Der Marsch in die Dauer­rettung

Pointierte Kritik am Modus der Dauerrettung in der FINANCIAL TIMES (FT):

  • As bank runs spread, it has become clear that anyone who questions a government rescue for those caught underfoot will be tarred as a latter-day liquidationist, like those who advised Herbert Hoover to let businesses fail after the crash of 1929.“ – bto: Gemeint ist, dass man, wenn man die Pleite nicht verhindert, gewillt ist, einen Kollaps zuzulassen, der in eine neue große Depression führt. Schon ziemlich harte Geschütze…
  • „(…)  it’s no longer politically possible for governments not to stage rescues, but this is a snowballing problem of their own making. The past few decades of easy money created markets so large — nearing five times larger than the world economy — and so intertwined, that the failure of even a midsize bank risks global contagion.“ – bto: Weil die Banken das auch wissen, gibt es wenig Anreiz, vorsichtig zu agieren – was die Probleme vergrößert.
  • More than low interest rates, the easy money era was shaped by an increasingly automatic state reflex to rescue — to rescue the economy from disappointing growth even during recoveries, to rescue not only banks and other companies but also households, industries, financial markets and foreign governments in times of crisis.“ – bto: Einen wahren Boost bekam das Ganze durch Corona und die dortigen staatlichen Interventionen.
  • „(…) the rescue reflex is still gaining strength. The stronger it grows, the less dynamic capitalism becomes. In stark contrast to the minimalist state of the pre-1929 era, America now leads a rescue culture that keeps growing to new maximalist extremes.“ – bto: Wobei ich immer noch die EU an der Spitze der sozialistischen Entwicklung sehen würde.
  • The ethos of contemporary European central banks was to help solvent banks with solid collateral — in practice they were tougher, protecting their own reserves and ‘turning away their correspondents in need’, as a Fed history puts it.“ – bto: Das war die Bagehot Doktrin.
  • A restrained government was a key feature of the industrial revolution, marked by painful downturns and robust recoveries, resulting in strong productivity and higher per capita income growth.“ – bto: … weil es keine Zombies gab.
  • „(The rescues in the 1990s) pale next to 2008 and 2020, when the Fed and Treasury smashed records for trillions of dollars created or extended in loans and bailouts to thousands of companies across finance and other industries at home and abroad. In each crisis, rescues held down the corporate default rate to levels that were unexpectedly low, compared with past patterns. They are doing the same now even as rates rise and bank runs begin.“ – bto: Sie befördern die Zombifizierung, die Wohlstand kostet vor allem die Produktivitätsfortschritte dämpft.
  • The rescues have led to a massive misallocation of capital and a surge in the number of zombie firms, which contribute mightily to weakening business dynamism and productivity. In the US, total factor productivity growth fell to just 0.5 per cent after 2008, down from about 2 per cent between 1870 and the early 1970s.“ – bto: Und damit wird das Problem des schwachen Wachstums immer größer.
  • Instead of re-energising the economy, the maximalist rescue culture is bloating and thereby destabilising the global financial system. As fragility grows, each new rescue hardens the case for the next one.“ – bto: So ist es. Doch was soll man stattdessen machen?

Fazit: „(…) constant rescues undermine capitalism. Government intervention eases the pain of crises but over time lowers productivity, economic growth and living standards.“ – bto: Bingo.

ft.com (Anmeldung erforderlich): „The unstoppable rise of government rescues“, 26. März 2023

Kommentare (46) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Alexander
    Alexander sagte:

    @foxxly

    Risiko begrenzt Wachstum, Markt und seine Teilnehmer.
    Ohne Risiko keine Preisfindung, weil Gewinn Teil des Preises ist & Gewinne für riskante Verluste zahlen müssen.

    Zins ist -eine- Risikoprämie für Geldschöpfer + Kreditnehmer, weil es kein -sicheres- Geschäft gibt
    und menschliches Versagen unkalkulierbare Folgen bringt.

    Risiken abzusichern und zu handeln ist Meßinstrument für den Markt zu weiterer Preisfindung,
    dabei gilt Lebensrisiken sind nicht versicherbar und nicht kalkulierbar – am Ende greift persönliche Haftung.

    Ohne persönliche Haftung keine Gesellschaft,
    in einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist es besser “deine Mutter weint – als meine”….also Vertrauensverlust
    mit welcher Folge für Geldschöpfung und Geldverleih?

    Antworten
  2. foxxly
    foxxly sagte:

    …… es erweist sich immer wieder, dass bei banken-schieflagen, -welche dann gerettet werden mussten,- fehler bei den banken -mangement zuzuschreiben waren.

    deshalb eine fiktive frage:
    wenn es nur noch “zahlstellen” statt diese banken mit eigengeschäften geben würde,
    -gäbe es dann keine banken risiken bzw, bräuchten dann diese nicht gerettet werden.
    – gäbe dann wo anders verwerfungen?
    – wäre der derivatehandel kleiner und sicherer?

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “wenn es nur noch ‘zahlstellen’ statt diese banken mit eigengeschäften geben würde,
      -gäbe es dann keine banken risiken bzw, bräuchten dann diese nicht gerettet werden.”

      Ganz genau.

      Sie sind auch nicht der Erste, der so eine Idee hatte. In den USA wollte ein Startup genau so eine “Zahlstellen”-Bank (“full reserve banking”) gründen, aber die Bankenaufsicht hat es nicht erlaubt. Stellen Sie sich mal vor, so eine Zahlstellen-Bank existierte und die Leute würden alle dort hingehen und ihre Einlagen dorthin verschieben!

      Die in den existierenden Banken mit 90% und mehr Fremdkapital arbeitenden Bänker und ihre überall vernetzten Erfüllungsgehilfen und Stiefellecker hassen diese Idee natürlich total. Banking wäre dann plötzlich nur noch so riskant und so profitträchtig wie eine Tätigkeit in einem Archiv oder einer Bibliothek oder vielleicht wie bei den örtlichen Wasserwerken (wobei das aufgrund des Parteienfilzes in den meisten Kommunalbetrieben eine schlechte Analogie ist, die haben wieder aus anderen Gründen aufgeblähte Budgets und Vergütungen…) und würde auch nur noch entsprechend bezahlt werden. Dann gibts keine sechsstelligen Gehälter für Berufseinsteiger und keine noch viel üppigeren Boni mehr.

      “– gäbe dann wo anders verwerfungen?”

      Viele arbeitslose Investment-Bänker und ein deutlicher Einbruch im Immobilienmarkt für Luxuswohnungen, in der Luxusgastronomie, der Luxusprostitution und natürlich bei Porsche-Händlern.

      “– wäre der derivatehandel kleiner und sicherer?”

      Ich würde erwarten, dass dann nur noch viel weniger Akteure im Markt gäbe, die Eigenkapital für spektulative Derivate-Geschäfte riskieren wöllten. Da bleiben dann nur noch ein paar hochaggressive und hochprofessionelle Hedgefonds und ähnliche Konstrukte übrig (und die dann halt pleite, wenn sie sich verspekulieren, dafür wären sie die einzigen, die sich auch tatsächlich noch Vergütungen auf heutigem Investmentbank-Niveau und darüber hinaus auszahlen könnten, wenn es gut läuft), und natürlich die Marktteilnehmer, die in Futures, Derivate und ähnliches investieren, weil sie tatsächlich Produzenten oder Großverbraucher sind und Preisschwankungen absichern wollen, zum Beispiel Bauern, die einen Teil ihrer erwarteten Weizenernte fürs nächste Jahr am Futures-Markt schon jetzt verkaufen.

      Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ foxxly

      Der Betrieb einer reinen Zahlstelle hätte wahrscheinlich nur das Risiko, dass Löhne und Kosten falsch kalkuliert werden und die Fa. dadurch zahlungsunfähig wird, also ein sehr begrenztes Ausfallrisiko.

      Risiken würden dann aber weiterhin in der Endanlage auftreten, bei Anleihen, Aktien etc. Dann verschiebt sich die Frage auf diejenigen Firmen, in denen investiert wird, also keine Problemlösung.

      Derivate etc. würden dann wieder auf Spezialbanken ausgelagert, d.h. dort könnte auch wieder ein Bankenrisiko auftreten.

      Im Sinne eines effizienten Kapitalmarktes tendiere ich dafür, Investmentbanking und Retailbanking wieder zu trennen.

      Eine reine Zahlstelle könnte als Abteilung der Bundesbank geführt werden, Banken benötigen sie nicht, lediglich leistungsfähige Computer. Wenn der gesamte Bereich elektronisch abgedeckt wird, nur IT-Personal und Kontrollpersonal.

      Und Vorsicht: natürlich könnte Amazon / Microsoft / Google auch eine Zahlstelle betreiben.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Gnomae

        “Der Betrieb einer reinen Zahlstelle hätte wahrscheinlich nur das Risiko, dass Löhne und Kosten falsch kalkuliert werden und die Fa. dadurch zahlungsunfähig wird, also ein sehr begrenztes Ausfallrisiko. ”

        Oder die Zahlstelle muss zum Beispiel wegen Stromausfall, Heizungsausfall oder Angriffen von aggressiven Bären auf die Mitarbeitenden ihren Betrieb einstellen, solche allgemeinen Betriebsrisiken gäbe es auch noch.

        “Risiken würden dann aber weiterhin in der Endanlage auftreten, bei Anleihen, Aktien etc. Dann verschiebt sich die Frage auf diejenigen Firmen, in denen investiert wird, also keine Problemlösung.”

        Doch, natürlich entschärft das unser Problem massiv. Wenn so eine “investierende Bank” dann pleite geht, bleibt das Zahlungssystem davon unberührt. (Für die Bank ist das natürlich schlecht, die kann so viel weniger Panik schüren um staatliche Rettungsgelder zu erpressen…)

        “Und Vorsicht: natürlich könnte Amazon / Microsoft / Google auch eine Zahlstelle betreiben.”

        Oder einfach Paypal oder Visa übernehmen und ein paar Politiker schmieren, die diese Fusion abnicken.

  3. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “constant rescues undermine capitalism. Government intervention eases the pain of crises but over time lowers productivity, economic growth and living standards.”

    Dem Ergebnis ist zuzustimmen.

    Bei Bankenrettungen muss der Staat jedoch abwägen und die Folgen bedenken. Es nutzt der Gesamtwirtschaft wenig, das Prinzip der Nicht-Rettung durchzusetzen, um dann zu sehen, dass dann das Vertrauen sinkt (kein Interbankengeschäft mehr) und möglicherweise auch andere Firmen dann zahlungsunfähig werden. Bereits hier im Blog wurde ausgeführt, dass eine politische Basis für streng marktwirtschaftliches Vorgehen nicht vorhanden ist.

    Der Trend geht zur ökologischen Planwirtschaft. Diese ist das Gegenteil von Marktwirtschaft. Wir erzeugend laufend neue Ökozombies. Unter Zombie ist betriebswirtschaftlich auch ein Windrad und eine Solaranlage zu verstehen. Keiner würde in derartige Dinge investieren, wenn der Staat die Subventionen streicht. Auch diese Investitionen stellen eine Fehlallokation von Kapital dar, denn sie verursachen eine Doppelallokation (grundlastfähige Back-up-Positionen).

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Gnomae

      “Der Trend geht zur ökologischen Planwirtschaft”

      Richtig !
      Aber eine solch einfache Bezeichnung wird dem Klimahype nicht gerecht.

      In deutschenm “Ampel-Neusprech” kann man solches ruhig etwa “veredeln” und als eine … “Gesellschaftsbildende klima- und ökogerecht ausgerichtete soziale Wertewirtschaft ” …bezeichnen.

      Nebenbei:

      Im “Ampel-Neusprech” bezeichne ich mich jetzt nicht mehr als Investor eines Solarzellen bzw. Solarmodulherstellers, sondern investiere in Friedensenergie bzw. in einen Hersteller von …”klimarettenden Naturfusionsenergieabsorbern” !

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        “Im “Ampel-Neusprech” bezeichne ich mich jetzt nicht mehr als Investor eines Solarzellen bzw. Solarmodulherstellers, sondern investiere in Friedensenergie bzw. in einen Hersteller von …”klimarettenden Naturfusionsenergieabsorbern” !”

        War ja klar, dass Sie als Eidgenossender mit Ihrem komischen Regiolekt nicht fehlerfrei deutsch gendern können. Gehen Sie lieber mit ens Kollegenden zum Znüni und essen Ihr Schoggistängeli. ;)

        Sie investieren in einen *HERSTELLENDEN* von klimarettenden *NATURFUSIONSENERGIEABSORBIERENDEN*. “Absorber” und “Hersteller” sagen ist sexistisch und macht Frauen und alle anderen nichtmännlichen Geschlechter unsichtbar!

  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >„More than low interest rates, the easy money era was shaped by an increasingly automatic state reflex to rescue — to rescue the economy from disappointing growth even during recoveries, to rescue not only banks and other companies but also households, industries, financial markets and foreign governments in times of crisis.“ >

    WAS denn SONST?

    Die überwiegende Zahl von Menschen will es und die Regierungen als von ihnen BEAUFTRAGTE haben mehr oder weniger geliefert. RICHTIG bezeichnet daher mit „state reflex to rescue“ – STAATLICHER, weil gesellschaftlich gewollter Reflex, NICHT die Ursächlichkeit ausblendender Reflex von REGIERUNGEN.

    >„(…) the rescue reflex is still gaining strength.>

    WAS denn SONST, wenn die Mehrheit WILL, dass noch mehr gerettet wird?

    >The stronger it grows, the less dynamic capitalism becomes.>

    Das ist zwar prinzipiell richtig, ÜBERSIEHT aber, dass der NOCH-Kapitalismus mittlerweile mit der Energiewende/Transformation durch interventionistischen Zentralismus eine neue DYNAMIK gewonnen hat.

    >„A restrained government was a key feature of the industrial revolution…>

    … bto: … weil es keine Zombies gab.>

    Diese weil-Begründung ist falsch.

    Ein zurückgenommenes Regieren war in der INDUSTRIELLEN Revolution „produktiv“, weil es das Wachstum nicht gehindert hat, was bei abgrundtiefer Armut der Massen die ULTIMATIVE Option war. Dank der sich enorm entwickelten Produktivität und der Generierung eines insgesamt großen Wohlstands konnte die industrielle Revolution durch eine „VERTEILUNGSEVOLUTION“ abgelöst werden.

    DIESE hat die Zombies generiert.

    Denn Verteilung, die in Demokratien ihren Akzeptanzkriterium nach „gerecht“ sein muss, kann Verlierer nicht fallen lassen.

    >rescues held down the corporate default rate to levels that were unexpectedly low, compared with past patterns. They are doing the same now even as rates rise and bank runs begin.“ >

    WAS denn SONST, wenn die Mehrheit NICHT will, dass Unternehmenspleiten ihre Position als Arbeitnehmer schwächt?

    >„Instead of re-energising the economy, the maximalist rescue culture is bloating and thereby destabilising the global financial system.>

    … bto: So ist es. Doch was soll man stattdessen machen?>

    Wie kann man das nur fragen!

    Auch wenn es bei ft.com noch nicht angekommen ist:

    Die Wirtschaft wird doch belebt, konkret: erhält doch NEUE ENERGIE durch Energiewende/Transformation.

    Das kann doch JEDER am eigenen Leib bzw. an den Lebenshaltungskosten ERFAHREN.

    Das globale Finanzsystem ist dagegen eine konzeptionelle Abstraktion, die den Mann auf der Straße nicht sonderlich interessiert, solange der Staat liefert und die Automaten seiner Bank Scheine ausspucken.

    Und das ist ja der Fall.

    Noch Fragen?

    Antworten
    • Zweifler
      Zweifler sagte:

      @Dietmar Tischer

      Ja, eine Frage habe ich.
      Warum setzen Sie zwischendurch Großbuchstaben und vor allem warum an den unpassendsten Stellen?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Zweifler

        Ich setze Großbuchstaben, weil ich die Hoffnung habe, dass dadurch Leser GENAUER lesen und NACHDENKEN.

        Wenn ich z. B. wie zuletzt „JEDER“ schreibe und nicht „jeder“ sowie „ERFAHREN“ statt „erfahren“, dann will ich den Leser anregen, sich KLAR darüber zu werden, dass die Erfahrung eines jeden etwas VÖLLIG ANDERES meint als u. a. das Denken bzw. Diskutieren einzelner.

        Dies zu erkennen, scheint mir bedeutsam, wenn man gesellschaftliche WIRKMECHANISMEN unterscheiden und bewerten will.

        Ihre Frage und insbesondere Ihre Auffassung, dass dies mich betreffend an unpassenden Stellen geschehe, bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass an diesem Blog nicht bei allen Kommentatoren, aber bei zu vielen das VERSTÄNDNIS für Genauigkeit und Nachdenken fehlt.

        Insofern:

        Betrachten Sie meine Hervorhebungen ruhig als eine MANIE.

        Wenn so, habe ich nichts dagegen.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Die überwiegende Zahl von Menschen will es und die Regierungen als von ihnen BEAUFTRAGTE haben mehr oder weniger geliefert. ”

      Ah, Sie betreiben mal wieder rabulistische Rechtfertigungsfindung für die von Ihnen präferierte Politik.

      Wenn die überwiegende Zahl der Menschen es nicht wöllte (Sie als Rentner aber schon…), dann würden Sie jetzt darüber schreiben, dass angeblich eine außergewöhnliche Notsituation vorläge und die Aufrechterhaltung der GESELLSCHAFTLICHEN STABILITÄT es unbedingt erforderte, den Volkswillen zu ignorieren und es trotzdem zu tun. ;)

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Auch nach x-maligen Hinweisen:

        Sie verstehen es NICHT.

        Ich beschreibe Realität – vielleicht auch falsch, aber es ist BESCHREIBUNG und nicht RECHTFERTIGUNG von irgendetwas.

        Übrigens:

        Es gibt KEINE unbedingte Rechtfertigung für irgendetwas.

        Alles was geschieht und gerechtfertigt wird, erfolgt unter BEDINGUNGEN.

        Ich meine, dass das durch Wahlen festgestellte ausdrückliche Wollen und auch das nicht ausdrückliche Wollen von Mehrheiten, das sich durch Nichtrebellieren manifestiert, die MASSGEBENDEN Bedingungen sind unter denen sich im gesellschaftlichen Bereich Realität entwickelt.

        Da auch diese Erklärung bei Ihnen in den Wind gesprochen ist, schlag ich vor:

        Informieren Sie die Leser darüber, ob es der Berliner Stadtverwaltung endlich gelungen ist, die erste Toilette für VIER Geschlechter zu realisieren.

        Ich bin sicher, dass derartige Aufklärung an diesem Blog auf reges Interesse stößt.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Sie verstehen es NICHT. Ich beschreibe Realität – vielleicht auch falsch, aber es ist BESCHREIBUNG und nicht RECHTFERTIGUNG von irgendetwas. ”

        Doch, ich verstehe was Sie schreiben.

        Mein Urteil über Sie ist tatsächlich noch viel schlimmer: Ich glaube nicht, dass Sie irgendetwas von dem, was Sie scheiben, auch ehrlich so meinen. Es sind immer nach kurzfristigen taktischen Erfordernissen konstruierte Rechtfertigungen für Dinge, die Sie aus irgendwelchen Gründen gerade wollen oder nicht wollen.

        Das machen ja viele Menschen so, aber Sie sind etwas Besonderes. Nur die Allerwenigsten versuchen nämlich mit der Ihnen eigenen PENETRANZ dabei den Eindruck zu erwecken, dass sie dabei irgendwelche allgemeingültigen Prinzipien anwenden oder tiefer gehende Erkenntnisse über irgendwelche Wirkmechanismen haben.

        Was Sie hier produzieren, ist quasi Partei-Generalsekretär-Sprech mit mehr VERSALIEN – und natürlich basierend auf den Interessen einer Partei, deren Klientel größtenteils aus recht saturierten deutschen Rentnern besteht.

        Dadurch entstehen bei Ihnen dann so lustige Widersprüche wie das Eintreten für eine “regelbasierte Weltordnung”, wobei sich die USA aber selbst an keine der für alle anderen Staaten aufgestellten Regeln halten müssen – oder, Ihre Standard-Nummer, die Aushebelung des Mehrheitswillens beziehungsweise von Standards der Gewaltenteilung durch irgendwelche fingierten, angeblich die gesellschaftliche Stabilität bedrohenden “Notstände”, wie bei Klima beziehungsweise Corona.

        “Da auch diese Erklärung bei Ihnen in den Wind gesprochen ist, schlag ich vor: Informieren Sie die Leser darüber, ob es der Berliner Stadtverwaltung endlich gelungen ist, die erste Toilette für VIER Geschlechter zu realisieren.”

        Was, nur vier Geschlechter? Das ist ja der Geschlechter-Entdeckungsstand von vor 10 Jahren! Berlin braucht im Jahr 2023 eine riesige öffentliche Bedürfnisanstalt, so ähnlich wie damals die Toilettenanlagen im alten Rom, nur noch viel größer, auf denen sich alle 95000 existierenden Geschlechter gendergerecht entleeren können. ;)

        (Nervt Sie das etwa? Ich finde das Toilettenthema großartig, schöner können die grünlinken Parteien und ihr gelber Steigbügelhalter doch gar nicht zeigen, wie viele durchgeknallte Idioten in ihnen wirken und was deren Prioritäten und Erfahrungshorizonte sind. Die sind sogar noch stolz darauf und thematisieren es in ihrer eigenen Pressearbeit. Und “Innovation” und “Technologieentwicklung” sind doch hier oft genug Thema, da muss man auch erwähnen, woran unsere Bundeshauptstadt Berlin üppig aus dem Länderfinanzausgleich gefördert die ganze Zeit so arbeitet…)

    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ tischer
      “”Die überwiegende Zahl von Menschen will es und die Regierungen als von ihnen BEAUFTRAGTE haben mehr oder weniger geliefert. ””

      haben sie eigentlich schon wahr genommen, deutschland und teils auch die EU, keine richtige demokratie mehr sind?
      dass wir schon längst in einer faschistischen struktur/appart leben und beherrscht werden?
      dass das volk mit angst, druck, erpressung regiert wird.

      dass sich das volk garnicht mehr traut etwas anderes zu wählen?
      dass das volk vor dieser macht kuscht und resigniert hat?
      dass wir eine große parteien-macht haben (=antidemokratisch)
      dass die regierungen viele wähler von sich abhängig gemacht haben und für unmündig halten und entprechend regieren?

      unter diesen umständen wollen sie noch von einen demokratischen mehrheitsfindung sprechen?

      ihre aussage dazu ist vollkommen realitätsfern, (insofern, weil sie wiederholt in diesen sinne argumentieren)

      irgendwie mag ich dies von ihnen nicht recht glauben, weil so eine aussage, ziemlich konträr zu ihren sonstigen, durchaus realistischern boden steht.

      ihre theoretische einschätzung zu diesen sachverhalt, können sie auf den misthaufen werfen, weil es völliges veraltetes wunschdenken und argumentieren, ist!

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        Ihre Wahrnehmungen und meine unterscheiden sich erheblich.

        Meine mögen falsch sein, sind aber zumindest BEGRÜNDET.

        Ihre erfordern, dass Sie zum Arzt gehen.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer,
        ich jedenfalls habe die bodenhaftung NICHT verloren!
        und ihre einbildung ist auch eine bildung!

    • weico
      weico sagte:

      @Dietmar Tischer

      “Die überwiegende Zahl von Menschen will es und die Regierungen als von ihnen BEAUFTRAGTE haben mehr oder weniger geliefert.”

      Richtig !

      Die Herrschaftsform DEMOKRATIE kann schnell in den Abgrund führen,wenn die Mehrheit DUMM ist ..bzw. in den (sozialistischen) Umverteilungsversprechen und in einem umverteilenden Wohlfahrtsstaat sein HEIL sieht.

      In Venezuela hat das Volk diesen politischen und wirtschaftlichen Weg nach Unten ,ganz DEMOKRATISCH , schon beschlossen/genommen.

      Je grösser die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme in Deutschland werden ….und dies werden sie mit Sicherheit..desto mehr wird von der Wähler-Klientel nach (sozialistischen) “Lösungsvorschläge” gerufen werden ..und von der Parteienoligarchie dann auch grosszügig bedient werden.

      Warner dieses Weges gab es ja genug, (Hayek,Mieses,Habermann,Zitelmann usw)….aber wer diesen Weg wirklich demokratisch
      gehen will…der SOLL ruhig ERFAHREN ,wo DEMOKRATIE schlussendlich IMMER ENDEN wird.

      Antworten
      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @ Weico

        “Die Herrschaftsform DEMOKRATIE kann schnell in den Abgrund führen,wenn die Mehrheit …”

        Ich geb es ungern zu, aber da ist viel Wahres dran, deshalb hat ja Hayek vor der “unbeschränkten Demokratie” gewarnt, eine Demokratie, in der die Mehrheit elementare Freiheitsrechte ausser Kraft setzen kann.

        In einer Doku über den letzten bayerischen König habe ich erfahren, dass in der Prinzregentenzeit (der “guten alten Zeit” vor anno 1914) nur steuerzahlende Bürger ein Wahlrecht hatten. Hört sich so an, als wären Netto-Transferempfänger nicht wahlberechtigt gewesen …

        In dunklen Stunden beginne ich, die bayerische Monarchie zu verklären …

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Vater Thiel: “In dunklen Stunden beginne ich, die bayerische Monarchie zu verklären …”

        Man muss nichts verklären, aber die Zeit vor 1914 war tatsächlich eine relativ gute Zeit, im ganzen Kaiserreich. Beginn sozialer Reformen, Fortschritt, man muss nur auf die Anzahl der deutschen Nobelpreise schauen. Oder schauen Sie alte Bilder vom Oktoberfest an. Heute wird diese Zeit diffamiert als Vorläufer des 3. Reichs. Zur 150-jährigen Reichsgründung 2021 fiel Steinmeier nichts Positives ein. Das ist aus Deutschland geworden. Ist nicht mehr mein Land.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Vater Thiel

        Wie soll eine Demokratie auch automatisch gute Regierungsführung produzieren, wenn die Mehrheit der Wähler dumm ist oder, auch eine plausible Motivation, den Staat bloß ausplündern will?

        Da erwarten Sie vom System Demokratie etwas, das es schlicht nicht leisten kann.

        “In einer Doku über den letzten bayerischen König habe ich erfahren, dass in der Prinzregentenzeit (der “guten alten Zeit” vor anno 1914) nur steuerzahlende Bürger ein Wahlrecht hatten. Hört sich so an, als wären Netto-Transferempfänger nicht wahlberechtigt gewesen …”

        Genau. Frauen übrigens auch nicht. Das war vielleicht auch vernünftiger als wir es heute glauben…

        Von staatlichen Transferzahlungen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, war damals fast unmöglich. Die gesetzlichen Kranken-, Unfall- und Rentenversicherungen als Sozialversicherungen gab es schon, aber “ALG1-Arbeitslosenversicherung”, Sozialhilfe und “hartzen” kamen erst viel später, vor dem 1. Weltkrieg hätte man diese Leistungen eher “Armenfürsorge” genannt, und auf solche Zahlungen oder Sachleistungen bestand kein Rechtsanspruch – es waren tatsächlich Almosen.

        Sie können also davon ausgehen, dass fast jeder Steuerzahler damals automatisch auch zu jeder Zeit Netto-Steuerzahler war, von seltenen Ausnahmen wie durch Arbeitsunfälle Berufsunfähige oder Rentner in der damals sehr kurzen Rentenbezugszeit mal abgesehen. (Vom Staat bezahlte Beamte gab es natürlich auch schon, aber die Staat hatte damals nur einen Bruchteil seiner heutigen Größe und seiner heutigen Ressourcen- und Geldgier.)

  5. Erwin von Steinbach
    Erwin von Steinbach sagte:

    Wohl ein Dilemma der Weltwirtschaft und somit der Entwicklung. Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich veröffentlichte 2020 eine Studie, in der der Anteil an Zombieunternehmen auf 15% beziffert wurde. Auszug:

    “The data suggest that the presence of zombies has increased significantly since
    the mid-1980s. Graph 2, left-hand panel, shows the evolution of the share of firms
    classified as zombies in the total population of listed firms (blue line). Across 14
    advanced economies, the share rose by 2017 to 15%. This is a more than threefold
    increase from the level of around 4% that prevailed in the late 1980s.”

    Depression oder produktionshemmende Kapitalbindung von Zombieunternehmen.

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Erwin von Steinbach – keine Kritik, nur Ergänzung

      “produktionshemmende Kapitalbindung von Zombieunternehmen”

      Zombies konkurrieren mit dem Markt NICHT um Kapital sondern schädigen die Gesellschaft via dumping Preisen.

      Warum?

      Weil niemand Zombie sein möchte und Zombies fortlaufend versuchen SCHNELLER zu wachsen als ihre Schulden. Preise entstehen aus Konkurrenz, so dass Zombies UNTERBIETEN MÜSSEN für Umsätze.

      Bei fast NULL Refinanzierungkosten heißt UNTERBIETEN jeden soliden Kaufmann tot zu konkurieren, weil niemand (Zitat Heinsohn) sein “versteuertes Eigenkapital für NULLZINS investiert” , die Eigenkapitalrendite aber nicht 300% höher sein kann als vergleichbare Refinanzierungkosten.

      Je länger die Übung der Zombifizierung andauert, desto mehr Personal / Ressourcen und Marktmacht bauen dieselben auf, so dass am Ende Politikk für Zombies gemacht wird.

      Allfällige Liquidation von Zombies löste solches Marktbeben aus, dass jede Notenbank rettend eingreifen muss.

      Antworten
      • Lothar
        Lothar sagte:

        Trotzdem lassen Banken Zombieunternehmen nur sehr ungern fallen, weil sie sonst Abschreibungen vornehmen müssen. Deshalb werden Zombieunternehmen bei Banken oft gegenüber rentablen Unternehmen bevorzugt.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Lothar

        kleine.schulden = G R O S S E S O R G E N
        G R O S S E S C H U L D E N = sorgen.anderer.Leute

        Läuft.

  6. weico
    weico sagte:

    “bto: Wobei ich immer noch die EU an der Spitze der sozialistischen Entwicklung sehen würde”.

    Absolut !

    Die EU ist dazu da,.um die Gelder/Vermögen in Europa’s Ländern UMZUVERTEILEN….damit die Ungleichheit/Ungerechtigkeit zwischen den EU-Ländern und der “unorganisierte” Kapitalismus endlich verschwindet …!

    Rainer Zitelmann, der auch schon in Ihrem Podcast zu hören war, hat es in seinem tollen Buch gut beschrieben :
    “Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung: Eine Zeitreise durch 5 Kontinente”

    Das Buch gibt als PDF (einfach auf GET klicken) unter folgendem Link:

    http://library.lol/main/31763037dcc1513d4593cd24f5cac7b8

    Antworten
    • Lothar
      Lothar sagte:

      Ein erklärtes Ziel der EU ist es, die Lebensverhältnisse in allen Mitgliedsstaaten anzugleichen.
      Wie funktioniert angleichen? Einige müssen abgeben, andere gewinnen hinzu.

      Antworten
  7. komol
    komol sagte:

    Nun ist der Moment gekommen – die ZBs, welche den seit dem Buchdruck nicht mehr gesehenen gesamtgesell. Wandel hin zu einer auf dem Internet als neues Hauptverbreitungsmedium für Kommunikation (man bedenke: die Grundelemente von Gesellschaft sind Kommunikationen, nicht an sich nur Handlungen oder gar Individuen oder Subjekte!!!! – deshalb kapieren Ökonomen nicht was hier wirklich passiert, sie sind wie ahnungslose Hühner!) basierenden Netzwerkgesellschaft als Letztinstanz managen mussten (aber nur i. H. auf das Teilsystem Wirtschaft! – es gibt also noch mehr und deshalb wird es keinen “Untergang” geben, sondern eben nur einen Wandel), und dies taten sie seit dem Dotcom-Crash und dann v.a. seit der Finanzkrise (beides Krisen, deren Hauptursache dieser Wandel darstellt, was tatsächlich immer noch nicht durchgreifend begriffen wird – was aber auch schwer ist, das gebe ich zu, v.a. bzgl. der Finanzkrise!), sind am Ende ihrer Optionen.

    Interessant zu beobachten sein wird jetzt, wie genau das Vertrauen in die ZBs schwinden wird, wie also der Kitt der ganzen Wirtschaft schwoimmen gehen wird, und wie es sich vollzieht, dass dadurch doch nicht alles einstürzt. Da bin ich sehr sehr gespannt.

    Aber das größte und nächste in der Entwicklung anstehende Problem jetzt sind die Zombi-U, welche seit der FK nur durch billiges Geld am Leben gehalten wurden (dass das gedruckte Geld aber zum Großteil ansich von Privaten und Banken gehortet wurde und nur eine finale Runde einer Vermögenspreisblase erzeugte, lag darin, dass in einen solchen Strukturwandel keiner hineininvestiert) – sprich: jetzt kommt der eigentl. Strukturwandel in der Realwirtschaft!

    Was übrigens auch – wie gesagt – langsam aber sicher kommt, und den Prozess zeitnah passend begleiten wird, ist Technopoiesis! Viele haben gelacht und lachen immer noch. Und ich glaube nicht, dass sie jetzt immernoch lachen!

    Ein wichtiges Ergebnis bzgl. des Teilsystems der Wirtschaft wird sein, dass man nun wahrscheinlich doch fürher oder später digitales ZB-Vollgeld einführen muss – und das wäre hinsichtlich des gesamtg. Postualtes einer kommenden Vollnetzwerkgesellschaft auch nur folgerichtig. Es wird ein wichtiger Beitrag zu dem, um was es damit eigentlich, d.h. in konventioneller Sprache und mit Worten aus der alten Buchdruckwelt geht: eine neue und moderne Art des Kommun(tar)ismus.

    Läuft, läuft, läuft!

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    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @komol

      “Was übrigens auch – wie gesagt – langsam aber sicher kommt, und den Prozess zeitnah passend begleiten wird, ist Technopoiesis! Viele haben gelacht und lachen immer noch. Und ich glaube nicht, dass sie jetzt immernoch lachen!”

      Doch, ich lache immer noch. Fundamentalistische Eiferer wie Sie finde ich einfach zu lustig, und der Systemtheorie-Slang ist sehr erfrischend. So blumig und gleichzeitig so voller Sendungsbewusstsein und Vertrauen in die Überlegenheit der eigenen Ideologie wird das kommende Paradies sonst nur in der IS-Propagandazeitung beschrieben. :)

      “Ein wichtiges Ergebnis bzgl. des Teilsystems der Wirtschaft wird sein, dass man nun wahrscheinlich doch fürher oder später digitales ZB-Vollgeld einführen muss – und das wäre hinsichtlich des gesamtg. Postualtes einer kommenden Vollnetzwerkgesellschaft auch nur folgerichtig”

      Kommunisten im Soziologie-Institut wie Sie werden das vermutlich nicht verstehen, aber ich frag es trotzdem: Wieso sollte die Gesellschaft ein totalitäres Kontroll- und Überwachungssystem wie “digitales ZB-Vollgeld” einführen, bloß weil irgendwo von irgendwem irgendein “Postulat einer kommenden Vollnetzwerkgesellschaft” aufgestellt wurde?

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      • komol
        komol sagte:

        Doch ich verstehe ihre Frage. Ihr Problem ist, dass sie denken, dass sie oder irgendjemand aus eigenem Antrieb handelt – mehr noch, ja, dass Menschen überhaupt existieren (und nicht nur interfaces zw. phys., biol., psych und soz. Systemen sind). Aber glauben “sie” mir, nur Systeme “handeln”. Bzgl. der Gesellschaft heisst das “Selbstorganisation”. Im Grunde sind sie, wenn ich das so sagen darf, “Nutz”objekt”” der Kommunikation. Letztere verwendet sie, um sich selbst zu reproduzieren, d.h. Anschlüsse zu erzeugen bzw. den Möglichkeitsspielraum für Anschlüsse zu erhöhen. Und zum Verständnis: Soziale Systeme auf Basis von Kommunikation sind unsichtbar und niht materiell gebunden (im Grunde und alter Sprache reine Informationssysteme – wahrschl. sogar etwas extraterrestrisches??, was Tiere zu dem machte, was wir Mensch nennen).

        Kurzum: Was kommt kann die Sprache hier höchstens abschätzen (womit die Kommunikation Selbstfestlgungen trifft, welche einen Beitrag zum dem leisten, was in Zukunft kommt), nicht aber über Rückgriffe auf irgendwelche interessensbasiert-intendierte Handlungen nicht-existenter und nur semantischer Scheineinheiten begründen. Bzw. ja, das kann man machen, aber es ist intellktuell für die Katz :-) und nur dafür da, den Unsinn ein Weltsicht langsam aber sicher abzuräumen, der (oder womit sich) die Kommunikation fast an den Rand der eigenen Anschlussunfähigkeit gebracht hätte – in der Sprache der alten Buchdruckwelt: Kapitalismus (wobei ich nicht glaube, dass sie und viele andere wirklich auch nur anäherend verstehen, was das ist (sie wissen ja nicht einmal, dass das aus der protestantischen Ethik erwuchs (wie Weber zeigte)).

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @komol

        “Ihr Problem ist, dass sie denken, dass sie oder irgendjemand aus eigenem Antrieb handelt – mehr noch, ja, dass Menschen überhaupt existieren (und nicht nur interfaces zw. phys., biol., psych und soz. Systemen sind).”

        Sie glauben nicht, dass Menschen überhaupt existieren?

        Okay, alles klar.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @komol

        Sie scheinen vergessen ( oder nie gewusst zu haben ), dass Modellvorstellungen nach Nützlichkeit bewertet werden, nicht danach, ob sie WIRKLICH sind.

        Und Nützlichkeit wird gemessen daran, wie präzise, schlüssig und empirisch adäquat die Modellvorstellungen das zu Beobachtende erklärt.

        Wie etwas wirklich IST, können Sie nicht wissen.

      • Feelicia Knax
        Feelicia Knax sagte:

        @Christian Anders

        Einfach mal wieder so stehen lassen:

        “Modellvorstellungen sind …..nützlich, und müssen trotz Empirie nicht wirklich sein, sondern das beoachtete erklären….”

    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @komol

      „Interessant zu beobachten sein wird jetzt, wie genau das Vertrauen in die ZBs schwinden wird, wie also der Kitt der ganzen Wirtschaft schwoimmen gehen wird“

      Einen ersten Vorgeschmack gab‘s in den USA. Da wurde der FED Vice President Barr gegrillt, als er weitere Autorität für neue Tools von der Regierung bekommen wollte, gleichzeitig aber nicht bereit war, über die existierenden zu reden…

      Zu denkbaren Entwicklungen: vielleicht schaffen sich potente Wirtschaftssubjekte eigene Geld-/geldähnliche Tools. Evonik & BASF haben damit experimentiert. Im Moment haben die allerdings andere Sorgen…

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  8. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Lagarde: “To put it bluntly, we need to complete the European capital markets union. This will be pivotal in determining whether the euro remains among the leading global currencies or others take its place.”

    Völker, auf zur immer weitergehenden Integration! [auch wenn das genau das Gegenteil bewirkt]

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Beobachter

      Vor allen Dingen brauchen wir den “digitalen Euro”, damit die Flucht aus dem Bankensystem ins Bargeld, irgendwelche Cybercoins oder gar zurück zu glänzenden barbarischen Relikten unmöglich wird.

      Hat die echte Lagarde im Gespräch mit dem russischen Fake-Zelenskyyjjij (tatsächlich Vovan und Lexus) doch auch schon thematisiert:

      “Selensky: Ich habe eine Frage. Ich bin ein aktiver Nutzer von elektronischem Geld. Meine Frage an Sie bezieht sich also auf die Einführung des elektronischen Euro. Wie würde die Umstellung auf E-Währung helfen?

      Lagarde: Nun, da gibt es zwei Punkte. Erstens: Die Entscheidung wird im Oktober fallen. Wir bereiten jetzt den Boden vor. Wir wollen uns vorbereiten. Wir wollen ein Training durchführen, aber eine Entscheidung wird es nicht vor Oktober 2023 geben.

      Der Grund, warum ich persönlich davon überzeugt bin, dass wir vorankommen müssen, liegt in einer ähnlichen Situation wie der, in der wir uns jetzt befinden. Wir sind von Gaslieferungen aus einem sehr unfreundlichen Land abhängig. Ich möchte nicht, dass Europa zum Beispiel von der Währung eines sehr unfreundlichen Landes abhängig ist. Egal ob es eine Abhängigkeit von der chinesischen Währung, russischer Währung oder von etwas anderes, oder von einer freundlichen Währung ist, die aber vielleicht von einem privaten Unternehmen wie Facebook oder Google oder ähnlichem betrieben wird.

      Selensky: Ich verwende auch Bitcoins. Ich habe sie gekauft, als sie auf den Markt kamen, und ich hoffe, dass sie auch in einem speziellen System funktionieren werden. Und ich weiß, dass es in Europa viele Proteste gegen den elektronischen Euro gibt. Was ist der Grund dafür?

      Lagarde: Wissen Sie, das ist das Schöne an Europa. In Nordeuropa, zum Beispiel in den Niederlanden, ist man sehr froh über die Einführung des E-Euros. Wenn Sie einen jungen Deutschen fragen, wird er sagen, dass er kein Problem damit sieht.

      Wie ich bereits sagte, möchte ich nicht, dass Meta, Google oder Amazon plötzlich eine Währung erfinden, die die Souveränität Europas übernimmt. Ich möchte nicht, dass eine fremde Währung zur Handelswährung in Europa wird. Wir müssen also vorbereitet sein.

      Selensky: Das Problem ist, dass sie nicht kontrolliert werden wollen. Sie wollen es nicht.

      Lagarde: Ja, aber wissen Sie was? Wir haben jetzt in Europa eine Schwelle von 1000 Euro. Alles, was über diesem Schwellenwert liegt, kann nicht bar bezahlt werden. Wenn man das tut, befindet man sich auf dem grauen Markt. Man läuft Gefahr, erwischt zu werden, eine Geldstrafe zu bekommen oder ins Gefängnis zu kommen.

      Aber der digitale Euro wird nur eine begrenzte Kontrolle haben. Es wird eine Kontrolle geben. Sie haben Recht, Sie haben absolut Recht. Wir denken, dass wir für sehr kleine Beträge, wie 300 bis 400 Euro, einen Mechanismus ohne Kontrollen haben könnten, aber das könnte gefährlich sein. Die Terroranschläge in Frankreich vor zehn Jahren wurden vollständig mit diesen sehr kleinen anonymen Kreditkarten finanziert, die völlig anonym aufgeladen werden können.”

      https://odysee.com/@AntiSpiegel:5/PRANK_LAGARDE_FULL_ORIGINAL_SUB_GER:a?r=5gnrpp7SsVx2v7mjbRYcXQGr19v3Puke

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  9. Lothar
    Lothar sagte:

    Instead of re-energising the economy, the maximalist rescue culture is bloating and thereby destabilising the global financial system. As fragility grows, each new rescue hardens the case for the next one.“ – bto: So ist es. Doch was soll man stattdessen machen?

    Der Börsenexperte Halver meinte auch, man müsse die Banken retten, egal was komme, denn sonst wäre es die letzte Finanzkrise, die kommen würde. Ähnlich sieht es auch Markus Krall. Er ist sich auch sicher, dass die Banken weiterhin gerettet werden, egal wie viele Billionen Dollar es kostet.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Lothar

      “Der Börsenexperte Halver meinte auch, man müsse die Banken retten, egal was komme, denn sonst wäre es die letzte Finanzkrise, die kommen würde.”

      Schön wärs! Aber das sind nur leere Versprechungen, Finanzkrisen gab es auch schon in lange vergangenen Jahrhunderten, als “Bankenrettungen” noch nicht üblich waren.

      Antworten
      • Lothar
        Lothar sagte:

        @ Richard Ott
        Das haben sie falsch verstanden. Herr Halver meint, dass unser Finanzsystem keine weitere Finanzkrise wie die in 2008 überstehen würde.

  10. Alexander
    Alexander sagte:

    Zitat Gunnar Heinsohn – Zukunft der Finanzkrise Teil 2
    https://www.achgut.com/artikel/0023255

    “Für ihre märchenhafte Vermögensmehrung durch gratisnah geliehenes Geld,
    also ohne Berührung mit dem Leistungssektor der Warenproduktion [!!!!!],
    treiben amerikanische Banken bis 2007 ihre Schulden bis auf 116 % des Bruttoinlandsprodukts.

    1980, als noch niemand einen Minidiskont kennt, sind es gerade 21 %. 2007 gehen 40 % der Gewinne von börsennotierten US-Unternehmen an Banken mit nur 5% der Erwerbstätigen. ”

    “Die Blase platzt, als die Vermögenspreise so hoch steigen, dass ausreichende Erträge selbst für einen Minimalzins nicht mehr herausspringen. Wenn beispielsweise plötzlich nur noch 250 kostet, was gestern für 300 Geschuldetes gekauft wurde, muss es abgestoßen werden, bevor ein anderer es tut. Um so rasanter sinken dann die Preise der Vermögen unter die Summen, die man für ihren Ankauf so günstig geliehen hatte. Gegen 40 Billionen Dollar gehen im Crash von 2008 dadurch global verloren.
    Einschließlich der Privatverbraucher und der Nichtbankenfirmen ist die amerikanische Nation beim Platzen der Blase mit Schulden in Höhe von 360 % ihrer Wirtschaftsleistung konfrontiert.
    1929 vor der Weltwirtschaftskrise sind es „nur“ 160 %. ”

    Als die FED 2022 die Zinsen erhöhte zog sie den Stecker aus den Vermögenswerten, deren Treibstoff allein Nullzinsspekulation war – d.h. Geld aus dem Nichts schöpft ohne Innvation & gutes Pfand kein tragfähiges Wachstum.

    Game over.

    Läuft.

    Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      @ Alexander

      Es fehlt der letzte Schritt.
      Diese Banken-/Versicherungskonstruktion von Wirtschaft UND Gesellschaft gründet auf den Leistungsversprechen (Obligatonen) ihrer Erarbeitenden. Diese menschlichen Pfänder sind nicht mehr ausreichend in der Lage und Verfassung die Versprechungen, welche in den Büchern der Rechnungslegenden stehen zu erfüllen.
      Was ist die Conclusio daraus in 2008 mit der Krise wie oben von Heinsohn beschrieben?

      Macht sie alle weg, komplett und erzählt diesen nutz- und wertlosen Kreaturen, die alles schlucken – von der Mondlandung bis zur Sprengung von Gasleitungen sowie die Abschaltung von Kernkraftwerken – und kassiere die gesamten bestehenden Vermögen bis zum letzten Tag und fiktivsten Saldonüberschuss.
      Ein grausames verlogenes betrügerisches Spiel, das sogenannte Endgame.
      Die Frage lautet dagegen immer nur :
      Für wen ist jetzt das Ende des Spiels erreicht und wer ist derart verständnislos, daß seine Nullvermögensposition durch Anschlusskonkurs und fortgesetze Versicherungsbetrügereien für das bischen mehr und länger an Hoffnung und Glauben an das paradiesische Morgen, ausgeraubt werden kann.
      Energie- und Phantasieaussauger.

      Werden sie gestellt diese Manipulatoren der Fälschungen, siehe Wetterkontrolle als Waffe und Betrugsmodell für Konsumentenrentenausplünderung durch Monopolschöpfung getarnt als Staat oder sonstigen Vereinsklumpasch wie UN, WHO, GATT, IWF, Weltbank, Patentämter, Zentralbanken…, folgt die Tarnungs- und Täuschungsmaschienerie.
      Doch diesmal ist es anders, weil alle Pläne und Ausführungen “Digital-War” sind und der Mensch als Geist- und Seelenwesen unantastbar, manche sagen göttlichen, genialen Ursprungs sind.
      Was sind dagegen diese Fehlprogrammierungen der Softwarejunkies … Deep Fake für Dummies vielleicht?

      Antworten
  11. foxxly
    foxxly sagte:

    …….””Der Marsch in die Dauer­rettung””

    das ist das klare eingeständnis, dass dieses schuldgeldsystem ohne “dauerrettung” vorzeitig hopps gehen würde.

    fatal ist, dass mit der dauerrettung, gigantische vermögenswerte und arbeitsleistung von unten nach oben, hin zum großkapital, umverteilt werden.

    kann ja leider nicht anders sein, wenn systemisch jedes stück geld und die arbeitsleistung, ein kredit ist.
    dadurch ist ein ende des geld- und wirtschaftsystem unausweichlich vorgezeichnet, egal wieviele rettungen es zwischdurch noch geben mag.

    Antworten

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