Die BIZ warnt und warnt und warnt … Ergeht es der Notenbank der Notenbanken wie den “normalen” Krisengurus?

In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ, oder englisch BIS) an dieser Stelle zitiert und manchmal auch den Jahresbericht ausführlich besprochen. Die dort gemachten Aussagen gelten noch immer:

→ BIZ warnt vor Zombies

→ Kreditbooms und Krise: Die BIZ sieht es kritisch

→ BIZ beweist (erneut), dass wir verdammt sind zur Politik billigen Geldes

Wobei nicht alle die BIZ so positiv sehen:

→ Die uneinsichtigen Starrköpfe der BIZ?

Heute nun eine erneute Warnung der BIZ. Diesmal hatte ich keine Zeit, die Vorabveröffentlichung der BIZ zu lesen, deshalb etwas verspätet und basierend auf der Zusammenfassung im Telegraph und bei Zero Hedge. Zunächst der Telegraph:

  • “Central banks have reached exhaustion. Further monetary stimulus has little economic value at this juncture and ‘short-term turbo charges’ may be doing more harm than good, (…) zero rates and quantitative easing alone cannot deliver genuine growth, and the trade-off from asset booms is becoming ever harder to justify. Frothy forms of leverage akin to 2008 risk a cascade of fire sales in the next downturn.” – bto: Das Problem, was ich damit habe, ist folgendes: Dies alles kann sehen, wer es sehen will, und zwar schon sehr lange. Wieso also ist es so eine Überraschung, dass die BIZ es auch sieht. Ich denke, die erstaunliche Sache ist, dass die BIZ warnt, alle wissen, sie hat recht und keiner tut etwas gegen die Entwicklung.
  • “Agustín Carstens, BIS general manager, said little would be achieved by another round of loosening by central banks in countries with interest rates already at rock-bottom levels. Yields on some $13 trillion of bonds are negative and the yield curve is close to inversion in a string of countries. (…) how much more stimulus will you get if interest rates are reduced in the margin another 25 basis points?” – bto: banal einleuchtend …
  • “Over-reliance on monetary tools since the Lehman crisis has led to surging debt ratios and to forms of financial engineering that are in some cases as extreme or even worse than excesses seen in 2008. This edifice of leverage is inherently unstable and leaves the global financial system acutely sensitive to any tightening of conditions. The longer it goes on, the harder it is for the financial system to break free of debt addiction.” – bto: Auch das ist bekannt, was aber nichts an den fatalen Folgen dieser Politik ändert.” (…) the world’s $3 trillion leveraged loan market (…) – defined as loans to firms with debt over four times cash flow – accounted for half of publicly disclosed loan issuance worldwide in 2018 (excluding credit lines). The bulk was ‘cov-lite’ debt with minimal covenant protection for creditors. (…)  collateralised loan obligations (CLOs) used to package leveraged loans can transmit tremors through the banking system (…)” – bto: Das ist nun wirklich nicht neu und wir befinden uns in einem unangenehmen Umfeld.
  • Und dann kommt die BIS auch noch mit den BBB-Bonds um die Ecke, die bekanntlich einen Hauch vom Junk entfernt sind und eigentlich nach den harten Zahlen oftmals schon als solcher eingestuft sein müssten: “What worries the BIS is the fat cluster of BBB-rated bonds perched precariously just above junk status, up from 14pc to 45pc in Europe since 2000. A modest shock could push these high-debt firms  into a downward spiral. Some funds would be forced by their mandates to liquidate holdings of these ‘fallen angels’.” – bto: auch bekannt und bei mir unter anderem in meiner WiWo-Kolumne diskutiert.
  • Auch an die Zombies erinnert die BIZ erneut: “Struggling banks are one reason why productivity growth has wilted. Weak lenders are ‘more likely to evergreen loans or lend to zombie firms, thereby crowding out funding for new, more productive ones’. (…) This graveyard of  zombie firms’ – those that earn just enough to meet interest payments but cannot repay debt – has interfered with the Schumpeterian process of creative destruction, so vital to capitalist dynamism.” – bto: So ist es.
  • “(…) a third of the world economy (…) are already tipping into a cyclical downturn. China stands out giant but Canada, Australia and Sweden are all over-stretched and at risk of a property slump. The US, UK, and parts of Europe are still far from the peak, although the debt-to-GDP ratio of US companies is even higher today (…) In the end it is the sheer scale of leverage across the world that leaves the vulnerable so sensitive to any upset. This time emerging markets cannot come to the rescue since they feasted on abundant dollar and euro liquidity during the QE heyday. It was hard for them to prevent excess capital flooding their economies.” – bto: Es sind die immer wieder dargelegten Zusammenhänge von hoher Verschuldung und dem Versuch, diese hohen Schulden mit noch mehr Schulden zu bekämpfen.
  • Noch kurz die aktuellen Schuldenfakten: “The total non-financial debt ratio under the BIS measure has jumped from 107pc of GDP to 153pc over the past decade in developing economies. It has risen from 239pc to 265pc in advanced economies. France is up 74 percentage points to 311pc, Belgium up 45 points to 333pc, the Netherlands up 39 points to 331pc, and the UK up 30 points to 279pc.” – bto: Die Franzosen wissen schon, weshalb sie auf die Transferunion setzen …

Zero Hedge greift sich folgende Aspekte heraus:

  • “One such vulnerability is high household debt in many advanced economies, especially those not directly affected by the Great Financial Crisis. These historically high debt levels limit the scope for households to drive economic activity.” – bto: Natürlich, Schulden sind vorweggenommener Konsum, das muss das Wachstum dämpfen.
  • “Another vulnerability is clear signs of overheating in the corporate sector in a number of advanced countries. (…) There could be sharp price adjustments and funding tensions. These risks should be seen in the broader context of the longer-term deterioration in credit quality and the generally high corporate leverage in many advanced economies.” – bto: Auch dies habe ich schon oben und früher diskutiert. Es sind alles Zeichen für die zunehmende Verzerrung im System.
  • “High levels of debt also point to vulnerabilities in a number of emerging market economies (EMEs). In some cases, these are in the household sector. Most often, they are in the corporate sector, not least as foreign currency debt has expanded strongly since the crisis. The current vulnerabilities reflect in part spillovers from prolonged accommodative monetary policies in advanced economies, as EMEs are especially vulnerable to capital flow reversals and exchange rate fluctuations.” – bto: Und ja, wir haben das Problem exportiert.

Hier noch die besten Charts aus dem Bericht:

Zunächst die Erkenntnis, dass sich zumindest im ersten Halbjahr die Weltwirtschaft mehr als gedacht abgeschwächt hat:

Quelle: BIS

Dann als Auszug aus einem größeren Chart ein Blick auf die Bewertung von Banken. Deutschland ist superbillig – allerdings ist die Basis dafür auch sehr klein. Commerzbank und Deutsche Bank haben bekanntlich und offensichtlich ein Problem!

Quelle: BIS

Dann die Daten zu der Verschuldung der Unternehmen:

Quelle: BIS

Nachdem die BIS auf das Prinzip des Recyclings setzt, zeigt sie auch noch mal das schöne Bild zu den Zombies, das ich bereits früher ausführlich diskutiert habe (siehe ganz oben in diesem Beitrag):

Quelle: BIS

Was natürlich auch einer der Gründe für diese Entwicklung ist:

Quelle: BIS

Was zur Eingangsfrage führt: Wenn die BIZ nun seit Jahren mit überzeugenden Argumenten warnt und zudem zu den wenigen gehört, die zutreffend vor der letzten Krise warnte, warum nimmt sie niemand ernst? Im Unterschied zu den Crash-Gurus, zu denen auch ich manchmal gezählt werde, wird sie wenigstens nicht verhöhnt.

→ telegraph.co.uk: “Further rate cuts are counter-productive and increasingly dangerous, warns BIS watchdog”, 30. Juni 2019

→ zerohedge.com: “BIS Warns “Slowdown Is Worsening And Spreading” As Central Banks Run Out Of Ammo”, 30. Juni 2019

→ bis.org: “Annual Report 2019”, 30. Juni 2019

Kommentare (23) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Eva Maria Palmer
    Eva Maria Palmer sagte:

    Die BIZ als Papiertiger, die in lichten Momenten sogar den Kauf von Gold für die Falschgeld-Druckereien der Notenbanken empfiehlt, bzw. gestattet, hat wohl die Bücher von Dr.Stelter und Dr.Markus Krall als Pflicht-Lektüre für die Volkswirte angeordnet.

    So kommt es, daß auch die Erkenntnisse der beiden Herren Stelter und Krall seit einiger Zeit Warnungen auslösen, so nach dem Motto: “Wir haben doch schon vor Jahren gewarnt….!” und nichts ist geschehen.

    Was sollte denn auch geschehen, in einer Zeit globaler katastrophaler Schulden-Tsunamis, als das Volk komplett zu enteignen und die Volkswirtschaften zu zerstören?

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    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Frau Palmer

      Sie müssen auch mal das Positive sehen: Denken Sie daran, wie viel gefährliches CO2 eingespart wird, wenn die deutsche Volkswirtschaft zusammenbricht…

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  2. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    bto: “Im Unterschied zu den Crash-Gurus, zu denen auch ich manchmal gezählt werde, wird sie wenigstens nicht verhöhnt.”

    Verhöhnt werden ist nicht das schlimmste. Ignoriert werden (wie hier die BIZ) ist das schlimmste. Insofern stehen Sie und Ihre Mitstreiter medial über der BIZ. Das ist aber auch nicht verwunderlich. Warum sollte jemand deren Ideen in die Tat umsetzen? Faktisch geht es darum, damit aufzuhören, sich durch zusätzliche Schulden auf Kosten künftiger Generationen zu bereichern. Nach dem Motto: Warum soll ich auf Verschuldung = vorgezogener Konsum verzichten? Die häufigste Lebensdevise lautet schließlich: nach mir die Sintflut.

    Dazu müsste schon die Masse der Wähler und der Entscheidungsträger die Einstellung mitteleuropäischer Waldbauern entwickeln, die zu beträchtlichen Kosten junge Bäume anpflanzen, die erst ihre Urenkel ernten werden. Diese Art Mensch ist weltweit äußerst rar gesät. Wäre dieser Typus in der Mehrheit, könnte die BIZ frohe Botschaften verbreiten.

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  3. Alexander
    Alexander sagte:

    Die Veränderung kommt von “dort” wo man sich der Tatsachenwahrheit nicht entziehen kann. Z.B.:
    https://www.welt.de/wirtschaft/article196752979/Daimler-schockiert-mit-Gewinnwarnung-und-Milliardenverlust.html

    Bis dahin wird man jede Bitte um Vernunft zu relativieren wissen, Zeit schinden um noch einige Runden auf Kosten anderer vergnüglich mit Zombies zu franternisieren.

    Das Volk ist dabei gerade so gut wie seine Vertreter – man lässt nichts aus.

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    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Alexander

      Tja, alte Indianerweisheit:

      Erst wenn das letzte Daimler-Werk geschlossen
      und die letzten Gewerbesteuereinnahmen weggebrochen
      und die letzten Daimler-Parteispenden versiegt sind
      werdet ihr merken
      dass man CO2-Einsparungen nicht essen kann

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  4. Starchild
    Starchild sagte:

    BIZ FED EZB ist alles ein und die selbe Bande .
    Die Dominos haben sich in Bewegung gesetzt – war ja so geplant.
    Und jetzt wird gewarnt ….klar erst wird das Haus angezündet und dann ruft man die Feuerwehr.
    Und die “Versicherungskosten” bezahlt das Volk.

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  5. The Big Big Short
    The Big Big Short sagte:

    Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden wir in unseren Geldsystemen keine nennenswerten Zinserhöhungen der Zentralbanken mehr sehen. Die FED ist mit ihrem Versuch der “Normalisierung” bereits gescheitert, bevor diese auch nur annähernd erreicht wurde. Stattdessen steht nun die nächste große Runde von Zinssenkungen an. Da die EZB ihr klassisches Pulver verschossen hat, wird man nun kreativ werden. Es lässt sich nicht prognostizieren, wie lange das funktionieren wird, weil die zentrale Frage dabei ist, wie lange das Vertrauen der Bevölkerungen in die eigene Währung hält. Vermutlich noch einige Jahre. Am Ende steht jedoch die Erkenntnis, dass Nominalforderungen -nahezu- wertlos sein werden. “Real Assets” werden noch werthaltig sein, aber ebenfalls unter Wertverlusten und Enteignungen leiden. So läuft dann eben ein Reset.

    Antworten
  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Ich denke, die erstaunliche Sache ist, dass die BIZ warnt, alle wissen, sie hat recht und keiner tut etwas gegen die Entwicklung.>

    WARUM denken Sie das?

    Mir ist eine solche Auffassung jedenfalls fremd.

    Meiner Erfahrung nach ist es eher die Regel, dass auf jemand, der warnt, NICHT gehört wird im Sinne von entsprechendem HANDELN, auch wenn dessen Meinung als richtig anerkannt ist.

    Es kommt letztlich darauf an, WER der jemand ist.

    Die BIZ ist keine Exekutive, d. h. sie kann nichts durchsetzen, weil sie KEINE Sanktionen ausüben kann.

    Warum also SOLLTE jemand auf die Auffassungen der BIZ reagieren müssen, wenn ein Nicht-auf-sie-hören keine REAKTIONEN von ihr zum Nachteil dessen auslöst, der nicht auf sie hört, d. h. nicht ihren Warnungen entsprechend handelt?

    Es gibt keinen Grund für ein Müssen.

    Deshalb:

    Nice to listen – und das war es dann auch schon.

    Antworten
    • Horst
      Horst sagte:

      Die EZB empfiehlt und empfiehl und empfiehlt… (z.B. eine stärkere Einbindung der Fiskalpolitik in die derzeitige Geldpolitik; es wird nicht umgesetzt, Sanktionen (z.B. Einstellung aller Offenmarkt-Operationen) erfolgen nicht.

      Daraus folgt, auch die EZB besitzt keine Exekutiv-Legitimation. Es gibt keinen Grund für ein MÜSSEN, den Empfehlungen Folge zu leisten.

      Deshalb: Immer wieder nice to listen, die Draghi-Schelte.

      Antworten
  7. troodon
    troodon sagte:

    “Wenn die BIZ nun seit Jahren mit überzeugenden Argumenten warnt und zudem zu den wenigen gehört, die zutreffend vor der letzten Krise warnte, warum nimmt sie niemand ernst?”

    Ich denke schon, dass man die Warnungen der BIZ ernst nimmt. Insbesondere bei den ZB. Aus diesem Grund versuchen diese mit weiter lockerer bzw. noch lockerer Geldpolitik noch weitere Jahre über die Runden zu kommen. Man will nicht den schwarzen Peter von der Politik zugewiesen bekommen, dass die Geldpolitik Schuld am nächsten Wirtschaftseinbruch ist und verzweifelt intern wahrscheinlich, dass politisch nichts passiert.

    Bei der EZB besteht zudem die Hoffnung, dass das € Bankensystem insgesamt weiter langsam solventer wird, durch den weiteren Abbau von NPL (2018 Abbau NPL 142 Mrd € ). Man hofft einige Jahre weiter Zeit zu gewinnen und wird intern extrem unzufrieden sein, dass es auf politischer Ebene unendlich lange dauert bis Regelungen (z.B. Regelungen bzgl. Behandlung neuer NPL) verabschiedet werden.

    Und Politik bekommt keine Mehrheiten für maßgebliche Veränderungen, also hoffen alle, dass in ihrer Amtszeit nichts passiert. Weitsicht sieht anders aus, aber so sind nun einmal aktuell die Verhältnisse…

    Antworten
  8. Bernhard-Albrecht Roth
    Bernhard-Albrecht Roth sagte:

    @ Daniel Stelter

    “bto: Das Problem, was ich damit habe, ist folgendes: Dies alles kann sehen, wer es sehen will, und zwar schon sehr lange. Wieso also ist es so eine Überraschung, dass die BIZ es auch sieht. Ich denke, die erstaunliche Sache ist, dass die BIZ warnt, alle wissen, sie hat recht und keiner tut etwas gegen die Entwicklung.”

    Aus meiner Sicht ist doch sehr klar warum das so ist:

    Alle wissen, dass es ohne Insolvenzen und die Verwertung von Kreditsicherheiten (Vernichtung von Giralgeld und Abbau des Leverage) keinen Teil-Reset des Systems und folglich keinen richtigen neuen Aufschwung geben wird. Das habe ich schon Michael Stöcker zu erklären versucht, der glaubt, dass man mit QE und Fiskalpolitik (Erbschaftssteuer) das Problem lösen könnte, siehe hier: https://zinsfehler.com/2019/03/08/der-chefvolkswirt-der-wirtschaftwoche-rast-im-fake-news-modus-durch-entenhausen/comment-page-1/#comment-3451

    Die erneute Warnung der BIZ dürfte somit nur als Alibi-Funktion für die Öffentlichkeit dienen, damit später niemand sagen kann, warum habt ihr nicht gewarnt!

    Beste Grüße,
    Bernhard-Albrecht Roth

    Antworten
    • Arda Sürel
      Arda Sürel sagte:

      ‘Alle wissen, dass es ohne Insolvenzen und die Verwertung von Kreditsicherheiten (Vernichtung von Giralgeld und Abbau des Leverage) keinen Teil-Reset des Systems und folglich keinen richtigen neuen Aufschwung geben wird.’

      Ich glaube es ist die befürchtete Masse der Insolvenzen und die drohende Summe des Abschreibungsbedarfes, die alle potentiellen proaktiven Massnahmen mit Zielrichtung eines Resets verhindern.

      Wenn schon Lehman das System an den Rande des Abgrundes gebracht hat, was geschieht dann wenn Italien (bei ca. 2.1 Billionen Euro Schulden – ca 130% des BIP) z.B. 30% der Schuld wie auch immer restrukturieren möchte und z.B. eine deutsche Bank dann ihren entsprechenden Forderungsanteil abschreiben muss? Was geschieht mit dem vollvernetzten gesamteuropaeischen Finanzsysthem, wenn diese Bank Konkurs anzumelden gezwungen ist?

      Niemand möchte beim waehrungspolitischen Reset ‘Weimar 2.0’ in verantwortlicher Position sein.

      Antworten
  9. Dr. Lucie Fischer
    Dr. Lucie Fischer sagte:

    Könnte es sein, dass die global synchronisierten Notenbanken eine ” Welt-Währungs-Reform”-über Nacht vorbereiten?
    ” Alternativlos”, die Kassandra-Rolle der Baseler Bank erscheint dann gut positioniert, sie wird das Vertrauen benötigen, kann sich jederzeit auf ihre ” Warnungen” berufen.

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @Dr. Lucie Fischer

      “Könnte es sein …”. Eine gewisse Möglichkeit ist das schon. Das kommt jedoch nur ohne Vorankündigung. Am Freitag Abend schliessen die Banken und nach dem langen Wochenende plus Bank holiday haben wir die neue Weltwährung, theoretisch zumindest. Und was wäre die Alternative?

      Man denkt oft an die SDR, und das ist so abwegig nicht. Die SDR haben seit Okt. 2016 (Beitritt Chinas) einen peg bei 900 SDR per Unze Gold eingehalten. Im letzten Monat haben die SDR (oder umgekehrt gedacht, das Gold) diesen peg verlassen und der Goldpreis ist zügig auf rd. 1’000 SDR/oz geklettert, wo er nun verharrt. Wird das ein neuer peg?

      Der Goldpreis wird in Shanghai gemacht. London und Chicago sind nur noch Kulisse, bzw. Störfaktoren mit ihrem Papierhandel.

      China hat eine Kommandowirtschaft, seine Überschuldung ist weitgehend hausgemacht (wie in Japan). Das sind gute Voraussetzungen für eine Generalsanierung, zumal China dank Handelskrieg auf die USA keine Rücksicht mehr nehmen muss.

      Denkar ist daher der chinesische reset: Bereinigung der Verschuldung, soweit sie hausgemacht ist, Abwertung des Yuan und Bindung an einen Goldstandard (und damit an die SDR, ohne solche in Anspruch zu nehmen!), Mitnahme der “outlaws” (Russland, Iran, usw.) und der Rohstoffländer. Das westliche Kartenhaus würde umgehend in sich zusammenfallen.

      Allerdings: Wo die USA in Wochen, die Europäer in Monaten denken, denken die Chinesen in Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Es wird also noch etwas dauern und wir werden vielleicht noch einige Preiskorrekturen beim Gold sehen, bevor die Relationen passen.

      Antworten
    • ruby
      ruby sagte:

      @ Lucie
      Am genausten könnte das Claudia Buch als scheidende Irving Fisher Instituts Vorsitzende des BIS und BubaVize erklären.
      Alle Währungsreformen die kein direktes Bürgerkonton bei der Zentralbank bringen und mit Zentralbankgeld oder Fiskalgeld verbucht werden bringen keine Innovation für freie Staatsbürger und grundsätzliche Verbesserungen.

      @ Bauer
      China wird notfalls militärisch mit Interventionen belegt. Niemals wird das Dollar/Euro/Restewährungen Konglomerat sich die Leadership streitig machen lassen. That’s my conclusion.
      Because China has no strategy outside their territories and no intensity in airstrike abilities.

      Antworten
      • B
        B sagte:

        @ ruby

        Warten wir’s ab. China hat konventionell-militärisch keine Expansionsabsichten im Gegensatz zu den USA. Und die USA werden es sich mehr als dreimal überlegen, einen Atomkrieg anzuzetteln, dem Russland dann im letzten Augenblick als lachender Dritter beitreten könnte.

        Im übrigen ist eine Sanierung in China noch längst kein agressiver Akt. Die Schockwellen würden allerdings ausreichen, den Westen Stück für Stück umzuwerfen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @ruby

        “China wird notfalls militärisch mit Interventionen belegt.”

        Das halte ich für nahezu ausgeschlossen. Um gegen China Krieg führen zu können, müsste der Westen die allgemeine Wehrpflicht wieder einführen und dann auch Menschen zum Militärdienst einziehen, sonst hat er bei weitem nicht genügend Truppen für militärische Operationen gegen einen derartig großen und militärisch starken Gegner. Und dieser Schritt wiederum würde derartige Schockwellen durch die westlichen Gesellschaften jagen, dagegen sind die freitäglichen “Schulstreiks” unserer Klima-Hüpf-Kids ein Kindergeburtstag. Keine amerikanische Regierung, egal welcher Partei, würde das politisch überleben – zumindest nicht in einem demokratischen System. Möglicherweise würde sogar das US-Militär putschen, wenn eine politische Führung tatsächlich so einen wahnsinnigen Plan umsetzen wöllte.

        Außerdem gibt es da noch das kleine Problem, dass China Atomwaffen hat und die bei einem Angriff auf sein Territorium höchstwahrscheinlich auch gegen die Angreifer einsetzen würde…

      • ruby
        ruby sagte:

        @Ott Chi Min
        Peking war seit seiner Gründung immer leicht einzunehmen und mit der Zentrale sowie den Hafenregionen ist das ganze Reich der Mitte ohne Handlungsalternative. Ziel erreicht.
        Atomwaffen funktionieren nur als Drohpotenzial. Würde China KP System tatsächlich Weltherrschaft praktizieren, steht es vor der vollständigen Zerschlagung. Ein Militärputsch in den USA würde vor China schon gar kein Halt machen. Wer mit dem Dollar, Öl und Gold zündelt verbrennt sich daran.
        Schockwellen, Herr Ort, wer kann die denn zum schwingen bringen in Europa?
        Das Globale System mit China funktioniert nicht, also wird China exkludiert werden, zuerst politisch und wenn dann nötig militärisch. Das nicht zu überschauen ist ein strategischer Überdehnungsfehler des globalen Systems vor Trump.
        America First bedeutet auch America First. Der zweite Mistake war der bedingungslose Glaube alles auszuspähen und steuern zu können via Internet und dessen Megakonzernen.
        Was Sie implizieren ist der Verlust der Hälfte des ökonomischen Weltsystems einfach so hinzunehmen. Davon bin ich nicht überzeugt.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Hardcore Neocon ruby

        “Peking war seit seiner Gründung immer leicht einzunehmen und mit der Zentrale sowie den Hafenregionen ist das ganze Reich der Mitte ohne Handlungsalternative. Ziel erreicht.”

        Sie glauben also, der Westen könnte China den Krieg erklären und Peking und die Hafenstädte an der Küste mal schnell erobern und der Rest des Landes würde dann kapitulieren? Was glauben Sie, wie viele Dutzend Millionen Soldaten bräuchte der Westen dann als Besatzungstruppen? Woher nimmt er die?

        “Atomwaffen funktionieren nur als Drohpotenzial.”

        Atomwaffen funktionieren auch als Massenvernichtungswaffen. Haben Sie schon mal Bilder von einem Atomtest gesehen?

        “Schockwellen, Herr Ort, wer kann die denn zum schwingen bringen in Europa?”

        Die werden all diejenigen zum schwingen bringen, die zum Militärdienst eingezogen werden sollen. Plus deren Eltern und Familienangehörige und Freunde. Erinnern Sie sich an die “draft resistance”, die es während des Vietnamkriegs in den USA gab? China ist ein bisschen größer als Vietnam.

        “Was Sie implizieren ist der Verlust der Hälfte des ökonomischen Weltsystems einfach so hinzunehmen.”

        Was Sie implizieren, ist, einen Krieg gegen eine Atommacht mit 1,3 Milliarden Einwohnern zu beginnen, um das China im “ökonomischen Weltsystem” zu halten, was auch immer das konkret bedeuten soll. Und Sie begreifen offenbar nicht, dass Sie damit einen globalen Atomkrieg auslösen können. Das ist ganz gefährlicher Irrsinn.

  10. Max
    Max sagte:

    Wenn QE nicht mehr wie bisher funktioniert, wäre die einzige Lösung QE für die Bürger. Oder aber extreme Staatsdefizite finanziert durch die Notenbank. Müssen wir dann alle Gold kaufen? Oder lokal currency Em debt?

    Antworten
    • Starchild
      Starchild sagte:

      @Max
      .. für die Bürger ? Nee die haben nix geplant FÜR die Bürger ,
      ausser deren Enteignung für die kommende EU/DDR2.0
      und Gold wird dann früher oder später eingezogen.

      Antworten

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