Die Notenbanken ver­tiefen soziale Konflikte

In der vergangenen Woche hatte ich auf Twitter mal wieder ein Erlebnis. Ursache war mein Kommentar zu einem Tweet einer Doktoratsstudentin, die vorrechnete, dass man, selbst wenn man im Jahr 70.000 vor Christus angefangen hätte, 10.000 Euro täglich zu sparen, heute noch nicht so reich wäre, wie Elon Musk. Forderung: Tax the Rich.

Man kann zur Bewertung von Tesla und damit des Reichtums von Musk geteilter Ansicht sein, aber eines muss man ihm lassen: Er hat es aus eigener Kraft so weit gebracht. Was dann auch kritisiert wurde auf Twitter, hätte er doch Startkapital von zu Hause gehabt und die Unternehmung direkt und indirekt viele Subventionen bekommen. Aus Startkapital mass man aber erstmal was machen und zudem schuf Musk ein Produkt, was politisch erwünscht ist. Sehe also nichts Illegitimes.

Außerdem noch erwähnenswert: Die Liste der reichsten Menschen der Welt wird von solchen Selfmade-Milliardären angeführt.

Nun kann man natürlich sagen, die sollen was abgeben. Und das werden sie auch müssen, sobald sie ihre Unternehmensanteile verkaufen oder vererben. Es ist also nur eine Frage der Zeit.

Das Ganze ist letztlich nur eine Scheindiskussion. Im Kern geht es um stark steigende Vermögenspreise. Und dahinter steht nicht “das System” oder “der Kapitalismus”, sondern eine staatliche Institution: die westlichen Notenbanken. Und dies seit Jahrzehnten, nicht erst jetzt, wo auch EZB-Direktorin Isabel Schnabel einräumt, dass Geld for free zu Verzerrungen führt. Schon Piketty hat nicht verstanden, dass der gesamte Anstieg der Vermögen seit Mitte der 1980er-Jahre nur den gestiegenen Leverage im System bei zugleich immer geringeren Finanzierungskosten widerspiegelt.

Seit Corona wird das noch schlimmer. Das unterstreichen die Daten des neuesten World Inequality Reports. Die FINANCIAL TIMES (FT) kommentiert ihn:

  • “(…) global inequality (between countries) was pretty constant in 2020 compared to the year before — but that stalled a trend of falling inequality since the early 2000s.” – bto: vor allem auch, weil der Westen – namentlich Europa! – auf De-Globalisierung gesetzt hat. 
  • “Second, global inequality of individual wealth took a jump last year, when the share of global wealth owned by the world’s billionaires increased by half (from 2.2 to 3.3 per cent) and that of the top 0.01 per cent wealthiest individuals increased by about a percentage point (from 10.3 to 11.1 per cent). At the same time, the wealth of the broader top 1 per cent group remained stable, both in the US and Europe, so the winners of greater wealth inequality were extremely concentrated at the very top.” – bto: Da beginnen bereits die Schwächen der Berichterstattung in Deutschland. Nicht “die Reichen” wurden reicher, sondern eine sehr kleine Gruppe der 0,01 Prozent. Davon haben wir in Deutschland wenige zu bieten, was eine schlechte und keine gute Nachricht ist.
  • “Third, Europe is the most egalitarian continent, whether measured by income inequality, wealth inequality, or inequality of individual carbon emissions, the WID’s data on which are fascinating and important. (They show that middle-income people in rich countries emit less than the top 10 per cent in some poorer regions.)” – bto: Auch das ist eine Nachricht, die man bei uns nur selten so hört.
  • “What makes Europe more egalitarian than the US? Many think it is because European governments tax and redistribute more than Washington and the US states. But (…) It is not redistribution that makes Europe the most egalitarian continent in the world, but ‘predistribution’ — ie, its more equal distribution of rewards in the market itself, before governments transfer any money from higher to lower earners.” bto: Hier könnte es in der Tat sein, dass es anders ist, sind doch die Vor-Umverteilungseinkommen in der Tat nach den Hartz-IV-Reformen auseinandergegangen. Das zeigen auch die Daten der Studie, die ich mir angesehen habe.
  • This is not immediately obvious by simply looking at pre- and post-tax incomes. Instead, Blanchet, Chancel and Gethin used a more sophisticated methodology called distributional national accounts. As the name suggests, it uses national income accounting concepts to allocate everything produced in the economy in a year — including that which does not feature on anyone’s payslip, such as undistributed profits in corporations — to some beneficiary.  Do this, and two things become clear.” – bto: also ein anderer Ansatz.
  • The pre-tax income distribution in the US is much more skewed than in European countries. That is perhaps not so surprising but the differences are starker than we may have thought. But the US tax system is in fact more progressive than Europe’s: ‘[A]fter accounting for all taxes and transfers, the US appears to redistribute a greater fraction of its national income to the poorest 50% than any European country,’ the paper says. One reason is Europe’s greater use of indirect taxes such as VAT, which are less progressive than direct taxes.” – bto: Das ist ja mal eine interessante Aussage.
  • “(…) what Europe proves is that creating an economy with opportunities for all takes work. Extensive public spending on services, for example, plays an important role even when it does not arithmetically reduce inequality . Conversely, mere redistribution does not make much of a dent to very skewed market opportunities. Prosperity for all requires fixing markets, not just compensating for their results.” – bto: Genau, man muss vor allem die Qualifikation stärken.
  • “Which brings us back to taxation, because public services need to be funded. (…) The Resolution Foundation, in a new report, points out that a £3tn windfall to UK homeowners from house price growth in the past 20 years (one-fifth of the country’s total private wealth) is ‘unequal, unearned and untaxed’, and explores options for taxing it.” – bto: Das wiederum ist die Folge des Leverage-Effekts und man muss die Schulden berücksichtigen, außerdem die Wirkung von Inflation. Aber es zeigt, in welche Richtung sich die Welt bewegt. Gerade auch in Deutschland, denn die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und alle “Hoffnungen” ruhen auf RRG im Jahr 2025.

Die wahre Ursache für die Entwicklung wird nicht erwähnt: Der Vermögenszuwachs der Super-Reichen im letzten Jahr ist nur die Folge von immer mehr Liquidität. Und der Wertzuwachs der Immobilien in der Welt wurde initiiert durch die asymmetrische Politik der letzten 40 Jahre.

FT (Anmeldung erforderlich): “The global state of inequality”, 9. Dezember 2021

Kommentare (51) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Finmex
    Finmex sagte:

    Es ist wie es ist. Ein Gut (Geld), dass in der Menge beliebig ausgeweitet werden kann, dient vor allem denjenigen, die in der Nähe der Quelle sitzen. Natürlich hat Inflation viele verschiedene Faktoren. Der Faktor welcher aber Vermögen (Sachwerte) steigen lässt, ist meiner Meinung nach, die exorbitante Ausweitung der Geldmenge. Die Frage die sich stellt, ob es ein Geldsystem geben könnte, welches eine fixe Geldmenge hat und gleichzeitig ein Wirtschaftssystem am Laufen halten kann? Im Gegensatz zu unserem bestehenden und beliebig steuerbaren (manipulierbaren) Geldsystem, müssten die Wirtschaftsbeteiligten wieder “wirtschaftlich” handeln. D.h. Geld leihen und ausleihen erfordert dann große Verantwortung und bestraft leichtfertiges Handeln. Sparen würde sich wieder lohnen, da bei steigender Produktion die Geldmenge nicht wächst. Man würde sein Geld nicht mehr in Wegwerfprodukte bzw. hochwertige Produkte stecken und lieber darauf sparen, da die Preise mit der Zeit sinken würden. Und nein – wir würden nicht aufhören zu konsumieren. Stichwort Deflation! Man sieht z.B. wie jetzt schon Produkte gekauft werden, die ständig im Preis sinken, da die Menschen sie brauchen – siehe Computer oder Unterhaltungselektronik. Ja – wir würden unser Geld für weniger Dinge ausgeben, die billig und nicht nachhaltig produziert wurden, aber bessere Produkte trotzdem kaufen. Das hätte zudem einen positiven Effekt auf den Ressourcenverbrauch und die Umweltverschmutzung.
    In einer Gesellschaft, in der Geld nicht beliebig erzeugt werden kann, wäre eine ungleiche Verteilung des Geldes nicht mehr möglich, da es sofort negative Auswirkungen an einer anderen Stelle hätte. Das ist jetzt nicht so – Schulden machen auf Kosten unserer Nachkommen wird belohnt, Sparen wird bestraft. Auch wenn es viel Kritik zu einem neuen Geldsystem geben würde – wie “der Staat muss die Hoheit der Geldschöpfung innehaben” oder “wie sollte man auf Katastrophen reagieren, wenn man nicht Geld erzeugen kann” usw.

    Eine Anmerkung noch:
    Die furchtbarsten Kriege des letzten Jahrhunderts, konnten in diesem Ausmaß nur durch Aufhebung des Goldstandards geführt werden.

    Fazit:
    Ich glaube, dass ein ökonomisches und geldpolitisches Umdenken stattfinden muss. Weg vom Fiat-Geldsystem, hin zu einem freien, nicht manipulierbaren und zensurresistenten Geld. Das wäre die unterste Ebene, um eine gerechtere Geldordnung zu schaffen, in der es mehr Chancengleichheit für die wirtschaftlich Beteiligten gibt, als das jetzt der Fall ist.

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    • @foxxly
      @foxxly sagte:

      @ inmex
      ich denke, dass die geldmenge in dem umfange des wachstums mitwachsen muss. dies wäre auch gefahrlos und würde eine inflation nicht erzeugen.
      in den letzten jahrzehnten ist die geldmenge um ein x-faches der guterproduktion gestiegen und sie befindet sich hauptsächlich im finanzbereich und nicht in der realwirtschaft.

      das geld muss da bleiben, wo die lasten zu tragen sind und das ist die realwirtschaft,
      – es sei denn man würde die lasten der steuern und abgaben auf den finanzsektor legen, – das würde langfristig wahrscheinlich auch nicht gehen.

      die geldmenge muss mit den BIP-wachstum gleichziehen, weil das wachstum auf kredit beruht.
      wenn die geldmenge fix bliebe, dann würde es die währung zerreissen und auch die wirtschaft abwürgen.

      bleibt immernoch das grundproblem, dass mit einen kreditgeldsystem, die arbeitsleistung zu einer schuld wird, welche im laufe der zeit stärker steigt, als die wirtschaftsleistung.

      ein teil der lösung wäre, wenn die geldmenge im der höhe des BIP-zuwachses, jährlich pro kopf an die bürger geht.
      und die zinskosten an den staat gehen.
      die lasten verteilung(steuern und abgaben) sind dann neu zu regeln.

      Antworten
      • Finmex
        Finmex sagte:

        @foxxly
        Das ist m.M.n. die alte Theorie, dass nur permanentes Wachstum alles am Laufen hält. Ich sehe das anders. Ständiges Wachstum ist weder nachhaltig, noch führt es zwangsläufig zu Wohlstand. Es geht zu Lasten der Umwelt und muss durch ständige Kreditaufnahme finanziert werden. Das Narrativ des permanenten Wachstums sollte infrage gestellt werden. Erst mit einem soliden Geld kann Wohlstand über Generationen gesichert werden. Kreditwirtschaft ist dennoch möglich – aber wie bereits geschrieben – sehr bedacht.

        Momentan ist es natürlich so, dass der Motor der Wirtschaft der Kredit ist und dass in einem solchen System auch Geld beliebig erzeugt werden muss, ist auch klar.

        Die Frage ist aber, ist es sinnvoll dieses “kranke” Fiat-Geld-System am Leben zu halten, egal was es für uns alle bedeutet?
        Jeder der sich für diese spannenden Fragen interessiert, empfehle ich das Buch: “Der Bitcoin Standard”

    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @foxxly

      Da sind wir endlich mal wieder einer Meinung. Das ganz große Problem ist leider, dass niemand weiß, berechnen oder sonstwie feststellen kann, WIEVIEL Geld in einer wachsenden Wirtschaft erzeugt werden muss. Entweder es ist knapp und würgt die Wirtschaft ab oder es ist üppig vorhanden und führt zu Inflation.

      Und ganz besonders schön wird es durch die internationale Vernetzung. Da kommt plötzlich Geld aus China, Niue 🇳🇺 oder anderen Ländern (von denen man nur bei Wer wird Millionär gehört hat) zu Ihnen und kauft. Siehe @weico 14.12. 11:07

      Verfahrene Kiste. Es ist nur klar, dass niemand mehr am Steuer sitzt, aber viele vorgeben, den Hut aufzuhaben. Stattdessen sollten die besser den Kaffee auf haben und sich mal was überlegen…

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        >Das ganz große Problem ist leider, dass niemand weiß, berechnen oder sonstwie feststellen kann, WIEVIEL Geld in einer wachsenden Wirtschaft erzeugt werden muss. Entweder es ist knapp und würgt die Wirtschaft ab oder es ist üppig vorhanden und führt zu Inflation.>

        Das ganz große Problem ist KEIN Wissensproblem.

        Es besteht vielmehr darin, dass Sie und andere aus dem Nichtwissen einer als perfekt angesehenen Geldmenge für Wachstum – WIEVIEL Wachstum? – ein Problem machen.

        Das Geld bzw. die Geldmenge würgt nichts ab und sie führt auch nicht zu Inflation.

        Es sind die EINSCHÄTZUNGEN und ERWARTUNG von Wirtschaftssubjekten, die sich in der Geldmenge, genauer: dem Kreditvolumen und letztlich in Angebot und Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen manifestieren.

        Einschätzungen und Erwartungen sind NICHT fixiert.

        Das System könnte darauf reagieren.

        Es würde insbesondere mit Insolvenzen und Arbeitslosigkeit darauf reagieren.

        Da dies unterbunden wird durch die Regierungen und Notenbanken, wird der Geldmenge das Problem in die Schuhe geschoben.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Naja, wenn ich Unternehmer bin, Auftrag, Mitarbeiter und Maschine habe, aber wegen Liquiditätsmangels keine Rohstoffe kaufen kann, ist das eine suboptimale Situation für alle: Kunde, Lieferant, Mitarbeiter, Staat (keine Steuern) und mich. Das ist doch doof. Besser wäre, ich hätte die Liquidität als dass ich die Konsequenz = Insolvenz ansteuern muss.

        Das ist keine Theorie, gestern hatten @R Ott und ich unsere diesbezügliche Unternehmererfahrung ausgetauscht. Aber zurück zum Makrolevel.

        El Salvador hat als gesetzliches Zahlungsmittel den US Dollar eingeführt. Nun bestand global aber eine Dollarknappheit, die haben irgendwann schlicht nicht genug USD bekommen. Lösung? Bitcoin eingeführt. Völlig absurde und für die Stabilität brutal gefährliche Lösung.

        Am 14.3.2020 drohte wegen USD-Knappheit das globale Finanzsystem wieder einmal an den Abgrund zu geraten. Grund? Fehlende USD – die Fed hat mit kurzfristigen USD-Fenstern geholfen (15.-19.3. agiert): Brasilien, Mexiko, Südkorea, Singapur, Australien, Schweden, Dänemark, Norwegen, Neuseeland, ECB, BOJ alle auf der Liste.

        Nun kann man sagen, dann haben die halt ein Problem und das System kontrahiert. Aber manche Dinge will man halt besser nicht ausprobieren. Und der 14.3.2020 war nur eins von drei oder vier derartigen Ereignissen seit der Finanzkrise. Und im Hintergrund das große Thema Eurodollar.

        Sie können ja bei Ihrer Meinung bleiben, ich fände es besser, wenn man solche plötzlich drohenden GLOBALEN Schocks vermeiden könnte. Dafür müsste man aber überhaupt ersteinmal Transparenz über die Geldversorgung haben. Womit wir full circle gegangen sind.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        Die Situation ist realistischerweise IMMER und für JEDEN suboptimal.

        Sie ist es mehr oder weniger und manchmal auch auf katastrophale Weise, weil Einschätzungen, Erwartungen und Wünsche der wirtschaftlich HANDELNDEN nicht einander entsprechen.

        So einfach ist das mit Bezug auf IHRE Problemverortung.

        WIE Unternehmer und/oder Konsumenten das ERFAHREN und darauf REAGIEREN, um ihre Einschätzungen, Erwartungen und Wünschen besser gerecht zu werden, ist eine ganz ANDERE Diskussion.

        Bleiben Sie bei Ihrer Problemverortung und verschieben Sie nicht das Thema.

        Es WAR anfangs fehlendes WISSEN darüber, WIEVIEL Geld in einer – unbestimmt! – wachsenden Wirtschaft erzeugt werden muss.

        In Ihrem letzten Post ist es fehlende TRANSPARENZ der GELDVERSORUNG.

        Das ist wieder etwas anderes.

        Wollen Sie mit dieser „Methodik“ wirklich ernsthaft diskutieren?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Wieder im Angriffsmodus? War eigentlich ne ganze Zeit ganz auskömmlich mit Ihnen. Dann eben gern noch einen zurück und ich bin raus.

        a) Man braucht Transparenz (Geldversorgung) BEVOR man entscheiden kann, wie man reagiert (Geldmengensteuerung). Jedenfalls im Unternehmerleben. Erst Schritt 1, dann Schritt 2. Was Sie im Logik-Seminar machen, ist mir egal.

        b) Das Verständnis, dass Inflation/Deflation durch Erwartungen getrieben werden, teile ich NICHT. Hab ich mir lange drüber Gedanken gemacht. Brauchen Sie mit mir nicht zu diskutieren.

        c) Situationen sind NICHT IMMER und für JEDEN suboptimal. Jedenfalls nicht im praktischen Leben. Wie Sie das THEORETISCH definieren, ist mir egal.

        d) Methodik will ich mit Ihnen gar nicht diskutieren. Warum Sie mir das aufdrängen wollen 🤷‍♂️ Theoretische Diskussionen interessieren mich nur, wenn ich Lust habe. Heute nicht. Bringen Gedankengymnastik, aber keine reale Erfahrung. Letztere zählt für mich.

        PS Warum können Sie nicht OHNE Beleidigungen diskutieren???
        (Falls Sie nicht wissen, was ich meine: “Wollen Sie… wirklich ernsthaft diskutieren?”) Lassen Sie’s einfach. Und jetzt trotzdem einen schönen Grantler-Abend.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        >Methodik will ich mit Ihnen gar nicht diskutieren. Warum Sie mir das aufdrängen wollen 🤷‍♂️ Theoretische Diskussionen interessieren mich nur, wenn ich Lust habe. Heute nicht.>

        Verständlich, dass Sie heute keine Lust haben.

        Schließlich will ich Ihnen etwas aufdrängen, was Sie nicht herausgefordert haben mit Ihrer Feststellung.

        Verständlich auch, dass ich im Angriffsmodus bin und Sie beleidigt habe, wenn ich Ihnen vor die Nase halte, welche grandiose Aussage Sie hier getroffen haben.

        Verständlich auch, dass ein Mensch wie Sie immer einen Grund findet, etwas NICHT zu müssen und dadurch zu glauben meint, recht behalten zu haben.

        Machen Sie weiter auf foxxly-Niveau, das ist dem Unternehmerleben gemäß sicher lohnender.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        🥱🥂👍🥱

        PS Ich war auch mit foxxly im Gespräch, als Sie sich ungefragt dazwischengedrängelt haben. 🤦‍♀️

      • @foxxly
        @foxxly sagte:

        @ tischer,
        danke für das kompliment: foxxly-niveau.
        h. tischer, sie können sehr gut die texte hochgradig herumdrehen, nivelieren, verbiegen etc. nehmen sie was sie wollen.

        haben sie hier einen brauchbaren vorschlag oder eine idee gebracht für ein besseres und nachhaltiges geldsystem ? ich denke nein.

        mir ist klar, dass vorschläge immer kontroversen auslöst.
        sinnvoll wäre wenigstens, wenn diese kontroversen positiv/konstruktiv geführt werden, um wirklich weiter/voran zu kommen.
        dass sehe ich bei ihnen auch nicht!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        >sinnvoll wäre wenigstens, wenn diese kontroversen positiv/konstruktiv geführt werden, um wirklich weiter/voran zu kommen.>

        Genau DAS meine ich mit foxxly-Niveau:

        Positiv und konstruktiv ist, wenn wir WIRKLICH weiterkommen wollen, IHRER Meinung nach:

        Ich behaupte mal etwas wild in die Gegend hinein und weil ich es behaupte, ist es positiv/konstruktiv.

        Wenn ich mir das ansehe, wie im vorliegenden Fall der Bestimmung des „großen Problems“, sehe ich, dass noch nicht einmal die Annahmen, auf denen die Behauptung beruht, tragen.

        Für Sie, stellvertretend für manch andere ist dies dann:

        >die texte hochgradig herumdrehen, nivelieren, verbiegen…dass sehe ich bei ihnen auch nicht!>

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Guten Morgen aus dem Wald, hier ist gerade Ruhe. Zeit für einen Gedanken.

        Das Problem der Geldknappheit existiert REAL (Beispiele s.o. El Salvador, FED 14.-19.3.)

        Nun muss man sich überlegen, was der Grund sein könnte und danach, wie man das Problem lösen könnte. Das meint @foxxly und das ist sinnvoll.

        Wenn eine Theorie über die Realität nicht mit der Realität übereinstimmt, muss sie geändert werden. Dafür muss ich die Nichtübereinstimmung aber erst einmal anerkennen (FED druckt VIEL Geld – der USD müsste wegen Überangebots fallen, Realität ist leider anders, oh ????)

        Zum Zweiten kann ich postulieren, dass man die Dinge einfach laufen lassen soll. Real ist das für El Salvador keine Lösung – kein Geld, Wirtschaft und Staat kaputt. Genausowenig für die FED – wenn USD fehlen, erlahmt der Welthandel mit dramatischen Konsequenzen.

        Und kommen Sie mir nicht damit, dass Sie das nie behauptet bzw bestritten hätten.

        Mein Thema ist „wie umgehen mit der globalen Unterversorgung mit USD (real)“?

        Darauf suche ich eine Antwort, (die NICHT heißen kann „Erwartungen beeinflussen“. Das hilft in Akutsituationen nämlich nicht.)

  2. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “Im Kern geht es um stark steigende Vermögenspreise. Und dahinter steht nicht “das System” oder “der Kapitalismus”, sondern eine staatliche Institution: die westlichen Notenbanken.”

    Hinter den stark steigenden Vermögenspreisen stecken mehrere Ursachen, welche nur teilweise als Folge der Notenbankpolitik geboren wurden.

    Die langlaufenden Staatsanleihen bilden das Gerüst für die Swapkurven, und damit für die Bepreisung von Schulden. Sind Schulden niedrig zu verzinsen, weil die Notenbank eben den Markt für Staatsanleihen kontrolliert, so können die Marktteilnehmer entsprechende Risiken eingehen und entsprechende Assets kaufen, dies weltweit. Hierbei spielt der Eurodollarmarkt eine entscheidende Rolle, zumal eine günstige Refinanzierung bisher möglich war, d.h. Investitionen weltweit konnten in USD gegenfinanziert werden. Soweit die Notenbanken untereinander über ihre Swaplinien sicherstellen, dass Zahlungen in USD ausgeführt werden können, führt dies zu einem funktionierenden System, das günstige Refinanzierung kreiert und auf der anderen Seite zu einer Nachfrage nach begrenzten Gütern führt, wie z.B. Immobilien und Aktien.

    Ganz wichtig dabei zu beobachten, dass nur zunächst eine Verteilung nach oben erfolgt. Ändern sich die Swapkurven negativ, d.h. sind Schulden wieder höher zu verzinsen, müssen die Vermögenspreise wieder sinken. Bei geordnetem Ablauf erfolgt eine Anpassung, aber kein Crash.

    Vermeintliche Superreiche oder Entrepreneure spielen m.E. in diesem Zusammenhang keine Rolle.

    Ein weiterer negativer Faktor auf Ebene der Wohnungssuchenden bildet das restriktive Baurecht, die wenige Ausweisung von Bauland und sinnlose Vorschriften und Höhenbeschränkungen. Diese hindern am Erwerb einer Wohnung, behindern massiv den Geschoßwohnungsbau, sowohl auf dem Land als in der Stadt.

    Mein Fazit: Die künstliche Baulandverknappung sorgt für unnatürlich steigende Wohnungspreise. Daran trifft die Notenbanken keine Schuld. Es trifft aber die Bevölkerung direkt, die Bauland sucht, aber auf ein geringes / wenig Angebot trifft. Dies eine Umverteilung von unten nach oben durch Zentralbanken zu nennen, ist m.E. ideologisch eingefärbt.

    Kritik an den Zentralbanken verkauft sich eben gut, ist aber nicht immer zielführend.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Gnomae

      “Kritik an den Zentralbanken verkauft sich eben gut”

      Nö, das ist so ein dröges Thema, dass es nur für ein sehr kleines (aber zahlungskräftiges…) Publikum interessant ist. Der Mainstream kommt erst dazu, wenn die Inflation durch die Decke geht oder es irgendwo eine ausgewachsene Finanzkrise gibt.

      Auch die sonst allgegenwärtigen linksradikalen Aktivist*innen rennen schreiend weg, wenn irgendemand “Zentralbankbilanz” oder “Zinsstrukturkurve” sagt und fordern lieber irgendwelche Änderungen bei der Besteuerung von Menstruationsprodukten, das liegt viel eher in ihrem Lebens- und Erfahrungsraum und lässt sich auch ganz praktisch “begreifen”.

      “Mein Fazit: Die künstliche Baulandverknappung sorgt für unnatürlich steigende Wohnungspreise.”

      Wie kommt es eigentlich, dass seit ungefähr 2015 die *Nachfrage* nach Wohnraum in Deutschland plötzlich deutlich gewachsen ist? War da vielleicht irgendwas? ;)

      #wirhabenplatz #wirschaffendas

      Antworten
  3. Heppi
    Heppi sagte:

    Mit welchem Zinssatz hat man den diese Rechnung aufgestellt?
    Das kann doch gar nicht stimmen.
    Wenn man 5 % annimmt, was sicherlich eher zurückhaltend ist, dann muss doch im Zeitraum von 70.000 vor Christus bis heute und 10.000,- EUR täglicher Sparleitung so ein Riesenvermögen rauskommen, dass es selbst in Exponentialschreibweise nicht mehr darstellbar ist.
    Selbst 10.000 EUR Einmalzahlungen dürften bei dieser Zeitdauer noch einen deutlich höheren Wert abliefern als Musks Vermögen.
    LG Heppi

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @Heppi

      70.000BC gab‘s noch keine Banken, also auch keine Zinsen, 2021AD keine Zinsen mehr. Näherungsweise rechnen wir dann gern ohne Zins – das passt auch besser zur Anlagementalität der Deutschen als zur Marktrealität à la Musk.

      Außerdem ist die Rechnung dann ganz einfach: Billion durch 10.000 ergibt die Anzahl der Tage, durch 365,25 näherungsweise die Anzahl der Jahre. Dann nur noch AD und BC beachten, oder auch nicht, und voilà – die Headline ist produziert. 😉👏😉

      Antworten
      • Heppi
        Heppi sagte:

        Ok, der Begriff Zins war schlecht gewählt, ich hätte Rendite wählen sollen. In irgendeiner Form wird es doch auch in sehr frühen Zeiten Handel gegeben haben ( 3 Faustkeile gegen 5 Hirschkeulen o.ä.). Damit hätte man dann auch eine Rendite.
        Das ganze wäre schwer messbar, weil man eben keine geeignete Währung als Tauschmittel genutzt hat. Aber 0 % zu unterstellen halte ich für falsch.
        LG Heppi

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Heppi

      “Mit welchem Zinssatz hat man den diese Rechnung aufgestellt? Das kann doch gar nicht stimmen.”

      Doch, mit 0% Zinssatz (!!) stimmt es ungefähr:

      365 x 10k EUR = 3.65m EUR
      3.65m EUR x 72000 = 262,8 mrd EUR

      Kommt schon näherungsweise hin, aber das ganze Szenario ist sowieso absurd. Nicht nur wegen der Nullzins-Annahme über die gesamte Geschichte der Menschheit hinweg, sondern auch, weil während ungefähr der ersten 50000 Jahre der “Ansparphase” eine Aktivität wie “Sparen” auch im weitesten Sinne gar nicht möglich war.

      Die ältesten archäologischen Funde von Tongefäßen, die man bräuchte, um haltbar gemachte Lebensmittel vernünftig aufzubewahren, sind 20000 Jahre alt. Sparen mit “Geld” ging erst noch viel später, weil man zur Herstellung von Münzen als Währung dazu in der Lage sein musste, Metall zu verarbeiten. Also allerfrühestens, wenn man großzügig sein will, ab der frühen Bronzezeit.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Stoertebekker

      “Näherungsweise rechnen wir dann gern ohne Zins – das passt auch besser zur Anlagementalität der Deutschen als zur Marktrealität à la Musk.”

      War vermutlich keine Ökonomie-Doktorandin, die das ausgerechnet hat. Wobei, heutzutage würde mich das auch nicht mehr wundern.

      Ich hab ja ganz lebenspraktisch vorgeschlagen, dass die tolle Doktorandin lieber Elon Musk heiraten sollte als zu fordern, ihn höher zu besteuern. Wie reich er ist, hat sie ja immerhin erfolgreich recherchieren können. Ich bin überzeugt davon, dass das für sie die aussichtsreichere Strategie ist, sofern sie halbwegs ansehnlich ist – aber angeblich ist das ja schon wieder “sexistisch”… ;)

      Antworten
  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Im Kern geht es um stark steigende Vermögenspreise. Und dahinter steht nicht “das System” oder “der Kapitalismus”, sondern eine staatliche Institution: die westlichen Notenbanken.>

    Das kann man so nicht sagen, denn es ist eine verkürzende und damit Irrtum schürende Ursachenzuordnung.

    Die westlichen Notenbanken sind integrierter Teil des Systems „Kapitalismus“, von mir aus auch „Spätkapitalismus“ (mit hohem Staatsanteil).

    Die westlichen Notenbanken agieren nicht so wie sie es tun, um – Ziel – für steigende Vermögenspreise zu sorgen.

    Sie agieren so, weil die STABILISIERUNG des Systems es erfordert – mit FOLGEN für die Vermögenspreise.

    Vergegenwärtigt man sich dies, fängt die Ursachenzuordnung an zu wackeln.

    Den Notenbanken ist die VERANTWORTUNG für steigende Vermögenspreise zuzurechnen, die URSACHE dafür, dass sie derart Verantwortung übernehmen, liegt im System.

    Wer anderer Meinung ist, solle doch bitte einmal erklären, was erfolgen würde, wenn die Notenbanken so agieren würden, dass es NICHT zu steigenden Vermögenpreisen kommt.

    Ich behaupte, dass es dann nicht nur zu stark fallenden Vermögenspreisen, sondern auch zu stark fallenden und in der Summe ungenügenden Einkommen käme.

    Dies immer mit Blick auf das gegenwärtige System.

    Man kann es natürlich so ändern, etwa durch Änderung der der Grundlagen der Energieversorgung, zumindest alle Vermögenspreise nicht mehr stark steigen – mit welchen sonstigen Folgen auch immer.

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Dietmar Tischer

      Bis zum Virus und seinen Varianten war Ihre Argumentation alternativloser Konsens.

      Seit dem Virus und seinen Varianten wirkt der Abbruch aller Umsätze wie Napalm auf die Vermögenspreise aller europäischen Innenstädte, der Beschäftigung und den Immobilien der Beschäftigten + den Perspektiven aller privaten Marktteilnehmer.

      Das Aussetzen kaufmännischer Grundsätze verschiebt das Problem von Masseninsolvenzen mit Vermögenspreisdeflation weniger weit in die Zukunft, wie man sich Zeit durch Geldpolitik erkauft hatte – die Verschuldung wächst proportional während der Pandemie der Umsatzeinbrüche.

      Wenn man der Gesundheit zuliebe solche Massnahmen vollstreckt, hätte man die Schere der Vermögenspreise gar nicht so weit aufspreizen lassen müssen – sozialer Friede gehört offenbar nicht mehr zum Interesse der Systemarchitekten.

      Vorweg, Überlebensraten von über 99% bis zum 70sten Lebensjahr und 94.5% Ü70 rechtfertigten noch nie solche Massnahmen im Vergleich zu vorangegangenen Volkskrankheiten.

      Das System kann so nicht überleben.

      Antworten
      • Johann Schwarting
        Johann Schwarting sagte:

        @Alexander

        “Das System kann so nicht überleben.” Nein – es lebt, und es wird keinen Crash geben!

        Es geht heutzutage grundsätzlich darum, Relationen in Strukturen zu betrachten und zu denken. Zu unterscheiden sind ‘Relation an sich’, oder ob ‘in der Relation’ gedacht wird. Hans-Peter Dürr: “Es gibt nur die Verbindungen zwischen den Dingen und nicht, wie man vorher geglaubt hatte, es gibt erstmal die Dinge, die Frage, was ist, was existiert und wo fängt man an. Und dann muss man noch hinzufügen, wie sind die in Beziehungen zueinander. Und jetzt sieht man, es gibt nur die Beziehung.”

        Ich denke, dass Paul C. Martins ‘geniale Gedanken’, an die @Silke am 16.06.2018 um 04:27 erinnert, nur im Rahmen einer Erweiterung zu einer funktionalen, relationaler und prozesshaften Betrachtungsweise diskutiert werden können.

        https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=512227

        @ Ashitakas direkte Antwort auf meinen damaligen Beitrag:

        “Aufwärtspotentiale entfalten sich gegen jede Erwartung in Abwärtspotentialen, die – warum hat sich der Blick nur verschlossen – durch den Entsprechungszwang aus den längsten Aufwärtspotentialen gefesselt werden. Und umgekehrt genauso. Das fraktale Entsprechungswesen allen Geschehens, der Grund, weshalb das, was morgen passiert, scheinbar ungewiss ist.”

        Der Gewinn ist das Gegenteil des Verlustes und nicht das Gegenteil der Finanzierungen. Das Vermögen wird über die Zeit von den Finanzierungen zwecks Erzeugung von Potenzialen geschaffen. Das Vermögen wächst nur so lange aus den Finanzierungen, wie diese refinanziert werden können. Da sich nichts, aus sich selbst heraus ohne Zusatzpotenzial erhalten wird und bleiben kann, ist alles in Veränderung, Wachsen, Auflösung und Schwingung begriffen. Einen universellen Überschuss gibt es nicht, deshalb gilt in der Gegenwart: Alle zu wachsendem Überfluss führenden Schwingungen entsprechen über die Zeit den Schwingungen der abnehmenden Verluste – und umgekehrt.

        “Siehe, das Oberste kommt vom Untersten, und das Unterste vom Obersten; ein Werk der Wunder von einem Einzigen.”

        Die Autoren Kolmogorow, Arnold, Moser zeigen in Verbindung mit C. L. Siegel und T. Landscheidt in ihrer – im Internet direkt aufrufbaren Abhandlung – ‘Gesetz und Ordnung im Universum: die KAM-Theorie’, dass dynamische Systeme entgegen aller Erwartungen eine sehr hohe Stabilität besitzen. B. Barbara Burke Hubbard und John Hubbard sagen im vorletzten Abschnitt ihres langen Beitrages:

        “Im Kampf zwischen Ordnung und Unordnung ist die Ordnung stärker, als man gedacht hatte. Es muß nicht einmal immer ein Gesetz existieren, das Ordnung erzwingt; unter bestimmten Bedingungen ist Stabilität intrinsische Eigenschaft eines Systems.”

        Die bekannte Stimme sagt:

        “Weil es kein Chaos gibt, dass sich nicht in einer anschließenden Harmonie entfaltet. Und umgekehrt genauso. Chaos ist nichts weiter als die Gefangenschaft von positiven Potentialen in den die exponentiellen Entsprechungen einfordernden, längerfristigen negativen Potentialräumen (Schwingungen) die sich noch nicht ins positive umschlagen können. Und umgekehrt genauso.”

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Johann Schwarting

        Das Potential der Opfer von Omaha beach reicht bis zur Stationierung von US Truppen auf den japanischen Inseln gegen Rechnung an Tokio. Allein die Opfer von Omaha beach interessiert das nicht.

        An dem Potential nach einem Deflationssturm zweifele ich nicht im geringsten, nicht zu den Opfern zu zählen ist jedoch nicht garantiert – weshalb Ashitaka auch erstmal Fersengeld gibt, Migration.

        Wird Rechtssicherheit nicht umgehend wieder hergestellt und die Aktuere der Massnahmen gegen Grundrechte nicht adäquat unter Verschluß gebracht – gibt es nach dem Sturm auf absehbare Zeit kein Potential, weil niemand mehr Finanzierungsrisiken eingehen kann – ohne Schutz vor neuen Übergriffen.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Johann Schwarting
        / Beträge /, die negative zu positive Strecken, Flüssen, Buchungen umdeuten, gibt es nur in der Gesetzmäßigkeit der Mathematik nicht in der Natur!
        Das ist in der Wirklichkeit längst transponiert, und diese wird die Gläubigen belehren sowie berühren.
        Mehr ist zu diesen Geldillusionsdistanzspreitzungen nicht zu erläutern, auch wenn die Worte dies vorgaukeln wollen.
        Genauso, wie der Klang von Musik weder ohne Soft- noch Hardware schwingt – Stille, ewiglich.

      • jobi
        jobi sagte:

        @Johann Schwarting

        In kosmischen Kategorien und Zeiträumen gedacht mögen Sie Recht haben.

        Mich haben in diesem Zusammenhang immer die Interpretationen des sectio aurea fasziniert:
        http://www.sectioaurea.at/

        Nur – welche praktische Bedeutung hat das für uns im Hier und Jetzt angesichts menschgemachter Apokalypsen von Babel bis Hiroshima ?

        Ich halte die Befürchtung für nicht unbegründet, dass die Welt nach exzessivem Harmonisierungsstreben reif ist für die nächste Resonanzkatastrophe.

      • Johann Schwarting
        Johann Schwarting sagte:

        @ jobi

        “Mich haben in diesem Zusammenhang immer die Interpretationen des ‘sectio aurea’ fasziniert: …”

        Schön, dass auch Sie Beatrice Lukas Gedanken teilen. Alle paar Jahrhunderte kommt jemand wie Beatrice Lukas daher, und verfasst einen öffentlich zugänglichen Text, der das Prinzip der Schwingung, der Zeit, aus reiner Freude am Sinnieren vollständig beschreibt.

        Was also tun mit diesem Szepter?

        https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=460859

      • Johann Schwarting
        Johann Schwarting sagte:

        @ jobi

        Genauso “Ich halte die Befürchtung für nicht unbegründet, dass die Welt nach exzessivem Harmonisierungsstreben reif ist für die nächste Resonanzkatastrophe.” ist es!

        Im Gegensatz zu den vorherrschenden ökonomischen Lehren, wissen wir, dass das bestehende Finanzsystem ein permanenter Schieberamsch (alias Schuldenumbuchungen) und eine Wechsel- und Scheckreiterei ist.

        Ich möchte jene Leser, die an debitistischen Deutungen aus der Sicht des Jahres 2005 im Zusammenhang mit diesen Sätzen:

        “Im Kern geht es um stark steigende Vermögenspreise. Und dahinter steht nicht ‘das System’ oder ‘der Kapitalismus’, sondern eine staatliche Institution: die westlichen Notenbanken. Und dies seit Jahrzehnten, nicht erst jetzt, wo auch EZB-Direktorin Isabel Schnabel einräumt, dass Geld ‘for free’ zu Verzerrungen führt. Schon Piketty hat nicht verstanden, dass der gesamte Anstieg der Vermögen seit Mitte der 1980er-Jahre nur den gestiegenen Leverage im System bei zugleich immer geringeren Finanzierungskosten widerspiegelt.”

        interessiert sind, auf 2 Links hinweisen:

        ‘Re: Zusammenspiel von Vermögenspreisen und Geldpolitik’ verfasst von dottore, 11.10.2005, 10:53

        “Nur: Die ZBs können gegen das ‘Vermögen als solches’ nichts ausrichten. Dieses definiert sich als ertragsbringend bzw. (falls nicht selbst, dann als like kind, d.h. auch z.B. nicht genutztes, also nicht ertragsbringendes Land wird mit ‘Erwartungswerten’ ausgepreist).” … “Eine Asset-Preis-Bubble könnte die ZB nur verhindern (so sie das als Zielvorgabe hätte), wenn sie ihren Satz stets in Höhe der Asset-Returns hielte. Damit würde sie diese Returns letztlich immer sofort besteuern, sobald sich diese steigern, z.B. durch Meliorationen, Produktivitätszuwächse (= Kosten < Erlöse), usw."

        'Re: Zusammenspiel von Vermögenspreisen und Geldpolitik' verfasst von dottore, 11.10.2005, 17:56

        "Die ZBs sind also – was auch das Hegemann-Paper klar herausarbeitet – betreffend ihren 'Auftrag' zahnlose Papiertiger. Sie setzen an der relativ größten Polypol-Struktur an (Konsumenten-'Märkte') statt dort, wo sie ansetzen müssten: Bei der relativ stärksten Monopol-Struktur. Dass dies wieder auf den 'Staat' hinausliefe ist klar, aber sie sind nun mal vom Staat so konstruiert bzw. gesetzlich angelegt."

        https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/search.php?search=Verm%C3%B6genspreise&ao=and&u_name=dottore

  5. weico
    weico sagte:

    bto:”Das Ganze ist letztlich nur eine Scheindiskussion. Im Kern geht es um stark steigende Vermögenspreise. Und dahinter steht nicht “das System” oder “der Kapitalismus”, sondern eine staatliche Institution: die westlichen Notenbanken.”

    Ich denke, Prof. Holtfrerich sieht die Ursache ein wenig realistischer :

    Holtfrerich: Die Ursachen der weltweit niedrigen Zinssätze liegen woanders: In prosperierenden Schwellenländern, wie China, Brasilien, Indien und auch Russland, hat sich eine wohlhabende Mittelschicht gebildet, die große Teile ihres Einkommens für ihre Altersvorsorge spart. Dieses Geld strömt anlagesuchend auf die internationalen Kapitalmärkte. Nur ist dort die Nachfrage nach Kapital seitens der Unternehmen schwächer als je.

    ZEIT ONLINE: Warum?

    Holtfrerich: Die großen Digitalkonzerne brauchen kaum noch Kapital. Sie finanzieren sich selbst. Mit ihren riesigen Liquiditätsreserven werden sie selbst zu Anlegern. So trifft ein gestiegenes Kapitalangebot auf eine schwache Kapitalnachfrage. Die öffentlichen Hände in Deutschland und in der EU weigern sich, die Lücke durch mehr Staatsverschuldung zu kompensieren, und klammern sich an Schuldenbremsen. Das stark gestiegene Kapitalangebot bei nur noch schwach steigender Kapitalnachfrage hat dazu führt, dass die Zinsen in den vergangenen Jahrzehnten stetig gesunken sind. Die EZB und andere Zentralbanken haben damit nur wenig zu tun. Im Übrigen: Das weltweite Geldvermögen ist stets genauso hoch wie die weltweite Summe aller Schulden. Das sind die zwei Seiten derselben Medaille. Staatliche Schuldenbremsen ohne Berücksichtigung des Verschuldungsverhaltens privater Akteure sind deshalb auch Beschränkungen der Geldvermögensbildung. Damit schützen sie nicht den Wohlstand zukünftiger Generationen, sondern belasten ihn.

    https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-06/carl-ludwig-holtfrerich-inflation-corona-krise-schulden-deutsche

    Antworten
      • weico
        weico sagte:

        “…die den Film Germanomics sehr gut ergänzt.”

        Meine Kritik am Film:

        Der Film vermischt leider bzw. zeigt (ungewollt) die Begriffe ….Soziale Marktwirtschaft und soziale Marktwirtschaft ..,was man… wenn man sich in diesem Thema auskennt… gut an den Interview-Partnern erkennen kann.
        Jeder der interviewten Personen “sieht” etwas “anderes” in dem Begriff “Soziale Marktwirtschaft”.

        Die wenigsten der Interview-Partner haben wohl Ludwig Erhard’s Buch.. “Wohlstand für Alle”…auch wirklich gelesen, geschweige kennen die Ursprünge dieser Marktwirtschaft (Eucken usw.)

        Der Ausdruck “Soziale Marktwirtschaft”, ist heute zur reinen “Phrase” verkommen . Jeder “sieht” etwas “anderes” darin.

        Wie Ludwig Erhard die “Soziale Marktwirtschaft” verstand, kann/könnte man nachlesen :

        https://1lib.ch/book/914802/6756b7

    • Namor
      Namor sagte:

      So als Laie:
      Wie kommt das enorme Kaitalangebot in die Welt? Vielleicht durch Anleihenkäufe der Zentralbanken?

      Im Interview wird dazu aufgerufen, dass Staaten mehr Schulden machen sollen, um das Kapitalangebot zu befriedigen, dann heißt es, jedem Kapital stehen Schulden gegenüber.

      Wenn der Staat, wie empfohlen, mehr Schulden macht, kommt dann nicht noch mehr Kapital in die Welt, welches dann wieder nach Veranlagung sucht?

      PS. Leider musste ich den letzten Potcast abbrechen, nachdem ich einen freudschen Verhörer hatte. “Merkelsmannstiftung”, kein Witz. Frei nach Schmitt. “Wer Stiftung sagt, will betrügen!”

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Namor

        “Im Interview wird dazu aufgerufen, dass Staaten mehr Schulden machen sollen, um das Kapitalangebot zu befriedigen, dann heißt es, jedem Kapital stehen Schulden gegenüber.”

        Das wird andauernd von Leuten behauptet, deren wirtschaftliches oder politisches Interesse darin liegt, mehr Schulden zu machen, es bleibt aber trotzdem Blödsinn. Wenn Sie eine Goldmünze in der Tasche haben oder mit einem abgezahlten Auto herumfahren oder in einem unbeliehenen Haus wohnnen dann sind das alles Beispiele für Kapital, dem eben keine Schulden gegenüber stehen.

        “Merkelsmannstiftung”

        So ein Konglomerat wäre eine ja echte Schreckensfrauschaft aus dem Schlimmsten von Politik und Propaganda-Konzernwelt. ;)

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        Die Reihenfolge ist evtl. verrutscht. Nicht allem Kapital steht gleich hohe Schuld gegenüber, wohl aber umgekehrt: Jeder Schuld ein Guthaben.

        Das kann man nicht einfach austauschen, der Umkehrschluss verbietet sich.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Die Reihenfolge ist evtl. verrutscht.”

        Das hat mit “Reihenfolgen” überhaupt nichts zu tun. Es ist schlichtweg keine symmetrische Relation.

        “wohl aber umgekehrt: Jeder Schuld ein Guthaben.”

        Das stimmt formal auch nur in der Finanzwirtschaft, wo alle Akteure mit Konto und Gegenkonto buchen und bilanzieren (und auch da kann das sogenannte “Guthaben” zum Beispiel negatives Eigenkapital sein, und der Guthaben-Inhaber pleite, was dann die zugehörige Schuld uneinbringlich macht), aber nicht in der Welt der physischen Güter.

        Wenn ich Ihnen eine Schweinehälfte leihe und Sie die einfach verwursten und aufessen, dann schulden Sie mir immer noch eine Schweinehälfte. Aber wo ist das zugehörige Guthaben? Ich weiß, wo es hin ist, aber das hilft mir auch nicht weiter…

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @divers

        Da steht, dass dem weltweiten GELDvermögen ein gleich hoher Schuldenstand gegenüber steht. Da steht nix von KAPITALvermögen.

        Und dann fängt natürlich sofort die Diskussion um “was ist Geld” an, die R Menéndez mit “nur Bargeld” beendet. Bargeld bekommen Sie aber nur, wenn ein entsprechendes Giralguthaben bei der Bank besteht, was wiederum ein Schuldverhältnis ist. Das wiederum wird an die ZB weitergereicht, wenn die Geschäftsbank sich dort das Bargeld abholt. Nur mit der Rückzahlung von Bargeld ist dieses Schuldverhältnis zu beenden.

        Oder so. 😉

      • Namor
        Namor sagte:

        @stoertebekker
        “Dieses Geld strömt anlagesuchend auf die internationalen Kapitalmärkte. Nur ist dort die Nachfrage nach Kapital seitens der Unternehmen schwächer als je.”

        Wird doch synonym verwendet.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Namor

        Ja, in die EINE Richtung. Geld ist auch Kapital bzw. kann darin “verwandelt” werden. Aber in die andere Richtung klappt das nicht.

        Kapital ist nicht zwangsläufig Geld, sondern zB auch die Schweinehälfte bei @R Ott in der Kühlzelle oder die Maschinen in der Fabrik oder der Boden des (besitzenden) Landwirts.

  6. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Sorry, Herr Dr. Stelter, aber bei diesem Thema sind auch Sie nicht bereit, bto zu denken, sondern beten den ECO 101 Rosenkranz. Die Zinsstrukturkurven widerlegen diese Liquiditäts-Sichtweise EINDEUTIG. Korrelation ist – wie auch Sie wissen – etwas anderes als Kausalität.

    Die Notenbanken vertiefen zwar auch die Ungleichheit, aber mit QE-Liquidität hat das NICHTS zu tun, sondern vielmehr mit dem großen Illusionstheater, mit dem die ZBen die Öffentlichkeit – und somit auch die Politik – jahrzehntelang an der Nase herumgeführt haben. Der Niedrigzins ist eine FOLGE säkularer Trends, der durch die neoliberale Agenda verstärkt wurde.

    Vielleicht können Sie ja mal Jeff Snider für Ihren Podcast gewinnen, damit auch in Deutschland bei diesem Thema endlich mal bto gedacht wird. Bis dahin empfehle ich allen dieses Interview von vor 6 Tagen, in dem auch auf die europäische Perspektive Bezug genommen wird: https://youtu.be/B4xm0fWgOuA

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Genosse Stöcker

      “Die Zinsstrukturkurven widerlegen diese Liquiditäts-Sichtweise EINDEUTIG.”

      Soso. Wie denn?

      Beruht die Wiederlegung auch wieder auf Ihrer originellen Annahme, dass billionenschwere Anleihen-Kaufprograme keinen Effekt auf den Preis und damit den Zins der Anleihen haben? ;)

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Michael Stöcker

      Sie sind sehr schnell beim Kritisieren mit Behauptungen, die Sie auch einmal überdenken sollten.

      Etwas diese:

      >Die Notenbanken vertiefen zwar auch die Ungleichheit, aber mit QE-Liquidität hat das NICHTS zu tun, sondern vielmehr mit dem großen Illusionstheater, mit dem die ZBen die Öffentlichkeit – und somit auch die Politik – jahrzehntelang an der Nase herumgeführt haben.>

      Erster Teil der Aussage:

      >Die Notenbanken vertiefen zwar auch die Ungleichheit, aber mit QE-Liquidität hat das NICHTS zu tun,…>

      Ob das richtig ist mit Bezug auf QE ist mehr als fraglich.

      Denn auch wenn QE nicht DIREKT die Vermögenspreise stark steigen lässt – die Notenbanken kaufen ja kein Sachvermögen –, so sind sie INDIREKT durch die Beeinflussung der Banken und der Schuldentragfähigkeit von Staaten daran beteiligt, dass sie steigen können.

      Wenn Sie das anders sehen, müssten Sie es darlegen.

      NICH dargelegt haben Sie es jedenfalls mit dem zweiten Teil ihrer Aussage:

      >… sondern vielmehr mit dem großen Illusionstheater, … an der Nase herumgeführt haben.>

      Die Ungleichheit hat sich ganz sicher nicht durch Illusionstheater vertieft, sondern durch REALES Marktgeschehen.

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Dietmar Tischer

        „Sie sind sehr schnell beim Kritisieren mit Behauptungen, die Sie auch einmal überdenken sollten.“

        Habe ich bereits vor längerer Zeit gemacht: https://zinsfehler.com/2021/08/31/qe-mythen/

        „Wenn Sie das anders sehen, müssten Sie es darlegen.“

        Habe ich ZUSÄTZLICH bereits MEHRFACH gemacht mit der Verlinkung auf Jeff Snider, der in zahlreichen Beiträgen und Podcasts nachgewiesen hat, dass in über 50 % der Fälle QE exakt in die andere Richtung lief als erwartet. Welche Darlegungen brauchen Sie denn noch???

        „Die Ungleichheit hat sich ganz sicher nicht durch Illusionstheater vertieft, sondern durch REALES Marktgeschehen.“

        Das REALE WELTWEITE Marktgeschehen wird maßgeblich durch den Eurodollarmarkt beeinflusst und ZUSÄTZLICH durch die weiteren politischen Rahmenbedingungen, die AUCH jahrzehntelang durch die neoliberale Ära beeinflusst wurden. Dazu gehörte das Mantra, dass man sich ganz auf die Geldpolitik verlassen kann und staatliche Schulden grundsätzlich des Teufels sind (Stichwort: Crowding Out). Und eine produktivitätsorientierte Lohnpolitik wurde bereits in den 80er Jahren zu Gunsten des FIRE-Sektors an den Nagel gehängt.

        Soviel für heute in aller Kürze.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        >Habe ich ZUSÄTZLICH bereits MEHRFACH gemacht mit der Verlinkung auf Jeff Snider, der in zahlreichen Beiträgen und Podcasts nachgewiesen hat, dass in über 50 % der Fälle QE exakt in die andere Richtung lief als erwartet.>

        … 50 % der Fälle QE … in die andere Richtung lief als erwartet:

        ??

        Ich bitte Sie, das soll eine Erwiderung auf meinen begründeten Zweifel an Ihrer Aussage?

        Etwas mehr Seriosität, es ist Weihnachtszeit.

        Nochmals:

        Sie behaupten:

        >Die Notenbanken vertiefen zwar auch die Ungleichheit, aber mit QE-Liquidität hat das NICHTS zu tun, …>

        Ich habe erwidert, wenn „NICHTS“ richtig sein soll, darf es KEINE auch INDIREKTE Beeinflussung des Bankensektors geben derart, dass er mehr Kredite für Assetkäufe gewährt hat mit der Folge steigender Vermögenspreise, als es ihm ohne QE möglich gewesen wäre.

        DAFÜR müssen SIE argumentieren.

        Ich frage Sie also:

        Hat es durch QE indirekte Beeinflussungen des Bankensektors gegeben oder nicht und, wenn so, waren dadurch die Banken in einer besseren Position Kredite für Assetkäufe zu gewähren?

        Die Verlinkung von irgendwelchen Aussagen von einem Jeff Snider ist KEINE Argumentation.

        Ich behaupte:

        >„Die Ungleichheit hat sich ganz sicher nicht durch Illusionstheater vertieft, sondern durch REALES Marktgeschehen.“

        Sie entgegnen:

        >Das REALE WELTWEITE Marktgeschehen wird maßgeblich durch den Eurodollarmarkt beeinflusst und ZUSÄTZLICH durch die weiteren politischen Rahmenbedingungen, die AUCH jahrzehntelang durch die neoliberale Ära beeinflusst wurden.>

        Wenn das eine Verteidigung Ihrer Aussage sein soll, dann lautet sie:

        Die BEINFLUSSUNG durch den Eurodollarmarkt ist zwar Marktgeschehen, aber zugleich ist es Illusionstheater.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Genosse Stöcker

        “Habe ich ZUSÄTZLICH bereits MEHRFACH gemacht mit der Verlinkung auf Jeff Snider, der in zahlreichen Beiträgen und Podcasts nachgewiesen hat, dass in über 50 % der Fälle QE exakt in die andere Richtung lief als erwartet.”

        Da können Sie auch erzählen, dass die Strahlung der Sonne nicht wärmt und als “Beleg” dafür anführen, dass es nachts manchmal wärmer ist als tagsüber. Ist ungefähr genauso überzeugend.

        Dass die Geldpolitik der Notenbanken das einzige ist, was den Zins beeinflusst, hat nie jemand behauptet.

      • jobi
        jobi sagte:

        @ Michael Stöcker

        “.. Jeff Snider, der in zahlreichen Beiträgen und Podcasts nachgewiesen hat, dass in über 50 % der Fälle QE exakt in die andere Richtung lief als erwartet. Welche Darlegungen brauchen Sie denn noch???”

        Was allerdings auch nur eine Relation wäre und allenfalls beweist, dass QE nicht der einzige Einfluss auf den Langfristzins sein kann.

  7. @foxxly
    @foxxly sagte:

    @ in dem herrschenden system läuft einiges falsch:
    wir feiern diese leute wie zb musk, bill gates etc, weil sie stark innovativ sind.
    vergessen wird,
    dass sie nicht nur innovativ sind, sondern auch mit ihrer größe monopolartige macht ausüben.
    über die stiftungen von zb. gates und sorros kann man schon sehr zweifeln.

    zudem, die firmengrößen wurden durch kredite (und natürlich teuere produkte und politischen einfluss) erreicht, welche wir alle durch steuern und konsum finanzieren.

    wie kann man verhindern, dass uns das großkapital beherrscht und die demokratie zerstört?

    werden subventionen je zurück gefordert?
    sollten abschreibung ab einer bestimmten größe nicht mehr steuerlich ansetzbar sein?

    ich denke schon, dass vorallen die forschung, aber dann auch unternehmen gefördert werden sollen, aber das endlose größenwachstum wird zum problem und muss eingebremst werden.
    auch für den preis, dass der fortschritt vielleicht etwas langsamer geht.

    wobei man dann bei dem thema landet, dass dies alles auf kreditschulden aufgebaut ist und stets sein ultimatives wachstums-ende findet durch impolsion.

    ist dies nicht ein höchst fragwürdiges verhalten von uns menschen und den führern?

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @foxxly

      Na, heute hab ich n bisschen Zeit. Sie stellen sich das alles so schlicht vor.

      a) Für die irrsinnige Bewertung von TESLA kann doch Musk nix. Weil immer mehr Leute die Aktie haben WOLLEN und es davon (abgesehen von den Splits) nicht MEHR gibt, steigt der Preis. Das ist MARKT und nicht MUSK.

      b) Subventionen sind in der Tat ein Thema. Aber wenn in Brandenburg ein Werk mit Arbeitsplätzen entsteht, dann kommt für den Subventionsgeber schon ordentlich was zurück. EkSt, LSt, GewSt, KSt, MwSt der Angestellten und Kunden usw. Die Rechnung muss doch sein – was wäre, wenn Tesla hier NICHT produzieren würde minus Subventionsbetrag. Das wird schon positiv sein.

      c) Forschung. Ganz heikles Thema. Wird immer als Allheilmittel propagiert – auch hier am Blog. @Rolf Peter/@Ch Anders hatten S Hossenfelder zu Kernfusion verlinkt. Das, was öffentlich dargestellt und das, was tatsächlich in der Forschung erreicht wird, sind völlig unterschiedliche Dinge. Motivation vermutlich: weiter Forschungsgelder bekommen.

      Für die Chemie kann ich nur sagen – die hat schon lange ausgeforscht. Nobelpreise Chemie sind seit bestimmt 20 Jahren eher im Feld Medizin/Biologie (Biochemie)/Physik zuzuordnen. Die großen Chemieläden haben ihre riesigen Forschungstruppen idR abgebaut – wegen KEINE nutzbaren ERGEBNISSE.

      Nun mag es wegen der Klimaaktivitäten neue Anstrengungen geben und bezüglich Verbundstoffen und durch gigantische Rechenpower kann man sich tatsächlich neue Impulse vorstellen. Aber darauf wetten würde ich nicht. Die Chemiker waren bisher auch keine Idioten und wiederaufbereitete Abgase u.ä. wären ggfs. deutlich billiger als die irre teuren Reinigungsanlagen zur Erfüllung der Auflagen des Immissionschutzgesetzes.

      Insofern – JEDER, der bereit ist, sein Geld in marktorientierte Forschung zu stecken, ist willkommen. Wenn der Markt daraus gigantische Unternehmensbewertungen produziert, ist das halt so. Aber es ist kein Problem, weil gelöste Forschungsthemen viel wichtiger sind.

      Antworten
  8. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “In der vergangenen Woche hatte ich auf Twitter mal wieder ein Erlebnis. Ursache war mein Kommentar zu einem Tweet einer Doktoratsstudentin, die vorrechnete, dass man, selbst wenn man im Jahr 70.000 vor Christus angefangen hätte, 10.000 Euro täglich zu sparen, heute noch nicht so reich wäre, wie Elon Musk. Forderung: Tax the Rich.”

    Wenn die Doktoratsstudentin recht passabel aussieht und nicht so ein lilahaariger Gender-Drache ist, kann sie ja versuchen, den Elon zu heiraten oder sich zumindest von ihm schwängern zu lassen. Im Moment ist er ja wieder auf dem Markt und die Exfreundin lässt sich so hier fotografieren:

    https://nypost.com/2021/10/02/grimes-reads-karl-marx-after-split-with-worlds-richest-man-elon-musk/

    Es ist wirklich schlimm. Frauen sind einfach immer die größten Opfer.

    Antworten

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