Die Schweiz erkennt den Strom­mangel in Folge der Erneuerbaren

Ich frage mich immer wieder, warum sich bei uns die Ingenieure so wenig zu Wort melden. Da dominieren “Expertinnen” die Medien zur technischen Machbarkeit der Energiewende, die bestenfalls als Lehrstuhlinhaber in Lüneburg eine Professur haben. Die dortige “Fakultät Nachhaltigkeit” gilt als erste Fakultät für Nachhaltigkeit in Deutschland. Sie fokussiert ihre Forschung auf die sozialen Grundlagen von Nachhaltigkeit mit den Schwerpunkten Sustainability Learning and Communication, Sustainability Management und Sustainability Governance einerseits sowie auf die physischen Grundlagen gesellschaftlichen Zusammenlebens mit den Schwerpunkten Ökosystemdienstleistungen (biotische Grundlagen) und Nachhaltige Chemie (abiotische Grundlagen) andererseits.” (Wikipedia). Ingenieure verirren sich dorthin nicht, was erklärt, dass man sich losgelöst von der Realität die Welt machen kann, wie sie einem gefällt.

In der Schweiz gibt es hingegen mit der ETH Zürich eine der zehn besten Universitäten der Welt. Dort meldet sich nun mit dem Physiker Didier Sornette, seit 2006 Professor für Entrepreneurial Risks, ein Wissenschaftler zu Wort, dem man glauben darf, dass er die Realitäten erkennt. Kurz betrachtet hier, was die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) über seine Sicht bezüglich der Schweiz schreibt. Ich gehe davon aus, dass er mit Blick auf Deutschland zu einem noch schlechteren Ergebnis käme:

  • “Im nächsten Winter droht eine Energiekrise. Die Schweiz bereitet sich denn auch auf einen Gas- und Strommangel vor. Als wäre das nicht schlimm genug, lässt nun ein renommierter Forscher der ETH Zürich kein gutes Haar an der langfristigen Energiestrategie 2050, mit der die Schweiz von den fossilen Brennstoffen loskommen soll und die das Volk 2017 mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 58 Prozent gutgeheissen hat.” – bto: was übrigens beweist, dass die Meinung des Volkes nicht immer der Maßstab sein darf, gerade bei einem derart existenziellen Thema wie der Energieversorgung.
  • “Der Risikoforscher Didier Sornette kritisiert, dass der Übergang vom heutigen Energiesystem zu einem, das zu einem guten Teil auf Solarstrom beruht, von den Behörden zu optimistisch dargestellt werde. Dies schaffe eine gefährliche Illusion von Sicherheit und Kontrolle, heisst es in einem neuen Arbeitspapier von Sornette und seinem Forscherkollegen Euan Mearns.” – bto: Was ist das schon im Vergleich zu dem, was in Deutschland passiert?
  • “Mearns und Sornette haben in einem ersten Schritt die Schweizer Stromproduktion und -nachfrage im Januar und Juli 2017 aus diversen Quellen rekonstruiert, Stunde für Stunde. Sie nahmen das Jahr 2017, weil es das jüngste ist, zu dem detaillierte Zahlen vorliegen. Als Nächstes haben die Forscher die wesentlichen Pfeiler der Energiestrategie 2050 in ihr Modell eingebaut.” – bto: Aber genau das haben sie gemacht: das Papier 35 echte Jahre angeschaut. Statt ein paar Jahre rudimentär.
  • “Dazu gehört zum einen, dass die Stromnachfrage bis 2050 um 37 Prozent wächst, weil die Menschen auf E-Autos umsteigen und fossile Heizungen durch Wärmepumpen ersetzen. Laut den Plänen soll zum anderen die Produktion von Solarstrom um den Faktor 20 steigen und so zu einem guten Teil die Produktion aus vier Kernkraftwerken ersetzen, die bis dahin abgestellt werden.” – bto: was sie natürlich nicht werden!
  • “In ihren Berechnungen kommen die Forscher nun zum Schluss, dass der Schweiz im Januar 2050 ein enormes Stromdefizit droht. Nicht weniger als 69 Prozent der Elektrizität müssten in jenem Monat aus dem Rest Europas importiert werden. Das wären 6 Terawattstunden. Zum Vergleich: In den letzten Jahren hat die Schweiz im Schnitt über das Winterhalbjahr 4 Terawattstunden eingeführt. 2050 wäre es also allein im Januar das Anderthalbfache.” – bto: Dummerweise setzt die dann mit absoluter Mehrheit regierende Grüne Partei in Deutschland ebenfalls auf Importe und muss dann leider die Bürger zum erneuten Frieren für das Klima auffordern.
  • “Bis 2050 hätte man zwar enorme Mengen an Solarmodulen installiert, trotzdem würden diese im Januar lediglich 4 Prozent der gesamten Nachfrage decken, wenn man den Wetterverlauf von 2017 unterstellt. Nun mag man einwenden, dass der Januar 2017 ein ausgesprochen schlechter Monat für Solarstrom war. Ist Sornette somit nicht viel zu pessimistisch? Der 65-Jährige entgegnet, dass man eben nie in einem ‘Durchschnittsmonat’ lebe, sondern dass sonnenarme Monate wie Anfang 2017 auch künftig vorkämen. Genau für solche Monate müsse eine Stromversorgung gerüstet sein, nicht für den Durchschnitt.” – bto: und das sekündlich, nicht im Schnitt über Jahre …
  • “Könnte man Stromüberschüsse aus dem Sommer speichern und so in den Winter verschieben? In der Studie fällt als Erstes auf, dass der geschätzte Überschuss im Juli 2051 mit 0,74 Terawattstunden nur einem Bruchteil der Stromlücke im Januar von 6,1 Terawattstunden entspricht. Das Ziel der Energiestrategie, dass die Schweiz übers Jahr gesehen so viel Strom produziert, wie sie verbraucht, dürfte also kaum eingehalten werden.” – bto: Selbst wenn die Überschüsse da sind, reichen sie nicht zur Abdeckung des Bedarfs und das, ohne überhaupt über Speicher nachzudenken.
  • “Wie würde man nun den Sommerstrom in die Wintermonate verlagern? Man könnte dazu Elektro-Batterien nutzen. Wenn sich der Preis für Batterien gegenüber heute halbiert, belaufen sich die Kosten immer noch auf 111 Milliarden Dollar. Bei einer Lebensdauer von 20 Jahren würde sich die für den Winter gespeicherte Megawattstunde (MWh) Strom laut den Forschern auf 10 597 Dollar belaufen. Wenn man bedenkt, dass noch vor einem Jahr eine MWh rund 50 Dollar kostete, erkennt man rasch, dass eine solche Lösung unwirtschaftlich wäre.” – bto: Wirtschaftlichkeit? In Deutschland darf man diese Frage nicht stellen, schließlich retten wir im Alleingang die Welt.
  • “Könnte man im Sommer die ganzen fehlenden 6 Terawattstunden in Batterien speichern, würde dies sogar 1,3 Billionen Dollar kosten – dies entspricht fast dem Doppelten des derzeitigen Schweizer Bruttoinlandprodukts.” – bto: Ich denke immer, einfach mal zehn nehmen wegen der Bevölkerung.
  • “Eine Alternative wäre der Übergang zu einer Wasserstoffwirtschaft. (…) Auch diese Lösung dürfte enorm kostspielig sein. So braucht es eine neue Infrastruktur, die zudem nur sporadisch genutzt wird. Überdies muss man mit beträchtlichen Umwandlungsverlusten von 70 Prozent rechnen. Entsprechend könnte man mit einer solchen Speicherung des überschüssigen Sommer-Solarstroms laut Schätzung nur 3,6 Prozent der Stromlücke im Januar decken. Mit Batterien wären es 8,5 Prozent.” – bto: Man fasst sich an den Kopf, denn diese Berechnungen sind ja nicht sonderlich kompliziert.
  • “Auch wenn man die Solarmodule um den Faktor 40 statt 20 erhöht, änderte dies am grundsätzlichen Problem wenig. Das würde den Importbedarf im Januar lediglich von 6 auf 5,8 Terawattstunden senken.” – bto: Man kann es also nicht mit Überkapazitäten lösen.
  • “Sornette hält die Energiestrategie 2050 für technisch und wirtschaftlich nicht umsetzbar. Stattdessen schlägt sein Herz für neue Kernkraftwerke, weil sie in 80 bis 90 Prozent der Zeit Energie lieferten. Er sei bei dieser Technologie vom Saulus zum Paulus geworden, sagt er im Gespräch. Seine Studie habe gezeigt, dass es schier unmöglich sei, Atomkraftwerke mit Solarstrom zu ersetzen. Zudem sei der Platz- und Materialbedarf neuer Kernkraftwerke viel geringer als jener für riesige Solar- oder Windfarmen, die sie ersetzen sollten.” – bto: So ist es.
  • “Der Physiker Sornette, der an der ETH den Lehrstuhl für Entrepreneurial Risks innehat, vertritt damit unter Wissenschaftern keine «Mainstream»-Haltung. Er hat den Eindruck, dass Wissenschafter zuweilen den Wunsch, politische und soziale Empfindlichkeiten nicht zu verletzen, höher stellten als das Streben nach einer praktikablen Energiepolitik.” – bto: Und das in der Schweiz! Bei uns ist es bekanntlich noch schlimmer!

nzz.ch (Anmeldung erforderlich): „Die Energiestrategie des Bundes sei Wunschdenken, sagt ein ETH-Forscher. 2050 könnten in einem schweren Winter zwei Drittel des Stroms fehlen”, 7. Juli 2022

Kommentare (65) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Leo Keller
    Leo Keller sagte:

    Herr Didier Sornette, emeritierter Professor der ETHZ, für Entrepreneurial Risks, hat sich in seiner wissenschaftlichen Laufbahn nicht mit Energiesystemen und im speziellen nicht mit nachhaltigen Energiesystemen beschäftigt, sonst wäre es ihm selber sehr unwohl bei seinen völlig faktenwidrigen Behauptungen, z.B. die Energiewende sei in der Schweiz ohne Atomstrom (und Wasserstoff) nicht zu schaffen. Wer die Schweizer Energiepolitik einigermassen kennt, weiss, dass heute niemand, der sich differenziert mit den Möglichkeiten der Schweiz, die Energiewende zu schaffen, auseinandersetzt, auf Atomenergie setzt. Allein weil sich viel zu spät kommt, viel zu teuer ist und nur mit einer Volksabstimmung wieder eingeführt werden könnte, fällt sie völlig aus dem Plan-Spiel. Seine einfache *Rechnung” aber, warum es nicht möglich sein soll, den zusätzlichen Strombedarf durch erneuerbare Energiequellen zu decken, basiert auf der völlig faktenwidrigen und nicht substantiierten Behauptung, es gäbe schlicht zuwenig Strom in der Schweiz, denn die geplanten PV-Anlagen auf den Dächern des Schweizer Mittelllandes, die im Winter meist unter einer Nebeldecke liegen, könnten dann, wenn es mehr Strom braucht – wegen den Heizungen, die mit strombetriebenen Wärmepumpen laufen und Auto’s, die mit Elektromotoren betrieben werden – gar nicht liefern. Dabei ist heute allen Fachleuten klar, dass ein Grossteil des Winterstroms aus alpinen Anlagen über der Nebelgrenze kommen wird (es braucht dazu ca. 50 km2 PV Anlagen – das sind < 1% des alpinen Raums). Und weil diese Anlagen im Winter genügend Strom produzieren, sodass sie mittels Batterien auch den Strom nachtsüber liefern werden, sind die gigantischen Batterieanlagen und Batteriekosten, mit denen uns Prof. Didier Sornette Angst machen will, schlicht nicht nötig. Herr Didier Sornette ist auch kein Fachmann, den man in der Fachwelt der Schweizer Energiepolitik ernst nimmt. Er ist offenbar ein "ETH-Feigenblatt", der die neue Energiepolitik der nationalkonservativen SVP (Schweizerischen Volkspartei) – nur mit Atomstrom und synthetischen Treibstoffen ist die Energiewende zu schaffen, zur medialen Aufmerksamkeit verhelfen will. Getarnt als ehem. ETH-Professor ist ihm das offenbar hier gelungen. Nur ausser der rechtskonservativen NZZ wurde er kaum in den Schweizer Medien aufgenommen – zu offensichtlich falsch/tendenziös sind seine Aussagen. Und langsam kennt man die Liesel am Geläut …….

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  2. Klaus D.
    Klaus D. sagte:

    Wenn ich dann allerdings so etwas lese

    “In der Schweiz gibt es hingegen mit der ETH Zürich eine der zehn besten Universitäten der Welt.”

    habe ich schon ziemliche Zweifel an der Seriosität, denn bekanntlich und beschrieben habe ich die ETH Zürich ja nur als kriminellen, verlogenen, korrupten, unwissenschaftlichen, inkompetenten Sauhaufen erlebt.

    …schreibt Danisch, der die kennt.

    Antworten
  3. Dieter Krause
    Dieter Krause sagte:

    Damit wäre dazu eigentlich alles gesagt. Klasse, Stoertebekker! PS.: Eines hatte ich noch vergessen: Den Mars kennen Sie noch nicht oder? Den könnte Herr Tischer gern für uns noch mal als geeigneten Emigrationsort abprüfen! Mal mit Elon Musk die erste Rakete dorthin besteigen, Herr Tischer!

    Stoertebekker@D Tisxher

    1.) ich hab überhaupt nix zur Produktion und Kosten von BASF gesagt (und diskutieren wollen). Ich hab nur die 6 TWh als Größe einsortiert. Das managt hier ein (!) Unternehmen. Zwar das größte, aber trotzdem. Ein industriell so potentes Land wie die Schweiz sollte in 30 Jahren (!) in der Lage sein, diese Mengen zu produzieren/importieren/…

    2.) Die Empfehlung mit dem Auswandern ist ja ganz hübsch. Aber ich hab vor ein paar Tagen schon @SFR gefragt, wohin denn bitte schön. Meine Kinder haben 6 Monate in Kanada/Australien verbracht – durchgefallen. USA – Einreise wegen Nordkorea-Besuchs erschwert, ansonsten auch nicht unbedingt erstrebenswert.

    Mein Leben in der Realität (vs Ihre Reise in die Realität) hat mir wenig Plätze gezeigt, für die es lohnen würde, die eigenen Wurzeln zu kappen.

    Skandinavien ist im Winter zu dunkel mit viel Depressionspotenzial, Schweden im Wohnungsmarkt und bei der Kriminalität völlig aus den Fugen. UK – NHS? Spaltung der Gesellschaft vollzieht sich immer mehr analog USA. In Dubai und Shanghai hatte ich Büros – vergessen Sie‘s.

    Russland? Polen/Ungarn/Griechenland/Spanien/…? Albanien war ganz wuselig, aber dort leben – im Moment nicht. Bleibt @Bauers Schiffchen. Auch nix zum Wurzelnschlagen.

    Wer ein wenig den Kopf hebt, sieht, dass die Welt verrückt geworden ist, nicht nur wir.

    PS Das hat jetzt alles nix mit den Investitionen der Unternehmen zu tun. Aber darum ging es auch gar nicht. (Im Übrigen investieren Tesla, Intel, CATL in Ostdeutschland. Offenbar sehen die andere Stärken/Schwächen-Profile als die heimischen Unternehmen. Oder gehen mit der Bürokratie anders um.

    Zudem muss man immer vorsichtig sein, wenn Unternehmen den Standort beklagen – es kann durchaus hausgemachte Probleme geben. Was nicht heißt, dass ich die Energie(kosten)problematik nicht sehe. Ich warne nur vor eindimensionalen Verkürzungen.)

    PS2 Wo LEBEN Sie eigentlich, wenn Sie in die Realität reisen müssen?😉

    Antworten
  4. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    > Ich frage mich immer wieder, warum sich bei uns die Ingenieure so wenig zu Wort melden.<

    Na, da hab ich zwei Antworten

    1.) Aus demselben Grund, aus dem sich hier am Blog zu Landwirtschaftsthemen (Hunger/Ukraine) positioniert wurde, BEVOR der Landwirt im Podcast war. Die medienaffinen Lautsprecher sind einfach zu jeder Sekunde bereit, zu jedem Problem eine Meinung als Tatsache öffentlich kundzutun. Und die steht dann erstmal da. Lufthoheit der Fachfremden.

    2.) Hab über knapp 30 Jahre mit Ingenieuren und Chemikern zu tun gehabt. Die bekommen Sie nicht zu einer Aussage, wenn nicht 100%ige Richtigkeit sichergestellt ist. Meine verzweifelte Daueraussage in der Chemie – nur wenn das Problem durch den Gaschromatographen gelaufen ist, sagt der Chemiker was.

    Und noch eine Einordnung zu den 6 TWh. Das ist der Jahresverbrauch der BASF heute (ich glaub, 50% selbst erzeugt). Klar, Jahres- und nicht Monatsverbrauch. Aber, come on, in 2050 (!!!) ist das keine RIESENzahl. Zumal auch die Schweiz ne ganze Menge energieintensiver Produzenten hat, die mithelfen könnten.

    (BASF rechnet mit der Verdreifachung des eigenen Bedarfs bis 2035.)

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Stoertebekker

      “Und noch eine Einordnung zu den 6 TWh. Das ist der Jahresverbrauch der BASF heute (ich glaub, 50% selbst erzeugt). Klar, Jahres- und nicht Monatsverbrauch. Aber, come on, in 2050 (!!!) ist das keine RIESENzahl. Zumal auch die Schweiz ne ganze Menge energieintensiver Produzenten hat, die mithelfen könnten.”

      Das ist eine äußerst vollmundige Einschätzung von Ihnen, wenn die BASF heute nicht einmal weiß, ob sie ihren Energiebedarf für die deutschen Produktionsstandorte im nächsten Winter (come on, das ist 2022/23) decken kann…

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Sehen Sie, wieder daneben. Das ist keine Einschätzung, das ist eine Auflistung von Fakten.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “In 2050 (!!!) ist das keine RIESENzahl” soll ein Fakt sein?

        Na dann…

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Na, kommen Sie. Bis dahin laufen die Gasmengen durch Nordstream I & II mit Volllast in den южно-балтиская область России und wir haben Rubel als gesetzliches Zahlungsmittel.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        Wow, Sie meinen wir haben dann genug Strom für unsere komplette Industrie und unrationiert Gas für jeden Haushalt, sogar im Winter?

        So viel Optimismus hätte ich Ihnen wirklich nicht zugetraut. ;)

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Stoertebekker

      Nicht die Aussage des VCI (Verband der Chemischen Industrie) vergessen:

      Der Strom darf nicht mehr als 4,5 Cents/kWh kosten – und zwar frei Haus, für die BASF ist das u. a. Ludwigshafen.

      Wenn er teurer ist, wird an diesem Standort NICHT investiert.

      Auf meiner Rundreise in die Realität habe ich auch einen Manager eines ganz großen DAX-Unternehmens getroffen (Branche und Name tun nichts zur Sache).

      Er kennt die Investitionspläne seines Unternehmens und sagte:

      Es wird WEIT überwiegend nicht in Deutschland, sondern woanders investiert.

      Einer der Gründe, warum das so ist:

      Ausländische Investoren dieses Unternehmens – und ca. 50% der DAX-Unternehmen sind in ausländischer Hand – halten den Standort Deutschland nicht für zukunftsfähig.

      Sie verstehen nicht, wie ein derart von Energie abhängiges Land wie Deutschland, das die Kohlekraftwerke abschalten wird, einfach mal so wie nebenbei auch noch die Atomkraftwerke abschaltet.

      Das VERTRAUEN, dass die Gleichung aufgeht, FEHLT.

      Seine Nebenbemerkung:

      Die Arbeitnehmer merken es schon, dass sie nicht aufgehen wird.

      Das ist nicht repräsentativ, aber das Mosaik setzt sich zusammen.

      Irgendwelche Probleme?

      Nicht doch, wir haben doch den Minister Heil, der mit Plänen wie einem BÜRGERGELD dafür sorgt, dass es in Deutschland immer wieder PRÄVENTIV die Lösungen gearbeitet wird, die keine Probleme aufkommen lassen 😉

      Daher wird von jungen Familien gern über meine Empfehlung nachgedacht:

      Erziehung heißt heute in Deutschland „BEFÄHIGUNG zum Auswandern“.

      Antworten
      • Gnomae
        Gnomae sagte:

        @ Dietmar Tischer

        “Ausländische Investoren dieses Unternehmens – und ca. 50% der DAX-Unternehmen sind in ausländischer Hand – halten den Standort Deutschland nicht für zukunftsfähig.”

        Genau das ist der Punkt. Bei Großinvestitionen wird der Aufsichtsrat mit entscheiden. Und dort sind die Aktionäre / Großaktionäre repräsentiert. Sie lassen sich die Dividenden nicht nehmen. Eigentlich sehr einfach. Ohne Dividenden / Ertragssicherkeit keine Investition.

        Hochbezahlte Industriearbeiter in Deutschland sind dann obsolet.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tisxher

        1.) ich hab überhaupt nix zur Produktion und Kosten von BASF gesagt (und diskutieren wollen). Ich hab nur die 6 TWh als Größe einsortiert. Das managt hier ein (!) Unternehmen. Zwar das größte, aber trotzdem. Ein industriell so potentes Land wie die Schweiz sollte in 30 Jahren (!) in der Lage sein, diese Mengen zu produzieren/importieren/…

        2.) Die Empfehlung mit dem Auswandern ist ja ganz hübsch. Aber ich hab vor ein paar Tagen schon @SFR gefragt, wohin denn bitte schön. Meine Kinder haben 6 Monate in Kanada/Australien verbracht – durchgefallen. USA – Einreise wegen Nordkorea-Besuchs erschwert, ansonsten auch nicht unbedingt erstrebenswert.

        Mein Leben in der Realität (vs Ihre Reise in die Realität) hat mir wenig Plätze gezeigt, für die es lohnen würde, die eigenen Wurzeln zu kappen.

        Skandinavien ist im Winter zu dunkel mit viel Depressionspotenzial, Schweden im Wohnungsmarkt und bei der Kriminalität völlig aus den Fugen. UK – NHS? Spaltung der Gesellschaft vollzieht sich immer mehr analog USA. In Dubai und Shanghai hatte ich Büros – vergessen Sie‘s.

        Russland? Polen/Ungarn/Griechenland/Spanien/…? Albanien war ganz wuselig, aber dort leben – im Moment nicht. Bleibt @Bauers Schiffchen. Auch nix zum Wurzelnschlagen.

        Wer ein wenig den Kopf hebt, sieht, dass die Welt verrückt geworden ist, nicht nur wir.

        PS Das hat jetzt alles nix mit den Investitionen der Unternehmen zu tun. Aber darum ging es auch gar nicht. (Im Übrigen investieren Tesla, Intel, CATL in Ostdeutschland. Offenbar sehen die andere Stärken/Schwächen-Profile als die heimischen Unternehmen. Oder gehen mit der Bürokratie anders um.

        Zudem muss man immer vorsichtig sein, wenn Unternehmen den Standort beklagen – es kann durchaus hausgemachte Probleme geben. Was nicht heißt, dass ich die Energie(kosten)problematik nicht sehe. Ich warne nur vor eindimensionalen Verkürzungen.)

        PS2 Wo LEBEN Sie eigentlich, wenn Sie in die Realität reisen müssen?😉

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        >1. Ich hab überhaupt nix zur Produktion und Kosten von BASF gesagt (und diskutieren wollen).>

        Habe ich zur Kenntnis genommen und Sie dafür nicht kritisiert, sondern lediglich „nicht vergessen“ gesagt.

        SOLLTE man nicht vergessen, weil nicht nur die Verfügbarkeit elektrischer Energie, sondern auch deren KOSTEN maßgebend sind für das, was am Standort passiert.

        Darum geht es natürlich schon in der Diskussion, auch wenn sie sich nur auf die Verfügbarkeit von Energie bezieht.

        2. Wohin auszuwandern, ist schwierig.

        Heute würde ich Kanada sagen, weil das Land viel grüne und vergleichsweise kühle Fläche nach Norden hat.

        Aber was in einigen Jahren/Jahrzehnten sein wird, wenn – möglicherweise/vermutlich – die Fluchtwellt von USA nach Kanada rollt, weiß ich natürlich auch nicht.

        Möglicherweise ist es dann vorteilhafter in Deutschland zu bleiben und vom Bürgergeld zu leben 😊

        >Wo LEBEN Sie eigentlich, wenn Sie in die Realität reisen müssen? 😊>

        An diesem Blog.

        Sie werden sicherlich verstehen, dass man sich davon mal für eine Zeit verabschieden muss.

        Denn Sie werden ja mittlerweile auch von der besonderen Blog-Realität heimgesucht – der der Putinisten.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “An diesem Blog. Sie werden sicherlich verstehen, dass man sich davon mal für eine Zeit verabschieden muss. Denn Sie werden ja mittlerweile auch von der besonderen Blog-Realität heimgesucht – der der Putinisten.”

        Sie können ja nebenbei “Tagesschau 24” gucken, da wird die ganze Realität der bösen Putinisten immer kommentierend eingeordnet – außer wenn gerade visuell beeindruckende Waldbrand-Bilder aus Südeuropa laufen. :D

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Herr Tischer, zu den “Putinisten”: Sie haben sich mal über die Haltung von Henry Kissinger (ein Putinist) zur Ukraine echauffiert. Vielleicht sollte man Ihnen ins Gedächtnis rufen, dass es z.B. den Henry Kissinger Preis der American Academy gibt. Preisträger 2020 Angela Merkel, Laudatoren Henry Kissinger (!), John Kerry, G.W.Bush. Da war Kissingers abweichende Haltung schon lange bekannt. Preise vorher u.a. Helmut Kohl 2011, Wolfgang Schäuble 2017. Es ist eben überhaupt nicht klar, ob die Putinisten völlig falsch liegen. Sie können natürlich jetzt argumentieren, dass Merkel auch Putinistin war.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Beobachter

        Was sagen Preise aus?

        Nicht viel, wenn es um das geht, was als wahr gelten soll.

        Manchmal besagen sie das Gegenteil von dem, was Sie hier vorbringen:

        Sie werden auch an Leute vergeben, die GEIRRT haben.

        Sie nennen Namen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Sie erinnern mich an den Witz vom Autofahrer auf der Autobahn, der sagt: “Heute ist es wirklich schlimm – mir kommen nur Geisterfahrer entgegen!”

  5. Alliban
    Alliban sagte:

    Ich habe den Eindruck, dass hier der Opportunismus stark Einzug gehalten hat. Vielleicht haben manche Führungskräfte nur damit ihre Position bekommen. Eigenes Deken und “in Frage stellen” ist da unerwünscht. Wie soll so (technisch) begründeter Widerspruch entstehen?
    Bezügl. der Energieversorgung hat die Schweiz m.E. ggü. D den Vorteil, dass dort die Wasserkraft einen signifikanten Anteil hat (ca. 37 TWh/Jahr). Die stehen damit im Winter nicht komplett nackt da.

    Antworten
  6. jobi
    jobi sagte:

    “Ich frage mich immer wieder, warum sich bei uns die Ingenieure so wenig zu Wort melden ..”

    Die meisten Menschen gehen mit der Macht, nicht mit der Wahrheit.
    Insoweit nichts neues unter der Sonne.

    Der Begriff der Macht ist im Zusammenhang der Energiewende deshalb so wichtig , weil es sich letztlich um einen Prozess der Machtnahme handelt, wenn einflussreiche Gruppen vermeintliche Wahrheiten nutzen, um die Dinge in ihrem Sinne zu beeinflussen.

    Macht braucht Konsens. Die Machtnahme kann im Nachhinein als allgemeiner Konsens gedeutet werden, wenn Bedrohungen von außen den Entscheidungsbedarf und den Druck auf die Schnelligkeit der Entscheidung erhöhen.

    So geschehen bei den Corona-Maßnahmen wie auch bei den Maßnahmen zum Abwenden der Klimakatastrophe.

    Die Frage ist aus meiner Sicht also eher, wie unumkehrbar dieser Prozess der Machtnahme bereits geworden ist.

    Ich bin dabei nicht ganz so optimistisch wie einige Foristen, die davon ausgehen, dass Erfahrungen zum Umdenken zwingen werden. Die deutsche Jetzt-erst-recht-Mentalität hat schon einmal dafür gesorgt, dass eingeschlagene Wege nicht infrage gestellt werden.

    Antworten
  7. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Er hat den Eindruck, dass Wissenschafter zuweilen den Wunsch, politische und soziale Empfindlichkeiten nicht zu verletzen, höher stellten als das Streben nach einer praktikablen Energiepolitik.”

    Na ja, dazu muss man wissen, dass die meisten Wissenschaftler empfindliche Politiker als Vorgesetzte haben, die über Budgets, Mitarbeiterzahlen, Sachausstattung und persönliche Zulagen entscheiden, und die selbst wieder auf die Empfindlichkeiten ihrer eher durchschnittlich gebildeten Wähler Rücksicht nehmen müssen. Und der Wähler will am liebsten den Politiker mit dem Zauberstab wie Albus Dumbledore, der frei von naturwissenschaftlichen und ökonomischen Gesetzmäßigkeiten (die ich zu den Naturwissenschaften rechnen würde^^) die Umwelt ohne Wohlstandsverluste mit einem Schnippen in einen paradiesischen Zustand bringt. Das wollte ich mit 18 als Jungwähler bei meiner ersten Wahl von dem von mir gewählten Abgeordneten auch, hat aber leider nicht geklappt. :-)

    So gut wie alle deutschsprachigen Hochschulen sind staatlich. Die wenigen Privatunis fallen nicht ins Gewicht und sind selbst nicht interessenfrei, sondern werden von bestimmten Branchen, Firmen oder Personen gefördert, die auch Bestätigung wollen. Da ist eine konträre öffentliche Meinung als Wissenschaftler schwierig bis existenzgefährdend.

    Ich bin da aber relativ relaxed. Glücklicherweise haben wir grundsätzlich ein europäisches Stromnetz, bei dem ein nationales Entkoppeln nicht so einfach ist. Das bedeutet, dass sich Europa ohne die Skandinavier, die Balten und die britischen Inseln sowieso abstimmen muss, wenn es keinen Blackout oder ständige Brownouts erleben will. Und hier zeigen die jüngsten vernünftigen EU-Beschlüsse zugunsten von Kernenergie und Erdgas, dass die Mehrheit der Parlamentarier die Richtung erkannt hat. Man steigt aus Öl, Steinkohle und Braunkohle aus, um die CO2-Belastung zu reduzieren, setzt auf die Kernenergie als Grundlastversorger und deckt mit PV & Wind die Spitzen ab, so gut es geht, ansonsten mit Erdgas.

    Ansonsten werden Eisstadien im Sommer, Urlaubsflüge in die Dominikanische Republik und ähnlich energieintensive Sachen für die breite Masse im Laufe der Zeit naturgemäß sowieso zu teuer werden, während es bis zum Ende des Jahrhunderts höchstwahrscheinlich tatsächlich spürbare Fortschritte bei Trassen, Speichern, PV, Wärmepumpen, CO2-Abscheidung und ähnlichem geben wird. Wir haben vor 300 Jahren mit dem Kohlezeitalter begonnen und vor gut 100 Jahren mit dem Ölzeitalter und werden vermutlich ebenfalls 100 Jahre für eine nennenswerte Dekarbonisierung brauchen, alleine schon wegen Lebensdauer der vorhandenen Infrastruktur vom schwerölbetriebenen Containerschiff über das gasbetriebene Kraftwerk bis zum 1972 errichteten schlecht gedämmten Mehrfamilienhaus, das mit einer Hüllenrenovierung weitere 50 Jahre seinen Dienst tun wird weil es das muss.

    Ja, das treibt den Klimaschützern die Zornesfalten ins Gesicht, aber wir haben den Weg der Karbonisierung mit Verbrennungsmotor, Haber-Bosch-Verfahren, Kunstdünger, Mobilität, Kühlung und ähnlichem eingeschlagen, und damit die Bevölkerung seit dem 19. Jahrhundert um ein Mehrfaches gesteigert. Wir können da mit niedrigen Geburtenraten und klimafreundlichem Verhalten langsam wieder auf ein verträgliches Maß herunter, aber wer es mit der Brechstange versucht, bekommt Chaos, politische Verwerfungen, Hungersnöte, Verelendung und ähnliches; ist für die Natur bestimmt auch nicht gut.

    Der realistische Weg ist also vermutlich der der annähernden Klimaneutralität im Jahr 2100 mit reduziertem Wohlstand, dann wieder schrumpfender Weltbevölkerung, einer um 3 bis 4 Grad Celsius erhöhten Durchschnittstemperatur auf dem Globus, geschmolzenen Alpengletschern, angepassten Küstendeichen und einer deutlich reduzierten Artenvielfalt, sofern wir auf den großflächigen Einsatz von ABC-Waffen kollektiv verzichten. Ansonsten wird es noch finsterer.

    Was ist den Wissenschaftlern zu raten, gerade den Naturwissenschaftlern? Social piecemeal engineering nach dem Vorbild des großen Philosophen Karl Popper. Bring ihnen die Wahrheit scheibchenweise in der Salamitaktik bei, so dass sie ihr folgen können. Didier Sornette äußert in diesem Sinne den richtigen Satz zur richtigen Zeit im richtigen Ton. Jetzt wird er noch Widerstände ernten, aber den Rest erledigt der kommende Winter bei seinen Gegnern für ihn. Ab Frühjahr 2023 ist er damit in Mitteleuropa wieder gesellschaftsfähig, die 68er und Tschernobyl geraten langsam in Vergessenheit. Die Mischung aus Klimawandel und Energiemangel sorgt ganz alleine dafür, dass der einzig mögliche Weg übrig bleibt, wenn die Angst vor beidem in breiten Teilen der Bevölkerung ungefähr gleich groß geworden ist. 1960 war es zweiteres, 2018 ersteres, die Zukunft stellt m.E. das Gleichgewicht ganz von alleine her.

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Danke, Herr Selig!

      Sie beweisen, dass auch ein langer Text nicht langatmig ausfallen muss. Ihre Meinung halte ich für sehr realistisch. Allerdings stimmt mich die Geschichte zumindest langfristig optimistischer. Ich glaube, dass den Menschen in einer freien Gesellschaft noch sehr viel einfallen wird, dass uns weiter voranbringt. Weniger Wohlstand halte ich daher langfristig für unwahrscheinlich.

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Felix:

        Auf die ganz lange Sicht über Jahrhunderte würde ich Ihnen für Staaten wie die USA (ja, trotz allem) oder Australien vorsichtig zustimmen, aber jeglicher Wohlstand basierte schon immer auf einer Kombination von Information und Energie. Und Energie wird in diesem Jahrhundert erstmals richtig weniger. Außerdem definieren Sie selbst das Problem: die freie Gesellschaft.

        Es ist in Zeiten von BigTech, Autokraten, bürokratieverliebten westlichen Gesellschaften wie der Deutschen und immer weniger weißen Flecken auf der Erde zunehmend leichter, eine unfreie Gesellschaft zu erzwingen. Sollte China die USA in diesem Jahrhundert überflügeln, kann das m.E. sogar sehr schnell kommen.

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      >bto: “Er hat den Eindruck, dass Wissenschafter zuweilen den Wunsch, politische und soziale Empfindlichkeiten nicht zu verletzen, höher stellten als das Streben nach einer praktikablen Energiepolitik.”>

      Den Eindruck kann man haben.

      Es ist NICHT verwerflich, Empfindlichkeiten nicht zu verletzen, höher zu stellen als anderes.

      Das ist eine INDIVIDUELLE Entscheidung, die Wissenschaftlichkeit NICHT verletzt.

      Denn wissenschaftliche Erkenntnis VERLANGT nicht irgendetwas höher oder tiefer zu stellen.

      Allerdings:

      Wer zu wissenschaftlicher Erkenntnis auf KOSTEN der Gemeinschaft befähigt worden ist und bei Ausübung derart erlangter Kompetenz zu Erkenntnissen kommt, die darlegen, dass die Gesellschaft mit bestimmten Maßnahmen ihre Ziele NICHT erreicht oder sich gar SCHÄDIGT, hat m. A. n. sehr wohl die VERPFLICHTUNG dies darzulegen.

      Das tun einige Wissenschaftler auch, sicher nicht alle, aber einige schon.

      Wir haben eine größere Anzahl davon hier am Blog vernehmen dürfen.

      Wissenschaftler, so sie als Hochschullehrer BEAMTET sind, können ihre Meinung öffentlich kundtun, OHNE dass es existenzgefährdend ist.

      Es kann mitunter und wahrscheinlich in einer zu großen Zahl ihrem Fortkommen hinderlich sein.

      Kurzum:

      Wie ich dargelegt habe in meinem Beitrag, sind KRITISCHE Wissenschaftler nicht das Problem.

      Die gesellschaftliche VERBLENDUNG, die konträre Auffassungen nicht hinreichend zur Kenntnis nehmen will, ist das Problem.

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Dietmar Tischer:

        So weit die Theorie. Ich will gar nicht bis zu Galileo Galilei zurückgehen oder zur Äther-Debatte in der Physik vor gut 100 Jahren; es reicht der gecancelte Vortrag einer Biologin in Berlin, die Behandlung des ehemaligen AFD-Gründers Lucke oder die Analysen eines Thilo Sarrazin, die die SPD um keinen Preis der Welt inhaltlich widerlegen wollte, ja auch nur darauf eingehen wollte. Oder sehen Sie sich den ehemaligen Bundeskanzler Schröder an, dessen Meinung zu Russland und Herrn Putin ich nicht teile, der aber trotzdem vor seinem Rauswurf aus der SPD steht. Die Gesellschaft ist weniger frei als in den 90er-Jahren. Fragen Sie Dieter Nuhr, fragen Sie Harald Schmidt, fragen Sie den berühmten Mann auf der Straße.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Wolfgang Selig

        Ich verstehe Sie – daher würde es nichts bringen über „weniger frei“ zu diskutieren.

        JA, die Gesellschaft ist gegenüber früher:

        WENIGER offen, vom Mainstream abweichende Meinungen zur KENNTNIS zu nehmen.

        WENIGER tolerant, sie GELTEN zu lassen als Standpunkt, den man vertreten kann.

        ZU SEHR auf ein Entweder-Oder fixiert, um VERNÜNFTIGE Entscheidungen zu treffen.

        Zu STARK auf MEDIALE ANGEBOTE fixiert, um durch eigenständige Nachfrage zu einer eigenen Meinung zu kommen.

        Soweit aus dem Handstand heraus das Wichtigste, ESSENTIELLE zum Zustand der Gesellschaft.

        Unterm Strich m. A. n.:

        Die VERBLENDUNG der Gesellschaft VERFESTIGT sich dadurch so sehr, dass sie nicht mehr durch auf Vernunft basierenden Konsens zu über das Klein-klein hinausgehenden KORREGIERENDEN Entscheidungen kommt.

        Sie kommt nur noch durch bittere VERLUSTERFAHRUNGEN dazu.

        Es ist offen, wie sie darauf reagiert.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @DT

        „ZU SEHR auf ein Entweder-Oder fixiert, um VERNÜNFTIGE Entscheidungen zu treffen.

        Zu STARK auf MEDIALE ANGEBOTE fixiert, um durch eigenständige Nachfrage zu einer eigenen Meinung zu kommen.

        Unterm Strich m. A. n.:

        Die VERBLENDUNG der Gesellschaft VERFESTIGT sich dadurch so sehr, dass sie nicht mehr durch auf Vernunft basierenden Konsens zu über das Klein-klein hinausgehenden KORREGIERENDEN Entscheidungen kommt.“

        Wo kann ich das unterschreiben?

        Exemplarisch genau dafür meine letzte Diskussion hier.

    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      “Ansonsten werden Eisstadien im Sommer, Urlaubsflüge in die Dominikanische Republik und ähnlich energieintensive Sachen für die breite Masse im Laufe der Zeit naturgemäß sowieso zu teuer werden”

      Mit welchen Argumenten werden Sie diesen Umbruch der “breiten Masse” verkaufen? Doch nicht mit dem Klimatot?

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Beobachter: Unter anderem mit dem Klimaschutz. Den Rest erledigen Inflation und zerfallende Wettbewerbsfähigkeit.

        Auch wenn die Sozialisten den Klimawandel für sich instrumentalisieren: es gibt ihn wirklich und die Menschheit ist für einen Teil verantwortlich. Aber da streite ich bestimmt nicht herum, ich muss niemand mehr überzeugen.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Sie glauben ernsthaft, die “breite Masse” lässt sich weiter mit Klimaschutz ruhig stellen, wenn’s ans Eingemachte geht? Zuzutrauen ist es den verdummten Deutschen leider.

  8. weico
    weico sagte:

    ” bto: was übrigens beweist, dass die Meinung des Volkes nicht immer der Maßstab sein darf, gerade bei einem derart existenziellen Thema wie der Energieversorgung.”

    FALSCH !

    Die MEINUNG des VOLKES MUSS der Massstab sein, weil das VOLK die ENTSCHEIDUNG dann ja auch VERANTWORTEN muss.

    Wenn das VOLK die ERFAHRUNG machen muss, dass die ENTSCHEIDUNG wohl falsch war, kann es eine andere/neue ENTSCHEIDUNG treffen….usw.

    In der Schweiz “fährt” man schon sehr lange und sehr gut mit diesem DEMOkratischen System.

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Das ist natürlich richtig. Es bedingt aber, dass man eine vernünftige Bevölkerung hat, die stets das Allgemeinwohl im Auge hat.

      Die Schweiz liegt da sicher vorne, aber die jüngsten Entwicklungen (Corona, Aufgabe der Neutralität) stimmen mich pessimistisch.

      Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @weico @Felix

      Aus meiner Sicht ist der überragende Vorteil des Schweizer Systems, dass Politiker sich regelmäßig (Volksentscheide) Mühe geben müssen, der ungeneigten Wählerschaft verständlich zu erklären, was eine Veränderung im System bringt/bringen soll. Das schult beide Seiten – Volk und Politiker.

      Antworten
  9. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “Ich frage mich immer wieder, warum sich bei uns die Ingenieure so wenig zu Wort melden. Da dominieren “Expertinnen” die Medien zur technischen Machbarkeit der Energiewende, die bestenfalls als Lehrstuhlinhaber in Lüneburg eine Professur haben.”

    Ich halte es mit der Aussage von Johannes Teyssen (früher E.ON SE):

    Bei solch komplexen Umwandlungsprozessen versagen makroökonomische Modelle.

    Die Ersetzung durch erneuerbare Energien hätte aus industrieller Sicht so vorgenommen werden müssen, dass erst die neuen Technologien installiert werden und dann die konventionellen Kraftwerke ersetzt werden.

    Die politisch Verantwortlichen haben die Reihenfolge genau umgekehrt: Erst Ausstieg und dann sehen.

    Es liegt nicht an den Erneuerbaren sondern an der Reihenfolge, komplexe Prozesse umzuorganisieren.

    Betriebswirtschaftlich existiert der Punkt, an dem es ein Optimum zwischen Erneuerbaren und konventionellen Strom gibt. Überschreitet man diese Optimum, muss der Strom wieder teurer werden, weil jede MW erneuerbare Energie ein MW potentiellen Ausgleich benötigt bei Schwankung (Ergo: Man betreibt zwei Industrieanlagen statt einer; Bei Kenntnis der Grundrechenarten verdoppeln sich also die Kosten).

    Ein komplexer Industrieprozess ist keine Waldorfschule.

    Antworten
    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @Gnomae “kompliziert” wird allzugern mit “komplex” tituliert, um die Wichtigkeit des Gesagten herauszustellen.

      Wenn Sie sagen/zitieren: “Bei solch komplexen Umwandlungsprozessen versagen makroökonomische Modelle” wäre interessant zu erfahren, aus welchem Grund makroökonomische Modelle bei welcher Betrachtung welcher Zusammenhänge versagen (… weil es denen zu kompliziert wird oder weil sie für Komplexitätsbetrachtungen gar nicht ausgelegt sind?).

      Ihre Aussage: “Es liegt nicht an den Erneuerbaren sondern an der Reihenfolge, komplexe Prozesse umzuorganisieren” besagt etwas, das auch in diesem Blog sehr selten betrachtet wird: die Differenzierung von Sachinhalt (“Erneuerbare”) und Management von Sachinhalt (“Prozesse umzuorganisieren”). Existiert ein Leistungsproblem (konventionell vs. erneuerbar), wie zig-Mal schon von Experten aller Couleur behauptet wurde? Oder besteht ein Organisationsproblem, um wenn ja, welche Ursachen sind erkennbar? An welchem Problem müsste zuerst angesetzt werden, um eventuell beide zu lösen?

      “Die Ersetzung durch erneuerbare Energien hätte aus industrieller Sicht so vorgenommen werden müssen, dass erst die neuen Technologien installiert werden und dann die konventionellen Kraftwerke ersetzt werden.” Welche Industrie ist hier gemeint und zu welchem Zeitpunkt wurde diese Meinung so vertreten? Meine Erinnerung besagt, das “die” Industrie alles Erneuerbare für Teufelszeug hielt und keine Probleme hatte, die Patente z.B. für PV-Modulproduktion nach Übersee zu verkaufen, um später die Produkte massenhaft zu importieren.

      Antworten
  10. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Dr. Stelter

    >Ich frage mich immer wieder, warum sich bei uns die Ingenieure so wenig zu Wort melden… was erklärt, dass man sich losgelöst von der Realität die Welt machen kann, wie sie einem gefällt.>

    Ich beantworte Ihre Frage:

    Die Daten und INSBESONDERE die Bilder (aktuell: Waldbrände, ausgetrocknete Po-Ebene, Wasserstand des Rheins, Ernteausfälle etc., etc.) legen dar:

    Es gibt PROBLEME, die Menschen DIREKT betreffen.

    Menschen wollen von den Verantwortlichen Lösungen für diese Probleme.

    Daher kommt u. a. die „Expertin“ aus Lüneburg zu Wort, die den Menschen sagen, dass elektrische Energie, die von Sonne und Wind erzeugt wird, die Ursache der Probleme, den CO2-Ausstoss VERMEIDEN.

    Das IST unstrittig so, wird von den Menschen verstanden und daher gibt es einen großen politschen, von den Medien unterstützten Schub, den Ausbau dieser Energieerzeugung und das extrapoliert als Transformation voranzutreiben.

    Dies heißt AUCH (implizit):

    Die Menschen wollen NICHT wissen, was NICHT geht.

    DAHER sind Ingenieure und auch Ökonomen, die sie abgeben, NICHT gefragt und kommen nicht maßgeblich zu Wort.

    Sie werden allerdings MEHR als in der Vergangenheit zu Wort kommen, weil sich mit der Zeit immer deutlicher wahrnehmbar zeigt, dass sich die Ausbauziele/Temperaturbegrenzungen NICHT erreichen lassen UND zudem die Wohlstandsverluste ZUNEHMEN.

    Es sind diese ERFAHRUNGEN, die zum Umdenken ZWINGEN.

    Und wenn das Umdenken genügend Momentum gewonnen hat, wird auch ANDERS gehandelt.

    Dann ist die „Expertin“ aus Lüneburg weg vom Fenster – allerdings erst dann.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Die Daten und INSBESONDERE die Bilder (aktuell: Waldbrände, ausgetrocknete Po-Ebene, Wasserstand des Rheins, Ernteausfälle etc., etc.) legen dar: Es gibt PROBLEME, die Menschen DIREKT betreffen.”

      Wärmen Sie schon wieder die vom staatlichen Propagandafunk, nunja… “befeuerte” Waldbrand-Hysterie auf?

      “Daher kommt u. a. die „Expertin“ aus Lüneburg zu Wort, die den Menschen sagen, dass elektrische Energie, die von Sonne und Wind erzeugt wird, die Ursache der Probleme, den CO2-Ausstoss VERMEIDEN.”

      Falsch. Es wird auch bei null anthropogenem CO2-Ausstoß jedes Jahr weiter in ungefähr dem gleichen Ausmaß weiter Waldbrände geben. (Wir unterstellen dabei mal, dass die Feuerwehr in so einem Szenario auch weiterin irgendwie ihre Einsatzfahrzeuge und Löschflugzeuge benutzen könnte…)

      Allerdings werden die grünen Journalisten keine Bilder von diesen Bränden mehr in den Nachrichtensendungen platzieren, wenn es ihrer Propaganda-Agenda nicht mehr nützt.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Ihr Kommentar ist neben der Sache.

        Daher belanglos.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Könnte ich vielleicht Ihr Interesse wecken, wenn ich Ihnen ein paar hochauflösende Videos von spektakulären Waldbränden vorspiele? Ort und Zeitpunkt der Aufnahmen egal, Ihnen sind ja offenichtlich die BILDER wichtig und nicht die Daten oder gar Zusammenhänge…

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dietmar Tischer

        Es geht nicht um mein Interesse und es geht auch nicht darum, ob irgend eine Auflösung etwas an den Bildern ändert.

        Es geht darum, WIE die Bilder auf die Menschen WIRKEN.

        Wieder völlig daneben und völlig nutzlos, was Sie hier posten.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Wenn Sie einfach nur sagen wollen: “Propagandabilder sind effektiv”, dann würde ich Ihnen sogar zustimmen.

        Aber wozu dann Ihre lange Schilderung und das Nacherzählen der falschen Schlussfolgerungen der Lüneburger “Expertin”?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Es geht nicht darum, für WAS oder gegen WAS die Bilder genutzt werden – Propaganda oder nicht Propaganda – sondern darum:

        WIE sie wirken.

        Wieder voll neben der Sache.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Nein, genau im Kern der Sache!

        Glauben Sie, dass die alljährlich entstehenden Waldbrand-Bilder in Südeuropa unterschiedliche Wirkungen haben, je nachdem, ob sie im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen als Propaganda genutzt werden oder für seriöse Berichterstattung?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Es geht NICHT darum, ob die Waldbrand-Bilder oder dergleichen (Po-Eben, Rhein) eine ANDERE Wirkung haben, wenn sie kommentiert werden.

        Es geht darum, wie sie WIRKEN, wenn sie z. B. in den Nachrichten GEZEIGT werden, ohne Kommentierung über das Wann und Wie hinaus.

        WIEDER voll daneben.

        Wie lange muss ich Sie hier noch vorführen, bis Sie kapieren, dass nicht ich, sondern SIE hier Propaganda betreiben?

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Dr. Stelter

      PS:

      Die Überschrift „Die Schweiz erkennt den Strommangel in Folge der Erneuerbaren“ ist FALSCH.

      Ein Wissenschaftler und sicher auch andere in der Schweiz erkennen den Strommangel.

      Die Schweiz, d. h. die Schweizer MEHRHEITLICH, haben ihn dann erkannt, wenn sie die Politik ihrer Stromerzeugung ÄNDERN.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        Erkenntnis verhindern,
        Realität gefällig darstellen,
        Perspektiven umlügen,
        = so viel Zeit wie möglich verschwenden
        + so viele Tatsachen wie möglich schaffen
        -> damit der eingeschlagene Weg unumkehrbar bleibt.

        Läuft.

      • Gnomae
        Gnomae sagte:

        @ Dietmar Tischer

        Könnten die Schweizer nicht aus den Fehlern in Deutschland den richtigen Schluss ziehen, erst Erneuerbare parallel etablieren, dann Umstellung und nicht umgekehrt?

        Die ETH Zürich kann dann sicherlich einen betriebswirtschaftlich und technisch optimalen Mix errechnen (das kann Frau Prof. Dr. Kempfert nicht, weil sie nicht will).

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Gnomae

        Das könnten sie schon, allerdings müssten sie sich BEWUSST werden, dass die Deutschen Fehler machen.

        Machen die Deutschen Fehler?

        Nach Ansicht von Wissenschaftlern schon – und zwar gravierende, teure.

        Nach Ansicht der Mehrheit der Deutschen machen wir keine Fehler.

        Oder ist der Strom schon mal über eine spürbare Zeit ausgefallen, fahren E-Automobile nicht?

        Funktioniert alles, daher machen wir KEINE Fehler – so das ÖFFENTLICHE Bewusstsein.

        Und das ist MASSGEBEND für die POLITIK, die betrieben wird.

      • weico
        weico sagte:

        @Gnomae

        “Könnten die Schweizer nicht aus den Fehlern in Deutschland den richtigen Schluss ziehen, erst Erneuerbare parallel etablieren, dann Umstellung und nicht umgekehrt?”

        Sicher erkennen wir die Fehler der Deutschen.

        Wir wollen ja ebenfalls aus der Kernenergie aussteigen ..aber lassen die Kernkraftwerke solange laufen, wie diese Betriebssicher sind . Die Betriebsbewilligung ist unbefristet und hängt ,von staatlicher Seite, nur von der Betriebssicherheit ab.
        Falls ein Betreiber eine Modernisierung als Unwirtschaftlich betrachtet, kann er natürlich auch Stilllegen/Abschalten.

        Das Alter der Reaktoren spielt dabei keine Rolle.
        Da hat es auch etwas ältere Semester unter den Reaktoren…:):)

        https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kernreaktoren_in_der_Schweiz

  11. troodon
    troodon sagte:

    “Wie würde man nun den Sommerstrom in die Wintermonate verlagern? Man könnte dazu Elektro-Batterien nutzen. ”

    Wer für mehrmonatiges Speichern von Strom an normale Batterien denkt, muss nicht mehr alle Latten am Zaun haben.

    Man wird, nach heutigem Stand, nicht an H2 vorbeikommen.
    Zu H2 “Entsprechend könnte man mit einer solchen Speicherung des überschüssigen Sommer-Solarstroms laut Schätzung nur 3,6 Prozent der Stromlücke im Januar decken.”
    Quelle der Schätzung wäre gut, denn es erscheint mir bei einer angedachten 20fachen PV Kapazität ggü. aktuell als wenig nachvollziehbar.
    Lt. https://app.electricitymaps.com/zone/CH wurde durch PV in den letzten 12 Monaten in der Schweiz rd. 40% der Strommenge produziert, die von den AKW stammen.
    Bei 20fach Strommenge im Jahr 2050 durch PV, würde somit ca. 8fach aktuellem AKW Strom bedeuten. Erhöhter Strombedarf muss natürlich auch abgedeckt werden, Umwandlungsverluste H2 berücksichtigt werden. Ob es dann für 100% reicht, kann man so natürlich auch nicht einfach behaupten, aber von “nur 3,6 Prozent der Stromlücke im Januar decken” auszugehen, erscheint mir doch fragwürdig.

    Oder sind die Daten von electricitymap für die Schweiz falsch ??

    Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @stoertebekker
        Ich bin weiter erstaunt, dass die H2 Aussage des Experten
        “Entsprechend könnte man mit einer solchen Speicherung des überschüssigen Sommer-Solarstroms laut Schätzung nur 3,6 Prozent der Stromlücke im Januar decken.”
        hier im Blog nicht hinterfragt wird.
        Liegt sicher am Wetter…

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @troodon

        Genau deswegen hab ich Sie vor ner Woche als „rare voice of bare numbers“ begrüsst.

        Hier geht‘s in vielen Fällen eigentlich nur um Meinungsmache, hinterfragt werden vor allem die Kommentare der „Lieblingsgegner“. Allerdings gibt es so gute Ausnahmen, dass ich immer noch vorbeikomme und – wie Sie – mitkommentiere, wenn ich Langeweile habe. Im Moment eher etwas mehr 😉

    • troodon
      troodon sagte:

      @stoertebekker
      Ja, da stimme ich ausdrücklich zu.
      Im Winter sitze ich bestimmt auch wieder noch mehr vor dem Wärme erzeugenden PC ;)
      Da man sich tatsächlich bei der NZZ nur anmelden muss, keine Kostenpflicht, habe ich mir das angesprochene Arbeitspapier runtergeladen und werde es mir irgendwann mal ansehen. Mal schauen, ob ich dann die Angaben besser nachvollziehen kann.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @troodon

        Danke für den Hinweis. Sehen Sie, dass sind die Momente, die ich meine. 😉

  12. Hansjörg Pfister
    Hansjörg Pfister sagte:

    Da die Welt sowieso nur eine sprachliche Konstruktion ist, muss man nur anders darüber sprechen und schon ist sie so wie es einem gefällt.
    Oder philosophischer: Das sind die Auswirkungen des Linguistic Turn und seiner Epigonen: Poststrukturalismus und Dekonstruktivismus.

    Antworten
  13. Alexander
    Alexander sagte:

    “warum sich bei uns die Ingenieure so wenig zu Wort melden.”

    Ökonomien wie H.W.Sinn wagten Berechnungen zum Unsinn dieser Politik.

    Wo sind die Lehrstühle für Elektrotechnik, Physik, Maschinenbau welche der Politik die Grenzen ihrer Ideen aufzeigen? Hauptschulphysik genügte, die Entscheider aller Koalitionsparteien unterbieten das Niveau spielend.

    Das wissenschafltiche Schweigekartell ist erprobt und bedroht schon länger die Zukunft des Landes, um welchen Lohn? – zuletzt in Sachen Pandemie. Man fürchtet offenbar die bewährten Ausgrenzungsstrategien bei politschem Missfallen.

    Das Land ist aus vielen Gründen kaputt – bald merken es auch seinen eifrigsten Pharisäer.

    Antworten
  14. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Herr Ott, ich stimme Ihnen ja meist inhaltlich zu. Sie sollten aber mit solchen Beispielen aufhören, Sie machen sich dadurch nur angreifbar. Bleiben Sie sachlich.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Beobachter

      Ach, angegriffen werde ich sowieso. Und dass ich große Teile der Grünen für latent totalitär halte, ist kontrovers, aber das muss ich dann eben rechtfertigen.

      Solschenizyn, ohne den die meisten Leute im Westen vermutlich gar nicht wüssten, was ein Gulag ist, hatte übrigens größtenteils in einer Gießerei seine Gulag-Zwangsarbeit verrichtet. Da liegt die Idee der Batteriezellenfertigung doch gar nicht so fern. Und für einen Lebensstandard wie heute für die komplette Bevölkerung werden die produzierte Energie und die produzierten Güter sowieso nicht reichen…

      Antworten
    • Zorn Dieter
      Zorn Dieter sagte:

      Hm, wie soll man sachlich bleiben, wenn der galoppierende Wahnsinn Kern der aktuellen Politik ist? Da helfen nur noch Zynismus und Ironie. Im Übrigen ist es doch exakt so, dass „sachlich“ noch nie ein Argument für Ideolgen war. Sie können denen solange „sachlich“ kommen bis sie schwarz werden, sie werden nichts bewirken.

      Antworten
  15. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “Könnte man im Sommer die ganzen fehlenden 6 Terawattstunden in Batterien speichern, würde dies sogar 1,3 Billionen Dollar kosten – dies entspricht fast dem Doppelten des derzeitigen Schweizer Bruttoinlandprodukts.”

    Von Genosse Stalin lernen heißt siegen lernen: Wenn man die weiterhin unbelehrbaren Gegner der Energiewende per Zwangsarbeit in noch einzurichtenden “Energie-Gulags” dazu einsetzen könnte, Batteriezellen zusammenzubauen, dann könnte man damit gerade im Hochlohnland Schweiz die Kosten deutlich drücken…

    Antworten

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