Der große Umbau der Gesell­schaft kann beginnen

Am Montag war an dieser Stelle die “sozialliberale“ Klimapolitik Thema, wobei das mit dem „liberal“ so eine Sache ist. Das beweist auch dieser IPG-Beitrag von Marc Saxer, in dem der „große Umbau“ gefordert wird, hin zu einer anderen Gesellschaft. Natürlich nur zum Guten der Menschen und natürlich nur gegen das Kapital, allerdings unausweichlich nach dem Scheitern des „Neoliberalismus“:

  • Finanzkrise, Eurokrise, Klimakrise, Flüchtlingskrise, Demokratiekrise, Coronakrise. All diese Krisen hängen zusammen, verstärken und bedingen sich gegenseitig. Um sie in den Griff zu bekommen, müssen wir die Art, wie wir produzieren und konsumieren, wohnen und uns fortbewegen, radikal verändern. Doch der große Umbau geht viel zu langsam voran oder droht gänzlich zu scheitern.“ – bto: steile These zum Anfang. Würde mich ja mal interessieren, wovon das abhängt außer durch das eklatante Versagen der politisch Verantwortlichen?
  • Mit Vehemenz fordern die Jüngeren, den großen Umbau nun endlich anzupacken. Das Bundesverfassungsgericht gibt ihnen recht: Die Schonung zukünftiger Freiheit erfordere, schon heute der Größe der Herausforderungen angemessene Maßnahmen zu treffen. Aus historischem Schaden klug geworden sind jedoch viele Deutsche skeptisch gegen große Versprechen, alles neu zu machen. Noch immer wünscht sich eine Mehrheit einen unaufgeregten Politikstil. Allerdings wurde unter dem Mäntelchen der „Alternativlosigkeit“ eben keine ‘sachbezogene Politik jenseits von links und rechts’ gemacht, sondern der neoliberale Rückbau des Staates vorangetrieben.“ – bto: echt super, wieder so eine Behauptung. Komisch, dass in den letzten 15 Jahren der Staatsanteil und die Abgabenbelastung ebenso gestiegen sind wie die Sozialausgaben bei gleichzeitig sinkender Arbeitslosigkeit = Bedürftigkeit. Wow. Da grassiert der Neoliberalismus aber. Was für ein unfundierter Quatsch.
  • Spätestens in der Coronakrise dämmerte es den Bürgerinnen und Bürgern, dass die Fähigkeiten des Landes, große Krisen in den Griff zu bekommen, erheblich geschwächt sind. (…) Doch warum klappt es nicht mit dem großen Umbau? Das liegt in erster Linie an den derzeit vorherrschenden Konzepten des Politischen, die untauglich sind für die Gestaltung der Großen Transformation.“ – bto: aha. Die Bürger wählen nicht so, wie es sich der Autor wünscht. Also brauchen wir einen anderen Weg.
  • Aus Frustration über das mutlose Weiter-so von Staat und Wirtschaft hat sich im progressiven Spektrum ein alternativer Ansatz herausgebildet, den ich moralischen Aktivismus nenne. Dessen Vertreterinnen und Vertreter erklären die Krisen unserer Zeit als ethisches Versagen der Individuen. Wenn nur genügend Menschen einsehen, dass sie ihr Verhalten anpassen müssen, so die Logik, dann verändert sich die Welt. Und tatsächlich haben ja bereits Millionen von Menschen damit begonnen, die Art, wie sie konsumieren, sich fortbewegen und wohnen klimagerecht zu gestalten.“ – bto: aus Ermangelung an demokratischer Legitimation schwingen sich ‘progressive Kräfte’ auf, die Mehrheitsmeinung als unzulässig zu diffamieren. Eigentlich gehören alle, die nicht progressiv sind, in die Umerziehung. Dies erfolgt heute durch eine mediale Dauerbeschallung.
  • Der moralische Aktivismus hat allerdings zwei blinde Flecken. Erstens: Durch den Fokus auf die Individuen und ihre Lebensstile bleiben die Machtkonzentrationen verborgen, welche die Energie- Finanz- und Produktionssektoren strukturieren. Wenn Verteilungskonflikte, Machtasymmetrien oder Klasseninteressen aus dem Blickfeld geraten, dann bleibt den verantwortlichen Unternehmern, ethischen Konsumenten und postmateriellen Selbstverwirklichern nur die individuelle Selbstoptimierung, um die Welt zu verbessern.“ – bto: Und das ist natürlich falsch. Richtig wäre es, die Sektoren neu zu organisieren. Hatten wir schon mal mit entsprechendem Erfolg.
  • Zweitens: Sind individuelle Verhaltensänderungen das Ziel, dann beschränkt sich die Rolle der moralischen Aktivisten darauf, mit Nachdruck das als richtig Erkannte zu fordern, ganz egal, ob dadurch potenzielle Verbündete verprellt werden. Weil politische Auseinandersetzungen aber immer eingebettet sind in soziale Kämpfe um die gesellschaftliche Hierarchie, empfinden viele Menschen moralische Belehrungen als Missachtung ihres Lebensstils und die geforderten Verbote als Bevormundung. In den Kulturklassenkämpfen dieser Tage provoziert daher jeder Moralappell zur Umkehr nur ein trotziges Jetzt-erst-recht der anderen Seite. Wenn aber auf jeden Klimaaktivisten ein Klimaleugner kommt und für jeden, der sich an die Corona-Auflagen hält, ein Coronaleugner, dann bewegt sich in der Summe viel zu wenig.“ – bto: dumm auch, weil die zu Erziehenden sich nicht umerziehen lassen wollen. Also muss man die Strategie der Umerziehung ändern, denn beide Wege, Wahlen gewinnen und Dauerbeschallung wirken nicht wie von der Minderheit erhofft.
  • Politik als die Kunst des Möglichen zu verstehen darf aber auch nicht länger als Ausrede für ein uninspiriertes Weiter-So missbraucht werden. Kleinere Kurskorrekturen werden nicht ausreichen, um die vielen miteinander verwobenen Krisen zu lösen. Wer die Systemkrise überwinden will, muss die gesellschaftliche Ordnung, die immer neue Krisen hervorbringt, grundlegend umbauen.“ – bto: aha. Na, dann erwarte ich ab jetzt einen Beitrag über die Geldordnung, die Notwendigkeit, Investition vor Konsum zu stellen und zur Erhöhung der Qualifikation der politischen Führer. Bin gespannt, ob das jetzt kommt.
  • Was es braucht, ist ein Ansatz, den ich „Transformativen Realismus“ nenne. Er baut breite Plattformen, auf denen sich Menschen mit unterschiedlichen Interessen, Identitäten, Weltsichten und Werten versammeln können, um gemeinsam für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Der entscheidende Unterschied zu anderen Ansätzen der Bündnispolitik besteht darin, wer diese Plattformen definiert. Meist ist es die kritische Bildungselite, die Sachlösungen formuliert, die politische Agenda setzt und sie in der öffentlichen Debatte vertritt. Diese Agenda reflektiert jedoch in erster Linie die Ängste und Hoffnungen, das Weltbild und den Lebensstil der Hochgebildeten.“ – bto: Also, ein Vertreter der „kritischen Bildungselite“ möchte andere voranschicken (die dann vermutlich Texte vortragen sollen, deren Sinn sie nicht verstehen …).
  • Wer kann die transformativen Allianzen zwischen verschiedenen Lebenswelten bilden? Das Schmieden sozialer Kompromisse zwischen gesellschaftlichen Gruppen ist seit jeher die Stärke der Sozialdemokratie. Auch im 21. Jahrhundert ist es die Rolle der Sozialdemokratie, möglichst viele Menschen in die Große Transformation mitzunehmen. In der polarisierten und fragmentierten Gesellschaft ist diese Aufgabe jedoch noch komplexer geworden. Heute muss es gelingen, Brücken zwischen der weißen und der bunten Arbeiterklasse sowie der alten und der neuen Mittelklasse zu bauen.“ – bto: Und wie bitte soll die Sozialdemokratie das vollbringen?
  • Das Scheitern des Neoliberalismus eröffnet die Chance, die gesellschaftlichen Allianzen neu zu ordnen. Zwar gibt es nach wie vor breite Widerstände gegen den investierenden Staat, gegen ein solidarisches Europa und gegen mehr Klimaschutz. Allerdings haben wichtige Akteure in der Coronakrise damit begonnen, ihre Interessen neu zu definieren. Sie wissen, dass der Staat mittelfristig kräftig Geld ausgeben muss, um die schwächelnde Nachfrage anzukurbeln. Die historisch niedrigen Zinsen eröffnen dafür die nötigen finanziellen Spielräume. Klug investiert können mit dem billigen Geld die Fundamente einer sozial und ökologisch nachhaltigen Wirtschaft gelegt werden.“ – bto: Wir wollen das Klima durch die Belebung der „schwächelnden Nachfrage“ retten. Hm. Klug investiert, klar. Wer hat die Politik in den letzten Jahren gehindert, konkret die SPD, die überall ihre Finger im Spiel hat?
  • Wie eine solche transformative Plattform aussehen kann, zeigt der Green New Deal. Der klimaneutrale Umbau wird Kosten verursachen. (…) Nur ein echter Green New Deal, der die Verlierer des Strukturwandels entschädigt, kann die Plattform sein, auf der sich ein breites gesellschaftliches Bündnis versammeln kann.“ – bto: also Programme zur Frühverrentung und zum bedingungslosen Grundeinkommen, die damit die Bürger ruhigstellen. Das Geld leiht man sich einfach oder nimmt es den Reichen weg. Programm der Wohlstandvernichtung par exzellence.
  • Die Coronakrise hat gezeigt, dass das Verhältnis zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft neu austariert werden muss. In einer pluralen Gesellschaft kann weder ein bevormundender Obrigkeitsstaat noch ein neoliberaler Marktstaat funktionieren. Breite gesellschaftliche Mehrheiten befürworten dagegen eine vorausschauende Steuer- und Industriepolitik, welche die sozial-ökologisch-digitale Transformation vorantreibt, aber auch demokratiefeindliche Monopolstellungen aufbricht. Im digitalen Kapitalismus sollte sich der Staat als Gärtner verstehen: sähen, wässern, aufziehen, schützen und zurechtstutzen.“ – bto: Phrasendrescherei nennt man das, glaube ich. Wenn die Bürger das befürworten, warum wurde es dann nicht getan?

Fazit

Es werden Behauptungen aufgestellt über Entwicklungen (Neoliberalismus) oder Wirkungszusammenhänge (Euro und Klimakrise), untaugliche Mittel propagiert und dann wird wegen mangelnden Erfolgs im demokratischen Prozess die Demokratie ausgehebelt, in dem „zivilgesellschaftliche Kräfte“ das Sagen haben sollen.

ipg-journal.de: „Der große Umbau“, 20. Juli 2021

Kommentare (65) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Alexander
    Alexander sagte:

    Seit 2008 Krise, unterbrochen von surrealen Konjunkturschueben (Anleihekäufe ab 2015), haben fast ALLES derart verunsichert, dass man sich jeder Idee hingeben mag – wenn´s nur aufhoert. Keine der Zusagen traf ein, nicht mal der crashguru´s.

    Alle think tanks bewerben den Umbruch und benennen schuldige Strukturen, so dass man nicht sahgen kann wer/wann/wohin neue Utopien als allgemeinen Konsens proklamierte, obwohl kaum ein Betroffener der diversen Katastrophen schon wieder Kräfte fuer neuerliche Experimente angesammelt hätte.

    Die Injektion experimenteller Stoffe wirkt auf mich wie ein Spiegelbild. Unter normalen Umständen muessste die Regierung das Zeugs mangels Nachfrage entsorgen wie bei der Schweinegrippe schon…

    Wie es aussieht kommen wir damit nicht durch.

    @Dr.Lucie Fischer
    Stellen Sie sich eine Tierhaltung weder einfach noch romantisch vor, auch Dung muss man managen koennen….https://youtu.be/SamX4Kyw_Fo
    vgl.
    https://www.welt.de/wirtschaft/article116433686/Diebesbanden-pluendern-Spaniens-Bauern-aus.html

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Alexander

      >Seit 2008 Krise, unterbrochen von surrealen Konjunkturschueben (Anleihekäufe ab 2015),…>

      Das stimmt nicht – und dies nicht nur, weil Anleihekäufe KEINE surrealen Konjunkturschübe sind.

      Fakt ist:

      Ab der Finanzkrise wurde das das System STABILISIERT.

      Ja, außergewöhnliche Maßnahmen waren erforderlich, insbesondere der Notenbanken.

      Und ja, das System ist nicht in einem sich selbst immer weiter stabilisierendem Modus.

      Daher gibt es erhebliche Risiken, die sehr genau beäugt werden.

      Das ist, grob gesagt, die Situation.

      Ob wir damit durchkommen, und wenn so wie, ist eine offene Frage.

      Es sieht perspektivisch nicht sehr gut aus m. A. n.

      Dennoch, so meine Einschätzung, sollte der Schwanengesang nicht zu früh einsetzen.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Surreal, Bsp. China
        “Das ist eine Verfünffachung der Verschuldung in sieben Jahren….. Allein die brachliegende Kapazität in den chinesischen
        Stahlwerken ist grösser als der gesamte Stahlausstoss aller Hersteller in den USA, Japan und Europa zusammen….. Allein in den Jahren 2011 und 2012 wurde in China mehr Zement produziert als in den USA im ganzen 20. Jahrhundert…”
        https://www.fuw.ch/article/nmtm-walking-dead-china/

        ….mit allein positiven Folgen fuer dt. Exporteure i.d.F. inländische Vermögenspreisinfla….

        Nun das Gegenteil, es herrscht surrealere Mangel an Stahl und Schrott oder Transportkapazität??? Klar betreibt die EU jetzt auf 1x Protektionismus mit ihren Zöllen auf chin. Stahl, aber das trifft genau dort wo es der heimischen Wirtschaft am meisten weh tut….surreal

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Alexander
        Lese gerade Reinhard Deutsch “Das Silberkomplott” und weise bezüglich der inszenierten verbrecherischen Deflation auf dortige Seite 134 “L. Das Verbrechen von 1873”
        Damals wurde das Geld von Bimetallwährungen Gold- und Silberdollars einfach radikal zusammen geschrumpf, um Fiat Papiergeld zu installieren.
        Initiert von GB, in Europa dann nachgelegt.
        Diese katastrophale vorsätzliche Wirtschaftszerstörung dokumentiert auch Adolph Soeetbeer 1891 in
        https://archive.org/details/litteraturnachwe00soetuoft/mode/1up?ref=ol&view=theater
        Die Macher im Hintergrund der Zentralbanker und Politschauerspieler spielen heute eine weitere Vorstellung, um sich an den Pfänder der in die Verschuldung gekachelten Wirtschaftsteilnehmer zu bereichern und sich verächtlich über diese Dummheit in ihrer Gier und Skrupellosigkeit zu wälzen.
        Realistisch betrachtet wird China ebenfalls als Verwüstungszone sowohl ökonomisch als ökologisch geplündert.
        Tiefpunkte der Wirtschaftgeschichten, auch wenn wir das nicht mehr in allen Auswirkungen erleben.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Tom96

        Danke..

        Kann ich die Abschaffung des Bimetallstandards u.a. als Folge des Silbermangels durch chinesische Importe verstehen, um dessen Willen die “liberalen” Engländer eigens zwei Opiumkriege inszenierten – verstehen?

        “Im 17. Jahrhundert war China der größte Importeur von Silber, der Grundlage für das chinesische Währungssystem…. Adam Smith beschrieb das Land .. als wirtschaftliche Großmacht, die allerdings aufgrund des niedrigen Preises der Arbeit, der geringen Geldzirkulation und vieler Monopole wenig Entwicklungspotential aufweise…” de.wikipedia.org/wiki/Erster_Opiumkrieg

        Damals wie heute ein Wettlauf der Ruchlosen, dieses mal ohne deutsche Beteiligung – mangels Potential..

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Alexander
        GB, USA, De. Reich, Frankreich, Portugal eroberten über die Flotten die Hafenhandelszonen, um von dort den Wirtschaftsverkehr in die Staaten und Hinterländer zu bestimmen, immer wie Sie schreiben in Monopolabsichten, die den Aufwand der Vorfinanzierungen später bedienen mussten.
        Silber war sowohl in China und USA, der ganzen Welt vorhanden –
        1896:
        30.000 t Gold sowie 83.000 t Silber dagegen 2016 Gold 175000 t mit 5,6 Mrd Unzen und Silber 30000 t also 1 Mrd Unzen (Ted Butler).
        Silber wird zu 27.000 je Jahr verbraucht bei geschätzen 570.000 t die noch in der Erde sind. 40 Mrd Unzen Silber aus dem Laufe der Geschichte sind nahezu komplett verbraucht, feinverteilt auf Müllkippen und im Meer. Rechnerisch wäre es also in 20 Jahren verbraucht. Dagegen halte ich Recycling und Wiederverwertung damals wie heute, womit aus dieser Perspektive klar Manipulation der Preise und Konzentration auf eine Basis (Gold) und heute das Geldschöpfungsmonopol die tatsächliche Herrschaftsideologie ist.
        Wogegen in den USA vor 1873 Minenförderung und Münzherstellung einfach in dezentraler privater Form Wettbewerb und Marktwirtschaften blühen lassen.
        Im Grunde kann statt vom Silberkomplott über das Goldkomplott (Hongkong und China unter Kontrolle der initierenden Familien/Handelshäusern) sorgar vom Zentralbankgeldkomplott und dem angestrebten Digitalwährungskomplott geschrieben werden.
        Zerschlagen wir Menschen einfach diese Strukturen, um frei und sozial zu wirtschaften!
        (Gold soll Ausserirdens herrstammen, daher Gottsymboliken?)
        Die Natur ist dieses Jahr voller Blatt- und Pflanzenvolumen und produziert dickste Holzringe somit Stammmeter, die Antworten der Natur gegen Klimawahnsinnige im Delirium.
        Wir Menschen können damit wunderbar Leben und die Erde hegen und pflegen im köstlichsten Luxus für jeden – ich freue mich und lebe dafür hier und in allen kommenden Zeiten und Orten.
        In kürzester Zeit übernimmt die Naturwelt wieder das Ruder, so mächtig erhaben und phantastisch beeindruckend, wie ein Meeresturm oder Berggewitter, voller Demutigkeit in Vorsorge beachtend der Mensch.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @tom96

        Den Zeitpunkt fuer das Ende des Bimetallstandars deute ich zu Beginn der großen Dpression 1873-1896 schon weitsichtig angelegt; stieß doch die Finanzierung der Industrie 1.0 an ihre Rendite + Produktivitätsgrenze – was im Zuge der Depression in Preissenkungen zulasten des 0.1-1% mündete.

        Genau wie die Opiumkriege verstehe ich den Krimkrieg als Testlauf fuer ein militärisch gedecktes Monopolgeldsystem, wie den US$ heute….dessen Einführung mit Gruendung des FED Systemes irgendwie passend fuer der ersten Sieger des I WK einleuchtet. Auch heute noch fuehrt man Krieg zur Erweiterung seiner Finanzierungsketten, also Tausch von Rohstoffen aller Art im Tausch fuer “Versprechen auf Leistung”.

        In Schutz nehmen möchte ich die dt. Reichsregierung, weil sie den geringsten Gewinn aus ihrer kolonialen Nachahmung zu schöpfen verstand:

        Aus der Rede Eugen Richter´s im Reichstag, 18. März 1895:

        “Meine Herren, unabhängige überseeische Absatzgebiete zu schaffen, soll ferner der Zweck der Kolonialpolitik sein. Nun haben wir ja jetzt eine sehr genaue Statistik seit kurzem, die auch über die Ein- und Ausfuhr zwischen Deutschland und Ostafrika genaue Kenntniß giebt. Der letzte Bericht handelt vom Jahre 1893. Danach ist der Werth der Ausfuhr aus Deutschland nach Deutsch-Ostafrika nicht gestiegen, sondern eher noch zurückgegangen. Er beläuft sich auf ungefähr 2 Millionen Mark. Diejenigen Herren, die so leichthin von der Kündigung gegenüber Argentinien sprechen, mache ich darauf aufmerksam, daß der Werth der deutschen Ausfuhr nach Deutsch-Ostafrika kaum den 40. Theil der Ausfuhr nach Argentinien beträgt.
        Dort schießen wir nichts zu, und hier geben wir mehr als das Doppelte zu dem zu, was dahin ausgeführt wird.

        Was wird denn ausgeführt? Das ist in dieser Statistik ja auch im einzelnen zitirt. Danach ist der Hauptartikel im Werthe von 220000 Mark: Artilleriezünder und ähnliche Feuerwerkskörper.

        Dahinter kommen 190 000 Mark für Munition, dann 113 000 Mark für Gewehre. Das sind also die Mittel, mit denen wir die Kultur nach Afrika tragen. Dann 157 000 Mark silberne und goldene Münzen, also Edelmetalle; endlich — das ist noch ein erfreuliches Moment — für 103 000 Mark Flaschenbier, dazu bestimmt, den Offizieren der Schutztruppe und den Beamten in der Tropenhitze einen kühlen Trunk aus der Heimat zu gewähren.

        Das sind also die Hauptausfuhrartikel Deutschlands nach Ostafrika.

        Was unsere Kolonien anbelangt, so hat der frühere Herr Reichskanzler Graf von Caprivi niemals ein richtigeres Wort gesprochen, als dasjenige, womit auch ich schließen will: je weniger Afrika für Deutschland, desto besser!”

        Quelle:
        http://freisinnige-zeitung.de/archives/7499

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Alexander
        “Auch heute noch führt man Krieg zur Erweiterung seiner Finanzierungsketten, also Tausch von Rohstoffen aller Art im Tausch für “Versprechen auf Leistung”.”

        Welch inhaltlich exakter und beständiger Satz – Danke für die Präzisierung.

        Ja, seit dem ungeklärten Reichsende durch völkerechtlich ungültige faktische Machtstrukturen nach 1918 ist das deutsche Volk in Krieg und Vertreibung und Enteignung, beispielhaft Nationalsozialistische Einheitswerte für Immobilien, Personalausweisgesetze … wo Ausbeutung und Versklavung der Menschen verdeckt funktioniert, wird alles getan die Subsysteme einer Scheinstaatssouveränität durch Marionettenpolitiker und Parteien und neue Strukturen, “Weimarer Republik Ausrufung”, “Machtergreifung zum Tausendjährigen Reich”, “Grundgesetz” 1949 oder Impfregime zur Außerkraftsezung ohne formale Mehrheiten sowie ohne Judikative.
        Über 100 Jahre Volksverdummung von Aussen mit der gerade Aktuellen Umfirmierungen der B.R.D. Löschungen und Duns Eintragungen zeigen den fortgesetzen Krieg im Innern durch Vertuschung, Leugnung, Betrug, Mißachtung jeder Souveränität eines Staatsvolkes. Besatzungszone und Annex-Finanz- sowie Geldwesen vielleicht treffend. Ob das Gold überhaupt in Deutschland bei der Bundesbank lagert ist anhand der fehlerhaften Rechnungslegung in den USA (Tyler Durdon in Zerohedge) und Auskünften meines Volkswirtes im Handelhaus möglicherweise offen.
        Was ist da von so einer verunbildeten Bevölkerung noch zu erwarten?
        Finanzierungsketten mit Leistungsversprechen wohler vollverlustig und Wert zu berichtigen…
        Böse Erwachen, für die, die es neu nachschlagen.
        Wie über 150 Jahre einfach im Brennglas schrumpfen, um den Fokus darzulegen.
        Lebe geht weiter, aber wie?
        (ungelehnt an Dragoslav Stepanovic, Fussballlehrer)
        oder ist Kollektivität illusorische Konstruktion von Wirklichkeit?
        Nein, das ist nur ein theoretischer Trick, Lebendigbleiben ist in den Menschen immer und ewiglich – zum Glück jede Sekunde neu und anders.
        Auch wenn das Shakespearetheateraufführungen von Gewaltbereiten bleiben.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Tom96

        Wann wurde der Ressource Mensch als wichtigstem Rohstoff nicht übel mitgespielt? Schon der Versuch solche Teufelskreise zu durchbrechen wird hinterhältig beschämt. Wirksamste Waffe ist Multikulturalismus, wenn die Vielfalt der Sprachen jeden Ausbildungsversuch vereitelt selbst wenn das Potential stimmt.
        youtu.be/y4ncCXIbJ-w
        Die Homogenität folgt automatisch auf verwässertem Leistungsnenner……

        Mit den Worten von F.Schiller: https://youtu.be/EzuMjY5X_mk

    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Alexander
      “Stellen Sie sich eine Tierhaltung weder einfach noch romantisch vor”

      Sehr richtig! Grünen-Naivität ist unangebracht , aber nichts spricht dagegen, modernes Wissen mit bewährten Methoden/ Permafrost-Gärten/ elegant (!) zu verbinden ,um relative Unabhänigkeit zu bewahren. Regionale Traditionen = Leitfaden , Kreativität gefordert & Gummistiefel bester Qualität .
      ( und, aus früheren Tätigkeiten , das von N.N. Taleb gepriesene F****-you-money).
      Aus Dung Gold machen, kennen Sie die Story vom Goldesel?
      https://de.wikipedia.org/wiki/Tischchen_deck_dich,_Goldesel_und_Kn%C3%BCppel_aus_dem_Sack

      Antworten
  2. Max Blauer
    Max Blauer sagte:

    Kleine Kritik nebenbei:
    Herr Dr. Stelter, einerseits kritisieren Sie die IPG mit ihren sozialistisch-ideologischen Positionen recht dezidiert, andererseits beobachte ich in Ihren Artikeln und Podcasts eine gewisse Ignoranz gegenüber konservativen Personen
    und Parteien: Keine Zitate, keine Hinweise, kein Sterbenswörtchen – obwohl es von dieser Seite durchaus diskutable Konzepte gibt.
    Dies ist ja auch Ihr gutes Recht – und trotzdem iritiert mich diese konformistische “Haltung”, eines Kritikers nicht würdig, zwei Beispiele:

    Erstes Beispiel, die AfD, diese Partei hat streitbare, aber konstruktive Konzepte, die zumindest diskussionswürdig sind. Gleichwohl bedienen Sie sich bzgl. der AfD dem gleichen propagandistischem Vokabular wie die
    Mainstream-Medien, die es eben aus ideologischem Kalkül tun. Das Ergebnis bei den Wählern ist das avisierte: Diese Partei soll es gar nicht geben; aber warum machen Sie da mit?

    Zweites Beispiel, Personen: Als Leser empfinde ich Ihre Äußerungen über Max Otte als beschämend. Max Otte hat einen respektablen Standpunkt auf Grundlage seines Sachverstandes und er hat stets Lösungsvorschläge über die man reden kann.

    Fazit:
    Solange sich diejenigen in unserem Land, die über eine – abgeschlossene – Berufsausbildung oder ein – abgeschlossenes – Hochschulstudium verfügen – und – einen Beruf ausüben – und – darüberhinaus (noch)
    alle Tassen im Schrank haben, gegenseitig wegignorieren und sich auf solche Weise spinnefeind sind, hat eine vernünftige, ideologiefreie politisch-gesellschaftliche Entwicklung in unserem Land keine Chance:
    Das Wahlvolk ist Hirngewaschen und braucht ärztliche Hilfe und die Intellektuellen feiern Kindergeburtstag: Ctrl + Alt + Del

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Max Blauer

      Sie sprechen mich nicht an und ich könnte daher Ihren Kommentar übergehen.

      Das tue ich auch den behaupteten Sachverhalten nach, will Ihnen aber darlegen, dass IHRE Haltung der eines Kritikers ERKENNBAR nicht würdig ist.

      Sie sagen:

      a) >… beobachte ich in Ihren Artikeln und Podcasts eine gewisse Ignoranz gegenüber konservativen Personen und Parteien: Keine Zitate, keine Hinweise, kein Sterbenswörtchen >

      und

      b) >Erstes Beispiel, die AfD, diese Partei hat streitbare, aber konstruktive Konzepte, die zumindest diskussionswürdig sind. Gleichwohl bedienen Sie sich bzgl. der AfD dem gleichen propagandistischem Vokabular wie die Mainstream-Medien, die es eben aus ideologischem Kalkül tun.>

      Ich frage Sie:

      „Kein Sterbenswörtchen“ und „gleiches propagandistisches Vokabular“ – wie passt das zusammen?

      Und

      Wo sind IHRE Zitate, dass Dr. Stelter sich die AfD betreffend mit propagandistischem Vokabular bedient?

      Was Sie als kleine Kritik ansetzen, hat Defizite, die sie kleiner als klein – WERTLOS – machen.

      Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ Max Blauer

      Sie berühren da schon einen wunden Punkt und ich bin insoweit bei Ihnen. Jedoch kenne ich Dr.Stelter seit Jahren. Er ist durchaus bibelfest, jedoch vermeidet er seine perönliche Einstellung zu sehr in den Vordergrund zu rücken, da er dann nur ausgegrenzt würde und seine professionellen und persönlichen Kontakte erheblich eingeengt würden. Er versucht den Dialog von beiden Seiten offen zu halten, auch wenn das oft frustrierend sein dürfte.

      Es gibt andere blogs, die hier auch fast regelmässig gelinkt werden, die wesentlich dedizierter argumentieren, aber dafür auch weniger Resonanz haben. Ich bevorzuge die Offenheit des Dialogs, da sie meiner kreativen Ader näher liegt. Das führt natürlich dazu, dass ich gewisse blogs vorbeiziehen lasse oder nur mit Zynismus garniere.

      Zur Sache selbst: Ich verlasse mich auf die menschliche Natur. Sobald das Pendel (ideologisch, politisch, ökonomisch) zu weit einseitig ausschlägt, kommt es umso vehementer zur Gegenseite zurück. Beispiele gefällig?

      Schon das römische Reich in den 300 Jahren vor und nach 100 AD (damals tickten die Uhren noch wesentlich langsamer!)

      Die 15 Jahre vor und nach 1905.

      Das dritte Reich, weit gefasst zwischen 1930 und 1950

      Die astrophysikalisch verursachten Klimaänderungen, die von keinem der z.Zt. gehandelten Klimamodelle berücksichtigt werden. Wir rutschen in eine Kaltperiode. In zehn Jahren redet niemand mehr von CO2 und dergleichen, sondern strickt auch wegen des Energiemangels Fußwärmer und Pullover, so er noch Wolle findet.

      Die Zukunft wird spannender noch als die Gegenwart, jedoch nicht zwangsläufig angenehmer.

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @Bauer
        “In zehn Jahren redet niemand mehr von CO2 und dergleichen, sondern strickt auch wegen des Energiemangels Fußwärmer und Pullover, so er noch Wolle findet.”
        Speicher ich mir ab für 2031. Falls ich das erlebe, bin ich gespannt, ob sie richtig liegen. Habe meine Zweifel …
        Aber wenn doch, können wir doch einen neuen Klimafonds auflegen, um neue Kohlekraftwerke zu bauen, um den co2 Ausstoß zu erhöhen ;)

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @troodon
        Wer den Re-Set ( ganz wörtlich nehmen, dann ergibt sich der Davos-Klaus-Sinn ) überlebt haben wird , wird froh sein, wenn z.B. Schafe oder Ziegen ( Kleinvieh) direkt nebem / im/ Tiny-house Körperwärme spenden- so wie Rinder in Schwarzwaldhöfen unter einem Dach lebten mit Bauernfamilien, Jahrhunderte-lang:
        https://www.google.com/maps/uv?pb=!1s0x4790dab4d64e7071%3A0xeec8dcdeb7c72981!3m1!7e115!4shttps%3A%2F%2Flh5.googleusercontent.com%2Fp%2FAF1QipObGwEzNrANQTZhN5Q2JXz5voi-t2e52TEWUEE9%3Dw309-h174-k-no!5sVogtsbauernh%C3%B6fe%2C%20Museum%20-%20Google%20Suche!15sCgIgAQ&imagekey=!1e10!2sAF1QipObGwEzNrANQTZhN5Q2JXz5voi-t2e52TEWUEE9&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiN8qWr4fbxAhVPUhoKHbG_CuoQoiowEnoECFIQAw

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ troodon

        >> “Aber wenn doch, können wir doch einen neuen Klimafonds auflegen, um neue Kohlekraftwerke zu bauen, um den co2 Ausstoß zu erhöhen ;)”

        Nein, das werden wir nicht tun, denn es wäre ein Schritt zurück. Aber etwas anderes wird passieren:

        Die Utopien für 2060 ff werden an den Nagel gehängt, da irrevelant. Die technische Entwicklung schreitet weiter. Und man wird einsehen müssen, dass der Mensch zu klein ist, um das Klima wesentlich zu beeinflussen. Alles was der Mensch am Wasser baut, hat eine Lebensdauer von 50 Jahren und abwärts, schon wegen Korrosion und mechanischer Abnutzung, bzw. wegen Irrevelanz angesichts der Entwicklung, und es muss routinemässig ersetzt werden nach aktuellen Erfordernissen. Die Holländer wissen das seit Generationen, Kaimauern etc. werden ohnehin angepasst. Es ist wesentlich effizienter, die vorhandenen Mittel da unmittelbar und nutzbringend einzusetzen, statt Wolkenkuckucksheime zu konzipieren.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Bauer
        ” Es ist wesentlich effizienter, die vorhandenen Mittel da unmittelbar und nutzbringend einzusetzen, statt Wolkenkuckucksheime zu konzipieren.”
        D’accord. Trotzdem sehe ich nicht, dass man in 10 Jahren nicht mehr über CO2 und menschengemachten Klimawandel spricht. Man wird keine positiven Auswirkungen auf das Klima, Wetterphänomene haben, ja. Aber dann wird es imho eher darauf hinauslaufen, dass man noch mehr von Maßnahmen xy fordert. Hybris.

      • BMeyer
        BMeyer sagte:

        @Bauer
        Sie schrieben:
        “Die astrophysikalisch verursachten Klimaänderungen, die von keinem der z.Zt. gehandelten Klimamodelle berücksichtigt werden.
        Wir rutschen in eine Kaltperiode. ”

        Ich sehe die Gefahr, dass genau diese Klimaveränderungen in zehn Jahren dann der jetzigen Politik zugeordnet werden.
        Man wird sagen: Die Bemühungen um eine Reduktion des CO2 wirken, wir, die Klimaschützer, haben die Welt gerettet.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        “D’accord. Trotzdem sehe ich nicht, dass man in 10 Jahren nicht mehr über CO2 und menschengemachten Klimawandel spricht.”

        Politische Moden sind flüchtiger als Sie glauben.

        Die meisten Leute hier in Deutschland hätten sich vor 10 Jahren auch nicht vorstellen können, dass Donald Trump einmal zum US-Präsidenten gewählt wird. Oder dass die Polizei Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Leute einleitet, die auf einer Parkbank sitzen, weil das gegen ein ominöses “Verweilverbot” verstößt…

        Und noch absurder: Vor 40 Jahren hatten wir auf dem Dach jeder Schule noch eine funktionierende Sirene, weil unsere jeweiligen Regierungen dachten, dass jederzeit “Die Russen” oder “Die NATO-Imperialisten” angreifen könnten und man davor ganz schnell warnen müsste…

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        >Trotzdem sehe ich nicht, dass man in 10 Jahren nicht mehr über CO2 und menschengemachten Klimawandel spricht.>

        Ich bin sicher, dass man auch in 10 Jahren darüber redet.

        >Man wird keine positiven Auswirkungen auf das Klima, Wetterphänomene haben, ja. Aber dann wird es imho eher darauf hinauslaufen, dass man noch mehr von Maßnahmen xy fordert. Hybris>
        Nicht nur fordert, sondern durchzusetzen versucht, ja:

        Hybris und Verblendung.

        Deshalb ist es WÜNSCHENSWERT, dass die Grünen mit in die Bundesregierung kommen, damit möglichst viele möglichst schnell das AUSMASS des Projekts “Klimaschutz” am eigenen Leib spüren.

        Je früher und je mehr. desto besser.

        Denn BETROFFENHEIT ist m. A. n. die EINZIGE Verfasstheit, die einen Stopp bewirkt.

        Vernunft ist es nicht, da bin ich mir mittlerweile sehr sicher.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Tischer:

        Wer nicht hören will, muss fühlen. Mit Beispielen illustriert: Zwischen der Gratis-Feel-Good-Einstellung “was für’s Klima tun”, für ein paar Euro extra Öko-Strom beziehen, auf Firmenkosten / mit Öko-Bonus E-Auto fahren auf der einen Seite und angebotsbasierter Stromnutzung (=Stromunterversorgung), Flugverboten, deutlich steigenden Kosten für Individualverkehr, Wohnraumbegrenzung, Modernisierungszwang und was da noch so gerade geträumt wird auf der anderen Seite, liegen Welten.

        Ob die Bürger das mitgehen? In Zeiten der globalen Vernetzung wird die Masse wohl schnell skeptisch werden, wenn in anderen Ländern die Leute munter weiter fliegen, fossil heizen und Auto fahren und trotz persönlicher Einschnitte die CO2-Emissionen global weiter steigen. Das werden auch handverlesene ARD/ZDF-Bilder und Talkrunden auf Dauer nicht kaschieren können. Da werden die Maßnahmen der Führung sicherlich schnell hinterfragt werden und an der Wahlurne quitiert.

        Am Ende wird der Ökologie womöglich ein Bärendienst erwiesen, wenn der Bogen überspannt wird.

        @troodon: Wählen Sie jetzt Grün, damit das Einsetzen des Fühlens aka Reality-Check beschleunigt wird? Vielleicht geht ja auch alles gut und alles wird prima ;)

        Nicht unwahrscheinlich ist m.E. ein half-arsed job, bei dem wir E-Autos und Wärmepumpen mit importierten Atom- und Kohlestrom betreiben, Grundlast mit “Russland-Gas” bereitstellen und sich die weniger Informierten dabei auch noch ökologisch überlegen fühlen. Das ist nicht zynisch gemeint, sondern mein aktuelles Verständnis, wo die gewaltige Strommenge verlässlich herkommen *kann*, wenn man Heizen und Verkehr in D auf Strom umstellt.

        Ich schaue aber weiterhin interessiert zu; mit ganz viel Glück gibt’s auch den Durchbruch beim Wendelstein 7-X. Das wäre ja was…

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Bauer

        Welche astrophysikalischen Einflüsse konkret meinen Sie?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas M.

        >Ob die Bürger das mitgehen?>

        Irgendwann, wann immer das ist, ganz sicher nicht mehr.

        Im Augenblick sind zu viel Treibende und Getriebene unterwegs.

        Da geht noch etwas.

        Aber die Luft wird dünner,

        CDU/CSU wird aller Voraussicht nach mit Abstand die stärkste Partei, obwohl tagein, tagaus vom Klima die Rede ist und jeden Tag gebetsmühlenartig zu hören ist, dass mehr getan werden müsse – eigentlich WERBUNG für die Grünen.

        Auch wenn ich es nicht beweisen kann:

        Die Leute wollen schon Veränderung, aber bitte mit SICHERHEIT.

        Das ist Laschet und CDU/CSU.

        Die Grünen wollen Veränderung mit UNSICHERHEIT.

        Das ist in der Wahrnehmung der Menschen der Unterschied.

        Den Lauf zu noch mehr Veränderung hält der Esel nicht auf, aber kontinuierlich mehr Unsicherheit machen die Leute nicht mit.

        Komfortverluste in gewissem, vielleicht auch erheblichen Umfang schon, aber NICHT derartige Verluste an Sicherheit.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Thomas M
        Herrlich, ich lese Ihre Charakterisierungen dieser “Visonären-Klima-Junkies” mit zunehmender Begeisterung!
        Und das wirklich wahre Leben wird für die Mistkäferbande noch viel schlimmer, denn sie werden alles, aber restlos alles verlieren in ihren verlogensten Heucheleien, das darf gar nicht langsam genug gehen zum Genuß und zur Volksbelustiggung. Haste ma nen Euro für das GEZ Vorführprogramm zum Suhlen ihrer eigenen Jauche die ausgegossen wird. Schön locker und fern bleiben und eine köstliche Tasse frisch gebrühten Filterkaffee leicht braun oder schwarz dazu nippen.
        Noch köstlicher, da die FFF ja sehr jung sind dürfen die noch sehr lange in den Sprechblasen und im beseutungslosen Nichts gären – Opera Buffa erster Güte, wenn die volle Lotte immer drauf kriegen …

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        ” Da werden die Maßnahmen der Führung sicherlich schnell hinterfragt werden und an der Wahlurne quitiert. Am Ende wird der Ökologie womöglich ein Bärendienst erwiesen, wenn der Bogen überspannt wird.”

        Zur Illustration der radikaleren Aspekte der grünen Agenda möchte ich Ihnen diese interessante Gruppierung zeigen, auf die ich als großer Fan der Grünen durch sehr wohlwollende Werbung von der grünen Parteijugend aufmerksam geworden bin:

        https://sand-im-getriebe.mobi/was-wir-wollen/

        Das sind diejenigen, die jedes Jahr mit Protestaktionen die Internationale Auto-Ausstellung (IAA) stören. Ihre Forderung, und das ist kein satirischer Text von mir, sondern deren voller Ernst:

        “Vielmehr muss jetzt der kontrollierte Rück- und Umbau der Autoindustrie begonnen werden.

        Im Rahmen einer Konversion muss die Produktion umgestellt werden auf ‚Verkehrswendemittel‘ wie Straßenbahnen, Elektro-Busse und -Lieferwagen oder Lastenräder. Dieser Prozess muss mit den Beschäftigten gemeinsam organisiert, die soziale Absicherung aller Betroffenen dabei garantiert werden. Stuttgart ist das neue Ruhrgebiet – schaffen wir den ökologischen Umbau?”

        Mal sehen, wie viele Leute die Strukturwandel-Erfolgsgeschichte “Ruhrgebiet” auch in Baden-Württemberg haben wollen…

      • troodon
        troodon sagte:

        @Dietmar Tischer
        “dass die Grünen mit in die Bundesregierung kommen, damit möglichst viele möglichst schnell das AUSMASS des Projekts “Klimaschutz” am eigenen Leib spüren.”
        Das sehe ich auch so. Ich hatte schon mal geschrieben, ich wäre für “Vorspulen”. Anders wird es nicht gehen.

        @ Thomas M
        Wählen Sie jetzt Grün, damit das Einsetzen des Fühlens aka Reality-Check beschleunigt wird? Vielleicht geht ja auch alles gut und alles wird prima ;)
        Kann ich mir noch nicht wirklich vorstellen, aber ich schließe aktuell nichts aus und werde mich spontan entscheiden. Es gefällt mir alles nicht. Aber die Grünen müssen im Bund in die Verantwortung. Zumindest mal für 4 Jahre. Problem dürfte dann aber werden, dass sich die Folgen noch nicht innerhalb der 4 Jahre komplett zeigen. Und ausschließen, dass man mit einen kreditfinanzierten (kurzfristigen) grünen Boom auslöst, Probleme zunächst überdeckt, würde ich auch nicht. Wenn man u.a. (fast) jede Hütte in D mit PV innerhalb von 4 Jahren bestückt, dann hat man noch ganz schön viel zu tun… Vom Sinn oder Unsinn dieser Maßnahme mal abgesehen. Die negativen Folgen könnten sich dann erst später zeigen.
        Auf jeden Fall kommt dann mehr Dynamik in die Situation und grüne Theorien müssten sich in der Praxis beweisen. Ausgang offen.

        “Grundlast mit “Russland-Gas” bereitstellen” und Atomstrom aus FR. Das sehe ich so, denn man wird den Kohleausstieg vorziehen. Und E-Autos werden zur Normalität auf den Straßen, der Marktanteil beim Neuabsatz imho in den nächsten Jahren über den Erwartungen liegen. Dank der Subventionen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        Völlig d’accord bis auf:

        >“Grundlast mit “Russland-Gas” bereitstellen” und Atomstrom aus FR. Das sehe ich so, denn man wird den Kohleausstieg vorziehen.>

        Das wird man m. A. n. nicht, auch wenn Söder und andere Nicht-Grüne aus dem kohlefreien Süden es wollen.

        Es würde die CDU zerreißen, weil der Osten dann DUNKELBLAU wählen und Sachsenanhalt und Sachsen quasi unregierbar würden sowie es auch in Nordrhein-Westfahlen große Schwierigkeiten gäbe.

        Laschet weiß es, Haseloff und Kretschmar wissen es auch.

        Aber schon möglich:

        Es könnte eine Bruchstelle in einer möglichen Koalition CDU/CSU + Grün werden.

        Die “Straße” könnte darüber entscheiden, Getriebene sind unberechenbar.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Dietmar Tischer
        “Es würde die CDU zerreißen”
        Wenn Grün im Bund mitregiert und der Kohleausstieg NICHT (etwas) vorgezogen wird, dann spalten sich die Grünen.
        Man wird sich im Falle schwarz/grün auf Kompromisse einigen, einigen müssen→ Ausstieg etwas vorziehen und noch einmal viel Geld in die Hand nehmen, um die finanziellen Folgen der Betroffenen abzufedern. Negativzins hilft, ansonsten steht EZB parat ;)
        Bei der grünen Ampel (sehe ich NOCH nicht), wäre die CDU raus der der Gefahr des Zerreißens…

        Ab 2023 wenn Kohle auf 30 GW beschränkt ist und AKWs abgeschaltet sind, kann es langsam interessant werden bzgl. Versorgungssicherheit. Im Januar+Februar 2021 hatten wir teilweise Differenz von 55 GW zwischen Last und EE. Dann müssen Kohle+Gas+Import schon ziemlich reibungslos funktionieren, dass es nicht zu größerem Lastabwurf oder Blackout kommt.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        >Wenn Grün im Bund mitregiert und der Kohleausstieg NICHT (etwas) vorgezogen wird, dann spalten sich die Grünen.>

        An diese Variante hatte ich gar nicht gedacht.

        Gut möglich, denn die grüne Bewegung hat sich schon gespaltet, es gibt jedenfalls Wahllisten, die für grüner als Grün sind.

        >Man wird sich im Falle schwarz/grün auf Kompromisse einigen, einigen müssen …>

        MÜSSEN, klar.

        Diese Koalition wird wahrscheinlich eine Quälerei, wie sie die Republik noch nicht gesehen hat. Aber SCHEITERN lassen wird sie weder Schwarz noch Grün.

        Denn dann wäre vermutlich die Republik kaum noch linksmittig zu regieren und der letzte Rest von Vertrauen in die Parteien würde gegen null tendieren.

        >Ab 2023 wenn Kohle auf 30 GW beschränkt ist und AKWs abgeschaltet sind, kann es langsam interessant werden bzgl. Versorgungssicherheit.>

        Vielleicht schon früher.

        Aber bis dahin bauen wir schnell ein paar Gaskraftwerke, denn Gas werden wir ja genügend geliefert bekommen.

        Wenn es dennoch eng wird, haben unsere Krisenstrategen schon etwas im Köcher:

        SPITZENGLÄTTUNG.

        Heißt auf Deutsch RATIONIERUNG für diejenigen, die als nicht so wichtige Strombezieher ausersehen sind.

        Hat Altmaier wieder in die Schublade gelegt für die nächste Regierung.

        Die hat dann Zeit bis zur nächsten, dann hoffentlich auch mal gravierenden Dunkelflaute.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @BMeyer @Bauer

        Nochmal ich, weil ich es immer gut finde, wenn einfach mal ein scheinbares Faktum gedroppt wird, das, sofern korrekt, gleich mal einen kompletten interdisziplinären Wissenschaftszweig entsorgt:

        WAS GENAU sind die astrophysikalischen Veränderungen, die kein Klimamodell einbezieht und die in 10 Jahren zu einer deutlichen Abkühlung führen?

        WIE GENAU würde eine solche Änderung, falls sie passiert, den politischen Maßnahmen zugeordnet? Laut derselben Wissenschaft, die solche Änderungen angeblich nicht antizipiert, ist auch die Wirkung von Maßnahmen auf dieser Zeitskala unmöglich.

      • troodon
        troodon sagte:

        @weico
        -0,35° wären jetzt aber nicht wirklich die große Veränderung im Vergleich zu +1,5° oder >+2°. An anderer Stelle hatte ich mal -0,1° gelesen…

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @weico

        Die Sonnenaktivität kann nicht gemeint sein, da sie von den Klimamodellen berücksichtigt wird. Hier war die Rede von unberücksichtigten Einflüssen in so hoher Größenordnung, dass sie die Erwärmung überkompensieren und zu Abkühlung führen – innerhalb von 10 Jahren in einem thermisch sehr trägen System. Steile These, da frag ich mal nach wie das zustande kommt.

        Die langfristigen Zyklen, denen die solare Einstrahlung auf die Erde unterliegt, sind bekannt. Die solare Einstrahlung wird seit 1978 auch per Satelliten gemessen.

        Das steht auch im von Ihnen verlinkten Artikel. Was „Konträres“ (konträr wozu?) oder „Ausgeblendetes“ lese ich dort aber nicht. Das ist ein Standardartikel der einen bekannten Wissensstand auf allgemeinverständlichem Niveau zu präsentieren versucht.

      • weico
        weico sagte:

        @troodon

        “-0,35° wären jetzt aber nicht wirklich die große Veränderung im Vergleich zu +1,5° oder >+2°. An anderer Stelle hatte ich mal -0,1° gelesen…”

        Drum schrieb ich …kontrovers diskutiert.
        Es gibt auch Studien ..die durchaus ein kühleres Zeitalter “sehen”:

        https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/23328940.2020.1796243

        Nebenbei:
        Spielt mir aber eigentlich, rein aus Investorensicht betrachtet, eh keine Rolle.
        Ich setzt VOLL auf den “Herdentrieb”… mit Namen:
        “WIR-WOLLEN-DASS-KLIMA-JETZT-MIT-VIEL-STAATSGELD-RETTEN”

    • weico
      weico sagte:

      @Max Blauer

      “Erstes Beispiel, die AfD, diese Partei hat streitbare, aber konstruktive Konzepte, die zumindest diskussionswürdig sind.”

      Konstruktiver wäre es sicherlich ,eher freiheitlichen und lösungsorientierten Partei(en) bzw. Ökonomen/Politikern mehr Gehör zu schenken als …. irgendwelchen sozialistisch orientierten Umverteilern aus den Altparteien….

      …ansonsten könnten die ehemaligen DDR Bürger, in Zukunft, bald mal sagen :
      “Ich komme aus der DDR, ich komme aus der Zukunft!”

      https://www.youtube.com/watch?v=2gSMKOAPezU

      Nebenbei:
      Warum dass die “Ostdeutschen” die AfD wählen ist nun wohl klar……die hatten die DDR eben schon einmal !

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        Ich bin beeindruckt, dass Sie als Schweizer den Klonovsky entdeckt haben. Da haben Sie ein besseres Gefühl für die politische Realität in Ostdeutschland als die meisten Wessis, was wohl am Einfluss des neuen deutschsprachigen “Westfernsehens” (NZZ und Co.) aus Ihrem Heimatland liegen muss…

      • weico
        weico sagte:

        @Richard Ott
        “Ich bin beeindruckt, dass Sie als Schweizer den Klonovsky entdeckt haben. ”

        Die meisten Schweizer wissen halt Qualität zu schätzen….:)

        Hoffentlich die Chemnitzer ebenfalls !
        https://www.courage-fuer-chemnitz.de

        Fall es nicht für den Bundestag reichen sollte…dann sollte ihn Hr. Dieter Nuhr mal einladen. Klonovsky’s geschliffene Sprache und sein Wortwitz, wären eine wahre Bereicherung … !

        Nebenbei:
        Am besten trägt Klonovsky ,ob im Bundestag oder bei Dieter Nuhr, dann den herrlichen “Judenwitz/jüdischen Humor” vor ,den er bei der …….Gründung “Juden in der AfD” als Grußwort …. gebracht hat.(auf Youtube)
        Die mediale Wirkung wäre ,gelinde gesagt, ziemlich Flächendeckend … :) !

    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      @Max Blauer:

      Ihr Einwand ist wirtschaftlich betrachtet schon richtig, aber Sie können beispielsweise die wirtschaftspolitischen Ziele der AFD als Autor leider nicht loben, ohne sofort als Befürworter der sonstigen Ziele zu gelten. Jetzt kann man natürlich jahrelang über Wehrpflicht, Atomkraft oder Zitate wie den “Fliegenschiss” von Herrn Gauland unnötig lamentieren, aber es gibt auch nachhaltig vertretene Positionen wie Höckes “neue Männlichkeit”, die Wehmut nach der Kaiserkrönung in Versailles 1871 oder Wehrmachtsfolklore, die mit der “alten” Bundesrepublik und prüfenswerter Wirtschaftspolitik nichts zu tun haben.

      Die AFD von Herrn Lucke ist so weit nach rechts gerückt, dass ein Bundessprecher Meuthen schon als links gilt, weil er gegen den Dexit ist. Das macht es für einen Brückenbauer wie Herrn Dr Stelter schwer, denn ab einem bestimmten Punkt wird einem Autor öffentlich nicht mehr zugehört. Und dann müssen Sie sich entscheiden: gehen Sie den puristischen Weg wie Dr Stelters Freund Dr Markus Krall oder besetzen Sie die fast überall vakante Stelle des Vermittlers zwischen den Welten? Wir werden Leute wie Herrn Dr Stelter brauchen, wenn der Margin Call kommt, denn der Ruf nach Sündenböcken wird dann auf allen politischen Seiten viel zu stark sein. Also lassen Sie Herrn Dr Stelter bitte in Ruhe und engagieren Sie sich bitte selbst öffentlich für Ihre Positionen. Herr Stelter balanciert in Zeiten, in denen Kanzlerkandidaten mit Gedächtnislücken, Lebenslauffehlern und Bildungsdefiziten nicht mehr auffallen, auf der Rasierklinge zwischen den altem Wissen und der neuen Ära der Ideologie, die auch nur eine Wiederholung früherer Ideologien ist.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Wolfgang Selig

        Sehe ich genauso wie Sie, was die Grundproblematik angeht, der sich Teilnehmer am öffentlichen Diskurs gegenübersehen.

        Da muss jeder, der sich engagiert, für sich die Position finden, die es ihm erlaubt, zwischen WISSEN und WIRKUNG zu balancieren.

        Ohne DIESBEZÜGLICH Kritik an anderen zu üben, sage ich für mich, der ich ohne öffentliche Wirkung bin, aber grundlegende Systemunterschiede zu verstehen glaube:

        Wer das Klimaziel 2050 erreichen will, kommt NICHT umhin, es mit massiven DIRIGISTISCHEN Eingriffen erreichen zu MÜSSEN.

        Technologische Offenheit, Innovationen, Wettbewerb etc. helfen bei der Zielerreichung, können aber tiefgreifenden Dirigismus nicht verhindern.

        Das müsste die VORRANGIGE Bewusstseinsbildung sein, die leider weitgehend unterschlagen wird – wir stolpern stattdessen von Maßnahme zu Maßnahme.

        Das ist nicht Purismus, sondern es geht um KLÄRUNG.

        DANACH bekommen technologische Offenheit, Innovationen etc. das MASSGEBLICHE Gewicht für sinnvolles Brückenbauen in einem Szenario bewussten Veränderungswollens.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Selig

        “Die AFD von Herrn Lucke ist so weit nach rechts gerückt, dass ein Bundessprecher Meuthen schon als links gilt, weil er gegen den Dexit ist.”

        Vorsicht, es gibt in der EU genauso auch böse “linkspopulistische” Parteien, die einen EU-Austritt fordern wie es “rechtspopulistische” gibt. Das ist so ähnlich wie mit dem Separatismus, da überlagert auch die jeweilige Innenpolitik die Außenpolitik. Die schottischen und katalanischen Separatisten sind größtenteils links, die italienischen Separatisten sind größtenteils rechts. Sagen wir eher, in der EU, zumindest so wie sie jetzt ist, bleiben zu wollen, ist für AfD-Verhältnisse “Anbiederung an den Mainstream”.

        Das wesentliche Problem mit Meuthen scheint mir aber zu sein, dass er keine Gelegenheit auslässt, um sich von eigenen Parteimitgliedern *öffentlich* zu distanzieren, so wie zuletzt in dem unsäglichen ZDF-Sommerinterview.

        Stellen Sie sich mal vor, ein Robert Habeck würde bei Lanz über Annalena Baerbock und Claudia Roth sagen: “Das sind alles nicht meine Freunde und sie wissen es.”

        Wir hier wollen das alle hören (vielleicht außer der geschätzte Herr Rolf Peters…) und würden in Gejohle ausbrechen, und vermutlich denkt Habeck das mittlerweile auch selbst, aber als Parteichef ist so ein Satz in einem Interview beim Staatsfunk ganz außergewöhnlich dumm.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Sie verniedlichen die Problematik der AfD mit dem Habeck/Baerbock-Vergleich.

        Habeck und Baerbock liegen nicht wirklich weit auseinander in dem, WAS sie für die Grünen wollen – MITREGIEREN.

        Meuthen und Höcke wollen etwas VÖLLIG Unterschiedliches:

        Meuthen will MITREGIEREN während Höcke & Co eine ANDERE Republik wollen.

        An diesem Unterschied führt nichts vorbei – er ist mehr als offensichtlich.

        Die Frage ist, wer sich in der AfD durchsetzt.

        Meuthen bezieht diesbezüglich eine klare Position.

        Habeck muss sich nicht durchsetzen, jedenfalls vorläufig nicht und hat insofern keinen Grund sich für oder gegen einen Parteiflügel zu positionieren.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Die Grünen wollen die bestehende Republik grün streichen, jedoch WOLLEN sie – programmatisch – keine ANDERE.

        Aber:

        Das, was sie TUN, wird m. A. n. zu einer ANDEREN Republik führen.

        Das ist, was die Republik im Endeffekt angeht, bei den Grünen und AfD (Höcke & Co.) gleichermaßen eine ANDERE.

        Das eine ist Absicht, das andere Folge.

        Das ist ein Unterschied.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Die Grünen wollen die bestehende Republik grün streichen, jedoch WOLLEN sie – programmatisch – keine ANDERE.”

        Das ist nun wirklich Unsinn, für den Sie selbst in den Reden und der Programmatik der weichgespültesten Realo-Vertreter bei den Grünen kaum Belege finden werden.

        Eine sehr einflussreiche Grüne hat das Motiv von dem “anderen Deutschland” sogar in einen berühmten Satz gegossen – haben Sie den schon wieder vergessen?

        “Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich sag euch eines: Ich freue mich darauf!”
        https://www.youtube.com/watch?v=qlhjjEvmTnM

        Dabei bezog sie sich sogar darauf, dass sich die Grünen eine grundlegende Veränderung in der Zusammensetzung des Staatsvolks (Achtung! Völkische Argumentation! Ganz böse!) wünschen, um ihre Vorstelle von den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland zu verwirklichen.

        Davon abgesehen: “MITREGIEREN” wollen an sich ist noch überhaupt kein politisches Programm. Das sieht nur aus CDU-Perspektive so aus…

      • weico
        weico sagte:

        @AfD

        “Meuthen und Höcke wollen etwas VÖLLIG Unterschiedliches:
        Meuthen will MITREGIEREN während Höcke & Co eine ANDERE Republik wollen.”

        Es geht nicht darum, was ein Hr.Meuthen oder Hr. Höcke will….sondern was an einem Parteitag beschlossen wurde …und was im Parteiprogramm steht !!

        Meuthen wird, meiner Meinung nach,sicher nach Wahlen zurücktreten bzw. nicht wiedergewählt werden.

        Man sollte beachten, dass eine Jungpartei wie die AfD, ein Sammelbecken von unterschiedlichsten Leuten und Gruppierungen ist.
        Vom Hochgebildeten bis zum durchgeknallten Spinner mit Hitlerfrisur/Schnäuzchen gibt es ALLES. Ist der natürliche Evolutionsprozess jeder Jungpartei.

        War ja bei den “Bündnis90/Grünen” auch so.

        Man erinnere sich:
        Unter den Gründungsmitglieder waren SA/SS-Leute aus der NationalSOZIALISTISCHEN Zeit (Baldur Springmann ,Werner Vogel usw.) die ihr Gedankengut erfolgreich einbrachten.

        -Die zahlreichen Flügelkämpfer der “Fundis”/”Ökosozialisten” und “Realos”.

        -Die ökofaschistische Gründerzeit und anarchistischen “Spontis”

        -Die starken Einflüsse des maoistisch/kommunistische Flügel der “Gruppe Z” . Ein Mitglied, Winfried Kretschmann, ist heute ja Ministerpräsident ..(Ups)

        -über die Pädophile Grundhaltung der Partei und die jahrelange Debatte darüber ..”wie fest” man Kinder lieben darf usw. usw.

        Alles Nachlesbar unter :
        https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_von_Bündnis_90/Die_Grünen

        Man beachte auch die Tabelle mit den Bundestagswahlergebnisse der Grünen bzw. Bündnis 90/Die Grünen ..zwischen den Jahren 1980 und 2017 !!

        Solch eine sozialistisch-pädophile Skandalpartei wollte praktisch ,über einen 37jährigen Zeitraum , niemand wählen .

        Der “Hype” bei dieser Partei ist rein dem Klima-Zeitgeist geschuldet und der “Vergesslichkeit” der Leute/Medien … aus welchem unsäglichem Sumpf die Partei entstanden ist …und ja NOCH IMMER besteht.

      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Herrn Ott:

        Ihr Vergleich hinkt, Herr Ott. Ja, es gibt in anderen linke EU-Gegner, was in Monarchien nicht ungewöhnlich ist. Sowohl Großbritannien als auch Spanien haben jahrhundertealte konservative bis reaktionäre Monarchien, deren natürliche Opposition natürlich links ist. Wäre die Regierung wie in unserem Land mitte-links wie die Groko, wäre auch die dortige Opposition wohl eher rechts. Außerdem sind z.B. die schottischen Separatisten eher EU-freundlich im Vergleich zu den Engländern.

        Die Distanzierungen von Herrn Meuthen finde ich auch peinlich. Entweder steht man zu seiner Partei oder man legt den Vorsitz nieder. Wir reden hier ja nicht von den Aussagen weniger Randfiguren, sondern von zentralen Parteitagsbeschlüssen wie dem Dexit. Hier kann er zwar aus guten Gründen dagegen sein, aber wenn er das ist und seine Partei das mehrheitlich nicht will, dann ist das ein fundamentales Problem, das nur durch den eigenen Rücktritt zu lösen ist, finde ich.

        Was die Grünen betrifft, so sehe ich zwischen Robert Habeck und Annalena Baerbock programmatisch nur marginale Unterschiede, die man nicht im Ansatz mit Herrn Meuthens Situation vergleichen kann. Auch hier finde ich, dass Ihr Vergleich hinkt. Das könnte man von der Gewichtsklasse eher mit 2018 vergleichen, als sich Herr Seehofer und Herr Söder für die CSU gegen die Flüchtlingspolitk der CDU gestellt haben. Nur dass ich beim Thema Dexit nicht erkennen kann, dass eine Seite der AFD auf die andere zugehen würde und sich ein Konsens herstellen ließe; faktisch hat am Parteitag der Dexit-Teil der Partei gesiegt ähnlich wie in Großbritannien bei den Torys. Das würde ich, auch wenn ich damit gegen die allgemeine Sprachregelung verstoße, noch nicht einmal als rechts oder links einstufen wollen. Der Dexit geht weit darüber hinaus und umfasst Argumentationsketten von Sarah Wagenknecht ganz links über alte Unionsleute bis zum aufgelösten Flügel der AFD, aber auch Staatstheoretiker wie Prof. Murswiek und in Andeutungen sogar den ehemaligen Verfassungsgerichtspräsidenten Vosskuhle, der den EuGH und die Kommision in ihrer Bevormundung des Nationalstaates “anmaßend” findet.

        Insgesamt ist es einfach ein demokratietheoretisches und -praktisches Problem: Über die Abschaffung des Nationalstaates Deutschlands als “letzte Instanz” und Unterordnung unter eine souveräne EU als “letzte Instanz” müsste theoretisch und praktisch eine Volksabstimmung stattfinden, um es zu legitimieren. Da die Übertragung der Souveränität in den letzten Jahrzehnten in vielen winzigen Stückchen vollzogen wurde, ist die exakte Scheidelinie, aber wann die eigene staatliche Souveränität aufhört, aber hoch strittig. Denn die Technologie, die Umweltfragen, die Migrationsströme, die wirtschaftliche Verflechtung, der Tourismus, die Forschung, die Seuchen! und andere Faktoren erzwingen durch die Kraft des Faktischen eine immer stärkere Kooperation zu Lasten der staatlichen Souveränitäten. Auch in Deutschland. Dass das Probleme mit den demokratischen Prozessen hervorruft – geschenkt.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Selig
        “Ihr Vergleich hinkt, Herr Ott. Ja, es gibt in anderen linke EU-Gegner, was in Monarchien nicht ungewöhnlich ist. Sowohl Großbritannien als auch Spanien haben jahrhundertealte konservative bis reaktionäre Monarchien, deren natürliche Opposition natürlich links ist.”

        Eine hübsche Theorie, aber auch viel zu holzschnittartig. Belgien ist eine Monarchie, da ist die stärkste EU-skeptische und gleichzeitig separatistische politische Partei (die N-VA) aber trotzdem wieder rechts. Solche monokausalen Erklärungsversuche funktionieren bei dem Problem nicht.

        “Wäre die Regierung wie in unserem Land mitte-links wie die Groko, wäre auch die dortige Opposition wohl eher rechts.”

        Wieder ein Gegenbeispiel: Die katalanischen Separatisten sind größtenteils links, obwohl die spanische Regierung selbst auch links ist.

        “Nur dass ich beim Thema Dexit nicht erkennen kann, dass eine Seite der AFD auf die andere zugehen würde und sich ein Konsens herstellen ließe; faktisch hat am Parteitag der Dexit-Teil der Partei gesiegt ähnlich wie in Großbritannien bei den Torys.”

        So einen Konsens herzustellen, und sei es wenigstens die Einigung auf eine funktionierende Sprachregelung in der Außendarstellung, sollte eigentlich die Aufgabe der Parteiführung sein, oder? Die britischen Tories haben das ja auch hinbekommen, wobei deren Parteiführung den Druck der Parteibasis so lange ignoriert hatte bis die Partei durch das Aufkommen neuer politischer Konkrrenz kurz vor dem Absturz in die politische Bedeutungslosigkeit stand, was im britischen Mehrheitswahlrecht ja viel schneller geht als in Deutschland.

        “Das würde ich, auch wenn ich damit gegen die allgemeine Sprachregelung verstoße, noch nicht einmal als rechts oder links einstufen wollen.”

        Genau darauf wollte ich hinaus. Der EU-Austritts-Konflikt entzieht sich der allgemeinen Einordnung in die Kategorien “rechts” oder “links”. Gleichzeitig zeigt er, wie führungsschwach Meuthen ist und dass er eher dem Mainstream gefallen möchte als in seine eigene Partei hinein zu wirken, was für mich eine vollkommen unverständliche Prioritätensetzung ist.

        Wenn Sie mal sehen wollen, wie ein Politiker einer rechten Partei souverän ein Sommerinterview führt, dann schauen Sie sich Kickl von der FPÖ in Österreich an:

        https://www.puls24.at/video/sommergespraech-mit-herbert-kickl

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Eine sehr einflussreiche Grüne …>

        Auf das Gequatsche Einzelner kommt es nicht an, wenn wir über PARTEIEN sprechen.

        Aber selbst wenn:

        Sagt jemand, dass sich unser Land ÄNDERN wird, weil dieses oder jenes gewollt wird, z. B. – nur um es einmal drastisch klar zu machen – der Straßenverkehr abgeschafft werden soll, dann ist das natürlich am Ende eine ANDERE Republik.

        Es ist aber die FOLGE eines WOLLENS, hier beispielhaft des Abschaffens des Straßenverkehrs, der aber nicht das ZIEL ist, eine andere Republik zu schaffen.

        Ich bin ja dabei, dass Wollen und Folge von Wollen letztendlich am ERGEBNIS zu messen sind, gleichwohl ist es ein Unterschied, ob jemand eine andere Republik WILL oder etwas will, das sehr viele und vielleicht ALLE wollen, nämlich ein besseres Klima, was in einer anderen Republik endet.

        Das ist keine Haarspalterei, sondern eine Erklärung, warum viele GEGEN Höcke & Co. sind und viele FÜR die Grünen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico

        >Es geht nicht darum, was ein Hr.Meuthen oder Hr. Höcke will….sondern was an einem Parteitag beschlossen wurde …und was im Parteiprogramm steht !!>

        Sie weichen vom Thema ab.

        Es geht in der Diskussion um den UNTERSCHIED des Verhältnisses Baerbock/Habeck zum Verhältnis Meuthen/Höcke.

        Meuthen will eine ANDERE AfD als Höcke, Baerbock aber erkenntlich NICHT eine andere Partei Die Grünen als Habeck.

        Es ist auch klar, warum das so ist:

        Die AfD muss sich noch finden, die Grünen wollen mitregieren.

        Wenn man sich da streitet, verliert man Wählerstimmen.

        Das Parteiprogramm kommt nach der Partei.

        Aber richtig:

        Für die Beurteilung der Partei und das, was sie will, ist das Programm entscheidend.

        Insoweit hat die Partei gegen Meuthen entschieden, was das Thema Dexit betrifft.

        @ Wolfgang Selig

        >Was die Grünen betrifft, so sehe ich zwischen Robert Habeck und Annalena Baerbock programmatisch nur marginale Unterschiede, die man nicht im Ansatz mit Herrn Meuthens Situation vergleichen kann.>

        Danke, dass Sie nochmals den Faden aufgenommen haben und auf DIFFERENZIERUNG bestehen.

  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Die Gesellschaft setzt sich mit der Klimapolitik einen neuen, anderen Schwerpunkt.

    Veränderung ist damit angesagt.

    Klar, dass da alle Morgenluft schnuppern, die auf eine ganz andere Gesellschaft fixiert sind.

    In welcher Variante auch immer, die Umbau-Theoretiker bedienen sich weitgehend des gleichen Erklärungs- bzw. Begründungsschemas:

    Krise, Versagen, Scheitern.

    Das wird gängig verbunden mit System, Markt, Neoliberalismus.

    Daher:

    Die neue, bessere Gesellschaft muss her.

    Derartige Umbauphantasterei ist intellektuell ermüdend und ansonsten weitgehend Mediengeschwätz mit Bestätigungsriten.

    Entscheidend sind dagegen die REALEN Wirkmechanismen.

    Dazu lässt sich überschaubar sagen:

    Die Wahl im Herbst wird zu einer nochmals verstärkten Klimapolitik führen.

    Die mit immer umfassenderen Dirigismus einhergehenden Friktionen werden noch mehr Umverteilung erzwingen und mit wachsender Staatsverschuldung finanziert werden.

    In der EU wird sich der Konflikt zwischen erratischer Re-Nationalisierung und dem Versuch, den Staatenbund in einen Bundesstaat zu transformieren, zuspitzen.

    Ausgang offen, aber steigendes Exit-Risiko.

    Soviel zum REALEN Umbau.

    Antworten
  4. troodon
    troodon sagte:

    ” in dem der „große Umbau“ gefordert wird, hin zu einer anderen Gesellschaft. ”
    Erinnert mich an “Farm der Tiere”…

    “Das Schmieden sozialer Kompromisse zwischen gesellschaftlichen Gruppen ist seit jeher die Stärke der Sozialdemokratie. ”
    Vielleicht war es einmal so…
    Aber nun kommt Olaf mit seiner Idee vom Klimaclub, Schieritz bezeichnet den als die “Koalition der Willigen” und man hofft wohl auf die guten alten Zeiten der SPD. Sprachlich leicht verrutscht, aber die schaffen das schon…

    Antworten
  5. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    >Aus Frustration über das mutlose Weiter-so von Staat und Wirtschaft […]

    Über welches Land schreibt er eigentlich? In Deutschland werden funktionierende Kohle- und Kernkraftwerke im Eiltempo ausgeschaltet und mit viel Fördergeld auf E-Mobility umgestellt. E-Autos kannste heute schon kaufen und laden – wenn Du willst. Mal so als Beispiel.

    >Die Coronakrise hat gezeigt, dass das Verhältnis zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft neu austariert werden muss.
    ??? Was hat Corona mit irgendwas davon zu tun?

    Mein Fazit: So schlimm kann die Finanzkrise nicht sein, wenn solche Satzaneinanderreihungen bezahlt produziert werden können.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Thomas M.

      “Mein Fazit: So schlimm kann die Finanzkrise nicht sein, wenn solche Satzaneinanderreihungen bezahlt produziert werden können.”

      Das Problem in Deutschland ist ja gerade, dass die Parteien und ihre Stiftungen so gut finanziell ausgestattet sind, dass hier in diesem Fall die SPD-Stiftung marxistisches Geschwätz gleich regalmeterweise in Auftrag geben kann.

      Und er größte Witz ist dann, dass die Marxisten zum Herumheulen darüber ansetzen, dass der so ausgesaugte und mit unfähigen Parteifreunden in den Behörden vollgestopfte Beutestaat der Parteien keine Probleme mehr bewältigen kann:

      “Spätestens in der Coronakrise dämmerte es den Bürgerinnen und Bürgern, dass die Fähigkeiten des Landes, große Krisen in den Griff zu bekommen, erheblich geschwächt sind.”

      Das ist, wie wenn man den Ziegenbock zum Gärtner macht und der dann meckernd darüber klagt, wie schlimm abgefressen alle Pflanzen aussehen…

      Antworten
  6. Gnomae
    Gnomae sagte:

    Seit 1998 regiert die SPD mit, ausgenommen von 2009 bis 2013. Wie die Gesellschaft unter Bremsung und Mitwirkung der SPD aussieht, wird deutlich: Das Staatswesen funktioniert nicht, wie es eigentlich soll. Besonders deutlich auch in NRW, wenn man bedenkt, dass NRW sehr lange Zeit von und mit der SPD regiert wurde. Den Beitrag der SPD zum Staat kann man zusammenfassen: Das Staatswesen wurde vergrößert. Exponentiell dazu hat sich die Funktionsfähigkeit des Staates verschlechtert.

    Eine Naturkatastrophe ist verheerend. Besonders unter dem Aspekt des Klimawandels, wenn höhere Energie (Wärme) zu zwangsweise höheren Niederschlägen und heftigeren Ausschlägen führt.
    Allerdings sind die Ausreden, warum es passierte teils realitätsfern. Bestes Beispiel: Eine Gemeinde bebaut eine nicht erhöhte Halbinsel in der Flußschleife als Wohngebiet (innen und außen). Die Folge: Totalschaden. War das vorhersehbar: Ja, absolut, auch ohne Klimawandel. Zumindest ein Teil der Schäden, das muss klar benannt werden, liegt in der Zulassung von Bebauung in Risikobereichen.

    Ein komplettes Warnsystem ist nicht vorhanden oder funktioniert nicht. Dies kann unter Politikversagen eingeordnet werden.

    Unter diesen Umständen einen Umbau der Gesellschaft zu fordern, beweist, dass die SPD nicht mehr wählbar ist, weil deren Funktionäre keine Ahnung von der Lebenswirklichkeit haben.

    Auch den Begriff “Neoliberal” auf die Bundesrepublik anzuwenden, ist schlicht falsch. Der Autor weiß offensichtlich nicht, was neoliberal wirklich bedeutet.

    @ Weico und Richard Ott:

    Ich darf ergänzen zu: “Politischer Moralismus” : In der gestrigen Sendung von Herrn Lanz konnte man meinen, passagenweise maoistische Argumentation zu hören. Widerspruch wird nicht geduldet. Es gibt nur eine, “richtige”, “wissenschaftlich-basierte” Meinung, welche die “Wahrheit” ist. Gott bewahre vor eine ökologisch-technokratischen Wissenschaftsdiktatur.

    Antworten
  7. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    IPG: “Mehrheiten befürworten dagegen eine vorausschauende Steuer- und Industriepolitik, welche die sozial-ökologisch-digitale Transformation vorantreibt, aber auch demokratiefeindliche Monopolstellungen aufbricht.”

    Stimmt. Die Mehrheiten entscheiden sich gerade für Streamingdienste wie Netflix und Soziale Medien wie youtube statt öffentlich-rechtliches zwangsgebührenbezahltes Monopolfernsehen mit demokratiefeindlicher Verachtung anderer Meinungen z.B. zur Geldpolitik. Bei der Gelegenheit wird das soziale und das digitale bewusst transformiert und nebenbei so viel Strom verbraucht, dass die Ökologie auch gleich mittransformiert wird, leider in die falsche Richtung. Allerdings machen das nicht SPD, Grüne und Linkspartei, sondern Facebook, Alphabet, Netflix, Apple und Amazon. Und zwar ziemlich erfolgreich. Leider wandern die Wähler im Anschluss dran von der SPD nicht nur in Richtung grün, sondern auch zur Union, zur FDP, den Freien Wählern, zur AFD und zu Sarah Wagenknecht. Shit happens…^^

    Antworten
  8. weico
    weico sagte:

    @Richard Ott

    “Das sind die gleichen Mechanismen wie bei den Nationalsozialisten und wie in der DDR. ”

    Absolut !

    Heute herrscht wieder ein “Politischer Moralismus” vor, wie in Hermann Lübbe in seinem Buch “Der Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft” beschrieben hat. Das langsame abgleiten in das Totalitäre.

    Gestern ,bei der Sendung mit Markus Lanz, kam dies schön zum tragen .
    https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz

    Wer die Sendung nicht Ganz anschauen will, dem sei ein kleiner Blick ab 01:08:00 empfohlen.

    Antworten
    • Hans Severin
      Hans Severin sagte:

      @weico Markus Lanz Sendung… wir brauchen schon bald 6 bis 10 mal mehr Energie, auch wegen der Elektroautos

      Guru Nanak kommentierte vor 400 Jahren:

      Kaliyug has the face of a dog,
      Carrion is its feed.
      It barks out lies and untruths
      With no respect for Dharma.

      Freie Übersetzung nach Reinschauen in die Sendung:

      Das dunkle Zeitalter hat das Gesicht von zwei hübschen jungen Frauen,
      Aas (Politik) ist seine Nahrung.
      Es bellt Lügen heraus und Unwahrheiten,
      Ohne Respekt für Gesetz, Recht und Sitte.

      @ R. Ott als Bildschirmschoner habe ich nun einen Baum voller Ziegen.

      Antworten
  9. Eva Herrmann
    Eva Herrmann sagte:

    Ich finde es ermüdend … ich fühle mich als Bürger diesen Landes von den unterschiedlichen politischen Kräften getrieben. Dabei sehe ich wenig Perspektive. Mir fehlt es an gangbaren Vorschläge, die zeitnah umgesetzt werden wollen und die Zukunft grüner machen. Ich sehe Versäumnisse gerade in meiner Branche, die hätten helfen können. Das Beispiel 7% Mwst. für Restaurants hätte viel früher kommen müssen, um Unternehmen zu stärken, die keinen Verpackungsmüll für „to go“ produziert haben .. zumindest vor Corona und auch wieder „danach“. Nun versucht man den Müllbergen mit einer neuen Verordnung Herr zu werden … und so denke, dass es viele zum Teil auch alt hergebrachte Systeme gut funktionieren und nicht ersetzen, sondern nur verbessert werden müssen. Um beim Beispiel zu bleiben: zum spülen des Geschirrs umweltverträgliches Spülmittel nehmen und Maschinen anschaffen, die wenig Wasser- und Strom verbrauchen.

    Damit ich nicht ganz vom Thema abkomme … es ist so, wie Sie sagen: eine Elite zerbricht sich den Kopf über Dinge, von der sie nur wenig Ahnung hat und setzt die Menschen unter Druck. Bei mir entsteht da kein „jetzt erst recht“, sondern ein „ich mache, was ich für richtig halte“. Liebe Grüße, Eva Herrmann

    Antworten
  10. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Ah, die Parteistiftung der sterbenden SPD (zu der gehört nämlich das “IPG Journal”) hat auch etwas zum Thema zu sagen, und zwar einen Satz, den ich für SPD-Verhältnisse wirklich genial finde:

    ” In einer pluralen Gesellschaft kann weder ein bevormundender Obrigkeitsstaat noch ein neoliberaler Marktstaat funktionieren.”

    Da sind wir wieder bei der Pervertierung des alten Hegel-Zitats durch die Sozialisten: “Freiheit ist die Einsicht in das Notwendige.”

    Kann eine autoritäre Planwirtschaft denn wirklich ein “bevormundender Obrigkeitsstaat” sein, wenn er doch nur die Menschen und die Umwelt vor Gefahr schützen will? Nein, natürlich ist er dann ein “schützender”, “gärtnernder”, “klug transformierender” Staat und seine Maßnahmen sind dadurch alle gerechtfertigt. Außerdem nicken die Funktionäre der Partei-Vorfeldorganisationen in der “Zivilgesellschaft” (Kirchen, Gewerkschaften, Sportverbände, die Parteistiftungen für die politische Bildung (hihi), Diskriminierungs-Opfer-Verbände, Klimahüpfkinder, und so weiter) ja alle Maßnahmen ab.

    Das sind die gleichen Mechanismen wie bei den Nationalsozialisten und wie in der DDR. Nur die “Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische-Freundschaft” wird als Massenorganisation vermutlich nicht wieder neu gegründet, aber daran ist auch nur dieser böse Putin schuld…

    PS: Was heißt eigentlich “Großer Umbau der Gesellschaft” oder “Große Transformation” auf Englisch? Doch nicht etwa “Great Reset”, oder?

    Antworten
    • Horst
      Horst sagte:

      Das bedeutet es nicht.

      Der Great Reset bedeutet wörtlich Große (großartige) Zurücksetzung (für den großen Teil der Erdbevölkerung).

      „You own nothing and will be happy.“

      Es entspricht somit dem Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell bis 1945, mit der Ausnahme, dass sich fortfolgend weder die Aristokratie (bis auf Wenige) noch das Bürgertum dieser Entwicklung entziehen können werden, wir aber ALLE sehr glücklich sein werden, da individuelle Verantwortung an den sorgenden Staat, der zum Spielball einer kleiner Clique degradierte, abgegeben wird.

      Die Entwicklung ist vorgegeben, heute drehe ich mich um, und frage mich, warum ich jemals in Teilbereichen für einen stärkeren Staat und dessen Interventionen plädierte.

      Lesson learned.

      Antworten

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