Die Zombies kommen ins Schwitzen

So ist das mit den Zombies. Dreht man den Geldhahn zu, ist der bisher Scheintote auch offiziell tot. So könnte es den europäischen Zombies ergehen, wie die Bank of America vorrechnet. Natürlich wird es nicht soweit kommen, wird doch die EZB rechtzeitig zur Hilfe eilen. Dennoch sind die Überlegungen zumindest interessant:

  • “Although some months away, 2019 will be the first time in four years that European markets will have to manage without the helping hand of ECB asset buying. (…) The total amount of fixed-income redemptions in Europe (sovereigns +IG credit + HY credit) will jump by 20% next year to €1.1tr. Private investors will likely have to swallow a lot more bonds next year.” bto: Das müsste, wenn Angebot und Nachfrage eine Rolle spielen, zu höheren Zinsen führen.

Quelle: BofA, Zero Hedge

  • “To be sure, there is an easy way to find buyers for the €1.1 trillion in debt: just push the yields much higher. Alas, here lies the rub, because the upcoming jump in interest expense is precisely the silver bullet that will lead to a mass zombie genocide, or as Martin puts it, we fear another issue in a world where central bank asset buying has ground to a halt that issue is what happens when misallocation of capital comes home to roost.” bto: Genauso ist es!
  • “QE has driven such a powerful reach for yield over the last few years – whether it be from high-grade into high-yield, from senior bonds into subordinated debt, or from eligible assets into non-eligible ones – that levels of spread compression have been pulled to incredibly low levels. And when the riskier appear riskless, capital allocation decision cannot function properly.” bto: Es ist schlimmer. Es ist gar keine Allokation bzw. die bewusste Falschallokation.
  • “(…) Europe has a conspicuously large number of zombie companies – defined as those with interest coverage ratios less than 1x. He was right, and Europe’s zombies have Mario Draghi to thank. Last July, 9% of Stoxx 600 companies were zombies. (…) a combination of easy monetary policy and bank  regulatory forbearance had allowed these issuers to live another day, when in normal times they would have defaulted. bto: Und damit haben sie das Wasser für alle vergiftet.
  • “(…) the 6m change in the Fed’s balance sheet versus US high-yield energy defaults. Interestingly, as the rate of growth in the Fed’s balance sheet slowed to zero in March 2015, US high-yield energy defaults began to rise. The growth of US high yield energy debt had been tremendous between 2012 and 2014 – with the market almost doubling in size – as the shale phenomenon took off. Overlending in the sector thus became problematic.” bto: O. k., damit wird das bewiesen, was man eigentlich erwarten muss.

Quelle: BofA, Zero Hedge leider schlechte Qualität.

  • “(…) we find a reasonable link between the rate of growth of the ECB’s balance sheet over time and the growth rate of European zombies. Or simply said, “when the ECB has been supporting markets through periods of QE, zombies have been growing in Europe, as companies have used the cheap liquidity to live for another day. But when the ECB has been shrinking its balance sheet (LTRO roll-offs etc.) the number of zombie companies has declined – and the default rate has consequently risen. bto: Und deshalb kann die EZB die Zinsen gar nicht erhöhen. Das macht nur der Markt selbst und dann kann die EZB nur noch die eigene Existenz verwetten, um das System eine Runde weiter zu bringen. Die EZB wird es tun.
  • “In a year where ECB balance sheet growth will likely be over, the chart below implies that the liquidity support for zombie companies will fall away. And other things being equal – just as was the case in late 2011/early 2012 – the number of  zombies will decline through the process of higher default rates in Europe. bto: Ich denke, die EZB wird alles tun, um das zu verhindern. Am Ende vergeblich.

Quelle: BofA, Zero Hedge leider schlechte Qualität.

  • “And so we’re left with a paradox… that in 2019, just as the ECB endorse the strengthening of the Eurozone recovery by stopping QE, Europe may experience a flash jump in default rates, as zombies disappear. Misallocation of capital may again come home to roost(…).” bto: weil man eben auf Dauer die Marktwirtschaft nicht aushebeln kann!
  • Wenig tröstlich ist es in den USA wenig besser: “(…) the BIS which one year ago warned that no less than 20% of US corporations are challenged and at risk of default once rates start rising. Which simply means that thousands of defaults are imminent once rates truly spike after the next central bank policy mistake.”

Quelle: BIZ, Zero Hegde

So ist es. Wir brauchen immer billigeres Geld, um unseren Schuldenturm zu erhalten. Wahnsinn.

zerohedge.com: “Europe’s Zombies Brace For Mass Extinction In 2019″, 6. März 2018

Kommentare (35) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Van Wing
    Van Wing sagte:

    Kann das Zonbie Problem auch nicht schnell gelösst werden indem in der UA und Europa eine Lister publiziert werd die diesn Zombies beinhällt? Dann weiss man wenigstens was man schnellstens dumpen sool und mit welchen Firmen die Geschäften abbrechen soolte.

    Antworten
    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      @van Wing: So eine Liste ist ziemlich problematisch, denn da kommt man als Listenersteller sehr schnell in die Gefahr der Geschäftsschädigung Dritter. Wenn Sie das nicht sehr bilanzsicher argumentieren können, dürfte Ihnen die Rechtsabteilung des betreffenden Unternehmens schnell auf den Pelz rücken. Natürlich kann man rückwirkend über bereits abgewickelte, ausgegliederte, aufgespaltene, im Verkaufs- bzw. Insolvenzverfahren befindliche Unternehmen wie z.B. Air Berlin, Quelle oder HSH Nordbank öffentlich diskutieren. Bei allen nicht öffentlich diskutierten echten oder angeblichen finanziellen Problemen eines Unternehmens sollte man sich schon sehr sicher sein, was man etwas von sich gibt.

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      Hilfreicher Link, weil er sehr schön darauf verweist, wo das Problem liegt.

      Die negativen Auswirkungen kommen nämlich so zustande:

      Die Regulierung hatte verlangt, dass das Verhältnis von Kreditvergabe zu Eigenkapital zurückgefahren wird.

      Haben die Banken auch gemacht indem sie den Zombie-Unternehmen weiterhin Kredite gegeben haben, aber nicht den Unternehmen, die mit dem Geld die Produktivität erhöht hätten. Bei diesen Unternehmen hat man sogar die Kreditgewährung zurückgefahren.

      So sind sie der Auflage nachgekommen, aber eben so, dass nichts für die Erhöhung der Produktivität getan werden konnte, obwohl Unternehmen das beabsichtigt hatten.

      Warum haben sie den Zombie-Unternehmen Kredite verlängert bzw. gegeben und nicht den anderen, gesunden Unternehmen?

      Weil aus Sicht der Banken die Zombie-Unternehmen nicht pleitegehen dürfen. Denn wenn sie pleitegingen, würden die Banken Abschreibungen vorzunehmen haben mit der Folge, das Eigenkapital erhöhen zu müssen. Schwachen Banken gibt aber keiner Eigenkapital, am wenigsten schwache Staaten.

      Der Fehler also:

      Man hat versäumt, zu schwache Banken pleitegehen zu lassen und besser gestellte mit mehr Eigenkapital auszustatten.

      In USA hat man das so gemacht, hier nicht.

      Das kann man sehr wohl Politversagen nennen.

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Hr. Tischer: Dazu würde ich aber ergänzen, dass in den USA sehr viele kleinere Regionalbanken insolvent gingen, während bei uns z.B. die vielen regionalen Kleinen aus dem Sparkassen- und Raiffeisen/Volksbankensektor relativ gesund sind und waren. Problematisch waren bei uns die großen Privat- und Landesbanken, also die vermeintlich systemrelevanten. Und das ist das große Problem für die Politik gewesen. Die Großen in den USA (z.B. Goldman Sachs, City, Wells Fargo, JPMorganChase, BoA, Morgan Stanley, etc.) gibt´s alle noch, die gingen nicht pleite bzw. Staat und Privatwirtschaft haben diesbezüglich mitgeholfen (z.B. Warren Buffet).

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Wolfgang Selig

        Sie haben völlig recht, die Bankenlandschaft ist in USA anders als in der EU/Eurozone.

        Mir ging es auch nur darum, die Alternative aufzuzeigen.

        Was auch anders war bei uns als in USA:

        Die Landesbanken, die sich die Politik „umgeschnallt“ hatte, um u. a. „Rettungsmaßnahmen“ finanzieren zu können, die sie aber nicht kontrollieren wollte, so dass diese ohne realwirtschaftliche Fundierung in Irland Zweckgesellschaften betreiben konnten mit Mrd.-Verlusten für die Steuerzahler, sind der ganz große SKANDAL, der nie in der Bevölkerung angekommen ist.

        Ähnlich wie bei der HSH Nordbank, die die Steuerzahler Hamburgs und Schleswig-Holsteins ca. 14 Mrd. Euro kostet:

        http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/hsh-nordbank-verkauf-rettung-kostet-buerger-milliarden-15471987.html

        Verantwortliche?

        Gibt es nicht, ist alles von selbst passiert.

  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Die Zombies sind ein Problem, weil Arbeitsplätze dranhängen.

    Das WIRKLICHE Problem sind aber die Banken, die Schwierigkeiten kommen, wenn sie die an die Zombies vergebenen Kredite abschreiben müssen.

    Das ist natürlich allen klar – der EZB ebenso wie den Politikern und den Banken.

    Daher arbeitet man mit Hochdruck an der Bankenunion als Lösung.

    Merkel hat gestern im Interview sinngemäß gesagt, wie sie aussehen müsste:

    ERST Bereinigung der Altlasten, DANN Bankenunion.

    Das ist natürlich nicht zu schaffen, aber kommen muss sie, sonst wird es gefährlich.

    Wie wird sie kommen?

    Die Lösung wird so aussehen, wie alle Euro-Lösungen bisher ausgesehen haben:

    Es wird VERTRÄGE geben, in denen genau drinsteht, was jeder zu tun hat, damit es keine Umverteilung der Risiken gibt. Hoch und heilig versprochen.

    Natürlich weiß auch jeder, dass die Verpflichtungen nicht einzuhalten sind und daher die Verträge gebrochen werden.

    Das geschieht aber erst NACHDEM die Bankenunion etabliert wird.

    Sie verschwindet nicht durch Vertragsbruch.

    So war es durchgängig seit Unterzeichnung der Maastricht-Verträge.

    Normale, unbedarfte Menschen würden sich sagen:

    Mit solchen Partner schließe ich keine Verträge mehr.

    Normale, unbedarfte Menschen:

    Regierungen sind es nicht, können es nicht sein angesichts der Situation, mit der sie konfrontiert werden.

    Antworten
    • Susan Keller
      Susan Keller sagte:

      @Dietmar Tischer :
      ich als normaler, unbedarfter Mensch möchte hier die Experten fragen, was kann jeder Einzelne denn tun, um seinen kleinen Wohlstand nicht zu verlieren ?
      Dies ist doch für viele der unbedarften Leser hier sicher die Frage…

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Bin auch einer und kann Ihnen daher keinen Rat geben, mit dem Sie in “Sicherheit” sind. Den gibt es m. A. n. nicht.

        Nur so viel:

        a) So wenig wie nur möglich verschuldet sein, am besten überhaupt keine Schulden haben. Vor allen Dingen nicht glauben, es gäbe etwas, das wertsicher genug ist, um sich dafür zu verschulden.

        b) Nicht alles, aber eine gute Summe Bargeld in eher kleinen Scheinen zuhause aufbewahren

        c) Niemandem Geld borgen

        d) Einen möglichst sicheren Job haben

        e) Sich evtl. einmal damit beschäftigen, ob und wie man im Garten mit Kartoffeln und Gemüse zu einer Ernährungsgrundlage kommt.

        Darüber hinaus:

        TV nicht zu lange laufen lassen, weil zu viel Vernebelung im Programm und gut ausgeschlafen den Tag beginnen.

  3. Johannes
    Johannes sagte:

    bto: “So ist es. Wir brauchen immer billigeres Geld, um unseren Schuldenturm zu erhalten. Wahnsinn.”

    Sehe ich auch so. Der Zins ist der “Preis” für´s Geld – war schon immer so, ist aktuell so und wird auch so bleiben (in dem aktuellen Geldsystem jedenfalls).

    Dieser “Preis” für das Geld ist inzwischen viel zu niedrig und so überrascht es nicht, dass der niedrige “Preis” auch genutzt wird. Für Sinniges und für Unsinniges: Unternehmen, die nur noch dank des niedrigen Preises für Geld überlebensfähig sind, sind im Grunde genommen “Zombies”. Sie (über)leben z.B. nicht aufgrund ihrer Produktivität, sondern dank der “Geldalchemie”, die weltweit von den Notenbanken und nachgeschalteten Geschäftsbanken betrieben wird. Und die womöglich ihrem Ende entgegen geht. Dann geht aber auch das Scheinleben der Zombies zu Ende.

    Mehr ist hier zu dem Komplex der Zombieunternehmen zu lesen:

    http://www.businessinsider.de/der-zombie-effekt-bringt-europas-wirtschaft-in-bedraengnis-2017-11

    “Es gibt Unternehmen, die es nach den Gesetzen der Ökonomie gar nicht geben dürfte. Ihre Strukturen sollten dazu führen, dass sie Pleite gehen. Trotzdem existieren sie, weil die Banken sie am Leben halten.”

    Antworten
  4. Dr. Mario D
    Dr. Mario D sagte:

    Ich mache mir da wenig Sorgen. Da die Zinsen eh nicht mehr steigen werden ( und dürfen ), wird das Ganze ewig so weitergehen. Am Punkt X annullieren die Notenbanken die Schulden einfach und es geht wieder von vorne los ( oder einfach weiter ).
    Alternativ gibt es wieder eine Währungsreform.

    Etwas anderes ist nicht möglich ( außer ein weiterer Weltkrieg und Reset, aber wer will da schon ? )

    Daher werden wir uns an eine Welt wie sie momentan ist, gewönnen müssen.

    Herr Stelter denkt einfach NUR negativ und bis dato ist nichts eingetreten was seine ( lesenswerte ) Thesen bestätigen würde.

    Aber seine Seite lebt ja durch solche Leser ( die genau das hören wollen )

    Antworten
    • vielosoof
      vielosoof sagte:

      “Am Punkt X annullieren die Notenbanken die Schulden einfach und es geht wieder von vorne los ( oder einfach weiter ).”

      Den Gedanken hatte ich vor einigen Jahren auch schon mal. Das Problem dabei: Die BoJ, FED, BoE etc. kann ihre Forderungen gegen den jeweiligen Staat annulieren. Die EZB kann das nicht. Wieso sollen Finnland, Slowakei u.a. hinnehmen, dass Spanien, Italien usw. Billionenkredite erlassen werden? Siehe Brandbrief der acht “Nordländer” vorige Woche.

      “Alternativ gibt es wieder eine Währungsreform.”
      Das würde bedeuten, dass z.B. Lebensversicherer Aktiva abschreiben müssen; Passiva (im wahrsten Sinn des Wortes) sind die Versicherten. Grundsätzlich gilt: Wenn ein Staat pleite geht, gehen die Bürger pleite.

      “Herr Stelter denkt einfach NUR negativ und bis dato ist nichts eingetreten was seine ( lesenswerte ) Thesen bestätigen würde.”
      Das Gleiche habe ich mir die ganzen letzten Jahre auch anhören müssen. Die Metapher von einem Fass ohne Boden, in das man immer mehr reinschütten muss, hatte man mir nie abgenommen. Irgendwann bin ich bei Jean Paul gelandet: “Wer seine Augen nicht braucht um zu sehen, der wird sie brauchen um zu weinen.”

      Ich habe meine Gedanken und Entscheidungen seit 2011 immer mal wieder infrage gestellt, ob ich etwas Grundsätzliches übersehen habe. Ich bin nicht lern- oder kritikresistent.

      Vielleicht können Sie mir neue Inspirationen liefern?

      Antworten
      • Daniel Stelter
        Daniel Stelter sagte:

        Ich erlaube nur kurz daran zu erinnern, dass ich sowohl Monetarisierung/Abschreibung über NB-Bilanz wie auch einen Neustart z.B. über eine Goldaufwertung intensiv auf diesen Seiten diskutiert habe. Liebe Grüße DSt

      • Thorsten Schuppenhauer
        Thorsten Schuppenhauer sagte:

        Wir können nur hoffen, dass es bald wieder eine neue Goldwährung gibt und das wertlose Papiergeld der FED, EZB, BoJ und BoE durch goldgedecktes Geld ersetzt wird. Das ist doch positiv gedacht und eine konstruktive Lösung.

        mit freundlichen Grüßen
        Thorsten Schuppenhauer
        k3 mapa GmbH, Wiesbaden

  5. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    „Wir brauchen immer billigeres Geld, um unseren Schuldenturm zu erhalten. Wahnsinn.“

    Kann man „Wahnsinn“, nennen oder aber auch ganz einfach „Kindergartenwissen“. Wahnsinnig sind vielmehr die Vorstellungen mancher Zeitgenossen, dass es bei so viel fiktivem Kapital zu einer Zinsnormalisierung kommen könnte. Der Zins ist und bleibt ein Gewinnbestandteil und landet in immer größeren Anteilen bei Apple & Co. Ohne massive Redistribution wird das System zwangsläufig kollabieren. Nicht nur Turner hat die zunehmende Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen als zentrale Ursache ausgemacht. Aber gerade wir Deutsche sind hier wohl wenig einsichtig: http://m.spiegel.de/wirtschaft/handelskrieg-und-populismus-in-italien-zurueck-in-die-dreissigerjahre-kolumne-a-1197182.html

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Thomas
      Thomas sagte:

      Einspruch bzgl. der Wortwahl “Kindergartenwissen”. Das ist ja gerade nicht, weil es nur die wenigsten wissen / verstehen. Bei den teils abgehobenen Diskussionen hier sollte man – finde ich – nie vergessen, dass die meisten Bürger nicht einmal die Basics unseres Geldsystem kennen wie z.B. Unterschied zwischen Bargeld und Giralgeld.

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        Deswegen ja in Anführungszeichen. Den Bezug finden Sie in dieser Aussage von Dietmar Tischer von gestern: „Dr. Stelter wiederholt nur, was heute längst im Kindergarten gelehrt wird.“

        LG Michael Stöcker

  6. „Der Euro-Wahn macht uns zum Sozialfall!“
    „Der Euro-Wahn macht uns zum Sozialfall!“ sagte:

    Idee hinter der Einheitswährung Euro war einst, daß sich längerfristig Wirtschaft und Wohlstand in Europa angleichen würden.

    Geschehen ist dies nicht, sondern eher genau das Gegenteil.

    Beispiel:

    http://www.q206berlin.de/

    https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/das-quartier-206-kommt-unter-den-hammer

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/friedrichstrasse-in-berlin-mitte-quartier-206-soll-zwangsversteigert-werden/20829878.html

    Dies ist einer der “Zombies” dem selbst das Nullzinsgeld der EZB nicht (mehr) hilft.

    Grund für das wirtschaftliche Scheitern des Konzepts ist neben der Internetwirtschaft (man hätte das Eigenkapital auch in Aktien von Amazon investieren können) der gesunkene Massenwohlstand in Deutschland, obwohl Berlin als deutsche Bundeshauptstadt wächst und einigermaßen prosperiert.

    Wer sich noch an den steigenden Massenwohlstand während der 80er und 90er Jahre erinnern kann sieht deutlich die Unterschiede zu heute.

    Leider wächst in großen Teilen von Europa eine junge Generation heran, die nichts anderes als die heutige Armut und Niedergang flankiert von den üblichen Märchengeschichten aus Politik und Notenbank kennt.

    Deshalb Rückabwicklung der gescheiterten Einheitswährung Euro noch heute in wirtschaftlich guten Zeiten, damit den unterschiedlichen nationalen Wirtschaften wieder das Anpassungsinstrument des Wechselkurses zur Verfügung steht.

    Die Idee hinter dem Euro funktioniert nicht und eine verlorene junge Generation geopfert auf dem Altar des Schwachsinns von sog. Experten sollte genug sein.

    Antworten
    • Frank Fuchs
      Frank Fuchs sagte:

      Naja, das liegt aber eher an dem Onlineshoppingboom. Wer geht heute noch großartig in die Stadt einkaufen ?

      Antworten
      • Fundus-Schwarzbuch
        Fundus-Schwarzbuch sagte:

        @ Frank Fuchs

        Als deutscher Steuerberater mit dem Kopf voll mit Winkelzügen des deutschen Steuerrechts konnte Anno August Jagdfeld dies natürlich nicht voraussehen.

        Vielleich wollte er dies aber auch gar nicht angesichts der vielen lukrativen Treuhand-, Dienstleistungs- und Geschäftsbesorgungsverträge mit den von ihm initiierten Gesellschaften, die ihm bisher auch weiterhin trotz wirtschaftlicher Schieflage vieler seiner Objekte viel Geld in die Privatschatulle spülen.

        Siehe Platow Brief von 1998:

        “Berlin verfügte in Dezember 1998 über 76 klassifizierte Hotels mit insgesamt mehr als 17 000 Zimmern. Die Mehrzahl der Zimmer konzentriert sich auf den 3-Sterne-Markt (45,2 % des klassifizierten Angebots), gefolgt von den 5-Sterne-Häusern (22,7 %). Trotz des gestiegenen Angebots werden derzeit sieben weitere Hotels (1 556 Zimmer) neu errichtet und sollen bis zum Jahr 2000 fertiggestellt sein. Sechs weitere Hotels mit 1 430 Zimmern befinden sich in der Planung. Sollten alle geplanten Projekte realisiert werden, was lt. JLL unwahrscheinlich ist, würde das Gesamtangebot bis 2002 um ca. 5% steigen. Dem steht nach Angaben von „Berlin Tourismus“ eine mögliche 20%ige Steigerung der Übernachtungen bis 2001 gegenüber.

        Die Zimmerbelegung lag 1997 bei 61,4 % und 1998 bei 62,9%. Dennoch wird es, so JLL, noch einige Zeit dauern, bis die Zimmerpreise deutlich anziehen werden. Härtere Marktkonditionen zwangen die Hoteliers seit 1992 zu Preissenkungen.

        Seither sanken die Preise um rund 35%. (!!!)

        Durch die anhaltend niedrigen Zimmerpreise in Berlin gingen die Logiseinnahmen pro verfügbarem Zimmer seit 1992 von 166 DM auf
        109 DM am Tiefpunkt 1996 zurück. 1997 stiegen sie aufgrund steigender Belegungszahlen um 11% an. 1998 wurde mit 125 DM ein weiterer Zuwachs um 3,4% erreicht.”

        Man vergleiche diese Preissenkung früher mit heute, wo mit dem niedrig verzinsten Geld in vielen Bereichen des Immobilienmarktes auch große Überangebote geschaffen werden.

    • Michael
      Michael sagte:

      Volle Zustimmung! Aber der Euro kommt nicht von ungefähr; die Altparteien und verschiedene in- und ausländische Interessengruppen, hinter denen reale Personen stecken, haben uns diesen ganzen Wahnsinn eingebrockt; ich hoffe wirklich, dass mit dem Ende des Euros auch deren Zeit gekommen ist…

      Antworten
    • Thorsten Schuppenhauer
      Thorsten Schuppenhauer sagte:

      die offenen target 2 Forderungen der Bundesbank sind nun mittlerweile größer als 900 Mrd. Euro. Das Geld wird abgeschrieben werden müssen und Emma Pachulke zahlt die Rechnung oder Italien und Spanien zahlen mit Gold. Aufgrund unserer neuen Regierung ahne ich nichts Gutes für Emma Pachulke……

      mit freundlichen Grüßen
      Thorsten Schuppenhauer
      k3 mapa GmbH, Wiesbaden

      Antworten
  7. Gibson
    Gibson sagte:

    Die Bundesbank schreibt in Ihrem Finanzmarktstabilitätsbericht 2017 (S. 23): “Auch der Anteil der Unternehmen im STOXX Europe 600 mit einem Zinsdeckungsgrad von unter zwei ist in den vergangenen Jahren nicht angestiegen und liegt mit 4% deutlich unter dem Wert für die USA.”

    Weiter unten dann: “Sollten die Finanzierungskosten zukünftig steigen, […] könnten die Ausfallraten vor allem in den USA und den Schwellenländern erneut ansteigen.”

    Das Risiko für Europa wird also als deutlich geringer eingeschätzt. Ist die Bundesbank hier (mal wieder) auf dem Holzweg oder wie passen die Zahlen zusammen?

    Antworten
  8. Thomas
    Thomas sagte:

    Ach, wir denken alle noch viel zu klein.

    BGU

    Bedingungsloser Grundumsatz für Unternehmen. Die Firmen bekommen pro Mitarbeiter x Euro, aus denen sie die Gehälter zahlen können. Dann haben wir auch die Zinsproblematik nicht mehr bei Zombieunternehmen und können Vollbeschäftigung leichter erreicht…

    Antworten
  9. Stefen
    Stefen sagte:

    Es wird immer soviel von “Zombies” geredet. Aber was oder wer genau sind Zombies ? Welche Firmen ?
    Wer klärt mich auf !?

    Antworten
    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      Steht oben im Text:

      bto: “Europe has a conspicuously large number of ‚zombie‘ companies – defined as those with interest coverage ratios less than 1x. ”

      Oder auf Deutsch:

      In Europa gibt es eine auffallend große Zahl von”Zombie”-Unternehmen – definiert als solche mit einem Zinsdeckungsgrad von weniger als 1x.

      Das heißt nichts anderes als dass die regulären Einnahmen nicht einmal die regulären Zinskosten des Unternehmens decken würden, geschweige denn die übrigen Kosten wie z.B. die Personalkosten. Wenn aber die Zinskosten unter das natürlich Maß gedrückt werden, werden diese Unternehmen vor der Pleite geschützt oder alternativ, wenn man ihnen zusätzliche Verschuldung erlaubt, die am freien Markt keiner erlauben würde.

      Das kann ein Insolvenzfachmann oder Wirtschaftsprüfer sicher noch besser definieren, aber für als Einstieg müsste es reichen.

      Antworten
    • betongold
      betongold sagte:

      Zombies sind alle Unternehmen, die heute nur noch aufgrund des Billiggeldes überleben, wobei deren Ende vielfach für die nähere Zukunft absebar ist.

      Siehe das vor 20 Jahren noch prosperierende Unternehmen Toys ‘R’ Us:

      https://www.blick.ch/news/wirtschaft/33000-arbeitsplaetze-sind-gefaehrdet-toys-r-us-plant-schliessung-oder-verkauf-aller-us-filialen-id8117415.html

      Aber auch zukünftig viele Arbeitsplätze in der Gastronomie:

      https://www.wired.de/collection/tech/ein-roboter-soll-bald-koeche-in-burger-restaurants-ersetzen

      Deshalb ist es m. E. auch völlig falsch, heute mit dem Geld zu Niedrigzinsen teure Immobilien zur Eigennutzung oder Mietshäuser mit niederen Mietrenditen zur Geldanlage zu erwerben, weil die zukünftige, technisch bedingte Arbeitslosigkeit im Dienstleistungssektor (vor 25 Jahren noch die Rettung angesichts der drohenden Deindustrialisierung) nicht genügend berücksichtigt ist.

      Das wird sich demnächst immer stärker zeigen, konnte von den sog. “Experten” aber niemand voraussehen, weshalb sich die nächste wirtschaftliche Krise u. a. deswegen wie immer – angeblich – völlig überraschend ereignet.

      Antworten

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