Die Noten­banken könnten auf ihren Fehler mit einem noch grö­ßeren reagieren

Die Rückkehr der Inflation hat Tim Congdon im letzten Sommer in meinem Podcast vorhergesagt …

Droht die Rückkehr der Inflation?

… und in einem Aufsatz:

Inflation – eine ernste Be­drohung?

Jetzt, wo seine Prognose eingetreten ist, warnt er im Telegraph vor einer zu späten Reaktion der Notenbanken, die zu einer Krise führen würde:

  • “You do not correct one policy error by committing the opposite policy error. It is already too late to do anything useful about the inflation shock of recent months. Monetarism is back in fashion and many voices are invoking the name of Milton Friedman to call for drastic rises in interest rates. Be careful: the monetarists themselves are not making such an argument. They are the new doves.” – bto: Das ist ein wichtiger Punkt. Die Veränderungsrate der Geldmenge ist entscheidend. Damit stellt sich in der Tat die Frage, wie die Bremsmanöver der Notenbanken wirken.
  • “(…) the ‘monetarist’ view is that central banks should try to stabilise broad money growth (M4 in the UK) at a steady pace over time. The US Federal Reserve and the Bank of England ‘trashed this principle in 2020-21, pursuing policies that caused money growth to explode’.” – bto: Es wurde ja sogar erklärt, dass es ein Überschießen geben sollte.
  • “‘What I am worried about is that money growth will fall too far as central banks start selling assets,’ said professor Tim Congdon, éminence grise of British monetarists. ‘If they let the money supply contract, we’re going to have a thumping bear market and a gruesome recession in 2023.’ The goal should be a gentle rise of broad money within a band of 2pc to 5pc a year. ‘If we go suddenly from 25pc growth to hardly any at all, we’re going to lurch from boom to bust,’ he said.” – bto: Das ist der Fall. Man kann sogar sagen, dass die EZB es besser macht. Aber es ist eben ein grundlegendes Problem.
  • “You cannot explain the 20pc rise in the price of existing US houses over the last year on the lack of semiconductor chips or delays in container shipping from China. Monetary policy works with a lag – typically 12 months or more – so decisions today set our fate next year. Today’s inflation is the legacy of QE asset purchases in 2020. The headline CPI rate will peak above 7pc in April for mechanical reasons. It does not tell us much. Prof Congdon said the growth rate of M4 in the UK has already slowed to appropriate levels and should not be restrained further, but such overkill is implied by the Bank of England’s hawkish plan for quantitative tightening. It will cease to reinvest maturing bonds, and will begin active sales of its asset portfolio this year.” – bto: Die USA gehen in die ähnliche Richtung, was bedeuten könnte, dass wir eine weltweite Abschwächung bekämen. Die Börsen nehmen das voraus.
  • The bubble is greater in the US and so is the inflationary impulse. Even so, there will be trouble if the Fed raises rates seven times this year and launches QT in tooth and claw, as Bank of America now expects. My presumption is that a liquidity seizure will force the Fed to back off.” – bto: Genau diese Erwartung habe ich auch. 
  • Contrary to general belief, energy spikes do not automatically cause a self-feeding process of inflation. ‘Every oil shock since the 1970s has been deflationary,’ he said. The definitive work is Systematic Monetary Policy and the Effects of Oil Price Shocks, written by one Ben Bernanke in 1997, before he went on to greater things. It concluded that energy spikes lead to slumps because central banks mistake them for inflation, and tighten too hard.” – bto: Wir haben aber in der Vergangenheit gelernt, dass die steigenden Energiepreise am Ende wirklich zu einer Reaktion führen.
  • “The European Central Bank learned this the hard way. It panicked in mid-2008 when oil hit $148 (£109) a barrel, raising rates even though Italy and Germany were in recession. That was the final straw for a global financial system already crumbling. This time the ECB is being careful. President Christine Lagarde told Euro MPs this week that soaring energy costs may indeed be deflationary.” – bto: Damit kann sie in der Tat recht haben. Es führt zur Rezession. Das unterstreicht, wie die Klimapolitik wirken könnte.
  • Central banks have an invidious task, damned if they do, and damned if they don’t. They can certainly be forgiven for errors made while flying blind during Covid. But they will not be forgiven if they murder this recovery a full two or three years before the end of its natural cycle.” – bto: Sie werden früher wieder auf das Gaspedal treten. 

Szenario:

  • deutlicher Einbruch an den Finanzmärkten 2022,
  • Rezession 2002/23,
  • All-in der Notenbanken und Staaten – i.e. Helikoptergeld 2.0 (nach 2020) und dann große Party an den Börsen,
  • gefolgt von der wirklichen Rückkehr der Inflation.
  • Getrieben aus Demografie, Deglobalisierung , Klimapolitik und der Siegesgewissheit jener, die mit Blick auf Rezession und Inflationsrückgang 2022/23 die Diskussion dann (endgültig) beherrschen und jeden Ruf nach geldpolitischer Mäßigung ins Lächerliche ziehen werden.
  • Plus natürlich die USA.

telegraph.co.uk (Anmeldung erforderlich): „We must not murder the recovery: inflation will soon take care of itself”, 10. Februar 2022

Kommentare (23) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Lele Castello
    Lele Castello sagte:

    Die Welt ist Short nach Öl. Das Angebot wird auf absehbare Zeit nicht steigen. Die Nachfrage wird nicht fallen dafür sorgen die politischen “Stimmies”. Energienachfrage wird nicht sinken, zahlt ja der Staat. Da eine Energiekomponente in jedem Produkt, in jeder Dienstleistung ist wirkt das Inflationär.
    Nächste Massnahme ist dann die Besteuerung der üppigen Gewinne der Energiekonzerne, ist gerecht, muss ja wieder was reinkommen. Das wirkt nicht motivierend auf der Angebotsseite. Lustig auch Inflationär.

    In Zimbabwe sahen die Dieselstimmies so aus: :)
    https://www.banknoteworld.com/zimbabwe-10-litres-petrol-diesel-gas-ration-coupon-unc.html

    Die Notenbanken schauen da nur zu.

    Antworten
  2. jobi
    jobi sagte:

    @bto

    Das Szenario halte ich nicht nur für realistisch, sondern für sehr wahrscheinlich. Mit einem Zusatz:

    Die Inflation nach Heli 2.0 wird man mit Staatshilfen für “Bedürftige” auf breiter Front bekämpfen, begleitet von Preiskontrollen und “Solidarabgaben” der Vermögenden.

    Antworten
    • markus
      markus sagte:

      @Jacobi:

      Ja das wird kommen. Aber man wird sich nur auf die “Einkommensreichen” fokussieren: so ab ca. 50-70kEur Arbeitseinkommen. Und egal ob die zur Miete wohnen oder ihr Häusler schon abbezahlt haben. Es wird nur das Arbeitseinkommen zählen.

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  3. Markus
    Markus sagte:

    Was ich nicht verstehe:
    “The goal should be a gentle rise of broad money within a band of 2pc to 5pc a year. ”

    Wie kann dieses Ziel gesund sein, wenn über Jahrzehnte die Erwerbseinkommen mit eher 1-2% gestiegen sind?

    Das MUSS ja Reiche reicher und Arme ärmer machen. Im Schnitt natürlich.

    Antworten
  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >“Contrary to general belief, energy spikes do not automatically cause a self-feeding process of inflation. ‘>

    Richtig.

    Die Schlussfolgerung daraus, dass nach Brechen der Energiespitze – dem jetzigen Energiepreisschock – die Inflation kein Thema mehr sei, ist aber verfehlt.

    Denn die Inflationstreiber sind multikausal und einige werden noch stärker werden, u. a. der Facharbeitermangel.

    Wenn die Inflation auf andauernd hohem Niveau bestehen bleiben sollte, wird nicht „jeder Ruf nach geldpolitischer Mäßigung ins Lächerliche gezogen“ werden.

    Die Reaktion der Bevölkerung auf spürbare Kaufkraftverluste wird die westlichen Gesellschaften so sehr destabilisieren, dass es Reaktionen geben muss, um die Lage politisch unter Kontrolle zu halten. Die Märkte sind dann zweitrangig, denn sie bilden nicht die Verfasstheit der Bevölkerung ab.

    Ich gebe gern zu, dass ich nicht weiß, mit welchen Entwertungsraten ein andauernd hohes Inflationsniveau zu kennzeichnen wäre, um den Effekt zu zeitigen, auf den ich verweise.

    Ich bin allerdings sicher, dass die westlichen Gesellschaften nicht mehr in der Verfassung nicht, in der sie in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts noch waren.

    Stagflation hat m. A. n. heute deutlich mehr destabilisierender Zustand als damals.

    Im Übrigen glaube ich, wie anderswo dargelegt, dass die Fiskalpolitik weit über das hinaus, was sie heute schon ausmacht, eine massiv wachsende Bedeutung erlangen wird.

    Die Notenbanken werden sie wesentlich mehr als heute finanzieren müssen, monetäre Staatsfinanzierung ist m. A. n. vorprogrammiert.

    Sie werden unterhalb des Radars „geldpolitischer Mäßigung“, dafür sorgen, dass die Volkswirtschaften nicht in eine anhaltend schwere Rezession gelangen.

    Die Befürworter monetärer Staatsfinanzierung (MMT) werden an Gewicht gewinnen.

    Nicht in Deutschland, aber auf uns kommt es im Geleitzug nicht an.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      Wir müssen also ganz viel Geld drucken damit unsere Regierungen die Inflation bekämpfen können?

      Ein genialer Plan…

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Sie haben es falsch verstanden:

        Niemand muss „ganz viel Geld drucken“, sondern die Staaten müssen TROTZ oder gerade WEGEN der Inflationsbekämpfung der Notenbanken DURCH die Notenbanken in die Lage versetzt werden, hinreichende NACHFRAGE zu generieren, um die Wirtschaft nicht in die Rezession abgleiten zu lassen.

        Die Notenbanken müssen demnach BEIDES leisten:

        Im PRIVATEN Sektor die Inflation durch Kreditverteuerung DROSSELN und den STAATEN ermöglichen, die Nachfrage genügend HOCHZUHALTEN.

        Ich habe keine Idee, wie das anders zu machen ist bei zu hoher Inflation, wenn das System vor es gefährdender Dysfunktionalität bewahrt werden soll.

        Die Frage ist allerdings:

        Werden die BEVÖLKERUNGEN das mitmachen, selbst wenn sie direkt mit Helikoptergeld bedacht, also der Staat die Variante der Nachfrageförderung wählen würde, die „Geld drucken“ am nächsten ist?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Im PRIVATEN Sektor die Inflation durch Kreditverteuerung DROSSELN und den STAATEN ermöglichen, die Nachfrage genügend HOCHZUHALTEN.”

        Kredit ist aber ganz allgemein fungibel. Oder plädieren Sie dafür, die Leitzinsen zu erhöhen und gleichzeitig (!) die Zentralbanken weiter Staatsanleihen ankaufen zu lassen?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        NOCHMALS:

        Ich plädiere für nichts.

        Ja, ich bin der Meinung, dass genau dies passieren wird als „Lösung“:

        GLEICHZEITIG die Leitzinsen zu erhöhen UND Staatsanleihen vermehrt anzukaufen.

        Ich bin außerdem der Meinung, dass dies KEINE Lösung im Sinn einer dauerhaften Stabilisierung des Systems ist.

        Denn der Staat kann zwar „sozial steuern“ mit seiner direkten Nachfrage (Staatsausgaben) und seiner indirekten (Helikoptergeld), aber nicht so, dass weitgehend ALLE zufriedengestellt werden.

        Die Spaltung in den westlichen Gesellschaften ist bereits zu weit fortgeschritten.

        Woanders scheint ein anderes Toleranzverständnis bezüglich der Inflation vorzuliegen, etwa in der Türkei.

        Wir kämen nicht einmal in die Nähe der dortigen Inflationszahlen, weil bei uns schon lange vorher der Teufel los wäre.

        Um nicht falsch verstanden zu werden:

        Ich rede hier von einem Fall nachhaltig zu hoher Inflation, der hypothetisch und unscharf ist und frage mich, wie darauf zu reagieren wäre.

        Vielleicht stellt sich die Frage zukünftig nicht.

        Wenn sie sich aber stellte und so darauf reagiert würde, wie es m. A. n. der Fall ist, wäre immer noch alles offen in Abhängigkeit von der Akzeptanz der Bevölkerung.

        Also:

        Es ist begründet, darüber nachzudenken, wenngleich das spekulativ bleiben muss.

        Die Notenbanken sind nun einmal in de Sackgasse und die Frage stellt sich schon:

        Was tun?

      • Felix
        Felix sagte:

        @ Herren Tischer & Ott

        Ich gebe zu bedenken: wenn wir verfahren, wie Herr Tischer vorschlägt und die kurzfristigen Zinsen erhöhen aber weiter Staatsanleihen aufkaufen lassen, wird die Zinsstrukturkurve invertieren. Und das war bisher ein Signal für Rezession, dass zu 100% richtig angezeigt hat.

        Oder umgangssprachlich: das ist alles nicht gesund.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Felix

        “die kurzfristigen Zinsen erhöhen aber weiter Staatsanleihen aufkaufen lassen, wird die Zinsstrukturkurve invertieren”

        Es führt sogar dazu, dass die Zinsstrukturkurve für Staatsanleihen seine bisherige Bedeutung als wirtschaftlicher Indikator verliert und dass sich die Zinsen für Staatsanleihen und die Zinsen für Nicht-Regierungs-Marktteilnehmer voneinander entkoppeln.

        Die Banken würden aus Staatstreue vermutlich weiter Staatsanleihen zeichnen, in der Erwartung, sie mit Provision sofort an die Zentralbank weiterverkaufen zu können. Aber wer seine Anleihen nicht an die Zentralbank verkaufen kann, wird freiwillig kein einziges Stück mehr zeichnen und seinen existierenden Bestand schnellstmöglichst verkaufen – weil es am nichtstaatlichen Markt ja für einen Kapitalgeber dank der Leitzinserhöhung viel bessere Zinsen gibt.

        Eine bizarre Welt. Und eine, in der das Verbot der direkten Staatsfinanzierung so offensichtlich unterlaufen wäre, dass das Vertrauen in die Währung, deren Zentralbank und deren Bankensektor so agieren, sicherlich erheblichen Schaden nehmen würde.

        @Herr Tischer

        “Woanders scheint ein anderes Toleranzverständnis bezüglich der Inflation vorzuliegen, etwa in der Türkei.”

        Naja, in der Türkei gibt es auch regelmäßig Militärputsche, teilweise nach bürgerkriegsähnlichen Zuständen mit tausenden Toten und unter Begleitung durch heftige Inflation, und der erste weggeputschte türkische Ministerpräsident wurde danach von einem Sondergericht der Putschisten wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und aufgehängt.

        Wenn das der neue Standard für die Eurozone und die USA sein soll, dann gute Nacht.

        “Die Notenbanken sind nun einmal in de Sackgasse und die Frage stellt sich schon: Was tun?

        Das Ideen von jobi weiter oben halte ich für wahrscheinlicher. Weniger grundlegende Komplikationen in der Umsetzung als eine Entkoppelung von Staatsanleihezinsen und restlichen Kapitalmarktzinsen:

        “Die Inflation nach Heli 2.0 wird man mit Staatshilfen für “Bedürftige” auf breiter Front bekämpfen, begleitet von Preiskontrollen und “Solidarabgaben” der Vermögenden.”

        Planwirtschaftliche Methoden wie Preiskontrollen und Rationierung funktionieren nämlich tatsächlich, um die Inflation zu bekämpfen – nur eben mit den Konsequenzen, die ich Ihnen hoffentlich nicht zu erklären brauche.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Felix

        Schon richtig, alles nicht gesund, aber bei den Zinsen wäre es so:

        Wir bekommen einen SPREAD bei den Langzeitzinsen.

        Heißt:

        Die Staaten finanzieren sich über die Notenbanken zu MARKTUNABHÄNGIGEN, ganz geringen Zinsen der Notenbanken – so wie es jetzt schon der Fall, aber in viel, viel größerem Umfang.

        Die Unternehmen finanzieren sich zu Langzeitzinsen, die MARKTABHÄNGIG sind, zwar durch die Notenbanken BEEINFLUSST, aber NICHT bestimmt werden, wie jetzt auch.

        Letztere sind deutlich höher als die, die der Staat zu zahlen hat.

        Sie können auch wieder fallen, wenn die Notenbanken meinen, dass die Inflation nachlasse und die Privatwirtschaft sich wieder günstiger finanzieren solle und daher ihre Zinspolitik ändern.

        Man kann die Gesamtwirtschaft als zweigeteilt verstehen:

        Die Nachfrage, die der Staat generiert ist insofern sehr elastisch, weil die Finanzierung praktisch nichts kostet, wird jedoch RELATIV zur privatwirtschaftlichen WACHSEN , weil sie eben „billig“ zu haben ist.

        Die Nachfrage, die die Privatwirtschaft generiert, ist von deutlich höheren Kreditkosten abhängig.

        Über das unterschiedliche Kostenniveau werden wir eine nachhaltige, deutlich Verschiebung hin zu einer Staatwirtschaft erleben, oder, wie ich zu belieben sage: Interventionistischen Zentralismus.

        Passt übrigens perfekt zur Energiewende.

        Die Kurzfristigen Zinsen ergeben sich am Markt.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Hatte Ihren letzten Beitrag nicht gelesen, als ich meinen schrieb.

        Wir sind, was dieses Szenario betrifft, beieinander.

        Und natürlich wird Heli 2.o eine große Rolle spielen, weil sich damit die Parteien aufhübschen können.

        Der eingeleitete Niedergang von Wirtschaft und Gesellschaft wird sich beschleunigt fortsetzen.

  5. @foxxly
    @foxxly sagte:

    wahrscheinlich wird folgendes passieren:
    die notenbanken werden die staaten finanzieren weiterhin mit billigeren krediten, so dass diese daran nicht hopp´s gehen.
    die marktzinsen werden aber kräftig steigen um die inflation zu bekämpfen.

    der punkt ist längsüberschritten, was die notenbank zb. staaten finanzieren, bald den klimawandel finanzieren etc., rechtlich machen dürfen, oder nicht.

    zumindest so kann das schulgeld- und wirtschaftssystem noch einige zeitlang weiter geführt werden und deren innerlichen hauptzweck erfüllen: umverteilung der arbeitsleistung der menschen hin zum großkapital.

    in wenigen jahren werden wir (fast) nicht mehr besitzen und damit alle rechte verlieren.
    (dies ist nicht wegen den interessen v klaus schwab, sondern systemisch bedingt wegen dem geldsystem der fall)

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “in wenigen jahren werden wir (fast) nicht mehr besitzen und damit alle rechte verlieren.
      (dies ist nicht wegen den interessen v klaus schwab, sondern systemisch bedingt wegen dem geldsystem der fall)”

      Nur wenn “wir” uns weiterhin so ängstlich weigern, Staaten, Banken und andere Großkonzerne auch mal pleite gehen zu lassen.

      Schulden lassen sich durch Pleiten sehr effektiv aus der Welt schaffen, aber dafür muss man sie auch zulassen.

      Antworten
      • @foxxly
        @foxxly sagte:

        @ ott,
        leider reichen die pleiten etc. bei weiten nicht aus um hierzu ein echtes regulativ zu sein.
        andersrum: wenn pleiten ein wirksames regulativ wären, dann gäbs keine wirtschaft mehr.
        pleiten etc. sind kein mittel gegen die verschuldung und heilung des kredigeldsystems!!!!!!!!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        “wenn pleiten ein wirksames regulativ wären”

        Aber klar sind sie das. Erinnern Sie sich an den reichsten Mann des Mittelalters, Jakob Fugger?

        Wieso herrschen seine Nachfahren nicht heute noch über uns – mit noch viel mehr Einfluss als Fugger auf dem Höhepunkt seiner Macht hatte – wenn angeblich “systemisch bedingt” die Reichen unaufhaltsam immer reicher werden?

        Ganz einfach: Fugger hat Herrschern Geld geliehen, die daraufhin Kriege verloren haben und daran pleite gingen. Und schon war ein Großteil seines Vermögens wieder weg. Und es gab damals leider, leider, niemanden, der ein “Rettungspaket” für ihn geschnürt hat. ;)

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Ich “warte” diesbezüglich noch immer auf eine Studie / Analyse, die die These der Akkumulation über mehr als 3 Generationen *in der Breite* aufzeigt. Einzelne schillernde Beispiele mag es geben, aber wie sieht es alles in allem aus?

        Meine Meinung: Kapitaleinkünfte ordentlich und ohne Gestaltungslücken besteuern, daraus Bildung und Startup-Hilfen finanzieren für die, die nicht in reiche Familien geboren wurden. Die Vermögensverteilung wird langfristig dann durch die individuelle Motivation * Können und Entropie (führt zu Wertverfall, wenn man sich nicht anstrengt, den Wert zu erhalten) zum Wohle aller gestaltet.

        Gut is.

      • markus
        markus sagte:

        @Thomas M:
        Hört sich doch schon mal nicht schlecht an. Und: Erbschaften gehören für mich dann aber zu Kapitaleinkünften.

      • @foxxly
        @foxxly sagte:

        @ thoma m u. markus
        ……. gute maßnahmen. aber, es muss bewusst sein, dass diese nur systemverlängernd wirken, niemals aber heilend!

  6. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “The European Central Bank learned this the hard way. It panicked in mid-2008 when oil hit $148 (£109) a barrel, raising rates even though Italy and Germany were in recession. That was the final straw for a global financial system already crumbling.”

    Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass die Finanzkrise 2008 hätte abgewendet werden können wenn die EZB im Sommer 2008 ihre Zinsen nicht erhöht hätte? Und zwar um schockierende 25 Basispunkte, also von damals 3,00 auf 3,25%:

    https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/key_ecb_interest_rates/html/index.en.html

    Damals waren die Bank- und Versicherungsbilanzen vollgestopft mit Hypothekenkreditverbriefungen, deren zugrundeliegende Hypotheken zu einem großen Anteil Schrott waren, und zwar vollkommen egal bei welchem Zinssatz, weil die meisten der schlechten Schuldner gar kein Einkommen für die *TILGUNG* hatten! Die hießen in den USA damals nicht bloß NINJA loans (“no income, no job, no assets”) weil der Name so lustig klingt.

    Ich verstehe ja, dass die überschuldeten Akteure im Finanzsystem keine höheren Zinsen sehen wollen, aber dieses Geheule ist mir nun gar zu plump.

    Antworten

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