Die EU ist noch lange nicht über den Berg

“Ist die EU über den Berg?”, fragt die FuW und gibt auch gleich die Antwort. Natürlich nicht!

  • “Vergangene Woche hat Eurostat, die Statistikbehörde der Europäischen Kommission, bekannt gegeben, dass das BIP der EU erneut deutlich zugenommen habe. (…) Es kommt nicht überraschend, dass man sofort wieder Stimmen hört, die das Ende der Krise ausrufen. (…) vieles deutet darauf hin, dass auch diesmal wieder falsche Schlüsse gezogen werden.” bto: Ich habe selten so gelacht!
  • Erstens ist es fahrlässig, nur das reale BIP zu betrachten. Die richtige Grösse ist das BIP-Wachstum pro Kopf. (…) Zweitens ist es irreführend, die EU als einheitlichen Wirtschaftsraum zu betrachten. Die relevanten politischen Einheiten sind nach wie vor die Nationalstaaten (…) Drittens muss man die wirtschaftspolitischen Massnahmen, die dem Wachstum zugrunde liegen, in die Analyse einbeziehen.” bto: tut man dies, so wird es erschreckend deutlich, wie schlecht es um die Eurozone steht. 
  • “..Pro-Kopf-Einkommen Italiens (…) …Niveau war 2015 tiefer als 1999! In den Zeitungen liest man deshalb immer wieder von der Verarmung des italienischen Mittelstandes.”

Quelle: FuW

  • “Ausserdem beruht der Grossteil des Wachstums auf einer steigenden Staatsverschuldung und rekordtiefen Zinsen. Hier sind die Zahlen bis 2015.”

Quelle: FuW

  • “Auch (in) Frankreich (…) stagniert das Pro-Kopf-Einkommen seit Jahren:”

Quelle: FuW

  • “In Frankreich sind wie in Italien die Schulden stark gestiegen.”

Quelle: FuW

  • “In Griechenland haben die Sparer seit Jahresbeginn fast drei Milliarden Euro von ihren Konten abgehoben, (…) gemäß einer neuen Umfrage glauben rund sechzig Prozent der Griechen, dass die Einführung des Euro ein Fehler war.” bto: Da wundert es doch, dass es nur 60 Prozent sind!
  • Auch Portugal kommt kaum mehr auf die Beine, und Spanien, das schneller wächst als die anderen südeuropäischen Länder, sitzt auf einem hohen Schuldenberg, der nur so lange finanzierbar ist, als die Zinsen tief bleiben.” bto: pleite, pleite!

Fazit FuW: “Die Situation erinnert stark an die 1920er-Jahre. Alle wussten, dass die Schuldenprobleme nach dem Ersten Weltkrieg ungelöst geblieben waren. Der Dawes-Plan von 1924 entkrampfte vorübergehend die internationalen Spannungen und leitete einen Boom ein. Aber schon 1929 war der Zauber wieder weg, und die alten Probleme schlugen mit grosser Gewalt zurück.” bto: Und genauso wird es diesmal wieder kommen!

→ FINANZ und WIRTSCHAFT: “Ist die EU über den Berg?”, 20. Februar 2017