“Don’t rule out a world of perpetual quantitative easing”

Endlich sickert es durch. Wir sind gefangen und können unter keinen Umständen höhere Zinsen verkraften. Folge: Sollte es wirklich zu Inflation kommen, werden die Notenbanken nichts tun (wollen und können!). Die FT fasst die banale Erkenntnis zusammen:

  • “Fed officials are predicting that rates will have to rise before the end of the year and that there will be three more rate rises next year, while markets are pricing in merely a single rate rise between now and the end of 2018. Who, you might well ask, is right?” bto: Das dürfte über die Stimmung an den Märkten, aber auch über die Folgen für die Realwirtschaft entscheiden.
  • “(…) the Fed (…) appears confident that the markets will have no difficulty absorbing $10bn a month of Treasuries and agency securities as the Fed slims down its bloated $4.5tn balance sheet, starting this month. That is bold, given the unprecedented nature of the exercise (…).”bto: Wir wissen es wirklich nicht. Das macht es so gefährlich.
  • “At the very least the perception gap tells us that the scope for market upsets is considerable, especially when corporate debt levels are hitting new highs in the US.” bto: Ja, das muss man immer bedenken. Die US-Unternehmen haben richtig Gas gegeben und die Schulden nach oben getrieben!
  • “The other complicating factor for policy is the extraordinary mildness of the inflationary pressures at work in the advanced economies and the docility of labour in the face of stagnant or falling real incomes. The explanations for these so-called wage puzzles are many and various. (…) globalisation appears to have weakened the relationship between domestic slack and domestic inflation.” bto: Früher war es lokale Knappheit, künftig vielleicht globale Knappheit. Letztere sehe ich noch nicht, kann aber kommen. Gerade weil das Angebot gebildeter Menschen sinkt.
  • “The relationship between slack and inflation nonetheless appears to hold at global level. So with the world economy enjoying a synchronised upturn the global output gap will be shrinking. Yet there remains a question as to how many more emerging market workers are set to migrate from the land into urban areas.” bto: Das wirkt aber auch auf das Angebot qualifizierter Arbeitskräfte. Offen ist, ob die Automatisierung das Problem der Inflation löst (und mehr soziale Herausforderungen schafft.)
  • “If the central bank hawks are right that the world is about to become a more inflationary place, interesting issues arise in relation to the politics of removing the punch bowl when the party is hotting up. (…) independent central banking could not have enjoyed a more benign operating environment than in the period of disinflationary globalisation that followed. Today the background is less helpful.” bto: Klar, die Notenbanken werden niemals gegensteuern!
  • “The distributional implications of the central bankers’ response to the crisis (…) has lent strength to populist politicians who observe that unconventional central banking has delivered big capital gains to the asset-rich elite, while doing less for ordinary people. At the same time the build-up of debt means that borrowers are hostage to potential interest rate spikes (…).” bto: Und welcher Politiker möchte, dass die Schuldner unter Druck kommen? Es geht immer nur darum, die Gläubiger zu enteignen! Und das wird kommen, auf welchem Weg auch immer.
  • “The risk is that central bankers will find themselves torn between the politically unpopular and financially destabilising rate rises that might be required to curb inflation and the more quiescent approach that would be needed if they are to preserve what independence they have. The second outcome would, in effect, usher in an unbrave new world of perpetual quantitative easing.” bto: Ja, das ist es. Wir sind gefangen in einer Welt immer billigeren Geldes! Die Folge ist ungewiss und klar zugleich: Geld kann gar keinen Wert behalten. Es ist nur eine Zeitfrage!

→ FT (Anmeldung erforderlich): “Don’t rule out a world of perpetual quantitative easing”, 3. Oktober 2017

Kommentare (14) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Hier eine Begründung mit Sachverhaltsbezug dafür, dass die Aussage „gefangen in einer Welt immer billigeren Geldes“ nicht richtig ist.

    Was hatten wir in der Eurozone seit dem „What ever it takes …“ von 2012 bis heute an Krisen?

    Es waren die Zypernkrise und die Griechenlandkrise von 2015.

    Bei der Zypernkrise hat die EZB mit Nötigung einige Bankschließungen und Verluste von Gläubigern durchgesetzt. Den Rest hat der Rettungsschirm erledigt, wenn ich mich richtig erinnere.

    In Griechenland hat das Zentralbanksystem ELA-Kredite in Höhe von knapp EUR 100 Mrd. genehmigt, um griechische Banken und den griechischen Staat – schon Default bei der Fälligkeit eines IWF-Kredits – vor der Insolvenz zu bewahren.

    Warum nicht weiter so, es geht doch?

    Es kann nicht so weiter gehen – und es ist bereits in USA nicht so weitergegangen, unabhängig davon, dass es eine offene Frage ist, WIE genau es weitergeht.

    Das ist allen klar.

    DESHALB muss ein anderer Rettungsmechanismus her.

    Der von Schäuble vorgeschlagen Euro-Rettungsfonds ESM ist dieser Rettungsmechanismus, wenn er zu einem UMFASSENDEN europäischen WÄHRUNGSFONDS ausgebaut wird (rechtlich, finanziell, personell).

    Merkel sagte dazu, dass sie den Vorschlag, den ESM weiterzuentwickeln, sehr gut finde. Damit könnte Europa zeigen, dass es ALLE Mechanismen im Portfolio habe, um auf ALLE Situationen reagieren zu können (meine Hervorhebungen).

    Das ist, was die Behauptung betrifft, mehr als die EZB legal könnte, da sie an Satzungen gebunden ist.

    Aber natürlich:

    WENN es dennoch kritisch wird, weil sich beim ESM jemand querstellt oder die Märkte trotzdem verrücktspielen, kann und wird die EZB eingreifen.

    Das ist überhaupt keine Frage.

    Antworten
    • Daniel
      Daniel sagte:

      Nur welcher Staat würde einen ESM-Kredit/Bürgschaft nehmen und dann “makroökonomisches Anpassungsprogramm umsetzen” sowie “eine tiefgehende Analyse über die Nachhaltigkeit seiner Staatsschuldensituation unternehmen”?
      Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Stabilit%C3%A4tsmechanismus

      Ein zweites Griechenland kann niemand wollen. Ansonsten kommt irgendwann der Punkt, bei dem die Insolvenz eines Staates attraktiver als die Schuldenrestrukturierung ist.

      Das wiederum wäre für die anderen Staaten eine Katastrophe und so bleibt als Minimalkonsens nur das QE der EZB.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Nur die Staaten würden einen ESM-Kredit aufnehmen, die vor der Insolvenz stehen und sich nicht mehr fremdfinanzieren könnten.

        Sie würden von den anderen mehr oder weniger sanft gezwungen werden, das damit verordnete Anpassungsprogramm zu akzeptieren, weil die Kreditgewährung mit einer Sanierungsperspektive begründet werden muss.

        Richtig, ein zweites Griechenland kann niemand wollen. Denn das kann dann wirklich einmal zum Staatsinsolvenz führen und damit zu einem Zerfall der Währungsunion.

        Daher die Überlegung der FDP und nicht nur der:

        Griechenland solle aus der Eurozone austreten und mit GLÄUBIGERVERZICHT einen Neuanfang mit eigener Währung wagen.

        Ein Land startet OHNE Verschuldung bei Ausländern!

  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Wir wissen in der Tat nicht, was genau die Geldpolitik der Notenbank sein wird.

    >bto: Ja, das ist es. Wir sind gefangen in einer Welt immer billigeren Geldes! Die Folge ist ungewiss und klar zugleich: Geld kann gar keinen Wert behalten. Es ist nur eine Zeitfrage!>

    „Ungewiss und klar zu gleich“: Das ist eine widersprüchliche Aussage.

    Sie ist m. A. n. wie folgt aufzulösen:

    Die Geldpolitik wird KEINE des IMMER billigeren Geldes sein, weil auch die Notenbanken auf die Realität und ihre selbstgesetzten Ziele achten müssen. Sie werden NICHT gewollt auf sich ausweitende Assetblasen und steigende Geldentwertung zusteuern.

    Das wäre unweigerlich der GAU.

    Den will niemand.

    Die Geldpolitik wird um JEDEND PREIS finanzielle Entgleisungen des Systems zu vermeiden suchen:

    Müssen Staaten und/oder Banken vor Insolvenz gerettet werden, dann werden Staaten und/oder Banken vor Insolvenz gerettet.

    Wenn bis dahin oder im Verlaufe von Rettungsaktionen die Realwirtschaft die Erwartungen der Menschen unumkehrbar nicht mehr erfüllen kann, wird das System entgleisen – POLITISCH.

    Wenn so, sind die Notenbanken MACHTLOS.

    Ich sehe den Zug bereits in diese Richtung fahren und erkenne desintegrierende, destabilisierende politische Entwicklungen.

    In der EU u. a.:

    Katalonien/Spanien; Italien, wo man durch eine Wahlrechtsänderung eine politische Entgleisung bei der nächsten Wahl zu verhindern sucht; Wahlergebnis in Österreich mit Vertiefung der EU-Spaltung Deutschland/Frankreich vs. Tschechien, Polen, Ungarn.

    Derartige Entwicklungen werden entscheidend sein, wobei ich glaube, dass es in den Bevölkerungen große Mehrheiten gibt, die sich vor Disruption fürchten. Ich sehe z. B. weit und breit keine Mehrheiten, die den Zerfall der Eurozone gewollt herbeiführen wollen.

    Dennoch kann es Disruption geben.

    Es gibt auch Ereignisse, die nicht gewollt sind, aber dennoch herbeigeführt werden.

    Antworten
    • Daniel
      Daniel sagte:

      “Die Geldpolitik wird KEINE des IMMER billigeren Geldes sein, weil auch die Notenbanken auf die Realität und ihre selbstgesetzten Ziele achten müssen. Sie werden NICHT gewollt auf sich ausweitende Assetblasen und steigende Geldentwertung zusteuern.”

      Die Notenbanken wollen in erster Linie den Kollaps der Wirtschaft verhindern, denn damit kommt ebenfalls eine finanzielle Entgleisung einher.

      Hatte das Vorhandensein von Assetblasen in jüngster Vergangenheit jemals einen größeren Einfluss auf die Notenbankpolitik?

      Den Notenbanken ist eine größere Inflation wesentlich lieber als eine kleine Deflation, deshalb werden sie weiter Vollgas geben (aber natürlich um des Vertrauens willen immer wieder behaupten, dass sie bald bremsen werden).

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        >Die Notenbanken wollen in erster Linie den Kollaps der Wirtschaft verhindern, denn damit kommt ebenfalls eine finanzielle Entgleisung einher.>

        Die ursächliche Bestimmung ist entscheidend:

        Es gibt in aller Regel keinen Kollaps, der mit Finanzkrisen einhergeht, sondern:

        Die Wirtschaft kollabiert DURCH Finanzkrisen – sie sind URSÄCHLICH (im Kontext unserer engen Fragestellung)

        Finanzkrisen kommen aber nicht aus heiterem Himmel und haben wiederum realwirtschaftliche Ursachen und geldpolitische.

        Ansonsten ENTWICKELN sich Wirtschaften lediglich, mal besser, mal schlechter.

        Die Entwicklung suchen die Notenbanken zu beeinflussen, weil es auch zu ihrem Auftrag gehört.

        Entscheidend im hier diskutierten Kontext sind allerding Finanzkrisen.

        Das beruht auf der hohen Verschuldung.

        >Hatte das Vorhandensein von Assetblasen in jüngster Vergangenheit jemals einen größeren Einfluss auf die Notenbankpolitik?>

        Einen GRÖSSEREN Einfluss hat das VORHANDENSEIN von Assetblasen wohl er erst nach der Lehman-Krise.

        Davor war es nicht das Vorhandensein (Immobilienkrise in Japan z. B.), sondern das PLATZEN von Assetblasen.

        Die Notenbanken sind m. A. n. deutlich sensibler geworden. Daher u. a. der Stresstest für Banken.

        >Den Notenbanken ist eine größere Inflation wesentlich lieber als eine kleine Deflation, …>

        Das glaube ich auch.

        Allerdings, da bin ich ganz sicher, würden sie eine ANSTEIGENDE größer Inflation ebenfalls vehement bekämpfen, weil die ebenfalls zum Systemkollaps führen würde.

    • Daniel
      Daniel sagte:

      “Es gibt in aller Regel keinen Kollaps, der mit Finanzkrisen einhergeht, sondern:

      Die Wirtschaft kollabiert DURCH Finanzkrisen – sie sind URSÄCHLICH (im Kontext unserer engen Fragestellung) ”

      Konjunkturzyklen ohne Finanzkrisen waren mal die Normalität. Aufgrund der hohen Verschuldung würde heute eine längere Rezession zu einer Finanzkrise führen, da in einer Art Kettenreaktion viele Schuldner ausfallen würden. Aber natürlich können auch Finanzkrisen Wirtschaftskrisen auslösen.

      Das ist ein großes Problem von heute: Wir können es uns einen gesunden wirtschaftlichen Selbstbereinigungsprozess nicht mehr leisten und sind auf Zwangsmaßnahmen angewiesen. Dadurch bekommen wir nach und nach ein immer maroderes Wirtschaftssystem.

      “Die Notenbanken sind m. A. n. deutlich sensibler geworden. Daher u. a. der Stresstest für Banken.”

      Ohne Assetblasen existiert auch kein wealth effect. Das war aber das erklärte Ziel der Notenbanken: “As more of these assets are bought, their prices rise, pushing down borrowing costs for businesses, encouraging them to spend and invest more.”
      http://www.bankofengland.co.uk/monetarypolicy/Pages/qe/qe_faqs.aspx

      Ja, sie achten auf Assetblasen, allerdings anders als man es annehmen müsste.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        >Das ist ein großes Problem von heute: Wir können es uns einen gesunden wirtschaftlichen Selbstbereinigungsprozess nicht mehr leisten und sind auf Zwangsmaßnahmen angewiesen. Dadurch bekommen wir nach und nach ein immer maroderes Wirtschaftssystem.>

        Das sehe ich genauso.

        Warum KÖNNEN wir uns HEUTE einen gesunden wirtschaftlichen Selbstreinigungsprozess NICHT mehr leisten?

        Ganz einfach:

        Weil wir ihn uns GESTERN, als er nur gesund, aber nicht derart zerstörerisch wie heute gewesen wäre, nicht leisten WOLLTEN.

        Spätestens seit Keynes gibt es in der praktischen Wirtschaftspolitik einen Selbstreinigungsprozesses als umsetzbares Gestaltungskonzept nicht mehr.

        Und dann auch noch das eines GESUNDEN – nein, das darf es nicht geben, ist ja zynisch und menschenverachtend.

        Selbstreinigungsprozesse sind in der Tat schmerzhaft.

        Aber jahrelang perspektivlos in der Verschuldungskrise gefangen zu sein, ist noch unerträglicher.

        Die Menschen haben kein zweites Leben.

    • Daniel
      Daniel sagte:

      “Aber jahrelang perspektivlos in der Verschuldungskrise gefangen zu sein, ist noch unerträglicher.

      Die Menschen haben kein zweites Leben.”

      Das stimmt in der Tat. Vor allem könnte diese Perspektivlosigkeit irgendwann zu schweren politischen Verwerfungen führen.

      Die meisten Menschen profitieren nicht von diesem Wirtschaftssystem, sondern sie leiden darunter. Menschen, die nicht mehr viel zu verlieren haben, werden irgendwann kein großes Interesse daran haben, dieses System auf ewig zu erhalten. Warum auch?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Ja, wer nichts zu verlieren hat, wird nichts für erhaltenswert halten.

        Das, so fürchte ich, wird die “Lösung” sein.

  3. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    FT: „Fed officials are predicting that rates will have to rise before the end of the year and that there will be three more rate rises next year, while markets are pricing in merely a single rate rise between now and the end of 2018. Who, you might well ask, is right?“
    Ganz einfach: keiner der beiden weiß es, nur die echte Inflationsrate wird recht haben. Sollten die Preise deutlich stärker steigen als bisher, wird die FED drei Zinserhöhungen machen wollen und können. Sollten die Preise stagnieren oder fast stagnieren, wird der Markt recht haben und es wird höchstens eine Zinserhöhung geben. Da die Notenbanker auch nicht mehr wissen als der Markt, wird die tatsächliche Inflationsentwicklung die Zinsentwicklung der Notenbanken vorgeben, weil nur so der Realzins gesteuert werden kann. Auf gut Deutsch: alle fahren auf Sicht, der Fernblick ist getrübt. Die Geldentwertung kommt, aber keiner weiß wie schnell und wie stark.

    Antworten
    • Johannes
      Johannes sagte:

      Hier ist Interessantes und Historisches zur Zinsentwicklung und dem “Markt” zu lesen:

      https://www.gv-bayern.de/standard/artikel/geschichte-der-zinsentwicklung-6668

      Hier das Fazit des lesenswerten Beitrags:

      “Erst in den letzten 50 Jahren kam es zu extremen Veränderungen. In Deutschland zum Beispiel lag der durchschnittliche Darlehenszinssatz Anfang der 1980er Jahre bei über 10 Prozent – Werte, wie sie seit dem Mittelalter nicht mehr erreicht worden waren. Die rasche Folge von Finanzkrisen (2000 und 2008) sorgt nun für etwas, das in der Kreditgeschichte bisher tatsächlich unbekannt war: Durchschnittszinsen nahe dem Nullpunkt.”

      Ist es eine historische “Zins-Singularität” die wir “life” miterleben oder die Konsolidierung eines neuen Zustandes auf Dauer?

      Für mich spricht viel dafür, dass die Welt in einer “Zins-Singularität” steckt, die aber noch einige Zeit andauern kann und wird. Denn eine “Normalisierung” des Zinses ließe sich in dem uns vertrauten Geldsystem nicht ohne unerwünschtee Nebenwirkungen realsieren.

      Und Herr Drahgi ist auf “meiner” Seite ;-)

      http://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/EZB-Praesident-Draghi-sieht-kein-Ende-der-niedrigen-Zinsen-1004374392

      Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      “Sollten die Preise deutlich stärker steigen als bisher, wird die FED drei Zinserhöhungen machen wollen und können.”

      –> wenn eine überschuldete Wirtschaft (Zombies) unter steigenden Preisen (Rohstoffe, Energie…) leidet (+ ihre Verkaufspreise nicht steigern kann, z.B. Lohneinkommen) beantwortet das FED dieses Probleme mit steigenden Finanzierungskosten?

      Inflation und Deflation verharren einträchtig beeinander (Eiszeit)..
      Bei Überschuldung kann nur noch falsch gehandelt werden, das gilt für alle.

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        Warum sollte die FED dann die Zinsen nicht erhöhen? Steigende Preise nach US-Messung werden meist ohne landwirtschaftliche Produkte und Energie gemessen. Im Prinzip verbleiben da nur die inländischen Löhne und der $-Wechselkurse. Wenn die Inlandlöhne steigen, wäre alles gut und man wächst aus den Schulden raus. Wenn nur der Wechselkurs sinkt, steigen die Importpreise und dann ist der höhere Zins nötig, um $-Zinsanlagen attraktiver zu machen und beim Wechselkurs gegenzusteuern. Dann ist es nicht gut und es wird bei den Schuldnern quietschen, aber was soll die FED gegen den Preisauftrieb sonst machen? Nichts tun? Das trifft die Masse ebenfalls hart. Und wenn die FED die Wahl zwischen Inflationsbekämpfung (ihr Auftrag!) für alle und der Schuldenerleichterung (ohne Auftrag, aber mit dem Auge auf die Arbeitslosenstatistik) für viele (aber eben nicht alle) hat, dürfte sie den Weg des etwas geringeren Übels wählen. Und dabei noch ihre Glaubwürdigkeit stärken. Hat sie ja faktisch 1980 auch gemacht.

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