Der Kapitalis­mus wird das Klima retten

Es ist ja besonders in Deutschland populär, über Verzicht im Alleingang das Klima zu retten. Bringt wenig, wird keine Nachahmer finden und ist auch unnötig. Wie immer wird es der menschliche Erfindungsgeist sein, der das Klima rettet und wer da nicht mitmachen möchte, der verliert.

Die FINANCIAL TIMES (FT) zeigt es in einem Beitrag:

  • Speaking at the COP26 summit last year, Richa Sharma, leader of the Indian delegation, was quick to emphasise that India had a right to burn fossil fuels, telling delegates: “The meagre carbon budget is first and foremost the right and entitlement of developing countries.” bto: Das ist klar, weshalb es auch so unrealistisch ist, diesen Ländern zu raten, auf fossile Brennstoffe zu verzichten.
  • This emphasis on allocating the bulk of remaining ‘carbon space’ to countries that have not yet reaped the benefits of years of fossil-fuelled economic growth is central to the climate justice movement. But all such good intentions are rapidly being overtaken by simple economics.“ – bto: weil die Antwort eben nicht in Verzicht, sondern in Technologie liegt.
  • In 2009, coal was still an attractive option for countries looking for affordable energy, its average costs coming in well below renewables. (…) In response, India’s appetite for coal has quickly waned. In 2019, the International Energy Agency forecast that the country’s installed capacity of coal would grow by around 80 per cent between 2018 and 2040. A year later, they revised that to just 10 per cent.“ – bto: Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die Frage wird nur auch in Indien sein, wie die Speicherfrage gelöst wird.
  • „(…) starting in the 1980s with the advent of nuclear power, it became increasingly common to see countries cutting emissions while growing GDP. The pace of this decoupling has now accelerated as the shift from carbon-intensive manufacturing to services and from dirtier to relatively cleaner fossil fuels has been supercharged by proliferating cheap renewables.“ – bto: Der Autor begeht den Fehler, die Grenzkosten zu betonen und den Rest auszublenden.
  • In 2016, 70 countries — more than one in three worldwide — had a run of at least five years in which carbon emissions declined while GDP grew. Green growth is already here.“ – bto: wohl auch, weil wir Emissionen nach China outgesourct haben …
  • While developing countries do follow an environmental Kuznets curve, where the carbon-intensity of GDP increases before falling away again, each successive cohort traces a cleaner path than the last. At the dirtiest point on their energy transition, countries industrialising back in the 19th century had to emit roughly 1kg of CO₂ for every dollar of GDP they produced in today’s money. The next generation, who industrialised around 50 years later, achieved the same level of development but only had to burn 0.65kg per dollar along the way. The third, China’s cohort, topped out at 0.5kg, and the final group — primarily countries in Africa and south Asia — are already moving to the downward, greener slope of the transition, having peaked at just 0.3kg per dollar.“ – bto: Die Technologie lohnt sich.

 

Quelle FT
  • „(…) we should welcome the fact that investment, innovation and market forces are driving green growth and falling emissions.“ – bto: Das sehe ich genauso.
Kommentare (32) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. komol
    komol sagte:

    Im Grunde läuft die Hauptfrage erst einmal darauf hinaus, ob es bei Internalisierung aller Umweltkosten (Privatisierung von allen Gütern, von Luft bis Wasser usw.) langfristig zu einer Umweltverbesserung kommen würde (mal abgesehen davon, dass das Ökosystem Kipppunkte hat). Dem wäre deshalb nicht so, weil wir keinen Weltstaat haben. Wir bräuchten also, und so läuft es ja auch, eine Kooperationslösung. Dies kann nur klappen, wenn alle politisch gleichstark am Tisch sitzen würden. Und ab hier merkt man, warum es der Kapitalismus eben gerade nicht lösen kann. Weil man nicht versteht, was Kapitalismus ist. Kapitalismus mit freien Märkten gleichzusetzen, greift eben zu kurz. Man muss zumindest Marx’s Politische Ökonomie verstehen, um überhaupt irgendetwas zu verstehen (das gilt übrigens für alle volkswirtschaftlichen Themen). Alles andere macht nicht einmal den Versuch, etwas zu verstehen, sondern ist immer nur interessengeleitetes mitprozessieren (wenn man dabei vorgibt, zu reflektieren bzw. Lösungen zu besprechen, ist es Betrug (ja im Grunde sogar Selbstbetrug, denn man weiß ja was man tut (und das macht unglücklich)) – so muss man es unverblümt nennen)).

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    • TOm
      TOm sagte:

      Menschen verbrauchen Ressourcen auch in einem von Antikapitalisten ausgedachten Wirtschaftssystem, auch in so einem System fällt CO2 an. Das Problem ist also dass man Technologie braucht die billige Energie bereitstellen können ohne dabei CO2 zu erzeugen und die Erfahrung zeigt dass der Kapitalismus in der Lage ist innovative Technologien zu entwickeln weil viele Player unterschiedliche Ideen ausprobieren bis halt was klappt. Will sagen, nur technischer Fortschritt wird uns retten und bis jetzt hat den nur der Kapitalismus im nennenswerten Ausmaß geliefert.

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  2. Nordlicht
    Nordlicht sagte:

    Wie wäre es mit dem Slogan

    “Abschaffung des Kapitalismus und Rettung des Klimas geht nur mit unserem Dppel-Wumms.”?

    Nur echt mit dem Kanzler des Vergessens …

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  3. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Was ich sehr interessant finde, ist die derzeitige Umkehrung der Charakterisierung der Energieszenarien. Bis vor einem halben Jahr war Blackout reine Verschwörungstheorie, konnte nur von rechten Staatsdelegitimierern kommen. Jetzt ist Blackout im Mainstream und auf Regierungs-Webseiten. Ich halte das für hochgradig dreist und heuchlerisch. Damit soll wohl signalisiert werden
    a) Wenn es zu einem Blackout kommt: Wir haben Euch gewarnt. Aber ihr habt nicht genug eingespart, was können wir als Regierung dazu.
    b) Wenn es keinen Blackout gibt: Wir, Eure tolle Regierung hat dafür gesorgt, dass das vermieden werden konnte.

    Die perfekte win-win Situation für die tatsächlich unfähige Regierung. Ich befürchte aber, dass zuviele darauf reinfallen.

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  4. TOm
    TOm sagte:

    bto: Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die Frage wird nur auch in Indien sein, wie die Speicherfrage gelöst wird.

    Wobei man von sich nicht auf andere schließen sollte, Schland ist mit das schlimmste Land für Zappelstrom. Wäre interessant zu wissen ob es Länder gibt die nur mit Solar und Batterien preiswert auskommen könnten. Nahe am Äquator (wo die meisten Menschen leben) gibt es in dem Sinne ja keine Jahreszeiten. Batteriepreise werden weiter fallen, die Chinesen (CATL) drücken jetzt Natrium-Ionen-Batterien in den Markt, die ohne Nickel und Cobalt mit nur noch ubiquitären Rohstoffen auskommen.

    Beweisvideo:
    https://www.youtube.com/watch?v=9lLLK5UaMpo&t=86s

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  5. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Da foxxly gerade den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Schuldenkrisen angesprochen hat, muss ich wieder mit einem Beispiel nerven, das Ursache und ultimative Lösung des Schuldenproblems final darstellt.
    Es ist über zwanzig Jahre alt und ich habe es vom “wording” ein wenig angepasst.

    Die Ursache aller Schuldenkrisen ist die schwäbische Hausfrau Emma, die Lösung dagegen ist ihre Schwester Layla, das schwarze Schaf der Familie.
    Emma verdient 5.000 netto und verbraucht davon monatlich 3.000 Euro für ihre private Lebenshaltung.
    500 Euro steckt Emma als Buy-and-Hold-Investorin jeden Monat in solide Aktien.
    Für 1.000 Euro kauft sie jeden Monat deutsche Bundesanleihen.
    Die restlichen 500 Euro vermehren Monat für Monat ihr Bankguthaben.
    Zwanzig Millionen Emmas erzeugen in 30 Jahren 14,4 Billionen Euro neues Finanzvermögen.
    3,6 Billionen gehen in bestehende Aktien und treiben langsam, aber sicher, deren Kurse.
    3,6 Billionen erhöhen langsam, aber sicher, die Sicht- und Termineinlagen der Banken.
    Die Sicht- und Termineinlagen werden entgegen der landläufigen Meinung NICHT weiterverliehen, sondern bleiben unproduktiv wie Bargeld als Vorsichtskasse im Bankensystem ?
    7,2 Billionen gehen als Staatsanleihen an den Finanzminister.
    Der Finanzminister ist glücklich, denn er kann sich sicher sein, dass die Emmas dieser Welt ihr Geld niemals, NIEMALS zurückhaben wollen.
    Sie vererben es weiter an die Emmas der nächsten Generation, und die Staats-Schulden steigen in alle Ewigkeit.
    Emma verlässt diese Welt mit 95 Jahren im Seniorenheim “Zur letzten Rose”, geistig umnachtet, aber mit Maske und frisch geimpft.

    Layla verdient wie Emma 5.000 Euro netto, bildet aber zeit ihres Lebens niemals Ersparnisse.
    Sie fährt Porsche, gönnt sich eine Mitgliedschaft in einem edlen Golfclub, teure Kleidung und Restaurants und öfter mal eine Flasche Moet Chandon Brut Imperial.
    Layla macht den Finanzminister traurig, weil sie außer ihren Steuern kein Geld für ihn übrig hat.
    Layla macht auch ihre Erben traurig, denn sie hinterlässt ihnen weder Bankguthaben, noch Aktien, noch Bundesanleihen.
    Layla macht die Sektproduzenten, Restaurant- und Golfanlagenbetreiber, Schneider und Sportwagenproduzenten, und deren aller Arbeitnehmer glücklich.
    Layla erleidet kurz vor ihrem achtzigsten Geburtstag eine tödliche Herzattacke beim Eingang ihres Gewerbesteuerbescheides.

    Gäbe es nur Laylas auf der Welt, gäbe es keine Schulden, keine Schuldenkrisen und die Welt wäre in Ordnung.
    Korrekt ?

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ vater thiel
      “”Gäbe es nur Laylas auf der Welt, gäbe es keine Schulden, keine Schuldenkrisen und die Welt wäre in Ordnung.
      Korrekt ?””

      FALSCH !

      ihre 14,4 bill sind, wie alles geld der welt, durch kredite erst in den umlauf gekommen; –
      und später wird mit diesen schulden vermögen aufgebaut.
      in wirklickeit ist dies nur eine schuldenumverteilung:
      jemand hat die verschuldung gemacht und andere haben dieses geld als guthaben.
      die guthaben zinsen können aber niemals die schuldzinsen decken

      Antworten
      • Vate Thiel
        Vate Thiel sagte:

        @foxxly

        Im Verhältnis von Emma zu Vater Staat gilt:
        Emma leiht dem Staat jeden Monat aus ihren Nettoeinnahmen 2.000 Euro.
        Emmas Guthaben (ihre Anleiheforderungen) entsprechen den Schulden (den Anleiheverbindlichkeiten) des Staates.
        Die Zinsen, die der Staat als Zinsausgaben auf Emmas Anleihen zahlt, sind in gleicher Höhe Emmas Zinseinnahmen.

        Natürlich musste sich Emmas Arbeitgeber verschulden, um Emmas Gehalt bezahlen zu können.
        Er hat das Geld aber hoffentlich von seinen Kunden einschliesslich Zinsen wieder bekommen und an die Bank zurückbezahlt.
        Ansonsten ist er natürlich irgendwann pleite.

        Aber vermutlich meinen Sie etwas anderes ?

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ vater thiel,
        bitte keine falsche fährte legen mit:

        “”Er hat das Geld aber hoffentlich von seinen Kunden einschliesslich Zinsen wieder bekommen und an die Bank zurückbezahlt.””

        und woher haben die kunden ihr geld?

        sie können es drehen wie sie wollen, im schuldgeldsystem ist jedes stück geld ein kredit.
        es dabei kein widerspruch, wenn einige bürger viel “angehäuft” haben;
        aber auch dieses guthaben sind kredite und werden von der wirtschaft finanziert

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @foxxly

        “sie können es drehen wie sie wollen, im schuldgeldsystem ist jedes stück geld ein kredit.”

        Völlig unbestritten.
        Jeder Geldbetrag erblickt das Licht der Welt durch einen Kredit des Bankensystems an das Nichtbankensystem.
        Jeder Geldbetrag verlässt die Welt durch die Rückzahlung eines Kredits an das Bankensystems durch das Nichtbankensystem.
        Wie sollte es anders sein ?
        Welche Bank oder andere Geld ausgebende Stelle würde das Geld verschenken, anstatt es als Kredit zu verleihen ?
        Vielleicht wenn Klaus Schwabs Vision Wirklichkeit (“Ihr werdet nichts besitzen und glücklich sein”) wird …

        Was ich mit dem Beispiel darstellen wollte, ist, das Staatsverschuldung kein Problem ist, solange es genügend schwäbische Hausfrauen wie Emma gibt, die nach dem von @Bauer zitierten Motto für Notzeiten oder ihre Nachkommen sparen und dafür Staatsanleihen verwenden.
        Das Vertrauen in den Staat scheint in D unerschütterlich zu sein.
        Erst wenn über Nacht ein grosse Anzahl Emmas zu mondänen Lebedamen (Laylas) würden, gäbe es ein echtes Problem für den Finanzminister. Schulden sind solange kein Problem, solange der Gläubiger sie nicht zurück haben will.

        Layla bringt ihr verdientes Geld sofort wieder in Umlauf und erleichtert den Unternehmen, bei denen sie ihr Geld ausgibt, die Kredit-Tilgung.
        Ich gestehe, ich bewundere die Laylas dieser Welt, bin aber selbst eher schwäbischer Hausmann.

    • markus
      markus sagte:

      @VaterThiel:
      Nix korrekt. Entweder Layla macht 2000€ Schulden pro Monat oder das ist eine völlig unlogische widersinnige Story. Was soll uns die Story denn sagen?

      Antworten
      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @Markus

        Layla und Emma verdienen beide monatlich 5.000 Euro netto, also nach Abzug aller Abgaben.

        Emma verbraucht von den 5.000 Euro 3.000 Eurp und spart jeden Monat 2.000 Euro.

        Layla gibt ihr Nettogehalt von 5.000 Euro jeden Monat vollständig aus und spart niemals.

        Die Frage ist, ob Layla mit ihrer Lebensphilosophie aus gesamtwirtschaftlicher Sicht produktiver agiert als Emma oder nicht.

        Gäbe es nur Laylas, gäbe es keine Staatsverschuldung, und der Staat müsste seine Ausgaben ausschliesslich durch Steuern finanzieren. Auslandsverschuldung und direkte Verschuldung bei den Banken mal abgesehen.

        Ganz persönlich heisst das:
        Wenn ich bei der nächsten Hyperinflation mein gesamtes oder grosse Teile meines Finanzvermögen verliere, wäre es nicht besser gewesen, ich hätte das Geld all die Jahre zuvor nicht gespart, sondern ausgegeben und grosszügiger gelebt ?

      • Joerg
        Joerg sagte:

        @Vater Thiel
        zu “Ganz persönlich heisst das: Wenn ich bei der nächsten Hyperinflation mein gesamtes oder grosse Teile meines Finanzvermögen verliere, wäre es nicht besser gewesen, ich hätte das Geld all die Jahre zuvor nicht gespart, sondern ausgegeben und grosszügiger gelebt?”

        Die Frage ist: besser fuer WEN?
        Fuer Sie (warum? wozu?)? Fuer die Gesellschaft? Fuer die Regierung? Fuer die Unternehmen? Fuer ihre Kinder?

        Oder die Erweiterung auf andere realistische Szenarien: Was waere, wenn Sie morgen erfahren, dass sie schwer krank sind und es eine sehr lange Zeit bleiben werden?
        Was waere, Sie erfahren, dass Sie wahrscheinlich bald sterben muessten?

        Was wuerden Sie dann tun und warum?

        LG Joerg

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Vater Thiel

        Uralte Spruchweisheit: “Spare in der Not, dann hast Du Zeit”

        Oder verwechsle ich da was und es ist umgekehrt. Diese +++Wirtschaftstheorien haben mich schon ganz irre gemacht. Auch egal, es wird schon reichen! ;))

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @Joerg

        “Die Frage ist: besser fuer WEN?”

        Gute Frage.
        Für die Gesellschaft und die Unternehmen wäre es wohl besser gewesen, ich hätte es ausgegeben und damit in Umlauf gebracht, als es auf dem Bankkonto zu parken, durch Kauf “gebrauchter” Aktien den MSCI World zu stärken oder durch Kauf von Staatsanleihen dem Finanzminister Gesellschaftsexperimente zu ermöglichen.

        “Oder die Erweiterung auf andere realistische Szenarien”

        Ich weiss, was ich tun würde, wenn Ihre Szenarien Realität würden.
        Aber ich weiss auch, dass dieses Wissen reine Selbst-Täuschung gewesen sein wird, denn ich würde mich völlig anders verhalten als ich mir heute vorstelle.
        So war es die meiste Zeit meines Leben.
        Der Mann, der heute Pläne für übermorgen macht, ist ein ganz anderer als der, der auf die Pläne des Trottels zurückblicken wird, der diese Pläne damals gemacht hat.
        Soviel Selbst-Ironie muss sein.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Rolf Peter

        Vielleicht weil sie einfach “schöner, jünger, geiler” ist? ;)

    • Felix
      Felix sagte:

      Mal ganz praktisch: so wird das nicht laufen. Layla wird sich sehr schnell verschulden müssen, weil sie keine Rücklagen bildet. Die Schulden werden sich anhäufen und ihr Leben wird mehr und mehr von Verzicht und Ärger geprägt sein. Irgendwann ist ihre Schuldentragfähigkeit aufgebraucht.
      Layla wird nicht 80, und Layla wird schon in jungen Jahren dafür sorgen, dass auch andere Stress bekommen, weil sie ihr aushelfen, ihr etwas leihen oder schlicht nicht von ihr bezahlt werden.

      Antworten
  6. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    @Frau Finke-Röpke

    Wozu “das Klima retten”, wenn wir dabei den Kapitalismus nicht loswerden? Ist die Erde es überhaupt wert, gerettet zu werden, wenn es auf ihr weiter Kapitalisten gibt? So war das mit “der wissenschaftlichen Weltanschauung” vom Klimawandel beziehungsweise vom Marxismus-Leninismus nun wirklich nicht gedacht! ;)

    Antworten
    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @Herrn Richard Ott:

      Hm, für mich als mäßig erfolgreiche kleine Aktieninvestorin würde ich sagen: ja, bitte rettet den Kapitalismus. Denn er ersetzt die Vertragsfreiheit durch den Kontraktionszwang der Regierung. Aber ich kenne eine Menge Leute, die das komplett anders sehen. Im Regelfall Leute mit sehr, sehr, sehr konstanten Bezügen jeden Monat, um nicht zu sagen komplett schwankungsfreien Bezügen.

      Antworten
      • Susanne Finke-Röpke
        Susanne Finke-Röpke sagte:

        umgekehrt natürlich: Kontraktionszwang der Regierung durch die Vertragsfreiheit. Mein Hirn geht schon in den Winterschlaf, sorry.

  7. foxxly
    foxxly sagte:

    bto,
    der kapitalismus kann niemals das klima, oder sonstwas retten, weil es diesen garnicht gibt und geben wird. ebenso wird es diesen komunismus niemals geben.

    diese sind wunskonstrukte und scheitern an der realität. zb.
    einen freien markt wird auch niemal geben, weil schon jede regierungsform zb. durch steuern, einfluss nimmt.

    und der bisher praktizierte kapitalismus basiert auf verschuldung und mehr wachstum istgleich mehr schulden plus x (zinsen)

    eine klimarettung in der idealisierten form, dass tatsächlich die temperatur gesenkt werden könnte,
    würde die wirtschaft ins mittelalter zurück werfen und letztlich an den hohen zinskosten scheitern. wie dies letztlich der aktuelle kapitalismus auch bewerkstelligt.

    man darf doch kein system heiligen, welches eine systemische selbstzerstörung inne hat! wenn doch, dann hat dies eindeutig krankhafte züge bei den protangonisten.

    der bisher praktizierte kapitalismus hat einen wohlstand (für wenige) erzeugt und für viele suggeriert, welche alle gleichgewichte in unserer gesellschaft und wirtschaft zerstört

    Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      @foxxly: Sie wiederholen sich mit Ihrer Geld- und Gesellschaftskritik. Das bringt nichts voran. Machen Sie konkrete Vorschläge. Und zu “der bisher praktizierte kapitalismus hat einen wohlstand (für wenige) erzeugt und für viele suggeriert, …” Wo leben Sie? Dieses Statement stimmt einfach nicht so gererell wie Sie es formulieren. Fahren Sie mal durch Oberbayern, da finden Sie realen Wohlstand für ziemlich viele.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ beobachter,
        diesbezüglich habe ich schon mehrfach vorschläge gebracht……….da muss ich mich auch wiederholen?

        auch ihr beispiel mit oberbayern stimmt so auch nicht!

        fahren sie doch mal nach franken, dort gibt es viele (relativ) ärmere regionen.

        aber, merken sie es auch?
        in unseren reichen lande wird bei den meisten bürger das geld knapp

    • markus
      markus sagte:

      @foxxxly:

      Ich sehe jetzt auch nicht, warum der Kapitalismus das Weltklima retten soll. Allein schon die Tatsache, dass es ein stabiles System ist, das alle 50-100 Jahre kippt, prädestiniert es nicht gerade zu langfristigen Umwälzungen. Wie man sieht, führt Kapitalismus als “eventually” zu Kriegen und/oder Faschismus. Sobald es wenig Rohstoffe, keine neuen Absatzmärkten und große Ungleichheit gibt.

      Zwei Sachen macht der Kapitalismus gut: in der Anfangsphase, wenn die Vermögensverteilung nicht komplett aus dem Ruder ist, motiviert es die Individuen, sich anzustrengen und außerdem ist er selbstorganisierend und keine oder wenige zentrale Planung ist nötig.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Ich bin ja ein Freund des Kapitalismus. Aber an dieser Stelle ist er keinen Deut besser. Die kritischen Böden bleiben einfach auf ewig im Besitz des Ureigentümers/seines Nachfolgers. Dann muss man keine Bodenuntersuchung machen. Wenn man die macht und was findet, wird‘s richtig teuer. Auskoffern. Sondermüll. Alles.

        VEB Plaste und Elaste oder die Filmfabrik Wolfen mussten nach der Wende halt den Eigentümer wechseln…

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        >Aber an dieser Stelle ist er keinen Deut besser.

        Das ist historisch nachweislich nicht korrekt. Umweltschutz gedeiht am besten in kapitalistischen Systemen mit starken Privatrechten. In diesem Umfeld gibt es die Kombination aus Wirtschaftskraft, Innovation und Gesetzen / Urteilen, um Umweltstandards zu heben. Wenn die Fabrik nebenan meine Luft und Boden verpestet, kann ich z.B. auf Schadensersatz klagen und es – zusammen mit anderen Bürgern – teurer machen, unökologisch zu produzieren. Dank Innovation werden dann z.B. Filter entwickelt und dank Wirtschaftskraft diese gebaut und genutzt. Wenn das genug wollen, manifestiert es sich sogar demokratisch als Gesetz. Mal als praktisches Beispiel.

        Immer dran denken: Im real existierenden Sozialismus hat man nicht plötzlich wundersam weise Lichtgestalten an höchster Stelle, sondern die gleichen politischen Fachkräfte, die sich schon jetzt schwer tun und dann noch ausgestattet mit zentralplanerischer Macht bei fehlendem eigenem Überblick und fehlender Motivation an der Basis.

        Kapitalismus ist im Kern ein wertefreies Organisationssystem. Wenn die Verbraucher und Produzenten umweltfreundlich konsumieren und produzieren wollen, gibt es genau null Barrieren durch das System. Der Renditewettbewerb steht dem nicht entgegen, wenn die Anforderung ist, möglichst effizient ökologisch zu produzieren.

        Wenn der Mensch lieber alle zwei Jahre ein neues Smartphone hat und dafür die Erdkruste aufbuddelt und es ihm egal ist, wie die Teile produziert werden, liefert der Kapitalismus genau das: Billige Smartphones durch billig aufgebuddelte Erdkruste durch billige Arbeitskräfte in Sweatshops.

        Es gibt ja z.B. diese Fairphones / Öko-Phones. Das ist einer der beste Gradmesser für tatsächliches Öko-Bewusstsein in der Gesellschaft. Sind halt teurer und lt. Test nicht so leistungsfähig wie das neues China / Korea-Phone. Kann man dafür besser reparieren; aber anscheinend nicht so wichtig, oder?

        Ist der Markt schuld? Auf jeden Fall. Aber nicht vergessen: Der Markt sind die Menschen.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ thoma m
        “”Ist der Markt schuld? Auf jeden Fall. Aber nicht vergessen: Der Markt sind die Menschen.””

        warum sind die menschen/marktteilnehmer blind geworden?
        wie kann man den konsument zu bestimmten käufen bringen?
        kaufen und wählen sind nahezu gleich.

        wie bringt man menschen in die unterwürfigkeit, gläubig, hörig etc.
        wie kann man sie ideologisieren und für irend etwas begeistern?

        ……………….. so läuft der moderne markt und nicht wirklich frei!

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Thomas M.

        Bei @R Ott stand: „Der Sozialismus hinterlässt regelmäßig so große Umwelt-Altlasten, dass der Staat auch Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch einer sozialistischen Regierung noch mit dem Sanieren beschäftigt ist.“ Mit Beispiel Bitterfeld.

        Darauf hab ich mich bezogen. Und ich kann Ihnen aus erster Hand versichern, dass auch der Kapitalismus (wenn man denn ab 1860 [Gründungsdaten dt. Chemie] von Kapitalismus reden kann/will) exakt solche Umweltschäden hinterlassen hat und aus Kostengründen bis heute nicht saniert. Vehikel ist – angepasst an die Gesetze – der nicht erfolgende Eigentumsübergang. Die Chemieparks bleiben nicht umsonst so groß.

        Zudem hat der westliche Kapitalismus diese Umweltschäden bei erster Gelegenheit zügig exportiert. Graben Sie sich mal ins Thema Chromchemie ein, zB Südafrika. Oder schauen Sie nach China. Gelbe Flüsse mit Fischbäuchen nach oben.

        Unabhängig davon halte ich den Kapitalismus aber auch für das System mit den besten Anreizstrukturen für eine positive Veränderung der Welt. Allerdings nur bei entsprechender Rahmensetzung (zB CO2 taxation).

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Stoertebekker

        >Zudem hat der westliche Kapitalismus diese Umweltschäden bei erster Gelegenheit zügig exportiert. Graben Sie sich mal ins Thema Chromchemie ein, zB Südafrika. Oder schauen Sie nach China. Gelbe Flüsse mit Fischbäuchen nach oben.

        Ja, dieses Outsourcing mit positiver Öko-Bilanz vor Ort und negativer woanders ist in vielen Dingen der “bequeme Standardfall”. Allerdings kann man das nicht dem System ankreiden, sondern muss es den Nutzern des Systems ankreiden. Es wird zu oft gesagt “das System macht das”, statt zu benennen, dass es die Systemnutzer sind. Der Kapitalismus zwingt nicht zur Umweltzerstörung.

        Keine Frage aber, dass diese Art von Entwicklung sehr leicht passiert. Was weiß schon der Verbraucher von Chromchemie und wie woanders produziert wird. Und auf Produkten ist auch nicht endlos Platz für Labels… und wenn Produzent A bei afrikanischen Zulieferern nicht genau hinguckt und Produzent B vor Ort teuer mit Umweltauflagen produziert, steht der Gewinner schon fest.

        Aber: Denen mit Umweltsschäden geht’s dadurch ökonomisch besser als vorher. Und irgendwann kommen sie vielleicht auch zum Luxus, das regulatorisch einzudämmen. Siehe z.B. China.

  8. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    Der Ansatz ist richtig, aber die Rot-Grünen wollen ja nicht nur das Klima retten, sondern vom allem die Gesellschaft “transformieren”, ein schönes Framingwort für neuen Sozialismus. Und solange sich Bewegungen wie FFF oder Extinction Rebellion oder eben die deutschen Grünen nicht zu einer Trennung von Umweltschutz und Sozialismus durchringen, bleibt die Spaltung der Gesellschaft erhalten. Sehr viele Leute wollen etwas für die Umwelt tun, aber ganz viele wollen sich dabei nicht Freiheit, Wohlstand, Individualität und Bürgerrechte wegnehmen lassen. Verständlicherweise.

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