Dunkelflaute – hier geleugnet, anderswo bekannt

Das war nur kurz eine Meldung in der letzten Woche:

spiegel.de: “Deutsche zahlen weltweit fast die höchsten Strompreise”, 18. September 2020

Darin war dann zu lesen:

  • “Insgesamt liegt die Bundesrepublik im internationalen Ranking auf Platz 16 – wobei die meisten Staaten mit noch höheren Strompreisen krisengeschüttelte Entwicklungsländer sind, in denen sich manche Einwohner überhaupt keine Elektrizität leisten können.” – bto: Platz 16 vom teuersten aus gerechnet!
  • “Unter den G20-Ländern ist die Bundesrepublik das Land mit der teuersten Elektrizität – und das mit großem Abstand. Schon in der Türkei und Italien, die auf Platz zwei und drei folgen, sind die Strompreise kaufkraftbereinigt rund zehn Cent günstiger.” – bto: Zehn Cent klingt besser als fast 25 Prozent.

Quelle: SPIEGEL online

  • “Deutsche Verbraucher müssen in der Folge einen größeren Anteil ihres verfügbaren Einkommens für Strom aufwenden als Kunden in anderen wohlhabenden EU-Ländern. Für den Jahresverbrauch eines Ein-Personen-Haushalts (1500 Kilowattstunden) gehen laut Verivox rund 1,2 Prozent der durchschnittlichen Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung drauf – mehr als doppelt so viel wie in Schweden oder den Niederlanden. Höher als in der Bundesrepublik ist die Pro-Kopf-Quote für Strom nur in vergleichsweise armen EU-Ländern wie Rumänien oder Bulgarien.” – bto: Ach, was sind schon 1,2 Prozent, höre ich schon. Es ist aber in Summe eine Belastung, das Geld fehlt an anderer Stelle.
  • Insgesamt haben sich die Strompreise in Deutschland seit der Jahrtausendwende mehr als verdoppelt. (…) Grund für das Preishoch sind zahlreiche Steuern und Abgaben wie zum Beispiel die EEG-Umlage oder die Netzentgelte. Sie machen mittlerweile rund zwei Drittel des Strompreises aus.” – bto: Das ist doch alles komisch. Wir haben doch die unschlagbar günstigen erneuerbaren Energien.

Natürlich gab es angesichts dieser Zahlen keinen Aufschrei. Ohnehin erstaunlich, dass DER SPIEGEL das gebracht hat. Da gibt es jeden Sonntag Klimakrisenkommentare eines Kommunikationspsychologen. Sonst: das große Schweigen.

Dabei ist es zwangsläufig so, dass die Energiepreise steigen, je höher der Anteil der erneuerbaren Energien. Das liegt an dem Problem der fehlenden Speicherung, was zu hohen Kosten führt. Unter anderem wegen der “Dunkelflaute”, deren Existenz bekanntlich bei uns von führenden Ökonomen geleugnet wird:

Geisterstrom, Dunkelflaute und wirkungslos – teure Klimapolitik

Claudia Kemfert: „Die Energiewende ist ein Erfolg“ (allerdings überzeugt die Argumentation nicht ganz)

In Großbritannien hingegen ist der deutsche Begriff “Dunkelflaute” auf dem besten Wege, – wie schon “Schadenfreude” – in den Sprachgebrauch überzugehen. Die FINANCIAL TIMES (FT) berichtet von einer neuen Studie zu den Kosten der erneuerbaren Energien:

  • “The Germans have a word for it: dunkelflaute. It means a period in winter when the wind does not blow and the sun does not shine. (…) with ever more power coming from wind and solar, it matters greatly if these plants can’t function, or can produce only a fraction of what they normally pump out.” – bto: So ist es. Es spielt eine Rolle, wenn Produktion stillliegt oder Intensivstationen keinen Strom mehr haben.
  • “In January 2017, Belgium faced the prospect of blackouts when it experienced a whopping nine-day calm and dull spell. Despite having just 9 per cent of its capacity from renewable sources, the country’s network had to scramble to supply sufficient electricity to avoid disruption.” – bto: nur neun Prozent! Jetzt überlegen wir uns mal, was in Deutschland los wäre.
  • “How to manage intermittency is one of the challenges of weather-dependent low-carbon electricity. It is not simply about paying for back-up for when nature refuses to play ball. Sometimes blazing sun and gusting winds can cause the opposite problem: too much electricity. Then plants must be paid to shut or turn output down to stop them overloading the network.” – bto: Dafür bekommt die Hersteller Geld: Das ist der “Geisterstrom”.
  • However, there is one melancholy constant in all this balancing and back-up activity: it generates additional so-called system costs. (…) Much of the recent story has been about the plunging cost of renewables. For instance, in 2013 the UK government estimated that an offshore wind farm opening in 2025 would generate electricity for £140 per megawatt hour (MWh). It now forecasts that could be achieved for just £54/MWh. (…) By 2035, it estimates an offshore wind farm might on average produce power for as little as £41/MWh; and large-scale solar just £33. However, these figures exclude those system costs, mainly because the solar or wind developer does not have to meet them. At present, these are simply spread across the network as a whole.” – bto: Wir externalisieren diese Kosten und schlagen sie noch den traditionellen Energiequellen zu!
  • “When you add them in, as the Beis report does, attributing them to the generating source that caused them, the picture changes. Take the 2035 figure of £41/MWh for offshore wind. With estimated system costs on top, Beis believes the all-in price is closer to £59 to £79 (43-92 per cent higher). For solar, £33/MWh becomes £45-£61. In each case, the range depends on how widespread the use of these renewables is (…).” – bto: je mehr, desto höher!

    Hier der Link zur Studie der britischen Regierung:

    BEIS Electricity Generation Costs (2020)

    • “Essentially, the marginal cost of each extra renewable on the system keeps going up as their use increases.”

    Und das sieht dann so aus:

    • “Not only does this erode their advantage over other alternatives such as nuclear and as-yet unproven carbon capture and storage (CCS). It suggests that getting to 100 per cent renewables could be expensive.”bto: weil unglaubliche Kapazitäten aufgebaut werden müssen, denn es muss genügen, wenn der Wind normal bläst. Ich habe dazu gerade folgendes gelernt: “Die Nennleistung einer Windkraftanlage liegt im Bereich der ‘mäßigen’ bis ‘frischen Briese’ (Windstärke 4 …5 Bf). Für die Windkraftanlage gilt (wie für jeden Strömungsvorgang) das ‘Dritte-Potenz-Gesetz’: Halber Wind bedeutet (1/2)3 = 1/8 der Nennleistung, so dass bei der vorherrschenden ‘leichten Briese’ nur ca. 3 …5 % der Nennleistung an der Windkraftanlage umgesetzt wird.” (dazu demnächst mehr an dieser Stelle). 
    • “Could these costs be shrunk? Some argue that it could be possible by expedients such as building more interconnectors with other countries to bring in power when it is needed, or using electric vehicles for distributed battery storage. The idea being that when you plug your car in at night, the charge can be reversed at times of need to feed power back into the grid. While technically possible, it would require infrastructure and a far larger fleet of EVs.” – bto: und muss sich erst beweisen.
    • “But all of these innovations will still cost money to fix the issue of intermittency. Unless that expense is priced into each solar, wind, or CCS project, there is a risk we could end up with a more expensive decarbonised system than we need.” – bto: Und genau das ist das Problem, wir müssen so ein System möglichst günstig einführen.
    • “One simple suggestion made by the economist Dieter Helm is to make all operators meet the system costs for which they are responsible. Rather than giving renewables operators a free option to sell whatever power they produce, as at present, they would bid to deliver specific quantities of power at certain times of day, with penalties either way if they over or under deliver. That would put them on a more level footing with other generators.” – bto: Das ist aber politisch nicht erwünscht.

    ft.com (Anmeldung erforderlich):”Green power needs to account for all its costs”, 7. September 2020

    Kommentare (73) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
    1. Ehnibald
      Ehnibald sagte:

      Der Spiegel-Artikel ist eine freche Faktenverzerrung, Volksaufklärung ganz im linkssozialistischen Sinn:
      In https://de.globalpetrolprices.com/electricity_prices/ (der Spiegel-Artikel bezieht sich auf die Daten von “Global Petrol Prices”) liegt Deutschland mit 32 Euro-Cent pro kWh um einen Euro-Cent pro kWh hinter den Bermudas WELTWEIT auf Platz 2 (2 Cent teurer als Dänemark). Verivox.de hat die Daten “kaufkraftbereinigt”. Damit “steigt” der Preis der kWh aus Nicaragua von 21 USD-Cent (18 EUR-Cent) auf 78 USD-Cent vs. Deutschland mit “nur” 44 USD-Cent. Damit rutscht Deutschland von Platz 2 auf Platz 16, das soll wohl beruhigend wirken, da haben die Links-Grünen ja offenkundig noch Raum für Weiterentwicklung…
      Der Spiegel schreibt: “Das einzige Erste-Welt-Land, in dem die Strompreise laut Verivox noch höher sind als in Deutschland, ist Portugal (Rang 13).” Ja, “kaufkraftbereinigt”, aber das erwähnt der saubere Spiegel nicht.
      Die Wirklichkeit: mit 26 Euro-Cent pro kWh ist der Strom in Portugal um fast 20% günstiger als in Deutschland und das einzige Land, in dem der Strom für Privathaushalte überhaupt (marginal) teurer ist als in Deutschland sind die Bermuda-Inseln…

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Ehnibald

        “Damit ‘steigt’ der Preis der kWh aus Nicaragua von 21 USD-Cent (18 EUR-Cent) auf 78 USD-Cent vs. Deutschland mit ‘nur’ 44 USD-Cent.”

        Och, die kaufkraftbereinigte Betrachtung ist schon interessant.

        Nicaragua hat massive wirtschaftliche Probleme, was dazu führt, dass es regelrechte Auswanderungswellen aus dem Land gibt. Das schreibt sogar die linke Wikipedia:

        “Wegen der hohen Arbeitslosigkeit gibt es in Nicaragua eine ausgeprägte Landflucht. Dabei ist die Hauptstadt Managua das wichtigste Ziel. Allerdings ist auch hier die wirtschaftliche Situation nicht wesentlich besser, und die Verstädterung bringt ihre eigenen Probleme mit sich. Viele zieht es weiter ins Ausland, wo sie Arbeit suchen. Schätzungen zufolge lebt rund jeder fünfte Bürger Nicaraguas im Ausland, hauptsächlich in Costa Rica und in den USA. Dort leben und arbeiten sie meist illegal und sind durch ihre Überweisungen an Freunde und Verwandte die Hauptdeviseneinbringer des Landes.”
        https://de.wikipedia.org/wiki/Nicaragua#Migration

        Nochmal eine 100%-Verdopplung der kaufkraftbereinigten Strompreise in Deutschland (der letzte Verdopplungszyklus dauerte weniger als 20 Jahre), und wir bekommen hier ähnliche Probleme – mit dem Unterschied, dass vermutlich fast niemand freiwillig deswegen ausgerechnet in die deutsche Hauptstadt Berlin ziehen wird…

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    2. JK
      JK sagte:

      Wir haben doch eine Strombörse mit sehr stark schwankenden Preisen. Gestern Abend 20 Uhr stieg der Preis kurzfristig von im Mittel 4 Cent auf über 40 Cent. Haben bald ein Großteil der Kunden Smartmeter, können daraus dann auch Gewinne gemacht werden. Marktwirtschaftliche Prinzipien sollten dort bald zu einer optimalen Lösung führen.

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    3. Dr. Stefan Lehnhoff
      Dr. Stefan Lehnhoff sagte:

      Wer glaubt, man könne die Energieversorgung eines Industriestaates mit Wind und Sonne sicherstellen, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen Falten.
      Denn die Dunkelflaute ist nur ein Teilproblem.
      Bei diesen lustigen Berechnungen wird mal immer nur der Netzstrom ohne den Industriestrom betrachtet.
      Und der Gesamte Strom ist wieder nur ein Bruchteil des Gesamtenergiebedarfes.
      Außerdem ist auf der anderen Seite beim Thema CO2 der Erntefaktor zu berücksichtigen, und der ist bei Wind und Sonne extrem schlecht- große Teile der Energie, die bereitgestellt wird, braucht die Anlage selbst, um errichtet, betrieben und recycelt zu werden- so für letzteres überhaupt ein Konzept vorhanden ist.
      Entsprechend ist von Zero CO2 absolut nicht die Rede.
      Und da sind massiv klimawirksame Extras, wie die massiv erhöhten SF6 Emissionen, die diese Wende mit sich bringt und anderen Schäden noch gar nicht erwähnt.

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    4. Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Susanne Finke-Röpke

      In der Tat, es ist nichts entschieden.

      >Ich denke, wir haben die Chance, die Kehrtwende vom aktuellen Pfad des Niedergangs zu schaffen, da das nötige Wissen nicht verschütt gegangen ist und m.E. auch nicht verschütt gehen wird.>

      Und

      >Wir haben heutzutage den Vorteil der dezentralen Wissensbewahrung,…>

      Damit fixieren Sie die Möglichkeit einer Wende zum Besseren am WISSEN der Menschen und an der verfügbaren TECHNOLOGIE.

      Beides ist eine Variable – letztlich hängt es an den Menschen, um Veränderungen zu bewirken.

      Ich bestreite nicht das Potential und würde nicht abstreiten, dass es auch hinreichend sein könnte, eine derartige Wende zu schaffen.

      Ich bin allerdings mehr auf die UMSTÄNDE fixiert und sehe die VERHALTENSORIENTIERUNG der Menschen selbst bei kontinuierlich wachsendem Wissen als Konstante – das allerdings eher intuitiv als systematisch aus einer weitgreifenden vergleichenden Betrachtung abgeleitet.

      Für mich sind demnach wechselnde Umstände die Variablen, die Bedingungen für Veränderungen.

      Konkret:

      China war vor mehr als 500 Jahren den Europäern überlegen, auch bei den Innovationen, wie die Erfindung des Schießpulvers belegt.

      Es baute ca. 2000 Jahre lang an einer Mauer, was immerhin als so etwas wie „systemische Nachhaltigkeit“ anzusehen ist.

      Es schottete sich damit aber auch ab.

      Europa war seit der Entdeckung Amerikas „offen“ für Ressourcendiebstahl (Kolonialismus) und – angetrieben durch Wissenschaft und industrielle Revolution – entwickelte die Wohlstandsmaschine Kapitalismus, die durch furchtbare Kriege zwar „fehlgeleitet“ wurde, aber danach dennoch zu Hochform auflief und, im weitesten Sinn begriffen, Sättigung erzeugte.

      Das lässt sich mit Zahlen beleuchten, die der Öffentlichkeit präsentiert wurden, aber nirgendwo einen spürbaren Nachhall erzeugten.

      Merkel 2013 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos:

      Die EU stellt nur sieben Prozent der Weltbevölkerung und 25 Prozent des Bruttosozialproduktes, gibt aber 50 Prozent der Sozialausgaben der gesamten Welt aus.

      Wenn Sozialausgaben, die ein Synonym für „Wohlstand empfangen“ in dieser Höhe ausgereicht werden, dann besteht keine Chance auf EINSICHTIGE Abkehr davon hin zu MEHR-Leistung.

      Wo ist der Anreiz dafür?

      Die Chinesen waren mit Mao am Boden und adaptierten mit hungrigen Niedriglöhnern das kapitalistische System so konsequent, dass sie in absehbarer Zeit die führende Weltmacht sein werden.

      Für sie gibt es anscheinend nur den Aktivismus für MEHR.

      Wenn man diese beiden, wie ich meine derzeit maßgebenden Entwicklungen vergleicht, erkennt man, dass sie nicht nur gegensätzlich laufen, sondern sich BEDINGEN und mit der Globalisierung auch KONSTRUKTIV genutzt werden.

      Wie gesagt, dass ist nicht schon schlüssig, aber ich tendiere stark zu diesem Verständnis.

      Wenn etwas dran ist, sehe ich absehbar kaum Chancen für eine Wende zum Besseren in Deutschland und in der EU.

      Antworten
      • asisi1
        asisi1 sagte:

        Hier wird es keine Besserung mehr geben.
        Wenn hier die Menschen Forderungen stellen, welche noch nie gearbeitet haben und nur vom System gut leben, dann ist Hopfen und Malz verloren.
        Wir haben ca. 10 Millionen Staatsbedienstete mit gutem Gehalt und Pension. Dann die ganzen überbezahlten Medien Mitarbeiter. HARTZ4 und Millionen von Asylanten , ca. 24 Millionen Rentner usw.
        Auch dürfen schon Kinder mit 16 Jahren wählen und stellen schon Forderungen, bevor sie sich eine Scheibe Brot selbst verdient haben.
        Alle diese Gruppen sind mit dem jetzigen Zustand Zufrieden und werden keine Änderung herbei führen, da sie davor Angst haben.

        Antworten
    5. Bauer
      Bauer sagte:

      Ich habe da ein kleines Problem. Die sachliche Diskussion und Auseinandersetzung bin ich in der Technik ebenso gewohnt wie in der Ökonomie. In der Technik werden abstruse Ansichten und Argumente (etwa für das perpetuum mobile) mit pikiertem Stillschweigen übergangen, mehr verdienen sie nicht. Aber nur in der Ökonomie wird offensichtlich die Hälfte eines blog darauf verschwendet, solche Irrläufer zu bekehren. Muss ich das alles lesen, um noch mitzukommen?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Bauer

        Es gibt da einen kleinen Unterschied zwischen Technik und Ökonomie:

        Es ist SCHÜSSIG nachgewiesen, dass ein perpetuum mobile nicht möglich ist.

        Wer dennoch versucht, eines zu realisieren, wird mit ABSOLUTETR Sicherheit scheitern.

        In der Ökonomie ist SCHEITERN kein so eindeutiger Sachverhalt.

        Ökonomen können zwar ähnlich überzeugend wie Physiker beim perpetuum mobile darlegen, dass die Energiewende – wie immer sie auch erreicht werden wird – Wohlstand kosten wird.

        Genauer:

        Wohlstand gemessen an unserem HEUTIGEN Wohlstandsniveau.

        Die entschiedenen Verfechter der Energiewende könnten – ja, müssten m. A. n. – sagen, dass der heutige Wohlstand kein Maß für morgen ist.

        Materiell ÄRMER in einer weniger bedrohten Umwelt zu leben, ist der Wohlstand von MORGEN.

        Kurzum:

        Die ja, durchaus SACHLICHE Diskussion in der Ökonomie, ist KEINE abstruse wie in der Technik.

        Menschen können sich für andere „Werte“ entscheiden.

        DIESE Option gibt es in der Technik nicht.

        Antworten
        • Bauer
          Bauer sagte:

          @ D. Tischer

          >> “Materiell ÄRMER in einer weniger bedrohten Umwelt zu leben …” wird ein frommer Wunsch bleiben. ‘Materiell ärmer’ wird uns und die Umwelt von innen bedrohen. Dies wurde hier schon des öfteren ausgiebig erörtert.

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ Bauer

          Ich stimme ja zu, dass es ein frommer Wunsch bleiben wird.

          Das ist aber nicht der Punkt.

          Sondern:

          Man kann das als Politikziel WOLLEN – und zwar RATIONAL, weil es LOGISCH nicht ausgeschlossen ist wie z. B. aufgrund naturwissenschaftlicher Erkenntnis das perpetuum mobile.

          Ob allerdings ALLE dafür erforderlichen Bedingungen erfüllt werden, ist eine ganz andere Frage.

          Möglich ist es schon, abhängig u. a. davon, WIEVIELE Menschen wie ARM sein wollen.

          Was, mit Verlaub, Sie, ich oder andere hier am Blog oder sonst wo als wünschenswerten oder nicht wünschenswerten Wohlstand ERACHTEN, ist für die ERFÜLLUNG oder NICHTERFÜLLUNG der Bedingungen NICHT maßgebend.

        • B
          B sagte:

          @ D.Tischer

          Es ist schwierig, Ihrer Sophistik angemesen zu entgegnen.

          >> “Man kann das als Politikziel WOLLEN – und zwar RATIONAL, weil es LOGISCH nicht ausgeschlossen ist wie z. B. aufgrund naturwissenschaftlicher Erkenntnis das perpetuum mobile.” Es ist jedoch ausgeschlossen durch die Erfahrung der Geschichte seit es Geschtsschreibung gibt bis in die jüngste Vergangenheit (Griechenland). Das muss genügen. Ein perpetuum mobile hat auch noch niemand je gesehen.

          >> “Möglich ist es schon, abhängig u. a. davon, WIEVIELE Menschen wie ARM sein wollen.” Kein Mensch will freiwillig Armut ertragen – ausgenommen einige religiöse Exoten und Säulenheilige. Es sollen allerdings schon einige ertrunken sein bei dem Versuch, das Gelobte Land zu erreichen, da Yahve das Meer nicht rechtzeitig zurückhielt.

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ B

          Mehr „Sophisik“:

          >ist jedoch ausgeschlossen durch die Erfahrung der Geschichte …>

          Die Erfahrungen der GESCHICHTE schließen NICHT aus, WAS die Erfahrungen der NATURWISSENSCHAFT ausschließen.

          Dass morgen z. B. die Fallgeschwindigkeit eines Steins ANDERS ist als heute, GILT als ausgeschlossen und IST damit ausgeschlossen in der Naturwissenschaft.

          Daher würde KEIN Naturwissenschaftler z. B. heute eine Messung der Fallgeschwindigkeit vorbereiten mit der Annahme, dass er morgen etwas anderes misst als gestern.

          Für die Geschichte gilt das nicht.

          Es sind REALE Ereignisse oder Sachverhalte MÖGLICH, von denen wir heute noch nicht einmal eine Vorstellung haben.

          Glauben Sie, dass vor – sagen wir 500 Jahren – irgendjemand hätte realitätsbezogen darlegen können, dass irgendwann einmal eine Bombe abgeworfen werden würde, die mehr als 100.000 Menschen tötet und – begründbar – dadurch auch die Weltgeschichte beeinflusst hat?

          Niemand hätte es darlegen können, noch nicht einmal, wie ein Abwurf insgesamt – das Hinaufbringen der Bombe einschließend – ablaufen würde.

          Was man allerdings sagen kann:

          Das rational Gewollte (Energiewende) wird aller geschichtlichen Erfahrung (und gegenwärtiger Energiepolitik anderswo) nach SEHR WAHRSCHEINLICH nicht das DAMIT verbundene Ziel (GLOBALE Carbonneutralität in 2050) erreichen lassen und es DAHER irrational ist, die Energiewende für die Erreichung DIESES Ziels voranzutreiben.

          Der UNTERSCHIED zwischen „ausgeschlossen“ und „wahrscheinlich nicht erreichbar“ ist NICHT wegzudiskutieren.

          Er hat BEDEUTUNG für eine VERNÜNFTIGE Diskussion, fordert aber keine Zustimmung zur verfolgten Energiewende.

          >Kein Mensch will freiwillig Armut ertragen – …>

          Heute, bei noch geringem Anpassungsdruck.

          Ob die Menschen IMMER auf dem heutigen Wohlstand bestehen werden oder sich ZUKÜNFTIG an weniger anpassen WOLLEN, weiß niemand.

          „Freiwillig“ unterliegt BEDINGUNGEN.

          Springt jemand freiwillig, d. h. aufgrund eigener Willensentscheidung aus den Fenstern oberer Stockwerke eines Wolkenkratzers?

          Sie sagen NEIN und haben Recht, wenn man „normalerweise“ dazusetzt.

          Es sind aber Menschen aufgrund eigener Willensentscheidung, d. h. in diesem Sinne FREIWILLIG aus den Fenstern oberer Stockwerke eines Wolkenkratzers gesprungen (9/11). Die Bedingung, unter der sie entscheiden mussten, war nicht normal, aber – furchtbar tragisch für sie – REAL.

          Da wir NICHT die ZUKÜNFTIGEN realen Bedingungen kennen, sind Aussagen darüber, was jemand freiwillig tun WIRD, spekulativ.

          Was man allerdings sagen kann:

          Mit der KONSEQUENZ, mit der die Energiewende bei uns vorangetrieben wird und bei den BEDINGUNGEN, die damit in relativ kurzer Zeit geschaffen werden, ist ANZUNEHMEN, dass Menschen NICHT die Wohlstandsverluste akzeptieren wollen, die ihnen absehbar abverlangt werden.

          Auch insofern ist die verfolgte Energiewende abzulehnen.

          Fazit:

          Die verfolgte Energiewende kann aus sehr guten Gründen abgelehnt werden.

          Die Gründe, die Sie vorbringen mögen Ihnen genügen.

          Für eine vertiefende Diskussion taugen sie nicht.

        • asisi1
          asisi1 sagte:

          Mit dem ärmer leben, meinen sie sicherlich die die heute in der freien Wirtschaft tätig sind und nicht die welche im Staatsdienst oder ähnlichen Drückeposten sitzen. Alle diese haben auch während der derzeitigen Corona Hysterie keine Einbußen. Man sieht es auch jetzt an den Streiks.

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ asisi1

          Nein, das meine ich nicht.

          Ich habe von einer ANDEREN Zukunft gesprochen, d. h. einem ANDEREN System, in dem Menschen unter ganz ANDEREN Bedingungen leben.

          Konkret:

          Stellen Sie sich vor, Menschen wären – nicht von ihnen gewollt, aber aus welchen Gründen auch immer so gegeben – vor die Alternative gestellt:

          Entweder ein sehr kurzes Leben in Luxus oder ein deutlich längeres Leben mit weniger, aber auskömmlichem Wohlstand.

          Ich weiß zwar nicht, was sich ereignen muss, damit sie in die Situation kommen, derart wählen zu müssen, zweifle jedoch nicht daran, dass es sie geben KÖNNTE.

          Halten Sie es für möglich, dass die Mehrzahl der Menschen ein längeres Leben mit auskömmlichem Wohlstand wählen würde, also relative Armut bevorzugen würden?

          Wenn Sie es für möglich halten, stimmen Sie mir AUCH zu, dass zukünftige menschliches Verhalten OFFEN ist.

          Das ist mein Punkt gegen den Vergleich mit dem perpetuum mobile, dessen MÖGLICHKEIT es mit Sicherheit NIE geben wird.

      • Heinz
        Heinz sagte:

        Sehr geehrter Herr Bauer!
        Sie irren sich, den die Ökonomen haben ein perpetuum mobile erfunden. Nennt sich MMT und versteigt sich in die etwas seltsame Ansicht, dass Geld der Quell alles Wohlstandes ist. Wir sind alle reich und niemand muss mehr arbeiten, wenn wir nur genug Geld drucken. Nun, kann es sein, das manche nach Enteignung schreien, wenn ein Elon Musk ein Vermögen von 60 Milliarden beisitzt, der Ertrag dieses Milliardenvermögen aber negativ ist. Ich würd es haben wollen, aber nicht für lange.
        Was das perpetuum mobile angeht, haben sie etwas Geduld mit den Ökonomen, deren Wissenschaft grob geschätzt 100 Jahre jünger ist als ihre geschätzt Physik und grob gesagt 50 Jahre her, dass der letzte Versuch der Physiker ein solches zu bauen (Maxwells Dämon) widerlegt wurde.

        Antworten
        • Helge
          Helge sagte:

          “…Nennt sich MMT und versteigt sich in die etwas seltsame Ansicht, dass Geld der Quell alles Wohlstandes ist….”

          Eigentlich hatte ich bisher die MMT immer so verstanden, daß dies gerade nicht zutrifft, sondern daß die Quelle des Wohlstandes reale Produktionskapazitäten sind und eben nicht auf Knopfdruck herstellbares Geld.

        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @Helge

          Was “die Quelle des Wohlstandes ist”, ist für MMT völlig unerheblich. Relevant ist nur, dass der Staat mit MMT eine Rechtfertigung dafür hätte, unbegrenzt Geld zu drucken.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Bauer

        “In der Technik werden abstruse Ansichten und Argumente (etwa für das perpetuum mobile) mit pikiertem Stillschweigen übergangen, mehr verdienen sie nicht. Aber nur in der Ökonomie wird offensichtlich die Hälfte eines blog darauf verschwendet, solche Irrläufer zu bekehren.”

        In einer wohlstandsverwahrlosten Demokratie mit einer hinreichend großen Anzahl von Idioten in der Gruppe der Wahlberechtigten ist das Ignorieren von offensichtlichen Spinnern keine gute Strategie mehr.

        Wenn jemand daran scheitert, ein perpetuum mobile tatsächlich zu bauen, hat er nur seine Zeit verschwendet.

        Wenn jemand daran scheitert, ein CO2-neutrales, ökosozialistisches Wirtschaftssystem in der Praxis zu errichten, können dabei ein paar Millionen Menschen verhungern oder erfrieren.

        Antworten
    6. Hellequin
      Hellequin sagte:

      @SFR: Das Zitat mit dem Ohmschen Gesetz suche ich schon lange. Können Sie einen Urheber und/oder eine Fundstelle nennen? Wenn es zu einem größeren Blackout kommt, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Lernprozess beim Durchschnittsbürger einsetzen. Die Medien werden die Schuld wahlweise auf Trump, Putin oder den Mann im Mond schieben, nur die wahren Verursacher der desaströsen Energiepolitik werden mit Sicherheit nicht genannt werden.

      Antworten
        • Hellequin
          Hellequin sagte:

          @Herr Schmiedl, vielen Dank für den Link. Ich habe zum ersten Mal davon gehört, dass dieser Satz auf einem Parteitag der Grünen gefallen sein soll, konnte es aber nie verifizieren

      • Susanne Finke-Röpke
        Susanne Finke-Röpke sagte:

        @Hellequin:

        Puh, jetzt wird es schwierig, denn ich habe es nicht griffbereit bzw. mitnotiert. Der link von Herrn Udo Schmiedl ist interessant, aber diese Veranstaltung war es meines Wissens nicht, denn einer der anwesenden Politiker / Verwaltungsbeamten hatte ernsthaft den Vorschlag gemacht, die Norm zu ändern (gemeint war ein Naturgesetz). Das ist in dem Bericht über Hr. Dr. Hoffmann nicht enthalten, es sei denn, die Presse hätte über die vorangegangene Frage nicht berichtet.

        Ich meine, dass es eine Anhörung vor EU-Parlamentariern bzw. -beschäftigten war, bei der ein paar externe, als Gäste geladene Experten dabei waren. Den Ort der Veranstaltung weiß ich leider auch nicht, da ich es im Radio mitgehört hatte (ich glaube es war in Brüssel), der Zeitpunkt muss wie bei Herrn Schmiedl auch ca. 2017 gewesen sein. Das ist das Problem damit, wenn man aus dem Hinterstübchen zitiert.

        Der Zusammenhang war so, dass einer der geladenen Experten dem eher laienhaften Publikum nicht nur erklärt hatte, dass beim Transport von Strom von windreichen Offshore-Plätzen zu wichtigen Verbraucherorten mehrere Hundert Kilometer zu überbrücken sind, bei denen die Leitungsverluste einen zweistelligen Prozentsatz der erzeugten Leistung ausmachten, nach meiner Erinnerung irgendetwas in der Größe von 20 bis 30 %. Sondern er hat vor allem das Problem von Frequenz- und Spannungsschwankungen in großen Netzen angerissen. Er hat in dem Zusammenhang diverse physische Grundlagen gestreift, die für ihn vermutlich selbstverständlich waren, v.a. neben dem Problem des grundsätzlichen Leitungswiderstandes insbesondere die Kirchhoffschen Regeln, die das Publikum aber wohl eher nicht so parat hatte:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchhoffsche_Regeln

        Mehr kann ich beim besten Willen nicht mehr zusammenkratzen, tut mir leid. Das ist auch nicht mein Fachgebiet, da ich aus dem Thema Elektromagnetismus geistig viele Jahre draußen bin und nie wirklich tief drin war. Mir ist es nur so lange in Erinnerung geblieben, weil manchem Zuhörer wohl der Unterschied zwischen einem Naturgesetz und einem menschengemachten Gesetz nicht gleich geläufig war, was mein Entsetzen vor Politikern und Administrationen wieder mal gestärkt hat. .

        Antworten
        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @Frau Finke-Röpke

          Ich kann dazu eine ähnlich schöne Politiker-Anekdote beisteuern, die mir einmal ein politischer Berater von Margaret Thatcher (bekanntlich studierte Chemikerin) erzählt hat.

          Es ging in einer Diskussion über Geldpolitik um das Thema “money supply” und Thatcher fragte, wieso man den “money supply” denn nicht einfach abstellen könnte, “just like a water tap”…

    7. Rolf Peter
      Rolf Peter sagte:

      Plötzlich fehlen hier einige Kommentare, die ich vor einigen Minuten noch gesehen habe. Was ist denn jetzt passiert?

      Zum Thema. Kürzlich habe ich hier 13 Thesen zur Energiewende von verschiedenen Fraunhoferinstituten kopiert. Diese Thesen demonstrierten folgendes:
      1. Bei der Energiewende handelt es sich um ein komplexes Problem, das nicht nur auf die erneuerbaren Energien reduziert werden kann – und auch nicht wird.
      2. In der Wissenschaft wurde das erkannt und daher verfolgen.B. diese Institute einen interdisziplinären Ansatz.
      3. Speziell das Problem volatiler Energieangebote und der Dunkelflauten wurde explizit angesprochen.

      Es mag sein, dass “führende Ökonomen” das Problem unterschaetzen. Frau Kemfert, falls sie Ökonomin ist, wuerde ich nicht zu den “führenden” zählen. Aber verallgemeinern lässt sich die Behauptung so einfach nicht; das zeigen die 13 Thesen.

      Antworten
    8. Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      Bitte nicht nur Nabelschau. Der letzte Economist schaut sich das Thema unter geostrategischen Aspekten und differenzierter an (“21st century power: How clean energy will remake geopolitics”). For the open-minded ones, u.a.:

      economist.com/briefing/2020/09/17/americas-domination-of-oil-and-gas-will-not-cow-china

      economist.com/leaders/2020/09/17/is-it-the-end-of-the-oil-age

      Ein Zitat:

      “What do the batteries look like? Where is the supply chain?” These are questions, Mr Friedland says, where the Chinese “are probably ten years ahead”.[…] “It’s a very significant strategic issue for the United States and the West,” says Admiral Mike Mullen, a former chairman of America’s Joint Chiefs of Staff and now the head of TechMet’s advisory board. “I almost liken it to Huawei. We wake up and they’re in control of the world.”

      Antworten
    9. Lele Castello
      Lele Castello sagte:

      Wir können in D ja die Stromproduktion einstellen. Kaufen der Strom von den Nachbarn in Europa. Bei den höhen Stromkosten in D spart man ja dann. Wie erzeugen auch einen Cashfluss. Sinken dann die Targetsalden. Win Win sozusagen.

      Antworten
    10. RaS
      RaS sagte:

      Stellen Sie sich sich vor, sie werden Regierungschef eines einigermassen prosperierenden Industrielandes ohne nennenswerte Rohstoffe und bekommen die Aufgabe, dieses Land so zu ruinieren/destabilisieren, daß es sich auf absehbare Zeit nicht mehr erholen wird. Sie haben 15 Jahre Zeit. Welche Maßnahmen (bitte nennen Sie mindestens 5 Stck) leiten Sie ein?

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @RaS

        Man müsste dazu die industrielle Basis und die politischen Institutionen des Landes möglichst schnell und nachhaltig zersetzen, zum Beispiel so:

        -Mega-Energiewende mit gleichzeitigem Ausstieg aus Kernkraft, Kohleverstromung und jeglichen Erdöl- und Erdgasimporten
        -Schlüsselindustrien durch staatliche Regulierung abwürgen
        -Zwangsquoten für Frauen, Behinderte und sonstige Minderheiten in jeder Partei, jedem Parlament und jeder Führungsebene eines Unternehmens
        -Grenzen und Sozialsysteme für unqualifizierte Zuwanderer aus der ganzen Welt öffnen
        -Wahlrecht ab 12 und Wahlrecht für Migranten auch ohne Staatsbürgerschaft einführen
        -Bevölkerung aus den Städten vertreiben und auf dem Land ansiedeln wo sie Ackerbau zur Eigenversorgung betreiben

        Also quasi eine Mischung aus Merkel, Grünen und Pol Pot.

        Antworten
        • Bauer
          Bauer sagte:

          @ R. Ott

          >> “-Wahlrecht ab 12 …”

          Oh ja, natürlich mit deutschem Pass/ID und auszuüben bis zur Volljährigkeit durch den/die Erziehungsberechtigten. Das schaffte ein Gegenwicht zum Altersüberhang in den Wahlkabinen, vorausgesetzt, den Eltern liegt noch etwas am Wohl ihrer Kinder.

        • RaS
          RaS sagte:

          Ich ergänze mal:
          -Infrastruktur verrotten lassen
          -Bildungssystem vor die Wand fahren
          -Forschungsmittel in nicht-produktive Bereiche lenken (Gender..)
          -Schulden/Haftung anderer Länder übernehmen
          -Leitmedien “korrumpieren”
          -Bevölkerung spalten (auf möglichst vielen Ebenen)
          -Kritiker dämonisieren
          -nationales Parlament entmachten /Kompetenzen z.B. an supranationale Organisationen abgeben
          to be continued

        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @RaS

          Falls Sie es noch nicht kennen, habe ich den zentralen Slide aus Bezmenovs Vorlesung nochmal extra liebevoll aus einem seiner Bücher gescreenshottet und als Bild hochgeladen:

          “The Subversion Process”
          https://imgur.com/a/h6P9eps

        • RaS
          RaS sagte:

          @ R. Ott
          Vielen Dank, das kannte ich so noch nicht. Das Video werde ich mir in Ruhe anschauen -statt Tagesschau ;-)) .
          “Vielversprechend” ist ein recht aktueller Kommentar zum Video:
          “The reason we are here today in 2020 is because of those idiots laughing at the man in 1983. They didn’t want to take him seriously. Unbelievable, laughing as if he’s presenting a comedy skit.”

    11. H. Hoffmeister
      H. Hoffmeister sagte:

      Beispiel aus der Praxis: Industriestrompreissteigerung eines mittelständischen Industriebetriebes mit 1,5 GWh Jahresverbrauch: 1996: 4,4 ct/kWh 2020: 23,1 ct/kWh 526 % Steigerung der Stromkosten. Was noch gar nicht vollständig in den heutigen Preisen berücksichtigt ist, sind die immensen Netzausbauinvestitionen durch die Ökostromwende, die zu einem großen Teil noch in der Vorfinanzierung der Netzbetreiber stecken und erst später in den Rechnungen erscheinen werden. Der Irrsinn kennt nur eine nach oben offenen Richterskala.

      Antworten
        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @Horst

          “Sparen Sie 75% Ihrer Stromkosten ein”

          In der Industrie? Typisches unsinniges Geschwätz von technisch Ahnungslosen.

          Wie wollen Sie bei einem technischen Prozess wie zum Beispiel dem Einschmelzen von Aluminium oder, ganz banal, dem Erhitzen von Wasser bis zum Siedepunkt, 75% Energie einsparen?

          “Energieintensive Betriebe in D zahlen SO GUT WIE NICHTS für eine kWh, resp. ist der Strompreis im internationalen Vergleich durchaus wettbewerbsfähig.”

          Eine reduzierte EEG-Umlage gibt es nur für Unternehmen, die mindestens 1 Gigawattstunde (für Geisteswissenschaftler: das sind 1 Million Kilowattstunden) Strom pro Jahr verbrauchen *und* die Stromkosten müssen mindestens 14 Prozent der Gesamtkosten des Unternehmens ausmachen.

          Viele Mittelständler kommen nicht an diese Verbrauchsgrenze oder sind in der falschen Branche und zahlen demzufolge die volle EEG-Umlage, genau wie Privathaushalte.

        • H. Hoffmeister
          H. Hoffmeister sagte:

          Lieber Horst,
          tut mir leid, dass ich den Eindruck erwecke, dass ich unsere Stromrechnungen nicht lesen kann. Werde einfach nochmal nachschauen. EEG-Freigestellt sind ca. 2.000 Industriebetriebe in Deutschland, der Rest – viele zehntausend – zahlen den vollen Satz. Aber Ihren zweiten Vorschlag der Einsparung von 75% unseres Stromverbrauches, den schaue ich mir wirklich nochmals näher an. Bin ich noch gar nicht drauf gekommen.

        • Horst
          Horst sagte:

          “Wie wollen Sie bei einem technischen Prozess wie zum Beispiel dem Einschmelzen von Aluminium oder, ganz banal, dem Erhitzen von Wasser bis zum Siedepunkt, 75% Energie einsparen?”

          Meine Aussage bezieht sich auf privat geführte Haushalte… Schauen Sie sich doch den ganzen elektrischen Klamauk an, der heute an den Steckdosen hängt. In jedem Zimmer eines 5-Jährigen befinden sich Fernseher, Ipad, Spielkonsolen usw. Den Stand-by-Knopf betätigt niemand mehr, wenn das Haus verlassen ist.

          “Viele Mittelständler kommen nicht an diese Verbrauchsgrenze oder sind in der falschen Branche und zahlen demzufolge die volle EEG-Umlage, genau wie Privathaushalte.”

          Der Mittelständler legt diese Kosten via Stundenverrechnungssatz auf die Kunden des Unternehmens um. Mir jedenfalls ist KEIN Mittelstandsbetrieb bekannt, der aufgrund der EEG-Umlage in Konkurs gehen musste.

        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @Horst

          “Den Stand-by-Knopf betätigt niemand mehr, wenn das Haus verlassen ist.”

          Damit sparen Sie vielleicht ein paar Kilowattstunden pro Jahr. Kleinkram. Lassen Sie uns über die großen Fragen sprechen:

          Wie kann man denn zum Beispiel beim Essen kochen in der Küche 75% Energie einsparen? (Nicht schummeln und “bloß noch Mett und Rohkost essen” sagen!)

          “Der Mittelständler legt diese Kosten via Stundenverrechnungssatz auf die Kunden des Unternehmens um.”

          Herzliche Grüße aus der Realität! Wenn Sie das als Mittelständler machen und Ihre Kunden statt bei Ihnen auch bei Konkurrenten im Ausland bestellen können, dann sind Sie dem Konkurs schon einen großen Schritt näher.

          “Mir jedenfalls ist KEIN Mittelstandsbetrieb bekannt, der aufgrund der EEG-Umlage in Konkurs gehen musste.”

          Da gibt es etliche Beispiele. Vor 20 Jahren gab es in Deutschland zum Beispiel viel mehr mittelständische Papierfabriken als heute. Raten Sie mal, was mit denen passiert ist, als sich die Energiepreise vervielfacht haben.

        • Horst
          Horst sagte:

          Lieber Richard,

          “Kleinkram” ist die Anzahl elektrischer und elektronischer Verbraucher in jedem Haushalt im Vergleich zu 1998 nicht. Die entsprechenden Statistiken hierzu finden Sie selber.

          “Wie kann man denn zum Beispiel beim Essen kochen in der Küche 75% Energie einsparen?”

          Wer kocht denn heute noch daheim?

          “Da gibt es etliche Beispiele. Vor 20 Jahren gab es in Deutschland zum Beispiel viel mehr mittelständische Papierfabriken als heute. Raten Sie mal, was mit denen passiert ist, als sich die Energiepreise vervielfacht haben.”

          Habe gehört, es gibt einen Megatrend namens Digitalisierung. Dass dieser schuldig für das “Sterben” von Papierfabriken (schlicht, weil weniger Papier benötigt wird) sein kann, auf diesen Gedanken kommen Sie evtl.?

          https://www.vdp-online.de/fileadmin/0002-VDP/07_Dateien/7_Publikationen/Kompass_de.pdf

          Verband Deutscher Papierfabriken, was es nicht alles gibt.

        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @Horst

          Wollen Sie mich heute ärgern oder sind Sie wirklich so ignorant?

          “„Kleinkram“ ist die Anzahl elektrischer und elektronischer Verbraucher in jedem Haushalt im Vergleich zu 1998 nicht. Die entsprechenden Statistiken hierzu finden Sie selber.”

          Kleinkram ist der Verbrauch von Elektrogeräten im Stand-by-Betrieb in Relation zu Ihrem hier deklarierten 75-Prozent-Stromsparziel.

          “Wer kocht denn heute noch daheim?”

          Wie viele Restaurants oder Cateringfirmen in Deutschland haben wohl einen Energieverbrauch von mehr als 1 Gigawattstunde pro Jahr und sind von der EEG-Abgabe befreit? ;)

          “Habe gehört, es gibt einen Megatrend namens Digitalisierung. Dass dieser schuldig für das „Sterben“ von Papierfabriken (schlicht, weil weniger Papier benötigt wird) sein kann, auf diesen Gedanken kommen Sie evtl.?”

          Ist Ihnen vielleicht schon einmal aufgefallen, dass es wegen des “Megatrends Digitalisierung” gleichzeitig auch viel mehr Internethandel gibt und die so bestellten Waren alle per Post umhergeschickt werden? Nun raten Sie mal, in was für einer Art von Fabriken Versandkartons hergestellt werden…

        • Mainul K
          Mainul K sagte:

          „Wie kann man denn zum Beispiel beim Essen kochen in der Küche 75% Energie einsparen?
          Wer kocht denn heute noch daheim?”

          Ist es Ihre (oder von die Grüne) Argument das man sollte Aufhören Frisch zu kochen und Industrie Müll jeden Tag essen?
          Und so sollte man 75% Energie sparen`? Was für ein Argument ist es, verstehe Ich nicht.

        • Andr
          Andr sagte:

          @Horst
          In den Haushalten mit all dem Zeug in der Steckdose hat man überhaupt kein Problem mit Stromkosten. Die reicheren Haushalte und die H4 Haushalte können fast jeden Preis zahlen. Vielleicht machen sie eine Umfrage bei den ca. 200.000 Haushalten denen der Strom zwangsabgeschaltet wurde.

        • Horst
          Horst sagte:

          “Ist Ihnen vielleicht schon einmal aufgefallen, dass es wegen des „Megatrends Digitalisierung“ gleichzeitig auch viel mehr Internethandel gibt und die so bestellten Waren alle per Post umhergeschickt werden? Nun raten Sie mal, in was für einer Art von Fabriken Versandkartons hergestellt werden…”

          Wenn das so ist, hätten ja nicht so viele Papierfabriken (wie von Ihnen in den Raum ohne Sachbezug geworfen) KONKURS wegen der bösen EEG Umlage anmelden müssen…

          Wie dem auch sei, die EEG Umlage ist momentan die geringste Sorge…

        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @Horst

          “Wenn das so ist, hätten ja nicht so viele Papierfabriken (wie von Ihnen in den Raum ohne Sachbezug geworfen) KONKURS wegen der bösen EEG Umlage anmelden müssen…”

          Sie kapieren es immer noch nicht. Bei der Nachfrage nach Papier und Kartonagen gab es in den letzten 20 Jahren sowohl nachfrageerhöhende wie auch nachfragedämpfende Effekte, aber die Input-Kosten (vor allem die für elektrischen Strom) stiegen massiv an.

          Und die deutsche Papierindustrie konnte diese Kosten eben nicht mal so eben an ihre Kunden weitergeben, denn die konnten unkompliziert im europäischen Ausland kaufen, wo es keinen EEG-Wahnsinn wie in Deutschland gibt. Das führte zu Insolvenzen, besonders bei kleineren Papierfabriken – und natürlich zu Standortverlagerungen, was bei einer Papiermaschine allerdings ganz schön kompliziert ist, weil die sehr, sehr groß sind. Effektiv bedeutete das in den meisten Fällen, dass Standorte in Deutschland geschlossen wurden und neue Investitionen nur in Ländern mit niedrigeren Energiepreisen getätigt wurden.

          “Wie dem auch sei, die EEG Umlage ist momentan die geringste Sorge…”

          Die Netzentgelte und die Preise für den Strom an sich sind ebenfalls gestiegen. Alles sehr besorgniserregend.

        • Horst
          Horst sagte:

          „Sie kapieren es immer noch nicht. Bei der Nachfrage nach Papier und Kartonagen gab es in den letzten 20 Jahren sowohl nachfrageerhöhende wie auch nachfragedämpfende Effekte, aber die Input-Kosten (vor allem die für elektrischen Strom) stiegen massiv an.„

          Liefern Sie verdammt noch einmal einen Beweis für Ihren verbalen Rundumschlag, immerhin, Ott, habe ich auf den Verband der Papierfabriken geliefert.

          Besorgniserregend ist dieses ständige Gejammere… dann zapft einfach keinen Strom mehr.

        • Horst
          Horst sagte:

          „Vielleicht machen sie eine Umfrage bei den ca. 200.000 Haushalten denen der Strom zwangsabgeschaltet wurde.„

          Weder reich noch arm, dann haben diese Haushalte wohl über ihre Verhältnisse gelebt.

          Passiert, wenn man meint, man muss den Nachbarn, die man nicht mag, imponieren mit Dingen, die man sich nicht leisten kann…

        • Horst
          Horst sagte:

          Das ist Ihr erstes Beispiel, dazu noch ein sehr schlechtes. Der Konkurs scheint an anderen Stellen zu verorten als angestiegenen Energiepreise.

          Daher nochmals: Ihr Gejammere ist besorgniserregend.

        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @Horst

          Ihre beharrliche Realitätsverweigerung ist das Besorgniserregende hier.

          Möchten Sie noch ein Beispiel aus der gleichen Branche?

          https://www.juve.de/nachrichten/namenundnachrichten/2020/01/insolvenzplan-angenommen-papierfabrik-feldmuehle-schliesst-sanierung-ab

          “Das Unternehmen beantragte im November 2018 das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das zuständige Amtsgericht Pinneberg ernannte Dr. Dietmar Penzlin von der Hamburger Kanzlei Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin zum Sachwalter. Als Gründe für die finanziellen Schwierigkeiten gab Feldmuehle gestiegene Energiekosten sowie erhöhte Bezugspreise für Rohstoffe an.”

    12. Toni Soprano
      Toni Soprano sagte:

      Sozialismus war ausnahmslos schon immer derart teuer, dass ihn sich niemand leisten konnte. Daran wird ein grünes “wir schaffen das” ebenso wenig etwas ändern, wie ein solidarisch paralysiertes Volk in seinem religiösen Weltmeister-Wahn. Die Strom-Falle ist nur eine der für alle sichtbaren Spitzen des Eisbergs. Dennoch will offensichlich die ausschlaggebende Mehrheit mit aller geputschten Macht weltmeisterlich im Rausch der massenmedialen Droge beim finalen Maskenball mit Volldampf untergehen. Tenebris venit …

      Antworten
    13. der Kater
      der Kater sagte:

      Dunkelflaute? Kosten? Wohlstand? Sicherheit?

      Also wenn wirklich alle Stricke reißen, kann und werden ja (mit Verzögerung und Hochfahrzeiten natürlich) abgeschaltete Kern- oder Kohlekraftwerke wieder ans Netz angekoppelt. Also don’t panic!

      Abreißen wird man sie ja nicht gleich … so dumm würde doch kein Volk …

      Antworten
    14. Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      Warten Sie ab, Herr Dr. Stelter, bis Frau Baerbock in der kommenden schwarz-grünen Koalition auf Bundesebene kombinierte Bundesumwelt- und Wirtschaftsministerin in einem Superministerium von Bundeskanzler Laschet wird, während Vizekanzler Habeck als Bundesaußenminister dieses Modell weltweit anpreisen wird! Dann werden Kobolde in Elektroautos statt schnöder Metalle einfach den im Netz kreisenden Strom bei Bedarf abrufen, der bei Wind oder Sonnenschein eingespeist worden ist, um die Dunkelflaute zu überbrücken…^^ Wer die Interviews mit der Dame gesehen hat, wird wissen, was ich meine.

      Scherz beseite, Sie können in einer Welt von ganz vielen Gläubigen (und ich meine Gläubigen im Sinne von religiös Gläubigen) nicht mit Wissenschaft, Logik und Fachkenntnissen argumentieren. Da dringen Sie genauso wenig durch wie Herr Prof. Sinn, die Netzbetreiber, die AFD oder der Elektriker um die Ecke. Blackouts muss man fühlen, man kann nicht damit drohen, wenn es keine Erfahrungswerte gibt. Erst wenn größere Bevölkerungsgruppen aufgetaute Gefriertruhen, stillstehende Heizungsumwälzpumpen, ausgefallene Fernsehgeräte oder nutzlose Ladekabel für ihr Smartphone erdulden müssen, fängt eventuell der Lernprozess an. Die Deutschen haben sich in den vergangenen 100 Jahren so an Netzstabilität gewöhnt, dass ihnen die Erfahrungswerte von Entwicklungsländern einfach fehlen. Man betrachtet es als so selbstverständlich, dass der Strom aus der Steckdose kommt, wie wenn früh am Morgen die Sonne aufgeht. Das geht so weit, dass Politiker fragen, ob man das Ohmsche Gesetz nicht im Parlament ändern kann, damit sich die Leitungsverluste reduzieren.

      Das ist die praktische Konsequenz, die aus der in den letzten 30 Jahren gewachsenen Technikfeindlichkeit der Republik resultiert. Ohne massive Verarmung bzw. Arbeitslosigkeit breiter Bevölkerungsschichten ist es m.E. nicht möglich, dass die Wähler in allen Parteien die Dilettanten wieder durch Fachleute ersetzen, weil z.B. den Wählerinnen die Struwwelhaare von Herrn Habeck reichlich egal sind solange der Elektroherd nicht geht. Man muss das m.E. in einem größeren Kontext sehen, denn die gleiche Ignoranz führt ja auch zum Abstieg Deutschlands in den Wissenschaften, in der Wettbewerbsfähigkeit, bei der Staatsquote und bei der Regulierungsdichte.

      Einfach locker bleiben, ich halte es da mit Ayn Rand:

      “You can ignore reality, but you cannot ignore the consequences of ignoring reality.”

      “Money is the barometer of a society’s virtue. When you see that trading is done, not by consent, but by compulsion- When you see that in order to produce, you need to obtain permission from men who produce nothing- when you see that money is flowing to those who deal, not in goods, but in favors- when you see that men get richer by graft and by pull than by work, and your laws don’t protect you against them, but protect them against you- when you see corruption being rewarded and honesty becoming a self-sacrifice – you may know that your society is doomed.”

      Antworten
        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ Susanne Finke-Röpke

          Das Filmchen ist ein Leer- und ein Lehrbeispiel:

          Als LEER-Beispiel:

          Würde die Habecksche Logik, dass es bei Erhöhung der Benzinpreise keine kompensierende Erhöhung der Pendlerpauschale geben dürfe, umgesetzt, müssten in letzter Konsequenz die Leute, die keinen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln haben, eben zur Arbeit LAUFEN oder NICHT arbeiten müssen, was vielleicht die Umwelt schonen, aber gesellschaftlich desaströs wirken würde.

          TROTZ gravierender Politik-Defizite werden Habeck & Co. an die Macht KOMMEN.

          Als LEHR-Beispiel:

          In einer demokratischen Gesellschaft wird keine Regierung, die INTERESSEN ausgleichen muss, NUR Verschmutzungszertifikate einsetzen, um die Schadstoffemissionen zu begrenzen.

          So effizient und kostensenkend sie auch wirken mögen, sie spalten die Gesellschaft.

          Wenn Habeck & Co. an der Macht SIND, werden sie lernen, WAS nicht geht.

      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @SFR:

        Ich würde Ihrem Beitrag zustimmen und ergänzen wollen, dass bei uns m.E. schon vor Jahren eine neue Epoche der Romantik begonnen hat, wie sie vor rund 200 Jahren schon einmal in Deutschland en vogue war. Als Beleg nachfolgend eine Unterscheidung Klassik – Romantik aus wikipedia:

        “Klassik und Romantik im Vergleich

        Klassik

        Streben nach Vollendung, Ruhe, fester Ordnung, Klarheit, Maß und Harmonie
        Streben nach Objektivität, Typisierung, Gesetz, Vernunft, Gleichgewicht, nach gültiger und geschlossener Form; genaue Unterscheidung zwischen Lyrik, Epik und Dramatik; fordert Entsagung, Selbstbeschränkung, sittliche Willensstärke; lehnt Phantastisches, Verworrenes, Unklares ab; bemüht sich um Harmonie zwischen Gefühl und Verstand; verlangt genaue Grenzensetzung – Es ist genug, das Erforschbare zu erforschen, das Unerforschliche aber auf sich beruhen zu lassen.

        Romantik

        Drang nach Unendlichkeit, Leidenschaftlich-Bewegtem, Dunklem, maß- und regellosem Sprengenwollen aller Grenzen
        Zerbricht die klassischen Grenzen; will Herrschaft der frei schöpferischen Phantasie, die wichtiger ist als „edle“ Form und hochgeistiger Inhalt; will Grenzen sprengen: Grenzen des Verstandes, Grenzen zwischen Wissenschaft und Poesie und zwischen den einzelnen Dichtungsgattungen – Streben nach einer „Universalpoesie“, die gleichzeitig Wissenschaft, Religion und Dichtung und lyrisch, episch, dramatisch und musikalisch ist; will Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit niederreißen; will die ganze Welt „romantisieren“ und fordert völlige Subjektivität, Individualisierung, Freiheit und Unabhängigkeit und eine weltoffene, ewig unfertige Dichtungsform; Vorliebe für das Traumhafte, Wunderbare, Unbewusste, Übersinnliche.”

        Warum sage ich das? Weil ich damit Optimismus verbreiten will. Mit dem Ende der Romantik startete in Deutschland die Industrialisierung durch und der Wohlstand der Bevölkerung in allen Schichten stieg rasant. Wenn ich unterstelle, dass in Deutschland die romantische Phase schon ca. 25 bis 30 Jahre anhält, müsste die romantische Periode bei einem annähernd ähnlichen Zeitverlauf in ungefähr 10 bis 15 Jahren zu Ende gehen. Geschichte wiederholt sich zwar nicht, aber irgendjemand hat mal gesagt, dass sie sich “reimt”. Ich denke, das dürfte auch dieses Mal der Fall sein; keine Epoche hält ewig.

        Antworten
        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @Herr Selig

          “Mit dem Ende der Romantik startete in Deutschland die Industrialisierung durch und der Wohlstand der Bevölkerung in allen Schichten stieg rasant.”

          In der deutschen Literaturgeschichte kam nach der Romantik aber erstmal der “Biedermeier” – und parallel dazu die Bewegung des Vormärz. Und danach kam die gescheiterte Revolution von 1848. Gründerzeit war erst Jahrzehnte später.

          Die modernen westdeutschen, verbeamteten Biomüsli-Sozialisten von den Grünen sind ganz eindeutig Vertreter eines Neo-Biedermeier, bei den nachwachsenden Aktivist*innen-Generationen bin ich mir da nicht so sicher…

        • Horst
          Horst sagte:

          “Warum sage ich das? Weil ich damit Optimismus verbreiten will. …keine Epoche hält ewig.”

          Abgesehen davon, dass Ott beizupflichten ist in Bezug auf die historische Abfolge der jeweiligen gesellschaftlichen Bewegungen, scheint Ihre Vorstellung der Industrialisierung und der Schaffung von Wohlstand (Gründerzeit) stark romantisch eingefärbt.

        • Wolfgang Selig
          Wolfgang Selig sagte:

          @Herrn Ott und Horst:

          Na ja, es gibt auch Definitionen, die den Biedermeier noch zur spätromantischen Epoche rechnen so wie ich hier auch. Und die Gründerzeit ist zwar später, aber die Industrialisierung begann eindeutig schon mit der Eisenbahn ab 1835.

          Und “romantisch eingefärbt” empfinde ich bei mir gar nichts. Im Gegensatz zu den Grünlinken bin ich der Ansicht, dass die unterbezahlten Näherinnen in Banglasdesh sich gegenüber der reinen Agrargesellschaft vorher bereits verbessert haben, sonst würden sie es nicht machen. Ähnlich die Arbeitnehmer anderer sog. Billiglohnländer. Und m.E. war das im 19. Jahrhundert in Deutschland nicht anders. Statt mit einem Strohsack und Leibeigenschaft in einer gräflichen Landwirtschaft noch einige Jahrzehnte vorher war das sog. Industrieproletariat wenigstens freier, mit mehr Rechten ausgestattet (z.B. der Möglichkeit des Jobwechsels) und nicht mehr ganz so brutal von der letzten Ernte abhängig. Berlin hatte 1747 100.000 Einwohner und 1877 schon eine Million Einwohner. Ohne massive Fortschritte in Landwirtschaft, Lagerung, Transportlogistik und Produktivität wäre es nicht möglich gewesen, so eine große Stadt zu versorgen. Und die Entwicklung begann im Wesentlichen schon VOR der Gründerzeit, auch wenn diese natürlich noch einmal eine deutliche Wohlstandsmehrung herbeiführte.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Susanne Finke-Röpke

        >Ohne massive Verarmung bzw. Arbeitslosigkeit breiter Bevölkerungsschichten ist es m.E. nicht möglich, dass die Wähler in allen Parteien die Dilettanten wieder durch Fachleute ersetzen …>

        Sie sind zu OPTIMISTISCH.

        Ja, NUR massive Verarmung und Arbeitslosigkeit können grundsätzliche Veränderungen bewirken.

        Ich bezweifle aber, dass die Wähler dadurch VERSTÄNDIGER werden.

        Vermutlich, so befürchte ich, ersetzten sie die Dilettanten durch ANDERE Dilettanten – möglicherweise SCHLIMMER wirkende.

        Antworten
        • Susanne Finke-Röpke
          Susanne Finke-Röpke sagte:

          @Herrn Dietmar Tischer:

          Das ist die große Frage, die – da gebe ich Ihnen recht – keinesfall entschieden ist und schon gar kein Selbstläufer ist.

          Verblödet ein Volk so stark, dass es sich in Zeiten der Not nicht mehr auf die Rezepte früherer erfolgreicher Jahre zurückbesinnen kann oder oder tut es das nicht und kann es die Kurve aus eigenem Antrieb kriegen? In China wäre unter der Schlussphase von Deng Xiao Ping die Antwort von vielen wohl anders ausgefallen als vorher zu Zeiten der Kulturrevolution und zwischen dem furchtbaren 1933 und dem hoffnungsvollen 1949 in Westdeutschland lagen nur 16 überwiegend schreckliche Jahre. Offenbar ist der Rückschritt also keine Einbahnstraße.

          Ich denke, wir haben die Chance, die Kehrtwende vom aktuellen Pfad des Niedergangs zu schaffen, da das nötige Wissen nicht verschütt gegangen ist und m.E. auch nicht verschütt gehen wird. Es gab Zeiten, da konnte in Ägypten keiner mehr eine Pyramide bauen, selbst wenn er gewollt hätte, und in Rom niemand mehr ein großes Aquädukt. Wir haben heutzutage den Vorteil der dezentralen Wissensbewahrung, denn Bücher, ans Internet angeschlossene Festplatten, Zeitschriften, junge ausländische Hinterköpfe, Microfiche, CDs, etc. speichern im Prinzip alles ziemlich lange. Der Brand der Bibliothek von Alexandria im Altertum war eine welthistorische Katastrophe für die Wissenschaft. Heute wäre ein einziger Büchereibrand das nicht mehr, da bräuchte es schon einen Weltkrieg, der hoffentlich nie kommen wird.

          Und wenn wir die Grundregeln von Gauss, Kepler und Einstein oder F.A.v. Hayek, Ludwig Ehrhardt und Ludwig von Mises erst wieder aus dem Englischen oder dem Han-Chinesischen dereinst ins Deutsche rückübersetzen müssen; andere Länder wie eben China, aber auch Südkorea, Singapur, Israel, Australien oder auch das Vereinigte Königreich gehen ganz sicher nicht den gleichen Weg wie wir. Vielleicht machen in 60 Jahren deutsche Maschinenbaustudenten in China ein Auslandssemester, um wenigstens teilweise von einem High-Tech-Land lernen zu können, so wie das in Deutschland in den späten 50ern die Südkoreaner gemacht haben.

          Meine Hoffnung ruht auf den jungen Leuten, die den Vorteil haben, keine 68er mehr glauben sein zu müssen. Spätestens, wenn das Märchen vom reichen Land auch noch für den Dümmsten offensichtlich geworden ist, werden sich die Jungen fragen, warum junge Leute in anderen Ländern besser da stehen als sie selbst. Und wenn wir unsere jungen Leute dann durch Anreize zum Bleiben bewegen können, werden wir eine gute Zukunft haben. Wenn wir sie durch Halsstarrigkeit in die Flucht schlagen, ist das Land wohl dauerhaft wirtschaftlich am Ende. Dann sind wir idealerweise Nordportugal für Blasse, das ist nicht das Ende der Welt, schlechtestenfalls aber Libanon 1980 für Anfänger. Das wäre jedoch schon bitter.

      • ruby
        ruby sagte:

        @ Susanne!
        Das ist ein Ordnungsruf 😉
        Bitte verwenden Sie nicht den massiv posivtiv konnotierten Begriff des “Dillettanten” = fachfremder Liebhaber, der wesentliche unerkannte Positionen einbringt, sondern eher “solch eine Koryphäe des Nichts” KdN.
        Fürst Pückler steht als Paradebeispiel des Dillettanten pyramidischster Gattung.
        http://www.fuerstpueckler.de/

        Antworten
    15. Bauer
      Bauer sagte:

      Oh ja, Technik und Ökonomie sind zwei Paar Stiefel. Ich kann ein Lied darüber singen, denn ich habe beides studiert. Und ich verfolge die Energiewende seit Anbeginn mit grösster Sorge. Heute ist für mich ein guter Tag, weil den Ökonomen endlich die physikalische Decke auf den Kopf fällt. Weiter so, Herr Dr. Stelter!

      Antworten
    16. Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      bto: In Großbritannien hingegen ist der deutsche Begriff „Dunkelflaute“ auf dem besten Wege, – wie schon „Schadenfreude“ – in den Sprachgebrauch überzugehen.

      Tja, “Energiewende” ist im Englischen ja auch schon ein deutsches Lehnwort geworden. Da ist die Ereignisabfolge für britische Beobachter auf Deutschland offensichtlich:

      Energiewende –> Dunkelflaute –> Schadenfreude

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