Die Energie­wende schei­tert an der Praxis

Am 30. Oktober 2022 geht es im Podcast um die Energiewende. Ich versuche ein paar Fragen zu beantworten:

Ist es technisch möglich, Deutschland ausschließlich mit erneuerbaren Energien zu versorgen?

  • Die Antwort aller einschlägigen Studien lautet ja.
  • Bereits im Jahr 2012 erschien eine Studie des Fraunhofer-Instituts, ISE mit dem Titel: “100 % ERNEUERBARE ENERGIEN FÜR STROM UND WÄRME IN DEUTSCHLAND”.
  • Darin werden verschiedenen Szenarien analysiert, je nachdem, ob man völlig oder nur teilweise auf Energie-Importe verzichtet.

Die Kernaussage der Studie:

  • “Die Bereitstellung von 100 % erneuerbaren Energien im Strom- und Wärmesektor Deutschlands ist technisch möglich und nach erfolgter Umstellung des Energiesystems sind die jährlichen Gesamtkosten nicht höher als die Kosten unserer heutigen Energieversorgung. (…) Eine vollständige Deckung von Strom und Wärme mit erneuerbaren Energien erfordert unter diesen Randbedingungen jedoch, dass der Heizwärmebedarf für Gebäude durch energetische Gebäudesanierung auf rund 50 % des Wertes im Jahr 2010 sinkt und dass die Potenziale für die Nutzung von Windenergie relativ weitgehend ausgeschöpft werden. Außerdem benötigt ein solches Energiesystem einen Langzeitspeicher in Form synthetischen Gases (Methan), dass aus erneuerbarem Strom erzeugt wird.”

Im Jahr 2020 erschien vom selben Institut eine weitere Studie: “WEGE ZU EINEM KLIMANEUTRALEN ENERGIESYSTEM”.

Die Kernaussagen der Studie:

  • “Die installierte Kapazität für Windenergieanlagen und Photovoltaik in Summe beträgt in den untersuchten Szenarien im Jahr 2050 zwischen knapp 500 GWel und mehr als 750 GWel und damit etwas weniger als das Fünffache bis zum Siebenfachen des heutigen Wertes. Anlagen dieser beiden Technologien decken im Jahr 2050 in allen betrachteten Entwicklungen zwischen 50 % und 60 % des Primärenergieaufkommens.”

Soweit, so bekannt.

Auch das Problem der Speicher bleibt nicht unerwähnt:

  • “Der hohe Anteil an fluktuierenden erneuerbaren Energiequellen für die Stromerzeugung erfordert einen Paradigmenwechsel im Versorgungsmodell. Dabei wird die in der Vergangenheit vorherrschende bedarfsgerechte Energiebereitstellung durch Großkraftwerke zunehmend ersetzt durch ein System, in dem fortwährend ein Ausgleich zwischen nur bedingt regelbarer und prognostizierbarer Bereitstellung aus erneuerbaren Energien und möglichst flexibler Nutzung erfolgt. (…) Ein weiteres wichtiges Element der Flexibilisierung sind stationäre Batteriespeicher, für die im Jahr 2050 eine installierte Kapazität zwischen 50 GWhel und 400 GWhel für die untersuchten Szenarien resultiert. Und nicht zuletzt wird auch langfristig eine Kapazität regelbarer Stromerzeuger benötigt, insbesondere hochflexible Gasturbinen, deren installierte Leistung zwischen 100 GWel und über 150 GWel liegt.”

Der wichtige Hebel ist hier also die Flexibilisierung des Verbrauchs.

  • Na gut, Wäsche waschen und duschen, wenn die Sonne scheint.
  • Für Unternehmen ist es aber ein Kostenfaktor. Die Mitarbeiter müssen kommen, wenn es ausreichend Energie gibt. Die Maschinen sind volatiler ausgelastet.
  • Alles treibt die Kosten.

Natürlich fehlt auch das Thema Wasserstoff nicht:

  • Eine wichtige Option zur Nutzung erneuerbaren Stroms sind Elektrolyseure, die zur Herstellung von strombasierten Energieträgern, wie Wasserstoff, Methan oder flüssigen Kraftstoffen, genutzt werden können.(…) Diese Energieträger können in Zeiten geringer Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in regelbaren Kraftwerken genutzt werden und somit auch langfristig eine gesicherte Stromerzeugung ohne Nutzung fossiler Energieträger gewährleisten. Die installierte Leistung für Elektrolyseure liegt für die untersuchten Szenarien im Jahr 2050 zwischen rund 50 GWel und 120 GWel.”

Allerdings:

  • Zum einen sind die Dunkelflauten deutlich länger als in den Modellen simuliert, weil sie kurz nacheinander auftreten und die Speicher dann noch nicht voll sind.
  • Zum anderen ist die Erzeugung von Wasserstoff sehr teuer …
  • … und noch teurer, wenn man dazu volatilen Strom verwendet, weswegen die Anlage viel rumsteht.

Deshalb steht auch die Verhaltensänderung ganz oben im Programm:

  • “Verhaltensänderungen in weiten Teilen der Gesellschaft im Sinne eines sparsamen Umgangs mit Energie können eine erhebliche Wirkung auf den Umbau des Energiesystems haben und reduzieren die Kosten substanziell. (…) Ein Wertewandel, angetrieben durch ein zunehmendes Bewusstsein für die Gefahren des Klimawandels, könnte z.B. solche Verhaltensänderungen bewirken. Würde dies so eintreten, wäre eine signifikant geringere Menge an technischen Anlagen zur Wandlung, Speicherung, Verteilung und Nutzung erneuerbarer Energien notwendig.”

Weil die Chinesen jetzt Auto fahren, sollen wir also Fahrrad fahren. Okay.

Fazit:

Ist es technisch möglich? Ja, wenn man sich eine völlig neue Welt mit ganz anderen Technologien und Verhaltensweisen vorstellt und ausblendet, ob sich das wirtschaftlich rechnet.

Und es ist nicht ganz so leicht, wie das Experiment der Insel Pellworm zeigt. Vince Ebert schreibt in seinem Buch:

  • “Bereits im Jahr 2012 versuchte die nordfriesische Insel Pellworm, energieautark zu werden. Eine Machbarkeitsstudie des Fraunhofer-Instituts ergab nämlich, dass die Insel ideal geeignet wäre, um sich vollständig aus regenerativen Energiequellen versorgen zu können. Das Pilotprojekt Pellworm scheiterte trotzdem an der Realität. Während der ganzen Projektphase war es zu keiner Zeit möglich, das Versorgungskabel vom Festland zu kappen. Ein paar Prozent zur Autarkie fehlten immer. Und das, obwohl der E.ON-Konzern rund zehn Millionen Euro in das kleine Projekt steckte, um dort neben den mächtigen Wind- und Solaranlagen riesige Energiespeicherblöcke zu installieren und die gesamte Insel mit digitalen Stromzählern zu überziehen. Das führte zwar dazu, dass die Insel beeindruckende 97 Prozent ihres Verbrauchs mit der erzeugten erneuerbaren Energie decken konnte. Doch um die letzte Versorgungslücke von drei Prozent zu schließen, hätte man doppelt so große Speicher benötigt, was das Projekt katastrophal unwirtschaftlich gemacht hätte. Das zeigt: Nur weil etwas technisch (fast) funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass es auch rentabel ist.”

Das ist ebenfalls wichtig, auch wenn die Befürworter der Energiewende es immer verdrängen.

Ist es möglich, dieses Ziel bis zum Jahr 2045 zu erreichen?

Hier gilt, in der Theorie schon, in der Praxis nicht.

  • Der Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft wäre so fundamental, dass er nur mit massiven staatlichen Eingriffen theoretisch machbar wäre.
  • Unter der Annahme, dass der Staat …
    • alle Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt optimal trifft und durchsetzen kann,
    • Wind- und Solarkapazitäten vervielfacht,
    • Speichermöglichkeiten in Form von Batterien und Wasserstoff realisiert,
    • Stromtrassen baut,
    • Gebäude isoliert
    • und dafür sorgt, dass Privathaushalte und Unternehmen den Verbrauch von Energie am Angebot ausrichten.
  • All dies mag am grünen Tisch der Klimapolitiker funktionieren, in der Praxis scheitert es an mangelnden Rohstoffen, fehlenden Fachkräften und noch nicht vorhandener Technologie.

Was kostet das und können wir uns das leisten?

Über die Kosten gibt es etwas Klarheit.

  • Schon im Jahr 2018 bezifferte eine Studie im Auftrag des BDI die Kosten auf bis zu 2300 Milliarden Euro.
  • Die seither erfolgte Erhöhung des Anspruchsniveaus (früher und mehr) und die allgemeinen Kostensteigerungen dürften die Kosten weiter erhöht haben. Allein bis 2030 wären demnach rund 860 Milliarden erforderlich.
  • Den benötigten Betrag hätten wir uns in guten Zeiten vielleicht leisten können, im Angesicht der akuten Krise und des von der Politik hingenommenen Wohlstandsverlustes jedoch aktuell immer weniger.
  • Ohnehin vergessen die Planer gerne, dass auch an anderer Stelle, vor allem mit Blick auf die Alterung der Gesellschaft, deutliche Kosten auf uns zukommen.

Bedeutet dies, dass wir es gar nicht versuchen sollten?

Nein, es bedeutet, dass wir es vernünftig versuchen sollten, und zwar auf einem Weg, der hiesigen Wohlstand erhält und zugleich dafür sorgt, dass die Herausforderung global angegangen wird. Vergessen wir nicht, dass man für 2000 Milliarden Euro den weltweiten Ausstoß an CO2 fast halbieren könnte.

Hier nochmals die Rechnung:

Pro Jahr werden 50 Milliarden Tonnen Greenhouse Gases emittiert:

Quelle: Preliminary 2020 Global Greenhouse Gas Emissions Estimates

Die Kosten für die Reduktion von GHG pro Tonne hat GoldmanSachs geschätzt:

Quelle: Goldman Sachs

Und jetzt die Rechnung:

  • Wir sehen, dass 25 Milliarden Tonnen GHG weniger als 100 US-Dollar/t kosten.
  • Wenn wir 100 ansetzen, macht das 2500 Milliarden US-Dollar.
  • Wenn wir 80 ansetzen, macht das 2000 Milliarden US-Dollar.
  • Wir könnten also für unsere 2000 Milliarden Euro den weltweiten CO2-Ausstoß HALBIEREN, statt ihn nur um zwei Prozent zu senken!

Eine realitätsorientierte Klima- und Energiepolitik ist überfällig.

Kommentare (35) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Kai Ruhsert
    Kai Ruhsert sagte:

    “Weil die Chinesen jetzt Auto fahren, sollen wir also Fahrrad fahren.”

    Das ist nicht übertrieben. Die aktuelle politische Elite hat sich tatsächlich zum Ziel gesetzt, bis 2035 drei von vier privaten Autos aus dem Verkehr zu ziehen:
    „Im Jahr 2035 … liegt die Motorisierung im bundesweiten Durchschnitt bei 200 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Bezogen auf die Städte entspricht dies einem Motorisierungsgrad von im Mittel 154 zugelassenen Pkw.“
    Zurzeit sind es etwa 569 Autos je 1000 Einwohner.

    Für nahezu alle Bereiche des Lebens wurden Erziehungsmaßnahmen formuliert:
    „Darüber hinausgehende Lebensstiländerungen wie raumeffizientes Bauen und damit einhergehend eine gegenüber heute reduzierte Pro-Kopf-Wohnfläche, die Bevorzugung langlebiger und reparaturfähiger Produkte sowie die hauptsächliche Nutzung von Gütern im Rahmen von Sharingangeboten (GreenLife) führen zu einer Reduktion des Primärrohstoffkonsums pro Kopf (RMC) um -63 % im Vergleich zu 2010. Weiterhin wird im GreenSupreme-Szenario durch einen schnelleren und noch ambitionierteren Umbau des Energiesystems, verbunden mit einer Befreiung vom Wirtschaftswachstum, eine Reduktion des Materialkonsums um -70 % bis 2050 erreicht.“

    Die sehr konkreten Vorschläge zur Durchsetzung dieser politischen Leitlinien sind teilweise bereits in Umsetzung (z.B. die Parkraumreduzierung).
    Die Autoren dieser Papiere arbeiteten zum Zeitpunkt der Erstellung im Wuppertal Institut und im UBA – manche sitzen jetzt gewiss in Bundesministerien.
    Genauere Quellenangaben gibt’s dort: https://derelektroautoschwindel.wordpress.com/2021/01/31/der-klimawandel-als-pseudobegrundung-fur-postwachstums-strategien/

    Antworten
  2. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @ Bauer 29. OKTOBER 2022, 16:48
    Ihr Beitrag führt endlich einmal zur Ursachenfrage, anstatt ständig – am Ende unfruchtbare und langweilige – Statements zu Folgen von Ursache(n) zu lesen und zu „diskutieren“.

    Die immerzu beschriebenen Problem, auch das der Materialknappheit und der verpatzten Energiewende, resultiert aus falsch programmierten Navigationssystemen, aus Strukturen des vorherigen Jahrhunderts, aus einem veralteten Managementverständnis sowie überholten Methoden und Instrumenten des Steuerns, Lenkens und Gestaltens. Die politische Farbe spielt dabei überhaupt keine Rolle (frei nach Malik – Navigieren in Zeiten des Umbruchs).

    Die Welt gehört auch in Zukunft nicht den Beharrenden, die sich mit Mauern abschirmen, sondern den Agilen / Flexiblen, die sich aktiv mit der Komplexität der Umwelt, mit neuen Technologien, neuen Kundenbedürfnissen und neuen Geschäftsmodellen auseinandersetzen (Mirow – Wege aus der Komplexitätsfalle).

    Die Theorie dynamischer Systeme, die insbesondere als Selbstorganisations- und Chaostheorie bekannt geworden ist, dient als Verständnisrahmen und als Gestaltungskonzept für Veränderungsprozesse in Unternehmen und Institutionen (Kruse – Erfolgreiches Management von Instabilität).

    Unser Bildungssystem hat bis heute auf diese veränderte Situation praktisch nicht reagiert. Zum Beispiel läuft die Ausbildung von Ingenieuren heute im Prinzip noch genauso ab, wie zu (…) vor dreißig Jahren. Der einzige Ausweg aus dieser Engpasssituation ist die systematische Ausbildung von Managern. Managen erfordert Wissen und Methodik. Beides kann erlernt und trainiert werden (frei nach Dittmer – Managen mit Methode *) ).

    Heute ist – fast – jeder ein Manager auf verschiedensten Gebieten. Im Privaten, in Verwaltungen und Unternehmen und insbesondere in der Politik.

    *) Prof. Dr. Gonde Dittmer, ein sehr interessanter Interviewpartner von DS zum Thema “Energiewende”.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ JürgenP

      >Die immerzu beschriebenen Problem, auch das der Materialknappheit und der verpatzten Energiewende, resultiert aus falsch programmierten Navigationssystemen, aus Strukturen des vorherigen Jahrhunderts, aus einem veralteten Managementverständnis sowie überholten Methoden und Instrumenten des Steuerns, Lenkens und Gestaltens.>

      Nehmen wir einmal an, dies ist so.

      Daraus wäre demnach zu schließen, dass die Navigationssysteme RICHTIG programmiert werden müssten, ein NEUERES Managementverständnis und BESSERE Methoden und Instrumente des Steuerns, Lenken und Gestaltens eingesetzt werden müssten, damit zumindest die ERKANNTEN Probleme nicht gäbe.

      Ich lasse einmal die hypothetische Frage außer Acht, ob wir dann nicht andere und womöglich schwerwiegendere Probleme haben würden.

      Wie auch immer − Sie wollen damit, wenn auch auf andere Weise als Bauer, zur URSACHENFRAGE kommen.

      Dann frage ich Sie einmal:

      WAS NÜTZT ein RICHTIG programmiertes Navigationssystem, wenn die RICHTUNG, die eingeschlagen wird, in die IRRE führt?

      Es nützt, den Weg in die Irre NICHT zu VERFEHLEN.

      Toll.

      ODER:

      Wollen Sie sagen, dass die Programmierung des Navigationssystems, also die PROGRAMMIERER die Entscheidung, welcher Weg begangen werden soll, EINPROGRAMMIEREN sollen ins Navigationssystem.

      Das kann man wollen – SAGEN Sie es, wenn SIE es wollen.

      Was ich Ihnen verständlich machen will:

      Ihr FEHLER, der sich durchgehend in Ihren Beiträgen zeigt, ist, dass Sie den grundlegenden MECHANISMUS gesellschaftlicher Gestaltung NICHT verstehen.

      Sie GLAUBEN, dass BESSERE Funktionalität nicht nur zu besseren Ergebnissen im Sinn von Effizienz und Effektivität führen – was ich aus so sehe −, sondern GRUNDSÄTZLICH auch zur LÖSUNG von PROBLEMEN.

      Das ist falsch.

      WELCHE Wege Gesellschaften EINSCHLAGEN, wird NICHT durch die „Funktionalität des Begehens“, d. h. Programmierung von Navigationssystemen etc. bestimmt, sondern mehrheitlichen INTERESSEN gemäß ENTSCHIEDEN.

      Wenn es die Interessen von „Idioten“ sind, dann wird der Weg vermutlich oder gewiss ins Verderben führen.

      Programmierung, Management etc. ÄNDERN daran NICHTS.

      Es sind dann irgendwann ANDERE Interesse, die sich aufgrund NEUER ERFAHRUNGEN durchsetzen und so dafür sorgen, dass ANDERE Wege eingeschlagen werden.

      ALLES andere ist davon abgeleitet und daher nachgeordnet, u. a. auch die Programmierung der Navigationssysteme etc.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @DT “WELCHE Wege Gesellschaften EINSCHLAGEN, wird NICHT durch die „Funktionalität des Begehens“, d. h. Programmierung von Navigationssystemen etc. bestimmt, sondern mehrheitlichen INTERESSEN gemäß ENTSCHIEDEN”.

        Ihren Ausführung, die wie immer präzise und logisch sind, kann ich zustimmen. Der Fehleranalyse allerdings nicht, weil sie nicht stimmt.

        Der Punkt ist doch, WIE entschieden wird. Hier im Blog, auch von Ihnen, wird ständig kritisiert, dass im Ergebnis falsch im Sinne der denkbar besten Zielsetzung = komplikationsfreie Wohlstandswahrung entschieden worden ist und immer noch wird. Und dass zudem noch falsch in Richtung des falschen Ziels navigiert wird.

        Prof. Kruse hat in einer Anhörung im Deutschen Bundestag in 2011 genau darauf hingewiesen, dass Prozesse der Entscheidungsfindung verändert werden müssen und können. Angesprochen wurde die Machtfrage im Kontext der Dynamik von digitaler Vernetzung. Veränderungen seien der Komplexitätsentwicklung geschuldet, deren Ausmaße seitdem noch einmal richtig zugelegt haben.

        Die erforderliche Umgestaltung von Entscheidungsfindungsprozessen gelingt nicht in einem verkrusteten Beamtenapparat, deren Repräsentanten sich die Ausführungen Kruses höchst ungläubig anhörten – und bis heute ad acta legen. Übrigens: der SPD-Chef Klingbeil saß dem Vortragen genau gegenüber. Er war wohl noch etwas zu jung und unerfahren, um zu verstehen (?).

        Es stellt sich die Frage, ob es sich weiter lohnt, die ökonomischen Varianten falscher Prozessführung zu unerreichbaren “Klima”-Zielen zu “bloggen” oder die Prozessführung von richtiger Ökonomie, deren Gestalt allerdings erst noch erfunden werden muss. Dazu genügt es aber nicht, Zusammenhänge einfach monokausal von Einzelargumenten abzuleiten. Das Mindset müsste angepasst werden.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ JürgenP

        Erst einmal:

        Ich finde es sehr konstruktiv, dass wir beide die jeweils andere Position ankerkennen und Sie nicht in Kränkung verfallen, wenn ich „falsch“ sage.

        Zur Sache:

        >Hier im Blog, auch von Ihnen, wird ständig kritisiert, dass im Ergebnis falsch im Sinne der denkbar besten Zielsetzung = komplikationsfreie Wohlstandswahrung entschieden worden ist und immer noch wird. Und dass zudem noch falsch in Richtung des falschen Ziels navigiert wird.>

        Sie sehen mich so, wie ich mich verstehe.

        Als LOGISCH falsch kritisiere ich, wenn Ziele verfolgt werden, die ERKENNBAR nicht zu erreichen sind.

        Als SACHLICH falsch kritisiere ich – NICHT im Sinne des VERFAHRENS, d. h. der demokratischen gesellschaftlichen Willensbildung –, aber im Sinne der FOLGEN, d. h. des absehbaren ERGEBNISSES dann, wenn wie bei der Energiewende z. B. die Gesellschaft in einen Zustand gelangt, der sie destabilisiert.

        >Prof. Kruse hat in einer Anhörung im Deutschen Bundestag in 2011 genau darauf hingewiesen, dass Prozesse der Entscheidungsfindung verändert werden müssen und können.>

        Das ist eine Aussage, die den Kern unserer Auseinandersetzung betrifft.

        Dazu meine Auffassung:

        1. zu „Prozesse der Entscheidungsfindung verändert werden MÜSSEN“:

        Was muss oder nicht muss, hängt ab von den Zielen, die gesetzt sind bzw. werden.

        Insofern ist dies eine Aussage, die Prof. Kruse treffen kann ANHAND der Ziele, die ER für wünschenswert ansieht.

        Andere, die andere Ziele im Blick haben, würden einem Müssen insofern berechtigt widersprechen KÖNNEN.

        2. zu „Prozesse der Entscheidungsfindung verändert werden KÖNNEN.

        Ja, grundsätzlich können sie das, denn es gibt keine, die in Stein gemeißelt sind.

        Die Frage ist:

        WELCHER gesellschaftliche Mechanismus kann sie verändern und WIE wird er in Gang gesetzt, um sie zu verändern.

        Dem Mechanismus nach wird in unserer Gesellschaft eine genügend große Anzahl von Menschen oder – idealerweise – eine Mehrheit dazu gebracht, für eine der „Richtung“ nach bestimmte Zielsetzung zu votieren (was zugegebenermaßen idealisiert ist, weil EINE Zielsetzung ihren Interessen nach zu eng ist für die meisten Menschen, die sich einen Fächer von Zielen als erreichbar wünschen).

        Es ist jedenfalls DIESER Mechanismus, der VERÄNDERUNGEN bewirkt.

        In Gang gesetzt für VERÄNDERUNGEN wird er durch Parteien.

        Wenn Prof. Kruse KEINE Partei sieht, die seine Vorstellungen von Veränderungen teilt, muss er eben ein gründen.

        So und NICHT anders geht es in einer Demokratie, die wir sind.

        Es ist MACHBAR.

        Die AfD konnte gegründet werden und hat sich entwickeln können mit Ups und Downs mehr oder weniger Menschen überzeugend, dass sie die „richtigen“ Veränderungen herbeiführen will.

        Höcke ist zu AKZEPTIEREN, insoweit er einen extremen Nationalismus anstrebt, kann aber SACHLICH bezüglich dieser Zielsetzung demokratisch bekämpft werden, wie diese in der gegebenen Welt zu Wohlstandsverlusten führt.

        Höcke ist NICHT zu AKZEPTIEREN und auch nicht die Partei die ihn toleriert, insoweit er mit der VERFAHRENSÄNDERUNG für seine Zielsetzung ANSTREBT, folgende Verfahrensänderungen, die seine Zielsetzung außer Kraft setzen könnten, unmöglich zu machen.

        Denn KEINE Zielsetzung kann ABSOLUTHEIT beanspruchen, REVESION muss immer möglich sein.

        Dies alles gilt auch für Prof. Kruse.

        Sollte er mit Parteiengründung und Mechanismus der Mehrheitsbeschaffung KEINEN Erfolg haben, heißt dies schlicht und einfach:

        Es besteht KEIN hinreichendes Interesse an seiner Zielsetzung.

        Sie ist damit NICHT negativ zu bewerten.

        Schließlich entscheiden darüber auch Menschen, die Uninteressierte, Ignoranten und Unterbelichtete sind.

        Auch wenn sie mitentscheiden und sogar ausschlaggebend entscheiden – an ihnen kann man nicht die Sinnhaftigkeit und Qualität einer Zielsetzung messen.

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @DT … Prof. Kruse ist leider schon am plötzlichen Herztod 2015 verstorben, Parteigründung wird also nichts. Ich denke, dass sich auch so genügend Kräfte entwickeln, dass sich die Mechanismen der Entscheidungsfindung an die Komplexitätsentwicklung anpassen werden. Es wäre gut für das Befinden der Bevölkerung, wenn ein Wandlungsprozess friktionsfrei abliefe. Selbst in den allermeisten Unternehmen gelingt das aber nicht, die müssen erst mit dem Rücken an der Wand stehen. Manchmal ist es dann einfach zu spät.

        Im Kleinen sind Veränderungen der Entscheidungsfindung in Politik und Gesellschaft schon zu beobachten. Die großen Entscheidungen werden aber nach wie vor in bestehenden Mechanismen getroffen, die schlicht überfordert sind mit Dynamik und Wandel. Energiepolitik ist doch nur ein Beispiel. Gesundheitspolitik, Verkehrspolitik, Altersvorsorge … überall laufen die Dinge vollkommen schief. Daher gebe ich Ihnen recht, es wird krachen. Die Menschen werden wieder auf die Barrikaden gehen.

        Die / Ihre Prämisse, dass “KEINE Zielsetzung ABSOLUTHEIT beanspruchen kann, REVISION immer möglich sein muss” heißt sich flexibel auf das Kommende einzustellen. Auch im Privaten.

  3. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    Herr Dr Stelter fordert eine realitätsorientierte Klima- und Energiepolitik. Das geht nur mit einem realitätsorientierten Leben. Das kann ich in der deutschen Mehrheitsgesellschaft nicht erkennen. Weder beim Kinderwunsch, der Altersvorsorge, der Geldanlage oder dem Medienkonsum noch beim Wahlverhalten. Von “Kleinigkeiten” wie der Einstellung zu Migration, dem Gebrauch der deutschen Sprache oder dem Erwerb naturwissenschaftlicher Kenntnisse nicht zu reden.

    Wie sagte Frau Professor Dr Kempfert so entlarvend?: “Wir haben Speicher noch und nöcher.”

    Darauf einen Doppel-Wumms, aber gut gekühlt vor dem Schlafengehen.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Susanne Finke-Röpke

      >Herr Dr Stelter fordert eine realitätsorientierte Klima- und Energiepolitik.>

      JA und zwar

      1. eine, die NICHT widersprüchlich ist und insoweit IRRATIONALITÄT als REALITÄTSFERN vermeidet, u. a. sich nicht ZIELE setzt, die nicht erreichbar sind.

      und

      2. eine, die materiellen WOHLSTAND sichert und mehrt.

      >Das geht nur mit einem realitätsorientierten Leben.>

      Richtig, ABER:

      Es ist die FRAGE, ob genügend Menschen es ALS ein realitätsorientiertes Leben ansehen, Wohlstand zu sichern und zu mehren nach PRINZIPIEN, die in der Vergangenheit Wohlstand gesichert und gemehrt hat.

      Offensicht gibt es eine ansehnliche Anzahl von Menschen, die es nicht so ansieht und daher eine ANDERE Realität will.

      Dies muss man als FAKTISCHEN Sachverhalt zur Kenntnis nehmen.

      Was dann noch bleibt:

      Man muss auf die KONSEQUENZEN verweisen, in die sich eine Gesellschaft begibt, wenn sich dieses andere VERSTÄNDNIS von LEBENSREALITÄT durchsetzt.

      M. A. n. sind es welche, die der Gesellschaft immens schaden, weil sie dadurch letztlich dysfunktional wird.

      Antworten
  4. Bauer
    Bauer sagte:

    Die Themen der letzten Wochen oder mehr bei bto haben mir den Eindruck hinterlassen, dass dabei vor lauter Bäumen der Blick auf den Wald verloren gegangen ist. Mein abnehmendes Interesse, mich mit Kommentaren einzumischen, mag damit zusammenhängen. Stattdessen hat mich eine grundsätzliche Frage beschäftigt:

    >>> “Wieviel Komplexität vertragen wir noch vor dem Kollaps?”

    Die Antwort ist nicht überraschend, der Weg zu ihr jedoch ziemlich eindeutig.

    Zunächst ist zu definieren, was Komplexität in Anwendung auf eine Gesellschaft bedeutet, wie sie entsteht und welche Folgen sie zeitigt. Die Literatur darüber reicht von den Uranfängen der menschlichen Gesellschaft bis nahe zur Gegenwart. Bei aller Verschiedenheit der geschichtlichen Zusammenhänge und Abläufe erweisen sich folgende Zusammenhänge als entscheidend. Sie als Gesetzmässigkeiten zu bezeichnen ginge zu weit, da sie weitgehend chaotisch ablaufen.

    1- Komplexität entsteht durch die individuelle und gleichzeitig gemeinsame Aktivität der Mitglieder einer Gesellschaft (Familie, Clan, Stamm, Volk, Wirtschaftseinheit). Ihre Zunahme ist daher eine unabdingbare Begleiterscheinung des Fortschritts in der historischen Entwicklung, ihre Anfänge werden ziemlich übereinstimmend etwa 6’000 BC in Mesopotamien gesehen.

    2- Komplexität wird fühl- und messbar durch den damit einhergehenden Organisationsbedarf (Recht, öffentliche Ordnung und Sicherheit, Verwaltungskosten, Verteidigung), welcher Kosten erzeugt, die wiederum einen Teil des in der Gesellschaft erzeugten Mehrwerts (Energieüberschusses) beansprucht.

    3- Die durch eine Gesellschaft erreichbare Komplexität hängt von der verfügbaren Energie ab. Hier schliesst sich die Argumentation mit der von >Ian Morris (Why the West Rules-for Now, 2011), der den Energieverbrauch des Menschen von seinen Anfängen an untersucht hat. Bis heute und unbeeindruckt von allen grünen Rechenkunststücken besteht ein linearer Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und Lebensstandard (in int.$/c), in erster Annäherung gleich der Komplexität einer Wirtschaftseinheit (Staat).

    4- Mit zunehmender Komplexität sinkt der Grenznutzen der Komplexität. Solange der Saldo von Grenznutzen minus Grenzkosten positiv ist, wirkt die Zunahme an Komplexität positiv. Die Produktivität steigt und damit auch alles, was als Fortschritt bezeichnet wird. Das Fatale ist, dass die Zunahme an Produktivität regelmässig geschönt wird, während die Grenzkosten ebenso regelmässig unterschlagen oder in Nebenhaushalten und negativen Sondervermögen unterschlagen werden. Der kritische Kippunkt wird dadurch nicht mehr zeitgerecht wahrgenommen. Praktisch alle geschichtlichen Beispiele, an denen es nicht mangelt, zeigen nach einem positiven Anstieg von Komplexität und Lebensstandard einen oft überraschend lange gehaltenen Kulminationspunkt (Nutzen +-null), der dann kurzfristig und unvermittelt in den Kollaps übergeht und nicht mehr aufzuhalten ist.

    5- Die Gründe für den Kollaps von Staaten sind vielfältig, die Literatur hierüber mehr als umfangreich. J.A. Tainter, The Collapse of Complex Societies (1988) p.42 nennt zusammenfassend nur elf, die ich hier gekürzt widergebe: Depletion or cessation of vital resources, establishment of a new ressource base, occurrence of insurmontable catastrophe, insufficient response to circumstances, other complex societies, intruders, class conflict or elite mismanagement, social dysfunction, mystical factors, chance concatenation of events, economic factors.

    Weitere Begründungen, den Zuständen agrarischer Gesellschaften entsprechend, werden genannt, wie Gebietsverlust, Klassenkämpfe, Klimaänderung (Minderung der Erträge), Erschöpfung des Bodens (zu enge Fruchtfolge), Übervölkerung ohne Ausweichmöglichkeit und als Gegenteil Bevölkerungsschwund, Epidemien und nicht zuletzt übersteigerte Bauwut der herrschenden Klasse.

    Der Begründung ’mystical factors’ kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da der Autor darin auch Religion, Sektenbildung und Aberglauben einschliesst. Gemeinsames Merkmal ist, dass sich solche Bewegungen jeglicher rationalen Bewertung entziehen und nicht argumentativ zugänglich sind. Regelmässig wird dadurch die Komplexität gesteigert, da Denkverbote, Einschränkungen der Lebensführung und Rituale Kosten verursachen, der Nutzen jedoch weit in die Zukunft, sogar ins Transzendente (Paradies), verlegt wird. Diesen Kosten steht kein annähernd zeitgleicher Nutzen (Produktivitätsgewinn) gegenüber und kann daher nur von robusten kerngesunden Gesellschaften verdaut werden. Oder, siehe Iran, durch unendlichen Rohstoffreichtum, ohne den es längst im Chaos versunken wäre.

    Sollte jemand unbeabsichtigte Parallelen zu gegenwärtigen deutschen, europäischen oder globalen Situation erkennen, so ist das bestimmt nicht beabsichtigt. Anderenfalls darf man den baldigen Kollaps als unvermeidlich annehmen.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Bauer

      >“Wieviel Komplexität vertragen wir noch vor dem Kollaps?”>

      Ich halte diese Frage für UNVERSTÄNDLICH und IRREFÜHREND.

      Es ist nicht begreifbar, was „Vertragen von Komplexität“ heißt.

      Komplexität ist jedenfalls nicht etwas, das in uns wie eine zu sich genommene Substanz der Menge nach unverträglich wirkt.

      Es geht daher NICHT darum, wieviel Komplexität wir VERTRAGEN.

      Vielmehr:

      Es BESTEHT Komplexität – zugegeben – mehr als jeweils zuvor.

      Es bestehen aber auch ein Verständnis und Verfahren, sie mehr oder weniger gut zu BEHERRSCHEN.

      Das beachten Sie nicht in Ihrem Beitrag.

      Es kommt LETZTLICH auf das WOLLEN der Gesellschaft an – selbstverständlich unter Bedingungen von Komplexität.

      Ihr mehrheitliches Wollen bestimmt ihr HANDELN und damit u. a. auch den Umgang mit Komplexität.

      Was die deutsche Gesellschaft seit einigen Jahren mehrheitlich WILL und wie sie entsprechen durch die Politik bestimmt HANDELT:

      Sie will den Klimawandel mit einer Transformation und insbesondere mit einer völlig anderen Energiegewinnung so „bekämpfen“, dass die Erderwärmung in erträglichen Grenzen bleibt.

      Wie hier mit Sichtweisen auf unterschiedliche Voraussetzungen dafür diskutiert und m. A. n. hinreichend GEKLÄRT ist, kann dies kennzeichnend gesellschaftliche VERBLENDUNG genannt werden, weil DIESES Ziel NICHT zu erreichen ist.

      Die Folgen sind immer STÄRKER spürbar.

      Es wird daher darauf ankommen, OB und gegebenenfalls WIE die Menschen in unserer Gesellschaft mehrheitlich darauf reagieren.

      Dies ist offen.

      Auch offen ist, ob dies zu einem baldigen Kollaps führt oder nicht.

      Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @Bauer @DT

      Haben wir zu viel Komplexität, gekennzeichnet durch einen Grenznutzen kleiner gleich Null?

      Das ist nicht direkt messbar, aber machen wir doch mal ein konkretes Gedankenspiel: Die Entwicklung der Technik der Welt wäre, wie sie wirklich ist. Die Entwicklung des Klimas ebenfalls. Nur unser Wissen um den Zusammenhang unserer Emissionen mit der Zunahme der Temperatur, den gäbe es nicht.

      Wie würden die Menschen und ihre Institutionen agieren und reagieren? Und entscheidend: Würden wir damit schlechter fahren? Besser? Wäre es egal?

      Fakt ist, dass unser Wissen um die Zusammenhänge von vielem mit vielem nichts ist, das ich momentan als befriedend für die Gesellschaften empfinde. Mein ganz persönlicher Eindruck.

      Wenn man von allem weiß, was man tuen sollte und von nichts, wie man das tut, stresst das extrem. Überspitzt formuliert.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Christian Anders

        >Haben wir zu viel Komplexität, gekennzeichnet durch einen Grenznutzen kleiner gleich Null?>

        Komplexität ist das, was wir als eine Summe von INTERDEPENDENZEN in ein System verstehen.

        Direkt oder nicht direkt, an welchen KRITIEREN wollen Sie ein ZUVIEL messen?

        WIE soll ein GRENZNUTZEN kleiner gleich Null gemessen an was sie KENNZEICHNEN können?

        Was Sie sagen ist nicht nachzuvollziehen.

        >Wie würden die Menschen und ihre Institutionen agieren und reagieren. Und entscheidend: Würden wir damit schlechter fahren? Besser? Wäre es egal?>

        Besser oder schlechter – gemessen an was?

        Wenn Menschen etwas WOLLEN in Wahrnehmung einer Option gegenüber anderen, dann macht diese Frage keinen Sinn.

        Wenn sie mehrheitlich etwas WOLLEN angesichts welchen Glaubens an oder Wissens ihrer Möglichkeiten und welchen Verständnisses welcher Komplexität auch immer, dann glauben sie, dass dieses Wollen entweder (mehr) Unheil VERHINDERT oder mehr Wohlergehen VERSCHAFFT.

        Irgendwann sehen sie sich einer Situation gegenüber, die sie veranlasst wiederum Optionen zu erwägen und die eine oder andere zu ergreifen – im Kleinen wie im Großen.

        >Wenn man von allem weiß, was man tuen sollte und von nichts, wie man das tut, stresst das extrem. Überspitzt formuliert.>

        Das ist der Stress von ORIENTIERUNGSLOSIGKEIT.

        Mag sein, dass es den auch gibt.

        Meistens gibt es jedoch OPTIONEN, die wahrgenommen werden.

        Das mag stressen, wie mehr oder weniger alles stresst, wenn man nicht da lebt, wo Milch und Honig fließen.

    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Bauer

      Danke.

      “Das Fatale ist, dass die Zunahme an Produktivität regelmässig geschönt wird, während die Grenzkosten ebenso regelmässig unterschlagen oder in Nebenhaushalten und negativen Sondervermögen unterschlagen werden. Der kritische Kippunkt wird dadurch nicht mehr zeitgerecht wahrgenommen. ”

      P.C.Martin beschrieb das Ende als “Moment im tiefsten Frieden, an dem sich die Töre zur Hölle öffnen.”

      Die Verneinung der Möglichkeit eines Absturzes kennzeichnet eine abstürzende Gesellschaft, weil niemand mehr Schäden wahrnimmt, so weit ist das persönliche Wohlbefinden von Marktereignissen entfernt. Betroffene Schicksale werden als “loser of competition” abgetan.

      Wer Verlierer ist bestimmt in Europa schon lange kein Markt sondern staatliche Gnade, bis zuletzt friendly sponsored by ECB.

      Erschreckend die Ansammlungen von gefühlt intellektuellen Weltenerklärern mit halbgaren baccalaureus Abschlüssen, die alle für Geschwätz geldwerte Transfers eintauschen wollen.

      Dass niemand seine Entbehrlichkeit fühlt darf als allerhöchste Warnung verstanden sein.

      Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ freund bauer,
      gehört zur komplexität nicht auch dazu, dass unser erreichter wohlstand ein schein-wohlstand ist, welcher auf verschuldung beruht und definitv im absturtz endet?

      nun könnte man sagen, dass geld nahzu endlos zur verfügung steht. JA!
      ABER nicht die kosten des zwangsläufigen kredites!
      diese kosten würgen die wirtschaft ab.
      man sieht es aktuell, dass bei dieser steigender inflation schon jetzt viele mittelständler dicht machen müssen, oder ihre lösung im ausland suchen (für wahrscheinlich auch kurze zeit)

      ich meine, dass es im ganzen der komplexität, es viel teil-faktoren gibt, welche dieses gebäude zum einsturz bringen werden.
      diese teil-faktoren, wie geld- und wirtschaftssystem und politik, gesellschaftliche spaltung, sehr viel anfälliger sind, als die anderen faktoren.

      die menschen haben es selber in der hand, viele der faktoren mehr oder weniger deutlich zu beeinflussen und für eine hohe stabilität der komplexität zu sorgen.

      sie tun es aber nicht!

      Antworten
    • Namor
      Namor sagte:

      @Bauer

      auch von mir Danke. Sieferles “Lehren aus der Vergangenheit” kenne Sie? Ein kurzer, guter Text, den ich empfehlen kann.

      Und hier ändert sich was (“diesmal ist es anders”, ist ja regelmäßig teuer, seis drum). Zum einen wissen wir um Potenzen mehr, als alle Gesellschaften vor uns, v. a. wissen wir um den Untergang von Hochkulturen und den Mechanismen. Wir haben Zugang zu Rohstoffen, u. a. Energieträger, und wissen diese, Dank unserem Wissen, zu nutzen. Wir haben chemische und massenpsychologische Mittel um das Bevölkerungswachstum nicht nur zu Bremsen, sondern in eine Schrumpfung zu überführen.

      Und wir haben “Puplic Relation”, noch 1927 nannte man es Propaganda. Und dass, ohne solches, Demokratie nicht funktioniert. Wir haben Mittel (Zeitung, TV, Smartphone, etc) um Rund um die Uhr, und nicht nur von der Sonntagskanzel, zu beeinflussen. Und wir haben Wissen, wann und wie Beeinflussung wirkt.

      Ich denke, der Fall des Westens aus seinem Inneren, wird noch lange auf sich warten lassen. Eine massive Allianzverschiebung auf globaler Ebene, wird medial zwar angedeutet. Aber wer soll der puplic-relation-Abteilung und ihren Sprachrohren noch glauben.

      So on, popcorn long!

      Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      @ Bauer
      Sehr gut “Alter” Herr !
      Aber zu 1- Komplexität … Beginn B.C. 6.000,
      interveniere ich energisch, denn auch
      The Collapse of Complex Societies (New Studies in Archaeology)
      Joseph Tainter
      xxx.de.b-ok.cc/book/1051226/936979
      Ist auch nur ein Sieger-Science-Fiction Geschichtenerzähler, weil es viele viel ältere komplexe Kulturen und Gesellschaften gab, deren Wissen dem heutigen wissenschaftlichen Negierungsprozessen und den größsten Teils rudimentärsten Lückenbasteleien hauptsächlich aus Artefaktenhilfkonstruktionen mit eigenen Bias, völlig überlegen war, wenn wir jetzt wieder mal untergehen?
      Das klingt vielleicht überspitzt, zeitlich jedoch ist klar, daß die archäeologischen Funde und die lächerliche Radiocarbonmethode zur Zeitbestimmung (siehe Wiki) eine lustige Menschenverblödung ist.
      Als Beispiel : wenn im heutigen Nidersachsen Menschen mit Hochtechnologiesperen aus Holzkonstruktion Pferde auf 70 Meter 300.000 Jahre B:C. gejagt haben sollen, dann merkt der Präsident Stiftung Preussischer Kulturbesitz (Film Sternstunde Steinzeit) nicht einmal selbst, welche ungeheure Entwertung er seiner heutigen “Wissenschaftssekte” angetan hat.

      Bernstein gab ‘Elektrizät’ ihren Namen und die Globalisierung ist auch einer der ältesten Hüte der Erdzeit, als Ideengeber dieser Artikel mit einem Video zur Bernsteinstraße
      https://www.ancient-origins.net/artifacts-other-artifacts/amber
      und der Hinweis auf das Geheimnis des 3.500 Jahre alten Bernsteincolliers, das 1.400 einer Frau und Zeitgenossin Nofretes in Ingolstadt als Versteckbeigabe zugeschrieben wird …

      Ihrem Fazit hingegen stimme ich mehr als zu, denn 3x 100 Jahre Bankenbankrotte mit Papier-Geld-Wechseln als Corona der Zivilisation noch nicht mal verstehen und erklären zu können, kann gerne als Steinzeit definiert bleiben.
      Wir wissen, was wir wissen und der Datenschrott wird aus dem Gehirn und den Speichern freigegeben.
      Klimawahnsinn mit Naturzerstörung (Chemtrailing, Frequenzbestrahlung, Nanopartikelgiftstoffinjektionen sowie Menschenverblödung) und Wirkungslosigkeiten bezüglich Schönheit von Lebenskraft stehen ganz oben auf der Liste.

      Antworten
  5. weico
    weico sagte:

    Nicht mal die eigenen Nachbarn verstehen den “etwas überambitionierten” Zeitplan der Deutschen und setzen auf die “grüne Technologie” der Kernkraft.

    Wären in Deutschland die letzten Atomkraftwerke im April 2023 abgestellt werden, lässt Polen das erste AKW von einer US-Firma bauen !
    Wäre sicherlich auch ein schöner Auftrag für die deutsche Industrie gewesen…würde man noch solche “teuflischen” Sachen bauen….

    Aus dem Artikel:
    »Die US-Partnerschaft bei diesem Projekt ist für uns alle von Vorteil: Wir können die Klimakrise angehen, die europäische Energiesicherheit stärken und die strategischen Beziehungen zwischen den USA und Polen vertiefen«, erklärte Harris in einem Tweet.

    “Der Deal sorge dafür, dass Russland Energie nicht als Waffe einsetzen könne, sagte Granholm. Das 40-Milliarden-Dollar-Projekt werde 100.000 Arbeitsplätze in den USA sichern oder schaffen.”

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/polen-laesst-erstes-akw-von-us-firma-bauen-a-78c0a96f-4eb9-4717-a431-537a5a8ec3b0

    Polen ist ja schon seit geraumer Zeit das neuste “Liebkind” der USA und wird der Deutschen bzw. der EU-Politik noch kräftig einheizen…und damit sicherlich die Nähe zu den USA ,für die nächsten Waffengänge zur “Verteidigung der globalen Werte”….. “festigen” :-)

    Antworten
  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Energiewende und PRAXIS:

    >“Die installierte Kapazität für Windenergieanlagen und Photovoltaik … Anlagen dieser beiden Technologien decken im Jahr 2050 in allen betrachteten Entwicklungen zwischen 50 % und 60 % des Primärenergieaufkommens.”>

    UNVERMEIDBARE Konsequenz:

    >“Verhaltensänderungen in weiten Teilen der Gesellschaft im Sinne eines sparsamen Umgangs mit Energie können eine erhebliche Wirkung auf den Umbau des Energiesystems haben und reduzieren die Kosten substanziell. (…) Ein Wertewandel, angetrieben durch ein zunehmendes Bewusstsein für die Gefahren des Klimawandels, könnte z.B. solche Verhaltensänderungen bewirken.>

    Beim WERTEWANDEL kommen wir mit zunehmenden BEWUSSTSEIN Stück für Stück weiter.

    So titelt jetzt BILD:

    https://www.bild.de/bild-plus/geld/wirtschaft/politik/basf-kapituliert-als-erster-dax-konzern-industrieflucht-aus-deutschland-81766986.bild.html

    Daraus:

    „Seit 157 Jahren produziert der Chemieriese BASF am Standort Ludwigshafen. Doch vielen der 39 000 Mitarbeiter am Standort droht jetzt der Rauswurf! … Bitter: Statt auf Deutschland setzt BASF auf China. Im südchinesischen Zhanjiang entsteht gerade ein neues Werk.“

    Von ARBEITSEINKOMMEN abhängigen Menschen ist der „Wert“ von RAUSWURF voll BEWUSST.

    Sie werden darauf mit IHRER Sicht eines erforderlichen WERTEWANDELS reagieren.

    Ich vermute:

    Schneller als manche es sich vorstellen können.

    Antworten
  7. komol
    komol sagte:

    So ein Rumrechnen an Riesensystemen wie Ökologie und Ökonomie ist das krasseste Beispiel für Konstruktivismus, was ich je gesehen habe. Schon mit konstruierten Summen wie 2300 Mrd. weiter zu konstruieren, ist selbst der Hardcore-Szientismus-Szene glaube ich unangenehm. Im Kleinen zu invisibilisieren geht ja noch und liefert Existenzberechtigung, aber auf Riesenmakroebene könnte das ganze Prinzip auffallen. Deshalb glaube ich nicht, dass an so etwas Interesse besteht. Zudem schmunzeln dann auch noch die Ingenieure, Klimawissenschaftler u.a. über die Ökonomen, was brutal kontraproduktiv ist, da Erstere ja eigentlich noch sinnentleerter prozessieren.

    Antworten
  8. jobi
    jobi sagte:

    “Über die Kosten gibt es etwas Klarheit”

    Wie realistisch sind Kostenschätzungen für einen Zeitraum von 25 Jahren, basierend auf vorinflationären Preisen und einer Vielzahl unsicherer Annahmen ?

    Bei kleinen Projekten (BER, Stu21, Elbphi) hat das ja immer super funktioniert, da können wir jetzt Größeres wagen ?

    Lockdowns, Geldtsunami, Sanktions- und Rettungswahn haben zu wilder Achterbahnfahrt bei Energie- und Rohstoffpreisen geführt.

    Ein Teil der Preissteigerungen ist auf strukturelle Ursachen zurückzuführen, die nicht so schnell verschwinden dürften.

    Einer davon ist die anhaltende Weigerung in saturierten Gesellschaften, Realität anzuerkennen.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ jobi

      Einer davon ist die anhaltende Weigerung in saturierten Gesellschaften, Realität anzuerkennen.

      Ja.

      Aber auch:

      Die Realität ERZWINGT ihre Anerkennung.

      Antworten
      • Dr.Lucie Fischer
        Dr.Lucie Fischer sagte:

        @ Lieber, sehr geehrter Dietmar Tischer,
        Leider setzt sich Realitäts-Prinzip nicht automatisch durch , mit dem
        Konsum psychotroper Substanzen (z.B. Cannabis , Psychopharmaka)
        können länger -anhaltende Illusions-Wünsch-Dir-Was-Welten noch etwas
        aufrecht erhalten werden:
        schnöde Realität ist immer Beleidigung für Phantasie, Wunschdenken und so genannte Hippster” Kreativität”.
        Steinmeier predigt gerade noch mehr Verzicht ( wie als erster J. Gauck) , dazu Waschlappen-Tipps , vermutlich werden Deutsche aus Solidarität zur Ukraine Strom-Abschaltungen, Wasser-Stops und Kälte und Lieferengpässe hinnehmen müssen. ” Sold out”! ( neues Buch von Jim Rickards)
        “Esst doch Kuchen”:
        https://www.youtube.com/watch?v=AlimQMNQINw

        https://www.youtube.com/watch?v=AlimQMNQINw

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dr. Lucie Fischer

        >Die Realität ERZWINGT ihre Anerkennung.>

        Ich habe mich mit dieser Aussage unpräzise ausgedrückt.

        Auf sehr unterschiedliche Weise für unterschiedliche Lebensweisen erzwingt Realität EINE sie kennzeichnende Anerkennung.

        Insofern sind – ganz richtig − „anhaltende Illusionswünsche“ eine SUBJEKTIVE Realität, die aus OBJEKTIVER Realität, nämlich u. a. der VERFÜGBARKEIT von Drogen, erwachsen kann.

        Auf was ich hingegen hinaus will als Antwort @ jobi:

        Wir verstehen mehrheitlich nicht bzw. weigern uns als verstehende Minderheit durch entsprechendes HANDELN anzuerkennen, dass wir von der Substanz leben und diese dadurch wohlstandsgefährdend abnimmt (Konsum statt Investitionen).

        Irgendwann werden wir aber merken, dass wir ÄRMER geworden sind, sei es gegenüber anderen, sei es gegenüber von Situationen zuvor.

        Dem können wir NICHT kontinuierlich entkommen.

        Das meine ich mit meiner obigen Aussage.

    • komol
      komol sagte:

      Ehrlich, es geht nicht um den ontologischen oder kausalanalytischen Gehalt solcher Studien, sondern um deren Funktion. Das ist immer so, aber hier fällt es auch noch jedem voll auf. Und das ist dann wiederum eine Funktion. Und die passt in das Schema des ganzes Diskurs-Prozesses, der eigentlich ganz gut läuft :-)

      Antworten
  9. Alexander
    Alexander sagte:

    Geht´s noch?

    “Schon im Jahr 2018 bezifferte eine Studie im Auftrag des BDI die Kosten auf bis zu 2300 Milliarden Euro”

    Auch diese Studie hat eine Toleranzbreite von wieviel 1.000 x 1.000.000 Euro?
    Kein Ausdruck von Verstand dem politischen Wahnsinn mit solchen Schätzungen zu entgegnen?
    Wie will man denn solche Investitionen erzwingen ohne alle (Grund-)Rechte der Bürger zu brechen?
    Zuletzt Massensturm wegen 9€ Tickets.

    Dass Planwirtschaft mit sozial/marktwirschaftlicher Schminke scheitert &
    wie immer müssen die Autoren aller Studien das zum Glück nicht verantworten.

    Im dritten Jahr i.Folge hat unsere Gesellschaft alle Kalkulationsgrundlagen aller Investitionen verloren, wir treiben ohne Ziel auf unbekanntem Ozean und spinnen etwas über die Grundlage unserer Existenz überhaupt zusammen, wenn man Energieversorgung selbst in Frage stellt.

    Der aktuelle Wahnsinn ist logisches Ergebnis von 20 Jahren Nullzins mit i.d.Folgen unmöglicher Preisfindung
    (Löhne, Kosten, Vermögen)

    “Machts nur so weiter”,
    sterbende Unternehmen benehmen sich genauso – “irre”.

    Antworten
  10. Wilfried Goss
    Wilfried Goss sagte:

    “bto: Ist es technisch möglich, Deutschland ausschließlich mit erneuerbaren Energien zu versorgen?”

    ISE Studie, Kapitel 2, Seite 8
    “Mit unserem Modell erfassen wir somit Sektoren, die heute für ca. 62 % des Primärenergiebedarfs verantwortlich sind (vgl. [2]).
    Es fehlen Brennstoff-basierte Verkehr[1] und Brennstoff-basierte Prozesse der Industrie. ”

    Das Fehlen von 38% des Primärenergiebedarfs in dieser Studie führt zu einer logischen Verneinung der Fragestellung von bto, welche in dieser Formulierung auf den gesamten Primärenergiebedarf abzielt.
    Beziehungsweise, die Frage kann auf Basis der Studie nur zum Teil mit “ja” beantwortet werden.

    Antworten
    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      @Herrn Goss: Danke für den Hinweis. Das mache ich wohl jetzt künftig persönlich auch so: Ich erkläre meine persönliche Kohlendioxidneutralität aufgrund häuslicher PV, Wärmepumpe und Ökostrom. Meine tägliche Fahrt zur Arbeit mit dem Dreizylinder-Benziner über 18 km und die Emissionen der Kollegen aus der Fertigung, von denen mein Job abhängt, lasse ich gepflegt weg. Voila!

      Antworten
  11. foxxly
    foxxly sagte:

    ich denke, dass der energieverbrauch zur herstellung dieses zieles, total unterschätzt wird.
    der materialaufwand und der energieverbrauch bis zu diesen ziel setzen gewaltige mengen an zusätzlichen co2 frei.

    wieviel jahrzehnte werden anschließend nötig sein, um diesen umbau co2-mäßig wieder zu egalisieren?

    man sollte die frage stellen, wer bei diesen klima-wahn der profiteur ist?

    wenn ich mir die globalen und umfangreichen krisen bedrachte, dann gibt es einen gemeindsamen nenner in diesen spiel:
    es sind die großbanken und großkapital, welche bei jeder aktion sich dumm und dämlich verdienen.

    die vermutung lieg nahe, dass, diese profiteure auch die initiatoren der krisen sind?

    zb. im II.WK war bekannt, dass führende banken aus GB und USA auch deutschland kräftig finanzierten.

    soll das heute anders sein?

    ich ziehe unbedingt den schluss, dass der wachstumszwang und gier im geldverdienen, bedingt durch das schuldgeldsystem, ursächlich ist!

    die menschheit lässt sich, wie lämminge, von einer krise in die nächste treiben.
    welche krise war nicht “menschen-gemacht”?

    Antworten
  12. Wolfgang Kolbe
    Wolfgang Kolbe sagte:

    Theorie und Praxis. Theoretisch funktioniert in linksgruenen Gedankenspiel e alles wunderbar. Die Praxis zeigt jedoch, dass die ungeheueren Mengen an Rohstoffen nicht vorhanden sind. Die Preise für die benötigten Rohstoffe gehen doch schon durch die Decke.Zur Zeit ist Putin, das Problem. Mit der Energieabhängigkeit von China, wird Xi, sagen was Sache ist.

    Antworten

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Dietmar Tischer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.