Die Folgen der Liquiditäts­flut

Der Investor John Hussman, den wir öfter auch schon direkt aus seinen Newslettern auf diesen Seiten besprochen haben, bringt die aktuellen Probleme im Finanz- und Wirtschaftssystem in einem Beitrag für die FINANCIAL TIMES (FT) auf den Punkt:

  • „The recent failure of Silicon Valley Bank combined two ingredients: excess deposits and losses on assets, even in securities such as Treasury bonds that are ordinarily considered ‚safe‘.(…) Emphatically, however, the failure did not occur because there was too little liquidity in the banking system as a whole. It occurred because there was too much.“ – bto: Das ist ein wichtiger Punkt. Erst die Liquiditätsschwemme hat die Grundlage für die Probleme gelegt!
  • At the end of 2022, the US banking system had $18tn in domestic deposits, including an estimated $10tn of deposits insured by the Federal Deposit Insurance Corporation. That meant there were $8tn of deposits that exceeded the FDIC insurance limit.“ – bto: Das ist die direkte Folge der Geldschaffung der letzten Jahre.
  • Those destabilising excess deposits are there because in more than a decade of ‚quantitative easing‘, the Federal Reserve took $8tn of bonds out of the hands of the public and replaced them with bank reserves.Conceptually, one can think of a customer deposit as being ‚backed‘ either by reserves that the bank holds with the Fed or by assets such as an IOU that the bank received in return for a loan it made.“ – bto: Letztlich hat die Fed langlaufende in kurzlaufende Staatsverbindlichkeiten getauscht und der Nicht-Finanzsektor Anleihen in Cash.
  • By buying trillions of dollars of bonds under quantitative easing, the Fed also in effect pushed trillions of dollars of deposits into the banking system, backed by newly created reserves rather than bank loans. Yet despite the most aggressive monetary expansion in history, the growth rate of US commercial bank loans (business, consumer, real estate) averaged just 3.4 per cent annually between 2008 and 2022, easily the slowest growth rate in data since 1947.“ – bto: Das haben wir in einigen Podcasts besprochen. Wir haben hier also viel Zentralbankgeld, welches geschaffen wurde, aber nicht den Weg in die Wirtschaft gefunden hat, bzw. sauberer formuliert, keine private Geldschöpfung bewirkt hat.
  • Once the Fed created $8tn in base money, it ensured that, in equilibrium, someone in the economy would have to hold it indirectly as bank deposits, indirectly in money market funds or directly as physical currency.“ – bto: Die Gegenbuchung musste also im System bleiben.
  • All of the increased reserves — and associated bank deposits — earned nothing. Someone had to hold them, and nobody wanted to. The moment any holder attempted to put the money ‚into‘ a security, the seller of that security took the money right back ‚out.‘ Long-term securities, including Treasury bonds, were driven to record valuations because yield-starved investors, banks and pension funds could not tolerate the perpetual zero-interest rate world created by central banks.“ – bto: Und es floss in andere Duration-Assets wie PE, Immobilien, etc.
  • „(…) by relentlessly depriving investors of risk-free return, the Fed has spawned an all-asset speculative bubble that may now leave investors with little but return-free risk. Investment losses have emerged since early 2022, both because inflation pressures forced the Fed to normalise rates after 13 years of zero-rate financial repression and because extreme valuations are never sustained indefinitely. The Fed can no longer operate monetary policy without explicitly paying interest to banks on the liquidity it created.“ – bto: Damit wächst natürlich auch der Druck auf die Risikoassets, denn diese bringen relative weniger und die risikoärmeren Anlagen werden attraktiver…
  • Sudden banking strains in the US and Europe, the British pension crisis last year, equity market losses — all these are merely symptoms of an unwinding bubble. The Fed itself would technically be insolvent if it was to mark its assets to market value.“ – bto: … aber das muss sie ja nicht machen, siehe auch EZB.
  • „(…) enhanced deposit insurance, funded by higher fees, may become necessary for a period of time. It is not the fault of savers that the banking system is drowning in excess deposits. Savers, in aggregate, are captive victims of the Fed’s dogmatic ‚ample reserves regime‘. Until it winds down this misguided experiment, global policymakers will continue their scramble to create new special programs, acronyms and emergency facilities to manage the whack-a-mole world of complications it has produced.“ – bto: Wie die nächste Bank in einer Schieflage diese Woche demonstriert, sind wir noch lange nicht über den Berg. Es beginnt gerade erst.

→ ft.com (Anmeldung erforderlich): „Too much Fed liquidity has led to a whack-a-mole world of problems“, 24. April 2023

Kommentare (23) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. komol
    komol sagte:

    Immer wieder das Gleiche. Wieso können Ökonomen nicht einmal innerhalb ihreres eigenen beschränkten fachlichen Rahmens weiterdenken bzw. die wenigstens die richtigen Fragen stellen. Die Frage heisst: Wieso horteten die Banken und Privaten das gedruckte Geld in der Phase seit der Finanzkrise 07/08 großteils? Wenn man das beantworten könnte, wäre man zumindest dem auf der Spur, was hier wirklich das Problem ist (seit etwa 25 Jahren). Dass viele entschulden mussten, viele Bomben überall steckten usw. kann es insgesamt nicht gewesen sein, denn man wußte ja dass die ZBs alles wegdrucken werden. Es ist Strukturwandel und dahinter steht eine tech. Revolution die fünfmal größer ist als Dampfmaschine oder Elektrizität – ja nur vergleichbar mit dem Buchdruck, welcher die moderne Wirtschaft (ja insg. Gesellschaft) erst möglich machte! Und nur auf den großen Verschuldungszyklus seit den 70/80ern zu schauen hilft insofern nix, weil man nicht weiterführend versteht, wieso das losging und immer mehr wurde. Dafür bräuchte man Soziologie. Ich will hier nur darauf hinweisen, dass sich mit dem Computer seit den 70/80er Jahren das Bank- und Finanzgeschäft grundlegend veränderte. Was denkt man eigentlich was der härteste Grund für die Abschaffung von Bretton-Woods war – wenn man es von einem Blickwinkel her beobachtet, bei dem man davon ausgeht, dass sich Gesellschaften selbst organisieren und Entscheidungen nur von da her eintreten oder eben nicht. Wer diesen Blickwinkel nicht einnehmen kann, wird nie wirklich irgend etwas verstehen!

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ komol

      >… eine tech. Revolution die fünfmal größer ist als Dampfmaschine oder Elektrizität…>

      Geben Sie Ihren MASSTAB an, damit geprüft werden kann, ob die tech. Revolution wirklich fünfmal und nicht 4,8 mal oder 5,3 mal größer ist als Dampfmaschine oder Elektrizität ist.

      Antworten
      • komol
        komol sagte:

        Was Soziologen auf einer Beobachtungsebene 2ter Ordnung erforschen, ist, wieso das Ökonomen (und andere in kapitalistischen Gesellschaften als “Intellektuelle” eingestufte Beobachter) nicht erkennen, wo es doch dermaßen offensichtlich ist. Das ist das eigentlich interessante und beweist, wie groß das ganze Ding ist. Man sieht im Prinzip einfach ausgedrückt den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr durch die ganze Informationsflut.. Ich sag mal so, hätten wir gerade das mit der Dampfmaschine würden sie es bestimmt sehen, was gerade passiert.. aber das hier ist halt mehr – es betrifft sogar ihre Sichtmöglichkeit (wie damals beim Buchdruck).. und noch viel viel mehr. Wir fragen uns bspw. u.a. ob es das Internet als Informationssystem bzw. quasi unsichtbarer weltumspannender Megacomputer selbst schon sein könnte, welches ihnen den Blick “absichtlich” verstellt (einfach ausgedrückt) – also psych. Systeme so mit sich selbst koppelt, dass man Letzteren fast schon die Möglichkeit des eigenen Denkens absprechen muss .. (ich meine möglich wäre es! – das muss aber noch ausgiebiger erforscht werden (was aber im herkömml. Wissenschaftssystem unmöglich ist, weil es ja selbst nur Teil der Gesellschaft ist – also doppelblind operiert; das geht nur innerhalb von privat finanzierter Forschung, und das möchte man lieber gar nicht sagen was das gemacht wird und los ist (sonst würde man noch den Verschwörungsideologen Antrieb geben, und das will ja keiner, nicht wahr :-))).

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ komol,
        dass die systeme zb wirtschaft, regierung etc. immer komplexer werden, weiss jeder.

        aber, dass die anfälligeit der funktion zunimmt und schließlich kollabiert, mit diesen fakt wird nicht gerechnet, nicht mal einkalkuliert.

        was wäre zb, gewesen, wenn die regierung diese einseitige ( billige energie) abhängigkeit nicht zugelassen hätte?
        jede alternative wäre teuerer gewesen und hätte wirtschaft und gewinnwachstum reduziert.

        letztlich zeigt diese entwicklung, dass nicht alles sinnvoll ist, was im einzelfall sogar gut sein kann.
        auch ein negativ-beispiel ist die corona-plandemie; – nutzen nur für die pharma.

        der mensch steht schon lange nicht mehr an der spitze der prioritäten:
        zurest kommt der finanz-kapitale nutzen und gewinn, dann erst der mensch.
        menschenleben ist untergeordnet.

  2. Alexander
    Alexander sagte:

    “Marktgeflüster, der Unterschied von 1987 und heute – es gibt keinen….
    https://youtu.be/j4OoQ9l0umc
    ….wenn das Muster von Druckenmiller greift! Ist die First Republic Bank der Auslöser – die Aktie crasht auf ein neues Allzeittief, die US-Bankenkrise scheint weiter zu eskalieren..”

    Antworten
  3. weico
    weico sagte:

    “@bto: The Fed itself would technically be insolvent if it was to mark its assets to market value.-aber das muss sie ja nicht machen, siehe auch EZB.”

    Exakt !

    Aber statt das die Medien/Politik usw. solches Gebaren anprangern, wir lieber auf das Ausland geschielt und auf die “riesigen (Buch)Verluste” der SNB hingewiesen. Dass die SNB ihre Bewertungen nach “market value” vornimmt…..wird meistens “übersehen” .

    Bei “(Buch)Gewinnen sind die gleichen ausländischen Medien dann ziemlich still.. :-)

    https://www.handelszeitung.ch/banking/riesengewinn-die-snb-erzielt-im-ersten-quartal-einen-gewinn-von-269-milliarden-franken-596764

    Nebenbei:
    Wie im richtigen Leben ist es halt immer eine Frage ….. WIE man (etwas) ERKENNT/ANSIEHT und bewertet !
    Scheisse/Urin kann für viele ein Ärgernis/Abstossendes sein…..und Andere erkennen wiederum den Wert/(BEWERTEN)….. als sehr wertvoller Dünger an !

    Antworten
  4. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @DT „Nicht zu viel Liquidität ist das Problem, sondern die ABNEHMENDE QUALITÄT der Sicherheiten für diese Liquidität ist das Problem“.

    Die Ursache für das Problem ist, wie Sie weiter hinten ausführen, die fehlende Haftung für Folgen des eigenen Handelns.

    Dabei ist „Haftung“ das einschränkende Prinzip eines jeden Systems, das auf Dauer lebensfähig sein will.

    Das Haftungsprinzip auch in sehr weit zurückliegenden Zeiten bekannt.

    Beispiel: hat der (gerade sesshaft gewordene) Bauer seinem (gerade domestizierten) Gaul den ganzen Sack mit Hafer zu fressen gegeben und nichts zum Feldanbau zurückgehalten, so musste er im nächsten Winter damit rechnen, dass nicht nur sein Gaul wegen fehlendem Futter krepiert, sondern er selbst auch noch mitsamt der Familie.

    Ein Bauer verantwortet und haftete direkt. Das war selbst dem dümmsten Bauern klar.

    Heute haftet der clevere (Bank-)Manager bestenfalls für das Haftungskapital der GmbH und sonst für gar nichts. In einer AG für noch weniger, außerdem gibt’s noch die berühmten Inseln. Und, sozusagen als verstärkender Faktor: in „hochentwickelten“ Staaten wie Deutschland haftet er nicht einmal mehr für das Futter der eigenen Familie, wenn die Qualität für Sicherheiten ausgesetzt hat. Dafür sorgen – dann – die aus seiner Sicht dummen Bauern, die dank der Verschleierungs“politik“ das Prinzip nicht durchschauen.

    Obwohl: Ursache – Wirkung – Problem. In diesem Fall wäre es leicht zu erkennen.

    Mal schauen, wie lange das noch funktioniert.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ JürgenP

      >Dabei ist „Haftung“ das einschränkende Prinzip eines jeden Systems, das auf Dauer lebensfähig sein will.>

      Eines JEDEN Systems – da bin ich mir nicht so sicher.

      Es kommt wohl auch darauf an, OB Systeme miteinander im Wettbewerb stehen und bei welchen Gegebenheiten dies der Fall wäre.

      Aber Sie haben recht:

      Wer für SEIN Handeln haften MUSS, überlegt sich sein Handeln dreimal zumindest dann, wenn die Konsequenzen für ihn bedeutsam sind.

      Der Kapitalismus hat ENORMEN Wohlstand geschaffen und konnte DAHER die BEDINGUNG, haften zu MÜSSEN, erheblich VERWÄSSERM und bei existenziellen Situationen nahezu vollständig ENTWERTEN.

      Denn wohlhabende Gesellschaften können sich einen üppigen Sozialstaat leisten mit sehr unterschiedlichen, jeweils nach Macht der Interessen fein austarierten TRANSFERMECHANISMEN.

      Dies gerät nur dann in Gefahr, wenn es NICHT mehr genug zu VERTEILEN gibt.

      Politiker werden es um jeden Preis zu verhindern suchen.

      Allerdings erfolgt dies nicht auf die NACHHALTIG sinnvolle Art, zukünftigen Wohlstand durch INVESTITIONEN zu sichern.

      Vielmehr erfolgt es durch MEHR Verteilung, welche durch Steuern und Abgaben am Anschlag und Verschuldung finanziert wird.

      Schaut man sich an, wie lange das schon gut geht und immer weiter ausgebaut worden ist, muss man sagen:

      Eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen, die durch Wahlen immer wieder bestätigt worden ist.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @ “Dies gerät nur dann in Gefahr, wenn es NICHT mehr genug zu VERTEILEN gibt”.

        Das stimmt. Allerdings muss es nicht überall nichts mehr zu verteilen geben, damit es kompliziert wird. Vielleicht genügt es, wenn (nur mal laut gedacht) Südspanien so verdorrt und abgebrannt wird, dass 95% der Bevölkerung nach Nordspanien zieht. Von da aus gleich weiter nach Südfrankreich (mit den Nordspaniern), um sogleich – sagen wir innerhalb von fünf Jahren – nach Süddeutschland zu marschieren (EU hat Autos bereits verboten “wegen Co2”), um auf die Nord- und Süditaliener, Griechen und Türken zu treffen. Die sind auch wegen fehlender Wasserressourcen geflüchtet ins halbschattige Alpenvorland, teilweise bis nach Sachsen.

        Jede Erfolgsgeschichte geht mal zu Ende, und sei es nur, weil die Sonne längere Zeit scheint.

        Fragt sich nur, wer haftet für solche Situationen für was?

  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >“The recent failure of Silicon Valley Bank …did not occur because there was too little liquidity in the banking system as a whole. It occurred because there was too much.“>

    Zu viel mit Bezug auf WAS?

    Wenn man vom GESAMTEN Banksystem redet, dann muss m. A. n. der Bezug die gesamten SICHERHEITEN sein, die der Liquidität unterliegen.

    Meine These:

    Die Sachwerte bzw. die Fähigkeit, Kredite zu bedienen und zurückzuzahlen, also das, was die Sicherheit für die Liquidität darstellt und daher von den Banken vernünftigerweise für die Kreditgewährung VORAUSGESETZT wird, steht nicht mehr in dem Verhältnis zueinander, das in der Vergangenheit der Fall war.

    Heißt:

    Nicht zu viel Liquidität ist das Problem, sondern die ABNEHMENDE QUALITÄT der Sicherheiten für diese Liquidität ist das Problem.

    Ein empirischer Beleg dafür, schon öfter von Dr. Stelter vorgebracht:

    Das globale Kreditvolumen, das die Liquidität im System Banken/Realwirtschaft schafft, ist STÄRKER gewachsen als die Weltwirtschaftsleistung, grob gesagt also als das, was die Sicherheiten für die Liquidität darstellt.

    Stichwort dafür: Der Weg zur Zombifizierung bis hin zu Zombies, Unternehmen also, die Pleite sein müssten, es aber nicht sind, weil sie von der Bank einen Kredit bekommen haben.

    Demnach liegt das Problem bei den Banken, die Kredite vergeben haben und dabei nicht auf die Qualität der Sicherheiten geachtet, vielleicht auch deren Verschlechterung während der Kreditlaufzeit nicht erkannt haben.

    Wie auch immer, die Konsequenz daraus müsste sein:

    Sollen doch die Banken dafür HAFTEN, dass sie die Instabilität des Finanzsystems und daraus resultierend die enormen, noch nicht einmal voll eingetretenen Schäden verursacht haben.

    Sie werden in sehr großer Zahl NICHT dafür haften.

    Würden sie es müssen und gäbe es – unvermeidliche Folge − Bankpleiten in großem Umfang, wäre der SCHADEN noch GRÖSSER.

    Denn er würde nicht nur auf das Bankensystem begrenzt bleiben, sondern auch in großer Zahl die Akteure der REALWIRTSCHAFT treffen.

    Dies ist mit zwei Maßnahmen zu verhindern:

    a) KURZFRISTIG noch mehr Liquidität im System

    und

    b) FUNKTIONAL verhindern, dass Akteure der Realwirtschaf im Krisenfall von den Banken Geld abziehen können (Bank run).

    Letzteres gelingt dann, wenn den Akteuren der Zugriff auf ihre Depositen VERWEHRT wird.

    Dies ist möglich, wenn es kein Bargeld mehr gibt und der Zahlungsverkehr über das „Depositen-Monopol“ der Zentralbanken abgewickelt wird.

    Es ist gesetzlich durchsetzbar und technisch problemlos möglich, dass dort jeder ein Konto einrichten MUSS, dessen „Bewegungen“ am Kontoinhaber vorbei durch eine weitere Form „interventionistischen Zentralismus“ kontrolliert bestimmt werden.

    Die Zentralbanken arbeiten fieberhaft daran.

    Allerdings entsteht dadurch ein neues Problem:

    Was ist der Effekt, den die Banken zu verkraften haben?

    Auch dafür wird es VORAUSSEHBAR die PASSENDE Lösung geben:

    Sie werden durch noch MEHR interventionistischer Zentralismus gerettet.

    DAFÜR sind die Zentralbanken UNVERZICHTBAR.

    Antworten
    • PW
      PW sagte:

      Ach, Herr Tischer, ein Ausstieg aus perpetuierter finanzieller Repression ist ein Himmelfahrtskommando. Das war im Vorhinein unter den Ungläubigen der MMT Religion bekannt. Ihre zwei Maßnahmen sind Teil der Himmelfahrt. Die CBDC Priester stehen jetzt schon ohne Hosen dar. Die ZBs können schlechtes Geld fabrizieren, preisen und verordnen, schätzen und fressen werden’s nur die dümmsten Kälber.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ PW

        >Ihre zwei Maßnahmen sind Teil der Himmelfahrt.>

        Das kann man begründen.

        ENTSCHEIDEND aber:

        Die Dinge sind in FAHRT, noch nicht abgestürzt.

        Dies wird in der Realität präferiert.

      • jobi
        jobi sagte:

        @PW

        “.. schätzen und fressen werden’s nur die dümmsten Kälber.”

        Da wär ich nicht so sicher.

        Ein Konto bei der Zentralbank kann plötzlich sehr attraktiv erscheinen, wenn die Banken auch noch Solvenzprobleme bekommen. Grund könnten faule Immokredite sein, wenn Geldpolitik weiter so restriktiv bleibt.

        Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ..

      • PW
        PW sagte:

        @jobi, „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ..“

        Das Konto bei der Zentralbank nützt hier strukturell gar nichts. Wie wollen Sie eine auf internationaler Arbeitsteilung angewiesene Volkswirtschaft am Leben halten, wenn Ihr Geld in einer Schwindsuchtswährung eingekeilt ist? Besseres Geld verdrängt schlechtes Geld.

      • jobi
        jobi sagte:

        @PW

        Schon klar, aber die Interessen der Einlieger sind im Ernstfall eher nicht von “strukturellen” Überlegungen geleitet.

    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      Lieber, sehr verehrter Dietmar Tischer
      Kann nicht ( weil Fiananz- Laie, nur ” female” – bullshit-detector) beurteilen, welche Prognosen realistisch sind. Beobachte allerdings: Panik – Angst derer, die sich an ” Geld”-Sicherheiten gewöhnt hatten, nebst dreister Anfragen :
      Forderungen irre- monetären Zuwendungen, um gewohnte Lebens-life-styles zu halten. : Pool-Partys, Fernreise-Wünsche , so in die Richtung.
      1. Mai in Frankreich: traditionelle Destruktions- Origen :
      PKW´s -Abfackeln , dass darüber nicht berichtet werden wird, sollte nicht täuschen.
      Einsamkeiten versinken, Verkriechen sich aus Scham und Unkenntnis, deshalb Dr. Stelters Aufklärungs-Aktionen seit Monaten wertvoll, für viele , viel zu spät.

      https://www.youtube.com/watch?v=XwzbNGGWJgo
      Ihnen und allen “Stelter-Fans” ein entspanntes Wochenende!

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dr. Lucie Fischer

        Wenn Sie die beiden Maßnahmen a) und b) meinen sollten, dann beide – a) wird WEITER betrieben, b) mit heißer Nadel gestrickt und KOMMT – mit vermutlich weniger Widerstand, als heute angenommen wird.

        Die Begründung wird sein:

        Die EZB ist viel SICHERER als die Bank um die Ecke.

        Scholz wäre die ideale Figur, dies den Bürgern unterzujubeln.

        Sie würden ihm glauben, so wie sie ihm geglaubt haben bei der letzten Wahl zum BT, dass er ihre Rente GARANTIERE.

        Und der Zahlungsverkehr ohne Bargeld ist natürlich BEQUEMER und KOSTENGÜNSTIGER.

        Daher wird das Bargeld mit großer Unterstützung abgeschafft werden.

        „Bargeld ist geprägte Freiheit“ wird der Slogan alter weiße Männer wie mich sein. Man wird es sich nicht erlauben, Nachsicht zu zeigen – es ist das Schicksal, der zu früh Geborenen, damit zu leben zu müssen.

        Solange das Zahlungssystem funktioniert und die Währung noch nicht ruiniert ist, kann die Party wie gewohnt und erwartet fortgeführt werden.

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @ 16:37 Lieber, verehrter Dietmar Tischer

        Rente / Stütze/ Bürgergeld wird immer ” sicher ” sein: Papier-Scheinchen.
        Problem: Kaufkraft ( franz: pouvoir d´achat )
        Lesen Sie “Stimmung” von Menschen, die ihre Haustiere ( immerhin humaner als die Lieblinge an Autobahnen auszusetzen ) in Tierheimen abgeben müssen : Katzenfutter zu teuer. Diagnostik primitiv, habe neulich einer alten Dame- Kassiererein kapierte sofort – fehlende 23 Euro zugeschustert, es ging um: Katzenfutter. Verdammt traurig, die Ärmsten schämen sich. Verzweiflung bei Alten, Wut-Zerstörung bei den ” Jüngeren”
        ( die kapieren überhaupt gar nix , Tatoo- Handy-Glotz -Generation)
        Kanzler-Vertrauen :
        https://www.youtube.com/watch?v=KUb-69DPkM8

  6. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Mal extrem und zugespitzt formuliert:

    Wenn Vater Staat monatlich 10 Mrd. Euro braucht, um den Bürgern Heizkostenzuschüsse zu zahlen, dann hat er sich das Geld in der guten
    alten Zeit dadurch besorgt, dass er für 10 Mrd. Euro Staatsanleihen an die schwäbische Hausfrauen verkauft hat. Das war
    geldmengenneutral, “liquiditätsneutral” im Sinne dieses Artikels, weil aus den deposits der Schwäbinnen deposits der
    Heizkostenzuschussempfänger geworden sind. Die Geldmenge M1 blieb unverändert, das Risiko steigender Vermögens- und Verbraucherpreisniveaus gering.

    In der neuen Zeit verkauft Vater Staat die 10 Mrd. Staatsanleihen an die Geschäftsbanken und diese wieder an
    die Zentralbank. Den 10 Mrd. Euro zusätzlichen deposits der Heizkostenzuschussempfänger steht kein entsprechender Abfluss von
    deposits anderer Bürger gegenüber. Die Geldmenge M1 erhöht sich monatlich um 10 Mrd. Euro.
    Bei unveränderter Lage in der Realwirtschaft haben wir jetzt langsame Steigerungen bei den Vermögens- und / oder Verbraucherpreisen.

    Ein sog. Seiteneffekt kommt noch hinzu: Den schwäbischen Hausfrauen fehlen jeden Monat die neuen Staatsanleihen, in die sie früher
    ihre Überschüsse angelegt haben. Sie suchen nach Alternativen: Entweder kaufen sie “Altanleihen” von anderen Bürgern, dann treiben
    sie die Preise der Anleihen nach oben und senken damit indirekt deren Rendite, deren Verzinsung.
    Oder sie kaufen Aktien und treiben deren Preise nach oben. Oder sie kaufen Immobilien mit dem gleichen Effekt.
    Oder sie reduzieren ihre Arbeitszeit entsprechend und verzichten aggregiert auf 10 Mrd. Lohn und Gehalt.
    Wenn sie weniger arbeiten, sinkt tendenziell das reale Güterangebot und treibt die Preise weiter …
    Dann müssen die einheimisch nicht mehr produzierten Güter importiert werden, und und und …

    Oder ?

    Antworten
    • Vater Thiel
      Vater Thiel sagte:

      Das Beispiel lässt sich noch munter weiter spinnen.

      Die schwäbischen Hausfrauen reduzieren ihre Arbeitszeit, die von ihnen nicht mehr hergestellten Produkte werden jetzt importiert, z.B. aus den USA. Dazu brauchen die Importeure Dollars.
      Jetzt bringen wir Snider und den (Euro-)Dollarmarkt ins Spiel.
      Die Geschäftsbanken, die primary dealer, verkaufen ihre 10 Mrd. Bundesanleihen doch nicht an die Zentralbank, sondern gegen (Euro-)Dollars an (Schatten-)Banken auf dem (Euro-)Dollarmarkt. Die Dollars verleihen sie an die o.g. Importeure gegen höhere Zinsen als sie auf dem Bundesbankkonto bekämen.

      Die Anleihen gehen ihren Weg weiter durch den Eurodollarmarkt und werden als Collateral verwendet und und und …

      Vergessen habe ich am Ausgangsbeispiel, dass die 10 Mrd. QE-Euro nicht auf den Konten der Heizkostenzuschussempfänger liegen bleiben, sondern an die “Heizkostenfirmen” weiterwandern und damit auch die Gewinne der “Heizkostenfirmen” sponsern.
      Die Gewinne wollen natürlich wieder angelegt werden auf einem Markt, bei dem die Zentralbanken das Angebot an Wertpapieren auf dem öffentlichen Kapitalmarkt laufend verringern …

      Wenn ich da was völlig falsch sehe, bitte gerne korrigieren.

      Antworten
  7. foxxly
    foxxly sagte:

    @ wer spricht hier
    immer noch, dass die notenbanken die staaten nicht finanzieren?

    ……… von wegen, dass die notenbanken unabhängig wären und so agieren würden?

    in einen fortgeschrittenen (alten) schuldgeldsystem, ist es garnicht mehr möglich, dass die wirtschaft noch soviel geld erwirtschaften kann, wie ein staat geld ausgibt und auch größten teils auch ausgeben muss; -( bei aller kritik an den regierungen selbst!)

    umkehrschluss:
    man stelle sich vor, die wirtschaft müsste (nur) 50% aller anfallenden staatskosten erwirtschaften und tragen…………exitus!

    dieser artikel ist wiederum ein beweis, welchen verrückt-falsches geldsystem wir haben, nutzen und uns dem selbsgemachten dicktat unterwerfen!

    Antworten
    • PW
      PW sagte:

      „verzichten aggregiert auf 10 Mrd. Lohn und Gehalt.“

      Irrtum, im Aggregat erhöht sich der Staatsanteil, vorzugsweise mit abnehmender Produktivität einhergehend.

      Antworten

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