen Trittin vor 20 Jahren. Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Susanne Finke-Röpke

        WOW − was für eine Ansprache!

        Zur Sache:

        >Ich weiß nicht, ob die Blackouts von der dummen Masse der Ökonomie zugeordnet werden.>

        Ich weiß es auch nicht und glaube, dass die Blackouts eher nicht der Ökonomie zugeordnet werden.

        Darauf kommt es aber auch gar nicht an.

        ENTSCHEIDEND ist, WEN die Masse VERANTWORTLICH macht, wenn sie eintreten, aber NICHT hinreichend kompensiert werden.

        Was immer es ist, was den ANSPRÜCHEN nicht genügt – es ist das VERSAGEN der Politik, dass es den Ansprüchen nicht genügt.

        Konkret am aktuellen Geschehen belegt:

        Für die Mehrheit ist Russland der Aggressor und es ist ihr auch klar, dass der das Gas abdreht und damit Probleme erzeugt.

        Für diesen Fall hätte die REGIERUNG eben vorsorgen müssen oder jetzt müsste sie dafür sorgen, dass die Mangellage nicht das Heizen und Duschen mit MEHRKOSTEN belastet.

        Kann sie das nicht hinreichend leisten, muss eine andere Regierung her.

        An den EIGENEN Ansprüchen liegt es jedenfalls nicht, wenn es derartige Probleme gibt.

        So „denkt“ die Masse.

        Zwei Aspekte dazu:

        a) >glauben Sie ernsthaft, die grüne Doppelspitze der Partei stellt sich nach einem Blackout hin und sagt: “Wir haben verstanden. Wir haben uns die letzten 42 Jahre geirrt, Sonne und Wind alleine reichen nicht.>

        Das glaube ich nicht.

        Die grüne Doppelspitze der Partei MUSS sich so auch nicht hinstellen.

        Sie wird verstärkt sagen, was sie jetzt schon mehr oder weniger verschämt sagt:

        Merkel-CDU und Olaf-SPD haben es verbockt, WEIL sie auf uns nicht gehört haben und der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht weit genug vorangetrieben wurde.

        Wo stünden wir HEUTE, wenn sie ihn WEITER als geschehen vorangetrieben hätten?

        Es ist – im wahrsten Sinne des Wortes – NICHT auszudenken.

        b) Nehmen wir einmal an, Merkel-CDU und Olaf-SPD hätten entschieden, das Energierisiko Russland dadurch zu mindern, dass Energie in größerem Umfang von anderen Anbietern bezogen wird (von nicht demokratischen Ölförderländern, durch Fracking erzeugt etc.) und/oder wir mehr Energie im Lande erzeugen sollten (AKWs laufen lassen etc.).

        Was wäre die Reaktion darauf gewesen?

        Es ist doch völlig klar:

        Unethisch, nicht umweltfreundlich, gefährlich.

        Wiederum:

        Wir WOLLEN nicht, dass unsere ANSPRÜCHE nicht erfüllt werden.

        Versteht die Politik dies nicht und handelt sie nicht entsprechend – dann ABWAHL.

        Ob es eine andere Regierung/Politik kann oder nicht kann, wird man dann sehen.

        In JEDEN Fall gilt, dass es NICHT an UNSEREN Ansprüchen liegt, wenn auch sie versagt.

        WIR haben ein “angeborenes RECHT” auf unsere Ansprüche auch dann, wenn sie NICHT erfüllbar sind.

        Das ist das FUNDAMENTALE Problem.

  6. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @ DS Ein sicherlich interessanter Artikel aus der Wahrnehmungswolke der „Ökonomie“ – nichts Neues: gelesen, gelocht, abgelegt bis morgen früh, dann Altpapier.

    Der letzte Absatz des Artikels lautet:
    „Es ist endlich an der Zeit, dass wir die Klimadiskussion in Deutschland ehrlich führen, wir uns von liebgewonnenen Wunschvorstellungen verabschieden und wir effiziente und wirksame Instrumente auswählen. Denkverbote darf es hierfür nicht mehr geben!“.

    Und. ? . Was für ein Problem hat der Autor? Wen meint er mit “wir”?

    Plant die Ökonomie (“wir”) etwa die Neuauflage der „Klimadiskussion“. Mit welchem Ziel, nachdem in den eigenen Reihen seit vier, fünf Jahrzehnten fruchtlos diskutiert wird, falsche Zahlen geliefert werden, die Herde mit „Szenarien“ und Ergebnissen aus „Spieltheorien“ an den Abgrund getrieben wurde und die aufgeregte “Ökonomie” nun überrascht den Rest des Weges scheut.

    Die Politik hat sich viel zu lange von Quacksalberei aus dem ökonomischen Elfenbeinturm beeindrucken lassen. Schluss damit.

    Wenn es überhaupt einer „Neuauflage“ bedarf, dann ist es die der verstärkten Aktivierung der Instanzen, die tatsächlich von Organisation und Funktion der relevanten Systeme etwas verstehen. Das sind die verbliebenen hochqualifizierten Ingenieure des Landes, unterstützt durch professionelles Management *) mit Fokussierung auf zu lösende Engpässe.

    Diskussionsfreudige Ökonomie: ab in die zweite, besser dritte Reihe.

    *) … wird nicht im Nebenfach der Betriebswirtschaft mit lustigen PP- & Excel-Tools studiert, sondern an qualifizierten Institutionen und vor allem durch Praxis.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @JürgenP

      “Die Politik hat sich viel zu lange von Quacksalberei aus dem ökonomischen Elfenbeinturm beeindrucken lassen. Schluss damit.”

      Gehen Sie eigentlich auch auf Foodblooger-Seiten im Internet und bewerten die dort veröffentlichten Kochrezepte alle schlecht, weil es eben keine Artikel über Systemtheorie sind? ;)

      Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @JürgenP

      Tja sehen Sie, gutes Management startet damit, dass man mit den Ressourcen auskommt, die man hat – und dann das Beste rausholt. Und dafür braucht es Erfahrung. Das lernt man weder an der ETH oder RWTH noch bei der LBS oder Insead, sondern im Leben. Und zwar JEDER, der ECHTES Interesse daran hat. Nicht umsonst gibt es ne Reihe guter unstudierter Unternehmer. Für gutes Management gibt’s kein Diplom.

      Und Ihre Ingenieure sollten sich mal angewöhnen, den Mund aufzumachen und sich auch mal aus dem Fenster zu lehnen, wenn noch nicht alles mit 110%iger Sicherheit geprüft ist.

      Unsere Misere ist nicht nur eine Misere der Führung, sondern auch eine Misere der WISSENDEN Geführten, die häufig schlicht keine Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme haben. (statt “yes we can” lieber “ich sag ja nur” oder ” “)

      Fazit: einfache Lösungen gibt es nicht. Auch nicht mit der Systemtheorie.

      Antworten
    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @Stoertebekker
      “Und Ihre Ingenieure sollten sich mal angewöhnen, den Mund aufzumachen und sich auch mal aus dem Fenster zu lehnen, wenn noch nicht alles mit 110%iger Sicherheit geprüft ist”.

      Was meinen Sie, wieviel NICHT liefe, wenn es von der angemahnte Ingenieursorte keine mehr gäbe. Die Reichsbedenkenträger haben i.d.R. eine andere Ausbildung oder keine Erfahrung.

      @RO Was hat die simple Feststellung der Quacksalberei mit “Systemtheorie” zu tun. Lassen Sie die Schublade doch einfach mal zu. Im Übrigen ist es doch wirklich keine Kunst hinterher, die Heckwelle betrachtend, zu erläutern, was alles schief gelaufen ist und dass die Schraube falsch rum dreht.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @JürgenP

        Wenn sich Ihre Kritik schon fast Running-Gag-mäßig darin erschöpft, dass die Ökonomie eben nicht die Systemtheorie ist, dann sollte ich die Schublade besser offen lassen, weil ich andauernd in sie reingreifen werde.

        Wissen Sie übrigens, woran man einen studierten Systemtheoretiker erkennt?
        Antwort: Er sagt Ihnen von ganz alleine, dass er einer ist. :D

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @JürgenP

        Das bezweifle ich doch gar nicht. Aber wer hat denn all die Normen, Vorschriften usw. TECHNISCH verfasst und beschrieben? Und in von der Bürokratie nicht mehr beherrschbare Verästelungen verfeinert?

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @Stoertebekker
        “wer hat denn all die Normen, Vorschriften usw. TECHNISCH verfasst und beschrieben”
        Zumeist gut bezahlte Ingenieure. Gut bezahlt von Industrieunternehmen, die es sich leisten können, Ingenieure in lauter Fachgremien und Ausschüsse zu entsenden, um Claims abzusichern. Was dabei rauskommt muss längst nicht das Optimum sein. Und Bürokratie gehört zur Absicherung dazu.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ jürgen p
        ein wesentlicher fakt soll hier auch erwähnt werden,
        was sich hinter den “vorschriften” verbirgt, sind die juristen.

        ich schätze mal dass 30 bis 50% aller vorschriften den juristen zu verdanken sind.
        sind doch gerade sie es, welche über spitzfindigkeiten einen enormen aufwand erfordern, nicht in gefahr zu kommen, straffällig zu werden.

        der selbe mechanismus findet in den (hauptsächlich) öffentlichen verwaltungen statt.

        vielleicht sind wir breits an dem punkte; (oder schon überschritten) wo der ganze wirtschaftliche ablauf durch die gnadenlosen stricke der verwaltung und juristen, aufhängt, oder schon keine luft mehr hat um zum (wirtschaftlichen-) atmen

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ JürgenP

      >Denkverbote darf es hierfür nicht mehr geben!“.>

      Richtig, diese Aussage kommt aus der Wahrnehmungswolke der Ökonomie.

      Denn Denkverbote gibt es nicht.

      Und sein Denken zu VERÖFFENTLICHEN, ist in Zivilgesellschaften erlaubt (soweit es nicht auf Umsturz aus ist).

      Das Denken der Ökonomen und anderer, die sich kein Denkverbot auflegen und fundiert kritisieren, bleibt, was die Einstellung der Öffentlichkeit zur Energiepolitik betrifft, weitgehend unbeachtet.

      Antworten
  7. foxxly
    foxxly sagte:

    …… lang und gerne hat man die deutsche wirtschaftskraft nutzen und ausbeuten können.
    jetzt, wo den usa selber das wasser bis zum halse steht, werden vasallen nicht nur fallen gelassen, sondern regelrecht vernichtet.
    hierbei spielen eine sehr starke rollen, dass usa, eine gute wirtschaftsbeziehung von D un EU zu russland niemals dulden wird, weil damit ihre weltherrschaft gefährdet sei.

    das sind die hauptsächlichen hintergründe dieser aktuellen entwicklung.

    und wenn es dann noch grüne und linke kräfte der selbstzerstörung in D gibt, dann haben die usa mit ihren think tank´s hervoragende arbeit geleistet.

    jede art von aufklärung zur energie- und klimapolitik muss auch als folge der strategischen einseitigen medienmacht, scheitern.

    die entscheider sind immun gegen bessere vorschläge und wege.
    es läuft die vorsätzliche zerstörung deutscher und europäischer wirtschaftskraft; da mag der WEF auch noch mit eine rolle spielen

    was wir bräuchten, wäre eine umfassende aufklärung des bürgers, damit dieser dieses falsche spiel nicht mehr mitmacht!

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ Freund foxxly

      >> “was wir bräuchten, wäre eine umfassende aufklärung des bürgers, damit dieser dieses falsche spiel nicht mehr mitmacht!”

      Weisst Du, wie man einen Welpen am schnellsten zur Stubenreinheit bringt? Mit ‘umfassender Aufklärung’ indem man ihm seine Schnauze in die eigenen Exkremente reibt.

      Antworten

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Richard Ott Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.