Demografie und Assetpreise

Dieser Beitrag erschien vor rund einem Jahr bei bto und zeigt die Entwicklung der Demografie und die vermutliche Wirkung auf die Asset-Preise. Passt zu dem Kommentar von heute Morgen.

Bekanntlich befinden wir uns in einem gigantischen Ponzi-Schema wie bei bto mehrfach erläutert:

→ „Das größte Ponzi-Schema der Geschichte“

→ The Ponzi Economy

→ „Ponzi will not reveal business secret.“

Im Kern geht es darum, dass wir vor der Situation stehen, dass mehr Leute aus dem System austreten, als neu hinzukommen. Das ist per Definition der Zeitpunkt, zu dem das Schema zusammenbricht und der Schaden – der schon lange da ist – offensichtlich wird. Schmerzhaft.

In einem Beitrag bei Zero Hedge wurde das sehr schön visualisiert, weshalb ich die Bilder hier nochmals wiedergebe.

Zunächst eine Abbildung, die das jährliche Wachstum der Erwerbsbevölkerung (also zwischen 15 und 64 Jahren) in den OECD-Ländern, China, Brasilien und Russland zeigt (Säulen) und die Entwicklung der Fed Funds Rate (%), der globalen Verschuldung und des globalen BIP. Man könnte auch sagen „Ponzi auf einen Blick“:

Quelle: Zero Hedge

Entscheidend ist, dass die Bevölkerungsgruppe zu schrumpfen beginnt, während Schulden exponentiell wachsen.

Auch weltweit nimmt das Wachstum in dieser Gruppe ab, natürlich getrieben durch die o. g. Länder und zum Teil kompensiert durch das Wachstum im Rest der Welt, also vor allem Afrika und dem Nahen Osten. Wichtig ist, dass auch die BRICs schrumpfen, natürlich vor allem Russland und China!

Quelle: Zero Hedge

bto: Wer jetzt in der Zuwanderung die Lösung sieht, den warne ich, da es vor allem darum geht, qualifizierte Zuwanderung zu erzielen. Wie hier immer und immer wieder beschrieben, verschärft Zuwanderung in die Sozialsysteme, wie sie vor allem Deutschland anzieht, das Problem noch zusätzlich, weil noch mehr Menschen aus dem System ziehen!

Das zeigt sich schon heute an der unterschiedlichen Produktivität pro Kopf in den Regionen.

  • OECD = $40T/Jahr
  • BRICS = $15T/Jahr
  • RoW = $8T/Jahr

Wenn man diese Zahlen anwendet, sieht man den wirtschaftlichen Effekt der Bevölkerungsentwicklung. Ceteris paribus bringen die neuen Erwerbstätigen immer weniger zusätzliches BIP:

Quelle: Zero Hedge

Wenn man in dieses Bild nun wieder das globale BIP, die Verschuldung und das Zinsniveau einfügt, sieht man Ponzi wirklich auf einen Blick:

Quelle: Zero Hedge
Die Autoren führen weiter aus: „The annual adult population growth peaked in 1988 but the FFR had already begun it’s southward turn in advance of decelerating population growth.  Of course, debt (the substitute of the decelerating population growth) was already responding although global GDP didn’t respond nearly as well.
Continuing deceleration of population growth offset by rate cuts incenting ever greater debt loads (with continually underperforming GDP) was the central banks only play.
And now as population growth and decelerating demand really begin to wane (…) the playbook is basically exhausted save for one play (…) simply print money with which to buy assets and ‚permanently retire‘ those assets.  Think Treasury’s, think MBS, think equity’s (…) think anything that can be digitally created and digitally destroyed all to perpetually shrink the outstanding float (think perpetual short squeeze).  How long this can maintain asset values northward march in the face of the populations southward divergence is anybody’s guess.

Zero Hedge: „Add It Up … And It Doesn’t Add Up“, 25. Mai 2016

Kommentar (1) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    Was mich an diesen Analysen trotz ihrer hohen Qualität immer etwas stört ist das Vernachlässigen der Randbedingungen. Es entsteht (vielleicht nur für mich) der Eindruck, als gäbe es die Alternative eines fortwährenden Bevölkerungswachstums. Diese Alternative gibt es physikalisch aufgrund der Endlichkeit der Erdoberfläche nun mal nicht. Das entbindet uns m.E. nicht von der o.g. Debatte und der Notwendigkeit, die Produktivität vor allem durch Technologie zu steigern.

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