Die Rolle der “Reichen” bei der Inflation

Die FINANCIAL TIMES (FT) kommt mit einem kritischen Blick auf die Rolle der “Reichen” im Umfeld der gestiegenen Inflation. Ich fand es bemerkenswert:

  • “To the extent that the wealthy in the US are not yet cutting back on spending, they may be an important and under-explored factor driving the inflation felt by all.” – bto: Weil die Reichen mehr kaufen, steigt die Inflation. Man könnte es auch umkehren: Reiche Bürger wie auch die Schweizer könnten es sich eher leisten, aber ist das wirklich ein Problem?
  • “The top two-fifths of income distribution in the US accounts for 60 per cent of consumer spending, while the bottom two-fifths accounts for a mere 22 per cent, according to 2020 BLS statistics.” – bto: Ist das überraschend? Ist es ein Problem? Ich denke nicht.
  • Income inequality is not the same as wealth inequality. But the two can go hand in hand. People who make higher incomes tend to receive a greater percentage of compensation in stock. They also have vastly more home equity (which tends to encourage more consumption spending, according to IMF research).” – bto: Das gilt ebenso bei uns. Hinzu kommt, dass hier auch mehr Erbschaften anfallen.
  • “The American Enterprise Institute, a right-leaning think-tank, estimated in February that the wealth effect of both asset gains and cash extraction from the refinancing of property (which hasn’t corrected yet, like stocks) represented $900bn, with a consumption impact that started last year and will continue through 2022.” – bto: Das ist doch nur das neu geschaffene Geld: Chantillon-Effekt.
  • “(…) when the top quintile of Americans as a whole enjoy 80 per cent of the wealth effect from rising stock and home values (the AEI’s estimate), I suspect it starts to have a real impact on inflation, and on the overall structure of our economy, which over the course of the past 30 years of real falling interest rates has become highly financialised.” – bto: Das stimmt, und es lohnt sich zu prüfen, wer die Verantwortung dafür trägt.
  • “Gavekal founder Charles Gave explained the underlying dynamics of all this in a recent piece for clients. ‘If the market rate [of interest] is too low versus the natural rate, then financial engineering pays off . . . borrowing to capture the spread will lead to a rise in the value of those assets which yield more than the market rate, but also to a rise in indebtedness.’” – bto: Deshalb fördert die Geldpolitik Ungleichheit.
  • “The issue is that fewer new assets will be created — why invest in a factory or workforce training when you can buy back stock? One practical result of this unfortunate Wall Street-Main Street arbitrage is lower productivity. Falling productivity and artificially low rates often equal inflationary recovery periods — just as in the 1970s.” – bto: Es ist einfach so, dass das billige Geld den Marktmechanismus kaputt gemacht hat.
  • The only way out is through the pain of higher interest rates. The market cost of capital must be normalised to reduce financialisation, and the unproductive allocation of resources and inequality that comes with it. Unfortunately, the pain of that paradigm shift (like the benefits of the previous one) won’t be shared equally. Rising rates hit the poor hardest, raising the cost of non-expendable items such as food, housing and payment of credit cards and other loans. The rich can keep spending, while others have to make tougher economic choices.” – bto: Und das bedeutet was?
  • “Higher interest rates will eventually bring down artificially inflated asset values. Meanwhile, the Biden White House is doing what it can to buffer inflationary pain for working people. It has been releasing strategic petroleum reserves in a partly successful effort to lower prices at the pump, extending pandemic-era caps on some student loan payments and pushing for antitrust action in areas where corporate concentration (which has grown hand in hand with financialisation) may be responsible for some inflationary pressure.” – bto: Den Zinsanstieg können wir uns nicht wünschen, aber mehr Wettbewerb durchaus. Leider sehe ich das aber nicht.
  • “But more changes are needed. The success of corporate lobbyists in overturning efforts to roll back carried interest loopholes are shameful. Student debt forgiveness — no matter how generous it is — will not change the fact that the cost of four years of private university in the US (an elastic cost that can be bid up indefinitely by the global rich) is nearly double the median family income. Housing markets continue to cry out for major reform. I suspect it will take a younger generation to push through these sorts of systemic changes.” – bto: welche Art von systemischen Veränderungen genau? Ich finde den Artikel inhaltlich schwach, aber er ist ein guter Indikator. Er passt in die Rubrik derjenigen, die immer alle Probleme bei den Reichen sehen.

→ ft.com (Anmeldung erforderlich): „Everyone pays the cost as the rich keep spending“, 29. August 2022

Kommentare (26) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @komol 1. SEPTEMBER 2022, 13:57

    „Alles schwierig einzuschätzen, zumal man den übergreifend weiterhin bestehenden Entschuldungsdruck in der gesamten Wirtschaft nur schwer verorten bzw. dingfest machen kann“.

    Mit anderen Worten: die bestehende, aber auch die zukünftige Situation ist mit einschränkenden wenn-dann-Betrachtungen weder nachzuvollziehen, noch zu prognostizieren. Die konventionellen Methoden von Betrachtungen auf ganzer Strecke. Das ist immer noch die Folge, nicht die Ursache eines Phänomens, das offensichtlich zur Überforderung führt und weitgehend unverstanden ist:

    Komplexitätsentwicklung durch Vernetzung.

    „(…) blindes Rumgrätschen (…)“
    Verhaltensmuster von Überforderten. Auch eine Folge der Ursache.

    Richtig,
    Lösungen können SO nicht herbeigeführt werden:

    „WEDER mit den massiv unterkomplexen ökonomischen Modellen (von Keynes bis was weiß ich), NOCH mit ganzheitlicheren, d.h. von mehr Historik, Kultur usw. bis hin zu von zwar dankenswerterweise wesentlich komplexeren handlungstheoretischen Aspekten gekennzeichneten makrosoziologischen Modellen (Stichwort v.a. netzwerktheoretische Ansätze)“.

    Weil:
    die Leute mit Titel und Nobelpreisen, die die o.g. Modelle entwickeln, sind nicht automatisch befähigt zur Entwicklung von Lenkungsmodellen. Zur Entwicklung DIESER Modelle gehört ein sehr tiefes Verständnis für das strategische Management komplexer Systeme einschließlich einem Mindestmaß an praktischer Anwendung zugehöriger Methoden.

    Insbesondere befähigt weder die Ökonomie, noch die Soziologie zur Entwicklung der erforderlichen Modelle. Diese Wissensgebiete können einen sinnvollen Beitrag leisten, mehr nicht.

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  2. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Endlich eine gute Nachricht !

    Das Problem mit den deutschen Target-Salden ist gelöst !

    Finanzminister Lindner lässt sich die Target-Forderungen von der EZB in bar auszahlen.
    Den LKW mit den frisch gedruckten Scheinen lenkt Kanzler Scholz höchtspersönlich nach Warschau
    und überreicht die Reparationsgelder seinem polnischen Amtskollegen.
    Tief gerührt verspricht dieser, die Scheine gleichmässig auf die Bevölkerung zu verteilen.

    Von seinen Emotionen überwältigt,
    erklärt Herr Kaczinski auf dem Warschauer Heldenplatz
    vor der polnischen Geschichte
    den Eintritt seiner Heimat in das Grüne Reich.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Vater Thiel

      Auch ich bin tief gerührt von dieser genialen und transformativen Idee. (Wir brauchen allerdings einen LKW-Konvoi, auf einen Sattelaufleger passen nur knapp 5 Milliarden EUR in 200-Euro-Scheinen – hat die Bundeswehr noch genügend funktionierende Fahrzeuge?)

      Jeder Grünende muss noch in tausend Jahren mit heiligem Schauer das Wort
      “Ampelregierung” aussprechen und sich erinnern, dass mit ihr das Land, in dem wir leben, letzten Endes doch den Stempel zum Endsieg gesetzt hat.

      https://www.youtube.com/watch?v=A9ihKq34Ozc

      Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Vielen Dank dafür. Mein Gedanke war etwas nüchterner, als ich von den Forderungen hörte: Target-Salden abtreten.

      Nur schade, dass wir das nicht fortsetzen können. Es wird wohl nicht so bleiben, mit dem Export.

      Hat schon jemand eine Idee, womit wir die zukünftig nötigen Lebensmittelimporte bezahlen?

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Felix

        Welche Lebensmittelimporte?

        Nahrhafte und in der Haltung anspruchslose Insekten lassen sich auch in einem energiearmen Europa noch günstig herstellen, der Propagandasender der Bundesregierung berichtet schon länger darüber:

        EU clears way for insects to be sold as food | DW News
        https://www.youtube.com/watch?v=PI_WBrOKchs

        You will eat ze bugs and be happy…

  3. komol
    komol sagte:

    Die Überlegung ist gar nicht ganz so abwegig. Es könnte durchaus sein, dass bei Rezession die Inflation erst einmal gerade nicht gebremst wird, weil man nicht bedenkt, dass vorher eine sehr lange Vermögenspreisinflation stattfand. Geht letztere runter, steigt die CPI-Inflation vllt. gerade weiter – beide Niveaus nähern sich, berücksichtigt man einen längeren Zeitraum nach hinten, wieder an (und so muss es ja auch irgendwann sein).

    Die Frage ist, was die Reichen (und hier geht es nicht nur um die ganz oben, sondern v.a. die vielen, die alle vom langen Gelddrucken stark profitierten) mit den Erlösen, oder besser gesagt Übergewinnen aus mgl. Aktien- (und Edellmetall)verkäufen machen. Da aber vieles in Immobilien steckt, und man die halten wird, dürfte der Effekt vllt. begrenzt bleiben, oder nur zu weitestgehenden Umschichtungen führen. Alles schwierig einzuschätzen, zumal man den übergreifend weiterhin bestehenden Entschuldungsdruck in der gesamten Wirtschaft nur schwer verorten bzw. dingfest machen kann.

    Nur eines geht eben nicht oder ist zumindest eben nicht viel mehr als blindes Rumgrätschen: Zu denken, dass Rezessionserzeugung pauschal zu Inflationsmilderung führt. Weder mit den massiv unterkomplexen ökonomischen Modellen (von Keynes bis was weiß ich), noch mit ganzheitlicheren, d.h. von mehr Historik, Kultur usw. bis hin zu von zwar dankenswerterweise wesentlich komplexeren handlungstheoretischen Aspekten gekennzeichneten makrosoziologischen Modellen (Stichwort v.a. netzwerktheoretische Ansätze).

    Antworten
  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Stimmt, der Artikel ist inhaltlich schwach.

    Aber auch bestimmte kommentierende Aussagen sind inhaltlich schwach.

    Diese u. a.:

    >bto: Es ist einfach so, dass das billige Geld den Marktmechanismus kaputt gemacht hat.<

    Das „billige Geld“ – ob mit oder ohne Beteiligung der Notenbanken – haben den Marktmechanismus nicht kaputt gemacht.

    Auch die ASSET-Preise ergeben sich aus Angebot und Nachfrage, also in Einklang mit dem Marktmechanismus.

    Richtig ist allerdings, dass bei sehr niedrigen Erwerbskosten – Kreditkosten unter der Rendite des erworbenen Assets – die NACHFRAGE stärker steigt als das Angebot.
    Das hat aber NICHTS mit dem MECHANISMUS des Markts zu tun.

    Den Marktmechanismus hat etwas ANDERES kaputt gemacht.

    Der Markt PRODUZIERT Insolvenzen.

    Wenn man dies unterbindet, macht man an dieser Stelle den Marktmechanismus kaputt.

    Die ist erfolgt und erfolgt weiterhin.

    Es ist die MEHRHEITLICH gewollte POLITIK, in größerem Umfang KEINE Insolvenzen zuzulassen.

    Es gibt Gründe dafür.

    Man muss sie benennen statt „billiges Geld“ dafür verantwortlich zu machen.

    Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      Die Gründe sind ganz leicht zu benennen: Die Bevölkerung ruhig zu stellen. Allerdings mit massiven mittel/langfristigen Folgekosten. Aber der Krug geht nur solange zum Brunnen, bis er bricht.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Beobachter

        FALSCH.

        Die Gründe richtig zu benennen, heißt:

        Der Bevölkerung – der GEGENWÄRTIGEN – Wohlstandsverluste zu ERSPAREN, die auftreten würden, wenn Arbeitsplätze in großer Zahl verloren gingen.

        Was nicht gesagt wird:

        ZUKÜNFTIGEN Generationen wird es SCHLECHTER gehen, wenn die ANPASSUNGSPROZESSE, die durch Insolvenzen ausgelöst werden, nicht stattfinden.

        Wenn Sie das mit „mittel/langfristigen Folgekosten“ meinen, haben sie recht, gemessen am Wohlstandspotential, das eine Gesellschaft hat.

        Auch das ist etwas anderes als die Bevölkerung ruhigzustellen.

        Das ist:

        Die allgemeine IGNORANZ nicht anzutasten und sie „ruhig bleiben zu lassen“.

        Das ist wichtig in WOHLHABENDEN Gesellschaften, in denen es für viele viel zu verlieren gibt.

        In ARMEN Gesellschaften ist es dagegen angebracht, schöpferische UNRUHE ihren Lauf zu lassen.

        Denn sie kann Wohlstand schaffen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Beobachter

        Ich BESCHREIBE die Situation, so wie sie sich mir DARSTELLT.

        Was ich glaube, hat DAMIT nichts zu tun.

        Natürlich wünsche ich mir, dass dieses Land aus seiner
        Selbstgefälligkeit rauskommt und zu schöpferischer Unruhe findet.

        Leider habe ich keine Hoffnung, dass dies erfolgt.

        Vielmehr BEFÜRCHTE ich, dass es zu ZERSTÖRERISCHER Unruhe kommt im Herbst/Winter.

  5. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “the Biden White House is doing what it can to buffer inflationary pain for working people.”

    Was tut das Biden White House:
    – behindert den Ausbau der Erdölpipelines
    – behindert den Ausbau der Förderung von Erdgas und Erdöl
    – lässt Millionen Migranten ins Land
    – beschließt Sanktionen gegen Russland
    – hat ein Problem mit dem Justizministerium und den nachgeordneten Behörden / instrumentalisiert sie politisch.
    – fördert den New Green Deal

    Was benötigen working people:
    – günstige Energie- und Rohstoffpreise
    – sichere Arbeitsplätze
    – leistbare Wohnungen / Häuser

    Biden White House und working people sind ein nicht überbrückbarer Widerspruch.

    Antworten
  6. Andrea Saalburg
    Andrea Saalburg sagte:

    Da stellt sich für mich wieder die Frage: Wer ist REICH? Definition?

    Vor rd. einem Jahr schrieb ich dazu an anderer Stelle:
    Für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ist reich „wer über mehr als das Dreifache des Medians der Nettoäquivalenzeinkommen der Gesamtbevölkerung verfügt“. Das wären zur Zeit ca. 5.650 € netto Monatseinkommen.
    Finanzminister Scholz (damals noch), mit einem Monatseinkommen über 15.000 €, bezeichnete sich in einem ARD-Interview selbst als „noch nicht reich“.

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ A. Saalburg

      >> “Da stellt sich für mich wieder die Frage: Wer ist REICH? Definition?”

      REICH ist ein Attributiv zu einer Bestandsgrösse, hier zu Reichtum. Es kann nicht verwendet werden im Zusammenhang mit einer Flussgrösse, nämlich Einkommen.

      Die Einkommenshöhe sagt nichts aus über den Besitz (den Reichtum), denn wenn die Ausgaben das Einkommen aufzehren, bleibt nichts, um reich zu werden. Dass damit ein höherer Lebensstandard finanziert werden könnte, besagt nichts, denn das könnte ebensogut auf Pump geschehen.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Bauer

        Besonders clevere -hm, wie sagt man heute- Schmarotzende, oder vielleicht Schmarotzer*innen, lassen sich möglichst üppige Pensionsanwartschaften zusichern, die werden gerne sowohl bei der Einkommens- wie auch bei der Vermögensbetrachtung vergessen, weil sie ja geldwerte Anrechte auf zukünftiges Einkommen sind.

        Wie sieht wohl die Einkommensentwicklung im Rentenalter bei einem Ehepaar aus, wo die Ehefrau seit 2014 Landesministerin ist und der Ehemann über 10 Jahre lang Bundestagsabgeordneter, dann später Landes- und Bundesminister und Ministerpräsident war und heute Bundeskanzler ist?

        Der Auszahler der Pension darf halt nur auf keinen Fall vor dem eigenen Ableben pleite gehen, sonst ist der ganze schöne “Reichtum” weg…

    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Andrea Saalburg

      “Für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ist reich „wer über mehr als das Dreifache des Medians der Nettoäquivalenzeinkommen der Gesamtbevölkerung verfügt“”

      Das Dreifache des Medians der Nettoäquivalenzeinkommen als reich zu bezeichnen, ist ziemlich hoffnungslos, kann man aber nicht anders erwarten.

      Der Konsum der “Reichen” dürfte sehr konstant sein.

      Antworten
  7. Felix
    Felix sagte:

    Das ist schon der Wahlkampf. Die Wallstreet unterstützt Biden und will Trump oder ähnliche Politiker vermeiden. Wenn Sie dazu ein paar sozialistische Andeutungen machen muss, um die Demokraten zu stärken, tut sie das eben.

    Wirklich ernst gemeint ist das alles nicht, aber es kann leicht aus dem Ruder laufen. Die ganzen Wallstreet – Typen sind historisch selten gebildet und ahnen nicht, wie schnell Sie selbst in der Umerziehung landen können.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Felix

      Hm, das überzeugt mich auch nicht. Wenn es US-Wahlkampf sein soll, wieso steht es dann in der Londoner Financial Times und nicht wenigstens im “Wall Street Journal”?

      Von denen, die das beeindrucken könnte, liest aber niemand irgendwelche Finanzzeitungen, die sind eher bei Twitter oder Tiktok und verstehen längere Texte sowieso nicht mehr.

      Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        Man tut, was man kann, Und die FT liest jeder als erstes, der überhaupt etwas in der Richtung ansieht. Es genügt ja auch, die FT zitieren zu können. Lesen und Verstehen ist out.

  8. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Das ganze lässt mich ratlos zurück. Was soll das werden, ein Plädoyer für Rationierung und Ausgabe von Waren auf Bezugsschein ausgerechnet in der Financial Times??

    Das gab es in UK zuletzt im 2. Weltkrieg, vielleicht spekulieren die Bänker in der City of London auf ein Wiederaufleben der exklusiven Restaurantgastronomie von damals, um die Rationierung zu umgehen und nur den Pöbel darben zu lassen?

    “Meals eaten away from home, whether in expensive West End restaurants or industrial canteens, were ‘off ration’ and a popular alternative with Londoners who could afford them. The conspicuous ability of the rich to enjoy almost pre-war levels of gastronomy at top hotels led to such resentment from Londoners at large that the government prevented restaurants charging more than 5/- a meal from 1942. This curbed the most ostentatious examples, though it did not completely solve the problem. Other restaurants fell more within the average Londoner’s experience, especially the country-wide chain of Lyons’ tea shops and Corner Houses. Reliable and reasonably priced, they provided a respectable meeting place for all and were popular right across the social spectrum.”

    https://archives.history.ac.uk/history-in-focus/War/londonRation.html

    (“5/-” ist die Schreibweise für 5 Shilling im alten britischen nicht-dezimalen Währungssystem von vor 1971 – und 5 Shilling sind 0,25 Pfund Sterling, zu Zeiten des Goldstandards waren das noch ungefähr 2 Gramm reines Gold – Materialwert heute ungefähr 100 Euro. Dafür könnte man immer noch ein sehr schönes Mittagessen genießen, allerdings kaum eines, das noch modernen Bänkerstandards genügt, wenn die Getränke da schon in der Budgetbegrenzung inkludiert sind…)

    Antworten
      • Tom96
        Tom96 sagte:

        So sieht die Göttin Europa aus der Sicht der Ordensbrüder und vom Papst abgesegnet aus
        https://www.kunstbeziehung.de/img/w/5a8db90927798/10_Decke_West_2_Der_europ%C3%A4ische_Parnass.jpg_
        Spitzbrüstige mit Krone in der rechten Hand und Gelehrtenstab in der linken Hand auf eine Weltkugel mit der Inschrift dieser Sekte zeigend und rosa Federboa auf dem Kopf.
        Von den Grünninen keine Rede, die sind nur Kanonenfutter.
        Die richtigen Reichen lassen sich im Klosterkräutergarten von den Nonnen hinten und vorne, oben und unten verwöhnen.
        Der akademische Nachwuchs hatte “als Zentrum der Geselligkeit die als “Fress-, Sauf-Unzucht- und Luderhäuser” verrufenen Badstuben. Überlicherweise saßen dort Frauen und Männer nackt im gleichen Holzbottich. Studenten durften, so ist für 1610 belegt, Badstuben (Balneum laustri und Balneum hostitale) verkehren.”
        (Bautafel Georgianum Ingolstadt 2022 auf der Straße)
        Für ein paar Groschen gab es genug Schönheiten unter der Bevölkerungen und Scouts hatten die garantiert ebenfalls ungefähr so wie Instagram heute.

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