Der deutschen Elite fehlt die Stra­tegie

Am 6. November 2022 geht es in meinem Podcast um die Qualität unserer Eliten. Wie gut sind wir personell aufgestellt, um die Zukunft zu sichern? Mein Gesprächspartner ist Professor Tomas Casas i Klett, der an der Hochschule St. Gallen den „Elite Quality Index“ erstellt. 2020 stürzte Deutschland darin von Platz 3 auf Platz 15 ab. Ich würde meinen, die wahre Qualität wurde erst (teilweise) sichtbar.

Zur Einstimmung hier die Kernaussagen, über die das Handelsblatt letztes Jahr berichtete:

  • „In der Krise zeigt sich Führungsstärke, heißt eine alte Managementregel. Gemessen daran kann die Elite der deutschen Wirtschaft und Politik mit ihrer Leistung im Corona-Jahr 2020 nicht zufrieden sein. Deutschland ist im internationalen „Elite Quality Index“ der Hochschule St. Gallen (HSG) vom dritten auf den 15. Platz abgestürzt. Sieger ist wie im Vorjahr Singapur, gefolgt von der Schweiz und Großbritannien.“ – bto: Großbritannien? Gerade die Briten werden doch bei uns so heftig kritisiert. Unvergessen, wie Heiko Maas sich über Boris Johnson und alle anderen Oxford-Absolventen lustig machte.
  • „Gemessen haben die Forscher in St. Gallen anhand von 107 Indikatoren, ob die Führungseliten mehr Wohlstand geschaffen oder ihren Ländern mehr Wohlstand entzogen haben. Untersucht wurden insgesamt 151 Nationen.“ – bto: Über den Beitrag der deutschen politischen Elite mache ich mir keine Illusionen.
  • Und zum BioNTech-Erfolg: „Die deutsche Regierung habe zwar frühzeitig die Entwicklung des Corona-Vakzins gefördert, und die Pharmaforscher hätten einen hervorragenden Job gemacht. ‘Aber die Führungskräfte waren nicht in der Lage, den Impfstoff in großen Mengen selbst herzustellen und zu verteilen‘, kritisiert Casas. Biontech war dazu auf eine Kooperation mit dem US-Pharmariesen Pfizer angewiesen. Ein ähnliches strategisches Unvermögen der deutschen Eliten sei auch bei der Digitalisierung zu beobachten.“ – bto: Ich finde es beim Impfstoff nicht so kritisch, da wir bereits seit Jahren einen Niedergang der hiesigen Pharmaindustrie beobachten. Zum Teil ist dieser auch politisch gewollt, durch die Tabuisierung bestimmter Verfahren.
  • „Casas führt das Manko weniger auf kulturelle Gründe zurück, sondern macht für die Führungsschwächen die schwerfällige Organisation deutscher Unternehmen und fehlendes Unternehmertum verantwortlich. ‘In den USA verdankt die Mehrzahl der Milliardäre ihren Reichtum der eigenen Arbeit. In Deutschland wird ein großer Teil des Wohlstands vererbt.‘“ – bto: Daraus abzulesen, wir hätten zu viele Erben, ist übrigens falsch. Wir haben zu wenig Self-Made-Milliardäre, was auch daran liegt, dass die mit Potenzial lieber auswandern.
  • „Im vergangenen Jahr lag Deutschland noch an der Spitze aller EU-Länder. Diesmal haben sowohl die Niederlande als auch die skandinavischen Länder die Nase vorn. Selbst Estland liegt drei Plätze vor den deutschen Spitzenkräften.“ – bto: Die skandinavischen Länder verwundern mich nicht.

2021 hat die deutsche Elite im Ranking etwas Boden gut gemacht, aber überzeugt immer noch nicht:

  • „‘Die deutsche Elite hat Höhenangst‘, sagt der HSG-Forscher, ‘sobald es darum geht, in größeren Dimensionen zu denken, fehlen oft Ideen und eine Strategie.‘ Das gelte für die politischen Entscheidungsträger ebenso wie für die Wirtschaftskapitäne.“ – bto: Dass es unserer Politik an Strategie fehlt, kann man wohl sagen.

Quelle: Handelsblatt

  • „Das globale Geschäftsmodell, auf dem die Wertschöpfung und damit auch die Legitimation der meisten Eliten beruht, ist durch die Dauerkrisen womöglich dauerhaft beschädigt. Grenzenloser Freihandel, Wandel durch Handel, Effizienz durch internationale Arbeitsteilung – all das funktioniert in Zeiten von Pandemie und Krieg nicht mehr.“ – bto: Hier zeigt sich dann die Resilienz, also die Fähigkeit zur Anpassung.

handelsblatt.com: „Zu langsam, keine Strategie: Deutsche Eliten versagen im Corona-Jahr”, 19. Mai 2021

Kommentare (30) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Was für ein Hokuspokus. Schnell mal nen Index erstellt und wieder was veröffentlicht. Die verzweifelten Medien brauchen Nachrichten. Seriosität? 🤷‍♂️ Man weiß et nich und es interessiert eigentlich auch niemanden.

    Noch nicht einmal die Flagge Israels wird korrekt abgebildet. Oder ist die Flagge richtig und der Ländername falsch?

    Und warum ist das Ranking voll von europ./Industrienation? Wenn es um Wohlstandsgenerierung für die Bevölkerung geht, müssten China, Indien, Saudiarabien, Bahrain/Oman/Katar/? oder kleinere asiatische Länder doch mit auftauchen.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Stoertebekker

      “Was für ein Hokuspokus. Schnell mal nen Index erstellt und wieder was veröffentlicht.”

      Hokuspokus ist halt Modern !

      Ein weiterer schöner Hokuspokus ist auch folgender:
      “In der UN-Generalversammlung haben 185 Staaten für die Resolution zur Aufhebung der US-Blockade gegen Kuba gestimmt. Damit wurden die USA seit 1992 zum 30sten Mal in den Vereinten Nationen einhellig verurteilt und deren Regierung isoliert. Lediglich zwei Staaten stimmten gegen die Resolution (USA, Israel), und zwei enthielten sich (Brasilien, Ukraine).”

      https://amerika21.de/2022/11/260899/un-sieg-fuer-kuba-gegen-die-us-blockade

      Fazit:
      Der UN- Abstimmung 182 JA -2 NEIN hat KEINE Auswirkung und “Völkerrecht” ist und bleibt auch weiterhin ein …. Hokuspokus !

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  2. Felix
    Felix sagte:

    Der Begriff ELITE paßt natürlich nicht, weil jeder gebildete Mensch damit das klassische Ideal verbindet: Elite sind die, die viele Dinge besser können als die meisten anderen. Elite ist verständiger, klüger, leistungsfähiger und dadurch zur Führung prädestiniert.

    Der moderne Begriff der Eliten kürzt das alles weg und faßt darunter einfach diejenigen, die, warum auch immer, die Führung innehaben.

    Deren Leistung ist sicherlich auf verschiedene Weise meßbar. Aber die entscheidende Leistung ist eigentlich, welche “Elite” ein Volk aufkommen läßt. Das eine Truppe aus geistesschwachen Gauklern nur Schaden anrichtet, muss nicht erst erklärt werden.

    Interessant wäre, warum die gleiche Mischpoke in einem Land mehr und in einem anderen Land weniger Schaden anrichten? Gibt es strukturelle Unterschiede, die man sich zu eigen machen könnte?

    Hinzu kommt: das Volk steuert auch selbst und hält gegen allzu schwachsinnige Entwicklungen. Das ist natürlich nicht effizient, aber wie sonst kam Deutschland bis 2020 auf einen dritten Platz?

    Genau: durch eine gut gebildete und leistungsfähige Teilbevölkerung. Ich schätze, dass ca. 10% dieser Teilbevölkerung seit 2020 das Land verlassen haben.

    Antworten
  3. Bauer
    Bauer sagte:

    Ich knüpfe hier an an meinen bto-Kommentar vom 29.10.22 “Wieviel Komplexität vertragen wir noch vor dem Kollaps?”

    Komplexität ist eine unvermeidliche Begleiterscheinung menschlicher Organisation. Sie wächst mit zunehmender Organisationstiefe von Gesellschaften (von Familie bis Staatenverbund), ist zwar eine soziale Erscheinung, wirtschaftlich betrachtet aber ein Kostenfaktor, nicht ganz zufällig auch mit abnehmendem Grenznutzen.

    Der Komplexität kann nur mit Elastizität in der Organisationsstruktur erfolgreich begegnet werden. Rigidität führt lediglich zu Beschleunigung der Komplexität und zum Kollaps. Um ein Beispiel zu erwähnen: Es ist kein Zufall, dass die USA und die Schweiz als föderative Staaten seit über 200 Jahren prächtig überdauern mit Verfassungen, die vor Beginn des Industriezeitalters konzipiert worden waren. In beiden Fällen haben die Mitglieder der Konföderation (die Einzelstaaten, bzw. Kantone) wesentlich mehr Selbständigkeit (Entscheidungsspielräume) als die angeblich so souveränen Mitgliedsstaaten der EU. Ein übergeordnetes Monster wie die EU-Behörde in Brüssel haben beide zum Glück nicht; es läuft eben besser ohne.

    Komplexität ist nicht ein Monolith, sondern erscheint auf allen Entscheidungsebenen und Teilbereichen des menschlichen Lebens, dabei ebenso vielfältig und vernetzt. Die verschiedenen Komplexitätsbereiche sind unterschiedlich exponiert. Es ist historisch erwiesen, dass der Kollaps am Rand seinen Angang nimmt, wo die Nützlichkeit der Komplexität (gesehen als Kosten/Nutzen-Verhältnis) zuerst aus der Balance gerät, und sich dann zum Zentrum weiterfrisst.

    Unter diesen Gesichtspunkten ist die Prognose für Deutschland, die EU, den Westen alles andere als günstig. Seit einem halben Jahrhundert wird mit Eifer an der Vertiefung der Komplexität gearbeitet, vielleicht eine unvermeidliche Begleiterscheinung der steilen und weitgehend konfliktfreien wirtschaftlichen Entwicklung. Dass die wirtschaftlichen Entscheider (Elite??) da mitgezogen werden ist keineswegs überraschend.

    Leider hat es noch kaum jemals eine Gesellschaft gleich welcher Grössenordnung geschafft, rechtzeitig den Rückwärtsgang einzulegen, etwa durch Entlassung von 35’000 überflüssigen EU-Bediensteten, um im Beispiel zu bleiben. Scheidung oder Ausscheiden aus dem Clan ist nur auf unterster Ebene üblich.

    Zur Erinnerung was Ludwig Erhard meinte und ausgelacht wurde: “Maß halten!”

    Antworten
    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @Bauer Etwas erweitert >> “Komplexität ist eine unvermeidliche Begleiterscheinung [menschlicher] jeglicher evolvierender / dynamischer Organisation”.

      “Seit einem halben Jahrhundert wird mit Eifer an der Vertiefung der Komplexität gearbeitet”. Aber; vor gut einem halben Jahrhundert wurden auch die Grundlagen dafür gelegt, mit dem Phänomen “Komplexität” fertig zu werden. Und zwar an der Hochschule, an der Dr. Stelter promovierte und an der der morgige Gesprächspartner lehrt. Der deutschen Elite fehlt die Stra­tegie” >> es könnte gemeint sein “… die geeignete Strategie zum Umgang mit Komplexitätsentwicklung und den Folgen”. Mal schauen, was da morgen kommt.

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    • Felix
      Felix sagte:

      Hallo Herr Bauer,

      ich finde Ihr Bild recht zutreffend. In meinem Umfeld hat die Komplexität schon gesiegt. Alle “machen” irgendwie nur noch. Solange das frisch gedruckte Geld noch Güter erwerben kann und es überall schlecht läuft, fällt das gar nicht auf.

      Ich denke, wir sind wie ein Wagen, der mit defekter Lenkung bergab rollt. Wir sind schon kollabiert, wir merken es aber erst, wenn etwas passiert, das diesen Zustand offenbart. Z.B. wenn ein voll mobilisiertes Russland die Grenze überschreitet würde.

      Antworten
      • Jacques
        Jacques sagte:

        @Felix:

        Welche Obsession hat dieses Forum teils mit Russland und seiner Armee?
        Ein “voll mobilisiertes” Russland gegen den Kontinent?
        Die Ukraine wird das russische Vietnam und aktuell werden die mobilisierten Wehrpflichtigen so richtig verheizt.
        Die 300.000 Mobilisierten gibts in einem halben Jahr nicht mehr.

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Dr. Lucie Fischer

      WO in den aufgeführten Zitaten redet Konfuzius von Herrschern oder Eliten?

      Soweit ich sehe:

      NIRGENDS.

      Sie werden mir daher zugestehen, dass ich Ihnen sagen muss:

      Sie haben Ihren Verweis aus der Luft gegriffen.

      Antworten
      • Nordlicht
        Nordlicht sagte:

        Dass hier Kritik an dem Wort “Elite” geübt wird, ist Herrn T. wohl entgangen.
        Für den eleganten Link zu dem Konfuzius-Zitat danke ich Frau Fischer ausdrücklich.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Nordlicht

        Ein „eleganter Link“ ist NICHTS wert.

        Wenn Kritik an dem WORT „Elite“ geübt wird – was sinnvollerweise nicht die Buchstabenfolge, sondern das mit dem Wort verbundene VERSTÄNDNIS heißen kann −, dann MUSS das Wort „ELITE“ im TEXT der Kritik enthalten sein.

        Weisen Sie mir eines der von Frau Dr. L. Fischer ausgewiesenen Konfuzius-Zitate nach.

        Gelingt Ihnen dies, bin ich WIDERLEGT und erkenne dies umstandslos an.

  4. Lele Castello
    Lele Castello sagte:

    In dem Ranking fehlen ja mehr als 2/3 der Weltbevölkerung. Nimmt man da Neusseeland, Australien und die USA aus sitzen die Eliten ja mehr oder weniger im selben Boot. Ob da einer ein bisschen besser oder bisschen weniger gut abschneidet – wen juckts.

    Antworten
  5. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Interessant, der Themenwechsel > nun geht es um messbare Qualität des “Managements” von Staaten. Gemessen wird (hoffentlich) frei von politischen Wertungen nach Schweizer Präzision am “Output” des Entscheidens und Handelns. Das ist das, was Menschen in den Staaten wirklich interessiert. So ein Wert könnte und sollte sehr viel Druck in den politischen und wirtschaftlichen Wandlungsprozess bringen.

    Antworten
  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Man kann ein Elite-Ranking erstellen – dagegen ist nichts zu sagen.

    Zu fragen ist, WELCHE Schlussfolgerungen man aus dem Ranking ziehen kann, speziell wenn es um die AUSNAHMESITUATION „Corona-Jahr 2000“ geht.

    >„Gemessen haben die Forscher in St. Gallen anhand von 107 Indikatoren, ob die Führungseliten mehr Wohlstand geschaffen oder ihren Ländern mehr Wohlstand entzogen haben … Gemessen daran kann die Elite der deutschen Wirtschaft und Politik mit ihrer Leistung im Corona-Jahr 2020 nicht zufrieden sein. Deutschland ist im internationalen „Elite Quality Index“ der Hochschule St. Gallen (HSG) vom dritten auf den 15. Platz abgestürzt.

    Kann man ja messen, darf aber nicht vergessen, dass das Corona-Jahr ein Jahr des durch Lockdowns GEWOLLTEN Wohlstandsverlustes war (deutsches BIP mehr als -3%).

    Sind unter diesen Umständen erbrachte Leistungen MASSGEBLICH, um zu der Feststellung zu kommen, ob die Eliten, unsere Zukunft SICHERN können oder nicht?

    >„Casas führt das Manko weniger auf kulturelle Gründe zurück, sondern macht für die Führungsschwächen die schwerfällige Organisation deutscher Unternehmen und fehlendes Unternehmertum verantwortlich. ‘>

    Zu fragen ist, INWIEWEIT die Eliten für die schwerfällige Organisation und fehlendes Unternehmertum VERANTWORTLICH sind, d. h. es ändern KÖNNEN, wenn sie NICHT die Eigner des Unternehmens sind und in einem Umfeld agieren, das bestimmte, auch KONTRAPRODUKTIVE Handlungsbedingungen ERZWINGT.

    Und:

    Kann die POLITISCHE Elite etwas daran ändern, dass wir ein FÖDERALER Staat mit vergleichsweise schwieriger langwieriger Konsensfindung sind?

    NICHTS kann sie daran ändern.

    Was helfen da „Ideen und Strategien“?

    Herzlich wenig.

    Im Übrigen:

    Es besteht tatsächlich ANLASS zu SORGE, was unsere Eliten betrifft.

    In 2022 sind sie dem Indes entsprechend auf Platz 11 und damit VOR den Eliten u. a. der USA, Südkoreas und vermeintlich, wenn auch hier nicht ausgewiesen denen Chinas.

    Diese Länder schaffen am BIP gemessen tendenziell MEHR Wohlstand als wir.

    Ich schließe daraus:

    Je BESSER unsere Eliten sind, desto MEHR SCHADEN sie relativ zu anderen unserem Land.

    Antworten
    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @DT “Kann die POLITISCHE Elite etwas daran ändern, dass wir ein FÖDERALER Staat mit vergleichsweise schwieriger langwieriger Konsensfindung sind? NICHTS kann sie daran ändern”. Wieso nicht, das sind politische Mechanismen, die per Gesetz änderbar sind. Föderal muss ja nicht zwangsläufig “langsam” heißen.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ JürgenP

        >Wieso nicht, das sind politische Mechanismen, die per Gesetz änderbar sind.>

        Der Föderalismus kann nicht einmal mit einer verfassungsändernden Zweidrittelmehrheit des Deutschen Bundestags und Bundesrats abgeschafft werden.

        Denn die föderale Struktur ist ein KONSTITUTIVES Organisationsprinzip der Bundesrepublik Deutschland.

        Um sie zu aufzulösen, müsste nach Art. 146 GG eine NEUE Verfassung verabschiedet werden.

        Politische Eliten können sie NICHT verabschieden.

        Es ist nicht einmal absehbar, ob je eine neue ausgearbeitet, geschweige denn verabschiedet wird.

        >Föderal muss ja nicht zwangsläufig “langsam” heißen.>

        Doch, heißt es, c. p.

        Denn es müssen MEHR Interessen, nämlich nicht nur die im Bundestag vertretenen, sondern auch die, die im Bundesrat eine Stimme haben, in den Prozess der Konsensfindung einbezogen werden – zwar nicht immer, aber bei wesentlichen Entscheidungen schon.

        Da die Regierungen der Länder in der Regel von ANDEREN Koalitionen als die im Bund getragen werden, sind auch die Interessen zwischen Bund und Ländern UNTERSCHIEDLICH.

        Dies entschuldigt nicht alles, aber doch so viel, dass NICHT immer von POLITVERSAGEN gesprochen werden kann, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie der Sache nach laufen sollten.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Kann die POLITISCHE Elite etwas daran ändern, dass wir ein FÖDERALER Staat mit vergleichsweise schwieriger langwieriger Konsensfindung sind?”

      Schauen Sie doch noch mal, welcher föderale Staat mit häufiger Entscheidungsfindung per direkter Demokratie sogar auf Platz 2 in der Tabelle steht…

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Föderaler Staat ist nicht gleich föderaler Staat.

        Deshalb habe ich von „vergleichsweise schwieriger langwierigere Entscheidungsfindung“ gesprochen.

        Die Schweiz ist ANDERS als Deutschland föderalistisch. WEITREICHENDE Entscheidungen z. B. werden in der Schweiz per Volksabstimmung getroffen, in Deutschland hingegen nicht.

        Das ist schon ein Unterschied.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Föderaler Staat ist nicht gleich föderaler Staat.”

        Ja, es zeigt aber auch, dass Föderalismus nicht pauschal als Entschuldigung für schlechte Regierungsführung taugt.

        Kanada auf Platz 7 der Liste ist übrigens auch ein föderaler Staat, ohne weit verbreitete Volksabstimmungen aber mit einem um ein Vielfaches größerem Staatsgebiet als es Deutschland hat.

        Und seit der “Devolution” in UK im Jahr 1998 haben auch die kleineren 3 Teile des Vereinigten Königreichs (Schottland, Wales, Nordirland) ihre eigenen Parlamente und Regionalregierungen mit Entscheidungskompetenz in vielen Politikbereichen:

        “The devolution settlements are complex and are all different. That said, broadly speaking, the following things are devolved in Scotland, Wales and Northern Ireland:

        health and social care
        education and training
        local government and housing
        agriculture, forestry and fisheries
        the environment and planning
        tourism, sport and heritage
        economic development and internal transport”

        https://www.gov.uk/guidance/guidance-on-devolution

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Ja, es zeigt aber auch, dass Föderalismus nicht pauschal als Entschuldigung für schlechte Regierungsführung taugt.>

        Stimmt.

        Deshalb UNTERSCHEIDE ich zwischen POLITVERSAGEN und STAATSVERSAGEN.

        EINDEUTIGES Politversagen:

        Das in Deutschland verfügbare ANGEBOTE an Energie NICHT zu erhöhen und stattdessen in der Welt zu sehr hohen Preisen Energie einzukaufen.

        Der Schaden ist immens – für uns, weil Bonität verschleudert wird, für die Länder der EU und den Rest der Welt, der sich die hohen Preise nicht leisten kann.

        Natürlich auf legitime Weise nach den Regeln zustande gekommen, weil als Koalition zur Regierung gewählt von der VERBLENDETEN Mehrheit unserer Bevölkerung.

  7. komol
    komol sagte:

    Das läuft ja immer immer besser. Hier fällt dem Laien sogar noch auf, dass solche Studien schon vom Ansatz her, also grundsätzlich, ins Leere laufen. Da braucht es gar keinen Blick mehr auf die invisibilisierte Methodik. Erklärbar ist das schon dadurch, dass es Eliten in einer funktional differenzierten Gesellschaft gar nicht mehr gibt (im Gegensatz zur Vormoderne). Wer soll da eigentlich wie versagen – ja, wer handelt überhaupt. Jeder so genannte Handelnde ist ein kleines gebundenes Rädchen in einem großen Getriebe (und die vermeintlich intendierten Ergebnisse von Handlungen sind hochkontingent (aber wenn keiner drüber redet, fällt keinem anderen auf, dass es allen gleich geht, nämlich dass immer alles anders kommt und nur neue Probleme aufgerollt werden, die man dann durch lebenslanges Wolfrubbeln weiter angehen muss usw.)). Gesellschaften steuern sich selbst. Sie wachsen zu einer Weltgesellschaft ineinander zusammen, und dabei kommt es hier und dort zu mehr oder weniger starken makrosoziologischen bzw. makroökonomischen Veränderungen. ps: Viel Spass beim Wolfrubbeln, cleverer wäre buddhistischer Rückzug und Glücklichwerden!

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @komol

      “Erklärbar ist das schon dadurch, dass es Eliten in einer funktional differenzierten Gesellschaft gar nicht mehr gibt (im Gegensatz zur Vormoderne). ”

      Was für ein Unsinn. Wo haben Sie den denn aufgeschnappt?

      Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      VOM ABSTRAKTEN ZUM KONKRETEN

      Da sind sie, die “Science”-Fiction-Lügner-Betrüger-Mörderbande : Hochtechnologie gemacht in BRD.
      Die reden nicht nur die spritzen bis alle weg sind!

      https://mar.prod.image.rndtech.de/var/storage/images/op/marburg/bundeskanzlerin-besuchte-biontech-standort-in-marburg/774915180-2-ger-DE/Merkel-appelliert-an-Ungeimpfte_big_teaser_article_webp.jpg
      “Ein Markenzeichen für Deutschland
      Merkel begrüßte die beiden Biontech-Vorstände Özlem Türeci und Ugur Sahin per Ellenbogenschlag. „Das ist ja wie eine kleine Stadt hier“, sagte sie über das weitläufige Firmengelände. Noch ein kurzer Gruß an die Medienvertreter, und schon war die Delegation im Werk verschwunden. Nur Fotografen und Kameramänner durften sie auf dem Rundgang begleiten, bei dem sich Merkel ein Bild vom Produktionsprozess machte.

      Nach einer guten Stunde dann noch ein kurzes Statement vor dem grün-grauen Firmengebäude. Biontech sei ein Markenzeichen für Deutschland, sagte die als wissenschaftsaffin geltende Kanzlerin. „Wenn man die Produkte sieht, dann sehen sie gar nicht so spektakulär aus. Dafür ist aber die Wirkung spektakulär“, so Merkel. Auf dem Fundament jahrzehntelanger Forschung habe Biontech mit seinem Impfstoff einen schnellen Ausweg aus der Corona-Pandemie gefunden. „Das bestätigt mich, dass wir in Wissenschaft und Forschung und in Innovation wirklich auch investieren müssen.“

      Merkel wandte sich gestern erneut an alle Ungeimpften: „Wir hatten monatelang zu wenig Impfstoff. Jetzt sind wir in der ganz außergewöhnlichen Lage, und viele Länder auf der Welt sind das nicht, dass wir genug Impfstoff haben, dass wir uns schützen können. Und dass wir auch andere schützen können. Und gerade angesichts von steigenden Infektionszahlen zeigt sich nochmal die Bedeutung eines solchen Impfstoffes.“

      Auch bei ihrem Besuch in Gießen, dem Wahlkreis ihres Kanzleramtschefs Helge Braun, betonte die Kanzlerin den Stellenwert der Wissenschaft. „Gute Forschung, hohe Experimentierkunst, Innovationsfähigkeit, verbunden dann auch mit der Anwendung, das ist im Grunde das, was unseren Wohlstand schafft. Das sollten wir nie aus den Augen verlieren.“”

      Elite für die Ewigkeit, muß sich und andere auch auslöschen können, one by one, ganz von alleine…
      Empfehle noch einen Tag auf der Rettungswache gleich um die Ecke zu verbringen.

      Antworten
  8. Ticinese
    Ticinese sagte:

    Ich wusste gar nicht, dass Deutschland eine politische Elite besitzt. Die Zeiten eines Bismarck oder Ludwig Erhard sind doch wohl schon etwas länger her.

    Antworten
  9. Tom96
    Tom96 sagte:

    Zum Jahresende können die Abschlussarbeiten der BRD GmbH für die Auflösungsbilanz erfolgen, so wie es Genosse Erich Mielke in seiner fulminanten Volkskammerrede erledigte:
    youtube/CQuou0XWUe0
    Aber diesmal ist alles anders, denn die überwiegende Mehrheit, manche munkeln sogar dreiviertel – 75%, hat eins-zwei-drei-Booster-Turbo-Kosmo-Booster Injektionen in sich.
    https://rumble.com/embed/v1ontia/?pub=4
    “Ein einzelner Tropfen Pfizer unter dem optischen Mikrosskop, 31.10.2022”,
    so zusehen das Gegenstück, der Beginn, zu den pathologischen Präparaten des Professor Burkhardt.
    Von selbsternannter “Elite” keine Spur mehr :
    Abwicklung !

    Antworten
  10. Dr.Lucie Fischer
    Dr.Lucie Fischer sagte:

    Trifft der Begriff ” Elite ”
    überhaupt auf herrschende Politiker zu?
    Sind das ” Leistungs-Eliten” oder Partei- Elite- Funktonäre , akzetieren wir
    ” Gedächnis-Schwund”, wenn es um Cum-EX oder gefakte Dissertationen geht?
    Schade, dass Dr. Stelter immer noch von ” Impfstoff” / Corona/ spricht, das letzte Wort wird die Geschichte sprechen,
    allein folgendes Dokument sollte ” Impf-Ärzten” ( mit Einser-Abitur in der Regel ) Angstschweiss & schlaflose Nächte bescheren:
    https://www.youtube.com/watch?v=KgBV3fquvvQ

    Antworten
  11. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “bto: Dass es unserer Politik an Strategie fehlt, kann man wohl sagen.”

    “Hoffnung” ist doch eine tolle Strategie: Einfach irgendwelchen Blödsinn beschließen, der den USA nützt, oder den Geldempfängerländern in der EU, aber nicht uns in Deutschland, und dann hoffen, dass doch irgendwie alles gut ausgehen wird.

    Oder etwa nicht? ;)

    Antworten
  12. foxxly
    foxxly sagte:

    das einkommen unserer “eliten” (kann diese überhaupt noch so bezeichnen??),
    ist wohl viel zuwenig noch vom erfolg abhängig.
    also sind sie satt und bequem geworden.

    andereseits ist gerade der politische wind alles andere als förderlich für fortschritt und erhalt des geschaffene.
    dies ist zum großteil vorsatz und politischer wille deutschland in den boden zu treten.
    der sozialismus durch die hintertüre ist in anmarsch. dabei ist der zentralismus der EU noch steigbügelhalter.

    haben unsere führung die falschen berater aus den think tanks ?
    wem nutzt unser abstieg?

    Antworten

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