Die kranken euro­pä­ischen Banken

Beginnen wir mit einer Abbildung:

Quelle: The Economist

Die Abbildung ist sehr interessant. Zum einen zeigt sie, dass die Börse offensichtlich bei den Banken erhebliche Verluste aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie erwartet. Zum anderen zeigt sie, dass sie besonders skeptisch ist bei den europäischen Banken. Und rechts kann man auch sehen warum: weil die Europäer ihre Banken nicht saniert haben, sondern seit Jahren auf ein Wunder warten, dass sich aber angesichts der Null-Zins-Politik nicht einstellen will. Im Gegenteil notierten die europäischen  Banken schon vor Corona deutlich unter dem Buchwert. Die Märkte trauen den Fantasie-Bilanzen von Banken nicht, die das Geld vor allem dazu nutzen, um Zombies am Leben zu halten (ihre Kunden und sich selbst).

Nun stellen die Europäer erneut weniger für Kreditausfälle zurück, was, wie der Economist so schön festhält, kein gutes, sondern ein schlechtes Zeichen ist: nämlich, dass die Banken nicht die Kraft haben, Verluste zu tragen, und wir deshalb den Fehler von 2010 wiederholen – wir addieren ein großes Problem auf ein schon zuvor großes Problem. Europäisch halt.

Der unermüdliche Ambroise Evans-Pritchard dazu:

  • “European banks were already in trouble before the pandemic. They never recovered fully from the double shock of the global financial crisis and the eurozone policy errors of 2010-15, and have been trading far below book value. Now they are in even deeper trouble. The Stoxx 600 bank index has fallen by four fifths from its peak and is currently at levels first reached (synthetically) in September 1988. It has been nothing less than a death spiral.” – bto: Die Todesspirale zieht den ganzen EURO-STOXX 600 runter, weil dort Banken dominieren.
  • “Europe’s lenders are half as profitable as US rivals. They are battling negative interest rates and falling fees, and now face the prospect of mass insolvencies from Covid-19. The day of reckoning has been delayed by state credit guarantees and furlough support but these will start to expire over coming months.” – bto: Ich vermute, der Staat wird für alles eintreten. Wir schaffen so die Zombifizierung für alle mit hoher Geschwindigkeit.
  • “A report by consultants Oliver Wyman estimates that credit losses for European banks could reach €830bn over the next three years in its ‘adverse scenario’. This would push non-performing loans to 10pc, rising to 12pc in Portugal, 13pc in Italy, and 47pc in Greece. The central case would see €400bn of losses.” – bto: Und weil das nicht sein darf, wird es nicht passieren. Zombies, wir kommen!
  • “Lenders do not generate enough from retained earnings to rebuild their defences and will therefore be vulnerable to capital hits. They will instead have to cut their balance sheets by 10-15pc, choking credit for the real economy. A tenth of the banks will be walking dead.” – bto: Es wird keine Bilanzverkürzung geben. Die EZB wird alles refinanzieren. Sie dürfte den Banken die Kredite abkaufen.
  • “Europe’s economic model is built on bank lending. Old-fashioned lenders are the lifeline for the Mittelstand family firms in Germany and for small businesses that account for 70pc of employment in Italy and Spain. (…) Germany is far from immune to this slow asphyxiation of the banks. Yes, the economy as a whole will emerge from the pandemic in better shape than southern Europe, (…) Yet at the same time German lenders are among the least profitable in the OECD bloc. Holger Sachse from Boston Consulting Group in Frankfurt says the pandemic will push a clutch of German banks over the edge. The wave of bad loans will hit in earnest when the country’s moratorium ends in the fourth quarter.” – bto: Dass die Banken so unprofitabel sind, liegt an der Struktur des Marktes und ist eigentlich nicht schlecht. Ich denke, auch hier wird der Staat alles retten.
  • “The picture is complex and Germany’s system is sui generis. The country’s 1,250 savings banks and cooperative lenders still account for 90pc of lending to small firms (SMEs), providing credit for much of the engineering and machine tool bedrock of the Wirtschaftswunder. ‘This is a good thing. A banking sector dedicated to SMEs is why Germany has had such a strong economy for 200 years,’ said Prof Richard Werner, a banking expert at Oxford University. The close interlinkage of local lenders and family firms may help Germany weather the aftermath of Covid-19 better than countries with deracinated mega-banks, quick to cut credit lines, regardless of the macroeconomic consequences.” – bto: Stimmt, wobei die EZB hier auch alles tut, um die kleinen Banken platt zu machen.
  • “Prof Charles Goodhart, ex-Bank of England and the UK’s monetary guru, politely demolishes the whole experiment of negative rates in a new post for VOX EU with Dimitri Tsomocos and Tatjana Schulze, describing how it has led to a debt trap, rising inequality, and zombie companies that frustrate the Schumpeterian process of creative destruction.” – bto: So wurde es auch bei bto diskutiert.
  • “The EU banking union announced in 2012 was never completed. The sovereign/bank ‘doom loop’ remains in place, which means that the Italian state risks being dragged down again by an NPL crisis in the banking system. It requires perennial bond purchases by the ECB to keep the ship afloat, a dubious proposition after the ferocious ruling of the German Constitutional Court in May.” – bto: Es kommt, egal was das BVerfG sagt.
  • “What is extraordinary in this saga is that EU leaders scrapped the Solvency Support Instrument at their surreal summit last month. This was supposed to seed a €300bn fund to help recapitalise companies pushed to the brink by the pandemic, but it somehow vanished in the late-night horse-trading in order to make the sums add up for the Recovery Fund, which of course is no such thing. Science funding and the green technology fund was also slashed.” – bto: Was gemacht wurde, es ist falsch. Aber nicht nur das.

In meinem Buch CORONOMICS fordere ich einen Schuldentilgungsfonds für die deutschen Unternehmen, die im Zuge der Krise Kredite aufnehmen mussten. Und zwar im Sinne eines Abschreibungsfonds über Jahrhunderte. Refinanziert von der Bundesbank … Machen, kann ich da nur sagen!

→ economist.com (Anmeldung erforderlich): “European banks expect fewer bad loans than their American rivals”, 6. August 2020

Kommentare (35) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ H. Hoffmeister

    Mein Szenario ist folgendes:

    Der Staat ist „spender of last resort“ in zweifacher Hinsicht

    a) als REALWIRTSCHAFTLICHER Nachfrager, weil der privatwirtschaftliche Sektor nicht mehr das Wirtschaftswachstum generieren kann, was eine Gesellschaft für soziale und politische Stabilität erfordert. Wichtigste Gründe: Migration von Investitionen, hochproduktive Güterherstellung mit immer weniger Arbeitskräften und zu geringer Verbrauchernachfrage (Globalisierung, Demografie, Bildung, Digitalisierung und zu hoher Verschuldung etc.).

    b) als FINANZIERER, weil immer mehr Menschen alimentiert werden müssen, um den sozialen Frieden zu erhalten, und weil es nicht zu Großinsolvenzen bzw. Insolvenzwellen, ob Banken oder realwirtschaftliche Unternehmen betreffend, kommen darf.

    a) und b) beruhen auf dem mit historischer Erfahrung BEGRÜNDETEN Dogma, dass anhaltend hohe Arbeitslosigkeit zu gesellschaftlicher Instabilität mit nicht kontrollierbaren politischen Folgen führt.

    Vor diesem Hintergrund zu Ihren Fragen:

    >… wie lange, meinen Sie, wird es dauern, bis wir erneut den überwiegenden Teil der Unternehmen in Staatshand sehen werden ? 10 Jahre ? 50 Jahre ?>

    Ich glaube, dass der Staat VERMEHRT für Unternehmen (systemkonform: Unternehmensanleihen) GARANTIEREN und VERMEHRT auch ANTEILSEIGNER von Unternehmen wird.

    Damit wird er wachsenden Einfluss gewinnen und den auch ausspielen, etwa bei Unternehmensentscheidungen zur Beschäftigung. Ist bei der Lufthansa bereits ein politisches Thema.

    Das wird kontinuierlich erfolgen, je nach „Bedarf“.

    Ich glaube aber nicht, dass der Staat darauf aus ist, den ÜBERWIEGENDEN Teil der Unternehmen in die Hand zu bekommen, d. h. Mehrheitseigner zu werden und unternehmerische Verantwortung zu tragen. Dieses Szenario ist durch das sozialistische Experiment nach WK II verbrannt.

    >Ist es wirklich vorstellbar, die irrsinnigen Fehlallokationen ohne Verwerfungen zu verdauen ?>

    Es wird gravierende Verwerfungen geben.

    Allerdings ist das Problem m. A. n. nicht die so sehr die Fehlallokation mit der Folge von materiellen Wohlstandsverlusten – siehe den Verweis oben auf die hohe Produktivität -, sondern die SOZIALEN Verwerfungen sind es.

    Mit der Energiewende werden durch die Entwertung von produktiven Sachkapitals materiell fundierte LEBENSENTWÜRFE nachhaltig zerstört, was die Bevölkerung nicht hinnehmen wird.

    Wenn Sie so wollen:

    Die notwendigerweise GEWOLLTE „Fehlallokation“ von MENSCHEN wird das, was ich Großexperiment ohne Versuchsanordnung nenne, i. e. den umfassenden Umbau der Energieversorgung und -nutzung trotz einer gewissen Anpassungsbereitschaft der Bevölkerung letztlich SCHEITERN lassen.

    Die Politik sieht das Risiko.

    NUR deshalb wird die Stilllegung der Kohlekraftwerke mit 40 Mrd. Euro „begleitet“.

    Da die Privatwirtschaft die Arbeitslosen nicht absorbieren kann, wird der Staat jeder betroffenen kleinen Stadt eine Fachhochschule spendieren, die die akademische Überschussproduktion als Lehrkräfte bindet und dann vom Hausmeister über die Putzkolonne weitere Arbeitsplätze schafft.

    Das ist die perspektivische nationale Entwicklung.

    Supranationale Ereignisse können als Schocks die Dinge beschleunigen oder zum Entgleisen bringen.

    Ich denke hier an den Zerfall der Eurozone und wachsende Disruption in der EU:

    Die Mittel, die von den Geberländern abfließen, diese aber brauchen, wir u. a. für den Sozialstaat (Renten und Pflege), schaffen KEINEN Wohlstand und werden daher politische Instabilität produzieren, die durch Transfers nicht mehr verhindert werden kann.

    >Ich bin skeptisch, muss aber gestehen, dass ich seit Jhren mit meinen Einschätzungen zur Resilienz defizienter politischer Systeme daneben lag.>

    Ich auch, glaubte, dass bereits die Groko auseinanderbrechen würde.

    Ich bin heute noch skeptischer trotz einer gewissen Ratlosigkeit, wie z. B. CDU/CSU und GRÜNE eine GEMEINSAME Politik betreiben könnten.

    Soweit es möglich ist, werden die Dinge wie eh und je mit Geld gelöst werden.

    Durch die „Entfesselung“ der EZB ist MEHR Geld denn je verfügbar, also auch diesbezüglich mehr möglich.

    Daher:

    Die nächsten 10 Jahre sehe ich einen wachsenden interventionistischen Zentralismus mit – bei monetärerer Kompensierung bis hin zu irgendwann BGE – verstärkter KONDITIONIERUNG der Bevölkerung OHNE ganz große Brüche, wenn nicht UNVORSEHBARES geschieht.

    Das schließe nicht aus, dass sich Risiken aufbauen, die letztlich das gesamte, supranationale System zerfallen lassen können.

    Dies wäre u. a. dann der Fall, wenn es in einigen Jahren zu einer nachhaltigen Inflation kommt – die keine Hyperinflation sein muss – und damit verbunden steigende Zinsen eine nicht mehr zu verhindernde Insolvenzwelle auslösen würden.

    Antworten
    • H. Hoffmeister
      H. Hoffmeister sagte:

      Herr Tischer, vielen Dank für Ihre Einschätzungen. Als unternehmerisch (kein Zocker, eher bescheiden, dafür aber nachhaltig) denkender Mensch versuche ich, die Weichen für unseren kleinen Familienbetrieb so zu stellen, dass er die zunehmenden Eingriffe in die marktwirtschaftlichen Prozesse überleben wird. Da die Prämissen der Marktwirtschaft zwar langfristig gelten – sind quasi naturgesetzlich – aber kurzfristig ausser Kraft gesetzt wurden und zunehmend werden, muss man gleichsam in zwei Bezugssystemen denken. Das hier und heute mit “Bazookas” “Zombies” “MMT” und das danach.

      Antworten
  2. Zweifler
    Zweifler sagte:

    @Carsten Pabst

    Richtig! Ist Sicherheit sicher? Egal über welches Asset man redet, es findet sich immer einer, der es unsicher oder gefährlich findet. Gold, Geld, Banken, ETFs, Aktien, Häuser, Diamanten, Rolex Uhren, alles ist unsicher. Die Gesundheit ist unsicher und, unglaublich aber wahr, sogar das Leben ist unsicher.
    Karl Valentin meinte auf die Frage, warum er in einem Bergwerk wohne, ihm gehe Sicherheit vor Wahrscheinlichkeit.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Zweifler

      Der wesentliche hier diskutierte Unterschied ist: Gold, Bargeld, Aktien, Hausbesitz, Diamanten und Rolex-Uhren haben kein Kontrahentenrisiko. (Dass ihr jeweiliger Wert aus verschiedenen Gründen stark schwanken kann, ist ein anderes Thema.)

      Kontosalden bei Banken und synthetisch replizierende ETFs haben ein Kontrahentenrisiko. Sie können wertlos werden, wenn die Gegenparteien pleite gehen und die Sicherungsmechanismen versagen.

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Herrn Ott:

        Richtig, das Kontrahentenrisiko fällt weg. Es gibt aber bei einem Teil Ihrer Vorschläge noch einen weiteren Grund: manche Ihrer Assets haben einen intrinsischen Wert und sind nicht beliebig vermehrbar wie Bargeld: Gold, Diamanten, Rolex-Uhren erfordern einen gewissen Aufwand zur Förderung bzw. Erzeugung. Den kann ich nicht durch politische Beschlüsse wie Bargeld oder teilweise auch bei Grundstücken (= Baurecht) einfach mal schnell aushebeln, denn der Aufwand für Bargelderzeugung oder die Änderung eines Flächennutzungsplans ist vergleichsweise minimal. Gold ist einfach nicht politisch vermehrbar, Diamanten auch nicht. Die Politik kann deren Besitz verbieten, aber das kann es bei allen anderen Assets auch, alternativ konfiszieren, besteuern oder mit einer Zwangshypothek belegen.

  3. Seuchenvogel
    Seuchenvogel sagte:

    Hallo,

    die börsennotierten Banken in Europa handeln alle weit unter ihrem bilanziellem EK. Das EK ist aber das, was mindestens bei einer Liquidierung übrig bleiben sollte. Die Börsen sehen also schon seit Jahren dieses Problem. Ich vermute die Wertberichtigungssumme würde das bilanzielle EK eigentlich weit überschreiten. Das heisst: Die Banken sind eigentlich schon längst überschuldet. Sämtliche Aufsichtsbehörden wie Bafin und EBA kennen natürlich das Problem, unternehmen aber nichts. Markus Krall nannte es Wirecard auf Crack.

    Meiner Meinung nach wird folgendes passieren:

    Obwohl es das Sanieungs und Abwicklungsgesetz in ganz Euroland gibt, werden die faulen Kredite bei Steuerzahler in Form einer gigantischen europäischen BadBank landen. Und zwar nahe dem Nennwert. Eigentlich sollte das Sanierungs und Abwicklungsgesetz ja genau das verhindern. Aber Not kennt halt kein Verbot.

    Antworten
  4. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    @RA
    Danke für die Antwort. Ich möchte natürlich auch zu den Wenigen wie Bauer gehören und verstehen :-)
    Neben der Wertpapierleihe (von der Sie wohl nicht sprachen, ich es aber so verstanden habe, da ich eine WertpapierAUSLEIHE nicht kenne!), kenne ich nur das Problem das ETF-Anbieter ihre Produkte auch synthetisch replizieren. Ein synthetisch replizierter ETF kann beliebige Titel halten. Sie müssen nicht den im Vergleichsindex enthaltenen Titeln entsprechen. Die Indexnachbildung erfolgt mittels eines Tauschgeschäfts, eines sogenannten Swaps. Sollte man die Finger von lassen.
    Deshalb wäre mir eine Quellenangabe, die mir Ihre Sichtweise etwas näher bringt, sehr hilfreich.
    Freundliche Grüße
    Carsten Pabst

    Antworten
    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      @Hr. Pabst und RA: Ich würde mich gerne mit Bitte um Quelle hier anschließen.

      Das Thema poppte hier auf bto schon einmal vor 1-2 Jahren auf und ich hatte hierzu damals mehrere Stunden gesucht und keinen Hinweis gefunden, dass physisch replizierende ETF dauerhaft aus geliehenen Wertpapieren “gebaut” werden.

      Ich hatte wohl damals und auch jetzt leicht eine Quelle gefunden (Investopedia), die aussagt dass der AP (authorized participant, größere Finanzinstitutionen) die Aktien nur ausleiht, z.B. von Pension Funds. Der ETF verbrieft dann – meine Interpretation – auch nur einen Anspruch auf diese geliehene Wertpapiere.

      Aber in andere Quellen stand, dass der AP die Wertpapier kauft und diese dann gegen die ETF shares beim Sponsor austauscht.

      Juristisch mag man zwar in beiden Varianten ein Recht auf die Papiere haben. Aber es wäre natürlich schon ein Unterschied, ob beim ETF-Sponsor (=ETF-Anbieter) Wertpapiere hinterlegt sind oder Ansprüche auf verliehene Wertpapiere.

      Insofern wäre ich für weitere Quellen dankbar…

      Hier eine Quelle, aus der zumindest die oben verwendeten Begriffe und die Grundmechanik klar wird.

      https://www.wisdomtree.com/-/media/us-media-files/documents/resource-library/etf-education/how-etfs-work.pdf

      (Die Gefahr in Herrn Otts Link dreht sich um die synthetischen ETF. Darum geht es hier aber nicht. Hier dreht es sich um physisch replizierende ETF und wie diese die einzelnen zum ETF gehörenden Wertpapiere verwalten.)

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Gast

      Der Umbau der Wirtschaft ist nicht nur angeblich NÖTIG, sondern er kann jetzt auch relativ PROBLEMLOS betrieben werden.

      Denn man muss keine SCHULDIGEN mehr benennen, weil es KEINE gibt, die zu benennen, zu verurteilen und somit kaltgestellt werden müssen, BEVOR mit dem nötigen Umbau begonnen werden kann:

      Die EXISTENZ von COVID-19 ist genauso wie der Klimawandel ein Ereignis ohne Schuldige und der Umbau kann daher mit hohem Wirkungsgrad vollzogen werden.

      Was die SPD betrifft, muss man sich allerdings an den Kopf greifen:

      Scholz wurde als nicht der Richtige oder gar als untauglich befunden, die Partei zu führen, soll aber jetzt das Volk regieren.

      Ich gebe zu, dass ich der SPD nach dem Schulz-Debakel nicht zugetraut habe, sich beim Abgang nach unten nochmals zu steigern.

      Aber sie hat es geschafft, stellt den braven Scholz ins Schaufenster, um Stimmen aus der Mitte zu gewinnen, die dann für den strammen Linksschwenk der Partei herhalten sollen.

      Wenn die SPD bei der nächsten BT-Wahl mehr als 16% der Stimmen erhalten sollte, sind die anderen Parteien und/oder die Wähler bekloppt.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Gast

      Sie sind ein Fiesling! ;)

      Ich war schon ganz neugierig, was wohl Heiner Lauterbach (!!) zum Umbau unserer Wirtschaft zu erzählen hätte – aber Sie haben den Namen vewechselt.

      Das ist doch wieder bloß eine Wortmeldung vom Lobster-Lauterbach aus der SPD mit dem Salzfimmel und den permanenten Warnungen vor Katastrophen, die dann doch nicht eintreffen.

      Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >… kein gutes, sondern ein schlechtes Zeichen ist: nämlich, dass die Banken nicht die Kraft haben, Verluste zu tragen, und wir deshalb den Fehler von 2010 wiederholen – wir addieren ein großes Problem auf ein schon zuvor großes Problem. Europäisch halt.>

    Vor allem ist es ein Zeichen dafür, dass es IM System KEINE andere realisierbare Lösung gibt als diejenige, die verfolgt wird:

    Es darf KEINE Pleiten geben, weil es durch Pleiten noch MEHR Pleiten geben würde.

    Das ist KONSENS und daher zugleich ANSPRUCH an und LEGITIMATION für den Staat, dafür zu sorgen, dass es keine Pleitewelle gibt.

    Der Staat ist HANDLUNGSFÄHIG und wird dafür sorgen.

    Das Back-up durch die EZB ist gesichert.

    Was lernen wir daraus?

    NICHT die WAHRNEHMUNG konstruktiver Gestaltungsoptionen, sondern VERMEIDUNG von Schlimmerem schafft REALITÄT.

    Antworten
    • H. Hoffmeister
      H. Hoffmeister sagte:

      Herr Tischer,
      wie lange, meinen Sie, wird es dauern, bis wir erneut den überwiegenden Teil der Unternehmen in Staatshand sehen werden ? 10 Jahre ? 50 Jahre ? Ist es wirklich vorstellbar, die irrsinnigen Fehlallokationen ohne Verwerfungen zu verdauen ? Ich bin skeptisch, muss aber gestehen, dass ich seit Jhren mit meinen Einschätzungen zur Resilienz defizienter politischer Systeme daneben lag. Die DDR hat 40 Jahre für den Nichtmachbarkeitsnachweis gebraucht. Heute gibts leider weltweit wenige Verbesserungsmöglichkeiten, insofern hinkt der Vergleich.

      Antworten
  6. Michael Bodenheimer
    Michael Bodenheimer sagte:

    Höchste Zeit für den Dexit! Unsere europäischen Freunde, werden alles dafür tun, dass der deutsche Steuerzahler eine möglichst hohe Last trägt; während sich die Verkäuferin im Lidl und der Altenpfleger in deutschen Großstädten kaum noch eine Wohnung oder gar eine Familie leisten kann und die Hoffnung auf ein Leben in relativen Wohlstand immer weiter schwindet, pressen die EZB-Lagardè und die EU-Verräter in Brüssel über Merkel & Co. die deutsche Bevölkerung immer weiter aus. Jeden, der mit einem Galgen zur Demo geht und diese Kreaturen daran baumeln lassen will, kann ich immer mehr verstehen!

    Antworten
    • Carsten Pabst
      Carsten Pabst sagte:

      Sehr geehrter Herr Bodenheimer,
      ich glaube kaum, dass es in diesem Blog angemessen ist, Kreaturen am Galgen baumen sehen zu wollen.
      Das sollten Sie unterlassen.
      Zu ihrer Verkäuferin und Ihrem Altenpfleger und der Wohnungsnot in Großstädten nur soviel:

      – Das billige Notenbankgeld hebt alle Boote
      – Zuzug von Menschen im Jahre 2015 und damit verbunden einen vermehrten Zuzug in städtische Gebiete und somit Wohnungsknappheit
      – kein vernünftiges soziales Wohnungsbauprogramm auf Länder- und Bundesebene
      – Facharbeitermangel
      – steigende Materialkosten
      – Das Programm “wir retten die Welt und setzen dass mit den höchsten energetischen Anforderungen an Gebäude um” erfüllt seinen Dienst
      – massive Anhebung der Grunderwerbssteuer in den Bundesländern in den letzten Jahren
      – Statiker, der dann vom Prüfstatiker geprüft wird, erforderliche Bodengutachten, Vorschriften….
      – Bebauungspläne, die aus der Zeit gefallen sind
      – fehlende Nachverdichtung in Städten

      Sie sehen, dass Problem ist vielfältig, selbstverständlich oftmals hausgemacht!
      Nur helfen da keine Galgen. Die bekommen Sie in der Diktatur. Ich will da nicht hin. Sie???
      Freundliche Grüße
      Carsten Pabst

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Wissen Sie eigentlich, was der Unterschied zwischen einem Politiker und einem Telefonhörer ist?

        Den Telefonhörer kann man aufhängen, wenn man sich verwählt hat.

      • markus
        markus sagte:

        “-Bebauungspläne, die aus der Zeit gefallen sind
        – fehlende Nachverdichtung in Städten”

        Ja. Den Stadtplanern kann man das aber meist nicht anlasten. Die haben oft sinnvolle Konzepte in der Schublade, oft schon seit Jahrzehnten … Trotz Zuwanderung sind viele Trends ja extrem langfristig. Demographie ist ein schwerer Tanker, der ändert nicht sehr schnell seine Fahrt. Das Problem ist die politische Durchsetzbarkeit. Teilweise reicht da nur ein betroffener Stadtrat und das Projekt ist erstmal für Jahre vom Eis…

      • RA
        RA sagte:

        Nachverdichtung: Wenn auch der letzte schattige Hinterhof weg ist und die Kinder 0,0 Platz zum Großwerden bekommen, wenn überall dynamische Jungpopper mit den großen Erbschaften wohnen (oder Beamte) und die Temperaturen im Sommer unerträglich sind, dann haben wir es geschafft…..
        Deshalb: Zuzug in die Städte begrenzen.

      • mark
        mark sagte:

        @RA:
        Nachverdichtet wurde in der Tat schon einiges. Und dort wo es Sinn machen würde, in wirklichen Baulücken oder brachliegenden Gründstücken wo auf Bodenpreissteigerung gewettet wird, dort kommt die kommunale Politik nicht hin, weil sie sich nicht dazu durchringen kann (oder will!) das Nicht-Bebauen finanziell unattraktiv zu gestalten. Die Appartments oder Grundstücke sind in der Tat schon sehr klein (man vergleiche nur mal die typischen Grundstücke in den 80iger und heute…).

  7. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “Die Todesspirale zieht den ganzen EURO-STOXX 600 runter, weil dort Banken dominieren.”

    Da freuen sich alle Anleger, die EURO-STOXX-600-ETFs investiert haben weil die so schön kostengünstig sind…

    Antworten
    • RA
      RA sagte:

      ETFs sind nur optisch günstig. Wer sich einmal mit der Art und Weise der Konstruktion dieser Instrumente vertraut gemacht hat, reibt sich verwundert die Augen. Die vordergründige Gebühr ist das, was der Regulator als so genannte Kostentransparenz vorschreibt. Im Hintergrund verdienen Börsengesellschaften / Market Maker zum Teil das 5-fache der ausgewiesenen Gebühr. Zudem – so zumindest in den USA – ist bereits bei der ETF-Konstruktion Wertpapierausleihe erlaubt. Im Zweifel besitzen Käufer von ETFs nur sehr wenig. Da ist jeder nornale Investmentfonds mit günstigen Gebühren im Vorteil.

      Antworten
      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Hallo RA,
        Ihre Aussage:

        “so zumindest in den USA – ist bereits bei der ETF-Konstruktion Wertpapierausleihe erlaubt. Im Zweifel besitzen Käufer von ETFs nur sehr wenig. Da ist jeder nornale Investmentfonds mit günstigen Gebühren im Vorteil.”

        Das ist in meinen Augen doch sehr pauschal. Es stimmt, viele ETFs nutzen die Wertpapieranleihe. Dies aber nur gegen Sicherheiten. Staatsanleihen, Barmittel, Aktien. Einen Überblick finden Sie hier

        https://de.extraetf.com/wissen/wertpapierleihe-in-etfs

        Jetzt können wir uns darüber streiten, wie SICHER die Sicherheiten sind. Aber es war schon immer so: Breit diversifizieren über die verschiedenen Anlageklassen, Währungen, Länder und zusätzlich investieren in Bildung, Erinnerungen und einen Nutzgarten mit Streuobstwiese. Was bleibt Ihnen anderes übrig?!
        Außerdem finden Sie auch genügend ETFs ohne Wertpapieranleihe, wenn Sie sich damit wohlerfühlen. Und zum Thema Fonds:
        Der DWS Top Dividende, AKTIV gemanagt, Ausgabeaufschlag 5%, Kostenpauschale 1,45% verleiht auch Wertpapiere. Soviel zu diesem Thema. Der DWS Deutschland, genauso teuer, macht zwar keine Wertpapierleihe aber fand Wirecard zum Verlieben.
        Das Ergebnis kennen Sie.
        Es mag gute Fondslenker geben, aber die wenigsten schlagen auf Dauer den Markt. Da ist mir ein ETF mit Kostenstrukturen von 0,04%- 0,2% bedeutend lieber. Das ist dann ein Ei aus dem Korb!
        Freundliche Grüße
        Carsten Pabst

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @RA, Herr Pabst

        Eigentlich wollte ich ja darauf hinaus, dass die ETFs, die einen Index nachbauen, immer auch unseriöse Unternehmen wie zum Beispiel Finanzdienstleister (Wirecard!) oder europäische Großbanken mit beinhalten und hab das mit dem “kostengünstig” nur geschrieben weil es so ein häufiges Argument für den ETF-Kauf ist…

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ RA

        Kann der Käufer/Inhaber von ETFs eigentlich überblicken, welche Kontraktrisiken da dranhängen? Das ist schlimm bis gruselig.

        Ein Aufentalt auf dem Fischmarkt in Wuhan ist da gesünder.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Joerg

        Mhmm, mal sehen was die Gerd Kommer Invest GmbH da zum Thema ETFs schreibt:

        “Die ETF-Ablehnung kommt überwiegend von Vertretern der Finanzbranche, die ihr Geschäftsmodell und ihr Gebühreneinkommen durch die wachsende Popularität von ETFs bedroht sehen – also von Repräsentanten des ‘aktiven’ Investment-Managements mit einem – wenn es um die Beurteilung von ETFs geht – scheunentorgroßen Interessenkonflikt.”

        Und welche Dienstleistungen bietet die Gerd Kommer Invest GmbH an?

        Unter anderem auch:
        “Geldanlage mit Indexfonds und ETFs – Vermögen langfristig anlegen und dabei marktgerechte Renditen erwirtschaften. Unsere Kosten liegen weit unterhalb derer von Banken und “unabhängigen” Vermögens­verwaltern.”
        https://www.gerd-kommer-invest.de/vermoegensverwaltung/#dienstleistungen

        Da komme ich mir schon ein bisschen für dumm verkauft vor.

    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @Herrn Richard Ott:

      Die ETF-Kunden werde nicht die einzigen sein, die feststellen, dass Aktien zwar ein besserer Inflationsschutz sind als Anleihen, aber auch nicht ideal, wenn Geld- und Fiskalpolitik zunehmend verschmelzen, indem beispielsweise die Banken “gerettet” werden. Dazu ein m.E. sehr guter Kommentar des jüngeren Warren Buffet aus dem Jahr 1977:

      http://www.hollandadvisors.co.uk/cms/resources/how-inflation-swindles-the-equity-investor.pdf

      Antworten
      • RA
        RA sagte:

        @Bauer: Sie sind einer der Wenigen, der es verstanden hat. Es geht um die vielfälltigen Kontrahentenrisiken innnerhalb des ETF-Kosmos.
        @Pabst: Genaues Lesen hilft. Ich habe nicht von der Wertpapierleihe gesprochen, die nach dem Entstehen von ETF-Anteilen getätigt wird. Ich habe davon gesprochen, dass die dem ETF zugrunde liegenden Wertpapiere VOR dem Entstehungsprozess vom Sponsor AUSgeliehen wurden – z.b. aus den Bokerkonten der eigenen Kunden oder von Pensionsgesellschaften wie z.B. Calpers. In den Konten wird dann nur ein wertloser Kontrakt hinterlegt. Somit erhalten ETFs eine derivative Dimension, ohne dass Terminmarktinstrumente – die übrigens meistens nicht böse sind – an der Kontruktion beteiligt sind. Und: Glauben Sie im Ernst, dass sich eine Fondsgesellschaft mit 0,2% zufrieden gibt, wenn 1% und mehr zu holen ist? Es gibt keine Geschenke.

  8. Zweifler
    Zweifler sagte:

    Daher ist Cash nur auf den großen systemrelevanten Banken einigermaßen sicher. Die werden gerettet, immer und überall.
    Gefährlich sind kleine verbundslose Privatbanken. Auch wenn diese besonders seriös tun und der Kunde sich bei Kaffe und Kuchen mit psychologisch geschulten „besten Freunden“ wohl fühlt, einsame Wölfe leben derzeit nicht lange.

    Antworten

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