Die “Merit-Order” und der Kampf um tie­fere Strompreise

Im Podcast am 4. September 2022 geht es um den Strommarkt. Genauer gesagt um die Preisbildung und ob der Staat hier handeln muss. Zur Einstimmung etwas Material:

Die Merit-Order ist nichts Besonderes, es ist der einfache normale Marktmechanismus. Im Jahr 2015 – also in der guten alten Zeit – wurde das vom „Clean Energy Wire“, kurz CLEW auf der Internetseite so erklärt. (Übrigens, CLEW beschreibt sich selbst so: “CLEW produziert und ermöglicht hochwertigen Journalismus über die Energiewende in Deutschland und darüber hinaus und fördert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Reportern, die über den Übergang zu einer klimafreundlichen Gesellschaft berichten.” Also eine Vereinigung mit einem klaren Ziel.)

Dort also lesen wir über den Merit-Order Effekt Folgendes:

  • “Der Merit-Order-Effekt beschreibt die Senkung der Strompreise an der Strombörse aufgrund eines erhöhten Angebots an erneuerbaren Energien. Der Strompreis wird durch die „Merit Order“ bestimmt – die Reihenfolge, in der Kraftwerke Strom in den Markt einbringen, wobei das günstigste Angebot des Kraftwerks mit den geringsten laufenden Kosten den Ausgangspunkt bildet. Strom aus erneuerbaren Anlagen wie Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen muss ebenfalls an der Börse verkauft werden, aber diese Anbieter haben fast keine Betriebskosten (da sie weder Brennstoff noch viel Arbeitskraft benötigen). Das bedeutet, dass sie den Einstiegspreis senken und teurere konventionelle Produzenten in der Merit-Order nach unten drücken.”

 Und weiter:

  • Der Schnittpunkt von Stromnachfrage und Stromangebot bestimmt den Clearingpreis und das Clearingvolumen. Alle am Markt teilnehmenden Stromerzeuger erhalten diesen Verrechnungspreis für den von ihnen produzierten Strom für das Netz. Ebenso zahlen die Stromabnehmer am Großhandelsmarkt alle den gleichen Preis (Clearingpreis).”

Quelle: CLEW 2016

  • “Kraftwerke mit hohen Erzeugungskosten wie Gas- und Steinkohlekraftwerke (häufig im Besitz von großen Energieversorgern oder Stadtwerken) sind anfällig dafür, vom Markt verdrängt zu werden, da sie zu den niedrigeren Preisen nicht konkurrieren können. Das Wachstum erneuerbarer Energien – die niedrigere Produktionsgemeinkosten haben – hat die Großhandelspreise für Strom gesenkt. Der „Merit-Order-Effekt“ beschreibt den Mechanismus, durch den der Marktpreis festgelegt wird.”

Was hier groß beschrieben wird, ist ein ganz normaler Markt!

Das Problem ist, wenn es anders kommt als gedacht. Wenn das Gas, das als flexibler Energieträger einspringen soll, wenn es Knappheiten gibt, teuer wird und damit den Preis stark erhöht. Das ruft nach Korrekturen. Was das sein könnte, erläutert Nina Scheer, die energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion im Handelsblatt:

  • „Das heißt: Auch Wind-, Solar-, Atom- und Braunkohlestrom werden ganz unabhängig von ihren Erzeugungskosten mit dem Strompreis einheitlich auf Basis von Erdgas vergütet. Gas macht aktuell rund 13 Prozent der Stromerzeugung aus; der Gasstrompreis wird aber auf 100 Prozent des Stromes angewendet.“ – bto: Und genau so muss es ja sein, gibt es doch dann einen Anreiz, möglichst viel Kapazität aufzubauen, die günstiger ist. Es lohnt dann also mehr zu investieren.
  • Strom aus Gaskraftwerken wird immer dann gebraucht, wenn aufgrund der Schwankungen von Wind und Sonne oder aufgrund von Kraftwerksausfällen, wie aktuell französische AKWs, kurzfristig – und damit steuerbar – zusätzliche Erzeugung benötigt wird.“ – bto: Auch das ist verständlich. Man müsste halt entsprechende Überkapazität haben.
  • Versuche schlügen fehl, dem preisbildenden Effekt schlicht durch eine massive Steigerung von Strommengen entgegenzuwirken. Denn: Strom ist nicht gleich Strom. Strom aus Gaskraftwerken ist nicht überall durch anderweitig erzeugten Strom ersetzbar.“ – bto: Was will sie uns damit sagen? Wenn man Überkapazitäten hätte, wäre das kein Problem.
  • Wir können Strom sparen und wir können auch zeitweise industrielle Produktion aussetzen und Lasten verschieben. Der Endpunkt ist aber erreicht, wenn eine Mindestversorgung nicht mehr sichergestellt ist oder Produktion unwirtschaftlich wird und dauerhaft abwandert. Dieser Punkt ist nun über die Preisbildung nach dem Merit-Order-System in Kombination mit reduzierten russischen Gasimporten erreicht.“ – bto: einfach deshalb, weil Gas übermäßig teuer geworden ist. Mit Ölkraftwerken wäre das zum Beispiel nicht passiert.
  • „Die genannten Regeln des Marktes bedrohen die Versorgungssicherheit und geraten in Konflikt mit dem staatlichen Auftrag der Daseinsvorsorge. Der Staat muss unabhängig von dringend benötigen weiteren Entlastungsmaßnahmen und Energiesparanreizen eingreifen, wenn sich marktliche Mechanismen verselbstständigen, wenn Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen sowie Renten in der Breite selbst mit sparsamen Energieverbräuchen ihre Rechnungen nicht mehr begleichen können und ebenso Verluste von Arbeitsplätzen zu befürchten sind.“ – bto: Wir haben eine Verknüpfung, die politisch gewollt war.
  • Die Wirkung des Erdgaspreises auf den Strompreis muss schnell eingegrenzt oder ausgesetzt werden. Die Kosten des Eingriffs müssen möglichst gering gehalten werden. Es gilt nun, alle Hebel in Bewegung zu setzen. Folgende fünf Ansätze sollten dabei diskutiert werden:“ – bto: Und bei allen geht es darum, Gaskraftwerke nicht mehr zum Preissetzer zu machen.
  • “1. Einführung einer Marktpreiskappung – Die Strombörse arbeitet wie bisher, aber der tatsächlich wirksame Preis wird gekappt. Kraftwerke erhalten und Verbraucher zahlen nur diesen Preis. Kraftwerke, die höhere Kosten haben, vor allem Gaskraftwerke, haben einen Anspruch auf Ausgleich der Mehrkosten.– bto: Das ist ein Strompreisdeckel, der über die Gaskraftwerke hinausgeht. Die Differenz zahlt der Steuerzahler. Wirkt auf mich unter Umständen recht teuer.
  • “2. Verringerung der Grenzkosten der Stromerzeugung aus Gas: Zuteilung von staatlich erworbenen Gasmengen zu einem gesetzten Preis. Eine Änderung des Marktmechanismus wäre hier nicht erforderlich. Mithilfe von Mengenvorgaben müsste sichergestellt werden, dass hierdurch kein Anreiz zur Steigerung des Gasverbrauchs entsteht.“ – bto: Auch das bedeutet, den Preis des Grenzanbieters zu senken.
  • “3. Gasstromerzeugung erfolgt temporär in staatlichem Auftrag: Der Betrieb und der Einsatz der Gaskraftwerke erfolgt in staatlichem Auftrag. Die erzeugten Strommengen können so von einer neutralen Stelle je nach Bedarf zu den Betriebskosten eingespeist werden.“ – bto: Das ist ebenfalls nur eine Form der Gaspreisdeckelung.
  • “4. Schaffung eines eigenen Marktes für Strom aus flexibler Erzeugung: Für je nach Bedarf steuerbare Kraftwerke wird mit einer zu benennenden Volllaststundenzahl ein eigener Markt eingeführt. Die höheren Kosten insbesondere für Gaskraftwerke wirken so nicht mehr auf den Preis am Hauptmarkt. Mitnahmeeffekte für andere Erzeugungsarten werden vermieden.“ – bto: Das ist denkbar, aber natürlich nur temporär zulässig, denn letztlich soll das Preissignal entsprechende Investitionen auslösen.
  • “5. Gaskraftwerke aus der gemeinsamen Preissetzung herausnehmen: Es wird wie unter 4. ein eigener Markt geschaffen, aber ausschließlich für Gaskraftwerke, die mithilfe eines eigenen Marktplatzes aus der gemeinsamen Preissetzung genommen werden. Bereits gebuchte Liefermengen blieben bestehen. Darüber hinausgehende Mengen aus Gaskraftwerken werden am regulären Strommarkt aber nicht mehr zugelassen.“ – bto: Ein weiteres denkbares Modell, aber letztlich geht es nur um die Ausklammerung/Senkung des Preises der Gaskraftwerke.

Das sind umsetzbare Ideen und diese genügen auch. Denn jeder weiter Änderung des Preismechanismus setzt den grundlegend richtigen Marktmechanismus außer Kraft.

P.S: Vergessen wir nicht, dass es noch einige weitere Faktoren gibt, die dafür sorgen, dass Strom so teuer ist:

handelsblatt.com (Anmeldung erforderlich): „Der Staat muss zügig am Strommarkt eingreifen“, 30. August 2022

bdew.de: „Strompreis“, Januar 2022

cleanenergywire.org: „Setting the power price: the merit order effect“, 23. Januar 2015

Kommentare (45) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Nordlicht
    Nordlicht sagte:

    Bei den deutschen Regeln der Subventionen für die sog. Regenerativen das Wort “ganz normaler Marktmechanismus” zu benutzen, wie das die Frau Scheer macht, das hat eine gewisse Dreistigkeit. Wind- und Solarstrom-Produktion ist Rosinen-Pickerei, weil sie beliebig anbieten, aber nicht zur Zuverlässigkeit gezwungen sind. Dann müsen die Gas-Kraftwerke einspringen und über ihre Kosten wird gehöhnt.

    Wenn die Wind-/Sonne-Anbieter 24/7/365 liefern müssten, also Kapaizitäten für die Flauten vorhalten müssten, wären Schluß mit dem “Billig”-Gerede.

    Der Frau Scheer fällt nun der Utopismus bzw die Lügerei der Herren Scheer sen., Trittin et al. auf die Füsse. (Nein, das fällt dem deutschen Volk auf die Füsse, die Täter*Innen leben ganz gut von den Steuerzahlern und den Vermögensverschiebungen.)

    Antworten
    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @Nordlicht „… wäre Schluß mit dem “Billig”-Gerede“.

      Es gibt viele solche aus dem Ruder laufende „Marktmechanismen“, die den Steuerzahlern aktuell auf die Füße fallen. Derweil lassen sich die dafür verantwortlichen EntscheiderInnen frühpensioniert den Wind um die Nase wehen und die Sonne auf den Bauch scheinen.

      Ein Grund für die andauernde Stümpernei von diesen Akteuren ist die Tatsache, dass sie vom Vorhandensein von (Markt)“mechanismen“ ausgehen.

      Richtig wäre es von Mark“vernetzungen“ zu sprechen.
      Also von gigantischen Vernetzungen von Faktoren. Das Konstrukt lässt sich letztlich als eine Organisation (Markt) wahrnehmen.

      In diese Netzwerke ohne Ahnung einzugreifen, kann nur unerwünschte Folgen haben.

      Das verstehen nur Leute, die für die Folgen eigenen Handelns einstehen müssen – die “teuer” und “billig” aus eigener Erfahrung genau unterscheiden können.

      Antworten
  2. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “‘4. Schaffung eines eigenen Marktes für Strom aus flexibler Erzeugung: Für je nach Bedarf steuerbare Kraftwerke wird mit einer zu benennenden Volllaststundenzahl ein eigener Markt eingeführt. Die höheren Kosten insbesondere für Gaskraftwerke wirken so nicht mehr auf den Preis am Hauptmarkt. Mitnahmeeffekte für andere Erzeugungsarten werden vermieden.’ – bto: Das ist denkbar, aber natürlich nur temporär zulässig, denn letztlich soll das Preissignal entsprechende Investitionen auslösen.”

    Wer würde denn noch freiwillig “am Hauptmarkt” seinen Strom einkaufen wollen, wenn dort nur noch Strom gehandelt wird, dessen Erzeugung *NICHT* nach Bedarf steuerbar und dessen genauer Lieferzeitpunkt zufällig ist, je nachdem, wann halt gerade der Wind weht oder die Sonne scheint?

    Da fallen mir nicht viele Abnehmer ein…

    Antworten
      • Dr.Lucie Fischer
        Dr.Lucie Fischer sagte:

        @Axel:
        Danke für den Link,
        Grund für globale Adipositas-Pandemie :
        ” Kohlehydrat-Mast” industrieller Nahrungsmittel mit Zuckerzusatz & Weizen-Neuzüchtungen, ( glutenreich) ,
        die mit dem ” Urweizen” nichts mehr zu tun haben.
        https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Anteil_an_adip%C3%B6sen_Personen

        Gesundheitsfolgen / Gegenstrategieen im Buch des Kardiologen
        William Davis:
        ” Weizenwampe”. Warum Weizen dick und krank macht. ( Goldmann Verlag)

      • Felix
        Felix sagte:

        Kluge Frage, aber schon längst beantwortet: nein, natürlich nicht.

        Es gibt aber eine Menge durch Versuch und Irrtum verfestigtes Erfahrungswissen, dass die Themenbereiche von der handelsüblichen Oma bis in die Naturwissenschaften hinein reicht, und das zum Handeln und zur logischen Analyse befähigt.

        So hat es sich z.B. generell als sinnvoll erweisen, sich wiederholende Handlungsmuster anzunehmen.
        In dem Fall: Ausbeutung der Ukraine durch Übertragung der Vermögenswerte des Landes an us-amerikanische “Eliten” in dem man eine korrupte Regierung einsetzt.
        Wär das neu? Nein, es ist der Normalfall seit Jahrzehnten. Darüber gibt es genügend Erkenntnis.

        Ich habe mich mit den Besitzverhältnissen in der Ukraine nicht beschäftigt und ihren Link nicht gelesen. Ich vermute aber, es steht drin, dass sich Leute wie Gates dort die Masse der “Kornkammer” unter den Nagel gerissen haben, richtig?

        Warum vermute ich das? – weil es die ganze Zeit so läuft. Warum sollte ich annehmen, dass es gerade in der Ukraine nicht passiert ist?

  3. weico
    weico sagte:

    FDP-Bundestagsfraktion fordert Rückbau der Nord-Stream-2-Pipeline

    Die Bundestagsfraktion der FDP will, dass die Ampelkoalition im Ukrainekrieg eindeutiger Stellung gegen Russland bezieht. Die Abgeordneten wissen auch, wie so ein Signal aussehen könnte.

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/fdp-bundestagsfraktion-fordert-rueckbau-der-nord-stream-2-pipeline-a-826fd9cb-4e4b-48ac-97cc-a8b0fdf08370

    Wenn ich solches lese, kommt mir immer der Trapattoni den SInn:
    “…..schwach wie eine Flasche leer”

    Antworten
      • Dr.Lucie Fischer
        Dr.Lucie Fischer sagte:

        @Richard Ott
        Man sollte es als offene, reine Destruktivität erkennen.
        Sigmund Freud beschieb diese Tendenz ( etwas unglücklich, wird heute psychodynamisch präziser beschrieben) : ” Todestrieb”.
        Nachzulesen : K.R.Eissler: ” Todestrieb, Ambivalenz, Narzissmus

        King Lear, 4. Aufzug, 1. Auftritt:
        ” …Was Fliegen sind dem müß´gen Knaben, das sind wir den Göttern;
        Sie töten uns aus Spass”

  4. komol
    komol sagte:

    Auch bei der Fiskal- und Industriepolitik fehlt ein ganzheitlicher Überblick bzgl. der gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage, in der wir i. B. auf den Verlauf der letzten 20 Jahre sind – aber dort ist das auch in normalen Zeiten ganz normal, dass man sie nicht hat. Was wäre im Idealfall und einfach gesagt zu tun: Schluss mit dem Klimazeug; Annäherung an Russland; Europa finanzpolitisch u. v.a. durch gemeinsame Wettbewerbsstrategie insb. in H. auf die Durchdringung der IuK-Techs in Wirtschaft und Gesellschaft zusammenzurren und USA Konkurrenz machen (v.a. bei Industrie 4.0-Ding); mit China freundlich handeln ohne Kritik; Staatsfonds mit hohem Anteilen an IuK-Tech-Dingen; und v.a. Verschuldung hochfahren (Gas- und Strommarkt so lassen u. U’ ggf. direkt retten) usw. Was steckt v.a. dahinter: Die Turbulenzen durch die IuK-Techs seit 20 Jahren können und konnten nur durch den Staat aufgefangen werden. Dafür muss die Staatsquote vorübergehend hochgehen und müssen mehr Bereiche in seinen Einfluss kommen. Wettbewerbsfähigkeit, d.h. für die Zukunft, die über diesen IuK-Tech-Bereich bzw. die Durchdringung aller Bereiche durch ihn kommt, kann nur durch übergreifende wettbewerbspolitische Strategie auf nationaler bzw. europ. Ebene forsiert u. in großen Teilen geplant werden, denn dafür braucht man mehr als nur unternehmerische Weitsicht, nämlich volkswirtschaftliche und sozialwissenschaftliche Weitsicht.

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Ja.
      Geht aber nicht.
      Es gibt politische Interessen und Abhängigkeiten.

      Heutzutage ist nur eine Atommacht voll souverän. Alle anderen müssen sich mit mindestens einer Atommacht verbinden und teilweise unterordnen und darüber hinaus geschickt lavieren, weil keine Atommacht für irgendwen seine eigene Existenz aufs Spiel setzen würde (der Kaiser hätte das vielleicht gebracht – Nibelungentreue).

      Das Primat des Militärischen, das man zwar heute nicht mehr mag, an dem aber niemand dauerhaft vorbeikommt.

      Antworten
  5. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @DS „Was hier groß beschrieben wird, ist ein ganz normaler Markt! Das Problem ist, wenn es anders kommt als gedacht“.

    Es kommen IMMER anders als gedacht.

    Weil das so ist, gehört die Vorbereitung auf diesen Fall zum Standardprogramm von Institutionen, die auf Vorsorge für Eventualitäten bedacht sein sollten.

    Die Vernachlässigung dieses Prinzips der Daseinsvorsorge ausgerechnet bei der Energieversorgung soll nun von denselben Experten geheilt werden, aus deren Hirn diese desaströsen Abrechnungsregeln stammen.

    Was dabei rauskommt ist nicht schwer zu erraten.

    Einen Vorgeschmack zeigen die sog. „Entlastungen“ mit der Gießkanne, die 17-jährigen Schülern & Schülerinnen hinter dem Verkaufstresen eines Bäckers ein unerwartetes Zusatzeinkommen einbringen und den Rentnern die Existenz rauben.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @JürgenP

      “Die Vernachlässigung dieses Prinzips der Daseinsvorsorge ausgerechnet bei der Energieversorgung soll nun von denselben Experten geheilt werden, aus deren Hirn diese desaströsen Abrechnungsregeln stammen.”

      Die angeblich “desaströsen” Abrechnungsregeln sind ganz normale Regeln zur Marktpreisbildung.

      Das Problem ist die Lieferantenstruktur in dem Markt. Wenn es nur noch ein paar Kohlekraftwerke gibt, die günstig *und* grundlastfähig Strom produzieren können, dann wird der Strom halt extrem teuer, wenn gerade keine Sonne scheint und kein Wind weht.

      Und wenn Sie in dieser Situation den “Ausbau erneuerbarer Energien” und den Kohleausstieg forcieren, dann verschärften Sie das Problem noch weiter.

      Antworten
  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Der Strompreis wird durch die „Merit Order“ bestimmt – die Reihenfolge, in der Kraftwerke Strom in den Markt einbringen, wobei das günstigste Angebot des Kraftwerks mit den geringsten laufenden Kosten den Ausgangspunkt bildet. Strom aus erneuerbaren Anlagen wie Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen muss ebenfalls an der Börse verkauft werden, aber diese Anbieter haben fast keine Betriebskosten (da sie weder Brennstoff noch viel Arbeitskraft benötigen).>

    In welchem NORMALEN Markt wird das erzeugte PRODUKT zu Preisen verkauft, die NUR die laufenden Kosten abdecken und die – bei den Anbietern mit Anlagen für erneuerbare Energie – nicht einmal normale Betriebskosten sind, weil sie praktisch KEINE Inputkosten aufweisen?

    In KEINEM.

    Die REGULIERUNG – politisch gewollt und durchgesetzt – hat dafür gesorgt, dass es Produzenten gibt, die praktisch OHNE Betriebskosten Strom produzieren.

    Dies erfolgte durch massive SUBVENTIONEN der INVESTITIONEN in erneuerbare Energie.

    Das wird hier UNTERSCHLAGEN.

    Daher:

    >Was hier groß beschrieben wird, ist ein ganz normaler Markt!>

    Das ist so FALSCH, wie falsch nur sein kann.

    Denn was beschrieben wird, ist ein normaler MARKTMECHANISMUS, jedoch NICHT ein normaler Markt.

    Wo so stark und so einseitig REGULIERT wurde, MUSS immer MEHR eingegriffen werden, damit die Ergebnisse der Marktmechanismen überhaupt noch wirtschaftlich und gesellschaftlich verkraftbar sind:

    >Der Staat muss unabhängig von dringend benötigen weiteren Entlastungsmaßnahmen und Energiesparanreizen eingreifen, wenn sich marktliche Mechanismen verselbstständigen, wenn Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen sowie Renten in der Breite selbst mit sparsamen Energieverbräuchen ihre Rechnungen nicht mehr begleichen können und ebenso Verluste von Arbeitsplätzen zu befürchten sind.“ >

    Marktliche Mechanismen mit derart DRAMATISCHEN Effekten sind die FOLGE einer Marktregulierung, die sich VERSELBSTÄNDIGT hat.

    >bto: Wir haben eine Verknüpfung, die politisch gewollt war.>

    Na ENDLICH mal den Finger in die Wunde gelegt!

    Um gleich mal dümmliche Kommentare vorwegzunehmen:

    Die politische gewollte Verknüpfung hat zwar AUCH etwas mit dem sehr hohen Anteil russischen Gases an den Gaseinfuhren zu tun, ist aber NICHT grundlegend für die hier aufgezeigte Problematik der hohen Strompreise.

    Antworten
    • MFK
      MFK sagte:

      Wir hatten auch schon vor der derzeitigen Gaskrise die höchsten Strompreise der Welt. Dies lag an Steuern und Abgaben. Auch ohne die stark gestiegenen Gaspreise wäre der Strompreis weiter angestiegen. CO2 Zertifikate z.B. sind im August auf fast 100€/to gestiegen und sie werden im nächsten Jahr weiter steigen. Das Merit Order Prinzip ist also lediglich der der Hebel über den politische Eingriffe in den Strommarkt an die Konsumenten weitergegeben werden.

      Jetzt zerbricht das System, weil etwas unvorhergesehenes eingetreten ist. Systeme die unter Druck zerbrechen sind per se schlechte Systeme (Taleb, Antifragilität).

      Spanien hat übrigens eine Ausnahme von dem Merit Order Prinzip bei der EU erwirkt. Das verstehe wer will. Der Strompreis ist ein Wettbewerbsfaktor, auch wenn energieintensive Unternehmen derzeit keine CO2 Zertifikate erwerben müssen, so bezahlen sie den Aufpreis bei extern bezogenen Strom.

      Jetzt will man die Übergewinne auch der regenerativen Erzeuger besteuern.

      Es wird also ein kompliziertes System von Regeln und Ausnahmen und Ausnahmen von Ausnahmen geschaffen, welches jedes Vertrauen in diesen Wirtschaftssektor unterminiert.

      Auf der Verbraucherseite ähnliche Fehler. Man nimmt erst einmal, um dann über komplizierte Mechanismen einen Teil wieder zurückzugeben. Das ging schon bei der Gasumlage schief. Man braucht kein Prophet zu sein, um vorherzusagen, dass dies nicht die letzte Fehlentscheidung war.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ MFK

        >Wir hatten auch schon vor der derzeitigen Gaskrise die höchsten Strompreise der Welt. Dies lag an Steuern und Abgaben.>

        Das sage ich doch – u. a. um die SUVENTIONEN für die erneuerbaren Energien zu finanzieren.

        >Jetzt zerbricht das System, weil etwas unvorhergesehenes eingetreten ist.>

        NEIN.

        Die exorbitanten Preissteigerungen beruhen NICHT an Unvorhergesehenem – das gibt es immer und überall −, sondern darauf, dass es man DIESEN Strommarkt WOLLTE und ihn GESCHAFFEN hat.

    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @DT Herr Tischer, sie beschreiben indirekt das Grundprinzip der Fehleingriffe in komplexe Systeme.

      Man bastelte im guten Glauben an den Strukturen des Systems „Energieversorgung“ herum. Zunächst scheint es „zu laufen“. Verdeckt entwickelten sich nahezu unbemerkte strukturelle Veränderungen in Richtung höchster Systeminstabilität.

      Während bspw. bei der Entwicklung von Verkehrsflugzeugen die mehrfache Absicherung komplexer Systemarchitekturen zum Standard gehört, fliegen die „Operateure (Politiker ?)“ in Bezug auf das System „Energieversorgung“ wie im Blindflug durch die Gegend.

      Mögliche Ursache >> nach Durchlauf von zwölf Studien unterschiedlicher Autorenschaft mit den Stichwort „Risiko“ und “Ausfall” ist festzustellen, dass man immer von einem quasi friktionsfreien Übergang von der aktuellen zur zukünftigen Energieversorgung ausging.

      Der Wirkmechanismus der Komplexität (“Störung ist der Normalfall”) lag offensichtlich nicht im Wahrnehmungsfeld der Energie-Experten. Kein einziges Mal stach in den (überprüften) Studien eine Vermutung der Instabilität durch plötzlichen Fortfall eines wesentlichen Energieträgers heraus. Kein Wort von einem derartigen strukturellen Risiko, auch nicht in den Studie der Akademien der Wissenschaften oder der Industrieverbände.

      Dabei musste diese systemische Instabilität umso wahrscheinlicher zuschlagen, je länger der Veränderungsprozess andauern würde. Davon war auch hier im Blog schon die Rede. Nun gut, man kann so etwas lange Zeit ausblenden. Dann darf man sich nur nicht wundern.

      Wir können nur hoffen, dass es ausgeht wie bei einem A-380-Flug nach einer Triebwerksexplosion und Totalausfall nahezu aller Hydrauliksysteme. Der Flug wurde von einer zufällig anwesenden Topchrew mit heißgelaufenen Bremsen und tropfenden Kerosin 140 Meter vor Bahnende beendet.

      Meine Befürchtung ist eher: wird erleben zurzeit das letzte Manöver kurz vor dem Aufprall.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ JürgenP

        >… ist festzustellen, dass man immer von einem quasi friktionsfreien Übergang von der aktuellen zur zukünftigen Energieversorgung ausging.>

        Friktionen gibt es immer.

        Das wirklich DRAMATISCHE ist etwas anderes.

        Um im Bild zu bleiben:

        Wir versuchen das Flugzeug, IN DEM WIR SITZEN, im FLUG von Grund auf neu zu BAUEN.

        Auch wenn es NICHT komplex wäre:

        Es ist ökonomisch TÖDLICH.

        Das werden mehr Menschen erkennen.

        Daher wird die Energiewende nicht so erfolgen, wie sich das heute noch viele erhoffen oder vorstellen.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        “Daher wird die Energiewende nicht so erfolgen, wie sich das heute noch viele erhoffen oder vorstellen.”

        Die sich das “erhoffen” sind verblendet, manipuliert und auch dumm. Die Antreiber dagegen haben eine üble Agenda der Gesellschaftsveränderung, und natürlich auch Ihre Vorteile im Blick.

  7. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    >Und genau so muss es ja sein, gibt es doch dann einen Anreiz, möglichst viel Kapazität aufzubauen, die günstiger ist. Es lohnt dann also mehr zu investieren.

    Tja, aber es wird kein großer Anreiz gegeben, grundlastfähige Kapazität aufzubauen / Kapazität aufzubauen, die auch bei Dunkelflaute produziert. Diese teurere grundlastfähige Kapazität wird über den einfachen Preisbildungsmechanismus auf das Minimum gestutzt, die meist ausreicht / ausreicht, wenn alles rund läuft. Aber “meist ausreichen” reicht eben nicht immer und bei Strom ist das fatal.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Thomas M.

      “Tja, aber es wird kein großer Anreiz gegeben, grundlastfähige Kapazität aufzubauen / Kapazität aufzubauen, die auch bei Dunkelflaute produziert.”

      Die sind ja entweder grotesk teuer (zum Beispiel Batteriespeicher für “erneuerbrare Energien”, die man füllen könnte, wenn der Zufallsstrom gerade billig ist) oder politisch nicht mehr gewollt (Atom, Russengas, Kohle).

      Der Markt schafft diese Anreize schon – wenn es tatsächlich einen günstigen großen Speicher gäbe, würde sich dessen Betreiber in der aktuellen Marktsituation über die Arbitrage dumm und dämlich verdienen.

      Antworten
      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Ott

        >Der Markt schafft diese Anreize schon – wenn es tatsächlich einen günstigen großen Speicher gäbe, würde sich dessen Betreiber in der aktuellen Marktsituation über die Arbitrage dumm und dämlich verdienen.

        Okay, wenn Regenerative plus Speicher günstiger als Erdgas in der Vergangenheit gewesen wären, hätte es vermutlich den Anreiz gegeben, diese entsprechend auszubauen. Aktuell wären vielleicht Regenerative plus Speichermöglichkeit (Batterie / H2) tatsächlich günstiger? Aber bis das entschieden, geplant, finanziert und gebaut ist, hat sich das Problem wieder erledigt… Notfalls durch Wegfall der Nachfrage.

        Am Ende des Tages ist *dieser* “Markt” minus Kohle/Kern plus Subventionen der Regenerativen ein Schönwetterkonstrukt. Wie Herr Jürgen P. oben schrieb: Hätte man mal durchgespielt, was wäre, wenn Gas wegbleibt oder zu wenig verfügbar ist, hätte man den Energiemix strategisch nicht so konzipieren dürfen oder zumindest vorsorglich eine Preiskappung in der Preisfindung einbauen müssen für den Fall der Fälle, damit die Strompreise nicht ins Absurde steigen.

        Vermutlich ging’s im Meeting so…

        Was wäre denn, wenn…
        Ach, das ist doch total unwahrscheinlich!
        Ja, aber wenn doch einmal?
        Da kümmern wir uns drum, wenn’s soweit ist.

        Nu ist es soweit.

  8. Michael Bodenheimer
    Michael Bodenheimer sagte:

    Hallo,

    die Naivität und Gutgläubigkeit der Deutschen überrascht mich immer wieder. Was wie heute in der Ukraine und am Energiemarkt erleben, war seit 2019 von der US Rand Corporation durchgespielt und analysiert.

    Seither läuft alles fast wie nach Drehbuch…

    https://www.youtube.com/watch?v=uqVPM0KSUpo

    https://www.rand.org/content/dam/rand/pubs/research_reports/RR3000/RR3063/RAND_RR3063.pdf

    In der Politik passiert nichts durch Zufall…

    Viele Grüße

    Michael

    Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      Ja, sehr interessant. Herr Tischer ist ja massiv über die zu RAND gegensätzlichen Ansichten von Henry Kissinger hergefallen. Wäre interessant, wie er zu den RAND Szenarien steht.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Beobachter

        Die folgenden Feststellungen aus dem verlinkten Rand-Report sind m. A. n. richtig:

        “Russia’s greatest vulnerability in any competition with the United States is its economy, which is comparatively small and highly dependent on energy exports. The Russian leadership’s greatest anxiety stems from the stability and durability of the regime. Russia’s greatest strengths are in the military and information warfare realms. Russia has deployed advanced air defense, artillery, and missile systems that greatly outrange U.S. and NATO air-defense suppression and artillery counterbattery capability, potentially requiring U.S. ground forces to fight without air superiority and with inferior fire support. Russia has also matched new technology to old techniques of misinformation, subversion, and destabilization.”

        Russland hat den Krieg ANGEFANGEN.

        Wenn man will, dass es seine Ziel NICHT durch Krieg gewinnt, muss sich der Krieg IN der UKRAINE durch militärisch UNTERSTÜTZUNG des Landes deutlich zu UNGUNSTEN Russlands entwickeln mit der Folge, dass Russland zumindest einen ansehnlichen Teil bisher gewonnener Gebiete VERLIERT – und daraufhin einen für die Welt ERKENNBAREN Waffenstillstand anstrebt.

        Daraus folgt, dass Russland, wo immer es möglich ist, GESCHWÄCHT werden muss – AUSSER durch einen Krieg IN Russland.

        Das ist für beide Seiten mit Kosten verbunden.

        Daher, wie ich es von Anfang an gesagt habe und auch dem Rand-Report unterliegt:

        Russland muss den KOSTENWETTBEWREB verlieren.

        Der Report zeigt, auf was gezielt werden kann.

        Allerdings:

        Am Kostenwettbewerb MÜSSEN sich auch die Europäer beteiligen.

        Denn nicht nur die USA, sondern auch wir sind durch den Krieg betroffen.

        Kurzum:

        Ich muss meine Meinung nicht ändern.

        Das Thema ist hier O.T. und ich werde mich nicht weiter daran beteiligen.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Ihre Meinung ist bekannt. Sie stehen halt auf Seiten der Falken. Viel spannender ist aber, dass dieser Stellvertreterkrieg von langer Hand geplant ist. Das Papier beschreibt es geradezu exemplarisch.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Russland hat den Krieg ANGEFANGEN.”

        Wann hat Russland “den Krieg” denn angefangen?

        Dieses Dokument von der RAND-Corportation ist schon aus 2019 – gerade das macht es ja so interessant.

        “Russland muss den KOSTENWETTBEWREB verlieren.”

        Im Moment verliert ihn Deutschland, da können Sie realitätsentrückt herumpostulieren, wie Sie wollen.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Michael Bodenheimer

      Ihre Quelle, Brian Berletic, mit seinem Kanal “The New Atlas” ist eine super Entdeckung.

      Es beeindruckt mich immer wieder, was der für US-Primärquellen zu dem Thema ausgräbt.

      Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      Yes indeed Herr Bodenheimer!
      In der Youtube-Beschreibung des The New Atlas Video sind eine große Anzahl von Quellen in allen Formaten, die heute als echte neue Informationsgeber zu bezeichnen sind und den Menschen endlich einmal zur Fortbildung bringen.
      Wir erleben hier live den Wechsel der Erkenntniserforschung weg von den “Fälschermedien”.

      Und zu “Gain of Function” Geheimexperimentierung dieses Zitat zu Beginn aus der von Doc Lucie verlinkten Untersuchung:

      “In my point of view, the debate about the definition of ‘gain-of-function’ has been too much focused on technical aspects,” said Jacques van Helden, a professor of bioinformatics at Aix-Marseille Université. “The real question is whether or not research has the potential to create or facilitate the selection of viruses that might infect humans.” The experiments described in the proposal clearly do have that potential, he said.”

      Hier wird somit in aller Bösartigkeit geforscht, Menschen zu vernichten und kriegerische, wirtschaftliche, geldliche Vorteile und Herrschaft zu generieren!
      Punkt 1 : wir wissen, das alles um das “Virus” ein modellierter Artefakt ist ohne Isolierung im Reagenzglas, alles nur computeranimierte Datenberechnungen nach Rachenabstrichen, inklusive zweckloser PCR-Testungen zur Angstschaffung.
      Punkt 2 : vor einer eindeutigen “Virus”-Findung wird der “gain of function” mRNA Giftstoff entwickelt, produziert und für die fiktiven globalen Pandemieterroraktionen kalibriert.
      Punkt 3 neue mRNA “Impfprodukte” warten auf Markteinführungen inklusive Krebsinjektionen.
      Als Fazit ziehe ich ganz einfach, es handelt sich um ein totalitäres Menschheitsvernichtungsverbrechen, das zusätzlich für alle Beherrschungsinstrumente eines universalen Diktatorenregime Pate stand.
      Positiv-Szenarion, die Restmenschheit mit unermütlichem unendlichen Einsatz hat sich um haaresbreite an einer größstmöglichen Ausrottung vorbei gekämpft und wird diese Verbrecher aus der Lebenswirklichkeit ziehen!

      Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @M Bodenheimer

      Danke für den Link.

      Solange die USA das so systematisch (und ehrlich bzgl. der eigenen Schwächen/Interessen) angehen, wird nichts ohne sie gehen.

      Für D/Europa bleibt nur die Entscheidung des Mitmachens auf dieser/der russischen oder der chinesischen Seite.

      Antworten
      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Deswegen ist die sklavische Unterordnung von D unter den US-Hegemon aber falsch. Selbst der des Rechsseins unverdächtige Gabor Steingart schrieb kürzlich sinngemäß: D muss sich von den USA ein Stück weit emanzipieren.

        Und dieses Papier räumt wirklich mit der amerikanschen Unschuld auf.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Beobachter

        Wunsch und Realität sind halt zwei Dinge. Zum Einen hat D bei der Irak-Invasion, dem Libyen-/Syrien-Desaster oder auch dem Aufnahmeantrag Georgiens/Ukraine in die NATO gegenteilige Position bezogen und durchgehalten.

        Zum Anderen hat die deutsche Position GEGEN amerikanische Forderungen zum Aufbau von weitern LNG-Terminals, der Senkung von Zöllen oder der Erhöhung der Militärausgaben auf 2% (alles unter Trump in die Öffentlichkeit gekommen) komplett zu falschen Entscheidungen geführt.

        Es ist nicht so einfach.

        Dass die Amerikaner unschuldig sind, glaubt doch niemand, der mit offenen Augen durch die Welt läuft. Aber – sowohl Russen als auch Chinesen haben exakt dieselben Studien, nur halt aus Ihrer Perspektive.

        Und es ist wie immer im Leben – Sie bekommen nur ein Gesamtpaket. Cherrypickcing funktioniert nicht. Was meinen Sie, was in D losgeht, wenn wir hier die komplette Landesverteidigung selbst aufbauen sollten oder zB unter ein französisches/britisches Oberkommando stellen (wegen Atommacht). Oder wenn die Five-Eyes unsere Geheimdienste nicht am kurzen, sondern am langen Arm verhungern lassen. Echte Macht und echten Machtdurchsetzungswillen kann man nicht wirklich ersetzen.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        “Dass die Amerikaner unschuldig sind, glaubt doch niemand, der mit offenen Augen durch die Welt läuft.”

        Will das jetzt nicht weiter ausdehnen, aber die Transatlantiker erzählen was anderes, sei es gegen besseres Wissen, dann ist es um so schlimmer. Und sie haben die Meinungsführerschaft.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Beobachter

        Es geht um schwarz/weiß-Bilder für gesellschaftlichen Frieden. Die bekommt man anders vermutlich nicht hin. Jeder will auf der Seite des Guten sein.

        Und Sie sehen ja selbst hier am Blog, dass permanent die Einordnung in Schubladen versucht wird. Für/gegen. Für/gegen. Haben Sie doch bzgl. meiner Person/Kommentare auch gemacht.

        Komplexität ist anstrengend und muss dauernd beackert werden.Und vielleicht für die Reaktion auf die Welt auch nicht geeignet.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Beobachter

        Vom Staat weitestgehend in Ruhe gelassen zu werden und bezahlbare Energie geliefert zu bekommen, würde mir schon reichen. Ist aber heute offensichtlich zu viel verlangt, auch weil die Doofen, die sich für die Guten halten, ein geradezu penetrantes Sendungsbewusstsein auf allen gesellschaftlichen Ebenen entwickelt haben.

        @Stoertebekker

        Hihi. Sie beklagen:

        “Und Sie sehen ja selbst hier am Blog, dass permanent die Einordnung in Schubladen versucht wird. Für/gegen. Für/gegen. Haben Sie doch bzgl. meiner Person/Kommentare auch gemacht. ”

        Und ein paar Kommentare weiter oben schrieben Sie noch:

        “Für D/Europa bleibt nur die Entscheidung des Mitmachens auf dieser/der russischen oder der chinesischen Seite.”

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Beobachter

        Na, dann sind Sie hier bei uns, auf Seiten der USA doch genau richtig.

        @SCHLOtti

        Ach, Sie sind schwächer als gedacht. Für/gegen ging um die Einordnung von Personen.

        Ansonsten kann man im Leben natürlich aus mehreren Optionen wählen. ZB ne grüne Frau gut finden/ne verschleierte Frau gut finden/keine Frau finden. Wir werden zusammen beim Essen/Trinken ja auch aus mehreren Optionen wählen. Oder gibt’s bei Ihrem Stand um die Ecke nur Falafel oder Cevapcici?

        PS Und ich klage nicht. Ich beschreibe. Manchmal mit etwas leidendem Ton ob der vielen Dummheit auf der Welt.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Für/gegen ging um die Einordnung von Personen.”

        Sie wurden in genau diejenige Schublade eingeordnet, in die Sie gehören.

        Hadern Sie nicht damit.

  9. Felix
    Felix sagte:

    Sehr guter Beitrag zur richtigen Zeit!

    Politisch fanden die Linksgrünen die Merit-Order erst toll, nun nicht mehr.

    Was hier noch ergänzt werden muss, DRINGEND, ist die Tatsache, dass auf unserem Strommarkt Äpfel mit Birnen verglichen werden.

    Dadurch, dass ich zuverlässige liefernde Quellen wie die fossilen Energieträger gleich bezahle, wie die Wackelkandidaten Wind und Sonne, subventioniere ich die Wackelkandidaten indirekt. Das ist so, als ob auf einem Marktplatz für alle, nur die Fischhändler die Kosten für den Platz selbst tragen müssen.

    Dem normalen Deutschen, der ja schon bei der Geldanlage ins Schleudern gerät, sobald es über das Sparbuch hinausgeht, können sie das nicht vermitteln, aber hier gehört es dazu.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Felix

      “Was hier noch ergänzt werden muss, DRINGEND, ist die Tatsache, dass auf unserem Strommarkt Äpfel mit Birnen verglichen werden. Dadurch, dass ich zuverlässige liefernde Quellen wie die fossilen Energieträger gleich bezahle, wie die Wackelkandidaten Wind und Sonne, subventioniere ich die Wackelkandidaten indirekt. ”

      Ganz genau. Es hat auch den paradoxen Effekt, dass die Gewinne der Wackelstromanbieter immer steiler ansteigen – bis der große Stromausfall kommt.

      Und dann gucken alle dumm aus der Wäsche.

      Antworten
      • Kultursackgasse
        Kultursackgasse sagte:

        Vollkommen richtig. Je weiter die Erneuerbaren die Auslastung der grundlastfähigen Erzeuger durch Verdrängung reduzieren, desto teurer werden diese aufgrund der Investitions- und anderen Fixkosten. Das ist im Interesse der Erneuerbaren, da sie den hohen Preis mitnehmen. Da die Grundlastfähigen trotzdem jeden Tag gebraucht werden, ist das sehr attraktiv. In der tat, Äpfel mit Birnen.
        Getrennte Märkte werden aber auch nicht funktionieren.
        Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, wäre, daß alle Anbieter Grundlastfähigkeit garantieren müssen. Entweder durch eigene Kapazitäten, oder durch entsprechende Verträge. Dadurch gäbe es sozusagen Waffengleichheit, und die Kosten für Grundlastfähigkeit werden auf alle Erzeuger verteilt. Weniger Gewinne für Erneuerbare insbesondere bei großen Kostenunterschieden, aber der Strompreis wird entsprechend niedriger.

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