Die Solvenz Italiens ist eine Frage des politi­schen Willens

Der Assetmanager Bantleon befasst sich mit den italienischen Staatsfinanzen. Kein schlechtes Thema angesichts der am kommenden Sonntag stattfindenden Wahlen. Bekanntlich sind die Zinsen in Italien schon in den letzten Monaten aufgrund der Vorfreude auf das Wahlergebnis gestiegen, weniger als eigentlich vom Markt gewünscht, was auf die Intervention der EZB zurückzuführen ist, die diesen politisch völlig gerechtfertigten Zinsanstieg (es werden Parteien als Sieger gesehen, die keine Lust haben zu sparen und die Mittel sinnvoll zu verwenden) als „Störung“ betrachtet und deshalb einseitig italienische Papiere kauft. Der Anreiz zu soliden Staatsfinanzen dürfte da weiter sinken.

Doch wie ist es nun? Kann Italien oder kann es nicht die Staatsschulden bedienen?

Schon im Juli gab es diese Analyse:

  • „Der Renditeanstieg italienischer Staatsanleihen fiel etwa 85 Bp stärker aus, als es bei Bundesanleihen der Fall war. Hintergrund dieser Spreadausweitung ist die Sorge, Italien könne angesichts seiner Staatsverschuldung in Höhe von 2.700 Mrd. EUR bzw. gut 150% des nominalen BIP von der steigenden Zinslast erdrückt werden.“ – bto: Oder war es mehr die Sorge vor einem abnehmenden Willen?
  • „Zunächst muss festgehalten werden, dass unter Verwendung unrealistischer Annahmen für jedes Land der Welt ein Zahlungsausfall konstruiert werden kann. Die Aussage »Italien kann Renditen von 5 % oder mehr nicht verkraften, ein Default ist daher unausweichlich« ist nicht zielführend. Genauso liesse sich argumentieren, Deutschland oder der Schweiz drohe bei Renditen von 10 % oder mehr ein Zahlungsausfall. Einer sinnvollen Analyse muss ein sinnvolles Szenario zugrunde liegen.“ – bto: Das ist wiederum interessant, denn es ist wirklich eine Frage des Verhaltens, wenn es um die Staatsfinanzen geht.
  • „Kernelement unseres Szenarios ist die Annahme eines strukturellen Renditeanstiegs in der Eurozone bis zum Ende dieses Jahrzehnts in einem Umfeld anhaltend hoher Inflationsraten. Bei den Renditen 10-jähriger Bundesanleihen setzen wir ein Zielniveau von 3,5% an. Das entspricht unserer Schätzung des nominalen BIP-Wachstums der Eurozone (1,0% Real- wachstum, 2,5% Inflation). Was die Risikoprämie italienischer Staatspapiere gegenüber Bundesanleihen angeht wird die EZB nach unserer Einschätzung dafür sorgen, dass sie nicht nachhaltig über 200 Bp ansteigt. (…) Die Rendite 10-jähriger Buoni del Tesoro Poliannuali (BTP) erreicht ihren Hochpunkt in unserem Szenario daher bei 5,5%.“ – bto: Was immer noch ein vernünftiges Maß ist, wenn man bedenkt, dass nicht wenige von höherer Inflation und damit auch höheren Zinsen ausgehen. Vor allem, wenn die Notenbanken gezwungen sein sollten, glaubwürdiger gegen die Inflation vorzugehen.
  • „Der durchschnittliche Zinssatz, den der italienische Staat auf seine Staatsschulden bezahlen müsste, läge allerdings nicht bei 5,5 %. Die ausstehenden Schuldpapiere haben eine mittlere Laufzeit von etwa sieben Jahren, sodass wir die Rendite für BTPs mit 7-jähriger Laufzeit zugrunde legen. (…) Für unser Fallbeispiel ergibt sich mithin eine Rendite von 5,0 %, die Ita- lien ab Ende dieses Jahrzehnts auf seine ausstehenden Staatsanleihen bezahlen müsste (anstatt von 2,3 % im Jahr 2021).“ – bto: immerhin eine Verdoppelung, aber eben immer noch ein objektiv geringes Niveau.
  • „Bis der von uns unterstellte Durchschnittszinssatz von 5,0 % für die gesamten ausstehenden Verbindlichkeiten erreicht ist, wird es rund sieben Jahre bzw. bis 2029 dauern. Mit Blick auf den Schuldenstand unterstellen wir, dass dieser in Zukunft um 3,0 % pro Jahr wachsen wird. Das entspricht der durchschnittlichen jährlichen Zunahme zwischen 1999 und 2019.“ – bto: Es gibt also eine Verzögerung, bis der Zinsanstieg voll wirksam wird.
  • Die Wirkung wäre deutlich: „Unter diesen Annahmen wird die Zinslast Italiens von knapp 16 Mrd. EUR pro Quartal im Jahr 2021 auf rund 43 Mrd. EUR pro Quartal im Jahr 2030 anwachsen. Das wären jährlich etwa 57 Mrd. EUR mehr, als im Jahr 1996 geschultert werden mussten.“ – bto: Da versteht man, weshalb die Politiker in Italien das nicht wollen, denn es würde natürlich Geld in der Kasse fehlen.
  • Relativ ist es aber dann gar nicht so viel, wie Bantleon betont: „Unseren Berechnungen zufolge stiege der Anteil der Staatseinnahmen, der für Zinszahlungen aufgewendet werden müsste, von 7,5 % im Jahr 2021 auf 14,5 % im Jahr 2030. Damit bliebe man weit hinter dem zurück, was Mitte der 1990er Jahre für die Zinszahlungen ausgegeben wurde. 1996 beispielsweise waren es 26,5 % (vgl. Abbildung 4). Ein solcher Wert würde heutzutage erst bei einem Renditeniveau von etwa 9 % erreicht werden.“ – bto: Und auch da würde ich glauben, dass das Nominalwachstum dann entsprechend hoch wäre und wiederum entlastend hilft. (Inflation)

  • „Wir gehen davon aus, dass die staatlichen Einnahmen in den kommenden Jahren im Ausmaß des nominalen BIP, sprich 3,5 % pro Jahr zunehmen. Das klingt im ersten Moment zwar nach viel; zwischen 1995 und 2021 lag das Plus bei durchschnittlich 2,4 %. Allerdings basiert unser Szenario langfristig höheren Renditen ja gerade auf der Annahme beständig höherer Teuerungsraten und somit auch auf einem stärkeren Zuwachs des nominalen BIP.“ – bto: genau das, was ich immer wieder betont habe.
  • „(Die) langfristige Schuldentragfähigkeit (…) ist (…) immer dann gefährdet, wenn der durchschnittlich auf die Staatsschulden zu bezahlende Zinssatz grösser ist als das nominale BIP-Wachstum bzw. das Wachstum der staatlichen Einnahmen. In dem von uns gewählten Beispiel wäre genau das der Fall: Einem Zinssatz von 5,0 % stünde ein BIP-Wachstum von 3,5 % gegenüber. Um in einer solchen Situation dem sogenannten Schneeballeffekt – Zinszahlungen müssen über neue Schulden finanziert werden, wodurch die Zinsbürde noch grösser wird – zu entgehen, muss zwingend ein positiver Primärsaldo erwirtschaftet werden. Das heisst, die Staatsausgaben exklusive des Schuldendiensts müssen gemessen am BIP mindestens der Differenz zwischen durchschnittlichem Zinssatz sowie nominalem BIP-Wachstum entsprechen. In unserem Fall also 1,5% (5,0% – 3,5 %).“ – bto: Das ist genau der Wert, den Italien in den letzten Jahren erreicht hat.

  • „Wir halten es daher für realistisch, dass es der Regierung in Rom zukünftig gelingen kann, dauerhaft einen positiven Primärsaldo in Höhe von 1,5 % bis 2,0 % zu er- zielen. Dabei sind die Zahlungen aus dem EU-Wiederaufbaufonds berücksichtigt. Ausserdem nehmen wir an, dass die Transferzahlungen von den Kern-Euroländern bzw. aus EU-Mitteln in Zukunft tendenziell noch zunehmen.“ – bto: Klar, davon gehen auch die Italiener aus.
  • „Um den notwendigen Primärüberschuss zu erzielen, sind trotz der erwarteten höheren Steuereinnahmen infolge des stärkeren BIP-Wachstums zusätzliche einnahmeseitige und/oder ausgabenseitige Massnahmen notwendig. Dazu zählen die Verbreiterung der Steuerbasis, die Bekämpfung von Steuervermeidung und -hinterziehung, Steuererhöhungen sowie Ausgabenkürzungen.“ – bto: Das ist möglich, aber eben nicht populär.
  • „Alternativ bliebe nur das »Herauswachsen« aus den Schulden, sprich noch höhere Zuwachsraten beim nominalen BIP. Das erscheint uns jedoch wenig realistisch. Im Fall einer höheren Inflation stiegen die Renditen vermutlich noch stärker. Für ein höheres reales BIP-Wachstum müsste Italien tiefgreifende Strukturreformen zur Produktivitätssteigerung um- setzen. Hieran scheitern Regierungen allerdings schon seit Jahrzehnten.“ – bto: Die Mittelverwendung des Wiederaufbaufonds spricht nicht für eine Besserung!
  • „Das Hauptrisiko mit Blick auf die italienischen Staatsschulden liegt unserer Ansicht nach daher nicht bei der Zahlungsfähigkeit, sondern bei der Zahlungswilligkeit. Steueranhebungen und Ausgabenkürzungen bedeuten, der Wählerschaft Geld wegzunehmen. Es ist durchaus möglich, dass künftige Regierungen hierzu nicht bereit sind.“ – bto: Davon ist ganz fest auszugehen, vor allem wenn man weiß, dass andere bezahlen.
  • „In diesem Fall stellt sich die Frage, ob die EU-Mitgliedsländer und die EZB auch dann bereit sind, Italien zur Seite zu springen.“ – bto: Natürlich werden wir das!

bantleon.com: „Hält Italien steigende Renditen aus?“, 7. Juli 2022

Kommentare (60) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. foxxly
    foxxly sagte:

    warum eigentlich geben wir (D) allen soviel geld und hilfen, ohne bedingungen daran zu knüpfen?
    die bedingen könnten sein, dass es nur hilfen gibt, wenn im gegenzug in D für diese summen eingekauft wird!
    warum eigentlich nicht?

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  2. Felix
    Felix sagte:

    Schenken wir Rom etwas Glanz. Das ist für Italien wichtig.

    Gründen wir eine neue Goldwährung und nennen sie nach der erfolgreichen Münze Roms SOLIDUS.
    Wir bringen sicher 10.000 Tonnen Gold zusammen. Darauf kann man eine Weltwährung gründen. Euros können in die neue Währung zurückgetauscht werden, allerdings zu 2000 pro Gramm.
    Die Deutschen, aber auch die Franzosen und die Italiener würde ihr Gold großzügig vergemeinschaften und damit ein Zeichen setzen.

    Das muss aber zeitlich genau abgestimmt werden, da man im Moment ein Gramm Gold für wenig mehr als 50 Euro kaufen kann. Ein ungesunder Zustand, der sich auf dem Papiermarkt bildet.
    Kürzlich hat jemand den Preis des jeweils neuesten I-Phones in Gold bemessen: das erste und das neueste gab und gibt es für jeweils ca. 0,9 Unzen Gold.

    Das ist die Stabilität, die die Realwirtschaft und vor allem die Menschen brauchen.

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      Die Goldnummer ist doch heutzutage eher was für Moskau & Co. Denn wer anderen im großen Stil auf die Fresse haut, der benötigt hierfür Soldaten. Das war im alten Rom nicht anders als im Moskau der Gegenwart. In rechtsfreien Räumen (Kriegsgebiete) zählte aber nur der in Gold zu zahlende Sold, der seinen Namen diesem barbarischem Relikt (aka Solidus) verdankt. Solide ist das alles natürlich nicht, sondern die pure Illusion der glücklichen Realmystiker hier am Blog.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Genosse Stöcker

        “Denn wer anderen im großen Stil auf die Fresse haut, der benötigt hierfür Soldaten. Das war im alten Rom nicht anders als im Moskau der Gegenwart. In rechtsfreien Räumen (Kriegsgebiete) zählte aber nur der in Gold zu zahlende Sold”

        Das fanden die USA bis 1971 auch – aber dann wurden ihre Goldvorräte besorgniserregend niedrig…

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ m stöcker,
        neutral betrachtet,…… ist eine golddeckung keine wirkliche lösung
        denn gold ließe sich auch inflationieren.
        oder es wäre eine wachstumsbremse (vielleicht kein schlechter gedanke?)

        vielmehr könnte man eine währung an einen rohstoffkorb binden.
        dieser wächst mit der allgemeinen entwicklung mit.

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Felix und nachfolgende Kommentatoren

        Ich lasse mich gern den “glücklichen Realmystiker hier am Blog” nennen, meine sogar das diese Apostrophierung auf mich zielt, und will kurz etwas dazu sagen:

        1- Wir sind uns wohl alle einig, dass die Zeit bis 1971 mit Golddeckung des Geldes in dieser klassischen Form vorbei ist. Historische Beispiele und unsere unmittelbare Erfahrung sollten allerdings auch gezeigt haben, dass Papier o.ä. noch viel problematischer oder sogar unbrauchbar ist. Auf ‘technisches’ Geld wie bitcoin etc. ist noch viel weniger Verlass, da sogar noch viel leichter aus dem Hintergrund manipulierbar.

        2- Für den alltäglichen Gebrauch mag alles Mögliche als Zahlungsmittel verwendbar sein. Auf die Funktion der Werterhaltung, bzw. -aufbewahrung über mindestens ein Lebensalter (das sind heute fast 100 Jahre!) hinweg taugt es indessen nicht. Nur Gold hat sich seit 5000 Jahren als das zweckmässigste erwiesen, da es alle Anforderungen erfüllt und selbst heute noch der Imitierung (Falschgeld, Surrogate) widersteht.

        3- Ein Rohstoff-Warenkorb ist ebenfalls nur ein Surrogat. Wie schnell Preis und Verfügbarkeit von Rohstoffen im politischen Getriebe wechseln können, erleben wir gerade anschaulich. In allen früheren Fällen von Unruhe, bzw. Krieg war es nicht anders. Rohstoffe sind seit jeher auch eine Waffe.

        4- Die Goldvorräte und seine Gewinnung sind begrenzt. Die Befürchtung, dass es als Geldbasis nicht reichen werde, um den ständig wachsenden Bedarf (Bevölkerung, Wirtschaft, Handel) zu decken, sind unbegründet. Es kommt lediglich auf den Blickwinkel an. Sobald man Gold als Konstante sieht, bemerkt man die fortlaufende Entwertung aller übrigen Werte. In den letzten 50 Jahren seit Nixon hat z.B. der Dollar und mit ihm alle anderen Währungen 98 % seines Wertes verloren von 35 auf 1750 $/oz., das sind stolze 8 % jährlich. Welches andere Asset hat in derselben Zeit konstant diese Rendite erwirtschaftet, ohne seine Eigenschaft oder Brauchbarkeit zu verlieren, bzw. ohne Ansprüche an Bildungsstandard und Beweglichkeit des Anwenders zu stellen, also weltweit unterschiedslos brauchbar ist?

        5- Man erinnere sich an UTOPIA hier bei bto. Das war nicht nur eine Schnapsidee, sondern ein ernstgemeinter Vorschlag in Form einer Parabel. Die Idee dazu gewann ich aus dem Gedankenaustausch mit Jim Rickards, den ich hier ausdrücklich erwähne. Golddeckung ist passé, es folgt die Goldbindung, die theoretisch sogar auch dann funktioniert, wenn man kein Gramm Gold besitzt.

        6- Das grösste Hindernis ist, dass die Finanzwirtschaft inzwischen derart hypertroph geworden ist und die Realwirtschaft zu erdrücken droht. Eine Goldbindung würde sie rasch wieder zurückstutzen auf ihre betriebsnotwendige Grösse als Dienerin der realen Wirtschaft.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Herr Bauer
        Sie haben ein ordentliches Selbstbewußtsein im Leben bewiesen.
        Hören Sie sich die 15 Minuten einmal an, um Ihr Gesamtwissen zu rekapitulieren.
        Dann können wir mit einer Neustrukturierung durch Allgemeinwissen und Transparenz für die Menschen beginnen
        https://wisosophi.wordpress.com/2022/09/22/diese-welt-seit-den-illuminaten/ (Ende des 18. Jahrhunderts 1776/1789 ff.)
        Der Link führt zum telegrampodcast mit den Informationen, was in den Handelszonen mit ihren Unternehmensstaaten und Incorporations real gebucht wird. Kontrollgrenze 100 Millionen, was bedeutet der Robert steht unter Kuratel und ist bestenfalls ein Befehlsempfänger.
        Let us go loose this kind of money-system.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Bauer

        Putin der “Schröckliche” sitzt auf einem Haufen Gold, ist das ein Anzeichen für den Untergang nach dem Endsieg westlicher Militärexperten mit pazifistischer Sozialisation?

        Meinen Sie die stählerne Linke der Goldbug-Beschämer findet den Fehler 😁

        Nicht nur Putin ist dumm, auch die hill billys im mittleren Westen sitzen auf Gold und reichlich Mun… https://youtu.be/eB9gUiC3Z7U

        Die Zeit ist größter Feind der Lebensuntüchtigen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Bauer

        Was Sie an den FIAT-Währungen kritisieren, ist mehr als berechtigt.

        Auch den Gedanken, statt Deckung auf die Bindung an etwas zu setzen, das fix oder relativ knapp ist, kann ich nachvollziehen.

        Zwei Aussagen halte ich allerdings für realitätsfern.

        Erstens:

        >Auf die Funktion der Werterhaltung, bzw. -aufbewahrung über mindestens ein Lebensalter (das sind heute fast 100 Jahre!) hinweg taugt es (das Zahlungsmittel für den alltäglichen Gebrauch) indessen nicht.>

        Die Feststellung ist zwar richtig, ich halte es aber für eine zumindest sehr merkwürdige Forderung, dass etwas für fast 100 Jahre seinen WERT erhalten soll.

        Wünschenswert wäre, dass die REALEN Verhältnisse sich NICHT so schnell ÄNDERN, dass die Leute NUR noch mit dem Werterhalt von irgendetwas beschäftigt sind.

        Der Leben ist NICHT, den ERHALT von Wert zu sichern (aber natürlich auch nicht, ihn zu zerstören), sondern sich an der SCHÖPFUNG von Werten zu beteiligen, die “alte” Werte ersetzen.

        Zweitens:

        >Eine Goldbindung würde sie rasch wieder zurückstutzen auf ihre betriebsnotwendige Grösse als Dienerin der realen Wirtschaft.>

        Wenn die Finanzwirtschaft NUR die Dienerin der realen Wirtschaft wäre, dann ginge es der realen Wirtschaft DEUTLICH schlechter als es ihr geht – mit VERHEERENDEN Folgen, wie Massenarbeitslosigkeit und gesellschaftlichem Chaos.

        Denn die reale Wirtschaft ist längst so TOXISCH, dass nur noch der aktive Drogendealer Finanzwirtschaft den Kollaps verhindern kann.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Drogendealer würden auch immer behaupten, dass die Drogensüchtigen an ihren Entzugserscheinungen selbst schuld sind – sie könnten ja einfach weiter Drogen kaufen…

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ D. Tischer

        >> “Die Feststellung ist zwar richtig, ich halte es aber für eine zumindest sehr merkwürdige Forderung, dass etwas für fast 100 Jahre seinen WERT erhalten soll.”

        Fragen Sie jemand, der fleissig schafft (und dabei Erfolg hat), warum er es tut. Er wird Ihnen höchstwahrscheinlich in dieser Folge antworten:

        Weil ich mit meinen Angehörigen gut leben will.
        Weil ich dabei auf einen grünen Zweig kommen will.
        Weil es mir auch im Alter (mittlere Lebenserwartung nun bei 80, in besseren Kreisen bei 90 und vielleicht bald 100 Jahren) dafür reichen soll. meinen Lebenszuschnitt zu halten.
        Weil ich den Rest meinen Kindern vererben will.

        Nicht alle sind so hochintellektuell veranlagt wie Sie und streben nach geistreicher Vollkommenheit.

        >> “Wenn die Finanzwirtschaft NUR die Dienerin der realen Wirtschaft wäre, dann ginge es der realen Wirtschaft DEUTLICH schlechter als es ihr geht – mit VERHEERENDEN Folgen, wie Massenarbeitslosigkeit und gesellschaftlichem Chaos.”

        Gold, bzw. sein Wert, stellt sich immer selbst auf den für erfolgreiches Wirtschaften erforderlichen Wert ein. Erst Papiergeld brauchte staatliche Eingriffe und Zentralbanken, um überhaupt als Konstrukt akzeptabel zu sein. Die verfügbare Goldmenge ist sogar sekundär, ist es weniger, so ist sein Wert eben höher., bzw. umgekehrt. Es ist folglich verständlich, dass der Goldpreis seit 1971 durch Papiergeschäfte (Terminhandel) maniipuliert und niedrig gehalten wird. Allein das verschlingt enorme Mittel, die aber heute beliebig zu Verfügung stehen. Den Goldpreis am Freitag eine Stunde vor Börsenschluss (in Europa) um 30 $ zu drücken wie vor zwei Wochen geschehen, erfordert den Einsatz von zweistelligen Billionensummen. notabene hat China das übrigens nicht mitgemacht.

        >> “Denn die reale Wirtschaft ist längst so TOXISCH, dass nur noch der aktive Drogendealer Finanzwirtschaft den Kollaps verhindern kann.”

        Natürlich stellt sich die Wirtschaft auf die Lage ein, aber das heisst doch nicht, dass die gesund ist. Da verweise ich au den kurzen aber treffenden Kommentar von @ R. Ott von 12:20. Der Entzug ist jedoch unvermeidlich und wird nicht mehr lang auf sich warten lassen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Bauer

        1. Werterhalt

        Ich bestreite nicht, dass erfolgreiche Menschen so antworten würden, wie Sie es darlegen.

        Es sind aber Menschen, die ihr Bestreben und ihre Energie („fleißig Schaffende“) weit mehr ihrem WIRKEN widmen (Schöpfung von immer mehr Werten) als dem BEWAHREN (immaterieller Werterhalt von geschaffenen Werten, was nicht ihr physischer Erhalt ist unter realen wirtschaftlichen Veränderungen).

        Ich will damit nicht sagen, dass der immaterielle Werterhalt keine Rolle spielt – keineswegs. Aber die nahezu 100 Jahre irritieren mich schon meinem Verständnis von Realität nach.

        2. Goldbindung

        >Gold, bzw. sein Wert, stellt sich immer selbst auf den für erfolgreiches Wirtschaften erforderlichen Wert ein. Erst Papiergeld brauchte staatliche Eingriffe und Zentralbanken, um überhaupt als Konstrukt akzeptabel zu sein.>

        Ich lasse das mal so stehen.

        Wir haben Gold durch Papiergeld abgelöst und DADURCH – Faktum! – ein WIRTSCHAFTEN geschaffen, das NICHT mehr ohne KATASTROPHALE Verwerfungen auf einen an Gold gebundenen Finanzierungs- und Zahlungsmechanismus ZURÜCKFALLEN kann.

        Das sind meine GRÜNDE dafür, dass Gold in welcher Modalität auch immer NIE mehr Referenz für Wirtschaften wird.

        Allerdings, aber das ist etwas anderes:

        WAS gewesen WÄRE, wenn man 1971 …

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Bauer

        „Gold, bzw. sein Wert, stellt sich immer selbst auf den für erfolgreiches Wirtschaften erforderlichen Wert ein.“

        Woran sieht man das? Es gibt in diesem Satz kein Maß für den Erfolg von Wirtschaften, der nicht Gold ist und für Gold kein Maß, das nicht im Erfolg von Wirtschaften läge.
        Es ist folglich eine Tautologie.

        Heißt konkret: Wer nicht x, y, z angibt, die als klare Messgrößen definieren, was „Erfolg“ bezogen auf Volkswirtschaften bedeutet und wobei gleichzeitig x, y, z KEIN Gold oder direktes Derivat davon sind, hat mit diesem Satz nichts erklärt.

        Ich kenne solche Messgrößen nicht, höre dauernd, wie sich über solche Messgrößen gestritten wird, was wann wo und ob überhaupt sinnvoll wäre und das Messen selbst ist auch nicht ohne.

        Ich ziehe Ihre oben zitierte Aussage deshalb aus logischen Gründen in Zweifel. Ich sehe keinerlei Anzeichen, warum das so sein sollte.

        Dass z. B. mit Ihrem Vorschlag aka Utopia nicht trotzdem Verbesserungen verbunden wären, ist damit nicht gesagt.

  3. komol
    komol sagte:

    Man muss und wird Italien helfen. Der Weg ist bitter aber alternativlos bzw. anders geht es nicht. Und das wird auf die Währung gehen, aber anders geht es nicht. Da nützt kein Jammern, wenn man keine seriösen Alternativvorschläge hat. Die gibts einfach nicht. Und zum Sparen zwingen wird man sie nicht können. Für uns gibt es nur eine Schlussfolgerung daraus: Selber in die Puschen kommen, sich viel stärker verschulden und mit dem Geld u.a. solche Länder intern finanziell so weit wie möglich übernehmen. Solange wir uns noch einigermaßen günstig verschulden können. Wenn wir weiter warten, wie die strukturell richtig kaputt gehen, ist diese letzte Möglichkeit auch noch weg.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      “Da nützt kein Jammern, wenn man keine seriösen Alternativvorschläge hat. Die gibts einfach nicht.”

      Die gibt es nur aus politischen und ideologischen Gründen nicht, weil man an der Fehlkonstruktion EU/EURO verbissen festhält.
      Sobald der deutsche Bürger genug von dem Wohlstandschwund hat oder weiteren Wohlstandverlust nicht mehr mittragen will…kann die Stimmung sehr schnell umschwenken.

      Wenn in solch finanziell angespannten Zeiten schon die interne Solidarität von einem “Finanzausgleich” im eigenen Land langsam zum Thema ( Länderfinanzausgleich/ “Länderkraftvergleich”) wird… sinkt wohl auch die Bereitschaft um fremde Länder zu unterstützen .

      “Der wirtschaftsstarke Süden der Republik wehrt sich gegen die Ampel-Pläne. Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) will den Länderfinanzausgleich kippen, Kretschmann (Grüne) in Baden-Württemberg das Entlastungspaket der Bundesregierung ablehnen. Die Kommunen dort schlagen Alarm.”

      https://www.welt.de/politik/deutschland/plus241208499/Energiekrise-Politik-muss-Mut-haben-zu-sagen-Diese-Aufgabe-kann-der-Staat-nicht-mehr-erfuellen.html

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ weico,
        “”Die gibt es nur aus politischen und ideologischen Gründen nicht, weil man an der Fehlkonstruktion EU/EURO verbissen festhält.””

        ja, der deutsche ist eben “endsieg”-erprobt.

      • komol
        komol sagte:

        Einerseits haben die Nordländer keine Mehrheit, um Italien und Co (vorübergehend) rauszuwerfen – die könnten das nur selbst, werden aber nicht gehen, weil sie ja finanziert werden. Zweitens, und das ist das entscheidende Argument, würde eine Disintegration im Euroraum zum Super-Gau auf den Finanz- und Kapitalmärkten führen (erinnern wir uns an 2011, Griechenland und die angestanden habenden Wetten gegen Italien und Spanien).

        Normalerweise müssten wir unsere Target-2-Forderung eintreiben, bspw. indem wir dafür in Italien Immobilien erwerben, aber das Geld wäre ganz schnell wieder hier, weil die davon dann wiederum hier Immobilien kaufen und Target-2 wieder auf seinen alten Stand hochgehen würden.

        Das einzige was wir machen können, wenn der Süden in der Mehrheit ist, ist, die eigene Verschuldung hochfahren. Wenn wir das nicht tun, sind wir dumm. Es ist bei den Liberalen das Gleiche, wie bei den Grünen – sich den Arm abschneiden für nix. Da nehmen sich beide nix.

        Wichtig wäre die Frage zu diskutieren, wie man Italien mit schuldenfinanziertem Geld versuchen könnte, finanziell so weit wie möglich zu übernehmen. Das ist sehr sehr schwer, aber theoretisch möglich (der Grundansatz dafür wäre, dass die nun anstehenden Verteilungskämpfe grenzüberschreitende sind).

        Besser wäre zwar eine gemeinsame Wachstumstrategie bzgl. Digitalisierung (v.a. mit arbeitsteiliger Vernetzung), damit die wettbewerbsfähig werden und wir die Wettbewerbsfähigkeit in Zukunft nicht verlieren (denn das steht an), aber dafür wird es langsam zu spät – das begreifen weder die noch wir. Deshalb ginge es nur so.

        Wenn wir aber aufgrund zunehmender Schwäche Italiens und Co. selber immer unsolventer werden, können wir uns schlechter stark verschulden, bis hin dazu, dass wir alle völlig unsolvent werden.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @komol

        “Zweitens, und das ist das entscheidende Argument, würde eine Disintegration im Euroraum zum Super-Gau auf den Finanz- und Kapitalmärkten führen (erinnern wir uns an 2011, Griechenland und die angestanden habenden Wetten gegen Italien und Spanien).”

        Jaja, jetzt kommt wieder die Rechtfertigung von Insolvenzverschleppung mit der üblichen Weltuntergangspropaganda. Sie betreiben ja wirklich Merkel-Channeling.

        Je länger Sie die unvermeidliche Pleite hinauszögern, desto schlimmer und chaotischer wird sie.

        “Wichtig wäre die Frage zu diskutieren, wie man Italien mit schuldenfinanziertem Geld versuchen könnte, finanziell so weit wie möglich zu übernehmen.”

        Wenn Sie das versuchen, dann treten die Italiener entweder doch von selbst aus der EU aus oder aber sie führen neue Einschränkungen für den Erwerb von italienischen Vermögenswerten durch Nicht-Italiener ein. Glauben Sie, die Italiener sind doof und schauen zu, wie wir sie plötzlich aufkaufen statt ihnen Geld zu schenken wie bisher?

        “Wenn wir aber aufgrund zunehmender Schwäche Italiens und Co. selber immer unsolventer werden, können wir uns schlechter stark verschulden, bis hin dazu, dass wir alle völlig unsolvent werden.”

        Also ich hab vor kurzem gelernt: “Unsolvenz” ist kein Problem, dann stellt man einfach seine wirtschaftlichen Aktivitäten zeitweilig ein. :D

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        Ich schlage hier nochmal vor, dass sich Herr Lindner den Gegenwert der Target-Forderungen in bar auszahlen lässt.
        Damit begleicht er dann alle polnischen Reparationsforderungen.
        Die Polen würden zum Dank grosszügig in D auf Einkaufstour gehen.
        Sie könnten in grossem Stil deutsche Unternehmen erwerben, alle Berliner Immobilien, alle Windräder, das Redaktionsnetzwerk Deutschland und die Madsack-Gruppe.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Vater Thiel
        Ja, die Madsack-Krake gehört schnell weg! Sie hat sich von Hannover immer weiter nach Norden gefressen und zeigt ihr häßlich ausbeuterisches Gesicht der Propaganda bis zum letzten Buchstaben.
        https://www.kreiszeitung.de/politik/dreckig-und-gefaehrlich-habeck-investiert-in-atomkraft-gas-und-kohle-91806183.html
        “Durch den Einstieg bei Uniper übernimmt Deutschland 3 AKW in Schweden. Aber auch 5 Gas- und Kohlekraftwerke in Russland, um 5 Prozent des russischen Strombedarfs zu decken.”
        Lenz-Hannover im Gelben.
        Habeck goes Russia!
        Der Irrsinn ist zu Wahnsinn mutiert.

      • komol
        komol sagte:

        Es geht nicht darum, Italien aufzukaufen. Erstens ist das viel zu viel, zweitens ist es im Norden sowieso meist nur der unzugängliche Mittelstand, der hochrentabel ist, und drittens würde das Geld doch auch nur zurückfließen und Target 2 sogar noch erhöhen (und außerdem ja, das würden die Leute dort merken).

        Es geht darum, stärker in deren Banken reinzukommen. Die sind erstens kaum noch was wert und zweitens sowieso über die Bankenunion teilgesichert. So gewinnt man erstens potenziell auch mehr Einfluss auf die Politik. Zweitens hat deren Zentralbank sowieso kaum Einfluss auf die Geldschöpfung dieser Banken (wie überall – über die Gründe kann man streiten). Und drittens, das ist das Wichtigste, würden wir dann mehr Einblick darüber bekommen, wer von da unten in Dtl. wo welche Immobilien kauft – diese Daten sind ganz wichtig, um sich ein wenig gegen den worst case abzusichern.

        Das ist zwar alles sehr schwierig und heikel, aber versuchen kann man es ja. Man braucht nur die Unterstützung der dortigen Eliten, und die wollen auch irgendeine Lösung die darauf hinausläuft, Italien nachhaltig drin zu halten (und sind ihren eigenen Zukunftsmöglichkeiten am Ende mehr verpflichtet als ihren Land).

        Unsere Banken könnten, anstatt dort Banken zuzukaufen, ihr Geschäft dort auch ausweiten, um diesem Ziel näher zu kommen. Die eigentliche Schwierigkeit wäre aber wahrscheinlich, dass unsere Banken das nicht mitmachen wollen, weil es ihnen ähnlich wie den dortigen Eliten auch nicht ums eigene Land geht, is ja klar. Wenn sie aber sicher wüßten, dass Dtl. die Verschuldung hochfährt und sich Geld von ihnen leiht, würden sie sich das aber doch überlegen können.

        Klar klingt sowas alles schwierig, aber wir müssen doch überlegen und zumindest Lösungsvorschläge bringen und diskutieren – alles andere ist überflüssig.

      • komol
        komol sagte:

        Übrigens würden einem bei solchen verzwickten Fällen die Verhaltens-Datenschätze, so wie sie die USA haben, zugute kommen. Stellen wir uns mal vor, dass wir die Daten hätten. Dann wäre alles ganz leicht. Man könnte Leute in Politik und Medien (ja ganze Gesellschaften) viel besser abschätzen und lenken, indem man persönlich an sie heran tritt etc. .. Da weiß man, warum den USA nicht nur die Zukunft, sondern die Zukunft der Zukunft gehört, und was wir die letzten 20 Jahren verpennt haben.. Die sind lock-in und wir locked-out!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @komol

        Ihre Gedankengänge sorgen bei mir für immer mehr Kopfschütteln.

        “Es geht darum, stärker in deren Banken reinzukommen. Die sind erstens kaum noch was wert und zweitens sowieso über die Bankenunion teilgesichert. So gewinnt man erstens potenziell auch mehr Einfluss auf die Politik. Zweitens hat deren Zentralbank sowieso kaum Einfluss auf die Geldschöpfung dieser Banken (wie überall – über die Gründe kann man streiten). Und drittens, das ist das Wichtigste, würden wir dann mehr Einblick darüber bekommen, wer von da unten in Dtl. wo welche Immobilien kauft – diese Daten sind ganz wichtig, um sich ein wenig gegen den worst case abzusichern. ”

        Sie wollen ausgerechnet italienische Banken aufkaufen weil Deutschland über die Bankenunion sowieso schon für sie haftet??

        Ist Ihnen eigentlich klar, dass der Staat sowieso weiß, wem welches Grundstück und damit auch welche Immobilie in Deutschland gehört? Sonst würde die Eintreibung der Grundsteuer gar nicht funktionieren…

      • komol
        komol sagte:

        Na gut, ich gebe zu, dass es tlw. Schnapsideen sind. Trotzdem müssen wir uns was überlegen. Ich fürchte aber, es ist tatsächlich alternativlos. Die Schlussfolgerung für uns bleibt richtig: Wir müssen mitmachen und uns stärker verschulden.

  4. Alexander
    Alexander sagte:

    Pah – Italien.

    Die Solvenz der gesamten EU ist eine Frage des politischen Willens, ihr Handelsbilanzdefizit weist im Juni ein Minus von 34 Mrd. € aus. Damit steht die “natürliche Schulddienstfähigkeit” aller EU Mitglieder in Frage, wenn das Exportgeschäftsmodell von Schland als Bürgen @all nun Geschichte ist und der Konsum in der Eurozone keine Impulse aus der Restwelt bekommt…..( Juni als Sommerhöhpunkt und nicht Februar 2023…)

    Natürlich wird die politische Institution ECB alles tun um den Schein zu wahren, der Tausch von Anleihen gegen SchwundEuros ist auch für Gläubiger besser als der Zahlungsausfall mit sofortigen Abschreibungen.

    Überlebt der Euro den III Weltkrieg unter Führung Europas und damit den Untergang Russlands als osteuropäische Hegemonialmacht? Ja, er funktioniert bis ans Ende der Zeit.

    “…oder irrt die Regierung einen Wirtschaftskrieg gegen die eigene Bevölkerung zu führen?”
    https://www.youtube.com/watch?v=Vt3j1QbxJ-I

    Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      “Das ist richtig ein Kardinalfehler, ein Wirtschaftskrieg letztlich gegen die eigene Bevöllkreung, der auch praktisch nicht zu finanzieren sein wird”
      Gabor Steingart ehemals Handelsblatt
      https://youtu.be/Vt3j1QbxJ-I
      “Die Gasumlage muußßß weggg”.

      Die wird gar nicht kommen, hätte dem Kriegsverbrecher ins Redemanuskript geschrieben werden müssen.

      Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >„Kernelement unseres Szenarios ist die Annahme eines strukturellen Renditeanstiegs in der Eurozone bis zum Ende dieses Jahrzehnts in einem Umfeld anhaltend hoher Inflationsraten.>

    Das ist REALISTISCH – anders als gestern:

    >Egal, was kommt, die Zinsen müssen tief bleiben.>

    >Was die Risikoprämie italienischer Staatspapiere gegenüber Bundesanleihen angeht wird die EZB nach unserer Einschätzung dafür sorgen, dass sie nicht nachhaltig über 200 Bp ansteigt. (…) Die Rendite 10-jähriger Buoni del Tesoro Poliannuali (BTP) erreicht ihren Hochpunkt in unserem Szenario daher bei 5,5%.“>

    Auch das ist REALISTISCH:

    Über die Zahlen kann man streiten, aber NICHT darüber, dass die EZB dafür sorgen wird, die Risikoprämie für italienische Staatsanleihen NICHT kontinuierlich gegenüber Bundesanleihen ansteigen zu lassen.

    >Relativ ist es aber dann gar nicht so viel, wie Bantleon betont: „Unseren Berechnungen zufolge stiege der Anteil der Staatseinnahmen, der für Zinszahlungen aufgewendet werden müsste, von 7,5 % im Jahr 2021 auf 14,5 % im Jahr 2030. Damit bliebe man weit hinter dem zurück, was Mitte der 1990er Jahre für die Zinszahlungen ausgegeben wurde.>

    Der Anteil der Staatseinnahmen für Zinszahlen STIEGE – und wir sind NICHT mehr in den 1990er Jahren, wie im Artikel als Referenz angegeben wird.

    Das Problem:

    >Um in einer solchen Situation dem sogenannten Schneeballeffekt – Zinszahlungen müssen über neue Schulden finanziert werden, wodurch die Zinsbürde noch grösser wird – zu entgehen, muss zwingend ein positiver Primärsaldo erwirtschaftet werden. Das heisst, die Staatsausgaben exklusive des Schuldendiensts müssen gemessen am BIP mindestens der Differenz zwischen durchschnittlichem Zinssatz sowie nominalem BIP-Wachstum entsprechen. In unserem Fall also 1,5% (5,0% – 3,5 %).“ >

    >bto: Das ist genau der Wert, den Italien in den letzten Jahren erreicht hat.>

    Wird ihn Italien auch in den KOMMENDEN Jahren, also bis 2030 ERREICHEN?

    WEIL Italien in der VERGANGENHEIT bewiesen hat, dass es DAUERHAFT einen positiven Primärsaldo erzielen kann, ist die Schlussfolgerung:

    >„Wir halten es daher für realistisch, dass es der Regierung in Rom zukünftig gelingen kann, dauerhaft einen positiven Primärsaldo in Höhe von 1,5 % bis 2,0 % zu er- zielen. Dabei sind die Zahlungen aus dem EU-Wiederaufbaufonds berücksichtigt. Ausserdem nehmen wir an, dass die Transferzahlungen von den Kern-Euroländern bzw. aus EU-Mitteln in Zukunft tendenziell noch zunehmen.“>

    In der VERGANGENHEIT hat es die Transfers NICHT gegeben.

    Stattdessen hat weit zurückliegend in der Vergangenheit – 90er Jahre und davor – die Lira DAUERND abgewertet gegenüber der DM.

    Das ist vorbei, geht nicht in der Währungsunion.

    Aber ja, mit Transfers etc. kann man auch DAUERHAFT einen positiven Primärsaldo erzielen,

    Und wenn man den NICHT erzielen kann, WEIL:

    >Um den notwendigen Primärüberschuss zu erzielen, sind trotz der erwarteten höheren Steuereinnahmen infolge des stärkeren BIP-Wachstums zusätzliche einnahmeseitige und/oder ausgabenseitige Massnahmen notwendig. Dazu zählen die Verbreiterung der Steuerbasis, die Bekämpfung von Steuervermeidung und -hinterziehung, Steuererhöhungen sowie Ausgabenkürzungen.“ >

    Die Maßnahmen sind ILLUSION.

    Was dann?

    >„Alternativ bliebe nur das »Herauswachsen« aus den Schulden, sprich noch höhere Zuwachsraten beim nominalen BIP. Das erscheint uns jedoch wenig realistisch.>

    Richtig, das ist wenig realistisch.

    >„Das Hauptrisiko mit Blick auf die italienischen Staatsschulden liegt unserer Ansicht nach daher nicht bei der Zahlungsfähigkeit, sondern bei der Zahlungswilligkeit. Steueranhebungen und
    Ausgabenkürzungen bedeuten, der Wählerschaft Geld wegzunehmen>

    Die italienische Zahlungswilligkeit ist KEIN Risiko.

    Denn SELBSTVERSTÄNDLICH wird Italien NICHT zahlungswillig sein KÖNNEN.

    Würde es dies wollen – ERZWUNGEN durch Steuererhebungen und Ausgabenkürzungen – wäre das Land NICHT mehr REGIERBAR.

    Siehe Draghi: Er konnte nichts erzwingen.

    >Es ist durchaus möglich, dass künftige Regierungen hierzu nicht bereit sind.“ – bto: Davon ist ganz fest auszugehen, vor allem wenn man weiß, dass andere bezahlen.>

    RICHTIG.

    Allerdings zu ergänzen:

    WEIL andere WISSEN, dass es BESSER für sie ist, dass Italien regierbar BLEIBT – und DAHER bezahlen bzw. die EZB massiv italienische Staatsanleihen kaufen lassen.

    Meine Beurteilung:

    Ein ZUTREFFENDER Artikel, weil er mit REALISTISCHEN Annahmen und Szenarien arbeitet.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “WEIL andere WISSEN, dass es BESSER für sie ist, dass Italien regierbar BLEIBT – und DAHER bezahlen bzw. die EZB massiv italienische Staatsanleihen kaufen lassen.”

      Schon wieder Ihre Panikpropaganda.

      An der sowieso nur leidlich vorhandenen “Regierbarkeit” von Italien wird sich nicht viel ändern, egal ob wir denen kein Geld mehr schenken oder doch. Wenn die Kasse leer ist und kein Trottel mehr frisches Geld nachschickt, ist die Kasse halt leer.

      Was glauben Sie denn, was die Italiener machen werden, wenn sie “unregierbar” sind? Einen Rentneraufstand??

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Was glauben Sie denn, was die Italiener machen werden, wenn sie “unregierbar” sind?>

        Weiß ich nicht, steht auch nicht auf der Tagesordnung.

        Was ich WEISS:

        a) Bisher waren sie IMMER regierbar.

        und

        b) Sie werden es auch WEITERHIN sein, weil weiterhin dafür gesorgt WIRD, dass sie es BLEIBEN.

        Was ich GLAUBE:

        Sie werden NICHT EWIG regierbar sein.

        Können Sie nicht einfach mal warten, bis sie es NICHT mehr SIND?

        Ihr Gerede hier hat nicht einmal mehr einen Unterhaltungswert.

  6. troodon
    troodon sagte:

    “ist eine Frage des politi­schen Willens”

    Letztlich ist fast alles (der natürliche Tod nicht ;) immer eine Frage des politischen Willens und damit vorgeschaltet dem mehrheitlichem Willen der Bevölkerung.

    Beggar-My-Neighbour ist vielfach leichter umsetzen… und wer das mit sich machen lässt, hat auch dafür wiederum einen entsprechenden (mehrheitlichen) politischen Willen, der natürlich nicht mit dem aktuellem mehrheitlichem Willen der Bevölkerung übereinstimmen muss.
    Schlechte AKW in D, aber guter Import-Atomstrom aus FRA, wenn die dortigen AKW mal wieder laufen…
    Böse ITA Schulden, gute D Schulden, wenn es um Unterstützung/Umverteilung für xy geht
    Böses Fracking Gas aus D, gutes Fracking-LNG Gas aus den USA usw.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @troodon

      Böse Eigenverantwortung und böses Durchsetzen eigener Interessen
      Gutes Sich-ausbeuten- und Sich-über-den-Tisch-ziehen-lassen

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ troodon

      >Letztlich ist fast alles (der natürliche Tod nicht ;) immer eine Frage des politischen Willens und damit vorgeschaltet dem mehrheitlichem Willen der Bevölkerung.>

      So ist es.

      ENTSCHEIDEND wird sein, ob die anderen Regierungen ihre Bevölkerungen, die NICHT durch Italien verarmen, sondern durch EIGENES Wollen, davon „überzeugen“ bzw. besser: dazu BEWEGEN können, Italien trotz EIGENER Armut zu unterstützen.

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @Dietmar Tischer
        “dazu BEWEGEN können, Italien trotz EIGENER Armut zu unterstützen.”
        Wird interessant, wie insbesondere Grüne mit dieser Frage umgehen, wenn tatsächlich Meloni Premierministerin werden sollte.
        Neue Zündschnur in 3…2…1

      • weico
        weico sagte:

        @DT

        “ENTSCHEIDEND wird sein, ob die anderen Regierungen ihre Bevölkerungen, die NICHT durch Italien verarmen, sondern durch EIGENES Wollen, davon „überzeugen“ bzw. besser: dazu BEWEGEN können, Italien trotz EIGENER Armut zu unterstützen.”

        Solange die deutschen Leitmedien weiter, im einseitigen Stile der “deutsche Wochenschau” ,die Leute “informiert” bzw. “überzeugt” und die Regierung die “German Angst” und die “kollektive Schuld” gut zu Nutzen weiss, wird sich wohl NICHTS ändern.
        Da Deutschland in Zukunft ja bekanntlich “mehr Verantwortung tragen soll” (ob für Klima, EU-Sicherheit, Ukraine ,die ganze Welt)…..besteht für Italien und sonstige “Empfängerländer” absolut keine Gefahr und der gewohnte Wohlstandsverlust nach UNTEN wird weitergehen.

        In Zukunft wie es im Rückblick wohl einmal heissen: “Deutschlands Wohlstand …. Wie gewonnen so zerronnen.”

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        Der Fall Meloni, wenn es ihn denn gibt, wird viel MEDIALEN Staub aufwirbeln.

        Der italienische Staat würde aber weiter so gerettet werden, wie bisher:

        durch ÜBERPROPORTIONAL große Anleihekäufe der EZB

        und

        TRANSFERS der EU mit Pseudo-Auflagen als Bedingung.

        Was daraus folgend am Blog als UMVERTEILUNG diskutiert wird, ist für die allermeisten Menschen hierzulande „ABSTRAKT“, d. h. sie merken direkt NICHTS davon.

        Der Widerstand für die Hilfen wird erst dann wachsen, wenn es ihnen aus welchen Gründen auch immer unerträglich schlecht geht und dafür SCHULDIGE gesucht werden.

        Dann werden INSTITUTIONELLE Änderungen den Schalter betätigen.

  7. weico
    weico sagte:

    @bto
    “Ausserdem nehmen wir an, dass die Transferzahlungen von den Kern-Euroländern bzw. aus EU-Mitteln in Zukunft tendenziell noch zunehmen.“ – bto: Klar, davon gehen auch die Italiener aus.”

    Da ja eine solche Einigkeit herrscht …bei Geber und Nehmer…….sind (fast) Alle zufrieden und glücklich.

    Wie sagt “Finanzgenie” Habeck, wenn es um die “nationale Sicherheit” (…oder Italien, EU, Ukraine, Klima usw…) geht :
    „Dann nehmen wir Geld auf. Am Ende ist es nur Geld .Wenn die Situation es erfordert, werden die nötigen Geldmittel lose gemacht.“

    Solches Geld “lose machen” nennt man in Deutschland dann … “Sondervermögen” :-) :-)

    Antworten
  8. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: „In diesem Fall stellt sich die Frage, ob die EU-Mitgliedsländer und die EZB auch dann bereit sind, Italien zur Seite zu springen.“ – bto: Natürlich werden wir das!”

    Die interessantere Frage ist, ob die Mitgliedsländer noch IN DER LAGE sind, Italien zur Seite zu springen. Wenn im großen Stil mangels bezahlbarer Energie in den nächsten Monaten reihenweise Großsteuerzahler und Arbeitgeber ausfallen, könnten die großen Ratingagenturen bzgl. des AAA ins Grübeln kommen und auch der Bundeshaushalt inkl. Sozialversicherungen unschöne Vorzeichen ausweisen. Vor allem, weil der Devisenmarkt im Hinblick auf den Wechselkurs des Euro zum Dollar schon die Richtung vorgegeben hat und die Agenturen nur noch bestätigen müssten, was eh der Markt schon eingepreist hat: Dass die Bonität der EU-Länder gerade stärker unter Druck steht als die Nordamerikas.

    Es reicht ein Satz von S&P, Moodys oder Fitch: Deutschland / AAA / Ausblick gesenkt von stabil auf negativ.

    Dann rumst es im Karton.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Selig

      Die Ratingagenturen werden die Ratings erst dann senken, wenn es schon irgendwo im Karton gerumst hat.

      Erinnern Sie sich noch an die Immobilienkrise 2008? Die Verbriefungen der Immobilien-Schrott-Kredite waren oft auch mit AAA bewertet – solange bis für die meisten offensichtlich wurde, wie viel wertlosen Müll diese Finanzprodukte enthielten.

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Herrn Ott:

        Und daher glaube ich, dass die Ratingagenturen jetzt dann offiziell das deutsche Rating senken, wenn jeder Idiot angesichts von Massenarbeitslosigkeit, Betriebsschließungen, Insolvenzen, Inflation u.ä. bemerkt hat, dass das AAA nicht mehr gerechtfertigt ist.

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      >Wenn im großen Stil mangels bezahlbarer Energie in den nächsten Monaten reihenweise Großsteuerzahler und Arbeitgeber ausfallen, könnten die großen Ratingagenturen bzgl. des AAA ins Grübeln kommen und auch der Bundeshaushalt inkl. Sozialversicherungen unschöne Vorzeichen ausweisen.>

      JA.

      Aber:

      Wir wären dann IMMER noch der Einäugige unter den Blinden.

      Was ich denke:

      ALLE − Regierungen, Ratingagenturen, Notenbanken etc. GLAUBEN, dass die Energiepreise nicht schon morgen, aber in absehbarer Zeit sehr deutlich zurückkommen.

      Dies baut m. A. n. auf REALISMUS (Rezession!), aber auch auf der HOFFNUNG, dass Russland den Krieg nicht mehr sehr lange fortführen kann/wird.

      Kommt es auch nur zu einem Waffenstillstand – mit dem noch nicht einmal ansatzweise die größten Probleme gelöst wären, u. a. der Wiederaufbau der Ukraine –, dann, spätestens, würden sich die Energiepreise sehr, sehr schnell in Richtung alte Normalität bewegen.

      Würde es so kommen, sähe die Situation ganz anders und viel positiver aus, wenn auch mit DEUTLICH höheren Staatsschuldenständen und – eigentlich – schlechteren Ratings der Agenturen.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Dies baut m. A. n. auf REALISMUS (Rezession!), aber auch auf der HOFFNUNG, dass Russland den Krieg nicht mehr sehr lange fortführen kann/wird.”

        Russland hat gerade 300000 Reservisten mobilisiert. Wie kommen Sie da auf die Idee, dass der Krieg bald vorbei sein wird?

        Ich hab es Ihnen schon vor der Verhängung der selbstmörderischen EU-Wirtschaftssanktionen gesagt, aber Sie sind offensichtlich lernresistent:

        HOFFNUNG ist keine Strategie.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Ich komme NICHT auf die Idee, dass der Krieg bald vorbei sein wird.

        Es gibt allerdings GRÜNDE dafür, dass er nicht mehr sehr lange fortgeführt werden KANN.

        Diesen Gründen entsprechend kann man HOFFEN, dass er nicht mehr sehr lange fortgeführt WIRD.

        Wo ist Ihr Problem?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >… selbstmörderische EU-Wirtschaftssanktionen …>

        Das habe ich tatsächlich übersehen – Entschuldigung.

        Dabei haben Sie ja so was von Recht, wie ich Ihnen aus eigenem Erleben bestätigen kann:

        Es ließ sich letzte Woche leider nicht vermeiden an einem Dinner der gewählteren Art teilzunehmen. Schon bei der Vorspeise, Tataki vom wild gefangenen Hamachi, stieß es mir auf und beim Hauptgang wurde mir regelrecht übel.

        Aus gutem Grund:

        Die Kuppel eines weltbekannten Gebäudes, die man durch das Glasdach des Restaurants bewundern kann, was selbstverständlich mit zu bezahlen ist, wurde NICHT angestrahlt – Energiesparen.

        Wenn es schon soweit gekommen ist, kann man in der Tat nur sagen:

        SELBSTMÖRDERISCH, was wir mit den Wirtschaftssanktionen betreiben.

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Guten Abend Herr Tischer,
        sollte es zu einem Waffenstillstand kommen, was sehr zu begrüßen wäre, bedeutet dies aber nicht gleichzeitig einen Rückgang der Energiepreise zur alten Normalität. Warum auch? Strömt dann wieder Gas in rauhen Mengen aus Russland? Ist der Strommangel aufgrund ideologischer Energiepolitik hierzulande beendet?
        Nein. Wir erleben ein Jahrzehnt des Mangels auf bestimmten Gebieten.
        Energiepreise werden zurückkommen, aber hoch bleiben. So schnell dreht der deutsche Kutter nicht. Bin schon froh wenn er dreht und nicht absäuft.
        Beste Grüße aus Sambia
        Carsten Pabst

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Carsten Pabst

        >Wir erleben ein Jahrzehnt des Mangels auf bestimmten Gebieten.>

        Ja, wir werden nicht mehr alles so bekommen, wie wir es haben wollen.

        Und das meiste dessen, was wir brauchen, wird deutlich teurer werden.

        Manches hat als Auslöser mit dem Krieg zu tun, aber längst nicht alles.

        Und nach dem Waffenstillstand wird es teuer bleiben, nicht zuletzt auch, weil der Schaden behoben werden muss – auch durch uns.

        Deutschland wird seinen eh schon fahlen Glanz verlieren, es wird anhaltend schattiger und kühler werden, damit ungemütlicher.

        Wir werden sehen, was dann noch gedeiht und unrettbar verdorrt.

        Haben Sie eine gute Zeit in Sambia, wo Sie REALITÄT der anderen Art erleben, u. a. einen Bevölkerungsanteil unterernährter Menschen von fast 50%.

        Ihnen muss man nichts darüber erzählen, was Not HEISST, und warum Not nicht mit gedankenloser Beliebigkeit „selbstmörderisch“ genannt werden darf.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Ich komme NICHT auf die Idee, dass der Krieg bald vorbei sein wird. Es gibt allerdings GRÜNDE dafür, dass er nicht mehr sehr lange fortgeführt werden KANN. ”

        Schön wärs, aber welche Gründe sollen das angeblich sein?

        Ich sehe nur Entwicklungen, die den Krieg ausweiten und in die Länge ziehen: Russland mobilisiert 300000 Reservisten, der Westen diskutiert jede Woche ein neues Waffenlieferungs-Paket für die Ukraine und Selensky gibt die Rückeroberung der Krim als Kriegsziel aus, wobei eine erfolgreiche Besetzung der Krim, die ich für äußerst unwahrscheinlich halte, mindestens eine russische Totalmobilmachung zur Folge hätte.

        “Es ließ sich letzte Woche leider nicht vermeiden an einem Dinner der gewählteren Art teilzunehmen. Schon bei der Vorspeise, Tataki vom wild gefangenen Hamachi, stieß es mir auf und beim Hauptgang wurde mir regelrecht übel.

        Aus gutem Grund: Die Kuppel eines weltbekannten Gebäudes, die man durch das Glasdach des Restaurants bewundern kann, was selbstverständlich mit zu bezahlen ist, wurde NICHT angestrahlt – Energiesparen.”

        Solche Schilderungen aus Ihrer saturierten Rentner-Parallelwelt sollten Sie deutlich öfter bringen, die machen Sie noch viel sympathischer.

        Wenn Ihnen beim Thema “selbstmörderische EU-Sanktionen” nichts besseres als das einfällt, kann ich mir aber auch vorstellen, mit welchem verblendeten Wunschdenken Sie immer noch auf den Ukrainekrieg blicken. Sie haben seit März nicht viel dazugelernt.

        “warum Not nicht mit gedankenloser Beliebigkeit ‘selbstmörderisch’ genannt werden darf”

        Oh, den Begriff “selbstmörderisch” habe ich ganz bewusst gewählt. Die Leute, die hier in Deutschland wegen der Sanktionen in Existenznot kommen, werden Sie aber derzeit noch eher Hackepeter-Brötchen essend im Metzgerladen finden als in Restaurants, wo Tataki als Vorspeise angeboten wird.


        Guten Morgen Herr Pabst,

        eine Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen wird sicherlich gerade von Woche zu Woche unwahrscheinlicher. Wenn Deutschland etwas wirklich Attraktives für Russland anbieten würde, zum Beispiel ein Veto gegen die Verlängerung sämtlicher Russlandsanktionen auf EU-Ebene, die Einstellung aller Waffenlieferungen an die Ukraine und die Restitution der gestohlenen russischen Unternehmen und Zentralbankreserven im Westen, dann würden die Russen vielleicht darüber verhandeln, aber mit der aktuellen deutschen Regierung sind das nur völlig theoretische Optionen, die von ihr auch nicht glaubwürdig umgesetzt werden könnten.

        “So schnell dreht der deutsche Kutter nicht. Bin schon froh wenn er dreht und nicht absäuft.”

        Ich höre schon das Brausen des Wassers im Maschinenraum.

        Trotzdem Grüße zurück nach Sambia!

  9. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    „In diesem Fall stellt sich die Frage, ob die EU-Mitgliedsländer und die EZB auch dann bereit sind, Italien zur Seite zu springen.“ – bto: Natürlich werden wir das!

    Wir im grünen Doofland ganz bestimmt.

    Aber die interessantere Frage lautet: Sind die anderen Mitzahler- und Mithafterstaaten ebenso dazu bereit oder lassen die den Konflikt dann auf EU-Budget-Ebene oder EZB-Ebene eskalieren? Die Niederlande und Österreich wären da die wahrscheinlichsten Kandidaten, mit einer neuen Rechtsregierung vielleicht auch bald Schweden.

    Antworten
    • der Kater
      der Kater sagte:

      Keine Sorge! Die Bewohner der Ostmark sind noch ÖR-höriger als der brave Bundesdeutsche. Aus dieser Provinz droht keine Gegenwehr, ganz im Gegenteil.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Kater

        Deprimierend, da waren die Bergdeutschen vor wenigen Jahren noch deutlich mutiger.

        In den Niederlanden buhen währenddessen mutmaßlich freche und überdies verschwörungsgläubige Bauern und anderes niederes Gesindel die Königsfamilie bei ihrem öffentlichen Auftritt am Prinzentag aus und zeigen ihnen sogar den Stinkefinger – was wiederum einen Politiker von der linksgrünen Regierungspartei “D66” dazu bemüßigt, im holländischen Staatsfernsehen den König und den Davos-Klaus (“World Economic Forum”) zu verteidigen. Hätte ich mir vor 20 Jahren auch nicht vorstellen können.

        https://www.youtube.com/watch?v=X-R3VcAZwh4

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Richard Ott 11:24
        Noch deprimiernder ist Denkhemmung global-synchronisierter
        Genozid- Massnahmen:
        https://www.achgut.com/artikel/bericht_zur_coronalage_heute_bei_bild_tv
        Lösung der ” population-bomb”
        ( Paul Ehrlich, 1970/ Club of Rome) akutell durchgesetzt
        mit Gen-manipulatorischen Injektionen .

        Auch A. Hitler liess in ” Mein Kampf” keinerlei Zweifel aufkommen am Willen, überzählige Menschen zu vernichten:
        sein Buch war in ( fast) allen deutschen Haushalten präsent.
        Dass derzeit Biodiversität/ biologische Artenvielfalt
        – seit Agrochemie-” Fortschritten” -ständiger Ausrottung unterliegt
        ( Tiere, Pflanzen) ,das interessiert keinen einzigen Ökonomen.
        ( Problem : Fachidioten)
        “Das Ende der Evolution” / Matthias Glaubrecht/ dort Quellen.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        “Interessenkonflikte verheimlicht

        Die Weiterführung der bedingten Zulassung der neuartigen mRNA-Impfstoffe kann nur noch als kriminell bezeichnet werden. Die STIKO wie das PEI ignorieren selbst eindeutigste und wissenschaftlich hochrangigst veröffentlichte Beweise, dass die Zulassungsstudien grob irreführend von einem Impfnutzen sprechen, obwohl in Wirklichkeit in der Impfgruppe mehr Schaden gemessen wurde als in der Placebogruppe.”

        Daraus zitiert, weil es die Springermedien sind, die mit CIA Geldern und Marionetten gegrüdnet wurden, wie übrigens der gesamte Rundfunk damals durch die Besatzer installiert wurde.
        Das läuft etwas schief mit der Propagandamaschienerie und ihren Adepten mit deren ekeln die Menschen heute zugedröhnt und manipuliert werden bis der Arsch vor Lügen und Betrügen abfällt!

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        Das reicht nicht gleich der Rest :

        “Weitere Mängel der Zulassungsstudien lassen eine noch viel schlimmere Schadensbilanz befürchten, die sich anhand der Krankenkassenstatistiken und Übersterblichkeiten auch bestätigen. Die Interessenkonflikte der meist mit den Impfstoffherstellern in finanzieller Verbindung stehenden Autoren der Zulassungsstudien wurden teilweise sogar verheimlicht.

        Die Mitautoren und BioNTech-Gründer, Prof. Dr. Uğur Şahin und dessen Ehefrau Prof. Dr. Özlem Türeci, gaben beispielsweise an, keine diesbezüglichen Interessenkonflikte zu haben, obwohl sie durch die Zulassung dieser Impfstoffe zu Mehrfachmillionären wurden. Für mich ist das vorsätzlicher Betrug, der es ermöglichte, ein neuartiges gefährliches Medikament mit unzulässiger Sicherheitsprüfung an Milliarden Menschen auszuprobieren.

        Sehr wahrscheinlich haben allein in Deutschland viele tausende, vorher gesunde Menschen dies mit ihrem Leben und Hundertausende mit der schweren Beschädigung ihrer Gesundheit bezahlt. Doch die Behörden, allen voran das Bundesgesundheitsministerium unter seinem Minister Karl Lauterbach, täuschen die Bevölkerung weiter und begehen gefährliche Fehlinformation im großen Stil, wobei sie gegen alle Aufklärungspflichten verstoßen.

        Dies führt dazu, dass immer noch die Mehrheit der Bevölkerung im Glauben ist, es handle sich um normal zugelassene und unschädliche Impfstoffe. Durch dieses Handeln der verantwortlichen Institutionen müssen weiterhin in Deutschland hochwahrscheinlich sehr viele Menschen unnötig sterben und leiden. Allermeist Menschen, die in keiner Weise relevant von Covid-19 bedroht waren. Die bedingte Zulassung muss sofort gestoppt und die offenen Sicherheitsfragen müssen unabhängig geprüft werden. Jeder, der sich stattdessen für die Fortführung der Covid-Impfkampagne einsetzt, macht sich mitschuldig an dem wahrscheinlich größten Skandal der Medizingeschichte, der bezüglich der Opferzahl den Conterganskandal um ein Vielfaches zu übertreffen droht.”

        Zeit den Menschen wahren Wein einzuschenken …

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tom 96
        “”Zeit den Menschen wahren Wein einzuschenken …””
        bitte, wer soll dies tun?

        all die profiteure, mitläufer und pooolitiker werden dies sicher nicht tun, – die medien auch nicht!

        das volk muss aufwachen, erst dann werden sich fehlentwicklungen und boshaftes endern können!

        und solange die meisten bürger den politikern und öffentlichen medien glauben, wird es kaum ein aufwachen geben.
        d.h.
        also: weiterschlafen und in tiefer, dunkler nacht und zerstörten deutschland aufwachen!

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ foxxly

        Ich mache das in jedem Gespräch und meine Nachbar, unsere Spaziergänger, meine Freunde und Freundinnen, meine Mutter und jeder offene aufgeschlossene lebensfreudig fröhliche Mensch, der an der Gesundheit, der Natur, der Gesellschaft, Wirtschaft und vielen weiteren wunderschönen Dingen auf dieser Erde interessiert ist.
        Und Sie auch so lange wir hier Gast auf der Abenteuerreise sein dürfen und können
        https://youtu.be/VjEq-r2agqc
        Nicht Aufgeben

    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      @Herr Ott:
      ” vielleicht auch bald Schweden”. Naja, die Schweden haben ja noch ihre “Krona” oder wie immer die ihr Geld nennen. Mein Trost ist es nun, dass im wahrscheinlichen Falle eines deutschen wirtschaftlichen Niedergangs schlicht nicht mehr die Mittel für die Stützung unserer notleidenden meditteranen Freunde aufzubringen sein wird. Aber ich warne jeden der sich darauf freut: Ihr wisst nicht was dann passiert. Jedem der meint, dass es erstmal schlimmer kommen muss, bevor es besser wird, sei gesagt: Es kann dann immer noch schlimmer kommen.

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Hansjörg Pfister

        “Aber ich warne jeden der sich darauf freut: Ihr wisst nicht was dann passiert. Jedem der meint, dass es erstmal schlimmer kommen muss, bevor es besser wird, sei gesagt: Es kann dann immer noch schlimmer kommen.”

        Also ich freue mich durchaus, dem Selbstverursachten EU-Chaos zuzuschauen und zu sehen/erleben, wer als nächstes das “EU-Boot” dann verlassen wird.

        Je schlimmer der Absturz wird , desto besser prägt sich dann der Lerneffekt bei den Leuten ein !

        Wie sagt der Deutsche doch so treffend: »Durch Schaden wird man klug«

        Nur hält diese Klugheit dann halt nicht besonders lange an….: -)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Pfister

        “Naja, die Schweden haben ja noch ihre “Krona” oder wie immer die ihr Geld nennen.”

        Richtig, widerspenstige Schweden könnten allerdings dazu führen, dass die seit Corona gerne von der Uschi praktizierte Umverteilung an Italien über das EU-Budget oder irgendwelche EU-Sonderfonds deutlich schwieriger wird, was dann wiederum die EZB unter deutlich Druck setzt.

        “Es kann dann immer noch schlimmer kommen.”

        Das Risiko nehme ich in Kauf.

  10. foxxly
    foxxly sagte:

    wenn ich eltern habe,- egal, ob reich, oder arm,- die mich laufend unterstützen, warum sollte ich sparen?
    warum soll italien sparen, wenn die EUliten italien mit aller gewalt bei der stange halten will?
    dies gilt auch für die anderen “nehmer-länder”

    die führung der (möchtgern-) großmacht EU erstickt an den lasten, das konstrukt zusammen zu halten.
    deutschland wird diesen wirtschaftlichen/u. finanziellen “kampf” verlieren.

    es hilft alles nichts, wenn der politische wille herrscht, deutschland zum x-ten male und bis zum eigenen exetus, reparationszahlungen zahlen soll und muss.

    mit willfährigen deutschen politikern ist auch nichts anderes zu erwarten.

    Antworten

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